!Tg.t03»41.7ofcgoft9 Ausgabe A Nr. 51 Bezugspreis» tSZchnUIich 70(BolDpfennlg sotaaa zahidar. Unter Kreuzband für Deutschland. Danzig. Saar- u. Memelgebie� Oesterreich. Litauen. Luieurburg <50 Soldmart, für das übrige Ausland 5,50 Goldmari pro Monat.— Post- bezugsnreis für Februar<— ffiolimtt Der..VorwZrt»' mit der Sonntag«, beilage„Voll und KeiN mit„Sied- lung und Kleingarten*, sowie der Unierhaltungsbeilage.Leimwelt* «nd der Frauenbeilage..Frauenwelt� erscheint wochentäglich zweimal Sonntags und Montag, einmal, Telegramm-Ab reffe: «Soiialdemileat Berlin� Morgenansgabe Derlinev ( lZ Goldpfenniä 130 Hliilartüen ) Anzeigenpreise: Die«lnlvalttg» Nonparcill«, »eile 0.70 Goldmark. Retlamezeil« 8,50 Goldmark.„Kleine«N, eigen» das sctiredrmlte Wort 0,20 Gold» Marl(zulässig zwei fettgedruckte Worte) jedes weitere Wort 8.10 Goldmark. Siellengeüiche da» erste Wort 0,10 Goldmark jede» weitere Wort 0,05 Goldmarl. Worte über 15 Buchstaden zahlen für zwei Worte. Familienanzeigen für Abonnenten Feile 0.30 Goldmark. Eine Soldmark— ein Dollar geteilt durch 1,20. Anzeigen für die nächste Rümmer müssen bis i'z. Uhr nachmittags im HauptgeschSit. Berlin SÄ 68. Linden» strahe 3. abgegeben werden. Seäsfnet von 8 Uhr früh bis 5 Uhr nachm. Zcntralorgan der"Vereinigten öozialdemohratirchen Partei Deutfchlanda' Neüaktion and Verlag: SW ti, iinüenstraß» 3 �te-rtitiirrrsie-r• Ne»at«i»n- Tondoff 2VS-SSS „hernipreriier. Tönbv« eaoß*507 Sonnabend, den 1. März 19�4 vorwärts-verlag G.m.b.H., SV) HS, Linöenstr. 3 Postscheckkonto: Berlin 375 36— Bankkonto: Direktion der Tiskonto-GcseUichast, Tepoiitcnkaiie Linden,'tröste 3 Der sthulöige Hasardeur. Ludendorff gegen Marxisten, Juden und Zentrum. Auf der Anklagebcmk in München sitzt der Geist, der Deutschland zugrunde gerichtet hat, verkörpert in einem kaiser» lichen General. Sein Name ist L u d e n d o r f f. Dieser Mann war es, der Deut'chland in den unbe- schränken ll-Bootkrisg hineinstieß und damit gegen das aus- gebeutete und ausgehungerte deutsche Volk auch noch A m e- r i k a aus den Plan rief. Dieser Mann war es. der alle Vestrebungen einsichtiger Politiker, einen rechtzeitigen Frieden herbeizufüh- cen, rücksichtslos unterdrückte und der, als er sein Spiel ver- loren sah, um einen schleunigen Waffenstillstand bettelte. Plötzlich sah sich das deutsche Volk vor einem Abgrund, Sen man ihm bisher mit listigen Lügen verborgen gehalten hatte, es sah, daß alle Ströme von Älut nutzlos hingegeben waren, daß der„Siegfrieden" der Feinde vor der Türe stand. Plötzlich riß die künstlich hochgehaltene Stimmung. and das Kaiserreich brach zusammen. Ludendorfs flüchteie mit blauer Brille und unter falschem Namen n a ch S ch w e d e n. Er glaubte wohl nichts anderes. als daß das rasende Volk diejen-zen, die es ins Verderben geführt hatten, totschlagen würde. Der General, der Mil- lionen in den Tod geschickt hatte, fürchtete für sein Leben. Es geschah nichts von alledem. Keiner der Schuldigen erl'tt das Schicksal, das sie selber später, als ihr Mut wieder gestiegen war, Erzberger und R a t h e n a u bereiteten. Das Volt wollte keinem etwas zuleide tun, es wollte nur seine neuen Lebensformen aufbauen und sich einen neuen mühsamen Aufstieg suchen. Ludendorif kam zurück. Er hatte seine Lebenslüge ge- sunden, die Dolch st oßlüae. Diese Dolchstoßlüge vergiftet seit Iahren unser innerpoli- tisches Leben. Sie ist eine Beschimpfung des deut- l ch e n Volkes, das unter verblendeter Führung im Kampf gegen eine Welt das Ungeheuerste geleistet hatte, schließlich aber der Uebermacht unterlag. Sie hat keinen anderen Zweck als den, Ludendorff und feine Mitschuldigen von einer Schuld reinz'iwaschen, die vor der Weltgeschichte feststeht. Der Meuchelmord an Andersdenkenden wurde zur Waste des politischen Kampfes. Eeheimorganisationen wurden ge« bildet, Waffen wurden gesammelt, um die Republik durch einen Gewaltstreich niederzuwerfen. Und es gab keinen rechtsradikalen Putsch, hinter dem nicht, vorsichtig lauernd, Ludendorff stand. An dem Kapp-Putsch vom März 1920 war er ein Haupt- beteiligter. Als es schief ging, riß der Held wieder aus, dies- mal nach Bayern. Von dort aus hat er seitdem das Reich unterminiert. Drei Jahre lang hat er sich auf die Aufgabe vorbereitet, den Bürgerkrieg nach dem Norden zu tragen. Am 8. November v. I. glaubte er. es wäre so weit und stellte sich an die Spitze der„nationalen" Bürgerkriegsarmee. Er hat wieder falsch spekullert, er hat wieder— zum wiewrelten- mal?— bewiesen, daß ihm in politischen Dingen jedes Urteil fehlt und daß er nichts anderes ist als das, als was ihn klar- blickende Untergebene schon während des Krieges bezeichneten: „ein wahnsinniger Kadett". So wahnsinnig war Ludendorff aber nie. selber etwas zu riskieren. Immer hielt er sich vorsichtig im Hinter- grund, und Lossows Slprozentige Wahrscheinlichkeit des Ge- lingens genügte ihm nicht. Er wollte die KXIprozentige. er glaubte, sie nach dem Hitler-Putlch und dem Treueid Kahrs zu besitzen: er hat sich nur dummer Teufel in der Politik, der er immer war— wieder einmal verrechnet. Jetzt sitzt er in München auf der Anklagebank. Aber mich hier verläßt ihn nicht das Glück, das ihn bei allem Unglück. das er anderen bereitete, stets noch begleitet hat. Denn der Staatsgewalt, die ihn anklagt, fehlt zur An- klage jedes Recht. Und die allgemeine Entrüstung wird auf Personen abgelenkt, die nicht aus der Anklagebant sitzen und die dennoch eine weit erbärmlichere Rolle gespielt haben als die Angeklagten. K a h r hat es fertig gebracht, daß es einen gibt, über den sich selbst Ludendorff noch moralisch er- heben kann. Der Fall Kohr ist erledigt. Der größere Fall Ludendorff harrt noch der Erledigung. Sie kann nicht erfolgen durch ein bayerisches Gericht. Sie kann nur erfolgen durch eine Reinigung des Volks- g e w i f s e n s. Dah ein Teil des deustchen Volkes in einem Mann wie Ludendorff seinen Helden und Führer erblicken kann, ist ein Symptom moralischer Erkrankung. Auf der Anklagebank in München sitzt der Geist, der Deutschland zugrunde gerichtet hat. Aber kein bayerifches „Volksgericht", nur das Volk selbst kann ihm das Urteil sprechen. «» « LS. ZNüachen. 29. Februar. Im weiteren Derlmif des an Knebel» Rede anschließenden Frage, und Antwortspiels fragt: Justizrat Z e z s ch w i tz: Ist e? richtig, daß bei der Sitzung am K. November bei Kahr auch der steckbrieflich verfolgte Ehrhordt ßi'gegcn gewesen ist? Und daß er von Kahr außerordentlich herz- lich begrüßt wurde?— AngeN. firietel; Ich Hab« das in meiner Vernehmung angsgebcn und was ich damals geiagi habe, ist Tatsache.— Iustlzrat Z- z s ch wi tz: Ist Ehrhardt vielleicht in dem Zimmer nur nicht bemerkt worden?— Aug e kl.: Das ist vollständig auszeschlossen.— Angetl. Dr. Weber: Ehrhardt ist auch von Lossow und Seltzer sehr herzlich und freundlich bewillkommt worden.— R-A. R oder: Ist Ehrhardt vielleicht sogar von Der. tretern des Justizministeriums begrüßt worden?— Angekl. Krie- bel bejaht es.— Hitler: Bei der Besprechung am 8. No- vember glaubte Knebel offenbar, daß ich Kahr nur eine Mitteilung machen wollte. Das ist nicht richtig. Ich beabsichtigte, ihm drei Fragen vorzulegen: 1. Wollen Sie überhaupt handeln? Wenn nicht, d a n n Sch l u ß. 2. Wie wollen Sie handeln? und S. Wann wollen Sie handeln? Hätte Kohr gesagt, daß er noch v Tage Frist brauche, so würde ich meine Aktion abgebremst haben. R.-A. Meyer: Wären Sie dazu überhaupt noch imstande ge« wesen?— Hitler: Jawohl, da der Kreis der Mitwisser ein ganz keiner war. iluüenüorffs Vernehmung. Unmittelbar nachdem die Rachmittagssitzung vm 8 Uhr eröffnet ward, richtete der Vorsitzende an General Ludendorff die Frag«, ob er sisich zur Sache äußern wolle. Ludendorff erhebt sich. Man mertt ihm«ine stark« Erregung an: fein« ersten ort« sind fast völlig unverständlich, leise abgehackt, man hört nur, daß er seinen Kameraden dafür dankt daß st« sein« treue Arbeit für Vaterland, Volt und Herrlcherhaus mier könnt haben. Dann fährt er lauter fort: Meine Teilnahm« an dem Unternehmen begann mit dem 21. Ok- tober. An diesem Tage wurde mir die Znps'.ichtnohme der bayerischen Truppen durch den bayerischen Staat bekannt. Ich sah darin eine militärische Meuterei, einen schweren Versasiungsbruch und den Beginn einer Lockerung und Schwächung des Reiches, die ich für unvereinbar hielt mit unserer Stellung in der Welt als Volk und Staat. Was Hitler in seiner wundervollen Rede gesagt hat, gilt auch für mich. Ein Feind der Marxisten. Ich sehe den Niedergang unseres Volkes nicht in einem Akt äußerer Gewal:, sondern in innerer Schuld. Ueber meine Einstellung zur marxistischen und kommunistischen Ideenwelt besteht kein Zweifel. Diese Ideenwelt hat sichsi vor dem Kriege gegen jede Wehrmacht unsere» Volkes ausgesprochen. Scheidtmann h« in Paris da» Wort gesprochen:„Ihr seid nicht unser« Feinde, sondern unsere Freunde und Bunde sgenosien. Der Feind steht wo anders." Es kamen die Bestrebungen, dm deutschen Sieg zu- nichte werden zu lasten, es kam der Munitionsarbeiter- st r ej k und schließlich im Oktober 1918 das furchtbare Wort:„Deutsch- land soll, das ist unser fester Wille, seine Kriegsflagg« für immer streichen, ohne sie je wieder zu entfalten." Daß Leute mit solchen Gedanken unserem Volt die Freiheit wiederbringen können, ist für mich ausgeschlosten. Deshalb gilt mein Kamps allen, die in der marxistischen und kommunistischen Gedankenwelt stehen. Die jüdische Gefahr. Im Zusammenhang damit steht die jüdische Frage; die jüdi- s ch e Gefahr habe ich vor und im Weltkrieg kennengelernt und mich damit befaßt. Die jüdische Raste verdirbt unser Volk physisch und moralisch. So wenig ein Engländer und Franzose Einfluß auf unser Volk gewinnen darf, so wenig auch ein Jude. Auch von ihm ist die Freiheit nicht zu erwarten und deshalb bin ich««gen ihn. Ich muß mich sehr noch mit einer Frage befosten. die mir sehr schwer wird und Sie dürfen wir glauben, daß ich es nur tue, weil es mir um ein Volk bitter ernst ist. Wir bilden uns ein, daß die Wirtschaft unser Schicksal sei. Aber mag ste noch so einflußreich sein, letzten Endes werden g e.st i g« Mächt« und Ideen die Beschicke der Welt bestimmen. Ich komme zur altramonkcmen Frage. Die Presse wird natürlich sofort sagen:„Ludendorff predigt den Kulturkampf'. Rein, ich schätze die Konsefflonen gleich hoch ein. Ich bnwunder« die gefallenen katholischen Soldaten, wie ihr« evangeli- schen Kameraden, aber ich weiß auch, daß die gefallenen katholi» schen Soldaten das Großdeutschland ersehnten, das wir wünschen. Die Vorgänge hier in B o y e r n bei Gründung des Deutschen Reiches sind bekannt. Auch in Preußen waren starke ultramontäo« Kräfte tätig, die stmen Aufstieg als ein Unrecht empjanden. Anklage gegen öaS Zentrum. Im neuen Deutschen Reich verhinderte vornehmlich da» Zentrum ein« stetige Politik in den östlichen Provinzen Preußens und in Elfaß-Lothringen. Ich habe das als Offizier dort mit eige- nen Sinnen aufgenommen. Dank der Zentrumspolitik ist Ober- schlesien polnisch geworden und so schließlich verlorengegangen. Bismarck sagte, daß die Politik des Zentrums eingestellt ist auf die Zerstörung des unbequemen Gebildes eines Deutschen Reiches mit evangelischem Kaisertum, und meinte weiter:„Rcichsfeinde, theo- retisch und absolut sind die Herren nicht, aber das Reich, wie wir es haben, paßt ihnen nicht." Da kam der Weltkrieg. Im Volke blieb der deutsche Gedanke erhalten. Nach meiner Verabschiedung im Jahve 1918 war ich gezwungen, nach Schweden zu gehen. Dort las ich in den Zeitungen, wie in Bayern für einen Tonder- frieden Stimmung gemacht wurde. Der„Bayerische Kurier" schreibt am 26. November 1918 in Nr. 329 unter— wohlgemerkt— der Spitzmarke:„Nutze die Stunde":„Worum, Herr Präsident Eisner, lasten Sie das alte, von Preußen beherrscht« Reich, nicht verschwin» den, wie die deutsche Kokarde?"— ferner:„Saat Euch endlich los von einem Deutschland, in dem Preußen und Berlin das herrsch. süchtige, noch immer den Ton angebe» will. Sagen Sie, Herr Minister, nochmals. Bayern will den Sonderfrieden.(Diese letzten Worte in Feitdruck)... Alles, was nicht preußisch ist. wird sich uns(Bayern) anschließen"— und:„ebenso sicher kommt schließlich der deutsche Staatenbund ohne das Berlinertum und sein spezifisches Preußen.—„Herr Minister, ich glaube, Sie denken selbst so— ich sage: Los von Preußen. Schaffen Sie den verfassungsmäßigen Volksstaat Bayern, erbitten Sie den Sondersrieden.— Wir werden den Frieden haben, nur die Preußen nicht, die der slawische Einschlag verdorben hat." Ein weiteres sehr ernstes Symptom der soeben gekennzeichneten Wirkung jener geistigen Rcächte, und zwar diesmal im Gewände der Wirtschaft, war der Aufsatz Dr. G. H e i m s im„Bayerischen Kurier" vom 30. November und 1 Dezember 1918. Dr. Heim schreibt nun in seinem 2. Abschnitt über„Die künftige Gestaltung Deutschlands": „Das reftiae Altdeutschland bleibt Staatenbund wie bisher.—* Zweitens: Deutschösterreich oder Teile von Deutschösterveich vereinig gen sich mit Teilen des bisherigen Deutschlands."—„Vom bayerischen Standpunkt aus betrachtet wäre das Letztere entschieden vor- zuziehen." Was mit dem übrigen Deutschland geschehen soll, ist hier nicht gesagt. Herr Gr. Georg 5?«im glaubte, es werde dem Bolschewis- mus verfallen, in dem Bayern sich doch damals auch befand. Wien und Niederösterreich sollen ausgeschlossen sein. Das war 1918. Im Frühjahr 1919 war die bekannte Zufammenkuaft Dr. heims mit französischen Offlzieren. Ludendorff zitiert dann den bekannten Briefwechsel, den Graf Bothmer mit dem Ab«. Heim über die rheinische Bewegung führie. In seinem Brief vom 4. Mai 1920 zählt Graf Bothmer ver- schiedene Einzelheiten auf, die er unternommen hat, um den Wir- kungskreis der bayerischen Politik im Rheinland zu erweitern. Was würde Bayern sagen, wenn Preußen z. B. in Frankreich ähnlich handeln würde I Ich habe diese Handlungen als einen Treubruch an ungeschriebenen Gesetzen angesehen, die Deutschland in ein Un- glück stürzen müßten. Nun noch zum Schluß folgende Stelle:„Als weitere Beilage gebe Ich Ihnen einen Brief des Prinzen Isenburg in Darmstadt und die Abschrift eines Memorandums, das dieser mit der Abschrift Ihres Briefes an mich nach Mainz weitergegeben hat. — Sie können, verehrter Herr Getzeimratz daraus ersehen, wie ruhig, sachlich, und nach einem einheitlichen Prinzip arbeitend, schon sein« Mittelsmänner gedrillt sind." Ich war erschüttert, als ich das las. Es ist nicht ein Brief an Herrn Fuchs oder M a ch a u s. sondern an einen— wohl den hervorrageadsteu Führer der bayerischen Volkspartei, der seine Brief« an Gros Bothmer unterzeichnete:„Mit herzliche» Grüßen Ihr Dr. Heim." Am 21. April 1920 schreibt Graf Bothmer, nachdem er feststellt, Dr. Heim habe einen Herrn T. zu Verhandlungen mit Franzosen nach Italien geschickt:„Ich habe verhindert, daß Herr T. zu Herrn v. K a h r geht. Denn erstens ist Herr I. nicht der geeigne'e Mittels- mann zwischen den französischen Regierungsvertretern und der au-'en- bltcklichen Staatsregierung und zweitens muß unter allen Umständen daran festgehalten werden, daß jeglicher außenpolitische Vorkehr durch Ihre Hände geht, damit nicht in Ihrer Abwesenheit un- beholfene und schlecht unterrichtete Regierungsstellen eine offizielle Haltung einnehmen, die sie dann unter Umständen desavouieren müssen. In einem Briese Bothmers vom 4. Mai 1920 wird auch Dr. H e i m als der eigentliche Staatsmann Bayerns und darüber hinaus als die Persönlichkeit bezeichnet, um die sich alle Kräfte zur Veränderung der deutschen Staatsform zu gruppieren haben. Dr. Heim nimmt in einem Brief an Graf Bothmer vom 12. April 1920 wie folgt Stellung: Fransreich solle erklären:„RUt einem söderalisiischen Deutschland, das das Schlvergewicht in den Elnzelflaaten verlegt. stnd wir gern bereit, uns zu verständigen." Und fügt noch hinzu: „Wie glänzend könnte heut« Frankreich sein« Stellung in West, «uropa gestalten, und diesen welthistorischen Moment versäumt Frantreich, E» präpariert sich da« Verderbe»." j Ble fich Dr. Heim die Lösung benft, geht aus einem Briefe som 7. Juli 1920 an Graf Bothmer hervor, nachdem er erft am B. einen Brief an diesen geschrieben hatte. Bemerkenswert ist, daß Geheimrat Dr. Heim von einer in Mainz stattgefundenen Unterrebung spricht vielleicht einer zweiten Unterredung mit franzö fischen Unterhändlern. Es war damals die Zeit des Höhepunkts der militärischen Machtentfaltung des Bolschewismus. Dr. Heim wendet sich gegen die Abtrennung der oftelbischen Brovinzen Preußens, da biese dann an den Busen Rußlands gedrüct würden, weil dem bolscheristischen Rußland alsbald ein mili tärisches folgen würde, was auch dem altpreußischen Militarismus wieber auf die Beine helfen würde. Das war die deutsche Be gründung Dr. Heims. Die Hannoveraner. | mentarische Betätigung ber Deutschoolfifchen Freiheits. I fuftat noch mehr zugunsten der Sozialdemokratie fein. In ben partei, wie fie insbesondere bei ben jüngsten Wahlen zu den Land- teinen Landstädten steht mit ziemlicher Sicherheit fest, daß der tagen in Thüringen, Mecklenburg- Schwerin und Lübed in Erschei- Mittelstand, das kleine Handwertertum, an dem Stimmenzuwachs nung getreten ist. der extremen Parteien von links und rechts einen erheblichen Anteil hat. Dies trifft auch auf die größeren Städte zu, wenn auch auszusprechen ist, daß in den Städten die Arbeiterschaft radikalisiert ist, eine Tatsache, die man ja faft überall bei der großen Zahl der Erwerbslosen feststellen kann. Ein Aufruf des sächsischen Ministeriums. Dresden, 29. februar.( Eigener Drahtbericht.) Das Gesamt minifterium erläßt unterm 1. März felgenden Aufruf an die fächsische Bevölkerung: Der militärische Ausnahmezustand ist aufgehoben. Damit übernimmt die fächsische Regierung wieder tie Ber. fügungsgewalt über das Bolize wefen des Landes. Unternehmungsfreudigkeit tatkräftig zu fördern und richtet an die Die Regierung ist entschlossen, Handel und Wandel, Arbelt und gesamte Bevölkerung die ernste Bitte, fie in diesem Bestreben zu unterstützen. Bo erneut verfucht werden follte, durch Unruhen oder Gewalt. tätigkeiten die Sicherheit des Staates und der Bevölkerung zu ge fährben, wird die Regierung die Machtmittel des Staates zum Schuße der gesamten Bevölkerung anwenden. Und dann z. B. in einem weiteren Briefe:„ Die Hannoveraner aber fint ein Kapitel für fich, und da sind Sie wohl nicht genau unterrichtst, weber über Personen, noch über Berhältnisse. Die Sache liegt nicht fo einfach. Sie fönnen von mir einmal mündlich darüber hören, wie bei ben Hannoveranern die Dinge liegen. Wegen Unruhen und gewaltsame Störungen des Wirtschaftslebens dar Hannoveraner uns fofort Landespartei zu nennen, bestand feine schädigen in erster Linie und am nachteiligften die wirtschaftlich Beranlassung. Ich hoffe, daß wir auch mit den Hannoveranern aufwachen Teile unseres Boites. Es halte sich deshalb jeber von einen Boden kommen. Da muß aber noch einiges gereinigt werden." Gewalttätigkeiten fern und bemühe sich, an der völligen Gesundung Geheimrat Heim unterstreicht dann feine Bekanntschaft mit Herrn des allmählich wieder aufblühenden Wirtschaftslebens zu feinem D, Dannenberg, dem bekannten Führer der Lostöfungsbestre. Teile mitzuarbeiten." bungen Hannovers aus dem preußischen Staatsverband. ( Fortfehung des Berichts in der 2. Bellage.) Ohne Ausnahmezustand. Seedts Abschied. Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie v. Seedt erläßt einen Befehl an die Reichswehr. Aus diesem Resultat ergibt sich für die Sozialdemokratische Partei, daß sie zwar ihre Agitation zur Zurückgewinnung der Wähler in den Städten nicht vernachlässigen darf, daß aber der Tätigkeit Behre für die fommenden Reichstagswahlen daraus zu ziehen iſt auf dem platten Lande alle Beachtung zu schenken und eine gute Benn sich die Rebner, die die Berhältnisse auf dem Lande kennen, in der Wahlagitation mehr auf dem platten Lande betätigen, dann dürfte dies von Borteil für die Partei fein. Wo herrscht Korruption? Ober wieviel kostet ein Reichstagsmandat? Der Berleumdungsfeldzug gegen die thüringische So zialdemokratie wurde von den bürgerlichen Parteien während des Wahlkampfes befanntlich von jenen thüringischen Industriellen finanziert, die sonst über unerträgliche Steuerlaften flagen. In Die Sozialdemokratie und das platte Land. Bayern ist zurzeit das gleiche Schauspiel in Borbereitung und im Uns wird geschrieben: B Reich scheint die Boltspartei der Rorruption anheimzufallen. Früher begnügte sie sich damit, ohne besondere Aufforderung Geld von bestimmten Industriegruppen zur Verfügung stellen zu lassen und dann beren Wünsche bei der Kandidatenaufstellung zu berüc fichtigen. Jetzt ist sie dazu übergegangen, sich vollkommen der Industrie auszuliefern und sie aufzufordern, als Entgelt für eine bestimmte Spizenkandidatur feft ange. gebene Gummen an den Wahlfonds abzuführen. So bot die Partei des Herrn Stresemann z. B. dem Syndikus des Spiritus- und Spirituosen Interessenten, Dr. Neumann, die Spigen fandidatur für Berlin unter der Voraussetzung an, daß er 40000 darauf an die einzelnen seinem Syndikat angeschloffenen Konzerne und erbat von diesen für seine Kandidatur je 5000 M., die der Rüdforth. Konzern bereits zugefagt und Kahlbaum schon bezahlt hat. Firmen wie Mampe, Gilt a usw. dürften ebenfalls nicht zurücstehen, wenn es gilt, ihrem Interessenvertreter ein Reichstags. mandat zu erschachern. Der Ausgang der Landtagswahlen in Medien burg Schwerin hat in der Breffe lebhafte Beachtung gefunden. Obwohl bei diesen Wahlen nur 1 Proz. der deutschen Wählerschaft potiert hat, ist das Wahlresultat beachtenswert, weil es in einem Gebiet erfolgte mit einer wesentlich agrarischen Bevölte. Er bescheinigt sich darin Leistungen, die ihm sonst kaum rung. Es ist die Aufaffung verbreitet, daß auf dem Lande die jemand zugute schreiben wird. Es ist erfreulich, daß Sozialdemokratie schlecht abgeschnitten habe und dagegen die Böl v. Seedt der Ansicht ist, daß die Reichswehr nicht Alltagstischen eine starte Zunahme zu verzeichnen hätten. Gewiß hat das Wahlresultat der Sozialdemokratie einen erheblichen Rüdgang an zu werden, wie die politischen Verhältnisse auf die einzelnen Schichten der Bevölkerung gewirkt haben. Mecklenburg- Schwerin hat 43 Städte, von denen der größte Teil nur eine geringe Bahl von Einwohnern hat. Diesen Städten und Landstädten ist das Wahlergebnis auf dem sogenannten platten Lande gegenüberzustellen. Am besten orientiert hierüber nach stehende Aufstellung, wie die Stimmen fich auf die Parteien, die mandate erhalten haben, verteilen. Die Stimmen der Unabhän gigen fozialdemokratischen Partei", des Wirtschaftsbundes, ener Landpartei, und des Republikanischen Häuslerbundes, find hier, weil geringfügig, der Kürze wegen weggelaffen. arbeit eines überflüssig und sinnios gewordenen Ausnahmer Stimmen gebracht. Es ist aber unsere Aufgabe, uns flar darüber Mart in die Wahlkasse zahlt. Dr. Neumann wandte sich zustandes leisten solle. Während des Ausnahmezustandes war die Praxis mindestens der General D. Seedt unterstellten Reichswehrgeneräle nur allzuoft eine andere. Die Generäle haben mit ihrem Hineinpfuschen in Dinge, die sie nicht ver ftanden und offenbar auch nie verstehen werden, der Reichs. wehr schweren Schaden zugefügt und den Elementen, gegen die sie eingesetzt wurden, nur genügt. Bir hoffen im Intereffe der Reichswehr selbst, daß sie nicht wieder zu Aufgaben herangezogen wird, zu deren Bewältigung fie nicht geschaffen und nicht befähigt ist. In der Republik und der Demokratie hat der General sich der Zivil. gewalt unterzuordnen. Auch im Ausnahmezustand, wenn er noch einmal notwendig werden sollte, muß die Leitung in der Hand politisch verantwortlicher Instanzen bleiben. Freigabe der verbotenen Parteien. Der preußische Minister des Innern, Severing, erläßt an die preußischen Behörden eine Verfügung, tie fich mit der am 1. März durch die Aufhebung des militärischen Ausnahmezustandes eintretenden Situation beschäftigt. Was die Verbote der Kommu nistischen Partei und der Deutschoöltischen Frei heitspartei anlangt, so wird in der neuen Berfügung des Minifters folgentes ausgeführt: Durch das Außerkrafttreten der Anordnungen der Militärbefehlshaber ist auch das vom Chef der Heeresleitung unter dem 20. November 1923 ergangene Berbot der Rommunistischen Partei hinfällig geworden. Dagegen fint die vom Minister Severing schon vor Berhängung des Ausnahmezustandes verfügten Verbote der Proletarischen hundert. fchaften", des Reichsausschusses der deutschen Betriebsräte und bes Zentralausschusses der Groß- Berliner Betriebsräte in Geltung geblieben. Aus Gründen ter gleichmäßigen Behandlung parla mentarisher Parteien hält jedoch der Minister sein am 23. März vorigen Jahres erlassenes Berbot der Deutschoöllischen Freiheits partei nur insoweit aufrecht, als es sich auf die als mifitärische Rampforganisfationen zu betrachtenden deutschvölkischen Turner und Hundertschaften sowie irgendwelche sonstigen Ersatzorganisationen dieser Art bezieht. Dagegen hebt der Minister bas Berbot im übrigen auf im Hinblid auf die parla " Die Siegesallee. Bon Friedrich Bug. Ms mich noch die unfreundlichen Bänte eines troßdem huma wiftisch genannten Gymnasiums gefangen