Morgen-Ausgabe Nr. 521 A255 49. Jahrg. Reöaktlon und Verlag, Berlin 8W� 68. Lindenstr. 3 S-mspttch-r> A7 Ami Dönhoff 292 btt 297 Stleacammabreffe: Svztalb-mokal BERLINER VOLKSBLATT In Groß- Berlin Auswärts....... 10 Pf. 15 Pf. Be.zugSbeblngungen und Anzeigenpreise siehe am Schluß be« redaktionellen Teils Jentvalovgan der Sozialdemokratische« Partei Deutschlands BVG.-GchiedSspruch verbindlich �lanteltariL unverändert verlängert— Lohnsenkung 2 Pfennig Gestern abend 10 Uhr ist vom Tchlirhtcr Amtsgerichtsrat Tr. Heuer der vom «chlichtungsausschust gefällte Zchieds» fpruch im Konflikt bei der BVG. für verbindlich erklärt worden. * Den Beratungen der Schlichtungskammer, die gestern nachmittag unter Vorsitz des Gewerberates Körner über den Konflikt bei der BVG. zu entscheiden hatte, gingen nur verhältnismäßig kurze Vorverhandlungen zwischen den bisherigen Tarifparteien voraus. Der Vertreter der Direktion der BVG. bean- tragte die Erhebung des Angebots, das die BVG.- Belegschaft in ihrer Geheimabstimmung abgelehnt hat, zum Schiedsspruch. Von den Gcwerk- schaftsvertretern wurde zunächst daraus hin- gewiesen, daß mit der Gleichstellung der Verkehrs- arbeiter mit den städtischen Werksarbeitern im Stundenlohn noch keine Gleichstellung hin- sichtlich der Wochenverdienste erfolgt sei, da bei der BVG. eine viel kürzere Arbeitszeit als bei den städtischen Werken bestehe. Es müsse weiter berücksichtigt werden, daß die Verkehrsarbciter einen viel höheren Beitrag zur Ruhegehaltskasse, ein Teil des Personals der Hoch- und Untergrund- bahn sogar bis zu 9 Pro z. des Einkom- mens zu zahlen haben. Ein großer Unterschied zwischen dem von der Belegschaft abgelehnten Angebot der Direktion und der jüngsten Regelung der Entlohnung der städtischen Arbeiter sei auch der, daß das Lohnabkommen für die städtischen Arbeiter bis zum 28 Februar befristet sei, das Abkommen für die Verkehrsarbeiter jedoch von Monat zu Monat kündbar fein sollte. Die Gewerkschaften verlangen, daß die alten Löhne bis zum ZS. Februar weitergezahlt werden und daß der Manteltarisvertrag, über den bisher noch keine Einigung zwischen den Parteien erzielt werden konnte, unverändert ein Jahr, also bis zum 39. September 1933 weiterläuft. Die Unterhändler der Gewerk- jchaften betonten, daß die Erregung unter den Verkehrsarbeitern zum großen Teil auch darauf zurückzuführen sei, daß bis jetzt infolge des Ver- Haltens der Direktion noch keine Klarheit über die zukünftige Regelung der im Manteltarif- vertrag festgelegten Arbeitsbedingungen geschaffen worden ist. Den Argumenten der Gewerkschaftsvertreter wurde von der Direktion entgegengehalten, daß die BVG. infolge chrer wirtschaftlichen Lage zu diesem Lohnabbau gezwungen sei. Es müsse etappenweise die in der Uotverord- nung vorgeschriebene Angleichung der Löhne der Verkehrsarbeiter an die der Reichs- arbeiter erfolgen! Die BVG habe in diesem Jahr mit einem Fehl- betrag von 8 bis 9 Millionen Mark und im nächsten Jahr mit 13 bis 16 Millionen Mark(?l) zu rechnen Der Abbau der Löhne sei also im Interesse des Betriebes unbedingt not- wendig. Da eine Ueberbrückung der Gegensätze nicht zu erzielen war, trat die Schlichtungskammer zu ihren Beratungen zusammen. Nach zweieinhalb- stündigen Verhandlungen fällte der Schlichtung?- ausschuß einen Schiedsspruch der im wesentlichen folgendes besagt: Der bis- Herige Manteltarif, über dessen Neuabschluß in- folge der Verschlechterungsantröge der Direktion noch keine Verständigung erzielt werden konnte, wird unverändert bis zum 31. März 1933 verlängert. Er läuft jeweils um ein Jahr weiter, wenn er nicht sechs Wochen vor seinem Ablauf gekündigt wird. Hinsichtlich der Neugestaltung der Löhne bestätigt der Schiedsspruch das V e r h an d l u n g s» e r g e b n i s, über das von den Verkehrs- orteitern abgestimmt worden ist. Es werden dem- nach in allen Gruppen die Löhne um 2 Pf. gesenkt mit Ausnahme der Fahrkartenverkäuferinnen, deren Löhne bestehen bleiben. Das Lohnabkommen soll mit Monatsfrist kündbar sein. Nach Verkündung dieses Schiedsspruches wur- den die Tarifparteien zu /49 Uhr abends zum Schlichter für Groß-Berlin bestellt. Die Vertreter der Gewerkschaften lehnten den Schiedsspruch ab. Sie erklärten von der angebotenen Erklärungsfrist keinen Gebrauch machen zu wollen, da sie jeden Schiedsspruch, der einen Lohnabbau vorsieht, ablehnten. Demgegenüber erklärten sich die BVG.-Ver- treter zur Annahme bereit und verlangten die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches. Schiedsspruch verbindlich Die Nachverhandlungen über den Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses im BVG.-Konflikt vor dem Schlichter für den Bezirk Brandenburg, Amtsgerichtsrat Dr. Heuer, mußten nach ein- stündiger Dauer ergebnislos abge- brachen werden. Der Schlichter erklärte darauf- hin um 19 Uhr den Schiedsspruch für verbindlich mit folgender Begründung:„Der Schiedsspruch Die Reichsregierung hat der Tapferkeit besseres Teil erwählt und die Beschlußfassung über die Kontingente trotz des grund- sätzlich neuen Bekenntnisses für deren Notwendig- keit vertagt. Die Forderung des Landbundes, zur Stützung der Getreidepreise eine neue Magazinierungsaktion durchzuführen, wird anscheinend erfüllt. Amtlich wird über die Beschlüsse der Reichsregierung folgendes mitgeteilt. Die Reichsregierung befaßte sich in einer Kabinettssitzung vom 2. und 3. November mit Agrarfragen. Sie ist der Ausfassung, daß ein Abgleiten der Getreidepreise verhindert werden muß. Für die Landwirtschast tragbare Getreide- preise sind nicht nur im Hinblick auf die gesamte wirtschaftliche Bedeutung und die Notwendigkeit der Erhaltung des Getreidebaues erforderlich. sondern auch um einen Zusammenbruch der Ost- Hilfeaktion, die Gefährdung der bisher für den Osten aufgewendeten Mittel und die dadurch be- dingten unübersehbaren Folgen für alle Wirt- schastszweige des ganzen Reichsgebietes zu ver- hindern. Die Reichsregierung hält es für ebenso wirtschaftlich dringlich, andere ebenso gefährdete Zweige der deutschen Landwirtschaft zu schützen, um das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionszweigen zu er- halten und eine ungesunde Ausweitung einzelner Zweige auf Kosten anderer zu vermeiden. Sie hat demgemäß der Kontingentierung der vuttereinsuhr auf Grund der mit mehreren Ländern getroffenen Abrede ihre Zustimmung erteilt. Sie hat ferner den Bericht der Kommission entgegengenommen, die in Brüssel, im Haag, in Rom. Paris und Kopenhagen über die Kontingentierung weiterer land- und forstwirtschaftlicher und gärtnerischer Erzeugnisse. insbesondere der bäuerlichen Veredelungswirtschaft verhandelt hat. Die Reichsregierung veranloßte, daß das besonders reichhaltige Material, das diese Verhandlungen ergeben haben, unverzüglich gesichtet und bearbeitet wird. Räch Abschluß dieser Arbeit wird sie ihre Entscheidung im einzelnen treffen. Soweit die amtliche Mitteilung. Die Reichsregierung hat die autonomen Kontingente entgegen der bündigen Ankündigung der deutschnationalen Landtagsfraktion aljo doch nicht vor dem schlägt den Parteien die Erneuerung des bis- herigen Manteltarifvertrages mit unveränderrem Inhalt und den Abschluß eines Lohntarifvertrages vor, dessen Lohnsätze denjenigen der bei der Stadt Berlin beschäftigten Arbeitern angeglichen werden. Die neuen Lohnsätze stehen zu den Löhnen an- derer vergleichbarer Gewerbe in einem ange- mesienen Verhältnis. Die im Schiedsspruch vor- geschlagene Regelung entspricht daher bei ge- rechter Abwägung der Interessen beider Vertrags- teile der Billigkeit." Auf Grund der Verbkndlicherklärung des Schiedsspruches durch den Schlichter erläßt die Direktion der BVG durch Säulenanschlag und Plakate an den Betriebsbahnhöfen die Aus- f o r d e r u n g an ihr streikendes Personal, die Arbeit bis heute, Freitag, 14 Uhr, wieder auszunehmen. Sie kündigt in dem Aufruf allen Verkehrsarbeitern die fristlose Eni- l a s s u n g an. die sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet haben. * Die Funktionäre der freigewerkschastlich organi- sierten Arbeiter nehmen heute vormittag, 19 Uhr, im Gewerkschaftshaus zu der durch den Schiedsspruch geschaffenen Situation Stellung. 6. November beschlossen. Freiherr v. Braun, der Reichsernährungsminister und Preisfechter der Junker und des Landbundes, wird des- avouiert. Die innere Schwäche des Reichs- kabinetts, das sich nach außen so stark gebärdet. wird durch die Tatsache, daß die Regierung es nicht wagte, zugunsten der Agrarier die Unter- nehmer vor den Kopf zu stoßen, eindeutig auf- gezeigt. Die schon bisher latente, an der Kon- tingentsfrage entzündete Kabinettskrise dürste sich durch die Kabinettsbeschlüsse noch er- heblich verschärfen. Die positive Haltung des Reichskabinetts in der Frage der Getreidepreisstützung tritt angesichts der Vertagung der Kontingentsfrage in ihrer Be- deutung zurück. Ob die Forderung des Reichs- landbundes, mit 199 Millionen Reichsbankkrediten und 25 Millionen Ausfallgarantien des Reiches, Getreide zu magazinieren, sofort durchgeführt wird, bleibt in dem Kommunique der Reichs- regierung noch zweifelhaft. Immerhin wird durch die grundsätzliche Bereitschaft der Reichsregierung, die Getreidepreise durch eine Sonderaktion zu stützen, wenigstens im Osten die Wahlstimmung für Papen und Hugenberg etwas verbessert, so daß wenigstens der Zweck dieser Uebung erreicht ist— auf Kosten des Volkes! Rüflungsfeierjahr verlängerl. Im Büro der Abrüstungskonferenz, das am Donners- tag feine Arbeiten wieder aufnahm, machte Präsident Henderson Mitteilung davon, daß 47 Staaten das Rüstungsfeierjahr auf vier Monate verlängert hätten. Zum Verkehrsstreik Arheiler, seht euch die Führer an! Die gewerkschaftlich organisierten und po- litisch aufgeklärten Arbeiter Berlins fühlen sich mit den Arbeitern der BVG. aufs stärkste verbunden. Mit desto größerem Mißtrauen aber blicken sie auf die f a s ch i st i s ch- b o l- s ch e w i st i s ch e Gesellschaft, die sich jetzt als berufene Führerin der BVG.-Ar- beiter aufspielt. Diese Leute— einig wie immer im Kampf gegen die Gewerkschaften und die Sozialdemokratie— stellen die Dinge so dar, als ob sie allein Gegner von Lohn- reduktionen wären und als ob sie allein das Mittel in der Hand hätten, die Arbeiter vor Lohnherabsetzungen zu schützen. In Wirklich- keit besteht der Unterschied zwischen ihnen und uns in etwas ganz anderem, nämlich darin, daß es ihnen sowohl an Erfahrung in der Führung von Lohnkämpfen wie auch an Verantwortungsbewußtsein gegenüber den Geführten vollständig fehlt. Eigentlich müßte ein Blick in die kommu- nistische und die nationalsozialistische Presse genügen, um jeden erkennen zu lassen, daß es jenen Herrschaften gar nicht um die fach- liche Vertretung von Arbeiterinteressen geht, sondern nur um parteipolitische Manöver. Obwohl aus dem Direktorium der BVG. längst der letzte Sozialdemokrat herausgedrängt ist, ist man sich einig dar- über, daß nur sozialdemokratische Nieder- kracht und Tücke an den drohenden Lohn- Herabsetzungen schuld hat. Reuter und B r o l a t müssen es gewesen sein, obwohl seit Jahr und Tag keiner von beiden mehr mit der Leitung der BVG. etwas zu tun hat! Die Gewerkschaften müssen es gewesen sein, weil sie ohne alle Demagogie rein sachlich die Interessen der BVG.-Arbeiter wahrnahmen, und der„V o r w ä r t s" muß es gewesen sein, weil er die Gewerkschaften darin unter- stützte! Man hofft aus diesem unwahrhaftigen Treiben Gewinn für die Wahlen ziehen zu können. Aber der Schuß kann auch nach hinten losgehen. Die Sache wird nämlich einigermaßen heiter, wenn man die deutschnationale Presse betrachtet, die gleichfalls der Sozial- demokratie alle Schuld gibt, nur aus gerade entgegengesetzten Gründen. Dort wirft man der Sozialdemokratie vor, die Löhne bei der BVG. zu hoch getrieben zu haben. So liest man in der„Deutschen Zeitung": Die Sozialdemokratie hat mit den städtischen Arbeitern. Angestellten und Beamten ein schändliches Spiel getrieben. Man sehte gegen den Einspruch der für die Wirtschaft- lichkeil der Betriebe Berantwortlichen die Einkommensgrenze wesentlich und unver- antworllich herauf. In keinem Betriebe wurde das so un- verhüllt, so verschwenderisch und leicht- sinnig durchgeführt wie in der BVG. Ganz Berlin hat es in Aufregung verseht, warum ein Brolat nicht aus seinem Amt zu bringen war. Erwares.derinder BVG. planmäßig mit Gehalts- und Lohnerhöhungen Wahl- HesjZe lj() cdiUumd�€&Cm� heute, Freitag, den 4. November, 20 Uhr, Im Sportpalast, PotsdamerStr. 72 Redner; Artur Crispien, Tony Sender, Otto Bauer(Wien) Kasseneröffnun g 17 Uhr. Eintrittspreis 50 Pf., Erwerbslose gegen Vorzeigung der Stempelkarte 10 Pf. Die Fahnendelegationen müssen spätestens um 19 Uhr in der Vorhalle des Sportpalastes anwesend sein Kontingente vertagt! Aber Getreidepreisgeschenke für die Junker auf Kosten des Volkes fang für die S o z i al d e m o k r a k i e trieb. Also erst hat die Sozialdemokratie„in ver» schwenderischer Weise",„zu Zwecken des Wahlfangs" die Löhne und Gehälter e r» höht, und jetzt hat sie die Schuld daran, wenn eine Direktion, in der sie gar nicht mehr vertreten ist, die Löhne herabsetzt!„Die Bonzen für Lohnraub!" heißt es dann in der kommunistifch-nationalsozialistischen Presse! Die Deutschnationalen schimpfen aber zu- gleich auch nicht schlecht auf die Nazis, von denen man jetzt in der Hugenberg-Presfe be- hauptet, daß sie„m a r x i st i s ch e n Klassenkampf in reinster Form" trieben. Der marxistische Klassenkampf könnte uns leid tun, wenn er mit dem Treiben der gelben Notverordnungsjacken auch nur die geringste Aehnlichkeit hätte! Hoffentlich begreifen die BBG.-Arbeiter bald, daß man mit solchen Elementen wirklichen Klassenkampf nicht führen kann! Das kann man nämlich nur gemeinsam mit den Ge- werkschaften und der Sozialdemokratischen Partei. Jener Teil der Arbeiter, der sich dem Wahn hingibt, er könnte unter kommu- nistisch-faschistischer Führung Erfolge errin- gen, wird noch sein blaues Wunder erleben! Auch er wird eines Tages froh sein, daß es noch eine Sozialdemokratische Partei und daß es noch Gewerk- s ch a f t e n g i b t, um den Arbeitern aus der Sackgasse wieder herauszuhelfen, in die sie eine verantwortungslose und gewissenlose Führung hineinmanövrierte! Wie Nazis zählen 60 OVO— 70 000 In Nürnberg im Stadion hatten die National- sozialisten eine Riesenkundgebung für ganz Mittel- franken veranstaltet und stolz berichtete am folgenden Tag der„Stürmer", 6 0 0 0 0 Teil- n e h m e r hätten sich begeistert um Hitler ge- schart. Der in München erscheinende„Völkische Beobachter" aber berichtete, wie üblich, noch etwas wahrheitsgemäßer von 7 0 0 0 0 begeisterten De- monstranten. Leider muß die st ä d t i s ch e Abgabe für die Benutzung des Stadions in Gestalt von Einzel- betrügen von jedem Teilnehmer bezahlt werden. Was rechneten die Nationalsozialisten ab? 23600 Teilnehmer— das waren die 60 000 bis 70000! Auf die Frage, ob sie die Stadt betrogen, oder ob sie die Oefsentlichkeit an- gelogen haben, sind sie die Antwort schuldig ge- blieben. Nachbezahlt haben sie- jedenfalls nichts— so zählen sie überall. Reaktion ohne Grenze! preußische Verwaltung wird verjunkert Die Papen-varone bereiten große Dinge vor. Am Monlag, also 24 Stunden nach der Wahl, sollen nicht weniger als 110 höhere preußl- fche Lea ml e in den einstweiligen Ruhestand verfehl oder in andere unter- geordnete Referate abgefchoben werden. Das gleiche Schicksal soll über 200 mittleren preußischen Beamten blühen. Ralürlich nicht als Strafe, sondern aus„Er- sparnisgrllnden". Rur ist der haken der. daß von dem neuesten Plan der Papen-Barone ausschließ- lich Beamte der republikanischen Parteien be- troffen werden, wie es heißt, Ist die entsprechende Verfügung bereits fertiggestellt. Ihre Veröffentlichung ist jedoch mit Rücksicht auf die Wahlen erst für Montag vorgesehen. Botschafter v. hoesch, bisher in Paris, ist in London eingetroffen, um seinen neuen Posten anzutreten. Die Prefse begrüßt ihn sehr freundlich. 6S J.ay.ej'zettuuy.cu erscheinen in Berlin. Nur eine einzige von ihnen vertritt die großen Massen, die hinter der Sozialdemokratischen Partei stehen. ?zzm UäUlte haben bei der vorigen Reichstagswahl in Berlin Ihre Stimme für die SPD. abgegeben. Der // ,,\/o-cw(icts ist die einzige sozialdemokratische Tageszeitung in Berlin und das Zentralorgan der ? 953 986 Htauucc üud 1-caueu. die im Reiche für die SPD. gestimmt haben. Der„Vorwärts" erscheint täglich zweimal und kostet bei freier Zustellung einschließlich 3/otk uud 2eii" der illustrierten Sonntagsbeilage in Tiefdruck, 75 Pf. pro Woche. Otto Braun an Hindenbi Beschwerde über die Nichtausführung des Leipziger Urteils Ministerpräsident Ctto Braun wird sich wegen der Nichtausführung des Leipziger Urteils beschwerdeführend an den Reichs- Präsidenten wenden. Er teilte darüber vor Pressevertretern mit: „Wir sind bis zum letzten gegangen in der Verständigung. Ich werde daher in einem Brief an den Reichspräsidenten offen darlegen, wie die Zachlage nach der Unterredung sich dargestellt hat, daß eine loyale Durchführung und An- Wendung des Urteils von der Reichs- regierung nicht stattgefunden hat, daß sie vielmehr mit den kleinlich- sten Mitteln äußer st en Wider- st a n d entgegensetzt. Ich werde weiter darauf hinlveisen, daß der Reichs- Präsident berufen ist, das Urteil aus- zuführen, und daß ich hoffe, daß er dafür sorgen werde, daß der Reichskommissar für Preußen sich in den Grenzen hält, die ihm im Urteil vorgeschrieben sind, und daß die preußische Ztaatsregierung wieder in das Amt eingesetzt werde, schließlich, daß wir bedauern würden. wenn wir nochmals gezwungen wären, wegen des Widerstands der Reichs- regierung den Ztaatsgerichtshof in Anspruch zu nehmen." Kraun wird deutlich! Ministerpräsident Otto Braun führte weiter aus: In der Presse ist in den letzten Tagen Unzu- friedenheit mit der Haltung des preußischen Kabi- netts zum Ausdruck gekommen. Ein Teil der Presse verlangt von mir, daß ich mit der Faust auf den Tisch schlagen solle, andere sagen, ich werde aggressiv. Mit der Faust auf den Biertisch schlagen, macht sich ja ganz gut, besonders wenn Maßkrüge daraus stehen, die nicht kaputt gehen können. Aber ich bin Politik mit der Faust nicht gewöhnt! Das preußische Kabinett stellt sich auf den Boden des Leipziger Urteils in der Annahme, daß die Reichsregierung das Urteil loyal auslegen und ausführen werde. Ich habe dem Reichs- Präsidenten nahegelegt, auf die Reichs- regierung einzuwirken, daß sie das Urteil loyal auslege und ausführe. Ich habe es dabei als selbstverständlich er- achtet, daß die preußischen Minister in ihre Aemter wieder eingesetzt werden und daß über die Abgrenzung der Zuständigkeiten eine Verständigung stattfinden müsse. Der Reichspräsi- denl hat mir darin zugestimmt. Es ist bisher leider nicht gelungen! Das liegt nicht an der preußischen Regierung. Ich habe schon beim Reichspräsidenten aus die Pressemeldungen hingewiesen, wonach beabsichtigt sei, die Ministerialzuständigkeiten in Preußen anders zu regeln und das Wohl- fahrtsmini st«rium aufzulösen'. Ich habe darauf hingewiesen, daß dies nicht anginge, daß ich auch nicht anerkennen könne, daß es zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung nötig sei, die Zuständigkeiten zu ändern ohne die Zustimmung des Staatsministe- riums und des Landtags. Lei der Gelegenheit hat der Reichskanzler nicht ein Wort davon gesagt, daß diese Maßnahmen bereits beschlossen seien, daß das Gesetzblatt darüber bereits gedruckt vor- liege. Denn als ich wieder zurück zum Wohl- fahrtsministerium kam, lag das gedruckte Gesetz- blatt bereits vor. Zudem war es unterzeichnet! „Das Staatsministerium." Staatsministerium ist lediglich die alte preußische Staatsregierung. N i e- mand hat das Recht, sich außerdem so zu nennen. Man kann über dies Verhalten denken wie man will, aber eine Absicht zur ver- ständigung und loyaler Zusammenarbeit kann man zweifellos aus diesem verhallen de« Reichs- kommissars nicht erkennen. Nun werden weiter Schwierigkeiten gemacht wegen der Einsetzung des Staatsmini- st e r i u m s I n d a s A m t. Die Reichsregierung hat darüber In der Presie einiges verlautbaren lassen. Die„DAZ." bringt heute eine Notiz „Braun wird agaressiv", in der offiziös erklärt wird, daß die Stellungnahme des preußischen Staatsministeriums irreführend'sei, wenn behauntet wird, daß die Pflicht bestehe, das preußische Staatsministerium wieder in seine Aemter einzu- setzen. Am 20. Juli wurden die Staatsminister ihres Amtes enthoben. Wir klaaen. Der Staats- gerichtshof erklärt:„Die Reichsreaierung hatte nicht da? Recht, die Minister ihres Amtes zu ent- heben. Was eroibt sich daraus für den gesunden Menschenverstand? Es ist nickt richtiq, daß der StaatsgericktsHof uns einig« Behignisse zuerkannt bat. Bielmehr hat er uns zuerkannt, daß wir re-Hmäßia in unserem Amte sitzen. Nickt uns sind Befugnisse übertragen. sondern dem Reickskommissar einige Be- fugniise der Staatsreaierung! Es wird nun verfuckt, die Angelegenheit zu bagatellisieren durck die Bebauvtuna. die Sache schrumpfe auf den Streit um die Räume zu- sammen. Zum Amt gehört das Amt-aebäuoe. der Benmtenavparat alles, was zur Amt«aiis- Übung nötig ist. Es muß allo der Zustand der- gestellt werden, der am 20. Juli reckt-'-widrig be- seitigt worden ist. Das Staatsministerium hat den Kommissaren Räume zur Verfügung zu stellen nicht umgekehrt Es ist eine merkwürdige Sache, daß oie Reichsregierung versucht, die Sache zu einem Streit um den Raum zu machen Es mag vielleicht schwierig sein für manche Leute nackdem man drei Atonate lang rechtswidrig in einem Räume gesessen hat, ihn wieder verlassen zu müssen— aber diese persönlichen Empfindlich- leiten können doch schließlich nicht ausschlaggebend sein! Man hat durchblicken lassen, Braun und S e v e r i n g könnten nach dem Wohlfahrt?- m i n i st e r i u m ziehen. Es ginge nicht an, daß wir wieder in die W i l h e l m st r a ß e einz'ehen. Manche Leute haben die Vermutung, iwenn ich wieder in die Wilhelmstraße einziehen würde. würde das Möglichkeiten zu Demonstrationen geben. Sie glauben, daß ich mit einer Reichs- bannertruppe, mit Musik und Fahnen wieder in die Wilhelmstraße einziehen wllrdr. Sie sehen, welche Dorwände dazu herhalten müisen, um das nach dem Urteil Gegebene zu verhindern! Also wenn ich in die Wilhelmstraße einziehe. würde die öffentliche Ruhe und Ordnung ge- stört werden! Der Reichskommissar für Preußen kann es nicht fertig bringen, dabei innerhalb der Bannmeile die össentliche Ruhe und Ordnung ausrecht zu erholten, und weil er dazu impotent ist. muß er die gesamten Befugnisse der preußischen Ztaatsregierung haben! 3ch habe in der Besprechung beim Reichspräsidenten gefragt, warum der Reichskommissar denn alle Befugnisse des Staatskommissars haben müsse. Ich mühte doch annehmen, daß in den drei Monaten die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung geschehen sei. Papen hat dazu er- klärt, ihm schienen sie noch mehr gefährdet al» vor drei Monaten. Das ist das Ergebnis einer dreimonatlichen Tätigkeit des Reichskommissars! Zch habe das beim Reichspräsidenten mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht. Wenn man jetzt erklärt, man könne Ruhe und Ordnung nicht aufrechterhalten, so ist das eine Ausflucht. Jedenfalls liegen die Dinge so, daß die Staatsminister nicht in ihre Aemter eingesetzt worden sind, daß sie nicht die Möglichkeit haben, die ihnen unzweifelhaft zustehenden Funktionen sachgemäß auszuführen. Dazu gehören Räume. der direkte Verkehr mit den Beamten, die direkte Einsichtnahme in die Akten. Man hat uns jetzt durchblicken lassen, daß man die Akteneinsicktnahme nicht verhindern würde. Aber wir müßten sie immer bei dem uns unterstellten Staatssekretär anfordern. Besonders bei dringlichen Vorlagen zum Reichsrat wird dadurch die Ausübung unserer Befugnisse unmögltch.i'•...... Wer derartige Schwierigkeiten macht, v o n d e m kann man nicht annehmen, daß er ge- willt ist, loyal das Urteil auszu- führen. Es wird bei mir der Verdacht er- weckt, daß man versucht, uns die Ausübung unserer Amtsbefugnisse unmöglich zu machen. So kann man mit einem Urteil nicht umspringen. Man redet jetzt viel vom A u t o r i t ä t s- standpunkt. Einen größeren Bärendienst konnte man dem Autoritälsftandpunkt nicht er- weisen, als wenn man in dieser Weise mit dem Recht umspringt, wenn man es so ausführt. Wie will man Beachtung von Gesetz und Recht von den Staatsbürgern verlangen, w e n n m a n selb st in dieser Weise mit dem Recht umgeht? Weil mir die ganze Raumgeschichte zuwider war, Hobe ich dem Manne den Vorschlag machen lassen:„Bleiben Sie sitzen, ich gehe dann in mein Privatarbeitszimmer in meiner Dienstwohnung im Hause Wilhelmstraße 64," Aber auch das ging nicht, denn ich dürfe nicht in die Wilhelmstraße einziehen! Die Dienst- wohnung steht mir zwar zu, aber sie wird mir vorenthalten. Selbst dieser Vermittlungsvorschlag bewies, daß ich daran die Angelegenheit nicht scheitern lassen wollte. Es ist eben für Herrn Bracht unausdenkbar, daß die Minister wieder das Haus betreten. Wir sind bis zum letzten gegangen im Ent- gegenkommen, um ein verständiges Zusammen- arbeiten zu ermöglichen. Die Haltung aus der anderen Seite hat es schwer gemacht, zu einem vernünftigen mocius vivendi zu kommen.■ Wir haben das Recht, aber aus der anderen Seite beruft man sich aus den Willen und die Macht. Man scheint dort zu glauben, daß wer das hat, sich um das Recht nicht mehr zu kümmern brauche. Diese Mahnahmen enthüllen sich immer mehr als Mahnahmen zu einer sogenannten Reichsresorm im Sinne von Kreisen, die das Dreiklassenwahlrecht als Vorbild für eine vernünftige Reuordnung in Deutschland ansehen und damit das Volk herrlichen Zeiten entgegensühren wollen. Ich weiß nicht, ob Herr von Papen die Macht und den Willen hat. in gottgewollter Weise das deutsche Volk herrlichen Zeiten entgegenzusühren! Minister Hirtsieier fügte noch hinzu, daß die preußische Regierung bei allen Plänen über die Rationalisierung der Verwaltung niemals daran gedacht habe, das Wohlfahrtsministerium so zu sezieren. wie es fetzt geschehen sei. Die Verwaltungszweige seien auf fi'iyf Ministerien verteilt worden tn einer Art und Weise, die unmöglich fer." Der großes' Grundgedanke, alle Verwaltungszweige jU* sammenzufasien, die der Wohlfahrt der Menschen dienen, sei völlig zugrunde gerichtet worden. Wir wollen die Solidarität fort mit Bitler» Haß, Hugenbergs Reaktion und Thähnanns Unfähigkeit Der preußische Unlerrichlsminisler Grimme sprach in einer großen Wahlkundgebung in Bad Homburg. Er führte u. a. aus: Adolf hiller Hot im August deutlich bewiesen, daß ihm seine Partei über alles geht, während sein Vaterland für ihn Luft ist. hätte die Sozialdemokratie 1918 ebenso wie Hitler gehandelt, dann wäre Deutschland heute nicht mehr am Leben. Die Führerqualitäten Hitlers zeigen sich am besten darin, daß er aus seinem Sieg vom ZI. Zuli nichts gemach« hat. Alles Geschrei der Razis kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß der Herren- reiter Papen auf einem braunen Pferdchen auf dem Sportplatz der deutschen Politik elngerilten ist. sStürmische heiterkeil.) Bei näherem Zusehen stellt sich Popens autoritäre Staatsregierung als ein lackiertes Schild heraus und, krahl man den Lack ab. so kommt darunter das wort vom Obrig- kcilsftaat zum Vorschein. Diesen Obrigkeitsslaal will die deutsche herrenkasle wieder errichten. Herr von Popen kann sich dabei nur aus einen verschwindenden Bruchteil des deutschen Volke» stützen. 