hielten, und Mufäus Kreuzfahrermärchen mich mehr zu reizen wußten als das Latein bes Cornelius Nepos und die Hausmachtssorgen deutscher Kaiser, ließ mich dieses übermäßige Privatintereffe einmal zu Weihnachten ein entsprechendes Zeugnis nach Haufe tragen. Für die Parteien, die Mandate erhalten haben, wurden Stimmen abgegeben: Jn 43 Städten Bros. Aufb.blatt. Lande Broz. Sozialdemokr. Bartet Kommunistische Bartet Deutsche Volkspartei Demokraten Völkische Dtsch. Nat. Boltspartei 81576 20 42 862 28 25238 16 19 556 18 19.113 12 4848 3 8726 8 2998 2 85 541 41 150 22 25 27.715 53 508 18 86 Greift man die beiden Städte Rost od und Wismar heraus, bie Städte, die am meisten industriell und kommerziell durchsetzt sind, dann ist der Bergleich mit vorstehender Gesamtaufstellung auch beachtenswert; Roffod Bros. Bismar Broz Sozialbemofr. Bartel 8317 23 2672 Kommunistische Partei 6053 16 2503 Deutsche Volkspartei Demokraten Böllische 21 19 4824 13 1054 8 1577 4 409 6581 18 26 4889 1384 8 88 11 Dtsch. Nat. Bollspartei 9599 Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, daß die Ergtremen Don links und rechts nicht auf dem platten Lande ihren größten Gewinn zu buchen haben, sondern in den Städten. Würde man bie eigentlichen Gutsbezirte herausgreifen, dann würde das Reunangenehme Weihnachtserinnerung plößlich in mir wieder auf, während der schmunzelnde Alte sich an meiner Berlegenheit weidete, in jenem feudalen Familienalbum nie mehr geblättert zu haben. Ja," fagte er überlegen,„ bas habe ich schon studierte Leute gefragt ( bei dem Wort studierte“ fühlte ich die ganze Ungerechtigkeit jener Weihnachtsstrafe), auch die haben's nicht gemußt. Aber ich werd's Ihnen fagen: Das rechte oder das linte Bein!" Da war ich einigermaßen versöhnt. Denn beffer tann der Boltswiß nicht illuftrieren, daß auch thm die Ohnmacht eines tunstlosen Werkes nicht verborgen bleibt, beffen Schwächen seinem Spott zum Opfer fallen und die Absicht des Ur hebers in ihr Gegenteil verkehren. Die Hoffnung, daß neues Kulturbewußtsein und neuer Runft. wille in der deutschen Republik den Tiergarten von diesen Zuckerbädertünften fäubern würde, hat sich als trügerisch erwiesen. Es hieß einmal, nur die fünstlerisch wertvollen Denkmale und Hoheitszeichen der Bergangenheit follten erhalten bleiben. Aber der Geist jener weißen Heftchen hat eben in anderen Köpfen erfolgreicher ge wirkt, und wir müssen es schon dem Zahn der Zeit überlassen, uns von diesem Uebel einer Epoche zu erlösen, in der der Künstler zu Hofe und die Kunst vor die Hunde ging. Ein Beschluß der Deutschvölkischen. Der Fußtritt für die Deutschnationalen. Der Reichsvertretertag der Deutschoölkischen Freiheitsbewegung", Siz Reichstag- Berlin, hat folgendes beschloffen: 1. Die Reichsvertretertagung der Deutschvölkischen Freiheits. bewegung lehnt einmütig je de Berwässerung des deutsch völkischen Gedankens durch Zusammengehen mit fogenannten völli fchen Deutschnativnolen, den Baterländischen Verbänden, der Geisler und Sontag und ähnlichen Gebilden, insbesondere bei ben tommenden Reichs-, Landtags- und Gemeindewahlen ab. Die Reichsvertretertagung erfennt nur deutschooltische Listen an, die von der Führung v. Graefes und der Münchener Führung Hitlers anerkannt sind. Wer sich irgendwie im Lande auf faule Kompromisse einläßt, begeht Berrat an der heiligen böltischen Bewegung und schließt damit von selbst sich aus den völkischen Kampfreihen aus. 2. Die ber Deutschvölkischen Freiheitsbewegung angeschloffenen Organisationen lehnen jede selbständige Berhandlung über Aufstel lung gemeinsamer Kandidaten zum Reichstag, zum Landtag und ben tommunalen Rörperschaften mit anderen Organisationen jeglicher Art ab. Sie verpflichten sich, alle diesbezüglichen Anregungen an bie Berliner Zentrale der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung zu berweisen. Sie erkennen die Berliner Leitung als allein Der handlungsberechtigt an. Monopolpläne für Deutschland haben die Sachverständigen in Baris( Dames- Romitee) abschließend erörtert, 311 Einigkeit und Recht und Freiheit. Wenn der Baiersmann den Norden Für nen jüdischen Saustall hält, 32 Doch bezahlten Räuberhorden Brüderlich sich zugefellt, Wenn der hochgemute Rede Den Kumpanen bringt zur Strede, Wenn der Mord ne Kleinigkeit, Brüder, das ist: Einigteit! Wenn ein General, der meutert, Nur die eigne Seele läutert, Aber ein Prolet, der mudt, In die Grube wird geduct, Wenn der Täter, der vergnügte, Den verurteilt, der ihn rügte, Lüge gut ist. Wahrheit schlecht, Brüder, folches nennt man: Recht! Wenn Beamte, die gern schnarchen, Aber glühn für den Monarchen, Heimlich die Kollegen chassen, Welche den Monarchen haffen, Wenn die, die am Staat gebeihen, Hin'errücks den Stoat befpeien, Richter, Lehrer, Pfaff, die Dreiheit, Brüder, folches nennt man: Freiheit! Paul Gutmann Bolricher Fasching" nennt sich die foeben erschienene Sonde nummer von Lachen links". Der Faschisten- Fasching in Mün. chen, Deutschvöllische Barietés, bas nationale Theater, die nationali fierte Friedrichstraße, das pasteurisierte Freudenhaus sind die Haupt. themata, die in Brofa, Bers und Bild behandelt werden. Der Preis der Nummer ist 25 Pf. Meinem Vater, der, wie alle ftrebsamen Bäter, feinen Sohn gern im Besitz der Weisheiten gesehen hätte, die er längst vergessen, murmte diese Nichtachtung seines Ehrgeizes sehr, und da sich in der Schulbilanz meiner jüngeren Schwester auch noch eine Duplizität des Falles zu erkennen gab, so mußte ein pädagogisches Erempel ffatuiert werden. Als wir am Heiligenabend nach den von der Mutter intonierten Weihnachtsklängen zum Lichterbaum in die gute Stube traten, fanden wir auf dem damastverhangenen Tisch nichts als zwei weiße Heftchen liegen, je eines für den mißratenen Sohn und für die ihm nacheifernde Tochter. Meine Hände griffen danach im Gefühl der Erstarrung aller findlichen Borfreude, während meine Augen fich gleichzeitig hilfefuchend an die Aepfel und Pfeffernüffe bes don der Mutter Mitleid burchgesetzten bunten Tellers tlam. Doppelgapief Tosca". Ein befonterer Gludszufall führt an merten. In der Berlegenheit quafooller Beschämung blätterten die der Staatsopernbühne dret Menschen, Künstler, Bildner Knabenfinger wie geistesabwesend in den Seiten. Die Siegesallee" zusammen die Buccinis große Leiber mi tihrem Herzblut( peifen. ftand fettgedruckt auf dem bildgeschmückten Titelblatt, und die Für Amato, Tauber, Frieda Seider waren feine großen Kapellmeister zu schade, aber die Kleiber und Szell machen nicht mit und 32 Marmorpuppen dieſes kaiserlichen Danaergefchentes fanden sich rätorius lärmt über die Szene hinweg, ohne den feinen schlecht und recht darin abgebildet und ihre Personalia im Geschmad Gesangsfäden der drei Stars irgendwie die richtige Nabel hinzupaterländischer Geschichtsschreibung verzeichnet. Der ölige Glanz werfen. Das Orchester stürmt in demselben brutalen Ton und ver. bes Kunstbrudpapieres steht mir noch heute vor Augen, und die ftimmt eine Aufführung, die folistisch großartig ist. Ama los Nüchternheit dieser patriotischen Berlegerspekulation unterstrich die Stimme, etel und voll, füllt das Haus. Was der Maske nicht troftlose Enttäuschung eines findlichen Gemüies, das sich zum ersten gelingt, fchafft der Intelleft. In der Nähe des sinnlich ummal der Empfindung unbegreiflicher Unerbittlichkeit ausgeliefert fah. fchmeichelten Weibes Ravalier, reißt es ihm fieberhaft durch Gesicht Bon diesem Erlebnis überspannter Elternstrenge an mard die und Glieder, wenn feine Weife, das Symbol des Tyranns, mit bein Wie ein Lier Slegesallee für mich zum Kinderschred, der als Alp fich in die revolutionären Beiden der Zeit zusammenprallt. Wie ein Lier hilflos wird dieser Dämon dann zur Rache getrieben. Das Blut Träume schlich. Ich fonnte an den bleichen Steinfiguren nie vortes Befolterten steigt ihm zu Kopfe. Er martert die Menschen, unt übergehen, ohne daß sie mir wie ein peinliches Menetekel qualvoller sich selbst wohlzutun, er stirbt, ein Liebeswort auf den Lippen, in Schulzeiten erschienen. Biel, viel später erst hat die fünstlerische schöner Haltung sozusagen. Richard Tauber ist ein ebenbürtiger, Lächerlichkeit dieser marmelsteinernen Trachtenschau dies Memento ja ein gewaltiger Gegner, der im Bublifum fogar fiegt, fein Revo Die Galerie Groß, Rötbener Etr. 38, ftellt bis zum 25. März aus: verftummen lassen. lutionslieb im Zentrum des zweiten Attes, padend und alarmierend.. bon George Grog a In diesen Augen blüht heiliges Feuer, in dieser Rehle singt die Su Babnenzeichnungen und Kohümen: würfe Dramen Georg Stalfers und zu Methusalem von Jwan Goll. funft freierer Menschheit. Seine einzigartig schöne, schmelzenbe Eine moderne Stegreif- Bühne. In Litauen spielt, wie ber Dit Stimme trägt er wie auf Samt und Seide dem Höheren entgegen und fasziniert durch die Einfachheit wie natürlichkeit des Spiels. Expreß melbet, das beater fathriler& mprovisationen Geln Tob ist ein mimisches Bunder, traß vom Lachen des Lebens- Bilfolatis. Die Truppe, bie biel Erfolg bat, spielt völlig ohne ge frohen in die Grimasse des Gemeuchetten hineinspielend. Frieda fchriebene Rollen unb strebt nach limitlerlicher Amprovisation im Sinn der Seider liegt tie erste Szene zu tief, im Mittelatt wächst sie auch iche und gejellschaftliche Satire pflegt, hat sich im Berlauf italienischen Stegreiffomödie. Das Theater, bas vornehmlich die boli. darstellerisch und gestaltet schließlich ein Beib, bas beinahe glaubend einer fünfjährigen Arbeit aus fleinen auf zufälligen und primitiven Improv wird und in feinem Menschenopfer erschüttert. fationen fußenben Anfängen entwidel Geisterten diese Gestalten auch nicht mehr durch meine Träume, fo wurde mir ihr erdenfeftes Dasein doch noch einmal peinliche Tatsache und Erneuerung jener verdrängten Kindheitserinnerung. Auf der Siegessäule, dieser geschüßstarrenden architektonischen Ber. irrung, wachte einst ein weißbärtiger und verschmitter Invalibe von 1870/71, der sich damit vergnügte, beim Hinweis auf die Siegesallee bie Besucher zu examinieren, ob sie denn auch wüßten, was die ein zelnen Figuren dort unten vorstellten. Diese Frage scheuchte die 2.6. Karl Kraus lieft im Luftspielhaus am Sonnabend Shakespeares Lustige Beiber von Windsor, Sonntag Nestroys Judith und Solofernes und Das Notwendige und das Ueberflüffige"( Couplets mit Busabftrophen bon Starl Straus), Montag eigene Schriften und Goethes, helena". Blüthner- Orchefler. In dem Sonntagskonzert am 2. März, abends 8 Uhr, im Blutbner Gaal wirkt der Cellist des Drchesters Godfried Beelander als Solist mit. Das Programm enthält u. a.: Cellofonzert von Eintritt 1,- 2. Dvoral und C- dur- Sinfonie von Schubert. Dirigent: Camillo Hildebrand. Preußischer Parlamentsabbau. Die preußische Staatsregierung hat einen Gefeßentwurf zur Begutachtung an den Staatsrat gehen lassen, der die her ablegung ber Abgeordnetenmandate Don 421 auf 210 Size porsieht. In der Begründung des Entwurfes wird gesagt, daß eine Berringerung der Zahl der Landtagsabgeordneten nicht nur aus Ersparnisgründen, sondern auch insofern erwünscht erscheint, als fie tine Zusammenfassung der Kräfte des Parlaments und damit in mancher Hinsicht günstigere Bedingungen für die Erfüllung seiner Aufgaben schaffen wird. Es foll in Zukunft nicht mehr wie bisher ruf 40 000, sondern auf 80 000 Stimmen ein Abgeordnetenfiz entallen; die hierzu erforderliche Abänderung der§§ 30 bis 32 des Bandeswahlgefehes sieht der neue Gefezentwurf vor. Ferner wird vorgeschlagen, in gleicher Weise auch mit dem Staatsrat zu verfahren. Es wird eine Berminderung der Staatsratslige von 77 auf 38 vorgesehen. Anstatt wiz bisher auf 500 000, foll fünftig erst auf eine Million Einwohner ainer Provinz ein Vertreter entfallen. Dementsprechend wird erst zuf einen Rest von mehr als 500 000 Einwohnern, statt wie bisher 250 000, ein weiterer Bertreter zugeteilt. Die Festsegung einer Mindestzahl von Bertretern für jede Provinz wird beibehalten, um die ausreichende Beteiligung der fleinen Provinzen an den Staatsrats: arbeiten zu sichern; diese Mindestziffer wird aber von drei auf zwei perabgesetzt. Der Artikel 32, Absatz 2, der Preußischen Verfassung all dementsprechend abgeändert werden. Der Artikel 1 des Gefeßentwurfes( Berminderung der Zahl der Bandtagsmandate) soll nach der Neuwahl des 3andtags in Kraft treten. Den Zeitpunkt des Intrafttretens der Borschrift des Artikels 2( Berminderung der Staatsratsfige) estimmt das Staatsministerium. Das dient dem Zwede, eine Gewähr zu fchaffen, daß die Neuwahlen zum Staatsrat, die in unmittelbarem Anschluß an die Neuwahlen des Landtags erfolgen sollen, nicht mehr von den bisherigen Provinziallandtagen afm., sondern erst von den neugewählten Körperschaften bewirkt werden. Der Vorschlag der Preußischen Regierung wird wahr scheinlich die antiparlamentarischen Gruppen cor einen schweren Gewissenston lift stellen. Aehnlich wie im Reichstag wird man bei den lauteiten Schreiern gegen Parlament und Diäten sicher die größten Bedenken gegen diese tarke Verminderung der Abgeordnetenfiße erheben, wenn Ernst gemacht werden soll. Die Funktionen des Preußischen Landtages haben fich in ber Nachkriegszeit bedeutend geändert. Die Eisenbahn wird Dem Reiche übertragen, die Bergwerte in eine Aktiengesells schaft umgewandelt, die Steuerhoheit ist durch äußeren Druck tart eingeschränkt worden. Nach der Erledigung der Städte ordnung und der Verwaltungsreform wird der Landtag viel mehr sich reinen Berwaltungsfragen widmen müssen. Eine Verminderung der Abgeordnetenzahl wird des wegen ruhig ertragen werden können. Der Parlamentaris. mus schadet sich nicht, sondern hebt im Gegenteil sein Ansehen, wenn er die gebotene Selbstbeschränkung zu üben weiß Steuerverteilungen an die Gemeinden. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, tommen aus Steuerüberweisungen des Reichs zur Verteilung: a) Gintommensteuer( 6. Et. Abschlag für Februar) auf jeden Rechnungsfall der Provinzen 60( sechzig), der Landfreise 115 ( einhundertfünfzehn), der Gemeinden 630( fechshundertbreißig) Mil. lionen. Mart. b) Rörperschaftssteuer( 3. Kp. Abschlag für Februar) auf jeden Rechnungsanteil der Provinzen 190( einhundertneunzig), der Landkreise 400( pierhundert), der Gemeinden 1900( eintaufend neunhundert) Millionen Mart. c) umfaßteuer( 4. Us. Abschlag für Februar) je Einheit bes Umsatzsteuerschlüssels der Landkreise 24 000( vierundzwanzigtausend), der Geminden 80 000( achtzigtausend) Millionen Mart. d) Für Dotationen stehen 2800 00( zwei Millionen acht hunderttausend) Billionen Mart zur Verfügung. e) Betrag für Kraftfahrzeusteuer( 3. Rfa.) 196 000( ein hundertsechsundneunzigtausend) Billionen Mart, außerdem für Boltsspeisungen 107 226( einhundertfiebentaufendzweihundert fechsundzwanzig) Billionen Mart. Militärische Sparsamkeit. Uns wird folgendes geschrieben: Seit Monaten ist Oberst v. G.( J. N. 13) in feinem Standort Budwigsburg, feine Familie in feinem bisherigen Standort Berlin. In Stuttgart ist ein Hpt. R., seine Familie im bisherigen Standort Ludwigsburg. Beide beziehen die Entschädigung für doppelten Haushalt bzw. Bahnfahrt. In Stuttgart ist der verabschiedete General K. Ein Tausch wäre möglich G. mit R., R. mit R., R. mit G., R. und R. find bereit, G. fucht fortgefeßt nach Ausflüchten. Jetzt hat die Wohnungskommiffion( militärisch gebildet) von Ludwigsburg erfiari: Wohnung R. ist für G. ungeeignet, weil die 16jährige Lochter G.s aus ihrem Schlafzimmer durch das Schlafzimmer ihres fechs. jährigen Bruders zu gehen haben würde und das gefährde die Sittlichkeit! Gegen diesen Entscheid wagt die Division nicht einzuschreiten -die Entschädigung für doppelten Haushalt wird weitergezahlt." Wir fragen das Reichswehrministerium: Sind die Angaben richtig? Was gedenkt man zu tun? Die Aussprache im Reichstag. Vertagung bis Mittwoch. Bor Eintritt in die Tagesordnung fragt Abg. Thomas ( Romm.), ob es richtig sei, daß die beschlagnahmte fommunistische Literatur noch furz vor der Aufhebubng des militärischen Ausnahmezustandes verbrannt werden soll. Er verlangt weiter eine Regierungserklärung darüber, ob nach Aufhebung des Berbots der Rommunistischen Partei die kommunistischen Zeitungen fofort wieder erscheinen dürfen. Es sei unerhört, daß nach der Berordnung des Reichspräsidenten das Parteiverbot in Bayern bestehen bleiben soll Dort sel das Verbot erlassen von demselben Herrn D. Kahr, der jetzt in München so gründlich entlarvt wird. In der Fortsetzung der politischen Aussprache erhält das Wort Abg. Mulle( Deutschvölkisch): Die Weimarer Berfassung ist restlos aufgehoben wors den durch Militärdiktatur und Ermächtigungsgeseh. Das Verhalten der sogenannten demokratischen Regierung dieser Verfaffung gegen über belegt unsere Behauptung, daß es eine formelle Demo. tratie im Sinne von Weimar gar nicht gibt. Es gibt hier nur eine Geldsack herrschaft, die unumschränkte Herrschaft des läbi. schen Finanztopitals. Der felige app war ein Waisenfnabe gegenüber der Regierung Marg- Stresemann, die weit rüdfichtstofer als er mit der Verfassung umspringt. Die heutige Remierung führt die verhängnisvolle Erfüllungspolitik der früheren Regierungen fort. Die Rede Stresemanns war viel zu weh- und demütig. Diele Bettelei vor dem Auslande berührt mich gradezu efelhaft.( Große Unruhe bei der Vp., Rufe: Frechheit! t") Die Ausländerei nimmt immer mehr zu; nehmt doch dem G: findel lieber den 3after ab!( Seiterfeit.) Die Hörigkeit der Staaten vom internationalen Großfapital war niemals fo groß wie heute, sie wird durch die Goldnoten bant flar zum Ausdrud gebracht. ( Sehr mahr! bei den Komm.) Die Kommunisten haben in Rußland zwar den russischen Rapitalismus zerschlagen, aber dafür verschaffen sie jetzt dem austan dischen Kapital enorme Profite und stärken so bei uns und in anderen Ländern die Macht der Ausbeuterklasse, mie die Kom munisten fagen. Wir wollen mit dem voltischen Gedanken den Rompf führen gegen die 3instnechtschaft. Es ist uner. tränlich, daß der sonst allmächtige Staat, wenn er Geld braucht, beim jüdischen Großbanfier borum bitten muß. Dr. Stresemann follte sich nicht auf die Realpo'itit des Freiherrn v. Stein berufen. Stresemann ist fein Stein, er hat feine Reformideen entwickelt, während Stein ein revolutionärer Feueraeist war. Die Bufunft liegt nicht bei den Bauen, sondern bei den Fanatikern, die Kopf und Kragen für die Freiheit des Baterlandes riskieren.( Beifall) Reichsfinanzminister Dr. Luther: Wenn wir dem Reichstag noch feinen endoültigen Etat vorlegen tönnen, so liegt es daran, daß uns die wichtigen Einnahmen aus dem Rhein- und Ruhrgebiet noch immer fehlen. So müssen wir mit Notvorlagen tommen. Während in den letzten Tagen der Regierung Tuno das Bro jett einer Roggen mar? erörtert murbe, brachte später der Fi ranzminister Hilferding bie Borlage einer Neumart, die in Gold ausgedrückt werden sollte. Dem Reiche follten davon nur 1,2 Milliarden zur Verfügung gestellt werben. Daraus ergab fich bie Notwendigkeit einer weitgehenden Beschränkung der Aus aaben, was ich fpäter als währungspolitisch durchaus richtig erwies. Unter lebhafter Mitwirkung der Fachleute, vor allem des Berbandes des Bant- und Bankiergewerbes, fam schließlich die Rentenmart zu ftande. Ueber ihre Entstehungsgeschichte wird jetzt im Reichsfinanzministerium eine urkundliche Darstellung vor bereitet. Wenn in der Weltöffentlichkeit an abfoluten Zahlen gezeigt wird, daß reichere Länder ihre Bürger steuerlich höher belaften als wir, so haben diese absoluten Zahlen teine Beweistraft Das Maß unserer Berarmung zeigt sich durch einen Bergleich ber relativen Steuerbelastung 1913 und 1924.( Der durchschnittliche Steuerbetrag vom Gesamteinkommen war nach dem Haushaltsplan 1913 10,9 Proz, nach dem Haushaltsplan 1924 277 Brozent.)( Abg. Dr. Helfferich: Die Belastung ist noch höher!) 3d stütze mich auf die Rahlen des neuen Haushalts, vielleicht werden fie noch höher. 1913 betrua bas jährliche Steuerfreie Einfommen 556,80 m., 1924 nur 285 02. Die Rentenmart ist eine Uebergangslösung. Jegt brauchen wir vor allem bringend Goldfrebile für unsere Wirtschaft. Mit der endgültigen Stabilisierung unserer Währung werben wir natürlich auch noch nicht die gute Zeit von 1913 wieber erreicht haben; jest nötigt uns aber unfere Armut, eine Belastung auch über das erträgliche Maß hinaus vorzunehmen, damit mir nicht fura vor dem Ziel einer festen Währung wieder in die Flut der Inflation zurückgeworfen werden. Die Landwirtschaft ist besonders schwer be. laftet worden. Die Folge wird ein Rüdgang des diesjährigen Er. trages sein. Das ist eine Schädigung der Boltsernährung, die aber in Kauf genommen werden muß Wenn in dem Rundschreiben eines Verbandes behauptet wird, ich hätte mein Erstaunen darüber geäußert, daß die Industrie nicht heftiger gegen die Steuern protestiert, so habe ich dergleichen natürlich nie gesagt und die Berfasser des Rundschreibens haben einen merkwürdigen Mißgriff begangen. Die Zweifel an der Rechtsgültigkeit unserer Abgeltungs verordnungen sind jetzt durch eine Reichsgerichtsentfchei. bung zerstreut. Die Befagungstoffen werden zum größten Teil an die Bevölkerung des besetzten Gebiets gezahlt. Wir bemühen uns um ihre Herabsehung. Leider ist uns die ten Steuernotverordnung im besetzten Gebiet trog dringendster Bor Genehmigung zur Erhebung der Steuern der zweistellungen bisher noch immer nicht erteilt worden.( Lebh. Hört! hört!) Es sind sogar geradezu Berbote ergangen, die Steuern zu zahlen. Dann fehlen uns die Steuern und Bölle aus dem be das Loch im Westen systematisch erweitert. Uns werden also die fetten Gebiet und durch die niedrigeren dort geltenden Tarife wird Einnahmen aus dem besetzten Gebiet entzogen und gleichzeitig die Ausgaben dafür, auch die Besayunastoften, auferlegt. Das ist ein Zustand, ben teine Währung der Welt auf die Dauer aushalten fann.( Lebhafte Zustimmung.) Angesichts des großen Ernstes der Bage bedauere ich, daß von großen Parteien zur Steuernotverord nung Anträge eingegangen find, die ausschließlich verneinen. Die Regierung muß an dem Gedanken der sogenannten Miet fteuer festhalten. Die Förderung des Wohnungsbaues fann nicht länger mit dem Buschußsystem geschehen.( Sehr richtig!) Am Ende der Entwicklung fteht die freie Mietwirtschaft, die jeßige Borlage ist eine Uebergangs. Der Personalabbau maßnahme, die natürlich nicht ideal sein kann. ist nur das Mittel zum Verwaltungsabbau. Die harten Lasten, die wir den Beamten auferlegen mußten, find in einer Weise aufge nommen worden, die uns zeigten, daß der alte, gute Beamtengeist noch vorhanden ist. Wir hoffen, wenn nicht unvorhergesehene Sto rungen eintreten, am 1. April mit einer Erhöhung der Gehälter und der Renten vorgehen zu können. Die Regierung steht auf dem Standpunkt, daß beim Beamtenabbau politische und religiöse Gesichtspunkte auf feinen Fall in Frage kommen dürfen. Die Regierung wird es fich angelegen fein laffen, wenigstens für die weiteren Abbaumaßnahmen auch noch bestimmte Formen zu finden, durch die Gewähr geleistet wird, daß politische und religiöse Gesichtspunkte nicht zum Mißbrauch der Maßnahmen führen.( Rufe: Und die bisherigen Fälle? -Lewald muß weg!") Für die bisherigen Maßnahmen wird eine nachträgliche Revision faum möglich sein. ( Unruhe.) Die größten Schwierigkeiten werden auch erst kommen, wenn wir uns dem Ende des Abbaues nähern. Der Minister verteidigt dann die Aufwertua gs bestimmungen der Regierung gegen die Angriffe der verschiedenen Parteien. Auch die Wirtschafts. verbände hätten anerkannt, daß für die Aufwertung ein fester Buntt geschaffen werden mußte, wie die Regierung es getan habe. Abg. Ledebour( bei teiner Fraktion) wendet sich vor fast leerem Hause( es sind nur noch 16 Abgeordnete im Saale) gegen die Abfchaffung des Achtstundeniages. Diese wichtige Frage sollte einer Boltsabstimmung unterworfen werden. Die Proletarisierung des Mittelstandes sei nicht von der Sozialdemokratie, sondern vom Krieg verschuldet worden. Der Redner fritisiert dann scharf die Emmingersche Justizverordnung, die dem Begriff des Rechtsstaats wider. fpreche. Die proletarischen Parteien sollten jegt den Kampf unter einander einstellen und sich gemeinsam gegen die erstartte Re attion wenden. Nach persönlichen Bemerkungen der Abag. v. Schoch( D. Bs.) und Thomas( Romm.) gegen den Abg. Wulle erklärt diefer, nicht die Rede des Ministers Dr. Stresemann habe ihn mit Efel erfüllt, sondern die ganze Bettelei beim Ausland. Man follte das Gelb lieber dem Schiebergefindel ab. nehmen, das in Deutschland herumläuft. Um 47 Uhr wird die Weiterberatung auf Mittwoch, 3 Uhr, Dertagt Reichystanzler Marg hat die Reise nach Mannheim, wo er an der Pfalz- Rundgebung am tommenden Sonntag teilzunehmen be absichtigte, aufgegeben. Reichskanzler Marg wird in Berlin bleiben, um die Berhandlungen wegen der Anträge in den Notver ordnungen zu führen. ter Befung mit 288 gegen 72 Stimmen angenommen und leberweisung an den Ausschuß beschlossen. Indeffen ist das endgültige Schidfal des Entwurfes ungewiß angesichts der Tat fache, daß sich die Regierung auf seine Durchführung nicht festlegenitische Laufbahn Briands urd fährt dann fort, die Polizisten wollte. Hendersons Wahlsieg. Condon, 29. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Bei der Wahl Hendersons in Burnley haben 82 Broz. der Wähler abgestimmt. Henderson erklärte nach der Berkündung des Wahiresultates, daß der große Stimmenzuwachs zweifellos dem Vertrauen zu verbanfen fei, das die neue Regierung durch ihren Eifer und ihre Gefchidlichkeit, wichtige und notwendige Regierungshandlungen( chnell Erweiterung des englischen Frauenwahlrechts und entschieden in Angriff zu nehmen, erweckt habe. London, 29. Februar.( Eigener Drahtbericht.) In der heutigen Sigung des Unterhauses wurde in zweiter Lesung ein Gefeßentwurf beraten, den ein schettisches Mitglied der Arbeiterpartei eingebracht hatte, wodurch das Wahlalter der Frauen von 30 auf 21 Jahre herabgesezt werden soll. Der Antrag wurde von der Arbeiterabgeordneten Miß Dorothy Jewson und von der liberalen Abgeordneten Frau igtringham unterstützt. Hin. gegen beantragte die konservative Abgeordnete Herzogin von Atholl durch Abänderungsantrag, daß erst eine Ronferenz aller Parteien einberufen werden sollte, die über diese Frage zu beraten hätte; die Empfehlungen diefer Konferenz würden zu berücksichtigen fein, ehe weitere Maßnahmen in der Frage der Erweiterung des Frauenwahlrechts erfolgen dürften. Der Nationale Block in Nöten. Schwere Prügelfzenen in der Kammer. Paris, 29. Februar.( Eca.) Die Kammer begann in ihrer heutigen Nachmittagssigung die innenpolitifche Aussprache mit der Besprechung der Interpellation des Abgeordneten Mandel ( Clemenceaus rechte Hand. Red. d.„ B.") Der Redner interpel lierte die Regierung, weil ihre Politik die verschwunden sind, um mit Ihnen als Minister wiederzukommen. Briand: Ja, ja, so ist das Leben.( Neues Gelächter.) Mandel antwortet mit einer ironischen Bemerkung über die po hätten in standalöser Weise demonstriert und erklärt, von Kommu niften unterbrochen, es sei unzulässig, daß die Hüter der Ordnung die Borkämpfer der Unordnung werden. Es tommt alsdann zu einem Zwiegefpräch zwischen dem Abgeordneten Mandel und dem Abgeordneten Cassagnac über per fönliche Zwischenfälle in der früheren Wahlperiode. Der Redner hofft, daß Poincaré über die Stellung der religiösen Bereinigungen im Senat die Bertrauensfrage stellen wird. Um 5 Uhr wird die Sigung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Rach Wiederaufnahme fett Mandel feine Ausführungen fort und fritisiert die Haltung der Linken vor dem Kriege gegenüber den Ausgaben für die nationale Berteidigung Die Sigung dauert an. Im weiteren Berlauf seiner Rede greift Mandel die Linke micber in schärffter Weise an, was zu Unterbrechungen durch Herriot führt. Nachher spricht der Royalist Leon Daudet u. a. von einem gegen sein Blatt L'Action française" aefhmiedeten Stomplott mit Silfe Bainlevés, ber damals deutschen Interessen gebient habe. Bainlevé antwortet und es fommt zu Gedient habe. Painlevé antwortet und es fommt zu Lärm- und Prügelszenen, wie sie die Kammer felten erlebt hat und in deren Verlauf ein Abgeordneter blufüberströmt aus dem Saal geführt wird. Ausbrüde wie Schuft, Ranaille ufw fielen. Der ganze Gaal wird geräumt, auch die Breffetribüne. Daudet sprach von Caillaug Bolizeimethoden, wobei er zur Ordnung gerufen wird. Bainieve fam auf ein von der„ Action francaise" geführtes Offiziersregister zu sprechen, wobei den Namen Bermerke hinzugefügt sind wie:„ Gut. Feind des Barlamen tarismus, Würde energisch durchgreifen. Bei diesen Mitteilungen fommt es zu einem tätlichen Zusammenstoß zwischen Kommunis: n und Angehörigen der Rechten. Unbeschreiblicher Tumult veranlaßt den Präsidenten, der sich nicht Gehör verschaffen kann, den Hut aufzusetzen, wodurch die Sigung unterbrochen ist. Mehrheit von 1919 in Gefahr bringe. Er erkannte die Advokatenfähigkeit Poincarés an, aber es feien außergewöhnliche Ereignisse notwendig gewesen, um Boin. caré zu feiner am 15. Januar geäußerten Stellungnahme zur in neren Bolitik zu bewegen. Warum ftimmte die Mehrheit für die Der Unterstaatssekretär des Innern Rhys Davies fette die Regierung, von der mehrere Mitglieder nicht ihr Bertrauen befizen? Stellung der Regierung zu diesem Berschlag auseinander. Er gab Der Redner erinnerte, daß Poincaré bei feiner Rabinettbildung vertarismus, Würde energisch durchgreifen. sucht habe, Herriot und Tardieu in demselben Kabinett an, daß bei der Durchführung des vorgeschlagenen Gesetzes die Zahl unterzubringen. Im weiteren Berlauf seiner Rede polemisterte der ber weiblichen Wähler allein in England und Wales sich etwa um Redner gegen die Radikalen und behauptete 1. a., daß der Mi. 4% millionen erhöhen würde. Nach dem bisherigen Wahl- nister des Innern vollkommen in den Händen diefer Bartei recht betrace in England und Wales die Zahl der männlichen sei. Gleichettig greift Mandel aber auch die Mehrheit an, die nicht Wähler 10,5 Millionen gegen 7,8 Millionen Frauen. Beim gesetz genügend tue, um ihr Ansehen im Lande aufrechtzuerhalten. Der lichen Infrafttreten des vorgeschlagenen Gesetzes würde es möglich Rolonialminister( Sarrant) babe in einer öffentlichen Kundber Rebner sein, daß die Frauenstimmen das lebergewicht über die gebung für einen vom Staatsgericht Berurteilten beutet auf Malvy hin Bartet genommen. Sie haben das Wort, Männerftimmen erhielten. Die Regierung fei zwar dafür, daß der Antrag die zweite Lesung paffiere, fie tonne jedoch noch nicht herr Rolonialminister, fagt Mandel spättisch.( Bewegung.) Poincaré erklärt, er werde für die gesamte Regierung antworten, mitteilen, wie fie sich nach seiner Beratung burch den Ausschuß ver. da alle Minister folidarisch feien. halten würde. Er persönlich begrüße den Antrag, denn er meine, daß er einen großen Schritt vorwärts bedeute, da durch ihn bie Frauen völlig gleichberechtigt im Wahlrecht werden würden. Nach einer ausgiebigen Debatte wurde ber Entwurf in& wet. genau fo wie die Rabinettsmitglieder des Herrn Brianb mit ihm Roalition. Mandel: Aber natürlid), Herr Ministerpräsident, Sle werden auch alle zusammen verschwinden, Nach einer halben Stunde wird sie wiedereröffnet und verläuft nun verhältnismäßig ruhig. Poincaré stellt ausdrücklich fest, daß die Regierung die Fortfehung der Diskussion nur am Freitag - dem Interpellationstag zulaffen tönne. Schluß der Sizung 8 Uhr abends, nächste Sigung Donnerstag 3 Uhr. Die belgische Regierungstrije scheint in den Brüsseler Be Sprechungen am gestrigen Freitag der Lösung nicht näher gefommen zu sein. Man spricht von Erneuerung der katholisch- liberalen Wenn die Arbeitsbedingungen gekündigt sind. Schuk geren willkürliche Bei den Tarifverhandlungen wird jetzt in der Regel um den Lohnabbau und die Verlängerung der Arbeitszeit heiß gestritten. Die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse haben die Machtgelüfte Der Arbeitgeber gestärft. Rücksichtslos wird versucht, den Arbeit nehmern geringere Löhne und Gehälter bei längerer Arbeitszeit aufzuzwingen. Da Verhandlungen oft noch schweben, wenn Tarif verträge bereits abgelaufen sind, ist die Frage von großer Bedeutung: Rann eine Berschlechterung der Arbeitsbebingungen aufgezwungen werden vor Ablauf der für das einzelne Arbeitsverhältnis geltenden Kündigungsfrist? Un Bersuchen dieser Art fehlt es nicht. So wurde in Nr. 90 des„ Borwärts" berichtet, daß die Unternehmer des Speditions gewerbes den Arbeitern niedrigere Löhne zahlen wollen, obwohl 14tägige Kündigungsfrist für das einzelne Arbeitsverhältnis besteht. Als Abwehrmaßnahme wurde von den Arbeitern der Streit beschlossen. Ob dies die beste Antwort auf ein solches Borgehen der Unternehmer in allen Fällen ist, fann nur dann mit Ja beantwortet werden, wenn die Aussichten für den Kampf durch Aufschiebung desselben verschlechtert werden. Andernfalls aber haben die Arbeitnehmer bei einem solchen Streit das Risiko größerer Lohn einbuße, weil sie sich unter Umständen mit dem einmal gezahlten niedrigeren Lohn zufriedengeben müssen, obwohl der Arbeitgeber gerichtlich gezwungen werden fonnte, den bisherigen Lohn weiter zu zahlen Außerdem ist noch die Frage, ob ein fofortiger Streit nicht als Konirattbruch gewertet wird. Da bie Arbeitnehmer gesetzlich berechtict find, die Arbeit ohne Einhaltung der Kündigungsfrist einzustellen, wenn der Lohn nicht in ber tariflich vereinbarten oder sonst ausbedungenen Höhe bezahlt wird, ist die Frage natürlich gegenstandslos. sobald es sich um eine Lohnfürzung, eine Berlängerung der Arbeitszeit oder eine sonstige Berschlechterung der Arbeitsbedingungen vor Ablauf der Kündigungsfrift handelt. Der Anspruch auf das Borenthaltene bleibt in solchen Fällen auch bei Arbeitseinstellung bestehen. Sind alle Verhandlungsmöglichkeiten erschöpft ohne ein befrie bigendes Ergebnis, bleibt immer noch die Frage: Welchen Schutz bieten uns die gesehlichen Bestimmungen gegen einfeitige millkürliche Berschlechterungen der Urbeitsbedingungen? Verschlechterungen. längern ohne Zustimmung des betreffenden Arbeitnehmers. Ist die Grundlage des Arbeitsverhältnisses ein Tarifvertrag, so gelten dessen Bestimmungen so lange, bis diefer Tarifvertrag durch eine andere Bereinbarung ersetzt wird. Der Unternehmer fann daher nur sein Ziel erreichen, wenn der Arbeitnehmer sich mit der Ab. änderung einverstanden erflärt. Rech'lich fann der Unternehmer Verschlechterungen nur aufzwingen nach Beendi. gung des bisherigen Arbeitsverhältnisses. Nach§ 620 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs endigt das Dienstverhältnis mit dem Ablauf der Zeit, für die es eingegangen ist. Wenn daher für ein Arbeitsverhältnis eine 14'ägige Kündigungsfrist vereinbart ist, endet es in der Regel erst nach vorhergegangener ordnungsmäßiger Kündigung. Eine Lohnherabfegung tann daher erst erfolgen nach Ablauf der Kündi gungsfrist. Wird der Lohn vorher gekürzt, muß der Arbeiter den zu wenig gezahlten Lohn beim Gewerbegericht ein lagen. In diesem Sinne entschied das Gewerbegericht Berlin am 8. Juni 1921( fiehe„ Gewerbe- und Kaufmannsgericht" 27 G. 90). Es heißt in der Begründung unter anderem: Arbeitsbedingungen, die auf Grund eines Tarifvertrags Bestandteil des einzelnen Arbeits. vertrages geworden find, bleiben auch bei Ablauf des Tarif. vertrages für das betreffende Arbeitsverhältnis bestehen. Wenn Arbeitsbedingungen nur für die Dauer des Tarifvertrags gelten follen, muß dies im Tarifvertrag oder Einzelarbeitsvertrag ausdrüdlich verabredet sein. Zu den Arbeitsbedingungen in vorstehendem Sinne gehören nicht nur die eigentlichen Lohnfähe, fondern z. B. auch Urlaubs- und Kündigungsbedin gungen." In einem anderen Falle verneinte das Gemerbenericht Kirchberg die Frage, ob ein Arbeitgeber berechtigt ist, die Differenz zwischen den nach einem Schiedsspruch gezahlten Löhnen und den nach Ablehnung der Berbindlichkeitserklärung zwischen den Organi fationen vereinbarten niedrigeren Löhnen in Abzug zu bringen. Es handelte sich bei dieser Klage um einen durch Schiedsspruch festgesetzten Lohn, deffen Berbindlichkeitserklärung abgelehnt und an deffen Stelle später ein niedrigerer Lohn zwischen den Organisationen vereinbart wurde. Die beklagte Firma hatte den höheren Lohn ohne Borbehalt gezahlt und wurde deshalb auch zur Weiterzahlung verurteilt. Das Ur'eil ist in Nr. 6 der Arbeiterrechts- Beilage des Korre fpondenzblatt" vom 9 Juni 1923 abgedruckt. spondenzblatt" vom 9 Juni 1923 abgedruckt. Nach§ 611 26. 1 des Bürgerlichen Gefehbuchs wird durch den Tienstvertrag( Arbeitsvertrag) derjenige, welcher Dienste zusagt( also der Arbeitnehmer), zur Leistung der ver prochenen Dienste verpflichtet, der andere Teil( der Arbeit. Aus dem Vorhergehenden ergibt sich llar der Wea, der bei ein jeber) zur Gewährunn der vereinbarten Berfeitiger Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu beschreiten ist. gütung. Der Arbeitsvertrag fann nur unter Buftimmung Es empfieht sich daher ste's, cründlich zu prüfen, ob es nicht besser Seider Bertranfchließerden geändert werden. Folq'ich fann der ist, flagbar gegen folche Lohnfürzungen vorzugehen, als sofort Unternehmer weder den Lohn herabsehen, noch die Arbeitszeit ver- die Arbeit niederzulegen. H. Badhaus. Gegen Betriebskrankenkassen. # Abkommens und in Ausführung des Abkommens den Fortbestand der 54 stündigen Arbeitswoche. Der Arbeitgeber weiter die gefeßlich gewährleisteten Rechte der Betriebsvertretung n, die nach Ablauf des Reichstarifvertrages freie Hand für die Verein barung der Arbeitszeit haben. Es gilt für die freigewert. haftlich organisierte Angestelltenfchaft und die auf gleichem Boden stehenden Betriebsvertretungen, den ungefeßlichen Borstoß des Arbeitgebertums mit allen ges fehlichen Mitteln zu betämpfen. Der Allgemeine Ber band der Deutschen Bantangestelltenn fordert die Angestelltenschaft des Bantoewerbes, insonderheit die Betriebsvertretungen auf, sich dem Willküraft des Unternehmertums ge. fchloffen entgegenzustellen. Konflikt in der Zigarettenindustrie. Die freisewertschaftliche Arbeitnehmerschaft hat auf ihren Ston- verband verlegt hiermit die Arbeitszeitverordnung. Er übergeht reffen die Betriebstrantenfaffen stets abgelehnt. Betriebstranten laffen steigern die Abhängigkeit des einzelnen Arbeitnehmers om Betrict ganz beträchtlich. Eines der hauptsächlichsten Uebel ist, saß nicht bloß fräntliche, sondern auch trantheitsverdäch tige Arbei'er ocn Betrieben mit Betriebskrantenfaffen sorgfältig susgeschlossen werten, um so die Lasten für Betriebskranten laffen auf Kosten Der in anderen Rassen versicherten Arbeitnehmer zu vermindern. Auch die Entlassung ertranfter Arbeitnehmer gehörte zur stär digen Praris der Betriebe mit eigenen Betriebskrankenkassen. Aus solchen und aneren Gründen hat deshalb der außerordentliche Kongres der freien Bewerifchaften, der 1910 Stellung nahm zu der damaligen Gefches orlage einer Reichsversicherungsordnung sich insbesondere fcharf egen die Betriebstrantenfaffen ausgesprochen. Dieser Ronaraz verlangte, daß für jede Stadt lediglich eine gemeinsame Ortstrantentasse und für jede Landgemein de nur eine einzige Bezirkskranter faffe gebildet werden folle; eine solche Zusammen assung der Versicherten stärkt und verbilligt die Krankenversicherung. Diese Forderung ist bis zur Stunde immer wieder gefcheitert amoblad zeigte in seinen Ausführungen, wie planmäßig und Biderstande der bürgerlichen Parteien. In der Abwehr von Beriebstrantentaffen hat unsere Reichstagsfrattion jüngst einen fleinen Fortschritt erzielt. Um die freie Verfügungsgewalt der Unternehmer lber die Errichtung von Betriebsfranfenfaffen aufzuheben, setzte mjere Reichstagsfrak'ior durch, daß dafür nunmehr die 3u timmung der Betriebsräte erforderlich ist. Sie ollen mithin ein Schuhmittel fein, um die Arbeitnehmerinteressen jegen die Sucht der Gründung von Betriebs. rantentaffen zu wahren. Kein Betriebsret darf deshalb die rbeiterfeindliche Berfplitterung in der Krantenversicherung irgendwie segünstigen. Er muß also jeder Neugründung von Betriebs. ranfenfassen entgegentreten. Er kann das am besten, wenn r sich sofort mit seiner Gewerkschaft oder mit dem Gewerkschaftsführung der Attordarbeit in den Expeditionen vorsieht. artell feines Ortes in Verbindung setzt. Das gilt gerade für die Begenwart, mo, wie auf allen anderen Gebieten, das Unternehmerum drauf und dran ist, auch durch das Mittel der Betriebstrantenlaffen den Betriebsabsolutismus möglichst restlos wieder aufzurichten. Willkürakt der Arbeitgeber im Bankgewerbe. Nachdem der Reichsverband der Bankleitungen mit einer für Berlin und andere Hauptbanktplähe des Reiches bedeutun slofen Urbeitnehmerorganisationen ein Sondertarifabtommen abgeschlossen hat, versucht er, diefes Abkommen mit feinen Beftim mungen, die die Dauer der Arbeitszeit in das freie Be lieben der Unternehmer legen, den Angestellten allgemein aufzuzwingen. Er befretiert die allgemeine Gültigkeit des 3 Die öffentliche Versammlung der Transportarbeiter der 3igarettenindustrie nahm am Donnerstag den Bericht über die beabsichtigten Maßnahmen der Unternehmer entgegen. fsystematisch die Arbeitgeberschaft jetzt den Neun- und Zehnstundentag einführen will. Da es ihnen im großen auf der ganzen Linie -infolge des energischen Widerstandes der freien Gewerkschaften nicht gelingt, versuchen sie betriebsweise vorzugehen, wobei für sie jedes Mittel recht sei. Branchenleiter Hiller gab den Bericht von den letzten Berhandlungen. Große Empörung ergreift die Berfammlung, als er mitteilte, daß die Arbeitgeber sich geweigert hätten, mit dem gesamten Kartell zu verhandeln. Um die Verhandlungen nicht scheitern zu lassen, verließen die Bertreter der Buchbinder und Transportarbeiter das Berhandlungszimmer. Für die Tabatarbeiter ist ein Schiedsspruch gefällt, der einen Lohn abbau und die EinBleichfalls teilen die Unternehmer mit, daß sie gar nicht daran denken, den gegenwärtigen Lohn der Transportarbeiter in der alten Höhe zu belassen. Die noch Unorganisierten müssen daraus ihre einheitliches, geschlossenes Borgehen ermöglicht wird. In allen Be Lehre ziehen, damit der Kampf aufgenommen werden fann und ein trieben müssen nun Betriebsversammlungen einberufen werden, damit alle Kollegen über die Vorkommnisse im Bilde sind. In der Diskussion wurde von den Bertretern der Erwerbslosen betont, daß fie in einem Kampfe in der Zigarettenindustrie den streifenden Kollegen nicht in den Rüden fallen würden. In der einstimmig angenommenen Resolution wird erläutert, daß die Transportarbeiter der Zigarettenindustrie nicht gewillt find, die Forderungen der Unternehmer Berlängerung der Arbeitszeit, Lohnverkürzung, Einführung der Affordarbeit usw. anzunehmen. Achtung, Metallarbeiter! In Nr. 27 des Vorwärts" vom 17. Januar brachten wir eine Notiz unter derselben Ueberschrift, in welcher wir ausführten, daß nach der Verordnung über das Schlichtungswesen vom 10. Oftober 1923 nunmehr für eine Reihe von Streitigkeiten aus dem BRG. das Gewerbegericht zuständig sei und daß in diesen Fällen, also überall, wo es sich um Ansprüche aus dem BRG. handelt( vor allem§ 84 ff.), feine Kosten erwüchsen". In diesem Umfange läßt sich das Gesagte nachdem die Ausführungsbestimmungen zur Ver ordnung über das Schlichtungswesen erschienen sind nicht aufrechterhalten. Denn in den Ausführungsbestimmungen heißt es unter § 4: Für das arbeitsgerichtliche Verfahren in den Fällen gelten die Vorschriften der§§ 57-61 des GGG. Die Klage fann auch von den nach den§§ 82-90 des BRG. zur Anrufung berech tigten Betriebsvertretungen erhoben werden. Die vollstrecbare Ausfertigung( des Urteils. D. Red.) wird jedoch auch in diesen Fällen für den beteiligten( entlassenen) Arbeitnehmer erteilt. Die Rosten des Verfahren hat der beteiligte Arbeitnehmer nur zu tragen, wenn er selbst die Klage erhoben hat. Im übrigen bleiben die Kosten, soweit sie nicht im Urteil dem Arbeitgeber auferlegt werden, außer Anfag. Nach diesen Ausführungsbestimmungen ist es also notwendig, menn feine Kosten entstehen sollen, daß der Betriebsrat felbst die Klage einreicht. Die Ortsverwaltung Arbeitszeit nicht lang genug, Lohn nicht knapp genug. Aus Marburg wird uns geschrieben: Die Rauch- und Kaus tabaffabrit Niderehe hat unter Bruch des Reichstarifs für die Rauchtabakindustrie und des Ortstarifs für die Rautabatindustrie sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen ausgesperrt. Das Reichs arbeitsministerium hatte die Berbindlichkeitserklärung eines Schieds. spruchs der die 56stündige Arbeitswoche vorfah, abgelehnt; trotzdem hatte sich die Belegschaft bereit ertlärt, 56 Stunden zu arbeiten. Aber die Firma lehnte die Nachzahlung des zu wenig gezahlten Tariflohns ab und beantwortete die Klage vor dem Gewerbegericht furzer Hand mit der Stillegung des Betriebes. Ausgesperrte der Metallindustrie! Gestern haben die Parteien nochmals über die bestehenden Differenzen wegen der Drüderauss Sperrung verhandelt. Das Resultat der Verhandlung wird den Drüdern heute, Sonnabend, bekanntgegeben.( Siehe Inserat.) Ueber die eventuelle Arbeitsaufnahme wird am Sonntag den Kollegen noch weiteres an dieser Stelle mitgeteilt. Die Funktionäre haben die Liften über die Mitglieder aufzunehmen. Ueber die Zah fung der Streitunterstügung wird in der Presse noch näheres bekanntgegeben. Metallarbeiter! Diejenigen weiblichen Mitglieder, welche einer dem Metelkartell angeschlossenen Organisation an gehören und in den Betrieben des Verbandes Berliner Metallindus strieller beschäftigt sind oder beschäftigt waren und ab 14. November bis 30. Dezember 1923 anstatt 75 Proz. des Männerlohnes nur 60 Broz. bzw. 65 Proz. des Männerlohnes bezahlt erhielten, müssen um Nachzahlung bei der Betriebsleitung vorstellig werden. Wo die Firmen die Nachzahlungen verweigern, muß Rlage bei dem zuständigen Gewerbegericht eingereicht wer den. Vor dem Berliner Gewerbegericht wurde am Freitag ein Ur teil in diesem Sinne gefällt. Wir werden an dieser Stelle darauf noch zurückkommen. Nach den Lohnvereinbarungen im Berliner Baugewerbe läuft das am 30. Januar getroffene Lohnabkommen im Berliner Hoch, Beton- und Tiefbaugewerbe bis auf weiteres fort. fündbar mit einer Woche Frist erstmalig am 11. März zum 18. März 1924. Der Vorstand des Baugewerksbundes, Baugewerkschaft Berlin. Solzarbeiterverband. Einzelhandel. Funktionärversammlung am Montag, ben 3. Mära abends 28 Uhr, bei Schilling Rungefte. 30. Alle Organisationen haben ihre Bertreter bestimmt au entfenben. Berantwortlich für Politit: Ernst Renter: Birtschaft: 3. B.: Ernst Reuter; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: R. H. Döscher; Lotales und Sonstiges: Frik Karfladt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin. Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin. Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin SW. 68., Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen. Nahi Hocks Kennen Sie Nährflocks? Sie haben Gelegenheit sich von dem Wohlgeschmack der sofortigen Verwendbarkeit und der mühelosen Zubereitung durch eine Kostprobe an unserem Stand im Kaufhaus Tietz, Frankfurter Allee, Kaufhaus Tietz, Leipziger Strasse zu überzeugen. Ununterbrochene Abgabe von Kost proben während des ganzen Tages obne jeden Kaulzwang Deutsche Nährflocken- Werke A 0. Berlin W8. Friedrichstr. 58 DREI TÜRKEN ine neue CONSTANTIN für 3g MIT GOLDMUNDSTÜCK Hergeftellt aus edlen- rein orientalifchen Tabaken. Mild im Gefchmack. Voll- flach im Format. * FORDERN SIE DIESE MARKE IHRER GÜTE WEGEN IN ALLEN SPEZIALGESCHAFTEN Nr. 103 41. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts Stille Winkel der Weltstadt. Alte Berliner Kirchen. Die Kirchen gehören zu den wichtigsten Baudenkmälern aus alter Zeit, da fie in ihrem äußeren Kleid meist nur wenig verändert in unsere Gegenwart hereinragen. An ihnen sind die Zeitgeschehnisse der vergangenen Jahrhunderte vorübergerollt, ohne allzu sichtbare Spuren zu hinterlassen; Kriegsnote und Feuersbrünfte konnten große Spuren zu hinterlassen; Kriegsnöte und Feuersbrünste konnten große Teile der Städte zerstören, das Bauwerk der Kirchen strebte meist unversehrt aus Schutt und Asche empor. Auch Berlin hat noch einige alte Kirchen, deren Mauern bereits zur Zeit der früheren Ge. schichte unserer Stadt errichtet wurden. Haben die folgenden 3chr. hunderte an ihrem Kleid auch hier und dort geändert, im allgemeinen ist es doch das alte geblieben. Nikolai. Die Nikolaikirche ist die älteste Kirche von Alt.Berlin. Sie war dem Heiligen Nikolaus gemeiht, dem Schuhpatron der Raufleute. Hieraus darf wohl mit Sicherheit geschlossen werden, daß Berlin eine Handelsniederlassung an der alten Straße von Sachsen und Thüringen zur Ostsee war. Bereits 1245 wird der Probst Simeon der Nikolaikirche erwähnt; die Kirche muß also damals bereits bestanden haben. Allerdings wird fie nur von bescheidenem Umfang und Aussehen gewesen sein. Um die Mittel für den weiteren Ausbau zu erhalten, wurde 1264 ein Ablaßbrief ausgeschrieben. Diesem Bauabschnitt entstammt noch der Unterbau der Türme aus Granitquadern. 