3m Leipziger Prozeß hol die Reichsregierung das letzte Stückchen Prestige im deutschen Volke verloren. Daß Severing selbst den Reichs- kommlssar gefordert habe, glaubt außer Papen kein Mensch In Deutschland. 3ch muß die Frage, die Ich in Hamburg an Herrn von Papen gerichtet habe, hier erneut wiederholen: hat diese an- gebliche Aeußerung Severings eine Rolle gespielt, als in Reudeck die Unterschrift von Herrn von hinden- bürg eingeholl wurde zum vorgehen gegen Preußen?(Stürmische hört-hört- Rufe.) Die Antwort steht bis heule aus. Wir müssen verlangen, daß die Regierung noch vor dem 6. Rovember eine eindeutige Antwort gibt. Für religiöse Menschen ist es unerträglich, daß Herr von Papen sich so oft aus den lieben Gott beruft. Gott ist kein staatsrechtlicher Lückenbüßer. Konflikte innen, Konflikte außen, das sind die Begleiterscheinungen dieier Regierung, die auch in außenpolitischer Beziehung eine klassische Regie- rung der Weltfremdheit ist. hiller hat den haß mobilisiert, hugenberg das Kapital, wir wollen den Solidaritöls- gedanken mobilisieren, um die Menschheit zu befreien im Geiste des Sozialismus.(Langan- haltender stürmischer Beifall.) Die Reichsstnanzen Kleiner Ueberschuß im September Im Monat September betrugen die Reichs- einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben nach den Mitteilungen des Finanzministeriums 587 Mill. M. und die Ausgaben 566,6 Mill. M Es ergibt sich für September somit eine Mehr- einnahm« von 20,4 Mill. M. gegenüber einer Mehrausgabe von 4,3 Mill. M. im Monat August. Die Einnahmen in den ersten 6 Monaten ves laufenden Rechnungejahres blieben mit 3,73 Mil- liarden zwar erheblich hinter dem Boranschlag zurück, über st eigen jedoch die Ausgaben mit rund 3,63 Milliarden um rund 09.3 Mill. M. Der aus dem Vorjahr übernommene Fehlbetrag von 1532,3 Mill. M. sank infolge Schuldentilgung auf Grund Oes Tilgung-gesetzes vom Oktober 1930 um 210 auf 1322,3 Millionen. Unter Einrechnung des Einnahmeüberschusses beträgt demnach da- Defizit im ordentlichen Etat Ende September 1223 Millionen. Im außerordentlichen Etat wer- den keine Einnahmen ausgewiesen, dagegen Zlus- gaben in Höhe von 12,3 Mill. M.— Die Gesamt- schuld des Reiches erreichte Ende September 10,5 gegen 10,63 Milliarven Ende Juni d. I. Das jugoslawische Kabinett hat seinen Rücktritt eingereicht. Der König hat den Rücktritt der Re- gierung angenommen Die Terroriftenbanbe von Schlesien I-ieineg und seine Leute vor dem Sondergericht Die Exekution von Eutin Eigener Bericht des„Vorwärts" Schweidnitz, 3. November Vor dem Sondergericht beim Landgericht Schweidnitz in Schlesien begann heute der Prozeh gegen die Nationalsozialisten, die an dem Attentat auf den sozialdemokratischen Redak- t e u r P a e s ch k e vom„Proletarier" in R e i- chenbach(Eulengebirge) beteiligt gewesen sind. Bei diesem Attentat, das in der Nacht zum S. August stattfand, wurde der SA-Mann Jaehnke von dem Sprengkörper, mit dem Paeschke„erledigt" werden sollte, in Fetzen gerissen. Die nationalsozialistische Presse ver- suchte sofort mit der ihr eigenen Unperfrorenhcit, den Sachoerhalt zu fälschen, indem sie bewußt ver-, breitete, Jaehnke sei das Opfer eines Mord- anschlages von Reichsbannerleuten und Kommu- nisten geworden. Der preußische Reichskommissar Dr. Bracht zwang damals den„Angriff", der den Fall zu einer wüsten ftetze benutzte, eine Auflage» Nachricht zu bringen. Wie gespannt die Atmosphäre in Schweidnitz ist, zeigt die Tatsache, daßRedakteurPaeschke, der als Nebenkläger zugelassen ist, gestern abend in Schweidnitz von Nazis erkannt und verfolgt wurde, so daß er unter dem Schutz der Polizei in sein Hotel gebracht werden mußte. Auch vor dem Gerichtsgebäude, das stark polizeilich gesichert ist(die Waldenburger Schutzpolizei ist zur Verstärkung herangezogen worden), herrscht dieselbe Atmosphäre. Einwohner stehen in Gruppen auf der Straße umher und beobachten den Aufmarsch der Prozeßbeteiligten. Starke SA.- Trupps erscheinen in Massen und benehmen sich ungemein provokatorisch. Der Gerichtssaal ist schon vor Beginn der Berhandlung stark bewacht und polizeilich gesichert. Der Zu- Hörerraum ist fast ausschließlich von Nazis besetzt, die sich und die Angeklagten, die natürlich in SA.-Uniform erschienen sind, ungeniert mit dem Hstler-Gruß begrüßen. Dies steigert sich noch, als der Angeklagte Heines erscheint. Der angeklagte Standartenführer Rauscher betritt die Anklagebank mit den Worten:„Stan- darte 46 in bester Ordnung." Die Angeklagten gehören sämtlich der Standart« 46 an. Angeklagt sind: der Handlungsgehilfe Erich Wagner- Reichenbach, der kraflwagenführer Herbert Polomski- Breslau, der Elektriker Wolter- Reichenbach wegen versuchten M o r d e s in Taleinheit mit verbrechen gegen da» Sprengsloffgesetz. Aerner sind angeklagt: Sturmbannführer S l a b s aus Fürstensleln, Standarlensührer Rauscher. Dittmannsdorf. Gruppenführer h? i n e s. Breslau, Stabführer Heyn. Breslau. wegen Begünstigung.,.' Wie die Bombe explodierte Nach Berlesung des Eröffnungsbeschlusses folgt die Vernehmung der Angeklagten, zunächst des ISjährigen Kraftwagenführers Polom- s k i. P. hat am Abend des 8. August den Jaehnke und einen Begleiter, den er nicht kennen will, mit dem Wagen von der Untergruppe Schweidnitz der NSDAP nach Reichenbach gefahren. Beim Ein» steigen habe der Begleiter Jaehnkes darauf hin- gewiesen, daß Jaehnke eine Bombe bei sich trage. Unterwegs hätten Jaehnke und der Unbekannte davon gesprochen, manwolledem Paeschke einen Schreck einjagen, damit er aus Reichenbach verschwinde. Er sei mit dem Wagen bis zur Pulverstraße gefahren, in die Nähe des Tatortes. Jaehnke sei auf die Synagoge zu» gegangen, in der Mitte des Weges habe Jaehnke die Bombe angezündet, die Bombe sei explodiert, und da man Stöhnen gehört habe, sei man der Meinung gewesen. Jaehnke sei etwas passiert. Da sei er mit wag- ner in das Auto gestiegen undnochBreslau gefahren. In Breslau habe er bei Heines Geld bekommen, fei nach Zürstensteln geschickt und später durch den Stabsührer Stabs nach Reichensorst ge- wiesen worden, wo er bei einem Haupt- mann Müller als Herbert Schmidt unter- gebrachi worden sei. Der 22jährige Handlungsgehilfe Wag» ner ist am Nachmittag des 8. August mit Jaehnke zusammen gewesen, der ihn gefragt habe, ob er an einem Sprengstoffattentat aus die Synagoge teilnehmen wolle. Er sei schließlich beauftragt worden, das Auto an den Tatort zu dirigieren. Dort sei er mit einer Viertelstunde Verspätung, um Vil Uhr nachts, eingetroffen. Cr sei weg» geschickt worden, um Streichhölzer zu holen, weil Jaehnke angeblich eine Zigarette rauchen wollte. In Wirklichkeit brauchte man die Streichhölzer zum Anzünden der Bombe. Der Angeklagte wird gefragt, ob er oerpflichtet gewesen sei, einer An» ordnung Jaehnkes, an dem Attentat teilzunehmen, zu entsprechen. Der Angeklagte schweigt und er» klärt schließlich, darüber könne er keine Aus» k u n f t geben. Da Wagner immer wieder daraus hinweist, daß ein Allenlat ans die Synagoge und nicht auf Paeschke verübt werden sollte, wird ihm vorgehallen, daß er Jaehnke aus das kommen Paeschkes aufmerksam gemacht habe. Ferner stellt der Vorsitzende fest, daß die Allentatsstelle weiter von der Synagoge, als von der Wohnung Paeschkes in der Trenkstrahe entfernt ge- wesen sei. Auch hinsichtlich der Zusammenkunft mit Heines in Breslau oerwickelt sich der Ange» klagte in Widersprüche. Er bestreitet, länger mit Heines gesprochen' zu haben. Ihm wird vorge- halten, daß er in einem Brief an seine Eltern von einer zweistündigen Unterredung mit Heines gesprochen habe. In diesem Brief nennt er die Tat einen politischen Anschlag, für den es einmal eineAmnestie geben werde. Nach der Verlesung eines Briefes, den der Nachfolger Heines in Reichenbach, von Ober» nick, an den Angeklagten geschrieben hat, erklärt der Vorsitzende, wenn man den Brief lese, be» komme man den Eindruck, es hätten auch andere Stellen von den Absichten Jaehnkes usw. gewußt. Die Verantwortung der NSDAP. Bei der weiteren Vernehmung Wagners, der als der Hauptattentäter anzusehen ist, wird auch ein Protokoll oerlesen, nach dem Wagner gesagt hatte:„Ich hatte die Ueberzeugung, daß Jaehnke auf Anweisung handelte. Jaehnke sagte mit aller Bestimmtheit, daß er die Bombe besorgen werde. Ich hatte das Empfinden, daß die Partei hinter solchen Taten st e h t." Wagner versuchte sich damit herauszu» reden, daß er seine damaligen Aussagen unter dem Einfluß des Oberstaatsanwalts gemacht habe. Die Vernehmung des Angeklagten Wolter, der jede Beteiligung bestreitet, ergibt nichts Wesentliches. Es tritt hierauf eine anderthalbstündige Mittagspause ein. Vor dem Gericht hatten sich die nach Schweidnitz beorderten SA.-Leute ver- sammelt, die Heines mit Gejohle und dem Ge- brüll„Deutschland erwache!" empfingen und mit ihm in geschlossenem Zuge zu seinem Hotel zogen. Das Demonstrationsverbol gilt offenbor in Schlesien nicht. Nach der Mittagspause wurde der Ange» klagte Stabs vernommen, der der Leiter der SA.-Wehrsportschule in Fürsten- ?sbe im tst�v-Nei dem trafen Wagner und P o l o m s k i nach dem 9. August ein. Sie brach» ten einen Brief aus Breslau ohne Kopf mit, der eine unleserliche Unterschrist trug und in dem stand, die beiden seien zum Lehrgang komman- diert. Ferner enthielt er die Anweisung, den Brief zu vernichten. Auf die Frage des Vor» Osr cisutsLiingtionalsöllrgsrmsistsr von�utln wurde von dem Nazi-Regierungspiäsidenten gewaltsam aus dem Amt entternt. Bürgermeisteramt EUTIN Der rausgeworfene Deutschnationale:„0 weh, mir fallen all meine preußischen • Sünden ein," sitzenden, ob ihn das nicht stutzig gemacht habe, gibt er eine nichtssagende Antwort. Auf die Frage des Vorsitzenden aber, ob er den Brief für einen Befehl einer übergeord- n e t e n Stelle gehalten habe, der er G e- h o r s a m schuldet, antwortet er bejahend. Bei einer früheren Vernehmung hat Stabs erklärt, daß der Brief von dem Stabführer Heyn unter- schrieben gewesen sein könnte. Stabs hat den Wagner angewiesen, sich in Fürstenstein an Schmidt zu wenden. Wagner ist von dem Ober- führer von Obernick abgeholt worden, Polomski wurde von einem Meldefahrer nach dort mit- genommen. Der Oberstaatsanwalt gibt Mitteilung davon, daß bei der Vernehmung in Reichenbach der G r a f S p r e t i an ihn herangetreten sei und ihn darauf hingewiesen habe, die Bombe sei von Linkstreisen auf Jaehnke geworfen worden. Der Oberstaatsanwalt hat ihm aber erklärt, das sei nach Lage der Ermittlungen ausgeschlossen. Der angeklagte. Sturmbannführer.R g u sch e r. erklärt, der Befehl, Polomski von Fürstenstein wegzuführen, sei von seinem Adjutanten offenbar auf Anweisung der Gruppe gegeben worden. Aus die Anweisung einer Stelle, die er nicht kenne, nahm er die Papiere und den Kontaktschlüssel des Autos an sich, mit dem Polomski nach Fürftenstein gekommen war. Butterjahn im Verhör Die Frage des Verrats wird geprüft Im Bullerjahn-Prozeß wurde der Angeklagte heute eingehend vernommen. Er sagte zunächst über seinen Bildungsgang und seine Militärver» Hältnisse aus. Mitte Februar 1922 trat er bei den B e r l i n» Karlsruher Industriewerken in Wittenau bei Berlin als Oberlagerver- walter ein. Die Verwaltung der Lager bezog sich auf Kontrolle der Bestände, auf richtige Lage» rung, richtige Buchführung. Es wurden dann die Revisionen der inter» alliierten Kontrollkommission am 23. und 24. Dezember 1924 sowie am S., 6. und 7. Januar 1926 erörtert, die angeblich durch Verrat Bullerjahns veranlaßt worden sein sollen und die auch zu seiner Verurteilung wegen Landesverrats geführt haben. Die Kommission wurde von dem französischen Leutnant Jost geführt und bestand außerdem aus einem englischen und einem belgischen Major. Der preußische Major Düring war der Kommission beigegeben. vors: Daß V e r r at im Spiel war, scheint allerdings durch verschiedene Tatsachen erhärtet zu sein. Zunächst wußte Leutnant Jost ofsenbar sehr gut bescheid. Er hat sofort die Führung unternommen und ohne Zögern jede»- mal die betreffenden Räume bezeichnet. Dann hatte er einen Plan bei sich gehabt, auf dem ver» ScUoffi IflutuiuH* füc den töciUUuu**ft$ Fraiwlllige Spenden auf Postscheckkonto 141 B7(Adolf Holz) schieden« Punkte farbig markiert waren. Eine Reihe von Momenten in der Reihenfolge der Revisionen und in der Art ihrer Durchführung lasten ebenfalls auf eine Beeinflussung von außen schließen. Sodann wandte sich die Vernehmung Buller» jahns der Frage des Verrats zu. Der Borsthende führte an, daß Bullerjahn im Zu- sammenhang mit den Differenzen, die er mit der Direktion hatte, Drohungen ausgestoßen habe. Hierzu erklärt der Angeklagte, die Art, wie man sich über das gekränkte Ehrgefühl meines Angestellten hinwegsetzte, hat mich aufs tiefste empört. Wenn ich irgendwelche Drohungen aus- gesprochen habe, so haben sich diese auf bestimmte Vorgänge bezogen, so auf Patentverletzun- gen, Zollhinterziehungen und Buch- s ä l s ch u n g e n. Der Dorsihende hält dem Angeklagten dann eine Bekundung des Lagerverwalters Fischer entgegen. Zu Fischer habe Bullerjahn nicht nur von anstreichen und einbrocken ge- sprachen, sondern auch gesagt, man könne die Firma dadurch schädigen, daß man von dem Vor- handensein verbotenen Kriegs- Materials Mitteilung mache. Bullersahn: Diese Aeußerung muh aus dem Zusammenhang geeisten worden sein. Ich kann gesagt haben: Gewiß, man hätte das sagen können, aber dazu sollen sie sich andere aussuchen. Ich bin nicht dumm genug dazu. Ob er eine solche Aeußerung gemacht habe, könne er nicht mehr sagen. Die Möglichkeit sei vorhanden. Auf längeres Vorhalten des Vorsitzenden und des Oberreichsanwalts bleibt Bullerjahn dabei daß er lediglich von der Möglichkeit gesprochen habe, daß man eine solche Aeuße- rung tun könne wenn man dumm genug dazu sei. Zugleich habe er damit auch seine Entrüstung über diese Zumutung zum Ausdruck bringen wollen. Hierauf wird die Verhandlung aus Freitag vormittag vertagt. KVD.