1379 begann der Bau eines neuen Chors aus Backsteinen, des noch heute bestehenden Das Langhaus von den beiden Treppentürmchen am. Chor bis zur westlichen Turmfront wurde 1460 neu gebaut. Die letzte große Wiederherstellung des Aeußeren und Inneren der Kirche geschah 1878. Hierbei wurde auch an Stelle des früheren einen Turms das legige Turmpaar errichtet. Das Innere der Nikolaikirche enthält zahlreiche Gedenktafeln, Grabsteine und Gemälde. aus den ver. schiedenen fünstlerischen Zeitabschnitten der vergangenen Jahr hunderte. Petri. Die Petrifirde in der Gertraudtenstraße war die Pfarr firche von Alt- Köln. Sie wird schon im 13. Jahrhundert cls hölzernes Gotteshaus erwähnt, das auf der Stelle eines Wendentempels stand. Eine folche Belaffung von heidnischen heiligen Pläken zur Ausübung des chriftlichen Gottesdienstes ist in ber Reit der Chriftianisierung unserer Heimat häufiger vorgekommen. Die Kirche war dem Heiligen Petrus, dem Schuhpatron der Fischer, geweiht. Daraus fäßt sich entnehmen, dak Kölln wohl eine Gied lung war, deren Bewohner vorwiegend Fischerei betrieben. Die Betrifirche ist zweimal durch Feuer( 1730 und 1809) und einmal durch Einsturz( 1734) zerstört morden, so daß von bem ursprünglichen Bau nichts mehr erhalten ist. Die Kirche in ihrer jetzigen Gestalt murde 1853 eingeweiht. Kloster. Die Kirche und das Kloster des Franzifanerordens in der Alofter. Straße, Graues Kloster genannt, find das bedeutendste Denkmal go. tischer Bautunst in Berlin. Die Kirche, abgesehen von der Bestfront, ist noch fast ganz der ursprüngliche Bau des 13. Jahr hunderts. Das Langhaus flingt noch an die romanische Baukunft an, während der Chor das edelste und reifste Gepräge der Gotit zeigt, wie faum ein anderes Baudenkmal jener Zeit in der Mart Brandenburg. Das genaue Baujahr der Klosterfirche ist ungewiß. wahrscheinlich war es 1290. Als das Kloster nach der Reformation aufgehoben wurde, zog 1571 der furfürstliche Leibarzt Leonhard Thurneyßer hier ein. Er richtete zunächst ein Laboratorium, donn eine Buchdruckerei und Formichneiderei ein; auch einen botanischen Garten legte er für feine Pflanzenstudien an. Durch eine Verordnung vom 24. Februar 1574 wurde ein theill des Grawen Clofters zue Berlin mitt der aankenn Kirchen, Kreuzaange, sambtt dareinn gelegenen gemelben, Gartten, Beichthauffe, Kirchhoffe und andernn zugehorungen" dem neugegründeten Grmnasium zum Grauen Kloster" zur Benutzung überwiesen. Die Schulgebäude wurden 891 ( Rachbrud burch Malit- Berlag, Berlin.) Der Bürger. Don Leonhard Frank. Wir fommen in eine fleine Stadt, mitten hinein in das verfilzte Mein und Dein, und sagen:" Der Mensch ist da." Ungeheures Erstaunen! Alle geben uns, was mir brauchen. Denn in tiefster Heimlichkeit haben alle den Menschen erwartet, an deffen Kommen sie schon gar nicht mehr geglaubt hatten." Der Mensch ist aber noch nicht da, Jürgen. Den gibt es noch nicht, fann es noch nicht geben. Mensch zu sein, fann dem einzelnen erst dann verstattet sein, wenn es allen vers stattet sein wird Welch furchtbaren Verrat an der Idee wir begehen würden!" " Du sprichst so ernst, als ob ich wirklich alles rücksichtslos abschütteln und auf dieser Landstraße weiterwandern wollte, hinaus in das Leben... Würdest du darunter leiden?" Wie seltsam tief ergriffen und dennoch heiter sie mich da angeblickt hat, erinnerte Jürgen fich und glaubte Ratharinas Worte wieder zu vernehmen, die sie gesagt hatte: „ Muß denn nicht gerade der Mensch, der, sein Ich um jeden Preis zu gewinnen, jeder Pflicht entläuft, indem er, um des Lebensgenuffes willen rücksichtslos fein eigenes Ich zur ober ten Instanz echebt, sein Ich ganz und gar verlieren? Muß nicht gerade in dem Menfchen, der ausschließlich seinen Wünschen und Begierden folgt, der Mensch ganz und gar untergehen? Und wird der Mensch und das in diefem Beit alter verstattete Maß an Ich nicht enthalten bleiben nur in dem, der sie erfüllt: die Pflicht?" Langsam hob er den Kopf, tat, wie damals, noch einen Blick in die wunderbare Ferne. Wandte sich wie gezogen um, starrte in das schwarze Tunnelloch:" Das ist die Pflicht... Benn ich mich nicht schon entschieden hätte, müßte ich mich doch wieder, doch wieder... ich müßte mich doch wieder für die Pilicht entscheiden." " Doch wieder! Doch wieder!" Trotzig wiederholte er im Schrittackt diele Worte. Während der letzten Jahre war Sürgen seiner Gedanken und Gefühle so sicher gewesen, daß er fie auch jetzt nicht kontrollierte. Vor ihm lag. fan't gemellt, die Hochebene: Schollenäder, Frühfaatflächen, weit hingebreitet, braun und grün. In der Nähe erklang Frauenfachen, dem eine baßtiefe Lachfalve folgte: Auf dem nächstgelegenen Hügel saßen die Fabrikantenföhne und-töchter beim Picnic. Am Fuße des Hügels standen sechs Kraftwagen, darunter der postgelbe des Bantiers Wagner. im Laufe des letzten Jahrhundert umgebaut und erneuert. 1842 bis 1844 wurde die schon start in Verfall geratene Kirche wieder her. gestellt. Hierbei erhielt die Westfront außer einem neuen Dach reiter auf der Giebelspiße zwei achtedige Treppentürme, und die Kirchhofsmauer langs der Straßenfront wurde durch eine zierliche Bogenhalle in neuzeitlichen Backsteinformen ersetzt. Die Kloster firche enthält viele Holzschnigereien, fo 38 Chorstühle aus dem 15. Jahrhundert, an denen die Leidensgeschichte Christi versinn bildlicht ist. Auch mannigfache Bilder, Grabsteine und Grabplatten birgt das Innere der Klosterkirche. Marien. Die Marienkirche auf dem zweiten Markt At- Berfins, bem Neuen Markt( im Gegenfaß zu dem alten Markt, dem Molten markt), ist die zweite der um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstandenen Stadtkirchen Berlins. Erstmals wird sie urkundlich erwähnt in einem für die beiden Berliner Kirchen, Nito'ai- und Ma rienkirche, gemeinsam erlaffenen Ablaßbrief von 1294. 3m 14 Jahr hundert wurde die Marienfirde erneuert, 1892 bis 1894 zuletzt um. gestaltet. Die Spiße des 90 Meter hohen Turms stammt aus dem Jahre 1790. Bon den Denkmälern im Innern ber Marienkirche ist das bemerkenswerteste das Totentanzbild. Es ist ein durch Inhalt wie Darstellung bedeutsames Denkmal mittelalterlicher Malerei, etwa von 1470, das 1860 unter der Lünche wiederentdeckt wurde. In einer Länge von über 22 Metern und nahezu 2 Meter Höhe zieht sich das Bild vom Eingang friesartig an der linken Innen wand der Turmhalle herum bis zum Eingang ins Langhaus. Unter jeder der mit dem tänzelnden Tod fortschreitenden Gestalten befinden sich mehrere Reimzeilen in niederdeutscher Mundart. Ein anderes berühmtes Totentanzbild ist das in der Marienkirche zu Lübed. Außerhalb der Kirche, links vom westlichen Haupteingang, steht das zur Sühne für die Ermordung des Probstes Nitolaus von Bernau( 1323) durch die Berliner errichtete Kreuz aus Raft. ftein. Ursprünglich stand es an der Südseite des bis zur Span. douer Straße reichenden Reuen Marktes, am Drt der Tat. Als jedoch im 16. Jahrhundert diese Seite bebaut wurde, brachte man ben oberen Teil des Sühnekreuzes an feinen jeßigen Blaz. In den fünf Vertiefungen an der Borderseite des Kreuzes ist wahrscheinlich die ewige Lampe befestigt gewesen, die die Berliner zur Sühne ebenfalls unterhalten mußten. Ein gleiches Streuz steht vor dem Stets tiner Tor in Prenzlau. Ueber feine Bedeutung ist jedoch nichts be. tannt. Heiligegeist und Parochial. Die Kapelle zum Hofpital zum heiligen Geist, am ehemaligen Spandauer Lor, im Wintel zwischen der Spandauer Straße und der Heiligengeistgasse, gehört zu den ältesten Bauwerken AltBerlins. Bereits eine Urkunde von 1313 deutet auf ihr Borhandensein hin. Jetzt ist die Kapelle zu einem Hörsaal der Handels. hochschule umgewandelt worden. Der Bau ist dem Neubau diefer Hochschule eingegliedert worden, so daß er vor dem Abbruch gerettet werden tonnte. Eine Kirche, die zwar nicht zu den alten Berliner Kirchen gehört, ist die Barochialkirche in der Klosterstraße. Ihr Grundstein wurde am 15. August 1695 gelegt. Im Turm befindet sich ein aus 37 Gloden bestehendes hol. ländisches Glodenspiel, das alle ganzen und halben Stunden eine Melodie ertönen läßt. Derartige Godenspiele hat man in Holland häufiger; in Deutschland ist das berühmte Glockenspiel der Katharinenkirche zu Danzig erwähnenswert. Bei uns ist außer dem an der Berliner Parochialkirche nur noch eins an der Pots damer Garnisonkirche vorhanden. reichen Einblid in die Geschichte der alten Etadt tun. Beim BeEin Besuch der alten Berliner Kirchen läßt uns einen lefyr trachten diefer alten Beugen längst vergangener Jahrhunderte werden wir um so mehr ihres Aufstiegs bewußt, der vom Fischerdorf zur Weltstadt führte. Hand in Hand sprangen zwei weißgefleidete Mädchen herab, die in Jürgen den Bräutigam der einen, der zu Fuß hatte nachkommen wollen, vermuteten. Enttäuschung, Lächeln und ein kurzer Schmerzensschrei in einem. Gestützt auf ihre Freundin und auf Jürgen, hinfte die Braut, die sich den Fuß übertreten hatte, zurüd. nichts ausmachen." Die ausgefranft gemelene legte Hofe feines " Und wenn ich ganz abgeriffen wäre, würde mir das auch und von den Abfällen war ein Hinterteil frisch aufgefeßt wor legten Anzuges war zu einer furzen Hose zurechtgeschneidert den, in Breechesschwung. Adolf Sinsheimer tam luftig entgegen, in der vorge streckten Hand eine gebratene Hühnerfeule für den Erwarteten. Sein Mund öffnete sich. " Tut schon nicht mehr meh," sagte die Braut beruhigend. Aber die vorgestreckte Hand ließ die Hühnerkeule senkrecht fallen.„ Das ist Jürgen Kolbenreiher; und hier: Elisabeth Wagner, meine Braut," stellte er, während er den Knochen wieder aufhob, das andere Mädchen vor, das auf dem Her lich überrascht, in unverhohlener Spannung ihn ansah. wege Jürgen in feiner Weise beachtet hatte und nun, zu plötz Jürgen war für Elisabeth Wagner so lange vollkommen uninteressant gewesen, bis sie erfahren hatte, daß ihre Mitschülerin Katharina ihn liebe. Seitdem hielt sie Jürgen, da Katharina schon im Institut für ein unzugängliches, wähle risches Mädchen gehalten worden war, für einen ganz besonders intereffonten, bedeutenden Menschen, deffen Bekanntschaft machen zu dürfen sie seitdem immer wieder Drohungen, Spott und alle Mittel ihres überlegenen Berstandes dem Bräutigam gegenüber angewandt hatte. Sofort begannen sie von Ratharina zu fprechen, die zwar zwei Jahre älter, aber im selben Institut mit ihr gewesen sei. Und auch als sie bewundernd ausrief, wie Katharina es nur ertrogen tönne, im Gefängnis zu sitzen, fühlte Jürgen, daß die Bewunderung ihm galt. Erst viel später geftand er sich ein, daß er nur um Elisabeths Intereffe noch zu steigern, versucht hatte, sich gleich wieder zu verabschieden. Mit leisem Schmollen, das ihrem fühlen Wesen fremb mar, bat fie, er möge doch mit zur Gesellschaft tommen.„ Adolf, bitte du ihn!" Sie hielt Jürgens Hand fest. " M „ Na, so tomm doch mit... Aber wenn du nicht willst... Jetzt erst bemerkte Adolf, daß er ben starbigen Hühnerfuß wieder aufgehoben hatte, und schleuderte ihn feitwärts ins Feld, blickte dabei wütend seine Braut an. Das angenehme Machtgefühl ließ Jürgen mitgehen. Die drei segten sich, etwas abgesondert von den anderen, auf die Wolldede. Sonnabend, 1. März 1924 Porzellan. Berliner, Meißener und Nymphenburger Manufakturporzellan von auserlesenstem Geschmad ist jetzt im Antiquitätenhaus A. Wertheim in der Bellevuestraße zu sehen. Bei der Eröff nung dieser Ausstellung hielt der Reichskunst wart Professor Dr. Redslob einen beachtenswerten Vortrag über die Geschichte des Porzellans. Als im 17. und 18. Jahrhundert oftasiatisches Borzellan nach Deutschland lam, gründete man, um das Geld nicht über die Grenze gehen zu lassen, die Manufakturen, und fah außerdem darauf, daß man ausfuhrmäßiges Borzellan herstellte. Meißen ift mit der Geschichte August des Starten unauslöschlich verbunden jährigen Krieges mit Zwangsmitteln für den Berlauf seines Borund Berlin mit der Friedrichs II., der noch während des Siebenzellans forgte. So erteilte er zuweilen erst Heiratsgenehmigungen, wenn für foundo viel Taler Borzellan aus feiner Manufattur be zogen worden war. Nymphenburg wurde die Hauptmanufattur für Bayern. Es wurde nachgerade Mode, daß jeder Fürst für sein Land eine Manufaktur schuf; fo tam beispielsweise auch Rudolstadt zu einer folchen. Für die Manufakturen sind Tradition und Zutunftsfinn von gleich hoher Bedeutung. So gehört das„ Drachenmuster", das August der Starte herstellen ließ, zu den klassischen Servicen. Aber neben diesen Servicen, die der Welt gehören und die die drei Manufakturen immer und immer wieder herstellten, haben sie reiches plastisches Können behalten und sich neu erworben. So bringt Meißen Werke des Tierbildhauers Gaul. Das laufende Publikum soll nicht nur einen Gegenstand, es soll auch Bezichungen zum Hersteller erwerben, es soll durch Kritik an der Sache teilnehmen. Man muß mit Porzellan umgehen können, die Möglichkeiten seiner Verwendung verstehen und mit dem Auftragswillen hinter den Leitern der Manufaktur stehen. Die Käufer müssen sammelnd an der eigenen Zeit teilnehmen und den Direktoren der staatlichen Manufakturen zur Berbindung mit der Gegenwart helfen. In einer einzigen Borzellanfigur des 18. Jahrhunderts stedt mehr plastisches Können als die ganze Siegesallee zusammenaddiert beherbergt. Die Manufakturen stehen nicht am Ende einer bestimmten Bewegung, sie wollen auch weiter in der Zukunft positive Arbeit leiften; um dieses aber zu fönnen, müssen sie den Willen der Deffentlichkeit hinter sich haben. Eine Diebeskomödie. gekleideter junger Mann und flagte, daß thm auf einer Reise von Bei der Kriminalpolizei erschien vor einigen Tagen ein gut. Bittenberg nach Berlin in einem D- 3ug- Wagen 2. Klaffe fein ganzes Hab und But gestohlen worden sei, während er geschlafen habe. Er nannte sich Landwirtschaftsinspettor Hans von Dorndorf und Kleidungsjtüden ufm. an. Sum größten Unglüd war dem Reisenden gab dementsprechend auch die Zeichen auf den gestohlenen Koffern, auch noch die frofodillederne Brieftasche gestohlen worden, die ftohlene nicht einmal über feine Person ausweisen, was er sehr be 800 Goldmart und alle Papiere enthielt. So fonnte sich der Befehen von ein paar Sehrpfennigen, tein Geld mehr hatte. Er dauerte. Noch schlimmer aber mar es für ihn, baß er nun, abge. müffe fchon zusehen, meinte er, wie er zunächst durchkomme. Das Erfolg. Von Anstalten und Privatleuten, denen er sein Mißgeschic tat er dann auch, wie sich später ergab, mit großem Eifer und gutem Bet der Kriminalpolizei ging aber unterdeffen aus Leipzig die Melund feine Not schilderte, betam er genug, um gut leben zu können. bung ein, daß von dort ein Schneider Otto ledert nach Ber übung von Diebstählen und Betrügerelen verschwunden sei, und in Berlin vermutet werde Die Beschreibung paßte genau auf Hans freundlich, wie bei dem ersten Besuch, aber doch mit einem für ihn von Dorndorff. Als diefer wieder erschien, wurde er zwar ebenso unerwarteten und unangenehmen Ergebnis empfangen. Es war schon aufgefallen, daß die Menge des Gepäcs, die dem Reisenden D- 3ug- Abteil 2. Klasse unterzubringen pflegt. doch etwas zu umfang gestohlen fein follte, für ein Handgepäd, wie man es in einem reich war. Man begrüßte den„ Bestohlenen", als er sich nach dem Er tat zwar sehr erstaunt, ließ sich aber feineswegs aus der Ruhe Stande feiner Sache erfundigen wollte, sofort als Herrn ledert. bringen. Erst nach längeren Berhandlungen bekannte er sich zu „ Gebratenes Huhn und Rotwein, im Freien genossen darüber hinaus gibt es nichts." Die andere Braut sagte dem Genießer, wer der Gast sei, dann wurde es auch auf dieser Wolldede stiller. Die fünfundzwanzig gepflegten, gefunden Menschen ge hörten den reichsten Familien der Stadt, die Männer fast alle Schäften der Bäter arbeiteten oder fie schon selbständig führten, Jürgens Generation an: Fabrikantenföhne, die in den Ge wie Adolf die Knopffabrik und das angegliederte Erporthaus. " Tüchtige Kerle! Daß der dort sich schon einen Namen Abiturientenjahrgang fann sich sehen lassen. Einer ist sogar in der Wissenschaft gemacht hat, weißt du ja. Unser Schon Reichstagsabgeordneter. Der war ja immer einer der besten Schüler." Elisabeth begann von Literatur zu sprechen, lobte ein jüngst erschienenes Buch. Jürgen, ausgehungert, aß schweigend und viel. Streitsüchtig nannte Adolf eine Anzahl so schlechter Bücher, die er für weit beffer halte, daß Elisabeth lachen mußte. Und zu Jürgen, mit einem Blick des Einverständnisses:„ Davon versteht er gar nichts." Die sechs Kraftwagen rollten langsam hügelaufwärts. Nachdem Elisabeth erzählt hatte, daß sie erst vor ein paar Tagen wieder Jürgens Tante besucht habe, die bedenklich) frant sei, sprach Adolf sehr orientiert von der Wirtschaftslage des Landes. Die ganze Dichterei ist mir, offen gestanden, natürlich recht gleichgültig, und was du treibit- Arbeiter verheßen, Bomben fabrizieren, wie? ist gar der reine BlödInn... Sieh dir an, was unfere Industrie auf dem Weltmartte gilt, und werde vernünftig! Das ist der Rat eines Menschen, der fein Jüngling mehr ist, sondern die Berantwortung für das Wohl und Wehe von sechshundert Ange stellten und Arbeitern ganz allein zu tragen hat. Meine Freunde hier, sieh sie dir an lauter tüchtige Menschen! Der eine im Bankfach, andere in der Industrie oder in der Wiffenschaft, in der Politit, Menschen, die sich und ihr Vaterland vorwärts bringen... Und Leo Seidel Und Leo Seidel- erinnerst du dich noch an den Sohn des Briefträgers? Die Weltgeschichte, weißt du! Der ist heute, nachdem er eine Zeitlang Impresario und weiß der Teufel was alles gewesen war, Banfier in Berlin. Sitzt im Aufsichtsrat von einem Dußend großer Aktiengesellschaften. Eine tolle Karriere! In ein paar Jahren fann er durch das Geben oder Verweigern seiner Unterschrift die Börse beeinflussne. Würde mich nicht wundern... Wirtlich, solltest meinen Rat befolgen und die Augen auch aufmachen." -( Fortsetzung folgt.) seinem richtigen Namen. Er war in der Tat auf der Weise bestohlen worden, aber nur um einen Bappfarton mit etwas alter Wäsche. Das hatte er zu dem großen Diebstahl aufgebauscht, in der Hoffnung, von der Eisenbahnverwaltung Schadenersah, zunächst aber von mildtätigen Leuten einmal reichliche Unterstützungen zu erhalten. Seinen Schaden hatte er auf 10000 Golbmart angegeben. Die Kriminalpolizei brachte ihn nach Moabit. Wer zahlt beim Aerzteftreik die Kriegskosten? Wenn Handarbeiter streiken, müssen sie selber die Rosten tragen. Wenn die Mergte ihren Streit gegen bie Krankenkassen durchführen mollen, verstehen sie es, die Kosten den Krankentajien aufzupaden. Sie behandeln meiter, aber zu den hoben Honoraren der Brivatpraris, und den Kassenmitgliedern bleibt es überlassen, von den Krankenkassen die Rüd. erstattung zu fördern. Die Aerzte stehen sich dabei viel besser als in der Zeit vor dem Streit, und mancher bezieht jetzt, wo er pon den in seiner Privatpratis behandelten Kassenmitgliedern die fogen. Kampftage" nimmt, ein Mehrfaches der früheren Raffenhono lare. Ueber die Dielbeschäftigten Raffenlöwen", die sich schon immer eines fehr ansehnlichen Einkommens erfreuten, scheint auch der Gegen des Streits sich befonders reichlich zu ergießen. Bor dem Streit hatten 70 Broz. des viel zu großen Heeres der Kaffen ärzte so spärliche Beschäftigung, daß es ihnen herzlich schlecht ging. Die meisten von ihnen werben auch bei den hohen Honoraren ber Streifzeit noch fein glänzendes Geschäft machen; aber das ist die Schuld nicht der Kaffen, sondern der Aerzteorganisation, die das Syftem der unbeschräntt freien Arztwahl mit ihren weit über 3000 Aerzten gewollt hat und verteidigt. Die 30 Broz, denen es schon vor dem Streit leidlich oder aut ging, find die eigentlichen Streifgeminaler, und die Bevorzugtesten unter ihnen Pönnen jetzt das Geld Scheffeln. Daß die Kassen nicht auf die Dauer die Kampftage" zahlen tönnen, ist fier. Täten fie es, so müßten die Beiträge ins Maßlofe er höht werden. Die Kaffen sind genötigt gewesen, die Rüd. erstattung ungewöhnlich hoher honorare auf Teilbeträge zu beforänten. Daher mußten Wintglieder, die von solchen viel nehmenden Aerzten sich behandeln ließen, einen Teil der Honorare leider aus eigener Tasche decken. Troßdem sind Den Kaffen noch sehr bedeutende Ausgaben entstanden, die Aerzte aber tonnten von den auf Kosten der Krankenkassen und ihrer Mitglieder eingefadien Honoraren elnen beträchtlichen Teil ihrem Kampffonds" zuführen. Allein von der Allgemeinen Ortstrantentasse Berlin haben in den Monaten Dezem ber und Sanuar manche, Aerzte ein Honorar verdient, das in Einzelfällen bis über 4000 M.( für zwei Monate von einer ibm folgt mit 8907 M. Dr. L. Lillenthal( vermutlich der ärztliche Kaffe!) hinausging. An der Spike feht mit 4292 m. Dr. B. Man, Mitarbeiter der Bossifden Seitung", in der er zugunsten der gegen die Kaffen ftreitenden Aerzte geschrieben hat), weiter mit 2456. Dr. B. Klein, mit 2293 M. Dr. R. Nathan, mit 2008 M. Dr. 3. Bawel usw. Benn Handarbeiter streifen und den Streif 3 Monate aushalten wollen, müssen sie eine unger fur durchmachen. Wenn erste streiten, wird mancher dick und fett auf Rosten der bestreiften Krankentassen und ihrer mit glieder. Eine Aerzteversammlung, einberufen von Groß Berliner Herztebund und der Aerztlichen Bertragsgemeinschaft, nahm gestern einen Bericht über die Lage entgegen. Die vertragbrüchiq gemordenen Merzte fchalten auf das Reichsarbeitsministerium, dem man anscheinend Wortbrüdigkeit vorwerfen möchte. Ein Referent führte aus, das Minifterium habe versprochen, dafür zu sorgen, daß bie Krankenkaffen die erzte zu den alten Bedingungen wieder einstellen follten. Diefen Gefallen bat bas ministerium den Aerzten nun allerdings nicht getan, wohl deshalb nicht, weil es einfieht, daß das aus rechtlichen und fachlichen Gründen unmölich ift. Noch größer ist bei den Aerzten die Erbitterung gegen das Oberversicherungsamt, das sich auf die Seite der Krantenlassen gestellt hat. In einer einstimmig angenommenen Entschließung reben die Merzte fogar von 3 meifein an der Unparteilich feit der Aufsichtsbehörden. Im übrigen tragen sie viel Zuvers fichtlichkeit zur Schau und bekunden Entschlossenheit zur Fortlegung ihres Kampfes. Mötigenfalls wollen fie auch vor den schärfften Maßnahmen nicht zurüdsdyreden". Ein von der Bersammlung angenommener Untrag forbert erneute Proffamierung des pertrag lofen Zustandes für ganz Deutschland. Mordprozeß Friedmann. Die Angeklagten belaften fich gegenjellig. Obwohl die weitere Berhandlung in dem Wordprozeß Friedmann während des geftrigen Tages völlig unter dem Ausschluß der Deffentlichkeit stattfand, standen Hunderte von Männern und Frauen bis zum Schluß vor den Eingangstüren im Gerichtsgebäude und auf den Treppen bis zur Straße hinaus und harrten darauf, daß sich die Tore menigstens einen Augenblid öffnen würden. Kabarettszene im Gerichtssaal. Ein unfreiwilliges Gaftspiel mußte der Improvisator Bauf St. vor dem Amtsgericht Schöneberg geben, vor dem er sich unter der Anklage der Nötigung zu verantworten hatte. Im Zustand höchster Erregung betrat St. schon den Gerichtssaal und der Berlauf der Berhandlung gestaltete fich ungemein lebhaft, so daß die zahlreiche Zuhörerschaft gewissermaßen zu einer Grafis- Kabarettvorstellung fam. beffen Tochter, mit der 3. verlobt gewesen war, bedrohte Als die Beamten dem Wütenden entgegentraten, nahm dieser Borerstellung ein und versuchte, die beiden Beamten nieber. zuschlagen. In der Notwehr machte einer der Beamten von feiner Seitengewehr Gebrauch und verfekte 3. durch einen Hieb über die linte Hand so erheblich, daß er nach dem Moabiter Krankenhaus gebracht werden mußte. Richter und Sachverständige. Bersuchter Raubmord eines Geistestranfen, bestrafte 20jährige Hermann Stein gemeinsam mit dem bereits Am 5. Februar v. 3. hatte der viermal wegen Diebstahl vor abgeurteilten minderjährigen Georg Sch. auf dem Eisenplatz an der Eminemünder Brüde einen Diebstahl beabsichtigt. Der plög'id auf der Bildfläche erschienene Wächter wurde furzer Hand mis einem Gasrohr niedergeslagen. Sie fesselten den blub ab, beluden einen Handwagen mit Eisen und fuhren davon. überströmien und hilflosen Mann, nahmen ihm Pistole und Belz d. 3. hatte der Berteidiger Rechtsanwalt Dr. Hermann Guthman Zur ersten Berhandlung vor den Geschworenen am 26. Sun den Antrag gestellt, den Angeklagten auf den Geisteszustand zv untersuchen. Die Sache wurde vertagt, die Untersuchung ange ordnet. Medizinalrat Dr. Thiele fand den Angeflagten geiftes. frant und laut§ 51 unzurechnungsfähig. Dem Gericht genügte dieses Gutachten nicht und dem Geheimen Medizina ras aten feines Kollegen abgeben mußte, blieb nichts anderes Dr. Störmer, der nun sein Gutachten über das Gut. übrig, als biefes zu bestätigen. Aber das Gericht, so mißtrauisch es einmal gegen die medizinische Fakultät ist, berief noch den Sanitätsrat Dr. Beppmann als dritten Sachverständigen. ftellte nun jest gemeinsam mit seinem Kollegen feft, daß der Angeflagte vollfommen geiftestran? und verbandlungsun fähig fei. Das Gericht, das immer noch Simulation witterte, mußte einzustellen. nun beschließen, das Berfahren bis zur Genesung des Angeklagten Unruhig lief der Angeklagte bei seinen Ausführungen während Der Bernehmung im Gerichtsfaal auf und ab, wobei er in der einen Hand einen großer Bleistift, in der anderen einen Rotizblock schwang, wolle. St. hatte in einer Julinacht mit dem Wirt eines Rabaretts gleichsam als ob er die Stichworte aus dem Bublikum aufgreifen in Steglis, in dem er zurzeit auftrat, noch um 2 Uhr nachts zu fammengefeffen. Blößlich erschienen Bolizeibeamte und machten den Birt auf das Ileberschreiten der Polizeiftunde aufmerffant mischte sich sehr erregt in die Auseinandersetzung mit den Beamten und als feine Personalien festgestellt werden sollten, warf er dem ein Blatat an der Wand, auf dem groß gedruckt war Baul St, Schupobeamten einen verachtungsvollen Blick zu und wies stolz auf Deutschlands größter Improvisator". Da mit dem ftart angezechten Improvisator nichts anzufangen war, begnügten sich die Beamten schließlich auch mit dieser Feststellung und entfernten sich. Nach ständigen Bolizeirevier und verlangte den Wachtbabenden zu etwa einer Stunde erschien St. in höchster Aufregung auf dem zu sprechen; es war inzroischen 3 Uhr früh geworden. St. verlangte von diesem Auskunft darüber, weshalb man es gewagt habe, das revidieren. Er riet den Beam'en, die Sache in gutem beizulegen. Lokal, in dem ein Mann von seiner Berühmtheit sich aufhalte, zu Als das abgelehnt wurde, schrie er in Etſtaſe:" Sie scheinen nicht zu missen, wer ich bin. Ich bin der Freund und Vertrauensmann von Minister Severing und vom Bolizeipräsidenten Richter. Unb wenn Sie etwa eine Anzeige machen sollten, fo find Sie bereits morgen früh um 9 Uhr. abaefekt." Die Folge dieser Redensarten war die Anklage, dan St. durch Drohungen einen Beamten zur schulbiate St. sich mit feiner starken Angetrunkenheit. Er äußerte Unterlassung einer Amtshandlung nötinen wollte. Bor Gericht entsich aber auch jeht sehr empört darüber, daß Bolizeibeamte fich burch ihn beleidigt fühlen tönnten, wo er doch jeden Abendum deutschen Bolt alias Bublifum noch aanz andere Dinge fage. Er habe fogar dem Brinzen Oskar des Zitat aus Gök von Der Amisanwalt beantragte gegen St. 100. Geldstrafe, nur mit Berlichingen, ohne eine Beleidigunastlane zu erhaften, zugerufen. Rüdlicht auf feine Annetrunkenheit, eigentlich hätte er Gefängnis verdient. Der Amtsrichter hielt auch St. für feine Handlungsweise nicht für verantwortlich und forach ihn menen finnisfer Trunkenheit auf Grund des§ 51 frei. Mit triumphierendem Blick auf die Beber tes den Geridtsjaal. amten verliek„ der arößte Improvisator Deutschlands" stolzen Schrit Das Ende einer Bierreife. Bir hatten fürzlich über das blutige Ende einer Blerreife berichtet, bei der der Reisende Fans Barth bei einem Kampf mit dem Kürfchynermeister Wilhelm Pletsch durch den Laufburschen des Kürfenermeisters getötet worden war. In dem Bericht war ge fagt, daß der Streit wegen eines Mädchens entstanden sei, das fie bei ihrer Kneipfahrt fennengelernt hatten. Ein Leser sendet uns nun eine Darstellung des Vorfalles, die unsere Mitteilura ergänzt. Tanadh iſt der Getötete ein infimer Freund der Eheleute Bitch. Er war am mente ring abend um 7 Uhr im Geschäft von Pletsch in Begleitung der frag lichen Dame, die er ihnen als seine Braut Borsiellte erschienen Er hatte den Wunsch, der Dame einen Fuchspelz au taufen. Da der Meister gerade nichts Goeignetes an Lager hatte, wurde nichts aus dem Geschäft. Mach gemeinfamem Abendessen in der Wohnung besuchten die Bletfchichen Eheleute mit dem Baar nom ein Lotal in der Uhlandstraße, von wo fie alle um 1 Uhr in die Woh mung zurüdlehrten, wo dann weiter gezecht wurde. In den Morgenstunden wurde der Getötete rabiat gegen feine e gleiterin und mißhandelte fie aufs fchwerfe, meil fie es ablehnte, ihn in seine Wohnung zu begleiten. Herr Bletfa fühlte sich veranlaßt, ihn zu bitten, seine Behausung und das Bast recht nicht so zu mißbrauchen, worauf der Ge tötete, vielleicht in einem Anfall ferueller Raserei, ohne weiteres zum Angriff auf ihn überging. Was sich weiter abgespielt hat, ist seinerzeit den Tatsachen entsprechend geschildert worden. Es hat ist feinerzeit den Tatsachen entsprechend geschildert worden. Es hat also zwischen beiden Freunden fein Rivalitätsstreit um die Dame stattgefunden. Der Getötete hat das Gastrecht mikbraucht und feinen Gastgeber noch dazu in eine recht schiefe Lage gebracht. Milch und Schlagfahne. Angesichts des überhandnehmenden Feilbietens von Schlagfobne in Bädereien. Konditoreien, Restaurants usw, muß mit allem Nachdruck daran erinnert werden, daß nach wie vor ein herstel Hersteller wie die Berkäufer von Schlagsahne der Gefahr einer lungsverbot für Schlagsahne besteht, und daß sich die Strafverfoigung ausießen. Das Berbot gilt für die Herstellung aus inländischer und ausländischer Bollmilch und Sahne und insbesondere auch für Dauerfahne. Bereinzelt find händler dazu übergegangen, Milch, die sie nicht mehr abfehen fonnten, zu verarbeiten, trobem nach wie vor ein Berarbeitungsverbot für Milch besteht und auch nach der Wirtschaftslane fein Anfah zu einem folchen Bor. gehen besteht. Beite Ortsteille find in Berlin noch längst nicht ausreichend mit Milch versorgt. Selbsthilfe der Jugendverbände in Reinickendorf. Als die Berhandlung im Saal wieder aufgenommen wurde, regte Rechtsanwalt Eisenstadt an, Borkehrungen zu treffen, daß Schulz und Hoffmann nicht miteinander zusammenkommen, da die Befürchtung bestehe, daß Hoffmann versuchen werde, Alfred Schulz zu beeinflussen. Als Zeuge wird dann ein Kaufmann bernommen, der mit Friedmann befreundet war und mit diesem oft Sportvereine und Dielen besuchte. Der Zeuge traf Hoffmann einmal allein in der Diele und hörte, daß dieser sich sehr abfällig über Friedmann aus. sprach und auch äußerte, er merte dem Friedmann eins aus. wischen. Unter fortgesetzten 8usammenstößen zwischen den beiden Gruppen ber Berteibiger werden dann verschiedene Zeugen vernommen, von denen die einen Hoffmann als einen gutmütigen, die anderen als einen gewalttätigen Menschen bezeichnen. Der Ringeflagte freb Schulz, bringt mit einem Notizzettel in der Hand verschiedene Bunkte zu seiner Berteidigung und zur Anklage gegen Hoffmann vor. Angeflagter Hoffmann( fehr erregt): Alle zwei Wochen habe ich Alfred Schulz beim Gottesdienst getroffen und immer hat er mir zuge flüstert: eg, jage nichts, daß ich Friedmann gemeinde find nent enswerte Mittel nicht zu erwarten. So wollen würgt habe. Angeklagter Schulz( bazoifchenrufenb): Das ist alles Lüge, Angeklagter Hoffmann( weinend): Hoher Be richtshof, wenn er por Ihnen schwindeln will, aber vor dem lieben Gott fann er nicht schwindeln. Rechtsanwalt Dr. Bintar Will der Angeklagte Schulz bestreiten, auf dem Kirchgang mit hoff mann gefprodjen zu haben? Angeflagter Schu 1-3: Jawoh, das bestreite ich. le tann id mit ihm sprechen, wenn ich sechs Relhen in der Kirche hinter ihm size und vier Beamte aufpassen, daß niemand spricht! Rechtsanwalt Bahn: Wie ist denn Hoffmann überhaupt in den Besitz der Armbanduhr gekommen, die bei ihm gefunden wurde, wenn er sagt, daß Schulz fie Friedmann abgeschnallt hat? Angeklagter hoffmann: Das ganze Bafet mit der Uhr, dem silbernen Sigarettenetuis und den anderen Schmudfachen habe ich unterwegs Schulz abgenommen. Rechts anwalt Bahn: Bar er tamit einverstanden?-Angetlagter: Nein, es geichal gegen feinen Willen. Aber ich tat es, bamit er bie Bertretung der Anflage beginnen. Die Berhandlung am Montag foll wieder öffentlich sein. Die Berbände der werftätigen Jugend Reinickendorf- West baben sich zu eir er Tat werftätiger Selbsthilfe entschlossen. Schon lange fehlt es gerade in diesem Ortsteil an Räumen, in denen die Jugend den Abend zur Bildung und Geselligkeit in ihrem Sinne verbringen tann. In Klaffenzimmern der Schulen, Räumer, in Kinderhort und Fürsorge haben die Gruppen nicht die Möglichkeit, sich äußerlich wohnlich einzurichten. Die Schantstätten des Alkohols miberstreben dem Geist einer reinen Jugend. Bon Staat und Ge. wir uns selbst ein einfaches, freundliches heim bauen, in bem wir uns nach dem Druck der Tagesarbeit während der falten Jahreszeit wirklich wohlfühlen können. Wir wenden uns an alle Betriebe, Vereine, Organisationen, an jeden eir zelnen, der in der Jugend die Zukunft sieht. Zeichnet euch in die Liften, die unter dem Namen Arbeitsgemeinschaft Jugendheim Reinidendorf- Weft herumgegeben werben. Kauft Bau steine" zum Helmbau! Gebe jeder etwas! Ueber den Erfolg wird berichtet werden. Louristenverein Die Naturfreunde". Turnverein Fichte. Allgemeine Jugend. Sozialistische Arbeiterjugend. Jugend bund der weltlichen Schule. Kinderfreunde. Die Betwegungsgelder der Kriminalpolizei. In der legten Zeit war viel darüber geflagt worden, daß die Striminalpolizei durch die Sparmaßnahmen aukerftande gelegt worden wäre, bei der Verfolgung flüchtiger Verbrecher zum Erfolg zu gelangen. Nunmehr ist es dem Breußischen Ministerium Die Berhandlung wird dann nochmals auf einige Stunden bes Innern gelungen, vom Finanzministerium au erreichen, bak unterbrochen, da Rechtsanwalt Dr. Fren auch noch die Berber Kriminalpolizei wieber wie früber bie notwendigen nehmung der Hausangestellten in der Bension, in der Frietmann Gelber aur Berfügung gestellt werden. Berbings wohnte, bis er feine neue Wohnung in der Borbergstraße bezog, muß damit spariam umgegangen werden, denn wenn jeder ber bernommen haben mill. Die Zeugin wird mit einem von der 8000 Groß- Berliner Kriminalbeamten bollfommene Beriügunge Staatsanwaltschaft gestellten Auto aus Neukölln herbeigeholt, und es freiheit in finanzieller Beziebung hätte, so lönnte das für den Staat ergibt fich dann, daß sie nichts Wesentliches auszulagen vermag. eine schwere Belaftung werden. Da nunmehr ble Berteidigung auf weitere Beweismittei verzichtet, fann endlich die Beweisaufnahme geschlossen merben. Die Berhandlung wird auf Montag früh 9% Uhr vertagt. Es wird alsdann sofort der Staatsanwalt Assessor Dr. Luerße mit der Bertretung der Anflege beginnen. Die Berhandlungen am Montag jollen wieder öffentlich sein. Der fichen Interesse. In doppelter Beziehung ist die Sache von größtem öffent Fürsorgeanstalten unter Umständen ihrer Aufgabe, die Gesellschaft Einmal beweist der fall wieder, dah die Der Rechtsverleger au schüßen, nicht gewachsen ist. Der Angel agte Bühlsdorf und Strausberg untergebracht, benahm fidh trokig, out Stein, von seinem 14. Lebensjahre an in den Fürsorgeanstalten fahrend, unerträglich, redeie oft wirr. Seine Mutter war 8 Jahre in einer Irrenanstalt un'ergebracht, feine Schwester ist ibiotisch, ſein Bater Säufer, sein Großvater geistesfrant. Bon all dem war in der Fürsorgeanstalt nichts bekannt, der Junge fein einziges Deal vom Arzt untersucht. Auch die Untersuchungsrichter, die die vier Diebstähle zu bearbeiten hatten, haben sich nicht der Mühe unter, aogen. ihn auf feinen Geifteszustand zu prüfen. Geheimer Rai Dr. Störmer war es, ber die Atten der Fürsorgeanstalten einge, fordert hat, der Verteidiger, der bie Untersuchung veranlakt hatte. Alles bas geschah erit, nachdem diese Unterlaffungen der Fürsorge anstalt und der Gerichtsbehörden beinahe einem Menschen das Leben gekostet haben. und langjähriger Erfahrung die medizinische Diagnose ftellt, wird Der ärztlichen Bissenschaft, bie auf Grund objektiver Befunde also nach wie vor größte Feindseligkeit entgegengebracht. Im all. gemeinen aber wird das Gutachten als unerwünschte kom. plitation empfunden. Während die fortschrittliche Striminal wissenschaft schon seit langem die Forderung aufgestellt hat, eine ärztliche Untersuchung des Angeflagten bei jedem Kapitalverbrechen Dorzunehmen, bequemt sich in der Regel der Untersuchungsrichter Geistesverwirrung vorliegt. nur in den Fällen dazu, wo Simulation oder ausgesprochene wieder Berhandlungen zur weiteren Beobachtung des Angellasien Daher ber Uebelstand, daß immer Db, wie in diesem Falle, gar drei Sachverständige eine Ersparnis pertagt werden müssen und fo dem Staat unnüze Roften entstehen. für den Staat vorstellen, ist mehr als zweifelhaft. Die Juftiz wird fich wohl allmählich damit aussöhnen müssen, daß das Berbrechen feelifden und physischen Gesamtpersönlid feit des Individuums iſt nicht nur ein Barographen- Tatbestand, sondern der Ausfluß der Das Berbrechen a's Handlung, die von der Norm abmeicht, ist größtenteils die Tat eines von der Norm abweichenden Menschen. Db bas aber der Fall ist, oder nicht, unterliegt nicht der Kompetens der juristischen, sondern der medizinischen Fatultät. Gasvergiftung einer Mutter und ihrer Kinder. Die Feuerwehr wurde nach dem Hause Wiesenstr. 25 gerufen, wo die 46 Jahre alte Witwe Ida Robe und ihre beiben 9 und 16 Jahre aften Kinder, durch Gas vergiftet, besinnungslos auf gefunden wurden. Es gelang den Bemühungen der Feuerwehrleute, Mutter und Kinder wieber ins Leben zurüdzurufen. Ob eine beabsichtigte Gasvergiftung vorliegt oder ein Unglücksfall, bedarf noch der Aufklärung. holzer Straße 20 1, mußte in letzter Zeit mehrfach feststellen, daß Die Arbeiter- Samariter- Rolonne Berlin e. V., n. 37, SchönArmbinde Unfug getrieben wurde. Die Arbeiterfamariter bitten von Personen, die bem AGB. nicht angehören, mit Abzeichen und die Deffentlichkeit, bei vorkommenden Fällen fich ftets Armbinde und Ausweis vorlegen zu laffen Jeder Ausweis ist mit Lichtbild versehen und trägt die eigenhändige Unterschrift des Inhabers Ausweis und Armbinden- Nummer müffen ftets übereinstimmen. fowle ble Unterschrift des jeweiligen antierenden Borsigende:, Bo diese Boraussetzungen nicht gegeben sind, ersuchen sie unt Abnahme und um Bustellung auf Kosten der Kolonne an die Geschäftsstelle. Ihr Abzeichen ist ein weißes Kreuz auf rotem elde mit der Inschrift im Kreuz 2, G. B. Arbeiterfrundliche Blätter werden um Abbruck gebeten Ein Automobil auf drei Einwohner. Automobilismus in den Bereinigten Staaten. Die Herstellung von Motorfahrzeugen während des letzten Jahres belief sich nach einer Muteilung des Handelsdepartements in Washington auf 2886599 Berionen und 876257 aftrafimagen gegen 2 839 760 Berfonen und 246 281 aft fraftwagen im Jahre 1922. Die Gesamterzeugung der Ford- Werte im Jahre 1928 betrug 2 200 682 Motorfahrzeuge aller Art( Automobile, Lasttrafiwagen und Trattoren); das find 775 059 Stüd mehr als im Jabre 1922. In den amerikanismen Werken der Ford Company wurden 1915 485 Berionen und Laftkraftwagen, in augeramerslanichen Werten einichießlich der fanadiicben 175 474 Wagen gergestelli; dazu fommen noch 101 898 Trafioien und 7825 höher wertige Wagen. In vier Staaten der Union gibt es jest je über eine Million Automobile; Kalifornien steht mit einem Mutomobil auf bret Ginwobner an der Spiße. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Automobils wird in Amerita jeyt mit sieben Jahren angegeben. Jehn Bergwerksunfälle in einer Woche auf einer Grube. Aus Buer wirb folgenbes gemeldet: Auf der Bedje Graf Bismard find wieber brei Beraleute durch au rafches Herablaffen eines Förderforbes verunglüdt. Giner ist bereits tot, die beiden anderen find to bli perlegt. Dies ist in diefer Woche bereits ber sehnte ungtadsfall auf biefer Grube. 3m Treibeis gefunden. In der Nähe von Hangs ist der auf der Fahrt nach Lübeck befindliche Dampfer ris" während eines beftigen Sturmes in das Treibeis geraten. Das Schiff sant mil voller Ladung, die Mannschaft ist gerettet. Geschäftliche Mitteilungen. Ein.neffer" Bräuflgam. In der 11. Nachtftunde wurden zwei Beamte des Bol zeireviers 25 nach dem Hause Bredomstraße 40 gerufen, so der 29 Jahre alte Techniker Heinrich 3. in die Woh nung des Geschäftsführers E eingedrungen war, die Wohnung srthur Rorge im Scheberahaus, Kurfürstendamm 45, eine Filial- Berlaufsilella Rorge em Rurfürfendamm! Am Sonnabend eröffnet das Spesiallaufbaue einrichtung zum Zeil zertrümmert hatte und C. sowie wir verweisen auf bas beutige 3nferat Wirtschaft Hamburgs Notglüd. Das Jahr 1923 war für die deutsche Wirtschaft ein Kriegs. sehr mit tatastrophalen Auswirkungen. Am beutlichsten wird das erkennbar, wenn fie am Einzelbeispiel unterfucht werden. In der Deutschen Bergwertszeitung" veröffentlicht Prof. Dr. Hennig in diesem Sinne einen beachtlichen Beleg. Er untersucht den Ber fehr des Hamburger Hafens, er ergab für 1923 einen Reford, der sogar die Zahlen von vor dem Kriege übertrumpfte. Prof. Hennig fchreibt etwa: Geld- und Schwindelgeld zauberei. Unfer Genosse Professor Dr. Conrad Schmidt hat im Berlage Diez ein Büchlein herausgegeben, das Silvio Gesells Er tösungsbotschaft eingehend behandelt. Es ist sehr lefenswert. In der Einleitung schreibt Schmidt: über Wesen und Rolle des Geldes in der modernen warenprodu zierenden Boltswirtschaft andeutend nachzuholen, um von hier aus die sich hinter der Barole seines fog. Schwund- und Freigelbes ver. als Ausgangspunkt das Rest von Konfufionen t'arzulegen bergen. Ein Weg, der allerdings erhöhte Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Lesers stellt, aber den Vorzug hat, daß er nicht nur Gesellschen Doktrinen führt, sondern auch Gelegenheit zur Entwick zu einem rein negativen Resultat, zur Einsicht in die Haltlosigkeit der lung einiger positiver Ausblide auf das Wesen und die Bedeutung des Geldes bietet. Wir empfehlen unseren Genossen, das Büchelchen zu lesen, es lohnt sich. fozialistischen Utopismus, der abseits von der großen Heerstraße der Neben dem bereits im Kommunistischen Manifest fritisierten Arbeiterbewegung, abseils von den aus der Lage der Arbeiterschaft felbst herauswachsenden gewerkschaftlichen und politifchen Kämpfen, der Menschheit Erlösung bringen will, geht ein anderer, im Grunde bürgerlich gesinnter, aber darum nicht minder phantastischer Utopismus einher. Ein Iltopismus, der unter voller Aufrechterhaltung der privaten Wirtschaft und ihrer Konkurrenz durch irgendeine an dem bisherigen Wirtschafts. Einziehung der alten Billionennoten. Wie wir erfahren, wer fyftem vorgenommene Korrektur alle Schäden derseben aus der Welt den in den nächsten Tagen neue Reichsbanknoten zu 10, 20 und 50 Billionen Mart in den Berkehr geworfen. Die jetzt fur. Der Franzose Proudhon, mit dessen hochtrabend geschwolfierenden Noten von 5, 10 und 100 Billionen sollen durch diese neuen lenem Buche die Philosophie des Elends" der junge Marr im Noten ersetzt werden. Ihr Aufruf wird unmittelbar nach der AusJahre 1845 in feinem glänzenden Pamphlet„ Das Elend der Philo gabe der neuen Scheine erfolgen. fophie" abrechnete, ist ein typischer Bertreter dieser Richtung, der hier und da auch heute noch Bewunderer findet. Solche, die feine Phantasien einfach übernehmen, wie solche, die feine Grundidee, die 1oziole Frage durch eine Geldreform zu lösen, noch übertrumpfen möchten. Bon diefem Sch'age ist der Schweizer Sil pio Gefell Manche Zeichen scheinen dafür zu sprechen daß die rührige Agitation, die er und seine Gläubigen seit Jahren entfalten, auch in einigen Streifen der Partei bereits Berwirrung anaeftiftet hat. So lohnt es sich wohl, diese allerneueste Heilslehre fritisch ein wenia näher anzusehen. Man darf es als nahezu sicher ansehen, daß die Borgänge an Rhein und Ruhr ausgesprochen fördernd auf Hamburgs Berkehr eingewirkt haben. Das zeitweise nahezu völlige Erschaffen zu fönnen mähnt. liegen der Rheinschiffahrt tat natürlich dem Rheinmündungshafen Rotterdam schweren Abbruch. Ein großer Teil des Severkehrs, der sonst Rotterdam als Umschlagsplatz zu benuten pflegte, zog sich nach den Konkurrenzhäfen Hamburg und Antwerpen hinüber, wobei ersteres für das unbesetzte, letzteres für das befeßte Deutschland der Haupthafen wurde. Immerhin ist es bezeichnend für die ungesunde und von Grund aus verworrene Lage, daß von 1922 zu 1923 in Hamburg wie in Antwerpen gleichzeitig ein Aufschwung des Bertehrs um je 10 bis 20 Pro3. erfolgte. In Rotterdam bagegen ein Rüdgang um nahezu 8 Brez. Hollands Geeverkehr hat also zu den Kosten der Ruhrattion beitragen müssen. In folgenden genauen Zahlennachweisen spiegelt sich die genannte absonderliche Wirkung der französisch- belgischen Ruhrerpet4tion wider. Es betragen die Verkehrszahlen in: Zahl der Seelchiffe 1922 Bu- bz. 1923 bnab. 1922 Samburg... 10883 12340+1502 13 005 134 Rotterdam. 8462 8069 --O Netto- Neg.- Tons 1923 15 400 923 893 12 338 016 11 400 865 15 093 717 But bzw. Abnahme +2395 789 +-2000058 936 101 Antwerpen.. 8323 9351+1028 13 093 659 Während im Jahre 1922 Hamburg und Antwerpen ungefähr gleich starten Berkehr hatten- in der Zahl der Schiffe hatte Han burg ein deutliches llebergewicht. stand 1923 Antwerpen merf. lich Gefells Hauptarbeiten erschienen zu einem starten Bande vereinigt, mit einer Widmung an Proudhon, unter dem ver. heißungsvollen Titel„ Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Frei land und Freigeld".( 1922 bereits in fünfter Auflage.) Er hat das Buch, vor ein paar Monaten erst, durch eine an die deutschen Gewertschaften gerichtete wirtschaftspolitische Denkschrift ergänzt, die geradezu groteste Anflagen wider die in den 70er Jahren in Deutsch land durchgeführte und bis zum Kriege aufrechterhaltene Goldmährung erhebt und mit Schlagworten der Doppelwährungsagita tien, die man längst für erlebigt hielt, arbeitet. Bon irgendeinem Bersuche, sich über das Wesen des Geldes und tifh Rechnung die seiner die Rolle, die es in der heutigen Boltswirtschaft spielt, fyftema. Auch in Frankreich Eisenbahndefizit. Auf eine Anfrage des französischen Abgeordneten Delefalle über den Güterverkehr und den Fehlbetrag der französischen Eisenbahnen in den Jahren 1921, 1922 und 1923 erteilte der Minister der öffentlichen Arbeiten eine Antwort, aus der sich mit dem Vorbehalt, daß es sich für 1923 um vorläufige Sahlen hand It, und daß die Angaben einige umbes deutende Linien nicht berücksichtigen folgendes entnehmen läßt: Güterverkehr Tonnen Jahr 1921 1922 1923 0 0 • 9 . wwww Febibetrag Millionen 191 611 908 220 708 420 249 211 058 2088 1114 1288 Kampf um die Herabjehung der Börsenumfahsteuer. Der Bentralverband des Deutschen Bant- und Banfiergewerbes, der Börfen. vorstand Abteilung Wertpapierbörse, der Verein für die Intereffen der Fondsbörse zu Berlin, die Vereinigung von Berliner Banken und Banfiers( Stempelvereinigung), die Interessengemeinschaft der Berliner Brivatbankfirmen, die Mollerkammer, die Mallergemein beschlossen, am Sonnabend, den 8. März d. I., mittags fchaft fowie die Gemeinschaft der Berliner Börfenvertreter haben 12 11hr, im Saal ber Singakademie zu Berlin gemeinsam eine umfassteuer zu veranstalten, welche lediglich im Hinblick auf Die besonderen Berhältnisse der Inflations. wirtschaft im Berordnungswege eingeführt wor den sind, heute jedoch der Berechtigung entbehren und sowohl gung der Wirtschaft aufs schwerste beeinträchtigen, bas Funktionieren des Börsenorganismus als auch die Kapitalverfor in der Lonnage, so doch um rund 30 Broz. in der Schiffs heißungen an einem so gewonnenen Maßstabe zu prüfen, ist bei Sunbgebung für den Abbau derjenigen Erhöhungen der Börsenzahl. Die sehr bedeutende Ueberflügelung Rotterdams durch beide ist um so auffälliger, als von 1919 bis 1921 Hamburg hinter Rotter Dom stets, zum Teil sogar sehr bedeutend, zurücktrat. ihm nicht die. Rede. Kann schon darum nicht die Rede sein, da eine folche kritische Besinnung den Phantasmagorien, denen er nachhängt, Don vornherein ben Boden unter den Füken wengezogen, ja ihr Entstehen selbst unmöglich gemacht haben würde. Wir wollen verfuchen, das wenn auch in einer noch fo fummarifchen Betrachtung Am eindrucksvollsten aber wirft die Tatsache, daß der Hafen verkehr in Hamburg 1923 felbft den der verkehrsreichsten Jahre Der Borfriegszeit, 1912 und 1913, übertroffen hat, wenn auch noch nicht in der Zahl der Schiffe. so doch in der bedeutungs volleren Gesamttonnage. Daraus ergibt sich, daß die Durchschnittsgröße der in Hamburg ein- und ausgehenden Seefahrzeuge 1923 größer als 1913 war. Tatsächlich betrug fie 1913 nur 942 NettoRegistertonnen, 1923 dagegen 1248 Netto- Registertonnen. Dicfe Taifache hängt freilich zusammen mit dem für uns weniger erfreu lichen Umstand, daß noch immer die ausländischen Flaggen mit einem viel größeren Bruchteil als die deutsche am hamburger Tonnageverfehr beteiligt find. Nachstehende Tabellen geben die Berkehrszahlen der drei großen Weizen- Auszugmehl fesiländischen Nordseehäfen für die beiden leßten Friedens- und die fünf Nachkriegsjahre vergleichend an: Hamburrg Rotterdam Antwerpen 15 073 Zahl der verkehrenden Seeschiffe. 1912 1913 1919 1920 1921 15 774 2838 4868 8401 11 443 4328 5951 8009 7.056 4820 7698 8076 Netto- Registertons. •.• •• . 11 317 .•• 7043 15 60-18,00 100,00-12,00 13.00-150,00 Preisnotierungen für Nahrungsmittel. ( Durchschnittseinkaufspreise des Lebensmittel- Einzelhandels je Zentner frei Haus Berl n) Preise in Goldmark. Gerstengraupen, lose 15.75-16,80| Malzkaffee, gepackt... 23,00 25,00 Gerstengrütze, lose... 15,75-16,80 Röstgetreide. lose Gerstengrütze, lose Haferflocken, lose.... 15,00-15,80 Kakao fettarm Hafergrütze, lose..... 15,50-16,25 Kakao, leicht entölt Ro genmehl 0/1 13,00-14,00 Tee Souchon 342,00-350,00 Weizengrieß 18,00-18,80 Tee, indischer 425,00-13,00 Hartgrie 22,90-25,50 Inlandszucker basis met 38,5 40,50 14.75-16,00 Inlandszucker Raffinade 41,00-43 00 17,00-21,00 Zucker Würfel. ...... 46,00- 48 00 19,25-23,00 Kunsthonig 40, 45,00 15,00 17,00 Zuckersirup hell in Eim. 49,00 20,25-24,00 Speisesirup dunk. in Elm. 33,00 35,00 30-31,00 Marmelade Einir. Erdb. 108,00-130,00 26,00-33,00 Marmelade Vierfrucht 33,00-55,00 36,50 40,00 Pflaumenmus in Eimern 46,00 50,00 4 15-45 00 Steinsalz, lose 3,7 4, 16,0 18,00 Siedesalz, Jose 7 Weizenmehl Speiseerbsen, Viktoria Speiseerbsen, kleine Bohnen, weiße, Perl Langbohnen, handverles. Linsen, kleine Linsen, mittel. Linsen, große Kartoffe meht 44 3.20 1022 10 838 8462 8823 1923 12 340 $ 069 9351 4.80 Makkaroni Makkaronimehl Schnittnude.n, lose.. 40,00-45,00 Bratenschmalz in Tierces 36,00 33,0 Bratenschmalz in Kübeln 21,00-25.00 Purelard in Tierces 68,00 70,00 67,00 Bruchreis 15,517,5) Purelard in Kisten 68,00 69,00 17,00-19,50 Speisetalg in Packung Ransoon Reis Tafelreis, glasiert, Patna 2,00-31,00 Speisetale in Kübeln Tafelreis, java 48,00 52,00 47,00-49,00 31,00-36,0 Margarine, Handelsm. I 56, 0 115,00-125,00 desel II... 48,00-52,00 43,00-48,00 Margarine, Spezialm.i. 76,00 52,00-55,00 desgl.!!. Hamburg 1912: 13 568 000. 1913: 14 195 496, 1919: 1870 000. 1920: 4 485 833, 1921: 9 532 801, 1922: 3 005 134, 1923: 15 400 923. Rotterdam 1912: 13 473 605, 1913: 13 915 543, 1919: 3 511 301, 1920: 7 609 777, 1921: 10 874 629, 1922: 12 338 016, 1923: 11 401 855. Antwerpen 1912: 11 697 358, 1913: 12 022 101, 1919: 4 458 290, Rosinen in Kisten, Candia 75,00 85,00 Molkereinutter....... 216,60-222,00 1920. 