-Vreffe verboten ?we! Tage vor der Wahl! Der Polizeipräsident hat soeben die beiden kommunistischen Tagesblätter„Die Rote Fahne" und„Die Welt am Abend" bis zum 22. November einschließlich verboten. Das Verbot erfolgte wegen angeblicher Anreizung zum Ungehorsam gegen Gesetze und wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochoerrat. ★ Was bezweckt die Regierung Papen-Bracht mit derartigen Verboten, zwei Tage vor der Wahl? Der KPD. einen Stimmenauftrieb zu geben? Die Absicht ist das wohl nicht. Aber die Wirkung. Radikaler Parteitag Bericht des i .Vorwärts" Eigener Paris, 3. November. In Toulouse begann am Donnerstagoor» mittag der 29. Kongreß der Radikalen Partei. Etwa 1660 Delegierte und 296 Parla- mentarier, darunter die meisten Minister, nahmen an dem Kongreß teil. In der Vormittagssitzung, die der Prüfung der Mandate und der finanziellen Lage der Partei gewidmet war, teilte der Kassierer mit, daß die Partei zur Zeit 119999 zahlende Mitglieder um- fasse. Die Nachmittagssitzung, zu der auch Herriot erschien und mit Beifallskundgebungen begrüßt wurde, begann mit Ansprachen des Ehren- Vorsitzenden Maurice S a r r a u t und des Mi- nisterpräsidenten, der Vorsitzender des Exekutiv- ausschustes der Partei ist. Sarraut erklärt« in seiner Rede u. a. über die A b r ü st u n g s f r a g e: „Das Problem, das zur Zeit aufgeworfen ist, übersteigt die Persönlichkeiten, so hoch gestellt sie auch sein mögen. Man kann die ungeheuer ernste politische Krise verkennen, die entstehen würde, wenn die Partei bei ihren Bemühungen scheitern sollte. Diese Krise muß auf alle. Fälle vermieden werden. Wir können das, wenn wir es wollen. Es genügt, zu diesem Zweck alles Trennende bei- feite zu schiebes und nicht einen Augenblick das zu erreichende Ziel aus den Sluyen zu verlieren. Es kann genügen, auch darüber nachzudenken, daß eine Auswechslung des Gespanns in einem Augenblick, in dem die gefährlichste Stelle zu passieren ist, ein Fehler wäre, der nicht begangen werden darf." Anschließend begann die Debatte über die all- gemeine Politik der Partei, über die der Vize» Präsident der Kammer, D e l b o s, Bericht er- stattete. Gertrud Bindernagel Ihre Bedeutung als Sängerin Gertrud Bindernagel ist gestern plötzlich an Lungenembolie gestorben. Die letzte Rolle, in der wir sie, in der wir ihre herrliche Stimme erlebten, war die der Brün» Hilde in„Siegfried". E» war ihr nicht immer gegeben, der sichtbaren Gestalt Wirklichkeitsillu- sion abzugewinnen: so war es auch da. Aber d i e Stimme stieg auf, diese ungeheure Stimme von seltener Größe, seltenem Glanz und seltener Kultur:..Heil dir. Sonne, heil dir, strahlendes Licht." Diese Stimme, nun für immer verstummt, war selbst ein strahlendes Licht, das in„Fidelio" (Leonore), in Verdis Werken(Lady Macbeth, Amelia u a.) in Wagners Petralogie leuchtete wie kaum ein anderes und ihre Trägerin Triumphe feiern ließ. Der tragische Tod der Sängerin ist für die Charlottenburger Oper, die sie jetzt in ihrem Neuausbau nötiger gehabt hätte als je, ist für die ganze deutsche Opernbühne em unerjetz» licher Verlust. „NiobeVUrteil Der Kommandant freigesprochen Kiel, 3. November. Nach kurzer Beratung des Liricgs- gerichtsrates verkündete der Vorsiüende das Urteil in dem Verfahren über den Untergang des Marineschulschiffes „N io b e". Der Kommandant, Kapitän- leutnant Ruhfuh wurde frei- gesprochen. Im weiteren Äerlaus der Kriegsgerichtsverhand- tum, wurden noch Vereidigung der militärischen Beisiger die Personalien des Angeklagten verlesen, aus denen hervorgeht, daß Kapitänleutnant Ruh- fuß im 37. Lebensjahr steht. Im September 1330 wurde er Ausbildungsleiter des Segelschulschisses Als Kommandant, erklärte Kapitänleutnant Ruh fuß, trage er für alles, was auf dem Schiffe geschehen sei, die volle Verantwortung. Ueber die Tragödie selbst sagte er folgendes aus: Kurz nach 13 Uhr hatte ich eine dunkle Wolken- wand über Fehmarn beobachtet. Trotzdem das Barometer nicht fiel, habe ich mich entschlossen, bei Beginn des Nachmittagsdienstes die Ober- segel zu bergen. Den Außenklüver habe ich absichtlich stehen lassen, weil das Schiff die Tendenz hatte, in den Wind zu drehen. Die Backbordwache hatte Offiziersunterricht, die Steuerbordwache befand sich an Deck. Es wurde Befehl gegeben, das Oelzeug klarzulegen, weil ich den Eindruck hatte, daß Regen niederkommen würde. Plötzlich legte das Schiff hart nach Backbord über. Ober- bootsmann Kühn gab den Befehl„Hartsteuer- frort)". Di« Hartlage des Schffefs war gleich zu Anfang sehr groß. Ick) hatte das Gefühl als ob eine Kraft das Schiff an den Masten ergriff und überlegte. Ich gab darauf den Befehl„Klar bei S ch w i m m w e st", nachdem ich vorher noch besohlen hatte„Alle Mann klar zum Manöver". Doch konnte dieses Kommando von den unter Deck befindlichen Leuten nicht mehr durchgeführt werden, da sich alles in so kurzer Zeit überstürzt«. Meine Absicht war, das Schiff wieder an den Wind zu bringen, doch gehorchte das Schiff nicht mehr dem Ruder. Durch das starke Ueberlegen des Schiffes rutschten die an Deck befindlichen Leute ab. Ein Kappen von Wanten und Spads war nicht mehr möglich. Ich selbst versuchte, mich an Steuerbordseite festzuhalten, doch rutschte ich ebenfalls nach Backbord ab und war gleich darauf unter Wasier. Als ich wieder an die Oberfläche kam, sah ich mein Schiff 90 Grad geneigt auf dem Wasser liegen. Ich rief noch den an Bord befindlichen Leuten zu:„Macht die Jolle klar!" Das Schiff fft aber in kürzester Zeit untergegangen. Ich habe dann die ini Wasser Treibenden um mich gesammelt, bis die Rettung-- leute der„Theresia Ruß" und des Feuerschiffes erschienen. Wir haben dann die Stelle genau abgesucht, aber niemand mehr gefunden. JIM. 400.- Ucuqäd und wtdvaSU Vteisc sind für dis Leserinnen des„Vorwärts" durch Teilnahme an dem Preisausschreiben des„Vorwärts" Zugewinnen. Verlangt werden für den Wettbewerb kleine literarische Beiträge, Niederschriften und knappe Skizzen, deren Thema frei gewählt weraen kann. Die Einsendungen müssen bis zum 1. Dezember 1932 eingegangen sein. Neue Abonnentinnen erhalten auf Verlangen kostenlos den Abdruck der Bedingungen für die Beteiligung an dem Wettbewerb. sammen. Liefert die Wäsche gewaschen ab! Alle Sachen aus den Kleiderkammern der Berliner Winterhilfe werden den Bedürftigen völlig u n- entgeltlich abgegeben. Kleiderspenden nimmt auch direkt entgegen die Hauptgeschäftsstelle der Berliner Winterhilfe. Berlin C. 2, Burgstr. 28, Teleson: O. 1 Norden 1928. Geldspenden werden erbeten auf das Postscheckkonto Nr. 100, Preußische Staatsbank für Berliner Winterhilfe. Denkt an dieWinterhilfe! Die Berliner Winkerhilfe fehl ihre Kleidersammlungen mit Hilfe der Reichswehr und Schupo in den nächsten Tagen fort. Es wird gesammelt: Am 3. und 4. November im Bezirk Weißen- see, am 7., 8. und 9. November im Bezirk Tiergarten, am 9. und 10. November im Bezirk Köpenick, am 9. und 10. November im Bezirk Spandau. Die bisherigen Sammlungen hatten schon ein erfreuliches Ergebnis. Es ist zu hoffen, daß auch durch die neuen Sammlungen die Kleiderkammern der Berliner Winterhilfe weiter aufgefüllt werden können. Dringend gebraucht werden Schuhe, Unterkleidung und Wäsche. Verpackt möglichst die Sachen und bindet die Schuhe zu Paaren zu- Wie wird das Wetter? 3n Berlin: Mild, abnehmende Bewölkung, keine Regenfälle von Bedeutung� südwestliche Mnde.— 3n Deutschland: Im Süden trocken und ziemlich heiter, auch in West- und Mittel- deuffchland Wetterbesserung, im Osten noch trübe mit Strichregey. Das Fest der Goldenen Hochzeit begeht heute das Ehepaar Sattnary, Brandenburgische Straße 80 in Wilmersdorf. Die Eheleute gehören der 69. Abteilung an und find langjährige treue Parteigenossen und Vorwärts-Leser. Eine Führung durch Alt-Berlin. Gasthaus zum Nußbaum, Ephraimhaus, Stadtvogtei. Palais Schwerin, Krögel. Jüdenhof, Boulettenkeller (Weinprobe) macht Dr. Franz L e d e r e r am Sonntag. 6. November, 10 Uhr. Treffpunkt: U-Bahnhof Jnfelb rücke. Hierzu 2 Beilagen zweimal, Sonntags und Montags einmal. Illustrierte Sonntagsbeilage„Volk und >d Zeit". I Bezugspreise: Wöchentlich 75 Pf., monatlich 3,25 M.«davon 87 Ps. monatlich für gustellung ins Haus) ncmcnt 5,85 M. pro Monat: für Länder mit ermäßigtem Druetsachenporto«.K5 M. Bei Aussall der Lieieiung wegen illimeterzeile M Ps., Retlame, eile 1,50 M.„Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Wort 2» Ps. icdes rvcitcre Der„Vorwärts" erscheint!_ D___|___|____|___________ im voraus zahlbar. Postbezug 3,97" Ä."einschließlich 60 Ps. Postzeitung. und 72 Pf. Postbestellgebilhren. Auslandsabonnement höherer Gewalt besteht kein Anspruch der Abonnenten auf Ersatz./ Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile ov-piv Senuuieo«*!:-y..... �-- Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimcterzeile 2o Pf. Familienanzeigen Millimeterzcile 16 Pf. Anzeigenannahme m Ha uptgeschäst- Lmdenstr. ö, roochc m äflUd) von bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht genehmer Anzeigen vor. 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November, 19)4 Uhr, Kundgebung in der Eckener- Oberealschule, Mariendorf, Kaiser- Ecke Rathausstraße. Refe- renken Robert Breuer, Maris Kunert, M. d. R. 88. Abt. Lichtenrade. Freitag, 4. November, 19)4 Uhr, Kundgebung bei Rohrmann, Lichtenrade, Hilbertsttaße. Referent Dr. Otto Suhr. 112. Abt. Rahnsdorf. Freitag, 4. November, 20 Uhr, Kundgebung bei Sorg«, „Paradiesgarten", Rahnsdorf. Referentin Klara Böhm- Schuch, M. d. R. 113. Abt. Lübars. Freitag, 4. November, 19)4 Uhr, bei Zimmer, Lübars. Referent Bernhard Göring. A(55(Mali), zur Wahlvrovaganda. Sämtliche Genossen treffen sich 19 Uhr bei Görlitz, Ehausseestr. 19. Am Wahlsonntag melden sich alle zur Wahlarbeit nicht eingeteilten Genossen im gentralwahllokal Dhonau, Friedenstraße. 99. Abt. Sannabend. 18 Uhr, Materialausgabe bei Schabeiko. 119. Abt. Alle noch nicht zur Wahlarbeit eingeteilten Genossen treffen»ch be- stimmt Sonnabend, 19 Uhr, bei Bartz, Möllendorfsstr. 43. Sämtliche Be- zirksführer, mit Ausnahme der Gruppe Nöderstraßc, sind ebenfalls anwesend. Frauenveranstaltungen: VI. Abt. Die Genossinnen treffen sich beute pünktlich 10�2 Uhr zur Flugblatt» Verbreitung bei Ramin, Mainzer Str. 12. Arbeitsgemeinschaft der kinderfreunde. Achtung, Krcisleiter! Es stehen nach immer von einigen Kreisen die Quartalsberichtsbogen aus, wir bitten um schnellste Rückgabe. 29. Kreis Reinickendorf. Montag, 7. November, im Jugendheim Wittenau, Neue Schule. 29 Uhr, Kreishelfersitzung.— Achtung! Donnerstag, 19. November, 17>4 Uhr, Fallendelegiertensitzung, Wittenau, Turnhalle Schule Rosenthaler Str. 14. m». Urcis Neukölln: Zum Rcvolutionsgedenktag am Dienstag um 19 Uhr im Saalbau Berastr. 147 müssen alle Gruppen die Wimpel mitbringen. Nichtverkaufle Karten müssen vorher im Saalbau abgerechnet werden.— Abt. Lichttämpfcr, IF. und RF.: Heute, Freitag, um l?«.) Uhr, Semeinschaftsstunde im Heim Ganghoferstraße. Pslichtveranstaltung. Falkenklust. Sterbetafel der Groß-Berliner Partei-Organisation 93. Abt. Am Dienstag, 1. November, verstarb unser Genosse Karl P o p p l o w an den Folgen eines Gehirnschlages. Karl Popplow war einer jener Hunderttausenden unbekannten, unermüdlichen, immer opserderciten Sol» baten der Revolution. Seine Einäscherung findet am Sonnabend, 5. November, 19 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg statt. Wir bitten um rege Be. teiligung.— Der Abteilungsporstand. UlSoztalMcheArbeiterWendGroß-Verlin Einsendungen für diese Rubrik nur a» das Iugendl-kretoriat Berlin SW 98 Lindenstraße 2. vorn l Trepp» rechts Das Sekretariat ist heute, Freiing, nur bis l» Uhr geöffnet. heule, 20 Uhr, große Vahlkundgebung im Sportpalast. Alle Sruppenvcranstaltungen fallen aus! Mitgliedsbuch mitbringen. Eintritt 19 Pfennig. Treffpunkte der Abteilungen und Werbebezirke. Gewerlichaftshans: ISZH Uhr Falkenecke.- Zentrum: 18-4 Uhr bei Brandis, Stralauer Straße.— Balkan: 18 Uhr Bhf. Weißenfce.— Kobcnsck>ö»h-us-»: ttz'i Uhr„Rote Ecke".— Warschauer Viertel: 18 Uhr Hochbhf. Warschauer Brücke.— Zehlcndors-Dnhlem: 18 Uhr AI.-Eck.— R-ukölln I: 18>4 Uhr„Rote Ecke".— Neukölln IV: 18-2. Uhr Bhf. Hcrmannstraße.— Neukölln X: 18 Uhr Baracke.— Lichtenberg Nord: 18 Uhr„Rote Ecke".— Riedcrschönhauscn: 18 Uhr Friedensplatz.— Schillerpork: 18 Uhr Müller. Ecke Seestraße.— Nordost r: 17 Uhr Danziger Ecke«reifswalder Straße.— Köpenickcr Viertel: 18 Uhr Roter Treff.— Norden: 18 Uhr Gustav-Meyer-Allee. Werbebezirk Osten: 18 Uhr Warschauer Brücke.— Sonntag 19 Uhr Heim- abend Litauer Str. 18. Berbebezirk Tiergarten: 18-4 Uhr Kleiner Tiergarten. Weebebezirk Schönederg: 19 Uhr Kathrcincr-Haus.— Sonntag 8 Uhr bei Koschenz, Apostel-Paulus-otr. 27: Wahlarbeit. Werbebezirk Mitte: Sonntag 8 Uhr bei Lohan, Briidcrstr. 17.— 19 Uhr Heimabend Waisenstr. 18. Weebebezirk Prenzlauer Berg: Sonntag 19 Uhr Schallplattenabcnd und Ab- hören der Wahlresultate, Altersheim Danziger Straße. Unkostenbeitrag 5 Pf. »Freie Gewerkschafts-Iugend Berlin t�WWWWWW Wir beteiligen uns an der Kundgebung der Eisernen Front im Sport- palast. Beginn 29 Uhr. Kasseneröffnung 17 Uhr. Unko st endet- trag für Jugendliche 19 Pf. Die Gruppenabend und die Sprechstunde fallen aus. @Iogendgruppe des'Lentralverbandes der Angestellten Heute, Freitag, finden folgende Veranstaltungen statt: Britz: Geinein- fchaftshaus in der Hannemannstraße der Bau- und Spargcnassenfchafl „Ideal". Heimatkundlicher Abend.— Südwest: Jugendheim Parckstr. 11<2. Hof, Ouergebäude Aufgang II, Zimmer 4). Arbeitsgemeinschaft«l. Abend):„Vom Einzelstaat zur sozialistischen Weltgestaltung". Leiter: Bernstein.