9 230 087, 1921: 11 033 125, 1922: 13 093 659, 1923: 15 093 717. Es wäre natürlich ein Irrtum, wollte man auf Grund der Zahlen annehmen, daß Hollands Hafen und damit Holland durch die Ruhrbefehung mehr gestraft worden sei als Deutschland Das festzustellen ist nur bei Abwägung der beiderseitigen Gesamt schädigung zu beurteilen möglich. Wir wissen, daß bei dieser Nach prüfung Deutschland der Staat ist, der am bittersten zu leiden hat. Aber die Zahlen des Hamburger Berkehrs zeigen, wie viel gestaltig die Auswirkungen der Ruhrbesetzung sind. Rin äpfel, amerik. Getr Plaumen 90/100 Pflaumen, entsteint Sultaninen Caraburnu. Korinthen, choice Mandeln, süße Bari .. 60,00- 65,00 85,00-95,00 Landbutter 60,00 90,00 Auslandbutter 145,00-160,00 Corned beef 12/6 lbs p. K. Mandeln, bittere Bari 130,00-150 00 Speck, galzen, fett... Zimmt( Cassia) 110,00-120.00 Quadratkäse Kümmel, holländischer. 145,00-150.0 Quarkkäse Schwarzer Pfeffer singap. 98,00-106,00 Tilsiter Käse, vollfett 1300-141,00 Tilsiter Käse. ha'bfett Rohkaffee Brasil 17,00-200,00 Ausl. ungezuck.Condensmilch 48/16 Weißer Pfeffer Röstkaffee Brasil Rohkaffee Zentralamerika240,00-300.00 Röstkafice Zentralam. 225 00-270,00 Inländische desgl. 48/12 315,00-400,00 Ini. gez. Condensm. 48/14 Heutige Umrechnungszahl 1000 Milliarden 18.00-19.0 216,00-222,10 35,00- 36.50 60,00- 64,00 Freie Einfuhr für Felle, Erze usw. Nach einer in der nächsten Rummer des Reichsanzeigers" zur Beröffentlichung gelangenden Berordnung wird mit Wirkung vom 7. März die Einfuhr ver schiebener Waren ohne besondere Bewilligung gestattet; insbesondere find zur Einfuhr freigegeben: Korthola, Korfabfälle, Sort und Korfmehl, zugeschnittene Kalbfelle, Rind- und Roßhäute, Lamm, Schafs, Ziegen, Kaninchen- und Hafenfelle, sowie Eisen- und Manganerze und Erdwachs. Fachliteratur. Der Industrieverlag Spaeth u. Linde hat eine erste Einführung in die Verordnung der Guidbilangen von Dr. Rosendorff herausgegeben. In Stilles Rechts bibliothet ist von Dr. Goldbaum eine zusammenfassende Dar ftellung über Kartellrecht und Kartellgericht erschienen. Die Frantfurter Sozietätsbruderei veröffentlicht eine eingehende Darstellung der Steuern von 1924 auf Grund der 3weiten Steuernotverordnung. spart teuren Süßstoff Bader! M.SCHULMEISTER MSchulmeister Bouwyser Tin 40,00-50,0 35,00-50,00 115.00-12.00 50,00- 60,00 Merrens Maben Kieklund 23,50-25,00 19, 0.0,00 28,50- 29,5 Hochbahnstation Kottbuser Tor Einsegnungs- Anzüge von Gm. 20.- his 45.Prüfungs- Anzüge von Gm. 17- an grand งา DER CONRAD TACK SCHUH fitzt wie angegoffen. Das ift die Anficht der Käufer über unfere neuen Schuhwaren, die nach Leiften auf anatomischer Grundlage( wie nach Mab) gebaut find. Auf die Paßform kommt es an, ob der Gang eines Menfchen fchön ift, oder feine Füße verkrüppeln. Da wir felbft fabrizieren und nur in unferen eigenen 114 Verkaufsftellen verkaufen. müffen wir ja auf der ganzen Linie befonders billig und leiftungsfähig fein! Lonrad 23.0 02 Schiffabrik ack N, Danziger Straße 1 N, Müllerstraße 3 O, O. Frankfurter Allee 22 SO, Wrangelstraße 49 C, Rosenthaler Straße 14 N, Friedrichstraße 130 O, Andreasstraße 50 SO, Oranienstraße 2a C, Spittelmarkt 15 Neukölln, Bergstraße 30/31 & Cie A.G. Burg Beispiele: Damen braun R. Chevreaux- Halbfchuh 890 elegant. Damen- Spangenfchuh 790 R- Chevreaux, spottbillig Damen- Halbfchub in echt Chevreaux, Original 1450 Rahmenarbeit • • Herren R.- ChevreauxStiefel, gute Verarbeitung, spottbülig . Herren echt Rindbox930 Stiefel, prima Verarbeitung 1190 Kräftige Schulftiefel für Knaben und Mädchen, in den Grössen 27-40 von. 20 Verkaufsstellen 520 in Groß- Berlin und Umgegend: SW, Friedrichstr. 240 41 b.Magdeburg W, Pot damer Str. Be 50 W, Schillstraße 16 Charlottenburg, Wilmers- Potsdam, Brandenburg. dorfer Straße 122/23 Straße 54 NW, Beussel traße 29 NW, Tu mstraße 41 NW, Wilsnackerstr. 37. Brandenburg a. H., Hauptstraße 18 Unsere ersten Frühjahrs Angebote Mod. Wickelmantel aus Donegalstoff.... Eleganter Tuchmantel mit moderner Blendengarnierung..... Fescher Backfischmantel 775 3750 a. gut. Diagonalstoff, sand- a. jadefarbig 1973 Reinwoll. Cheviotkleid mit der modernen bunten Stickerei,... 975 Vornehmes Gabardine- 2250 Kleid mit reicher Tressengarnitur.. Apartes Kostüm aus Donegalstoff, jugendliche Form... 2450 Eleg Modell- Mäntel,-Kostüme, Kleider 7,75 1915 37.50 indemann& AKTIENGESELLSCHAFT 24.50 975 22,50 Bln. Schöneberg.бauptstr. 149 Landsberger Allee 29 Moabit, Turmstr. Ecke Ottost p. BEGI SONNAB BEND 1. MARZ kleidungsroche zu volkstümlichen Preisen Amsere Be Bayr.Lodenanzug..Marke Bavaria" teache Sportfasson mit Breeches, ans best. bayr. Lodenstoff. solange Vorrat M aus mod. gemust. Wollstoffen. Fasson 1924, mit Umschlaghose, gans ausserord. billig M Herren- Sakko- Anzug 41.62.Herren- Gummi- Regenmantel allerbeste 19.deutsche Gummierung, m. Satinbezug, mod. weite Schlüpferform M. Winterlodenjoppen mit Muff- u. Seitentaschen M. warm gefüttert, sweireihig. 25.Herren- Sportbreeches aus gemustert. Stoffen M. 10.Manchesteranzug greatsware, mit Botten 49.Fahr- u. Reisemäntel estes Modell, swelreihig, ans starken, mod. 85.gemustert. erstklass. Stoffen, beste Verarbeit mit warm. Futter M Qualitätsware, Breeches M. Uebergangsmäntel schwer halbschwer, mit und ohne Samtkragen, moderne Form, sweireihig. M 39.mit Kapuze, aus bayr. Loden, Gr. 8 M. Jede weite Grösse M. 1.- steigend. Kinder- Lodenmäntel Kase, a gaten 11.50 Elegantes Damen- Sportkostüm Modell 1924, prima Donegal, auf Seidenserge gefüttert... M Elegantes Damenkostüm tar Straße u. Sport, prima Herrenstoffe, sorgfältigste Verarbeitung( Maßersatz) M. Modell 1924. sorgfältigste Verarbeitung M 29.59.Fescher Damen- Uebergangsmantel 39.Eleganter Damenmantel wollige Flansch 29.were MASSERSATZ! Sport- u. Straßenanzüge, eleg. Winteru. Uebergangsmäntel, Lederbekleidung Wundervolle Modelle! Denkbar größte Auswahl! Eigene Schneiderwerkstatt! stellt einen Rekord an Qualität, Sitz, Verarbeitung und Dreis dar! Sport-, Berg- und Skistiefel Nur wirkliche Qualitätswaren! Von Spezialfachleuten handgefertigt! Grosse Auswahl! Ausserordentlich billig! Mollige Damen- Strickjacken lange Form 19.in verschiedenen Modefarben M Damen- Sportjacke m. Schal u. Mütze gute Qualität, moderne Farben M 28.Damen- Sportjacke neueste Formen. Farben M. 29.Ein kl. Post. Modelljumper u. Blusen rein Wolltrikot( Qualitätsware).. M 25.Damen- Lodenpelerinen mit Kapase, aus bayr. 26.Strichloden( bester Wetterschutz) 9 muster wolle M. M. Herren Einsatzhemden moderne Streifen- 2.25 Herr.- Trikothemden, Unterbeinkleid. 1.95 Herren- Unterbeinkleid stark gestrickte Baum 2.90 weiß, Damen- Unterjacken Bawolle, whne 2. Aermel.... Trikotuntertaillen weiß. Baumwolle, ohne Aermel M 1.65 Damen- Beinkleid wollgemischt......... 3.25 Kamelhaarsocken 1.50 Damen- Strümpfe Seidenflor, schwars and farbig. M. 0.90 Kinder- Strümpfe wars and braun, Baumwolle. 0.85 Gr. 2 Jede weitere Größe 10 Pf. steigend. Ein kl. Post. weiße u. bunte Kopfkissen 1.50 Normalgröße, gutes Heidentuch, solange Verrat vorhanden.. M Wir wollen unseren Kundenkreis vergrössern, unseren guten Ruf über ganz Berlin verbreien. Wir bieten nur Qualitätsware! DAOD Größ, weil leicht angestaubt Vorrat Herren- Panamahemd allergen, einseine 5.75 Serviteur mit Kragen gestreift and einfarb. Perkal 0.95 Damen- Taghemd mit viereckigen Ausschnitt and 4.25 guter Stickerel Damen- Taghemd mit Stickerel and Achselbänders 2.75 Damen- Taghemden haltbarer Stickerei, teil etwas 2.25 aus gutem verschied Ausführungen mit angeschm., ohne Rücksicht auf den Einkaufspreis, M. 4.25, M.3.25, M. Damen- Beinkleid mit Langetten, offene Form... 1.95 Damen- Beinkleid mit guter Stickerel, geschl Form, M. 2.50 und Stickerei M.. Damen- Beinkleid ang gutem Waschestoff, mit Einsats 3.50 mit farbig Herren- u. Damen- Sportwesten 9.50 Grüne Jagd- und Wanderhemden 7mit abknöpfbarem Kragen, feste Qualität K Sportstutzen mit farbigem Rand, ohne Fas..... 1.40 Wickelgamaschen, Marke Landwirt 1.50 Windjacken get imprägniert, Zeltbahnstoff.... 17.Wollfilz- Straßenhüte M. 3.50, 2.50 5.Haarfilzhüte Stepphüte und Sportmützen...... 1.Ein kleiner ausgewählter Posten Damen- Modell- Sportkostüme und Breeches wie auch Jacken u. Mäntel zu unseren Verlustpreisen! Kauferleichterung! Angezahlte Waren werden bis Ostern reserviert!( Mehrere Teilzahlungen erleichtern die Beschaffung erstklassig. Bekleidung!) Kauf ohne Sorge bei Korge BERLIN, WILHELMSTR. 107 FERNSPRECHER: ZENTRUM NR. 935. Nr. 103 41. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts Ludendorff der„ Geschobene". Ganz wie bei Kapp bei Kapp- er kann nichts dafür! ( Schluß des Berichts aus dem Hauptblatt.) Bubendorff fährt in feiner Berteidigungsrede fort: Inzwischen waren in der Reichsverfassung im§ 18 der Weimarer Verfassung die Bestrebungen auf Berschlagung Breußens und Umgestaltung des Reiches veranfert worden. Ter § 18 läßt die Schaffung neuer Staaten innerhalb des Reiches zu. Die Baneri che Boltspartel zog im Herbst 1920 in den Bam berner Beschlüssen die Fonerung. Ob die Beschlüsse. mie behauptet wird, Herrn Dard( dem Bertreter Frankreichs in München. Red.) vorgelegen haben, möchte ich natürlich bezmeifeln. Solche Gerüchte find aber Symptome. Im Punkt 2 diefer Beschlüsse wird die beschleu. nigte Ermöglichung der Bildung von Einzelstaaten auf verfaffungs: mäßigem Wege gefordert bie Weimarer Verfassung hatte zwei Jahre für die Möglichkeit solcher Gebietsveränderungen vorgesehen, bas tauerte der Bayerischen Boltspartei zu lange. Ich glaube nicht, daß die Barerische Bolfspartei Loslösungsbestrebungen von Bayern im Auge hatte es handelte fich um die Zerschlagung Preußens. Die 6. Forderung verlangt für die einzelnen deutschen Staaten das Recht, in Angelegenheiten ihrer eigenen, durch die Reichsvers falfung gegebenen Zuständigkeit mit anderen Staaten Ber. träge abzuschließen und Bertreter bei auswärtigen Staaten zu bestellen Das war alles die gleiche Politit, wote fie im Bayerischen Kurier" im Herbst 1918 propagiert worden war. Diese Politik wurde indes auch in den Kreisen um Herrn v. Rahr vertreten. Immer wieder hörte ich das Wort von starten Staaten in einem starten Reich unter Berufung auf Bismard, stalt von gesunden" Staaten in einem ftarten Reiche". Als ich im August 1920 hierherzon nicht aus politischen, son bern allein aus privaten Gründen fam ich auch in Beziehungen zu Herrn v. Kahr. Als im Herbst 1921 der Kampf Dr. Bittingers gegen Escherich be gann, schien es erwünscht, in mir eine Hilfsgruppe gegen Escherich zu haben. Meine Beziehungen zu Herrn v. Kahr wurden enger, und ich fonnte einen Einblid in fein Denten gewinnen. Auch hier der Gedanke des bundesweisen Anschlusses der deutsch- österreichischen Länder, ohne Niederösterreich mit Wien, mährend nicht von Herrn v. Ruhr, aber gang öffentlich die vorübergehende Trennung Bayerns vom Reich erörtert wurde, als ob das etwas ganz Selbstverständliches fei. Der Gebante, Bien und Niederösterreich fozusagen ihrem Schicksal zu überlassen, erschien mir undeutsch. Ich meinte, gang Desterreich müsse sich ans Reich anschließen. Wollten dann einige Länder sich an Bayern anschließen, dann wäre dies lediglich Angelegenheit Bayerns und dieser Lanter. Wien dürfte jedenfalls nicht tfchechischen Einflüffen überlassen bleiben. Den Bertransabschiuß Dr. Bittingers und Graf Godens it Mejor Gömbös, alfo baneri fcher Kreise mit dem damals maßgebenden Manne Ungarns, beute ich nur an als Beweis für Bayerns Bolitit. Den Gedanken der vorübergehenden Trennung Bayerns vom Reich fehe ich als Hochoerrat an. Ich erinnere noch an die Vorgänge im Sommer 1922, den Ansturm gegen tas Ministerium Lerchenfeld, der einen fehr harfen Hintergrund hatte. Bielleicht wird Herr Sanitätsrat Dr. Bittinger darüber nähere Auskunft geben fönnen. Gonft bin auch ich dazu bereit 9 Dazu traten immmer wieder bie feparatistischen Be strebungen unverhüllt auf, die von dem Gesandten Dard und feinen Agenten unterstützt wurden. Scharf wurde diese Situation beleuchtet durch den Le oprechtling. Prozeß im Mai 1922 und vor allem burch den Landesverrat us Machaus Rühles, letterer ein Schwager Bothmers. Daß irgend etwas im Gange war, war mir zugetragen worden, doch in durchaus unklarer und unfaßbarer Form, so daß ich nichts damit anfangen fonnte. Ich sah erst flar, als fich am 6. März der Rechtsrat Rühles erfchoß der gefagt hatte, ein Franzose von hinten fei ihm lieber als ein Breuße von born. Für mich war es erfchredend, mit welchen Ehren diefer Landesverräter beigefeht wurde. Ich sagte zu meiner Frau damals fartastisch: Wenn ich hier einmal beerdigt werden follte, so befomme ich te in folches Begräbnis. Die Tatsache, daß ein katholischer Geistlicher, die sonst gegen jeden Selbstmörder ihr herz verschließen, eine An sprache bei der Beerdigung hielt, war für mich besonders cha rakteristisch. Das und die ganze Behandlung des ungeheuerlichen LandesDerrats in der öffentlichen Meinung- ich sprach mich damals Dr. Traub gegenüber darüber aus fieß in mir die Gewißheit ent Stehen, daß hinter den Landesverrätern andere Kräfte ftanden. Ich habe auch nie geglaubt, daß der geriffenste französische Agent, der Oberstleutnant Richert, mit Fuchs und Madhaus als Pri patleuten verhandelt hat. In dem Angebot Richerts fam wieber ber teilweise Anschluß Defterreichs an Bayern und diesmal durch Schaffung eines Europäischen Böllerbundes unter dem Protektorat Frankreichs, das an ber Ruhr stand und nun Bayern mit einbeziehen wollte. Bayern follte Anlaß zum Einmarsch nach Mitteldeutschland ge geben werden, wo die Franzosen einen bolichewiftlichen Aufstand erregen wollten. Man arigte bamit Bayern, wohin es fich vergrabern fönnte. Man dachte damals in Frankreich, daß die Berliner Regierung tatkräftigen Widerstand im Ruhrgebiet leiften würde. Sie sollte daran gehindert und die Macht des Reiches aufs neue vernichtet werden. Die ganze Angelegenheit machte einen tiefen Einbrud auf mich. Die Berhandlungen hatten noch nicht begonnen, als ein anderer Fall meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Es erschien Anfang Mai in der Bresse folgende Aeußerung eines bayerischen Ministerialrats: Die Minister v. Anifling. Schwener und Matt wären für einen Zusammenschluß Bayerns und Defterreichs. Nur die Frage fei noch offen, ob ein bayerischer oder ein öfterreichischer Fürst den Thron besteigen folle. Minister Schweger habe bei feiner Pfalzreise darüber mit dem franzöfifchen General de meh verhandelt und die Zuffimmung der Franzosen erhalten. Die Pfalz und Nordbayern follten, wenn der Blan verwirklicht werde, abgetrennt werden. Hinter diefem Plan fländen auch& ardinal Faulhaber und der Papft. Ueber das Berhalten und die Gesinnung der gesamten Minister feien selbst die Ministerialreferenten ungehalten und damit durchaus nicht einverstanden. Der Banerishe Kurier plädierte für eine gerichtliche Klar. stellung. Der Bölfische Beobachter"( prach die Erwartung aus, baß diefer Weg nie beschritten werde; und so traf es auch ein. Die Sache fchlief ein, wenigftens fand sie nicht die einzig mögliche gerichtliche Marstellung Die Schaffung eines folchen machtlofen Deutschland unter BerIchlagung des protestantilen Breußen war zugleich der Aus lub ultramontaner Bolitif, wie man fie feit ber Reids gründung 1871 verfolgen fann. Während des Weltfrieges trat fe flar in die Erscheinung und fand im Abg Erzberger ihren Ber. treter, an deffen Namen die Friedensresolution vom 19. Juli 1917 zusammen mit dem Namen Graf Czernin, der Waffen stillstand, Versailles und Welmar für immer gefnüpft ift. In dem Rampfe Deutschlands war der für immer gefnüpft ift. In dem Kampfe Deutschlands war ber Batikan nicht neutral, sondern deutschlandfeindlich. Frankreich wurde begünstigt und geehrt. Es war für mich, der ich die Segnungen und die Zucht der tatholischen Kirche hoch einschähe, schmerzlich, zu sehen, wie im ver gangenen Sommer Scine Helligkeit der Bapst sich gegen die Sabotage im Rampf um Ruhr und Rhein wandte, wie Marschall Foch bei seiner Reise in den Bereinigten Staaten Nordamerikas einen Ehrenfäbel der dortigen Jesuiten, wie Clemenceau ein Ehrendoktordiplom dort erhielt, gleichsam als hätten diese Feinde Deutschland im Dienste der Gesellschaft Jesu bearbeitet. Ich erinnere auch an die Einflüsse, denen Kaiser Karl unters worfen war, und an einen Berrat an Deutschland, an die Hereden Batholischer Geistlicher gegen Deutschland. Ebenso schmerzlich waren für mich die deutsch- abträglichen( 1) Aussprüche des Kardinals Faulhaber, der während des Fuchs Machaus- Brozeffes in Amerita war und dort die Bersentung der Lufitania", die der feindliche Admiral Sims als zu Recht erfolgt bestätigte, als völkerrechtswidrig bezeichnete, auch über die Schuld am Kriege nicht so fprach, wie es wohl die überwiegende Mehrheit des deutschen Boltes als Wahrheit ansieht. Besonders auffallend war die steigende Jnschuhnahme der Juden durch den hohen Klerus, der fich später, besonders gegen den 8. November, immer deutlicher offenbarte. Ich fehe es auch nicht als Zufall an, daß am Rhein der Jude Louis Hagen und andere Juden die Rheinpolitit des Herrn Geheimrat Dr. Heim und des Kölner Oberbürgermeiffers Adenauer, des Vorsitzenden des Katholikentages in München und weiterer Zentrumsfreise vertreten; allerdings auch Kreije der Schwerindustrie, die Gott dafür ftrafen möge, und der Zentrums- Reichstanzler Marg machen sich zum Bollstrecker dieser Bestrebungen. Beunruhigend für die Machtstellung des Reichs waren die Los fungsbestrebungen in Hannover und die Umtriebe in effen und in der Rheinproving. Wirtschaftliche Maßnahmen sollen das Band Bien München Köln feftigen. Die Zusammen. arbeit mit bayerischen Kreisen habe ich frizziert. Nun scheinen wir vor der Bildung des Rheinbunds B zu stehen, ben Dr. Seim 1918 fchaffen wollte. Damals habe ich das gefürchtet. Der Berfassungsentwurf des bayerischen Befamt ministeriums zeigt, wohin die Reife gehen soll. Das Wort Bis mards scheint sich mir zu bewahrheiten: Ich bann mich mitunter in Schlaflosen Nächten des Gedantens nicht erwehren, daß vielleicht unsere Söhne nochmals wieder um den mir wohlbefannten runden Tisch des Frankfurter Bundestags figen fönnten." Wenn nicht eine noch weitergehende Loderung, die vorübergehende Trennung Banerns vom Reich" in irgendeiner Form oder die Separation ange strebt wurde. Schwer zu vereinigen für mich war die von mir vermutete, jetzt Mar erfannte Berbindung des Herrn v. Kahr mit Herrn Justizrat Claß, dem Führer des Alldeutschen Verbandes, der mächtigsten politischen Organisation Deutschlands, die ihre Mit glieder in pielen leitenden Stellen hat. Aus den Veröffent lichungen ber allbeutschen Bresse am 21. Oftober geht flar hervor, daß Claß geneigt war, den Wünschen v. Kahrs auf Coderung des Berhältniffes Bayerns zum Reich weitgehend zu entsprechen. Aber andererseits will Claß den deutschen Einheitsstaat schaffen, unter Auflösung des Staates. So hat er mir gesagt: bom Bolk zur Nation", wie es in der Programmfundgebung Dr. a. Kahrs am 8. November 1923 hieß. Ich konnte in dieser Idee auch nicht das Glüd des Bolles fehen, denn das Boil lehnte solche Lösung ab. Bemerkenswert war mir, daß mir fürzlich ein ähnlicher Gedante von einem Mitglied der banerischen Bolkspartei ausgesprochen wurde. Es tam hierzu, daß dieser Bedanke verbunden war mit anderen Absichten und Bestrebungen, die ich für ben Frieden Deutschlands als verderblich anfehen mußte. Doch das ist erst nachträglich für mich in Erscheinung getreten. So machte mich vieles im hächsten Maße besorgt. Es ist sie dauernde Berstlapung Deutschlands an Frankreich und foll verwirklicht werden durch die Bernichtung Preußens! Es ist ber Kampf gegen einen Bundesstaat von gewicht gen bagerismen Kreilen! Ich sah und sehe hierin eine Gefahr für das Deutsche Reich und das Bolt. Ich bin nicht Großpreuße, ich bin Deutscher, der ein startes Deutschland auf Bismarcscher Grundlage haben will. Ich glaube, die Ereignisse am 8. und 9. November haben vielen die Augen geöffnet, nicht minder bie Denkschrift des bayerischen Gesamtministeriums über die Berfassung, die jetzt zusammen mit den Bestrebungen im Rheinland und in Hannover und Hessen- Darmstadt das Ziel un. Derhüllt geigt. Selbstverständlich beschäftigte und bedrückte mich der Niedergang Deutschlands durch unfere unglidfelige Politit, der Schwäche nach innen und außen, die unser Bolt verderben und sterben ließ. Ich hatte die Ansicht gewonnen, daß bas wolf widerstandsfähig gegen die internationalen Einflüsse gemacht, daß ihm etwas neues gegeben werden müsse, was feinem Leben Inhalt werden könnte, was es aber nicht verweichlichte, sondern wehrhaft erhielte. Das erfannte ich in der völkischen Freiheitsbewegung. Sie war mir ein tief inneres Herzensbedürfnis und eine Gewissenssache geworden. woher es auch tommen Sie schuf Deutsche, die alles Undeutsche möge ablehnen, sie wollte ein starkes wehrhaftes Deutschland. Der verruchte" preußische Militarismus war für sie tein Schredgespenst Ich lernte in Herrn Hitler einen felbstlosen Mann Bennen, deffen Wachsen ich beobachten tonnte; er verstand es, der völkischen Bewegung den Inhalt zu geben, daß das Bolt es infinttiv begriff: hier ist etwas sittlich hohes. Diefe Bewegung war politisch großbeutsch, fah beibe Ronfeffionen als vollständig gleichberechtigt an, lehnte aber eine politische Betätigung der Kirchen ab. Sie war scharf national unb wehr haft, zudem raffisch eingestellt, daher jubenfeindlich. Sie wurde Leider gefellten sich aber auch noch andere aus persönlichen Gründen als Gegner hinzu. Ich nenne hier vor allem die mon. archische Frage. Ich bin Monarchist aus innerster Ueberzeus gung, auch wenn ein Zweifel gezogen wird. Ich vergeffe den Eid nicht, den ich meinem König und Kaiser geschworen habe, halte aber die Frage zurzeit nicht für lösbar und habe immer den Standpunkt vertreten, daß bie Dynaftien nicht Selbstzmed, | Sonnabend, 1. März 1924 fondern für das Bolt da find. 3ft das Bolt da, fo wird es aud diese Frage lösen(?). Eine zu frühzellige Lösung der Frage, ba sonders eine einseitige Lösung in einem einzelnen Bundesstaat, hatte ich für ein weiteres Unglüd. Militärisch war der Kampfbund ein loderes Gebinde. Ich stanb dem Kampfbund und der völlischen Bewegung nahe, ich habe nie von ihnen etwas beansprucht. Und sie betrachten mich als ihrer nicht auf Grund irgendwelcher Abmachungen, sondern wohl wegen meiner Hingabe an die Sache. Gelbstverständlich begann damit wieder eine wüfte Sebze geçen mich. Die jüdische und 3entrumspreise war stets gegen mich gewesen. Jeßt tat sich die Bayerische. Boltspartei be fonders hervor, namentlich nach meiner Reise nach Desterrei Birtel störe; daß mir das gelungen ist, ist aus bebem Munde im Februar 1923. Ein Zeichen für mich, baß ich ihre politischen bestätigt worden. Daß fich auch die deutschnafionale Preffe gegen mich wandte nahm mich bei den Beziehungen Exzellenz v. Herghts zum 2 deutschen Berband und General v. Seedt nicht wunder. J hoffe, daß da der Prozeß uns noch verschiedenes auffären wird. Als der Generalstaat stommissariat am 27. September 1923 geschaffen war, bestand für mich lein Zweifel, daß damit der erste Schritt einer und zwar gewaltsamen Lösung der deutschen Frage geschehen war. Für mich stand fest, daß Dr. v. Kahr im Befis der staatlichen Gewalt Bayerns war, daß ihm die staatlichen Machtmittel Bayerns zur Berfügung stan den, ja sogar darüber hinaus: Machtmittel des Reichs in Gestalt ber 7( bayerischen) Division. Wenn ich die Namen Kahr, Loflow und Geißer nenne, so finb das nicht die Namen von Privatpersonen, sondern die Träger der Staats- und Polizeigewalt in Bayern und der Telle der Reichse wehr, die sich dieser bayerischen Staatsgewalt bereits zur Bes fügung gestellt hatten. In diefem Berhältnis lag ein doppelter Berfaffungsbruch, begangen einmal durch den bayerischen Staat und dann von General v. Coffom, aber auch von den Offizieren, die ihm folgten, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß beim Hochverrat Ge horsam aufhört. war diefer Hochverrat eine ächerlichkeit vor der Welt, der er Hochverrat war begangen, er drängte gu einer Iat. Sonft ja auch heute verfallen it. Das Zusammenarbeiten Bayerns mit Ehrhardt, bem mitt. tärischen Organisator des Herrn Claß, zeigte auch, mohin die polie tische Reise gehen könnte. Auch das offizielle Eintreten Gr. Agl Hoheit des Kronprinzen Rupprecht durch seinen Befehl an bie Offiziere der alten bayerischen Armee am 27. September bestätigt mir das. Besonderen Embrud machte auf mich die Einrichtung einer wehrtechnischen Abteilung unfer Selger betm Generalstaatskommissariat. Das war der banerische Generalfiab kahrs, wehrtechnisch auch im wahren Sinn des Wortes. Ich zweifle auch nicht, daß die Lösung der deutschen Frage vo tommen in deutsch- abträglichem(!) Sinn erfolgen follte. Unter dem Drud des Konflitts um General Lossow schlugen bann die banerischen offiziellen Machtstellen einen etwas freun licheren Lon an. Der Konflikt zeitigte am 20. Oftober den Enthiu die bayerische Reichswehr vom banerischen Staat als dem Treu händer tes Reiches in Pflicht zu nehmen. Ich sah barin ein wei teres Abgleiten auf der abschüffigen Bahn zur Lockerung des Reiches. Denn die fleine Reichswehr mußte unter einheitlichem Befehl bleiben. Ich war tief niedergeschlagen, als ich am 20. früh die Nachricht be fam. Daher war ich in der größten Spannung als ich die Machricht betam: General v. Coflow habe nochmals bel mir ja Haufe angerufen: Er laffe mich bringend bitten, ihn auf dem Wehrkreisfommando 3 bejuchen. General v. Loffow fahiberte mir bann, wie alles gefommen fet, wie er lieber wie ein Mauerblümchen im verborgenen bilhen möchte; aber das Generalstaatskommissariat und die bayerischen Minister wollten ihn halten. Ich erwähnte seine Sorgen über die Haltung Bayerns. Er erwiderte mir, daß meine Gergen unnötig wären, bie Reichswehr fei beutsch und nur für rein baute Belange zu haben; fie ftebe geschlossen hinter ihm; die Smpflichtnahme werde fich auch reibungslos collziehen. Er wolle eine Entwidlung boo und rechne babel auf Hitler und feine Mitarbeit. Sch hatte innerdeutschen Berhältnisse in großdeutschem, völlischem Ginne den Einbrud, als ob Loffom bei mir in gewissem Sinne eine Art Dedung suchte. Ich fagte ihm auf diefer Bafis meine loyale tite arbeit zu, die ich barin erblickte, daß ich überall laut ausfprad Lossow will etwas Schwarz- Weiß- Notes machen." Damit war die Meuteret, ble er tegangen hatte, gentelt burch eine deutsche Tat Ein Zweifel, daß Herr v. Kahr und Her. v. Lossow nunmehr die innerbeutschen Berhältnisse entscheidend beeinfluffen wollten, ist mir nicht gekommen. Wenn ich von einer folchen politischen Lösung spreche, so dachte ich nicht an Ströme von Blut", sondern an einen Drud der Machtmittel des banerischen Staates, verstärkt durchy die vaterländischen Berbände auf die Reichsregierung, und zwar ausgeübt von der bayerischen Staatsgemalt. Je größer deshalb die propagandistische Borarbeit sowohl in Bayern als auch namentlich in Norddeutschland war, befto eher mußte ter Drud wirkungsvoll auf Berlin werben. Diese Bropagandaarbelt mußte, und bas habe ich auch General v. Loflow gefagt, fofort burd Hitler in Angriff genommen werden. Meiner Riebergeschlagen heit am Morgen war Beruhigung gefolgt. mit besonderer Eindringlichkeit nahm ich in den folgenden Tagen Kenntnis von den Funksprüchen und Erflärungen der Regierung in München und Berlin und der Generale v. Seedl und o. Cossow, die an klarheit nichts zu wünschen übrig ließen. Sie erinnerten an Notenaustausch und Depeschenwechsel zweier feindlicher Mächte vor kriegsbeginn. Benn 3mel Berioden müssen unterschieden werden vor der Inpflicht nahme der Reichswehr und nach der Inpflichtnahme. Borher war ich jo gut wie gar nicht unterrichtet, nachher erhielt ich eine gewiffe Orientierung von Loffow, aber von niemandem anders. Für Leffom war es die Hauptsache, mie sich tie Reichswehr in Norddeutsch. land, vor allem General v. Seedt, verhalten würde. übrigens hier erflärt worden ist, mein Name allein würbe ver hindern, daß die norddeutsche Reichswehr auf uns schieße, dann halte ich das für eine Täuschung. Ich stehe aber auf dem Standpuntt, daß, wenn die gesamte bayerische Staatsgewalt und mein Name, der doch noch immer wenigstens etwas wirft, ihren Druck aus. übten, in Zukunft dann unser Ziel erreicht werden würde und daß man uns feinen Widerstand entgegenstellen würde. Bossom war ( leptischer, er meinte, Seedt müffe gewonnen werden. Ich erhärte, bas einzig Mögliche sei, durch eine Tat tn München Seedt zum Entschluß zu bringen. Boljem glaubte pas aber nicht und wollte beshalb in Berbindung mit General D. Behrendt| Entschluß der brel Herren. Major Bogts blieb babel umb fündigte treten. Ob er das getan hat, weiß ich nicht. Ich forderte vor alien mir den Besuch Lossows auf den nächsten Bormittag an. Er selbst Dingen die Propaganda. Ich habe im Kriege gesehen, was werde nach Berlin fahren und Herren suchen. Propaganda bedeutet. Wir sind an der feindlichen Propaganda zugrimdegegangen. Dar Margismus tann nicht allein mit dem Gewehr folgeschlagen werden, man muß dem Bolle auch eine neue Idee geben. Aber auf diesem Gebiet mangelte es. Ich fomme nun zu dem Besuch der Infanterie fehüler bei mir. In Wirklichkeit handelte es sich nur um den Besuch son sier Stammoffizieren und zwei Infanterieschülern. Er wurde Burch Roba ch vermittelt. Ja tannte Roßbach, der in München die Erlaubnis zum Aufenthalt erhallen hatte, fchon seit längerer Zeit. Sein Zug nach dem Baltikum war eine mutige, forsche Tat. Gegen den Befehl von Roste und Gott weiß wem alles ist er marschiert. Das war forsch und deshalb gefiel er mir. Und so tam er denn auch eines fhönen Tages zu mir. Er fragte mich, ob die Infanterie. hüler zu mir fommen dürften, fie moll'en meine Ansicht über die sültische Bewegung hören. Ich ließ sie dann am Abend, weil es dunkel war, durch meinen Sohn, Oberleutnant Bernot, vom Bahn hof abholen, und so ift diefer mit in die Angelegenheit hineingetemmen. In der Anflage heißt es, daß ich bei dieser Unterredung von der blauweißen Gefahr gesprochen habe. Dieser Aus. brud fiegt mir abfolut nicht. Dazu schätze ich die blauweiße Fahne viel zu hoch ein Dann soll ich mich auch über die monarchische Frage ausgesprochen haben. Allenfalls aber nur dahin. daß die zu früh geitige Herstellung der Monarchie in Bayern eine Gefahr für Deutsch land bedeuten würde. Da die Monarchie tommt, ist mir flar, wenn auch manche meiner völkischen Freunde darüber anders benken. Sch lehne ausdrücklich ab, daß ich irgendwie von einer gewaltsamen Erhebung der völfischen Bewegung oder der. gleichen gesprochen habe. In Berlin war damals die Buchruder bewegung. Bielleicht habe ich gesagt, Seedt fönne jetzt die Gelegen. heit am besten beim Schopf nehmen. Ich habe dann weiter davon gesprochen, daß zur Wehrpflicht auch die Nährpflicht tommen muß und daß, so lange bie alte Armee gefund war, auch das Bolk. ss war. Die alte Armee war vaterlandsliebend, monarchistisch und nationaftifd. Infofern war sie also auch politisch eingestellt. Auch unfere Reichswehr muß wieder ein 3iel befommen. Das ist main Boffveben, und das wird mir auch qelingen. Die Reichswehr wird völkisch sein, wenn das Bolt völkisch ift Ueber die politischen Berhandlungen und Bindungen Kahrs mit Herren aus Norddeutschland war ich nicht unterrichtet. Ich habe alle Herren, bie mich besuchten und mit mir sprechen wollten, an General v. Loffow oder an Herrn v. Kahr gewiesen. Meine Herren, ich bin ber machtloseste Mann in ganz Deutschland. Die Leute, die da fagen, dak ich jeden Tag einen Rutsch machen mill, machen Beh bamit herfie. Goff ich mich vielleicht in Ludwigshöhe hinHellen und Surra schreien? Am 25. Oftober wer Generaldirektor Minour feine Trennung von Stinnes war schon vollzogen in München, um, Don General v. Geedt gehoft; zu Besprechungen über eine Regie. rungsbifbung nach Berin zu fahren. Ich bedauere, menn ich davon prechen muß, aber nicht fe, fondern General v. Lofsom hat diesen Herrn hinzugezogen. Jeh schätze Herrn Minour als einen sozial bentenden Wirtschaftler von seltener Tatfraft. Unterhaltungen mit thm waren für mich immer sehr lehrreich Als ich von seiner Anwesenheit hier hörte, richtete ich es fo ein, daß General d. Leffow und v. Seißer mit ihm zu mir hinausfuhren. Herr inour fante u. a., er würde in efin Robinett treten, in dem General v. Ceedt Reichsfangler fei. Seine Ansichten über den Aufbau der Wirtschaft erschienen mir indeffen einheitlich wirt. schaftlich und zu wenig die Birche des Volkes zn berücksichtinen, so ba ish mich gegen fle wandte. In seinem Bricht nennt mich Soffom an diefem Abend besonders einseitig„ völkisch". Dann waren in jenen Tagen auch Herr Oberstleutnant Duister Berg( Halle) und Graf Helldorf bei mir. Oberstleutnant Duisterberg tebe mir mit, Loffew habe mit ihm über Angora- Regierung Lossom tam und erzählte mir, daß nunmehr der endgülfige Entschluß zum Handeln in Richtung Berlin beffehe, es fehlten nur noch Herren aus dem Reiche. Lossow machte das endliche Eintreffen aus dem Norden so dringend, daß ich Herrn v. Scheubner- Richter zu mir bat, um ihn zu beauftragen, einen Herrn nach Berlin zu schicken, der u. a. bei Herrn v. Graefe vorsprechen follte, er möchte doch bald zu Besprechungen mit Herrn v. Rahr nach München lommen. So ist Herr v. Graefe hierhergekommen. Im allgemeinen zweifelte ich, daß herren mit Ausnahme des Herrn v. Graefe tommen würden. Es erschein mir aber doch bedeutungsvoll, nunmehr auch von Herrn v. Rahr bestätigt zu hören, was Lossow mir gesagt hatte, weil nicht General v. Lossom, sondern der Herr Generalstaatsfommissar den bayerischen Staat repräsentierte. Ueber seine Anschauung wollte ich mich vergewissern. Gicichzeitig wollte ich auch eine Besprechung Hitlers mit Kahr ver mitteln, wozu die Anregung von Scheubner- Richter ausging. Ich schlug den Abend vor, da ich den nächsten Tag voraussichtlich voll beset war und zum Tee Gäste hatte. Ich wurde auf Donners. tag 4 Uhr nachmittags bestellt. Die Besprechung Kahr- hitler tam nicht zustande. Am nächsten Vormittag hatte ich eine Bernehmung im Justizpalaft, die dauerte, ohne beendet zu werden, bis in die Mittagsstunde hinein. Ich mußte schließen, weil ich um 4 Uhr die Besprechung mit Herrn v. Kahr hatte und vorher noch zum Mittagessen nach Haufe wollte. Bei der Festsetzung des nächsten Termins glaubte ich aus einer Aeukerung des Juffi rats v. Jezichwih entnehmen zu müssen, daß von einer Seite für einen beftimmten Tag eine politiche Affion geplant set. Ich sprach beim Fortgehen mit Justizrat v. Bezschwitz und er teilte mir aber mit, daß das eine falsche Annahme sei. Ich stelle ausdrücklich fest, daß das die erste Mitteilung war, die ich davon erhielt, daß wie aus dem Gang der Verhandlungen fich ergeben wird die Herren tatsächlich in der Zeit vom 2. bis 15. november eine Unternehmung jasammen mif Herren aus dem Norden beginnen wollten, woran ich heute nicht mehr zweifle. Gegen drei Uhr besuchte mich Graf Selldorff: er fuhr mit mir in dem von General v. Loflow bestellten Rraft wagen in die Stadt. Ueber die Unterhaltung mit den drei Herren ist nicht viel zu fagen. Auch hier war Herr v. Kahr ungehalten, dak immer noch feine Herren aus dem Norden tamen. Dabei wußte er wohl schon, daß Herr Claß und Herr Bang am Freitag oder Sonnabend früh tommen würden. Ich erwähnte noch furz den Argwohn, der durch die Aeußerung des Herrn v. Bezschwiz am Morgen in mir aufgestiegen und feinesme s zur Ruhe gekommen mar. Die Herren gingen in feiner Meile barauf ein. Die Versammlung am Abend wurde in Peiner eife erwähnt. Ich war durch die Unterha tung lo Plug wie vorher und fand nur die Worte des Generals v. Loffow bestätigt, indem auch Kahr die Absicht hatte, zu handeln, sobald die Herren aus dem Norden da seien. Gegen 8,30 Uhr abends wurde ich angerufen. Im Bürger. bräufeller sei meine Anwesenheit dringend ermünscht; ich würde gebeten, hinzukommen und würde fofort in einem Kraftwagen ab. geholt werden. Auf meine Fragen, was eigentlich los fei, erhielt ich die Antwort:„ Das würde mir mitgeteilt werden." Im Bürgerbräufeller begrüßte mich Hitler und bat mich, das Amt eines Befehlshabers einer zu bildenden nationalen Armee zu übernehmen, indem er mir die Sachlage furz mie Scheubner- Richter schilderte. Die Frage war für mich: Wie stellt fich die banerife Stoatsge alt dazu, verförpert in den drei Herren? Wie die drei Herren dochten, mußte ich nicht. Ich sah in dem Vorgefallenen höchftens ein Vorpr en in der von Oberstleutnant Ihnen felbst gewiesenen Zietrichtung und zweifelte nicht daran, daß die Herren innerlich mit ihrem Entschluß fertig waren. gesprochen. Mit General v. Loffom verstehe ich auch unter AngoraRegierung" in Barern eine Regierung, die von Banern aus zu nächst die innere Gefundung Deutschlands erzwingen will. General v. Leffew tommt dann zu folgendem Ergebnis: Es müssen Führer augerhals Bourns an der( Regierungs-) Bildung beteiligt sein, mit denen bie führenden Köpfe der Angora- Regierung" in Barern Übereinstimmen und mit denen. Sie gemeinsam handeln können. Hieraus geht doch tar hervor, daß es fich um eine Angora- Regie. rung in Bayern" und nicht um ein Reichsdirektorium" in Berlin handelte. Gerade diefer Auffah hat mich in dem Gedanken bestärkt, es handle fich um die Gedankengänge der Vertreter der bayerischen Staatsgewalt: Reichsdisektorium oder Diktatur, die von Bayern aus nach Norden vorzutragen jei. Am 8. November fuhr Oberst v. Geißer nach Berlin. Das Ergebnis diefer Reife ift eine entscheidende Aenderung in der Unschauung der drei Herren. Ich erfuhr davon nichts und blieb in den bisherigen Gedankengängen. Tatsächlich hat er mit Seedt und anderen Herren verhandelt. Ich bin überzeugt, daß die Reife der Grund für die Einberufung der Versammlung am 8. November war. Nun befuchte München, als Abgesandter des Reichskanzlers Stasfemann, Admiral Scheer, um sich zu überzeugen, ob die Rüftungen bei Koburg auf Wahrheit beruhen und wie die Absichten in München frien. 36 war damals über den Stand dieser Rüstung: n nicht unterrichtet und fonnte Admiral Scheer nur fagen, was ich wußte. General v. Lossow aber wußte mehr und hat es ihm auch nicht gefagt. Seh machte Geheer tein Hehl daraus, daß ich für einen Drud at Michtung Berlin fet; Kahr und Lossow lehnten aber scheinbar ab, obfchon am 6. November Major Bogts nach Berlin fuhr, um, wie a felbft fagt, Berfönlichkeiten aus Berlin zu holen, deren mit wirtung Kahr für erforderlich gehalten hatte, um wie Major Begts in feiner Mussage erklärt in die Geschichte Deutschlands einzugreifen und zu handeln". Scheer ist jedenfalls nicht richtig von den voi Herren bedient worden. Wenn ich ihm gegenüber nur son der Reichswehr gesprochen habe, so meinte ich damit die bane viche Staatsgewalt; barum fandte ich ihn auch zu Kahr. Am 6. nachmittags tam Major Bogts zu mir und machte mir die eben erwähnten Angaben. Ich sagte ihm, ich glaube an feinen NEUE A BC Als ich in das Nebenzimmer trat, fah ich eine Waffen. Ich trat auf Loffow zu und sagte ungefähr, der Srein sei ins Rollen gekommen, die Sache müsse nun weitergeführt werden. Ich dachte vor allen Dingen daran, welche Gefahren entstehen würden, wenn der jetzt eingefchlag ne Weg nicht miter beschri'ten würde. Sonit betamen wir nämlich niemals das föderalistische Deutsch land, das jetzt überall angestrebt wird. | ehrfreisfommanbo in balbige ussit 34 sandte dann noch zwei Boten ab: Einen, wohl Leutnant Rainer, der mir das gleich mitteilte: Oberst v. Seißer werde gleich fommen; der andere mit einer schriftlichen Bitte wurde von Seißer aicht empfangen. Zeitlich kann ich es nicht mehr auseinanderhalten. Jedenfalls gewannen wir den Eindrud, daß Kahr und Seißer unfrei in ihren Entschläffen seien. Unsicher waren wir geworden durch eine Mitteilung des Zeugen Neumann, der keine günstigen Eindrücke im Staatstommiffariat aus dem Bolizeipräsidium mitteilte, die Zusammenkunft zwischen erhalten hatte. Wir waren aber dann wieder beruhigt, als Frid Pöhner, ihm und Exzellenz v. Kahr sei harmonisch gut verlaufen. Kahr habe den Funffpruch hinausgegeben: Eine neue Regierung fel gebildet, er habe die Statthalterschaft fest in Händen. Es wechselten die Eindrüde. Die Ansicht herrschte vor, daß die beiden Herren im Sinne der Abmachungen des Bürgerbräufellers nur Schwierigkeiten hätten sich durchzusetzen. Ueber Berbleib und Aufenthalt des Generals v. 2 of som waren wir lange Zeit nicht unterrichtet. Wir gaben aber die Hoffe nung nicht auf, daß General v. Lossom die ihn bedrohenden Widerstände überwinden werde, wenn einfichtige Offiziere ihn aus freien Stücken unterstüßen würden. Herr Hitler hatte die Absicht, durch Propaganda in der Stadt zu wirken und dadurch auch auf die drei Herren Eindrud zu ge winnen. Die Nachrichten aus der Stadt lauteten günstig. Von dem Umfall der drei Herren war nichts zu bemer. ten; 3. B. war die blaue Polizei gegenüber den Straßenrednern der Nationalsozialisten durchaus entgegenkommend. Das Be merkenswerteste war in den ersten Vormittagsstunden der Besuch des Majors Haselmeyer und des Hauptmanns von Kraußer Dom Wehrtreistommando im Bürgerbräufeller. Major Hasel. mner erflärte, er fenne die Haltung Lossows nicht und wolle vera mitteln. Ich nahm das dankbar an, fagte wohl, ich hätte über die haltung der Herren v. Kahr, v. Lossow und v. Scißer noch immer feine Klarheit gewonnen und bat, sie hereinzuführen. Die Herren wurden, wie Kameraden, zuvorkommend behandelt und erhielten zur Beschleunigung jener Klärung der Lage einen Personenkraftwagen zur Verfügung gestellt. Es war der 5. Versuch, die erfehnte Klarheit zu bekommen. Nun drängte fich mir immer mehr die Ueberzeugung auf, daß die nafionale Erhebung sowie fie im Zusammengehen mit der bane. rijden Staatsgewalt gedacht war, gescheitert fein fönnte. Ohne die banerische Staatsgewalt, allein auf die Kreife des Kampfbundes" gestützt, war die Erhebung für nicht denkbar gehalten. Ich sah die Gefahren für das Baterland wieder ihr Haupt er heben, die ich vor dem 21. Oftober so hoch eingeschätzt hatte. Es fam für mich jetzt darauf an, die völkische Bewegung u retten. Bis gegen 11 und 11% Uhr lauteten die Nachrichten aus der Stadt dahingehend, daß die Propaganda überall freudig begrüßt werde. Irgendein Maueranschlag der drei Herren war uns nicht gemeldet. Ich hörte nur von einem Anschlag des Ministers Matt. Die Lage war noch immer nicht geflärt. Gegen 11 Uhr 30 Min. schoben sich Landespolizoiposten an die Brüden heran, an denen unsere Postierungen ftanden. Die Lage forderte einen Entschluß. Den Rückzug auf Rofenheim verwarf ich. Er konnte zum Bürgere trieg führen, oder nur zu leicht in dem Straßenschmuz enden. Deshalb war ich vorne... Ich hielt jedenfalls einen Aufklärungszug durch die Stadt vom Bürgerbräufeller über den Marienplatz zurüd zum Bürgerbräufeller für das würdigste. Die Aufnahme, die der Zug fand, bot dann die Grundlage zu weiteren Entschließungen, auch zum Berhandeln mit Herrn v. Rahr. Es war für mich selbstverständlich, mich als Führer der völkischen Bewegung an die Spitze des Zuges zu stellen. Jeder Kampf und jede Gewaltshandlung wurden untersagt. Die Gewehre wurden entladen. Eine beträchtliche Zahl hatte übrigens teine Schlagbolzen. Ein 3usammenstoß war nicht vore auszusehen, deshalb war ich vorne. So trat der Zug an. Der Posten an der Ludwigsbrüde lud, mochte aber auf Zuruf die Straße frei. Ist der Besten später entwaffnet werden, so ift das durchaus genen die Absicht der Führung geschehen. Ich habe es nicht gefehen. Der Echuß, der dort gefallen ist, wird sich aufklären. Das folgende spielte sich bligartig ab: An der Feldherrnhalle erschienen plößlich Landespolizisten. Andere schmenften vom Fukpunkt der Feldherrnhalle herlaufend, gegen den Zug ein. Die zurückweichende Bostenkette stand. Gleich zeitig fee halblinks vorwärts von mir Feuer ein, ohne daß irgendeine Warnung erfolgt wäre. Das ganze war ein Mordüberfall. Ich sehe noch das Feuer aus den Mündungen. Die Manne In meiner Anwesenheit ist fein 3wang auf die Herren ausgeschaft schlug nicht an, sondern fnallte los, den Kolben an der Hüfte! übt worden. Lossom sagte zu mir mit einem Handschlag dem Sinne nach: Ja, Erzellenz, die Sache ist im Fluß, fie muß meitergehen." Und ebenso Seißer. Mit gefalteten Händen Sprachen dann Hitler und die anderen Herren auf Rahr ein. Die Herren haben fich als freie Männer entschlossen. Ich habe gedad; t, es mit deutschen Männern zu tun achabt zu haben, die ihr deut Iches Wort und ihren deutschen Handschlag gaben. hätten die Herren Nein gefagt, dann hätte ich ihnen geantwortet: Gut, dann eben nicht." Meine Herren, das ist feine nachtränliche Weisheit von mir, ich sage es nicht, meil ich jetzt vor Ihnen stehe, sondern das ist mein fester Wille gewesen. Die Infanterieschule wurde mir zu meiner Ueber. raschung gemeldet. Ich freate Roßbach was General von Tiefche mig denn gefagt habe. Seine Antwort ging dahin, er habe ertiärt, fein Eid verbiete es ihm m' tzumachen. Da aber die Bewegung in Fluß gekommen fet, wollte er nicht dagegen sein. Roßbach erklärte ferner, als ich mit ihm zu den Infanterieschülern ging, er melde fich bei mir, weil Lofsom nicht anmefend sei, er alaube, er fei an der Infanterieschule vorbeigefahren. Ich schritt die Gruppentolonne der Infanterieſchule mit einem Heil Deutschland" ab, gob Rozbach die Hand und sagte ihm, Lossom werde ihm Weisungen geben. Ich fuhr dann über die Polizeidireftion ins Wehrfreiskommando mit Oberstleutnant Kriebel und Dr. Weber. Beide Herren gingen in das Gebäude, ich blieb zurück, da ich dort nichts zu tun hatte. Meine Bestrebungen ningen nach zwei Richtungen Mit Seiker und Lossom wieher telephonische Berbindung zu bekommen. Es hatte fich in mir der Getanfe pefeftint, bak, fie bei ihren Unterebenen Schmierigteiten befommen hätte. Ich entsinne mich der Einzelheiten nicht genau. Ich bekam endlich Berbindung mit Oberst v. Geißer im Generalstaatsfommiffariat. Versuche, Berbindung mit Erzellenz v. Kahr zu befommen, waren fehlgeschlagen. Ich fante Geifer, ich hätte Don Unstimmigkeiten bei I. 19 mit Offizieren gehört. Woher das Gerücht fam, weiß ich nicht mehr. Ich frante Seißer, ob er etmas miffe. Er antwortete: Nein, aber er werde sich erfundigen." Er stellte mir auch seinen Besuch im Um mich fielen Menschen und marfen fich hin. Ich ging weiter geradeaus. Mir folgte Major Stred. Wir famen an dem Banzerwagen vorbei und bonen dann zur Brienner Straße ab. Hier wurde ich von einem Mitglied der Landespolizei nach dem Namen gefragt und angehalten. Das Feuer fladerte nochmals furz auf. Es wurde auch die Theatiner Straße hinuntergeschoffen. Der Eindrud war militärisch and menschlich schmählich. Ich wurde dann auf die Residenzwache geführt. Die Toten hörte ich von den gleichzeitigen Borgängen vor dem Wehrkreisund Verwundeten schwammen in ihrem Blut, auf der Residenzwache Borath= Marie Kinder- u.Krankennahrung für Säuglinge, größere Kinder, Erwachsene ärztlich empfohlen 9 beschäftigt über 2500 Facharbeiter und Angestellte. Er" verschafft jedem Deutschen wieder einen schönen aufrechten Gang. Er" sitzt wie angegossen. Er" wird nur verkauft in unseren 114 eigenen Verkaufsstellen des In- u. Auslandes. WELTBEKANNTE BATSCHARI QUALITÄTSMARKEN DER CONRAD TACK SCHUM Fiat White Star Eden PUNONNY fommando. Ich gab Hauptmann Röhm die Weisung, den Widerftand aufzugeben. Major Haselmeyer und Oberstleutnant Hoffmann. ( Ingolstadt) teilten mir mit, daß in Berlin die„ Diktatur Seedt" ausgerufen sei. Wie das Kapp- Unternehmen damals München eine sogenannte Rechtsregierung gebracht hatte, hätte die Unternehmung Hitlers jetzt in Berlin befreiend gewirkt. Die volfische Bewegung und damit die Zukunft des Bismardschen Deutschlands sollte entscheidend getroffen werden Das war der Sinn des Mordanschlags an der Feldherrnhalle und der Königlichen Residenz. Die Bernichtung der Dolfischen Bewegung war auch der Preis der Aus. föhnunazwischen General p. 2o1fom undo. Seedt(!) zwischen München und Berlin, die wohl Anfang November er folgt war. Die Hoffnungen der Feinde eines Bismardschen Deutschlands und bemitleidenswerter furzfichtiner Menschen sind zun'chte geworden; mächtig regt sich die völkische Bewegung, durch Märtrrerblut gestärkt und vertieft. Möne sie durch dieses Blut so start merden, daß fie das deutsche Bolt fest zusammenschmiedet, auf daß ein Reich entsteht, oefeit vor den Gefahren überspannten Föde ralismus oder der Separation, start und fret, nicht ein Rheinbund von Frankreichs Gnaden und nicht unter dem Einfluß jüdischer ober ultramontaner Gewalten, ein Deutschland, des nur den Deutschen gehört und darin nichts herricht als deutscher Wille, deutsche Ehre und deutsche Kruft, ein Hort des Friedens, so, wie es zu Bismarcks Zeiten war. Damit war die Vernehmung des Generals Ludendorff nach einigen unwesentlichen Fragen der Staatsanwaltschaft und des Vorfizzenden erledigt. Im Verlauf seiner Ausführungen wurde Luden. dorff übrigens einmal furz unterbrochen. Als er sich gegen den unrichtigen Bericht des Generals Lossow wandte, überreichte Gade. mann, der Verteidiger Kriebels, dem Gericht diesen Bericht und be. merkte dazu, daß er stellenweise wörtlich mit der Antlage übereinstimme. Erster Staatsanwalt Stenglein erklärte hierauf, daß ihm dieser Bericht völlig unbekannt sei. Dann wurde die Verhandlung geschlossen und um 6% Uhr auf Sonnabend ½9 Uhr vertagt. Bor der Kriegsschule tam es dann bei der Abfahrt Ludendorffs noch zu großen Ovationen für den General. Die Menge der Zuhörer und sonstigen Prozeßteilnehmer umringte ihn und feine Begleiter mit fortwährenden Hoch- und heilrufen, so daß noch eine geraume Zeit verging, bevor der General das Auto be steigen und unter den erneuten stürmischen Rufen Seil Luden. dorff" davonfahren fonnte. Einige Teilnehmer wollten dabei gehört haben, wie eine Dame„ Nieder" gerufen haben sollte. Sofort wurde die betreffende Dame umringt, und oba'eich sie diesen Aus. ruf entschieden bestritt und sich sogar als Mitafied der Nationalfozialistischen Arbeiterpartei legitimierte, beschimpft und bedroht. C Groß- Berliner Parteinachrichten. Morgen, Sonntag, den 2. März: 22. Abt. Borm. 9½ Uhr Sigung fämtlicher Funktionäre und Ronfummit glieder bei Radzan, Briffeler Str. 43. 116. Abt. Lichtenberg. Borm. 9 Uhr Borwärts- Agitation von der Spedition Rosenkranz. Borhagener Straße, aus. 41. Abt. Boranzeige für die Funktionäre! Mittwoch, den 5. März, 7½ Uhr, Mitgliederversammlung bei Schult, Mariendorfer Str. 5. Bericht vom Bezirtstag. Jugendveranstaltungen. Achtung, Mitglieder! Wir machen darauf aufmerksam, bas su unferer Theatervorstellung am Sonntag, den 2. März, nachm. 