— Unsere Sprech, und Spiclgrmeinschast übt heute von 29 bis 22 Uhr im Jugendheim Schönlanker Straße II.— Die Photogrupp« tagt ab 18-/4 Uhr im Jugendheim Frankfurter Allee 397, Ouergebäude 2 Treppen.— Die Berliner Druckerei- und Verlagsgesellschast m. b. H. kommt von 20 bis 22 Uhr im Verbandshaus, Hede- mannstr. 12, zusammen. Vorträge, Vereine und Versammlungen Eneflsh Conversational Club founded 1878. Meetine every Friday 8 p. in. Cafd König, Leipziger Str. 117—118. Lecturer: Mr. W C.Duncan on;„Development of Ocean Travel" Guests. Ladies and Gentlemen are welcome, Rcichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegcrhinter- bticdencn, Ortsgruppe Eharlotrenburo. Am Freitag, 4. November, 20 Uhr, findet in Eckmanns Festsälen, Eharlottenburg, Scharrenstr. 34, unsere Mit- gliederversammlung statt. Tagesordnung:„Die Ziele des Bundes". Polizeisportaerein Berlin e. B., Abteilung Einheitskurzschrist. Regelmäßige llebunasabende an allen Wochentagen, außer sonnabends, von 19>t bis 21-� Uhr, im Polizei-Schulgcbäude, Hannoversche Straße 28— 30, 2. Stock. Zimmer 10. Anfänger-. Fortdildungs- und Redeschriftkurse. Auch für Zivile. Weitere Auskunft erteilt gern E. Zwickert, Neukölln, Pannierstr. 18. WERTHEIM Zusendung von 5M cm. Obst, Gemüse u. leicht verderbliche Artikel werden nicht zugesandt. Frisches Fleisdi Ochsen-Suppenfleisch 0.48 Ochsen-Schmorfleisch sedier au» der Keule, Pick. 0.68 Ochsengulasch«uchgem. 0.68 Ochsenroulade...Pfd. 0 78 Kalbskamm........ Pfd. 0.48 Kalbsbrust......... Pfd. 0.48 Kalbskeule o.Haxe.o. Big. 0.68 Schweinebauch o.Beihge 0.68 Schwemeschulter». Big. 0.78 Schwelneschinken.Pfd. 0.78 Kaßler frisch geriuek., Pfd. 0.68 Lamm-Vorderfleisch Pfd. 0.48 Lammkeule u. Rücken 0.78 la Berl. Bratwurst..Pfd. 0.78 SchweineKopt mit Backe 0.48 Jeden Freitag u. Sonnabend Frische Blut- u. Leberwurs»>1 13 Pfund•*OPf. Obst u. Gemüse Kochbirnen groie...Pfd. 0.14 trudeläpfel grolle...Pfd. 0.15 Tiroler EBäpfel.. 0.12 u. 0.18 Graubirnen........ Pfd. 0.16 Graue Renetten...Pfd. 0.18 Amerik. Aepfel...3 Pfd. 0.74 Kalif. Tafeläpfel.. 3 Pfd. 1.00 Orig.-Kirteca.48Pfd. brutto 12.50 Bananen.......... Pfd. 0.24 Fr. Ananas!. Gani.,Pfd. an 0 58 Rot- u. Weißkohl 3 Pfd. 0.10 Wirsingkohl, Möhr.3 Pfd. EID Mark. Rübchen...4 Pfd. 0.15 Blattspinat....... 4 Pfd. 0.22 Sellerie......... 3 Pfd. 0.20 Rosenkohl....... 2 Pfd. 0.35 Kartoffeln,.10 Pfd. von an 0.24 Preiselbeeren 3 Pfd. 44 Pf. Fische Kabeljau«. K.. g». F.. Pfd. 0.14 Schellfisch____ 2 Pfd. an 0.25 Rotbars, Seelachs ga. F. 0.16 Kabeljaufilet....... Pfd. 0.24 Fr. Zander...... Pfd. an 0.38 Fr. Bleie...... 3 Pfd. an 0.38 Grüne Heringe... 3 Pfd. 0 42 Leb. Karpfen, Hechte an 0.62 Konserven./i0#M Br.- u. Schnittbohnen...0.42 Erbsen....fein 0.88 junge 0.58 Kaiserschoten......... 1.20 Gemischt Gemüse V.. 0 62 Gemüse fein 1.10 mittelf. 0.88 Br.-Spargel mt 1.25 o. K. 0 90 Stg.-Spargel«.1.50°°/«1.25 Pflaumen m. St. 0.48». St 0.65 Pfirsiche kalif.. balbaFr. 1.15 Konfitüre Johanniabeer. Kirsch. Aprikose, Vi Eimer 0.98 Billige Lebensmittel Soweit Vorrat: Räucherwaren Fettbücklinge...... Pfd. 0.24 Seelachs, Rotbars.Pfd. 0.32 Flundern...... 2 Bund 0.45 Aale.. Pfd. an 1.80 Bd. an 0.20 Frische Krabben...Pfd. 0.30 Fischmarinad.ViLt.-Da.an0 48 Ölsardinen 5 Dosen t. an 0.78 Fettheringe in öl». Tomaten 3 ovale Dosen a 270 Gr. 0.95 Kolonialwaren Olgmpia-Mehi S-Pfd.-Beutel 1.20 1.28 1.36 Sultaninen Pfd. 0.26 0.36 0.50 Korinthen...... Pfd. 0.43 0.56 Mandeln...Pfd. 1.151.481.68 Zitronat........... Pfd. 0.98 Haferflocken...... Pfd. 0.18 Gelbe Erbsen pol...0.20 0.28 Schnittnudeln..Pfd. 0.36 0.50 Kaffee gebr.. Pfd. 1.90 2.40 2.80 Wurst Hausmacher-Sülze Pfd. 0.48 Hall. Blut- u. Leberw. Pfd. 0.60 Dampf- u. Fleischwurst 0.75 Landleber- u. Jagdwurst 0.84 Mettwurst(Br. Art)..Pfd. 0.95 Feine Leberwurst..0.98 1 08 Holst Zervelat u. Salami 1.15 TeewUrStfeineu.grobe,Pfd. 1.13 Filet-, Zervelatw. i. Fettd. 1.24 Pökelfleisch gek.,inSt.,Pfd.1.08 Nußschinken...... Pfd. 1.30 Käse u. Fett Ramadou 20°/,— Stück 0.18 Camembert»ollf.. Halbm. 0.26 Camembert vf.. 6 Port. 0.58 Harzerkäse ea.i-Pfd.-Pak. 0.25 Blockkäse(TiU Art) 20% 0.44 Dän. Schweizer 30% Pfd. 0.64 Briekäse vollfett. Pfd. 0.68 Tils., Steinbuscher vollf. 0.68 Holländer, Edamer vollf. 0.72 Margarine........ 3 Pfd. 0.80 Kokosfett........3 Pfd. 0.88 Molkereibutter Pfd. 1.12 1.34 Geflügel Tauben...... Stück 0.58 0.6Ö Hühner fnW» Pfi 0.55 0.65 Brathühner.. PfJ. 0.84 0.94 Enten friacli(jcacKl. Pfd. 0.78 0.98 Enten gefroren, Pfd. 0.68 0.75 Junge 6änse.Pfd. 0.75 0.85 Wild Hasen ge«r., auagew. 0.78 0.90 Kanmchen„ 0.68 0.76 Wild- Blatt Rück. Keule Schwein von an 0.72 0.82 0 90 Hirsch Pfd. v. an 0.52 0.62 0.78 Reh Pfd. von an 0.88 1.28 1.38 Wein''.Fiascno ohne Glas 1931 Obermoseler.....0.65 1931 Birkweil. Herrenbg. 0.85 1929 Altenbambg. Rtbg. 1.10 1928 Rüdesheim. Oberf. 1.30 192- Caseler Herrenbg. 1.40 1921 Chät. La Lagune...1.30 1928 Macon Superieur..1.40 Weißwein Ltr. 0.77 5 Ltr. 3.60 Rotwein.Ltr. 1.10 5 Ltr. 5 2» ERSTE BEILAGE FREITAG, 4. NOV. 1932 Der WaWampf auf der Höhe Wir werben für die Freiheit— Alle Mann an Deck; Nutzt die Zeit! Zu dem«türm der Flugblätter auf die einzelnen Haushalte, neben den vielen überfüllten Verfammlun- gen und außer den wehenden Freiheits- fahnen, die das«tadtbild kennzeichnen, wirbt die Tozialdemokratie schon seit 14 Tagen mit zwei großen Laut- fPrecherautoÄ für die Idee der Freiheit. Tag für Tag fahren sie in die entferntesten Vororte, an die Tore der Fabriken und durch den Lärm des Zen- trums. Ueberall aber wird der Wagen der Freiheit stürmisch begrüßt. -k Eine von den Bezirken Kreuzberg und Neukölln einberufene Erwerbslosenversammlung wurde zu einer mächtigen Kundgebung für die Sozialdemokratie. Gegenüber den demagogischen Scheinanträgen der Neuköllner Kommunisten aus eine nicht durchzuführende Hilfe für die Erwerbs- losen, stellte sich die Versammlung einmütig in die Kampseslinie der„Eisernen Front". Die„Kliems Festsäle" in der Hasenheide waren schon früh überfüllt und mußten polizeilich ob- gesperrt werden. Trotzdem nur Stühle aufgestellt waren, fanden nicht mehr alle Platz. Hier saßen die Männer im alten Arbeitskleid, das sie nun tragen müssen, auch ohne Beschäftigung zu habe». Blutjunge Menschen, die der Kapitalismus um ihren Lebensweg betrogen und Alte, die man aus ihrer Arbeit ausgestoßen hat, hörten die Worte Theodor Haubachs, der in einem Inständigen Referat das herrschende System geißelte und als einzigen Ausweg die Durchführung der sozio- listischen Aktion auszeichnete. Reitung für die Millionen Deutsche, die heule im tiefsten Elend sind, kann nur durch den Umbau der Wirtschast kommen, wie er von der Sozialdemokratie und den freien Gewerk- schasten angestrebt wird. Reiht euch alle ein und sorgt dafür, daß das tot- geborene Kind der kapitalistischen Sanierung durch die Regierung der Barone von einem p r a k- tischen Sozialismus der Arbeiterschaft abgelöst wird. Einmütig wurde folgende R e s o- lution angenommen: Die am 3. November 1932 in Kliems Festsälen versammelten Erwerbs- losen Neuköllns stellen sich voll und ganz hinter das wirtschaftliche und sozialpolitische Programm der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion und der freien Gewerkschaften Sie fordern alle Prole- tarier Neuköllns auf, am ö. November nur die Liste 2 der Sozialdemokratie zu wählen. Spanllau auf dem Posten Die Schlußkundgebung des Kreises Spandau war ein großer Erfolg. Die große Jubiläums- Turnhalle war bis auf den letzten Platz getüllt. In den Gängen und auf den Rängen drängten sich die Massen. Genosse G u t h eröffnete die Versammlung und wies verschiedene Verleum- düngen zurück, die die Kommunisten im Ort ver- breiten. Junge Parteigenossen führten einen Sprechchor auf, der mit großem Beifall auf- bei. Am Schluß sang die Versammlung stehend das Lied„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit", begleitet von den Klängen der Reichsbannerkapelle. * In einer sehr stark besuchten Versammlung in Lichterfelde sprach Robert Breuer. Er schilderte überzeugend die Gefahr, in der sich die deutsche Arbeiterschaft befindet. Nach einer Kennzeichnung der wahren Situation am 29. Juli rief er zum Kampf für die Sache der Freiheit auf. Begeistert stimmten die Massen in den Freiheitsruf, der seine Rede schloß, mit ein. lottenburg zu. Dort stürzte, offenbar unter dem Einfluß des starken Regens, ein großer Koks- st a p e l zusammen. Der 43 Jahre alte Platz- arbeiter Richard S ch ü ß l e r aus der Charlotten- burger Straße in Weißensee wurde unter den Koksmassen begraben. Von Kollegen wurde der Verschüttete schwerverletzt geborgen und durch die inzwischen alarmierte Feuerwehr ins Moabiter Krankenhaus gebracht. Treu surSoaialdemokralie: If erbung für die XiSle 2 an der Mellerirohnung eines Zrrrerbslofen In Tempelhof genommen wurde. Das einstündige Referat des Genossen K u t t n e r entsachte immer von neuem Zustimmung und Beifall der Zuhörermasse. Ellen T r e b u r g trug durch ihre Rezitationen zur weiteren Steigerung der begeisterten Stinimung NreiArbeiterverunglllckl 3n den gestrigen Rachmittagsslunden ereigneien sich zwei folgenschwere Arbeitsunfälle. Im Hause Oranienstraße waren zwei Angestellte der Städtischen Gaswerke mit dem Einbau eines Gasreglers beschäftigt. An einer undichten Stelle der Leitung entströmten unbemerkt größere Gasmengen, so daß die beiden Arbeiter unter der Einwirkung der Gase betäubt zu Boden sanken. Von der Feuerwehr wurden die Gas- arbeiter zur nächsten Rettungsstelle gebracht, wo sie ins Leben zurückgerufen werden konnten. Der zweite Unglücksfall trug sich auf einem Lagerplatz in der Morsestraße in Char- Äug in ArbeUergruppe Hamburg, 3. November. 3n Rothenburgsort ereignete sich ein schweres Unglück. Ein Güterzug, der sich aus der Fahrt von Harburg-Wilhelmsburg nach Hamburg be- sand, fuhr um 14.10 Uhr am Brückendamm in eine Arbeiterkolonne hinein. Drei Arbeiter wurden getötet, zwei schwer und mehrere leicht verletzt, vier Krankenwagen sorgten für den Abtransport der verletzten. Gewählt wird von 9 bis 6 Ahr Das Kreuz gehört ins zweite Feld! Am kommenden Sonntag wird die Wahl des Reichstages in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags in den von den Bezirks- ämtern bestimmten Abstimmungsräumen durchgeführt. Die Abgrenzung der Stimmbezirke und die Lage der Abstimmungsräume werden von den Bezirksämtern an den Litsaß- säulen bekanntgegeben. Aus diesen Bekannt- machungen müssen die Wähler ihren zuständigen Abstimmungsraum selbst feststellen. Die Stimmzettel sind wieder amt- l i ch h e r g e st e l l t und werden im Abstim- mungsraum den Stimmberechtigten ausgehändigt. Der Stimmberechtigte muh auf dem amtlichen Stimmzettel den Kreiswahlvorschlag, dem er seine Stimme geben will, in einwandfreier Weise kenn- zeichnen. Dies geschieht am besten dadurch, daß in den leeren Kreis, der sich neben jedem Wahl- Vorschlag befindet, ein Kreuz oder ein ähnliches Zeichen gesetzt wird. Alle denkenden Arbeiter, Angestellten und Beamten, alle Republikaner und Freiheitskämpfer sehen das kreuz ins zweite Feld und wählen Sozialdemokraten, Liste 2! Stimmzettel, die mehrfach oder überhaupt nicht gekennzeichnet sind, sind ungültig. Inhaber von Stimmscheinen können in einem be- liebigen Stimmbezirk des Reiches ihre Stimme abgeben. Der Stimmzettel darf nur in einem amtlich abgestempelten Umschlag, der ebenfalls im Abstimmungsraum ausgehändigt wird, dem Ab- stimmungsvorsteher übergeben werden. Das A n- kriuzen des Stimmzettels und das Hineinlegen in den Umschlag muß unbeobachtet erfolgen; jeder Stimmberechtigte muh sich deshalb in eine der im Abstimmungsraum aufgestellten Wahlzellen begeben. Der Abstimmungsvorsteher darf keinen Stimmberechtigten zur Abstimmung zulassen, der seinen Stimmzettel nicht in der Wahlzelle in den Umschlag gelegt hat. Allen Wählern wird emp- sohlen, das Stimmrecht möglichst bereits a m Vormittag auszuüben. Notwendig ist Mit- nähme geeigneter Ausweispapiere. Anträge auf Ausstellung von Stimm- scheinen können bel den zuständigen Bezirks- ämtern(Bezirkswahlämtern) nur noch bis heute, 4 Uhr nachmittags, gestellt werden. Gertrud Bindernagel tot Die Folgen einer Emholie Die Künstlerin Gertrud Bindernagel ist gestern nachmittag im Westend-Krankenhaus ge- starben. Durch eine plötzliche Lungenembolie wurde dem Leben der bekannten Sängerin, um die sich die Aerzte seit 10 Tagen mit allen zur ver- fügung stehenden Wittein bemühten, ein jähes Ende geseht. Frau Bindernagel wurde bekanntlich in den späten Abendstunden des 23. Oktober nach Schluß der„Siegfried-Aufsllhrung" beim Verlassen der Städtischen Oper in Charlottenburg von ihrem Mann, dem früheren Bankier H i n tz e, durch einen Schuß niedergestreckt. Die 24 Stunden später vorgenommene Operation nahm einen günstigen Verlaus, und so schienen alle Vorbedin- gungen sür eine Wiedergenesung der Sängerin gegeben. Frau Bindernagel befand sich gestern, den Allgemeinumständen nach, in bester Ver- f a s s u n g. Ganz unerwartet setzte um 14.39 Uhr die Lungenembolie ein, die den sofortigen Tod zur Folge hatte. Durch das Dahinscheiden der Künstlerin erleidet die Städtische Oper einen außerordentlich schweren Verlust Die Intendanz der Städtischen Oper hat aus Anlaß der T r a u e r die gestrige Abendvorstellung a u s s a l l e n lassen. herbstsest der hammerschasl Ullstein. Die Hammerschaft des Verlages Ullstein veranstaltete wie im vorigen Jahr ein großes H e r b st f e st, dessen Ertrag dazu verwandt wird, die Kinder von 199 erwerbslosen Arbeitern des graphischen Gewerbes zu Weihnachten mit Lebensmitteln und warmen Kleidern zu beschenken. Redakteur Salingre begrüßte die anwesenden Vertreter der Partei, Gewerkschaften und des