3 Uhr, im ,, Neuen Theater am 800", Jebenstraße, zur Aufführung von Maria Stuart" noch Einzeltarten aum Breife von 1 Mart pro Stüd im Jugendfekretariat zu haben find. Heute, Sonnabend, den 1. März, 7½ Uhr: Baumschulenweg. Jugendheim, Ernststraße 16, Arbeitsgemeinschaft. Morgen, Sonntag, den 2. März: Moabit II: Nachmittagsfpaziergang in die Jungfernheide. Treffpunkt nady mittags 2 Uhr Bahnhof Butligstraße. Schöneberg 1: Burschenfahrt. Treff. punkt 6 Uhr Schöneberger Bahnhof. Tempelhof: Fahrt nach dem Krämer. Treffpunkt 27 Uhr Bahnhof Tempelhof.- Rehlendorf: Besuch des Kronprinzenpalais. Treffpunkt 9 Uhr Bahnhof Rehlendorf- M. Werbebezirk Prenzlauer Berg. Abends 28 Uhr, Danziger Str. 62( Barade), Literarischer Abend. Soziale Dichtung. Eintritt fret. 3 Arbeitersport. Breitensträter unterlegen. Der lang erwartete Kampf um die Schwergewichtsmeisterschaft von Deutschland fand gestern im Berliner Sportpalast den Ausgang, den ihm ein großer Teil der Berliner Sportgemeinde vorausgefagt hatte. Breitensträter wurde in der dritten Runde von Samfon Körner durch Niederschlag besiegt. Bereits am Schluß der zweiten Runde mußte Breitensträter bis zu Boden gehen und der Ausgang schien von hier an nicht mehr zweifelhaft. Breitenfträter fämpfte sehr nervös, während Samson- Körner ihm überlegene Ruhe entgegensette. In den vorhergehenden Kämpfen blieb Runge Sieger nach Punkten über Milli Drehtopf. Ensel Köln blieb Sieger nach Bunften über Kündig Hamburg. Im legten Kampf des Abends besiegte der australische Schwergewichts. meister Coot Giuseppe Spalla( Italien) in der 6. Runde durch Niederschlag. Der Sportpalast war bis auf den legten Plaz gefüllt und das Publikum brachte dem neuen Schwergewichtsmeister lebhafte Ovationen entgegen. Arbeiter- Turn- und Sparkbuvd, Kreis I, 6. Bepirt. effetball. ferie Mära. Abteilung I. Rlaffe B: 5. März FG. Neukölln I gegen Müggelfee, Stadtbad Kreuzberg, Schiedsrichter: Schläffe; 7. März: FG. Neu töln 11- Union I, Brenzlauer Tor, Schiedsrichter: Jahr: 7. März: Neptun- L gegen Welle Friedrichshain, Schiedsrichter: Woller; 8. März: FS. Neukölln I gegen Welle, Friedrichshain, Schiedsrichter: Wolter; 11. März: S. Reutölln II gegen Vorwärts- 2. II, Friedrichshain, Schiedsrichter: Luftig; 11. März: Müggelfee- Neptun- 2., Prenzlauer Tor, Schiedsrichter: Drener; 12. März: Müggelfee gegen Union II, Kreuzberg, Schiedsrichter: E. Alein; 18. März: Borwäris- 2. 1 gegen Union Li, Friedrichshain, Echiedsrichter: Dahle; 18. März: S. Neu föln 11- Welle Stadtbad Neukölln Schiedsrichter: Striegel; 19. März: Bo märts- 2. II- Union I, Kreuzberg, Schiedsrichter Dahle; 21. März: FG. Neu tölln I- Vorwärts- 2. I, Brenzlauer Tor, Schiedsrichter: Dreyer; 22, März Müggelfee- Belle, Friedrichshain, Schiedsrichter: Luftig; 26. März: Union gegen Union II, Rreuzberg, Schiedsrichter: Schläfte. Abteilung IL 6. März: FS Norden- Charlottenburg t, Wedding, Schiedsrichter: Edert. Jugendliche: 11. März: FG. Neukölln- Borwärts- L., Neukölln, Schieds. richter: Schläfte; 21. März: Neptun- L. I- Neptun- 2. II, Friedrichshain, Schieds tichter: Pieper. Da auch bei der legten Gerle die Spielrefultate nicht restlos eingegangen find findet Mitte April eine Spielführerügung statt. Die Spiel führer werden erfucht, fämtliche Resultate ihrer Mannschaften genau festzu ftellen. Eine besondere Einladung hierzu erfolgt nicht. Ort und geit bez Sigung wird noch bekanntgegeben. Großes Arbeiter fußballwettspiel in Reukölln. BC. Abler 12, 1. Mann fchaft, gegen Ruftig Bormäris 1913 Neukölln, 1. Mannschaft, treffen fich zum fälligen Freundschaftsspiel am Sonntag, den 2. März 1924, auf dem Städtischen Jubiläumsfportplag Neukölln, Grenz- Allee( nahe Cimbria Blag) gegenüber. Anfang 3 Uhr 15 Min. die 1. Mannschaften. Borher die beiden zweiten Männermannschaften, Anfang 2 Uhr. Bahnstation Raisez. Friedrich- Straße und Neukölln. 16 Minuten Gehzeit. MSV. Soden." Der nächste Bertretertag findet am 5. März, pünktlich 28 Uhr, ftatt. Lotal wird noch bekanntgegeben. Tagespreise beachten. Die Vereine werden gebeten, das Reitungsgeld, sowie den Bressefonds für den Arbeiter- Sport" einzusenden. Serienfpiele am 2. März. Gruppe Dst: Fichte 12 1- Fichte 31, Gdönhauser Allee, 1-2%, Stadthaus- Schuhmann( Fichte West); Charlottenburg I- Lichtenberg 11, Westend, 1-2, Riene- Raupad ( Wilmersdorf). Gruppe eft: Fichte- Best I- AGC. I, Schönhaufer Allee, 22-4, Lenz- Hebenbrod( Fichte 12): Lichtenberg 21- Fichte 10 I, Lichtenberg, 9-10%, Körl- Kretschmer( Roland); Moabit I- Roland I, Tiergarten( Hippo brom), 10%-1-2, Schröder- Martini( Schönholz). Gruppe Güd: Fichte 1 D gegen Roland III, Schönhauser. Allee, 9-10%, Bleste- Bieth( Fichte- Ost). Gruppe Nord: Lichtenberg 2 II-Charlottenburg II, Westend, 2-4, Frid Lippert( Lichtenberg 1); Lichtenberg 1 11- Schönhola II, Lichtenberg, 10%-12, Wieprecht Hellwagen( ASC.). Die Spiele Charlottenburg I und II mußten eine Umstellung erleiben. Bitte Mannschaften fowie Schiedsrichter, dieses au bes achten. BORG ZIGARETTEN FÜR QUALITATSRAUCHER Heute pünktlich zur Zielka- Premiere! Jm vollständig renovierten Festsaal, Ede Friedett und Leipsicer Große Die großen Nummern mor en nicht. am we igsten ürften des Hamers, wit Paul Beders und will: Prager. Zu ruh tann niem no ommen, da se n brang groß ist. Doch wer 34 ipä ericheint, versäumt ficher ews Denn cas Broniamm ist gedh von der ersten nummer bis zur allerlegten, wit immer um rohen 8 eifa Gale und im Margareten Saate, eritflaifig. SUNLICHT SEIFE erhalf- infolge ihrer Milde und Reinheit die feure Wäsche, welche jetzt ein Kapifal darstellt. Die Herstellung der SUNLICHT SEIFE wird sfändig fachmännisch überwacht- Sunlicht Seife ist preiswert. Nierensteine und Blasensteine Gallensteine beseitigt Steinonit. ( ges. gesch.) 8/15 Unserem Begirisjuhrer Karl Burow, Selchower Str. 6, zu seinem 25jährigen Barteiiubiläum bie her lichsten Glückwünsche! Die Funktionäre der 94 Ah eilung. Kaufhaus ANDERS a. Bahnh. Wedding Herren- Anzüge Herren-, Damen-, Paletots, Ulster, Damenund Herrenstoffe gibt zu reinen Engros- Preisen auch an Private ab Durra& Sachs Berlin C., Klosterstr. 29 31 Herrenk eiderfabrik u Tuchhandel. 2 Mark wöchentl. Teilzahlung liefere Eleg. Herren- Garderobe fertig und nach Maß Garderoben Riesige Auswahl Au Teilzahlung Möbel u. Polsterwaren eigenes Fabritat. Spezialität: 1. n. 2-8immer. Einrichtungen u einzelne Mö belstüde 1owie farbige Küchen. Einrichtungen Riesen Auswahl Erleichte te Zahlungsbedingungen. Kredithaus 99 ANDERS" Größtes Haus direkt am Garantie für tadellosen Sitz a. Verarbeitung Nettelbeckplatz Maßschneidere J.Kurzberg Reinickendorfer Oranienstraße 160, I Straße 16. En doppelter Genuss dem winkt Der nach dem Lauf.Quieta trinkt! = Quieta= Köstliche Mischungen mit Bohnenkaffes Neu eröfinet! Möbel- Speicher 135 Große Frankfurter Strasse 135 Komplette Wohnungs- Einrichtung mit Küche und Teppich 495.-, Herren-, Speise-, Schlafzimmer, Küchen, Klubgarnituren, Einzelmöbel. Engros- Preise. Teilzahlung gestattet! Satt werden für bil igen Preis durch unser 10- kg- Paket gesunder Nahrungsmittel: 1 Pid. Dr.- Klopfer- Makkaroni od. 1, Pid Nudeln 1 Pid. Vollreis, 2 Pfd. gelb. Hartweizgrieß, 1 Pid. Hafermark od. 1, Haferflocken 2 Pfu. la kaliforn Mischobst, 2 Pfd. Kaff. emischg. 50% Bohnen, 1 Pid best. Haushalt- 01 Haferkakao, 2 Pfd. Linsen od gelbe Erbsen, 1 Pfj. bosn. Pilaumen, 2 Dos. hol. Milch, 2 Dos. Corned- Beef, 1 Dos. ff. portugies Oelsardinen, Zitronen, Friedrichdf. Zwieback od Biskuit f. 16 M. portofrei gegen Vereinsend. od. Nachnahme d. Betrag. Kraft u. Schönheit, Spezialhaus f. Körperkultur Berlin Steglitz, 81/ Postscheckkonto Bin. 48420 jeber Art Trauerfpenden DeutscherMetallarbeiter- Verband Refert preiswert Achtung Drüder Achtung! Paul Golletz. vormals Robert layer, Seute, Sonnabend, 1 März. nachMariannenstr. 3. mittags 4 Uhr, im Verbandshause. Tele: Morigpl 10303. Linienftra e 83.85: JUMPER WOLLE Vollversammlung für Häkelbetriebe, StrickTagesordnung: Stellungnahme zu woll, beste tandel. ware, bem legten Berhandlungsergebnis. Wollvertr.eb Alie Alle Kollegen haben zu erscheinen. 163/9 Jako str. 92( Haf). Die Ortsverwaltung. Alle Artikel zum Selbstrasieren Kopp& Joseph Berlin W 37 in vorzügl. Qualität a. groß. Auswahl Potsdamer Str. 122 in einer sehr kurzen Zeit von ca. 24 Stunden vollständig schmerzlos!!! Steinonitt Jahrelang nachweisbar und erfolgreich in Steinonit ist ein durchaus unschädliches Mittel Erhältlich zahllosen Fällen erprobt. in al en Apotheken. A. P. Winkler& Co., Chemisch- pharmaGarderobe auf Teilzahlung HerrenAnzüge, Sch.dip er, a etots, Smoa ng. Cutaway. gestr. Hose DamenKleider, Mäntel, Kostüme Rödte, Str dj dk. u. Westen Regenmäntel Einsegnungs- Anzüge u. Kleider Große Auswahl Täglich Eingang von Neuheiten Kleinste Anzahlung Billige Preise Käufer erhält sofort die Garderobe ausgehändigt Gebr. Kassner, Billowstr. 6 am Nollendoriplatz. zeutisches Laboratorium Hamburg 25. Quittungs- Marken Rinderland 1924 Seit 40 Jahren Spezialitä Conrad Müller, Schkeuditz Leipzig. Ein Buch für unsere Jungen Zigarciicn, Zigarren, Tabak be Adolf Nagel 6, Hermannplatz 6 Hofladen. Garderobe. in guten Qualitäten auf Teilzahlung zu sehr billigen Preisen bei kleiner An- und Abzahlung HerrenAnzüge Paletots Cutaways/ gestr. Hosen DamenMäntel Kostüme Kleider Jacken Ersatz für Maßarbeit Regenmäntel, Strickwesten, Strickjacken. Einsegnungs- Anzüge u.- Kleider Gekaufte Garderobe wird sofort mitgegeben. Beiser, Lothringer Str. 67 und Mädel it reichem Bilderichmud bersehene Kalender eiten. Erzähl 11- auch be lehrent nhatts, schöne Gid chie machen das Buch zu einem immer wieder gern in die Hand genom menen Geichen! Preis 1.- Mart 3u haben bei allen Zeitungsspebiteuren und in der Vorwärts- Druckerel, Lindenstr.3 Metallbetten Stahlmatratz., Kinderbetten dir an Priv Kat. 30A frei. Elsenmöbelfabr. Suhl Thür Haushaltseifen- Fabrik Sodafreie harte Ware! Johannes Dietz. Klosterstraße 44. Sternzwirne, gne Twist Sosenträger, Gummiband, Rämme, Gentel u. f. Rurzwaren, weit unter Tagespreits Odusler, Benfbficate 15. Mecius 6880 Täglich Uhr: Latzow Kammer- Oper str. 112 Theater, Lichtspiele usw. wechselnder Spie plan! Regie: Dr. Georg Braascher- Mas. Latt.: Dr. Ladwig Misch Volksbühne Staats- Theater König Hunger Opernhaus 7 71% Cavalleria rusti- Lessing- Th. Cana- Bajazzi Opernhaus am Königsplatz 72 Uhr: Madame Butterfly Heute bis Montag U.: Täglich Neues Operetten- Th. Täglich 7% Uhr: Die Guido Thielscher Was ihr wollt verfagle Schauspielhaus Deut. Künstler- Th. 7%, U Viel Lärm um nichts Schiller Theater 7 U.: Peer Gynt Deutsch. Theater 74 Uhr. Dantons Tod Kammerspiele 8 Uhr: Ingeborg Theater i. d. Allabendi 7: Tacht Schwant 1.8 tt. FranzArnold u.ErnstBach. Señora Else Back- Claire Rommer- Blby! Emolowa Camilla Spira- Tony Tetzlaff Heinr.ca Leo Peukert- Berthold Relaig Trabrennen Allabendlich 73 U. Th.i.Admiralspalast Marlow. Drunter u drüber Stg 3%, U. bei kl Pr: Ein Walzertraum Deutsch.Opernhaus 7 Uhr: AIDA Blech, Seinemayer, GrosaKöniggrätzer Str. Leissner, Mariendorf Eröffnung 7.30 Uhr: Sommer- vescu, Schützendorf Sonntag, den 2. März. naehm. 1 Ubr nachtstraum Komödienhaus Intimes Theater 8: Jolandas letztes 5: Der Hinduprinz Abenteuer Der Schrel u.w. Berliner Theater Metropol- Theater 7.30 U.: Das Weib 71, Uhr: Marietta im Purpur Theater am Nollendorfplatz Opereite v. Kolio Neues Theat.a. Zoo 7 Uhr: Beginn der LILLY PLOHR in Operetten- Spielzt.! Meine Tochter Otto 7 Unr zum 1. Male: Nenes Volkstheat. Zwei um Eine Gegründet 189 Uhr: Der Grai Lentra haus moderner Herrenkleidung Vandeville von E. Jacobson Musik von Jean Gilbert von Luxemburg Thalia- Theater Emmy Sturm, Har. 7, U.. Frasquita Pau sen. Alf. Haase, Gerda Löchner am.-S. jadlowker, Martha Serak Theater.d.Kommandantesstr 1/2 Neue Friedrichstraße neben der Zentral- Marithalle 35 liefert an jedermann elegante Herren- Garderoben 1. Gesellschaft, Straße u. Sport SCALA Das Radiomadel fertig und nach Maß unter Garantie Tag.icn 8 Uhr ein ausgezeichnetes VARIETEProgramm: Sonntag 3.30 zu halb Preisen das volle Programm von Paul Weiner Wallner- Theater Uhr Mad. Pharao Gorina, Leux, Illing, Lautner, Ritter Lustspielhaus flir fabellofen Sig gegen wöchentliche Teilzahlung von 2 M. an Große Auswahl nenester Stoffel Zuschneider und Werkstätten im Hause! Hente eröffnet! 7 Uhr: Vorlesung Gefrierfleisch- Verkauf Zentrum Karl Kraus Cafe leika FriedriCastr.ov, Ecke Leipz. Str. Besitzer u. Leiter: Robert Zielka. In beiden Sälen Konzertsaal u. Margaretensaal Varieté- Kabarett. Zentral- Markthalle Nur!!! Reihe 12 Stand 156 Nor!!! Prima Qualität, erstklassige Ware. Ein Versuch führt zur dauernder Kundschaft. à Pfd. 55 Pt. Bei ganzen Vierteln Engrospreise Trianon- Theater Tägi. 8 Uhr: Die nackte Tänzerin Lustsp. v. K. Lothar Residenz Theat. Tägl. 8 Uhr. Androkius. der Löwe von Bernh. Shaw SU Kleines Th. Devisen Heute Sonnabend, pünktl. 7% Uhr: Komöd. L.Schmidt Premiere des neuen grofen Programms m.t Falkenstein, Limbarg Central- Theater Alte Jakobstr.& Tägl.& Uhr: Die Novität: Der dumme August Operette in 3 Akten Rose- Theater 31: Sneewittchen 7 Uhr: Jugendireunde Casino- Th. 8 U. Der neue Schlager Die Mali vom Steinhof Paul Beckers Romische Oper nach langen Jahren wieder in Berlin als Fliegentüten- Heinrich und im Duett mit Fr. Sylvaré. Allabendlich 7: Die größte Revue des Kontinents: Die Welt ohne Schleier Willy Prager U. Theater U 8 8 Berlins schlagfertigster und geistreichster Verskünstler, Mitverfasser Folies Caprice der populärsten Operetten wie: Rund um d.Wedding Die kleine Sünderin" Liebe im Schnee" u. der bekannten Berliner Schlager Alles kehrt einmal wieder" usw Ferner treten auf: Melitta Kiefer Sascha Gura eitere Tanzl.eder B.schön Filmdiva Weber- Fleßburg Kassin d. neue Ges. Phän. Lust. Karikatur Leni Bowitzu InesMesina Solotanzerinnen der Staatsoper in ihren neuen Schöpfungen Meridia Heise Henry Erichsen Fantasie- Der norwegische Tänzerin Harmonika- Viri. 2 Kapellen: W. Graßmann u.V. Hofmann 4 Uhr Gr. NachmittagsVorstellungen mit Paul Beckers und Fr. Sylvaré. 4 große Billardsäle Möbel billig Herren-, Speise-, Schlafzimmer. Küchen, Klubgarnituren, Einzelmöbel, Teppiche, günst. Teilzahl. Möbel- Gross Gr. Frankfurter Str. 141 Schaasow, Kesi Langer Dazu Das Radieschen ( Verlobung im Bett) Reltpelische u.heute. Walhalla Theater Weinbergsweg 15 Welt attraktionen HIND ORIEN Varieté- spielplan Rauchen gestattet. Reichshallen Th räel. 1, U u.Sonnt. 3U Stettiner Sänger Theater am Kott. buser Tor Bln., Koubus. Str. 6 Tägl. 1, u sonntag nachm 3 Uhr. Eilte- Sänger Das neue März- Programm mit Otto Rentter iedrig Eintrittspr. inferate im Worwarts fichern Erfolg!! Zum Ausschneiden: Zum Ausschnelden! Gültig bis Montag, den 3. März Residenz- Theater Täglich 8 Uhr: Androklus und der Löwe von Bernhard Shaw Paul Biensfeldt, Lange, v. Meyerink, Torning, Kinz. Yorzeiger dieses zahit, des Kassenpreises Karten 1 Stunde vor Beginn! Zum Ausschneiden Pr.- Süddeutsche Klassen- Lotterie Zum Ausschneiden! Westens Raggaen Große Volksopere Theater Sade effingbetten, Doppelbetten, Retall7 Uhr: Lohengrin 102 000 Gewinne im Gesamtbetrage von über tauft betten mit Auflage 29.50, Rinderbetter Lothringer Str.48 mit Auflage 25.-, Chaiselongues 12.Deden 15. Teilzahlung. Lieferung fofort. Meide, Auguststraße 32a. Norden 4661 WIEN- BERLIN Täglick 8 Whr Unterhaltungs- Varieté & Uhr Jägerstr. 63a ch Das größte Programm! Geschwister Severus 3 Cartellas. Harry Allista Alexander Schäffer and weitere 6 Schlager Sonnabd.. = Sonnig. 4u.Nachmittags- Vorstellg. 19 Millionen Mark 1 Prämie Million Mark 1 Gewinn/ Million Mark 1 DE 1 99 300.000 Mark 200 000 Mark 150 000 Mark 6 Gewinne 100 000 Mark 50 000 Mark usw. 10 " Sämtliche Gewinne Rentenmatkaus zahle ich in % 14 Los Lospreise Briefporto 6 12 für eine Klasse 3 24 Mark extra Ziehung der 1. Klasse beoinnt 7. März 2002 10 verschiedene- Lose 30 Mark franke Staatlcher Baruth Lotterie- Einnehmer Friedrichstr.64 zw. Kronen- u. Mohrenstr. Postscheckkonto Berlin 102946 Fspr Ztr. 8998, 6771, 3136 Sonntag, d. 2. März, 208 vorm. 12 Uhr Kammerlichtspiele nachm. 3 Uhr U. T. Weinbergsweg Sonder- Vorstellung: Argentinien als Auswanderungsland Filmaufnahmen des Deutschen Volksbundes fa Ar gentinien aber Land, Bevölkerung a. Wirtschaft mit einleitendem Vortrage von Dr. Hugo Grothe, Leiter der Zweigsielle Leipzig des Reichswanderungsamies Der Film seigt in fünf Tellen die Landung der Auswan derer, thre Aufnahme im Einwanderungshotel, ihre Be ratung durch die Deutsche Vereinigung, dana Leben und Treiben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, dem Paris Südamerikas. Weiterhin die Arbeiten der Analedler auf den Farmen der Pampas, den weiten weizenbebauten Feldern Mittelargentiniens, die Viehzucht des Landes, den Verkehr auf den groben Strömen, die Natur schönheiten und Ausbeutungsmöglichkeiten der Wälder In den feuchtheißen Provinzen des Nordens von Argentalen und tausend packende wirtschaftliche und volks kundliche Einzelheiten des einer hohen Zukunft entgegen gehenden Landes Argentinies. Vorverkauf an der Kasse täglich ab 6 Uhr nachmitt. sowie am Tage der Sonder- Vorstellung 1 Stunde vor Beginn Sesselplätze 0.80, Logen 1.20 UA Preuß. Staatslotterie 103 000 Gowlane and 1 Prämie, Ens. Rentenmark 19740000 Hauptgewiss in gidekl. Falles Eine Million Mark 1500000 Hauptgew.ane Prämie 500000 300000 200000 Ziehung der 1. Klasse am 7. März Ganze22 24 Halbe 12 Viertel0 Porto and Liste 25 Pf. extra. Achtel- Lose Staatlicher Lotterle Elanelmer Schwarz, Berlin Neue Königstr. 86a. Neanderstr.38 Telegr- Adr.: Glücksgelt, Berlin Die bekannte warme u. kalte Küche Verkäufe Qualitätsmöbel Gegen bar und Teilzahlung liefert preiswerte Speise, Serren, Schlafzimmer, Küchen und Bertriebsstelle Einzelmöbel deutscher Möbelfabriken Hugo Gerholdt, Lands bergeritraße 82, 9tähe Rein Ladengeschäft. Berkaufslager Sof 85366 1. Etage. R. Bichtig! für jebermann. Täglich wes den verkauft: Kleiderschrant, Bertits 22 Foldmart Bettstellen, tomplett, 16, Metallbettstellen 22, Flurfchränte. Wasche toiletten 18, Chaiselongues 18, Rome moden 15 Bücherfpinde, Schreibtische 36, Büfetts 75, Tische 6, Kücheneinrichtung 48, Sperfezimmer, Serrenzimmer, Schlafe zimmer 225, Rlubgarnituren, Leder lubieffel 95, über Riefenauswahl 500 Rimmer. Alles spottbillig. Stargardts Möbel- und Lombardsveicher, Prenzlauer Straße fechs. Geschäftszeit bis 6. 149/12 Möbel- Cohn verkauft gegen bar oder Meinfte An- und Abzahlung au billigsten Breifen Schlafzimmer, Speisezimmer, Serrenzimmer, Klubgarnituren, Rüchen, Einzelmbbel, Rorbmöbel. Ferner Teppiche, Steppbeden Don 13,50 an. Endler, Bortieren, Gardinen, Stores, Tischdecken. Steppdecenfabrit, Röpenickerstraße 98. Steppdecken, Ruhebettdeden. Sm Often: Morigolas 16 180.( Aufarbeitungen.) Große Frankfurter Straße 58( 5 Minuten Rähmaschinen entre billige Breife. vom Alerandern- k); im Norden: Bad. Fabrit neuer Maschinen erstklassiger Straße 47/48( 5 Minuten vom Bahnhof Fabritate. Gelegenheitsläufe wenig Gefundbrunnen). gebrauchter Maschinen mit voller Ga. Möbel- Lechner, Brunnenstraße 7, am rantie. Eigene Reparaturwerkstatt. Rofenthaler Blas offeriert SchlafzimFischer, Botsdamerstraße 103. Speifezimmer, Herrenzimmer, Raumann- Nähmaschinen für Sausge- Rlubgarnituren, Rorbmöbel. Rüden ufw. brauch und Gewerbe. Teilzahlung. Re- Große Auswahl. Besuch lohnend. Auf paratur- Werkstatt für alle Gnfteme. Bunich Rahlungserleichterung. Emil Salbarth, 6. m. b. S., Friedrichftraße 55a. Merkur 6268. met, Räumungs Berlauf wegen Umbau, elegantes Svelfezimmer. Eiche, fomplett. Dezimalwagen, Tafelwagen, Gewichte 750 Mart, elegantes Herrenzimer, Eid preiswert. Auswahl. Wagner, Röpe- tomplett, 750 Mart, 50 omplet niderstraße nur 71, Hof. Kein Laden. Bekleidungsstücke, Wäsche usw. Rimmer zu weit herabgelegten Breisen, Möbelgefchäft Sutschneder, nur Nürn bergerstraße 24a. Mob: 1- Speicher, Große Frankfurter Beibhaus Friebrichstraße 2( Sallefches ftraße 185, Stube und Küche 495, Tor) vertauft spottbillig erstklassige Serren, Speife-, Schlimmer then, Serrenanzüge Ulfter, Taillenmäntel. Riubgarnituren, Einzelmöbel zu Engros Gelegenheitsfäufe: Sportpelae, Geh preifen. Teilzahlung aestattet. pelze, Belzmäntel, Belajaden, Schals, Möbel Groß, Große Frankfurter Füchse aller Art. Reine Lombardware.traße 141, hat noch billig Serren, Leihhaus Brunnenstraße 5. Groker Speife-, Schlafzimmer. Rüchen, Klube Bertauf maßmäßig hergestellter Anzüge aarnituren, Einzelmöbel abzugeben. Baletots, Taillenmäntel, Cutamans Teilzahlung gestattet. Sportpelge, Gehpelae. Belajaden. Belamäntel, Kreuzfüchfe, Graufüchse. Ron. Methe Dich halbsch zum Osterfest, bann furren los billig. Reine Lombardware. bist Du alücklich in Deinem Neſt. AusSpeisezimmern, nahme- Angebote in Firma achten! Gdlafzimmern, Küchen, Herrenzimmern, G.bpelze, Sportpelze, prima Aus Sofas, Gofaumbane, Schreibtische. Ruk führung jett 75, elegante Belamante! baumbülfetts, Antleibefmränte, engliſche 150, Belajaden 60, Silberwölfe, Maul- Bettstellen, fets große Auswahl, Möbelwurffchals Breife jegt bedeutender- haus Ramerling, Raftanienallee 56. mäßigt. Goldmann, Rottbufer Tor, Eingang Dresdenerstraße 136. Monatsanzüge, Sommerpaletots, Ge fellschaftsanzüge, forpulente Figuren, Musikinstrumente Bianos preiswert. Klaviermacher ftaunend billig. Nas, Gormannfit. 25/26, Lin! Brunnenstraße 85. früher Muladstraße 14. Flügel, Uebungsflaviere fpottbillig, Teilzahlung Künstlergardinen, Stores, Oranienstraße 63. Bettdeden, Tischdecken blatt, Rastanienallee 19/20. Gelegenheitsläufe, Stern- Rofen Gebrauchte Pianos 500.-, Tafelflaviere 85/15 fucht Morigplan 16 224. Refte, Gamt, Stridwesten, Sumper, einzelne Mäntel, Roftüme, Röde, sehr preiswert, Gd men, Fahrräder Fahrradmäntel 2.95, Buftfchläuche 0.85. Bülowftcake 47, hochpt., Ede Göben: Schlawe. Weinmeifterstraße vier. 123/11 ftraße.( Rein Baden.) 85426 Fahrräber 75.- 1 Außenlötung, Frei Rrenafdfe 10, 8legen 18. Bela- Tauf, Rüdtrittbremse, Garantiefchein, jaden 60, Eportpelze 65. Gebpelze 135. 95.-. Schlawe Weinmeisterstraße vier. Damen- Belzmäntel aller Art. Ferner Anglige 18 bis 35, Schlüpfer 17 bis 88. Gardinen, Teppiche. Wäsche, Bettgarni turen enorm billig im Gelegenheitsfaufhaus Morisplas 58a. Auf Krebit schöne Herrenanzüge, Baletots, Gummimäntel, EinfegnungsAnzüge, bequeme An- und Abzahlung, Luft Krieger, nur Blücherstraße 20, am Sallefchen Tor. Monatsanzüge, neue Joppen, Jadettanzilge vertauft. Friedenspreife, Alegan beritraße 28a, hocparterre. Gefell fchaftsanzüge fethweife. Mäntel, Kaufgesuche Fahrräder lauft Linienftrake 19. Autozubehör Kugellager, Autozubehör Bauft Golu bew, Schönhaufer Allee 127. Unterricht Mobetänze, Anfängerkurse beginnen. Damen Baufen elegante Roftüme auf Stredit bei Luft Arieger, Brivatunterricht Schnellturfe nur Blicherstraße 20, am Hallefchen Tor. jederzeit. Stellmacher, Tempelhofer Auf Reebit, bequeme Teilzahlung, üfer la, Sallefches Tor. Damenwäsche, Bettwäsche, ganze Ausfeuern. Berlangen Sie durch Bofttarte Bertreterbefuch. Offerten unter G. 28 Offerten unter 6.28 Verschiedenes an die Expedition des Borwärts. Oranienburger. Brozek Ununterbrochene Sprea Gardinenkäufer. Extra billige Tage, 136 000 Ratfuchende! Die große Rechtsmeit unter Badenpreis. Meterware auskunftei Friedrichstraße 127, Unter 40 Br. an Rünstlergardinen 4.- Mart, grundbahn Etamine, Stores, Bettdecken. Teilzentrale. zahlung geftattet. Gardinenhaus Schön- Stunden. haufer Allee 102, eine Treppe, am Norb ring 164/14 Kreusfühle 8.- Goldmark, Bolfs giegen 12.- Anzüge 17.-, Ulfter 17,-, Gummimäntel 13.-, Sofen 4.- Ade Baren 20 bis 50 Brozent herabgelegt. Neuwaren, Leihhaus Rosenthalertor. Linienstraße 203/204, Ede Stofenthaler Atraße. Arbeitsmarkt Stellengesuche Abgebauter Bostbeamter fucht Bertrauensstellung, 10 Jahre Reichsdienst. Reiß, 60. 26, Elifabethufer 11 III. 3541b Möbel Stellenangebote Klubgarnituren, Tilchbecken 7,90, Buggarniererinnen, nur erste Kräfte, Diwanbeden 9,50, Rorbfeffel 7,50. Läufer- fucht Chriftian Chlermann G. m. b. S., ftoffe 1.75, Teppiche, Brüden. Siebert, Leipzigerstraße 87. 85386 Große Frankfurterstraße 33. Tüchtige Sadenmamfells Berlangen M. W. Lassaily. Rrasny u. Deuger, Belle- Alliance- Blak 12. auf feinfte Maschinendruder Näherinnen, gelibte, Handdrucker. Damenwäsche mit Ridzadmaschine außer Lithographen, dem Baufe verlangen Carstens u. Lach Anlegerin unb mann, Rimmerftr. 29, Quergeb. III. 35465 Arbeitsburfchen. Tüchtige branchekundige Berläuferinnen 10r die Abteilung Tapisserie solori gesucht Meldungen zwischen 1-2 und 6-7 Uh Jandorf& Co Belle- Alliance- Straße 1-2 Si te fte 26, fuch Schuhmacher auf feine Damen böden bei hohem Lohn gesucht. Angebo e an Hermann E chie Schwerin( Meckl. tellenangebote finden im Vorwärts besteBeachtung Wir suchen zum sofortigen Antritt tüchtigen, möglichst unverheirateten Böttcher- Gesellen für Packfässer Chemische Fabrik auf Aktien ( vorm E. Schering) Eisen palterel bei Eberswalde. Damenschneider erste Kräfte, vorgeschrittene Zuarbeiterinnen ür Taillen und Röcke für sofort verlangt KUHNEN W 9, Lennéstraße 5