Reichsbanners. Die Festansprache hielt Major Heinrich, der von den Anwesenden lebhaft begrüßt wurde. Er rief zur Wahl der Sozialdemokratie am 6. November auf. Vor und nach der Festansprache spielte das Tambourkorps des Reichsbanners Friedrichshain und eine Tanzkapelle. Verlcaufstell 37 �ro9 4 Uhr di mMANNSTpT. SALAMAND In wenig Worten ZUHMlVN öö? NeUbllUMlS�tk Die Deutsche Baugenossenschaft zu Berlin ist im August 1931 in Zahlungsschwierig- kciten geraten. Die Reichspost hatte sich dann be- reit erklärt, eine Bürgschaft zur Sanierung der Genossenschaft zu übernehmen, der zum größten Teil untere und mittlere Postbeamten angehörten. Wie die Baugenossenschaft jetzt mitteilt, lehnt die Post jeden Vergleich ab, so daß der Konkurs der Deutschen Baugenossenschaft unvermeidlich ist. ★ Auf Ersuchen des zuständigen Kreisarztes sind die Klassen V und VII der 2 38. Gemeinde- schule, Pappelallee 41a, wegen Diphtherieerkrankungen bis einschließlich Sonnabend geschlossen worden. * Vor dem Landgerichtsgebäude in G ö t t i n g e n wurde ein schwerer Raubüberfall verübt. Dem 18jährigen Kassenboten Heise der Göttinger Gewerbebank wurde von zwei Motorradfahrern seine Aktentasche mit SOOti M. Silbergeld entrissen. * In Niedervellmar bei Kassel spielte sich eine blutige L i eb e s t r a g ö d i e ab. Ein junges Mädchen aus Berlin namens Suse Lewin, unter- hielt seit längerer Zeit mit einem jungen Mann aus Niedervellmar ein Liebesverhältnis. In der letzten Zeit fühlte sich das junge Mädchen ver- nachlässigt und sann auf Rache. Es nahm eine Axt vom Gu�mit und drang in das Haus seines Liebhabers ein. Im Schlafzimmer versetzte es dem Schlafenden mit der Axt einen Hieb gegen den Kopf. Dann trank das Mädchen eine Flasche Salzsäure aus. * Der 72jährige Landwirt Martin Wölke aus Treppendorf bei Lübben hatte am 8. Oktober den Amtsgerichtsrat Tilk im Lübbener Amtsgericht erschossen. Der Mörder wurde noch an demselben Tage nach dem Untersuchungsgefängnis in Kött- bus übergeführt. Hier hat er ohne Angabe von Gründen seit fast drei Wochen jede Nahrung?- aufnähme verweigert. Sein starker körperlicher Kräfteverfall brachte eine Herzschwäche mit sich, an deren Folgen der Mörder gestorben ist. Berlin muß lausen Der gestrige Nachmittag ist ruhig verlausen. An einzelnen Stellen bildeten sich in den Abendstunden kleine Ansammlungen, die aber, wie die Polizei mitteilt, mühelos und ohne Zwischensälle gusgelöst werden konnten. « In den Straßen zeigte sich nach Arbeits- und Geschäftsschluß das schon in den Morgen- -stunden gewohnte Bild. Zehntausende strömten den Stationen der Ringbahn zu. Im Spitzen- verkehr zwischen IS und 18 Uhr herrschte trotz verstärkter Zugfolge oftmals eine lebensgefährliche Fülle in den Abteilen. Ungezählte Passanten, be- sonders die Inhaber von Wochen- und Monats- karten machten den Heimweg zu Fuß, da ihnen einfach das Geld für die Ringbahn, geschweige denn für eine Aulodroschke fehlte. Zum Glück hatte der Regen in den Nachmittagsstunden etwas nachgelassen. Von 16 Uhr ab waren die Straßen schwarz von Menschen, überall bewegten sich end- lose Passantenketten nach allen Richtungen. Die meisten Droschkenchauffeure sind mit der erhofften Bilanz des gestrigen Tages keinesweos zufrieden, denn die Einnahmen blieben hinter den (jaxkali-IMeter in Aufregung— Gerichtsvollzieher geht ein und aus „Es war kein llebermut, als wir uns vor einigen Zahren die Neubauwohnungen nahmen. wir nahmen sie damals aus Not, weil es keine anderen Wohnungen gab. Aber heute, wo wir arbeitslos find, wo man uns die Gehälter unglaublich gekürzt hat, wo wir nur noch vier Tage in der Woche arbeiten, können wir die teuren, unter ganz anderen Derhältniffen festgesetzten Neu- baumielen nicht mehr bezahlen." So sagte am Wittwochabend im großen Saal der Sophiensäle ganz klar und einfach ein Mieter aus den Gagfah-Siedlungen. Diese überfüllte Kundgebung war vorbereitet von einer Interessengemeinschaft der Gagfah-Mieter und daß man heute Versammlungsräume vom Ausmaß der Sophiensäle braucht, um die Miet- fragen einer einzigen Baugesellschaft zu disku- tieren, zeigt die außerordentliche Not auf, in die die Neubaumieter geraten sind. Seitdem die Gerichtsvollzieher in den Neubaublocks ein- und ausgehen, werden die Mieter rebellisch. Jetzt gehen die Neubaumieter allenthalben hin und holen sich die Bilanzen ihrer Gesellschaften, und wenn sie da für Verwaltungsunkosten Posten von 2 Millionen Mark ausgewiesen finden, dann schlagen sie die Hände über dem Kops zusammen. Und so stand ein anderer Redner auf und sagte: „Wir müssen heute erleben, daß man die Unter- nehmer milliardenweise mit S t e u e r g u t- scheinen füttert, daß man den Landwirten alles gibt, was sie fordern, aber uns Erwerbs- lose, uns Kurzarbeiter, uns Abgebaute, uns läßt man vor die Hunde gehen!" Die Interessengemeinschaft der Gagfah-Mieter schätzt die Höhe der Arbeitslosigkeit in einzelnen Siedlungen auf 35 bis 40 Proz. der Mieter, zu- sammen mit den Kurzarbeitern kommen bis zu 60 Proz. Notleidender vor. Die Brüningsche Mietsenkung war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, die Einkommenskürzungen waren doppelt so hoch wie die Mietnachlässe. Viele Gagfah-Mieter haben ihre Wohnung bereits auf- geben müssen, verschiedenen droht die Ex» Mission. Uebrigens besindet sich unter den zur Räumung Verurteilten auch der Vorsitzende der Interessenvereinigung, obwohl er nur einen Monat Miete rückständig ist. Während nun am Mittwoch in den Sophiensälen von den 7000 Gagfah- Mietern erst 1200 saßen, dann wird die Folge derartiger Kraftmeiereien sein, daß die Mieter noch rebellischer werden und zur nächsten Ver- sammlung werden vielleicht 3000 Mann im Saalbau Friedrichshain sitzen. Es wurde dann geschildert, wie die Mieter- Vertretung von Pontius zu Pilatus lief. Man ging zu den Regierungen, zu den Parlamenten, zu den Gewerkschaften, zur Reichsversicherungsanstalt für Angestellte und abgesehen von einem Antrag, den das Preußenparlament einmal zugunsten der Neubaumieter annahm, hatte nur die Aktion bei der Reichsversicherung einigen Erfolg: dort er- klärte man sich bereit, in besonderen Notfällen über eine Senkung der Hypothekenzinsen ver- handeln zu wollen. Die Gagsah-Verwaltung aber hatte vorher gesagt, sie hätte ihre Verträge mit ihren Geldgebern, sie könne nichts machen. Und als die Mieter nun zu diesem Geldgeber gehen, stellt sich heraus, daß der Geldgeber gar nicht so hartgesotten ist. Kein Wunder, wenn die Mieter rebellisch werden. Nun fordern sie: 15prozentige Mietsenkung, Schuldenniederschlagung für Mieter, die mehr als ein Jahr erwerbslos sind, Rücknahme aller Ex- Missionen, Zulassung der ratenweisen Miet- Zahlung, Uebernahme der Reparaturen durch die Gagfah und Mitbestimmungsrecht der Mieter. Abendstunden hinein beherrschten Radfahrer, Privatautos und Taxen das Straßenbild. Die Verkehrsschupos hatten durchaus keinen leichteren Dienst als sonst. Im Gegenteil: die Verkehrsregelung gestaltete sich bei dem regnerischen Tag und der seltenen Autofülle in den Hauptverkehrspunkten, wo sich der Massen- betrieb in einem Zeitraum von wenigen Stunden zusammenballte, sehr schwierig. Im Laufe des gestrigen Tages sind von der Polizei insgesamt 105 Personen f e st g e n o m- m e n worden. Die Mehrzahl wurde bis 22 Uhr von der Politischen Polizei wieder entlassen. Nur wenige, die sich wirklich strafbare Handlungen haben zuschulden kommen lassen, werden im Gewahrsam behalten und dem Schnellrichter vor- geführt. Verstarhter Stadtbahnverkehr Wie die Reichsbahndirektion Ber- l i n mitteilt, ist auf der Ringbahn und auf den Strecken nach Tegel, Kremmen, Oranien- bürg und Bernau ein verstärkter Verkehr ein- gerichtet worden. Auch in der verkehrsschwachen Zeit werden Vollzüge gefahren und im Be- rufsverkehr auf der R i n g b a h n sind in die plan- mäßigen Züge sechs sogenannte Wagenzüge ein- geschaltet worden. An den Fahrkartenausgaben und Sperren ist durch erhebliche Personalver- stärkung dafür Sorge getragen, daß Stockungen, wie es gestern früh verschiedentlich der Fall war, vermieden werden. Wenn auch der Ansturm be- sonders auf die Ringbahnzüge zeitweife außer- ordentlich stark war, ist im großen und ganzen alles ziemlich reibungslos abgelaufen. Die Lerliner Elektrizitäts-Union Die Berliner Elektrizitäts-Union G. m. b. H. ist nunmehr gegründet worden. In die neue Ge- scllfchaft werden bekanntlich von der Stadt Berlin 38 Millionen Mark L-Aktien der Berliner Kraft- und Licht-A.-G.(BKL) von der Elektrowerke A.-G. 21 Millionen Mark und von der Preußi- schen Elektrizitäts-A.-G. ebenfalls 21 Millionen Mark U-Aktien der BKL., und zwar zu einem Kurse von 105 Proz. eingebracht. Dos Stamm- kapital der neuen Gesellschaft beträgt demnach 84 Millionen Mark Zu Geschäftsführern wurden bestellt von der Stadt Berlin Obermogistratsrot Dr. Ziethen, von den Elektrowerken Rechtsanwalt Dr. Hilb und von der Preußeuelcktra Regierungs- rat a. D. Dr. Weigert. Die verhafte Freiheitsfahne Im Hause Lindenstraße 100, gegenüber dem Nazisturmlokal, hatte ein Parteigenosse an dem Fenster seiner Wohnung eine Freiheit?- sahne gehißt. Als er gestern abend um 24 Uhr nach Hause kam, mußte er feststellen, daß Bau- diten die Fahne durch Bespritzen mit Salzsäure zerstört hatten. Das Fenster ist ziemlich niedrig gelegen, so daß die Täter ihr mutiges Werk in der Nacht von ebener Erde aus vollführt haben dürften. Die Hitler-Knechte offenbaren durch der- artig gemeine Kampfmethoden ihr wahres Gesicht. �.n den ./✓ {/edafy„�Mwacis BERLIN SW68, LINDENSTR. 3 Ich abonniere den„Vorwärts" zweimal täglich frei ins Haus mit der illustrierten Sonntagsbeilage in Tiefdruck „Volk und Zeit" zum Preise von 75 Pf. pro Woche. Name: Wohnung:________________________________________________- BEITRITTSERKLÄRUNG An den (SozialdemokratischePartei Deutschlands) SEKRETARIAT: BERLIN SW 68, LINDENSTR. 3 Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands• Bezirk Berlin An Beiträgen entrichte ich: Eintrittsgeld............. 50 Pf. \a/ i_ i" mLnnl.a2D Pf. .. Wochenbeitrage w9|b, A10pT„ Summa. Pf. .1932 _______________________.den.......... Vor- und Zuname:..................;„................. geboren am...................... zu_.................. Staatsangehörigkeit:________________________________ Beruf:__________________________ Bei welcher Gewerkschaft?......—........... Wohnung:..................................................... Bei der Aufnahme ist sehr erwünscht, daß außerdem Eintrittsgeld mindestens die Beiträge für einen Monat(4 Wochen) gezahlt werden. Postscheckkonto: Berlin Nr. 14157. Adolf Holz, Kassierer, Berlin SW68. Ka/eiSimae YMSltSl-KeSaumUet ______ U-BAHNHOF HERMANNPLATZ• DER KARSTADT-BAHNHOF BUTTER UND KÄSE WURST WAREN Molkereibutter....... Pfd. 1.12 Dampfwurst........... Pfd. 0.75 Tafelbutter I........... Pfd. 1.34 Fleischwurst............ Pfd. 0.85 Markenbutter......... Pfd. 1.40 Landleberwurst....... Pfd. C.83 Bratenschmalz........ Ptd, 0.45 Grobe Mettwurst...Pfd. 0.98 Rohschmalz............Pfd. 0.45 Holst. Cervelat u. Salami.. Pfd. 1.15 Harzer........ ca. 1 Pfd.-Pdt. 0.28 Hamb. gek. Mettw.... Pfd. 1.28 Camembert voilf. 2 Sdidi. 0.35 Thür. Knackwurst..... Pfd. 1.28 Camembert voiif.•/, Schdi.0.55 Speck mag. Pfd.0.98,f«itPfd. 0.85 AHg. Stangenkäse2Oo|0Ptd. 0.42 Schinkenspeck........ Pfd. 1.18 ßriekäse, vollf......... Pfd. 0.68 Nußschinken.......... Pfd. 1.33 Bayr. Schweizer voilf.an Pfd. 0.92 Gek. Schinken...... Pfd. 0.64 OBST UND GEMUSE GEFLÜGEL UND WILD Kochbirnen u.-Äpf«i..Ptd. 0.16 Fr. Suppenhühner.an Pfd. 0.55 Butterbirnen........... Pfd. 0.25 Jg. Enten............ an Pfd. 0.78 Bananen............... Pfd. 0.24 Oderbr.MastgänseanPfd.O.TS Dattelwein............. Pfd. 0.40 Hasen gestr. u. ausgew...Pfd. 0.78 Kranzfeigen........... Pfd. 0.22 Hirschblatt.......... an Pfd. 0.52 Zitronen............ 12 stück 0.38 Hirschrücken....... an Pfd. 0.62 «ot-, Waiß-, Wirsingkohl 3 Pfd. 0.10 Hirschkeule........ an Pfd. 0.78 Möhren. Kohlrüben..... 3 Pfd. 0.10 Wildschweinblott.an Ptd. 0.80 Sellerie, Spinat..... 3 Pfd. 0.20 Wildschweinrück,.an Pfd. 0.90 Rosenkohl........... 2 Pfd. 0.35 Wildschweinkeule an Pfd. 1.00 Tomaten holländische...Pfd. 0,29 Kaninchen ausgew. an Pfd. 0,68 Bestellungen über 5 Mark unter F 6 Baerw In unseren Dachhallen spielen i.. vi W.>,! WEINE, SPIRITUOS. FRISCHFLEISCH KOLONIALWAREN Edenkobener 10 L. 5.50, 1 L. 0.60 Ochs.-Suppenfl____ an Pfd. 0.48 Haushaltmehl Pfd. 0.20, 5 Pfd. 0.98 Nierst. Domtal 10 L. s.oo, 1 U 0.85 Goulasch........... an Pfd. 0.68 Tafelreis............. 2 Pfd. 0.25 Schloß Bödcelh. 10 L, 12.50, 1 L 1.30 Ochs.. Schmorbrat, gesp, o. Kn. 0.75 Haferflocken.......... Pfd. 0,20 Dürkheimer.. 10 L 7.50, 1 l. 0.80 Hammelragout........ ptd. 0.54 Weiße Bohnen...... 2 Pfd. 0.25 Utiel span. Rotw. 10 L. 0.00, U. 0.95 Hammel-Keule........ Pfd 0 78 Erbsen..... Ptd. 0.26, 0.22. 0.18 Tarrag., Wermut 10 L. s.oo, 1 L. 0.95 Schweinebauch....... Pfd. 0.68 Eier-Makkaroni....... Pfd. 0.44 Malaga, Samos, 10 1.10.50, 1 L 1.10 Kaßler, mild....... an Pfd. 0.68 Hartgrieß- Bruch• Makkar. Pfd. 0.36 Jam. Rum-Verschn. 38%, Fl. 3.00 Schw.-Schinken m. 8... Pfd. 0.78 Eier-Bandnudeln..... Pfd. 0.36 law. Rum-Verschn. 50%, Vi Fl. 3.85 Rückenfett, bratfertig.. Pfd. 0.72 Mischobst........ Pfd. 0.28, 0.35 Wachholder....i Uf. rn. Fl. 2.95 Kalbskotelett....... an Pfd. 0.98 Tafelöl................. Liter 0.65 Weinbr. Special...1 Ltr. m. Fl. 4.20 Kalbsschnitzel...... an Pfd. 1.28 Gersteu. Raggen gebrannt Pfd. 0.20 FISCHE, RÄUCHERW. KONSERV. MARMEL. D ELIK ATESSEN Rotbars o. K......... an Pfd. 0.16 Junger Kohlrabi....>/, Ds. 0.43 Lübben. Dillgurken St. 0.09, 0.07, 0.05 Seelachs o. Kopf i.G. an Pfd. 0.16 Gem.Gemüse! ,Ds.i.22, 1.10, 0.70 0.58 reine Gewürzgurken liPfd. 0.10 Kabeljaufilet....... an Pfd. 0.24 Stangenspargel stark Ds. 1.50 Portug. Gelsardinen..... 5 Ds. 0.73 Grüne Heringe. an 3 rfd. 0.42 Stangenspargel»'!,,«...«/i Ds. 0.70 Fischmarinaden..Port. Ds. 0.25 Lebende Karpfen an Pfd. 0.62 Preißeloeeren...... h, Ds. 0.78 Fischmarinaden... Utr. Ds. 0.55 Lebende Schleie..an Pfd. 0.55 Apfelmus tafelfertig..'/, D$. 0.50 Dreipack....... Ltr. Ds. 0.43 Fettbücklinge.........Ptd. 0,24 rflaumenmus„Thunngia' fopt 1.00 Sprotten inTomaten..... Ds. 0.30 Seelachs............... Pfd. 0.32 Joh.-.Orang. Konfit. ca.2Pfd.E. 0.93 Mixed-Pickles...... � Pfd. 0.20 Makrelen.............. Pfd. 0.30 Vierfrudit-Marmel. ca. 2 Pfd. 8. 0.75 Sardellenbutter... � Pfd. 0.45 Lachs in Stücken... an>4 Pfd. 0.35 RübensaftnatuiT.ca.2Pfd.Ds. 0.58 Ital. u. Heringssalat Pfd. 0.53 Gstseelachs.........»4 Pfd. 0,48 Apfel-Gelee.......... Glas 0.50 Mayonnaise u. Remoul., Pfd. 0,29 ald 0012, werden prompt erledigt. Mengenabgabe vorbehalten. Im November die Kapellen Emil Roösz und Ge SCHLAGER DER WOCHE Brasilkaffee 7 Q/y Pfund................... I/VU f�aarlne 0,60 T i I s i t e r /> Ar o. Rd. 20»/ Pfund..... Holsteiner /> r/5 Rat- u. Leberwurst Pfd. V /-/" Sauerkraut /> 7r 2 Pfund.................\Jfl-S Kabeljau ohne Kopf Im Ganzon 11+ on Pfund.— Fasanen 7 95 an Stück................ //✓-/ Tafel-Liköre 7 cft diverse Serien./FI./ � Tafeläpfel Z?A amerlk......... 3 Pfund V /T T Kartoffeln 7A 10 Pfund................ � /*-' Verkauf soweit Vorrat rhard Hoffmann Selbstmord mit Exportprämien Drei Beispiele von vernichtender Beweiskraft— Stürzt die Barone! ®ie Verschärfung bot Krise und ihr« unerwartete Dauer hat fast alle Länder zu Mahnohmen ge- fuhrt, die Schrumpfung des Binnenmarktes durch verstärkten Export zu mildern. Mit der Aus- breitung der Wirtschaftskrise verringerte sich die Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes ständig, der Konkurrenzkamps aus dem verengten Weltmarkt- räum murde immer heftiger, und so wollte man mit Exportprämien die eigene Konkurrenzfähigkeit erhalten oder noch steigern. Das völlige Fiasko dieser Wirtschaftspolitik kann heute an folgenden Beispielen für England, Deutschland und Frank- reich nachgewiesen werden. Die?!ull6ent>vertullg— eine Exportprämie? Seit mehr als zwei Wochen stürzt das englische Pfund Sterling von neuem. Di« wirtschaftliche Situation Großbritanniens ist wieder in den Mittelpunkt des internationalen Interesses ge- rückt. Als am 18. September 1931 das englische Pfund von der Goldbasis losgelöst wurde, herrschte bei den englischen Industriellen allgemein die Ansicht, daß eine Abwertung des Pfundes um 29 bis 39 Prozent den englischen Waren in der Welt vor ollen Ländern mit Goldwährung einen gewaltigen Dorsprung verschaffen mußte. Die englischechandelsbilanz der ersten neun Monat« 1932 beweist einen eklatanten M i ß- erfolg. Auf den ersten Blick scheint sich Eng- lands Export mit einem Wert von 271,1 gegen 292,3 Millionen Pfund in der gleichen Zeit des Vorjahres nicht schlecht behauptet zu haben. Das versuchte auch kürzlich ein Mitglied des Kabinetts Macdonald dem Unterhaus weiszumachen. Dabei wurde übersehen, daß es sich 1931 um Gold- Pfunde und 1932 um Papier psunde Handelle. Rechnet man nämlich den Papierwert vom Januar bis September 1932 in Goldwerte um, so ergibt sich Januar bis September 1931 Exportwert..... 5,96 Milliarden Mark Januar bis September 1932 Exportwert..... 3,94 Milliarden Mark Troß der 25- bi, Zllprozenligen Exportprämie infolge der Abwertung des Pfundes ist der wert der englischen Aussuhr um nicht weniger als 36,4 Prozent gesunken. Auch die Arbeitslosigkeit ging nicht zurück. sondern stieg. Ende September 1932 wurden in England ofsiziell 2,83 gegen 2,82 Millionen Arbeitslose im September 1931 gezählt! durch die verschärften Aussteuerungsbestimmungen sind noch etwa 400900 bis 500000 Arbeitslose Hinzuzu- rechnen. Seinerzeit wurde die Pfundentwcrtung zugleich als ein Mittel zur Verhinderung des Lohnabbaues hingestellt. Di« großen A r b e i t s k ä m p f e, die seit dem Sommer England erschüttern, sind der beste Beweis dafür, wie die Unternehmerschaft sich jetzt mit Lohnsenkungen schadlos halten will, nach» dem die Devalvation als Exportprämie versagt dem die Devalvation als Exportprämie versagt Hot. Oeutsclie Exportprämien— Lohnabbau Die gewaltsamen Eingriffe, die Deutschland 1931 in Gestalt von verordnetem Lohnabbau, Zwangs- weiser Zinssenkung und der Preisabbauverordnung erlebt hat. dienten mit der Devise„Herunter mit den Gestehungskosten" gleichfalls dem Ziele, bei Erhaltung der Goldwährung der deutschen In- dustrie zur Stärkung ihrer Konkurrenzsähigkeit ein« gewaltige Exportprämie zu verschaffen. Bei der Durchführung dieser Politik hat man in Deutschland das eiserne Gesetz umge- stoßen, daß ein st arter Binnenmarkt Voraussetzung für die industrielle Exportsähigteit ist. Das hat sich schwer gerächt! Nicht nur die Absperrungen des Auslandes, sondern zugleich der Kaufkrastmord im Jnlande haben bewirkt, daß trotz dieser Exportprämien die deutsche Aussuhr viel rascher als früher zusammensackte, vom Januar bis September 1931 bzw. 1932 nämlich von 7,2 auf 4,29 Milliarden Mark, also um 41 Proz. Die Lohnsenkungsattionen unter staat- licher Leitung sind also exportpolitisch völlig oer pufft, sie haben aber zusammen mir der Zerschlagung der Sozialversicherung durch Papen, dem übersteigerten Gehaltsabbau der Beamten die große K r i s e n r e s e r v e. die-ine stabile Massenkaufkraft darstellt, vernichtet und da- mit auch die ersten Ansätze zur Wiederbelebung ungemein erschwert. Eranhreichs überschwemmte Kriseninsel Frankreich hatte als erstes Land in Europa eine scharfe Kontingentspolitik eingeführt. Es wollte sich damit seinen Charakter als Kriseninsel erhalten und zugleich seiner Exportindustric den notwendig,, Rückhalt oerleihen Die Er gc b» nisse sind vernichtend. D,e Abjperrung vom Auslände hat zu einer außerordentlichen Teuerung gesührt, so daß bei ollgemein sinkenden Lebenshaltungskosten in der Welt der sranzostsche Index vom November 1931 bis zum Sommer d. I. noch von 531 aus 535 stieg- Die Unterbindung der Weizeneinfuhr hat die französische Landwirt- schaft zu verstärktem Weizenonbau angeregt, der nach der diesjährigen Rekordernte einen un> geheuerlichen Preiszusammenbruch und Gefähl- dung unzähliger Betriebe nach sich gezogen Hot. Auch für die Ausfuhr hat die Teuerung schwere Rückschläge mit sich gebracht. Sie betrug im ersten Halbjahr 1932 nur noch 10 gegen 16,2 Milliarden Frank(1 Frank— 16 Pf.). Di« Kontingents» polittk der letzten anderthalb Jahre hat sich all» gemein so verheerend für die sranzösischc Wirtschast ausgewirkt, daß auch„die glückliche Insel" Frank- reich jetzt von der Krisenwellc überschwemmt ist. Heraus aus dem Wirrwarr Die Mißerfolge der Wirtschaftspolitik in diesen drei größten Ländern Europas liege» auf der Hand. Die Erfahrungen aus dieser Verhängnis- vollen Politik zwingen zu der Erkenntnis, olle internationalen Kräfte anzuspannen, um auf der tammenden Wettwirt schoftskonferenz einen Ausiveg aus dem fürchterlichen Zirkel der Krisenoerschärfung zu siichen. Der Arbeiterklasse fällt die große Aufgabe zu, um die Kontrolle der kapitalistischen Wirtschast zu kämpfen, durch zähes Ringen den Lebensstandard der Massen wieder zu bessern und bannt die Vorbedingung für einen nachhaltigen Aufschwung zu schaffen. In Deutschland hat das Volk am 6. November Gelegenheit, durch eine klare Absage an das Kabinett der Barone, dos den Exportprämien- wohnsinn auf die Spitze getrieben, der Vernunft in der Wirtschaftspolitik wieder Geltung zu ver- schaffen. B— c. Film in Zahlen In einer Untersuchung über die Entwicklung der Filmindustrie kommt das Konjunkturinstitut zu bemerkenswerten Ergebnissen. Die Bruttoeinnahmen der Kinothcater werden für 1931 aus etwa 200 Millionen geschätzt. Die Einnahmen des Filmverleihgeschästs werden auf 55 Millionen Mark und der Filmproduktion auf 40 Millionen Mark beziffert. Danach erreicht der Gesamtumsatz der deutschen Filmwirtschaft rund 300 Millionen Mark. Wer wird VizedireNor? Die Leitung im Internationalen Arbeitsamt Deutschland hat in Genf seinen Anspruch auf die Besetzung des Vizedirektorpostens im Internationalen Arbeitsamt an- gemeldet. Wie verlautet, wurde Ministerialdirek- tor Dr. S i tz l c r vom Reichsarbeitsministerium für diesen Posten vorgeschlagen. Deutschland hat auch ein Recht daraus, bei der Besetzung des Vizedirektorpostens im Internatio- nalen Arbeitsamt besonders berücksichtigt zu wer- den? denn es ist in der internationalen Sozial- Politik stets führend hervorgetreten, jedenfalls so lange der Einfluß der Arbeiterschaft auf die deutsche Regierung zu spüren war. Daher wäre es eigentlich nur eine Selbstverständlichkeit, wenn auch ein Deutscher in die Leitung des Internatio- nalen Arbeitsamtes berufen würde. Die deutsche Arbeiterschaft will aber nicht nur einen Deutschen auf dem Vizepräsidentenposten des Internationalen Ardeitsamtes sehen, sondern ebenso sehr einen Mann, der zugleich Ver- traue nsma nn der deutschen wie der internationalen Arbeiterbewegung ist. Bei der Neubesetzung des Direktorpostens des Internationalen Arbeitsamtes war fast allgemein die Ausjasjuivg vorherrschend, daß»eben Dr. B u t- ler, der aus der englische» Verwaltung kam, nun unbedingt ein aus der Arbeiterschaft hervorgegangener Sozialpolitiker von Format treten müsse, und wir sagen nicht zu viel, wenn wir betonen, daß der Arbeiterschaft damals die Erfüllung ihres Wunsches durchaus unmißver- ständlich in Aussicht gestellt worden ist. Die Triebkrast des internationalen sozialpoliti- schen Fortschritts ist und bleibt nun einmal der organisierte Arbeiter. Er muß deshalb auch an maßgebender Stelle im Internationalen Arbeitsamt wirken können. Die Besetzung eines Postens in der Leitung des Internationalen Ar- beitsamtes ist eine Frage, bei der die für die Be- sctzung Verantwortlichen schon etwas Weitblick zeigen müssen. Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusehen, daß in nicht allzu ferner Zeit der Wert und die Bedeutung der Gewerkschaften in Deutschland wie in anderen Ländern wieder besser anerkannt und gewürdigt werden wird. Schon mehren sich die Anzeichen, daß aus so manchem Saulus, der auszog, die Gewerkschaften zu vernichten, ein Paulus werden will. Die For- derung der Arbeiterschaft, den Vizedirektorposten im Internationalen Arbeitsamt durch einen Ver» trauensmann der A r b e i t e r b e w e- g u n g zu besetzen, müßte daher sür die führenden Kräfte in der Internationalen Arbeitsorganisation, die über den Tag hinaus zu blicken vermögen, eigentlich willkommen sein. Beamte für Liste 2! Der große Saal des Gewerkschaftshauses war am Mittwochabend bis auf den letzten Platz ge- füllt von den Funktionären der s r e i g e w e r k- schaftlich organisierten Berliner Beamten, die der Bezirksausschuß Berlin des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes zu einem Generalappell ausgerufen hatte. Der Vor- sitzende der Ortsgruppe Berlin der Reichsgewerk- schaft Deutscher Kommunalbeamten, Genosse Mehlig, wies in einer kurzen Eröffnungs- anspräche auf die Notwendigkeit des straffen, sreigewerkschaftlichen Zusammenschlusses aller frei- heitlich gesinnten Beamten hin. Er forderte die Beamten auf, auch in politischer Be- Ziehung aktiver als bisher zu sein und sich mit allen Kräften sür die Erhaltung der demo- kratischen Republik, die auch ihnen viele Frei- heiten gewährt, einzusetzen. Nach der Ueberbringung der Grüße des Bundes- Vorstandes des ADB. durch den Genossen H ä n- d e l e r ergriff der Reichstagskandidat Genosse T h e u n e r das Wort zu einem instruktiven Vortrag über die Gründe der Wirtschaftskrise und das Anwachsen der nationalsozialistischen Bewe- gung. Er verwies auf die Tagung des Deutschen Beamtenbundes, bei der die Reichsregierung nicht vertreten war und dadurch ihre Einstellung gegen- über der Beamtenschaft mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Unter starkem Beisoll der Versammlung erklärte er. daß die jetzige Zeit für verfassungsmäßige Experimente nicht geeignet sei, daß nicht die Weimarer Verfassung, sondern die Verfassung der deutschen Wirtschaft einer gründlichen Aenderuna bedürfe. An Stelle des verhinderten Genossen Gill- meister wandte sich Genossen R a d d o tz von der Reichsgewerkschaft Deutschcr Kommunal- beamten in einer zündenden Schlußonsprache an die Funktionäre der Beamten und forderte sie auf. am 6. November geschlossen sür die List« 2 zu stimmen. daß sie trotz der Krise gegen die mit dem Tarif- recht unvereinbare Notverordnung erfolgreich an- kämpfen können. Die Tarifverträge für die Maschinisten und Heizer wurden mit einzelnen Ausnahmen neu abgeschlossen. Ein Teil der Unternehmer hat die Verträge, die durch die Brüningsche Notver- ordnung im Anfang des Jahres mit Kündigungs- frist bis zum 30. April festgelegt waren. unverändert fortlausen lassen. In einigen Fällen mußten Verträge abgeschlossen werden, obwohl sie eine Lohnkürzung mit sich brachten, weil eine tarislose Zeit noch ungünstiger sein würde. Ein weiteres Herabdrücken der Löhne im Die Kasten der Tonproduktion einschließlich Lizenzen betragen überraschenderweise nicht mehr als 7 Millionen Mark, also nur einen geringen Anteil des Gesamtumsatzes. Im Durchschnitt sind die Produktionskosten eines Tonsilms 30 bis 50 Proz. höher als eines stummen Films. Der F i l m a u ß c n h a n d c l ist mit rund 15 Mil- lionen Mark aktiv, während zur Zeit des stummen Films der Einfuhrüberschuß 10 bis 12 Millionen Mark betrug. Lokomotiven gegen Tabak. Wie mit Brasilien und Aegypten steht jetzt auch ein großes Warenaustausch g c j ch ä s t mit Bulgarien vor dem Abschluß. Eine deutsche Jndustriegruppo, der mehrere Lokomotio- und Waggonunternehmunzen sowie Stahlwerke angehören, will im'Austausch gegen deutsch« Eisenbahnmaterialliefcruncen buk- garischen Tabak im Werte von 20 bis 25 Mill. M. aufkaufen. Neben rollentdem Material kommt als Lieierung Schienen- und anderes Oberbaumaterial in Betracht. Ausländische Firmen in England. Im Unter- Haus teilte Runciman auf Anfrag« mit. daß seit dem 4. Juli nach den Informationen des Schatz- amtes einigeöO neue Unternehmungen für ausländische Firmen oder mit deren Hilfe ins Leben gerufen worden. allgemeinen könne nicht mehr in Frage kommen, da die unter st e Grenze des Existenz- Minimums erreicht sei. Der Umsatz an Beitragsmarken ergab, daß gegen das 2. Quartal ein geringer Mitglieder- Zuwachs zu verzeichnen ist. Durch die fortschreitende Stillegung der kleineren Betriebe wie durch die Konzentration in großen Kraftzentralen gehen mehr und mehr Arbeits- stellen verloren. In der Gesamtorganisation waren Ende September 33,5 Proz. Arbeitslose gegen 26,3 Proz. SVD.- 1/heioUacfavtet! Montag, 7. November, 19 Uhr, Sophien- Säle, Sophienstr. 17/18, Versammlung aller im Deutschen Metallarb e i t e r v e r b a n d organisierten SPD.- Metallarbeiter. Tagesordnung: Stellungnahme zur Generalvorsammlung. Mitgliedsbuch der Partei und des Deutschen Melallarbeiterver- bandes muß am Saaleingang vorgezeigt werden. Der Besuch anderer Versammlungen muß an diesem Tage unterbleiben. Der Fraktionsvorstand. im September 1931. Verkürzt arbeiteten im September 36 Proz. Die durchschnittliche Ver- kürzung der Arbeitszeit betrug 15,2 Stunden pro Woche. Im Verwaltungsbezirk waren zu Anfang des Jahres 1250, Mitte des Jahres 1380 und Ende September 13 00 Mitglieder arbeite- l o s. Durch die Notverordnung ist die Zahl der- jenigen Kollegen, die Krisen-, Wohlfahrts- oder überhaupt keine Unterstützung erhalten, sehr stark gestiegen. Die Organisation hat sich der zentralen Werbe- Veranstaltung voll angeschlossen und in den Be- zirken Hausagitationskommissionen gebildet. Zur Wahl am Sonntag zeigte Reineseld, wie notwendig es ist, daß jeder einzelne Kollege für die Sozialdemokratische Partei, sür Liste 2, stimmen muß. Mit Begeisterung wurde diese Parole aufgenommen. In seinem Kassenbericht kam Genosse Ruck- stuhl zu dem Schluß, daß die freien Gewerk- schaften und mit ihnen die Maschinisten und Heizer trotz aller Widerwärtigkeiten die Krise siegreich überwinden werden. Die Maschinisten In der Generalversammlung des Verwaltungs- bezirks Bcrlin-Brandenburg der Maschinisten und Heizer am Sonntag im Berliner Gewerkschasts- haus gab Genosse Reineseld den Geschäfts- bericht. Die freien Gewerkschaften haben bewiesen, WerkföUjic! Hört den Rul der freien Gewerk§diaffcn! Wer heute noch in Arbeit steht, übe SOLIDARITÄT, reiche helfend seine Hand— werde Mitglied im GESAMTVERBAND der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs Wir gewähren Streik-, Gemaßregelten-, Erwerbslosen-, Reise-, Umzugs-, Notfall-, Invaliden- und Todesfall-Unterstützung, Rechtsschutz, Haftpflicht, Fach- und Berufsausbildungskurse. wir zahlten 1931 über 12 Millionen Mark an Gesamtunterstützungen Bezirks- und O r t s ve r wa 1 1 u n g Berlin N 24, Johannissfraße 14-15. Sammelruf: Dl Norden 6361 TECHNSSCHE ANGESTELLTE UND BEAMTE! Architekten, Bauführer, Chemiker, Ingenieure, Techniker, Kunstgewerbler finden ihre Interessenvertretung, Rat und Hilfe durch Rechtsschutz und Unterstützungen, Berufskrankenkasse usw. in der freien Gewerkschaft aller Techniker, dem Bund dertechnischen Angestellten und Beamten Haupt» und Ortsverwaltung BerlinNW40, Werftstraße7 I BANK UND SPARKASSE ALLER ARBEITNEHMER m VB7 IST DIE BANK DER ARBEITER, ANGESTELLTEN UND BEAMTEN, S BERLIN Zentrale: S 14, Hürkisches Ufer 33 W a I I s I r a B e 63, 65 Depositenkasse: S W 68, Llndenslraee 3 Im Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands sind 200 000 Eisenbahner, Arbeiter und Beamte, zusammengeschlossen, weil sie wissen, daß nur diese Organisation ihre Interessen wirksam vertreten kann. Der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands führt zur Zeit einen erbitterten Kampf um die Erhaltung des Arbeitsplatzes eines jeden Eisenbahners und um die sozialen Einrich» tungen. Darum, Eisenbahnarbeiter u.-beamte, hinein in die Einheitsorganisation der Eisenbahner V 1 f- 1 0 ZWEITE BEILAGE FREITAG, 4. NOV. 1932 9) ROMAN von STEFAN POLLATSCH EK] (Copyright Saturn-Verlag.) Der Lärm der Maschinen tat ihm wohl. er sprach mit den Arbeitern, Werk- führern, technischen Gehilfen, überprüfte Roh- Materialien und Fertigprodukte, schimpfte mit den Sortiererinnen und ging siegesgewiß mit Hanau wieder in sein Kontor Die Zeich- ner arbeiteten noch immer mit Zirkel und Linealen, noch immer saß Susi vor ihrer Maschine und klapperte, und der Prokurist Lechner legte eben wieder neue Briefmappen auf den Tisch des Chefs. „Es geht vorwärts, Lechner", sagte Welt- lin und blätterte in den Mappen. „Unser Auftragsbestand ist zu groß, wir können nicht alles machen", sagte Lechner und kritzelte Zahlen auf ein Blatt Papier. „Wir werden alles machen, beruhigen Sie sich", lächelte Weltlin und Hanau rief mit heller Stimme: „Wir können das doppelte Quantum leisten. Keiner kann uns nahe kommen!" Um elf Uhr erschien Crusius, angestaunt und viel bewundert. Im Augenblick war das Zimmer von allen Mitarbeitern frei. Als letzte verließ Susi den Raum. Crusius nickte ihr zu und Susi nahm mit Aerger wahr, daß Röte in ihre Wangen getreten war, doch das konnte man wohl gar nicht mehr gesehen haben. „Ich danke dir sehr, daß du gekommen bist", sagte Weltlin.„Die Herren vom Trust haben sich angesagt, es war mein dringender Wunsch, daß du dieser Unterredung bei- wohnst, sie werden wohl in einer dringenden Sache kommen und ich vermute, daß es sich darum handelt..." „Wir wollen keine Vermutungen anstellen, wir werden ja in wenigen Minuten hören, was die Herren wollen. Ich weiß nur nicht, warum du Wert auf meine Anwesenheit legst, ich verstehe nichts von geschäftlichen Dingen." „Es stärkt meine Position, wenn man weiß, daß du hinter mir stehst und ich habe Grund zu der Annahme, daß dieser Besuch mehr dir gilt als mir." Die beiden Herren, die kurze Zeit darauf das Zimmer betraten, waren Generaldirektor A�ler und der Syndikus des Trusts. Sie waren erstaunt, als sie Crusius vorgestellt wurden, und selbst der gewandte General- direktor war ein wenig befangen in des großen Mannes Nähe. „Wir find sehr glücklich, daß Herr Crusius dieser Unterredung beiwohnt", begann Ahler mit nicht ganz sicherer Stimme,„wir wer- den vielleicht rascher zum Ziele gelangen." Dann fuhr er fort:„Es handelt sich für uns in erster Linie darum, zu einer Verständi- gung zu kommen. Wenn ich mir gestatte, die Lage unserer Industrie zu präzisieren, möchte ich zunächst feststellen, daß sie heute für alle beteiligten Kreise, mit der einzigen Aus- nähme des Weltlinschen Werkes, eine lata- strophale geworden ist. Ich bin nicht hierher gekommen, um Diplomatie zu betreiben, und ich begebe mich vielleicht aller meiner Waffen, aber ich möchte die Dinge bei ihrem Namen nennen. Die Crufiussche Erfindung hat Ihren Fabrikaten, Herr Weltlin, eine Vormachtstellung eingeräumt, die nicht zu be- seitigen ist. Sie erzeugen heute um etwa dreißig Prozent billiger als wir. Wir kom- men nicht mit. Unsere Fabrikate sind un- rentabel geworden, mehr noch: Sie sind nicht mehr konkurrenzfähig und können es auch in nächster Zukunft nicht werden." Ahler schwieg. Er saß auf seinem Sessel wie ein Schüler, gerade und aufrecht. „Ich wüßte nicht, was ich dagegen tun könnte", meinte Weltlin und er entsann sich, daß er vor noch nicht allzulanger Zeit diesem Manne gegenübergesessen war— nur waren heute die Rollen vertauscht. „Wir haben die Lage eingehend beraten", sagte der Generaldirektor,„und sehen nur eine Lösung, die wir Ihnen vortragen wollen. Wenn es nicht zu einer Lahmlegung unserer gesamten Industrie kommen soll, müssen wir ein Preis- und Absatzkartell schließen." „Wenn Sie sich meinen Preisen fügen..." „Dann brauchen wir kein Kartell", warf rasch der Syndikus ein. „Immerhin bliebe noch die Möglichkeit des Produktionskartells. Ueber den Schlüssel könnte man sich gewiß leicht einigen." „Sehr liebenswürdig, daß Sie mir gewisse Vorteile in Aussicht stellen", erwiderte lächelnd Weltlin,„aber wir können ohne große Anstrengung den gesamten Bedarf decken." „Das heißt also offene Kriegserklärung, Herr Weltlin", warf der kleine, lebhafte Syndikus ein. „Ich erkläre nicht Krieg, meine Herren, ich ziehe nur die Schlußfolgerungen", erwiderte ruhig der Fabrikant und blies Rauchringe von sich. „Haben Sie auch bedacht, Herr Geheim- rat", fragte Ahler und wandte sich mit leichter Verbeugung zu dem berühmten Mann,„daß durch Ihre Erfindung eine ganze Industrie vernichtet wird?" Crusius schwieg eine Weile und sagte dann:„Ich kann durchaus nicht sehen, daß eine Industrie vernichtet wird. Dieselben Produkte werden doch nach wie vor erzeugt, nur von anderen Händen." „Das ist es eben. Zwanzig Fabriken werden ruiniert, damit eine leben kann." „Also nicht die Industrie wird durch meine Erfindung ruiniert, sondern nur einige Industrielle." „Nicht einige— sondern alle, bis auf einen!" rief der Syndikus, stand auf, ging ein paarmal erregt durchs Zimmer, sagte dann:„Verzeihung, meine Herren", trank ein wenig Wasser und nahm wieder Platz. „Haben Sie bedacht, meine Herren, welche Wirkung Ihre Weigerung auch in sozialer Hinsicht haben wird?" „Seit wann sprechen Sie von sozialen Wirkungen, Herr Generaldirektor?" fragte ein wenig sarkastisch Weltlin, aber Ahler fuhr fort:„Ich möchte Sie auch mit unseren Be- schlüssen vertraut machen für den Fall, daß unsere Verhandlungen zu keinem Ergebnis führen sollten. Wir wären in diesem Falle gezwungen, unsere Fabriken an einem Tage zu schließen." „Ja?" fragte Weltlin und er konnte es nicht verhindern, daß seine Stimme einen freudigen, triumphierenden Ton annahm. „Das würde heißen, daß die sechstausend Arbeiter, die wir im Verband vereinigten Firmen beschäftigen, brotlos würden." „Aber die gesamte Produktion fällt dann an mich", warf Weltlin rasch ein,„wir könnten dann neue Leute einstellen." „Unsere Berechnungen ergaben, daß Sie, Herr Weltlin, um den ganzen Bedarf zu decken, kaum tausend neue Arbeitskräfte be- nötigen würden, da Ihre neuen Maschinen die sechsfache Kapazität der unseren haben. Es blieben also noch immer fünftausend Fa- milien, die rettungslos dem nackten Elend preisgegeben wären." „Ihr sozialer Sinn ehrt Sie, Herr Ge- neraldirektor, aber glauben Sie nicht, daß Ihre Argumentation eher die eines Gewerk- schaftsführers ist? Sie �sprachen nicht im- mer so!" (Fortsetzung folgt.) SBweimal arbeitslos dlleine Skisse aus dem£eben/ Von Wtargarethe dilapprolh i. Vor einem Krankenhaus warten Arbeitslose. Es ist gegen Mittag. Sie stehen geduldig in einer langen Reihe, die Vordersten sind schon eine Stunde da. Es ist kalt, der Wind weht. Man bekommt hier warmes Essen. Eine Blechdose voll. Lieschen läuft'das Wasser im Mund zusammen. Wenn sie auch so eine Dose voll bekäme, aber es sind schon zuviel Leute vor ihr. Vornedran steht Fritz. Er winkt ihr ab.„Viel zu spät!" Sie nickt nur traurig.„Komm gerade vom Stempeln", sagt sie,„Hänschen ist krank und Mutter hat soviel zu tun." Sie ist blaß vom Frieren, könnte richtige Schuhe brauchen, ohne Löcher in den Sohlen, und eine warme Jacke oder sowas. Das sieht Fritz. Er weiß auch, daß sie nächste Woche Geburtstag hat. Sonst hat er ihr immer was geschenkt, sie ist doch seine Freundin. Aber jetzt langt es zu gar nichts mehr. Keine Arbeit. Er seit vorigem Herbst, sie seit Frühjahx. Keine Aus- ficht auf Besserung. Der Winter vor der Tur. Notverordnung. Abbau. Wovon, glauben die Herren, können die Arbeiter leben? Sollen sie verrecken? Er ist verbittert. Sieht gar nicht, wie nett Lieschen ihre Locken gedreht hat und wie sie ihn anlächelt. Aber als sie ihm die Hand drückt und gehen will, tätschelt er ihren Arm.„Bleib man. Mächen, langt ooch für beede", sagt er, und sie bleibt wartend bei ihm stehen. So kalt ist es und zu Hause ist kein Feuer. Wenn sich Hänschen bloß nicht aufdeckt! Eigentlich hat sie keine Zeit, hier zu warten, muß nach Hause, kochen, aufräumen. Das Zimmer vom Mieter ist auch noch nicht gemacht. Aber sie hat so schrecklich Hunger! Sie starrt auf die Tür, ob man noch nicht hin- eingelassen wird. Dabei spürt sie in der Tasche das Stempelgeld, hat einen harten Taler in der Hand. Da könnte sie sich mit Fritz tüchtig satt- essen. Aber Mutter würde sie verprügeln. Meint es ja nicht schlecht, die Arme. Muß die ganze Familie ernähren. Den arbeitslosen Vater und die kleinen Geschwister. Sie näht Mäntel für die Konfektion. Den ganzen Tag, die halbe Nacht. Aber sie hungern alle. Zum Glück konnten sie ein Zimmer vermieten, sonst lägen sie auf der Straße. Im anderen Zimmer wohnen sie, kochen, waschen. Mutter sitzt am Fenster. Unaufhörlich rattert die Nähmaschine. Man könnte gut das vermietete Zimmer brauchen, besonders das Bett. Früher schlief Karl darin, er liegt nun auf dem Sofa. Willi, der Vierzehn- jährige, muß bei Lieschen schlafen, und Mutter nimmt Hänschen zu sich. Wie soll es nun wer- den, wenn das Kleine kommt? Manchmal hat Lieschen Angst. Mutter ist so aufgeregt, schimpft und schlägt die Kinder ohne Grund. War immer so gut, aber sie weiß sich in ihren Sorgen keinen Rat mehr. Es war schreck- lich, als sie entdeckte, daß sie in Hoffnung ist. Sie schüttelte den Vater an den Schulter», daß er taumelte.„Du bist daran schuld", schrie sie,„soll ich ins Zuchthaus oder soll ich das elende Wurm lebendig verhungern lassen?" Ihr Gesicht war verzerrt und ihr« Augen glühten im Fieber. Sie warf sich in ihrer Verzweiflung auf das Bett und arbeitete nicht mehr. Am Ende der Woche bekam sie viel weniger Lohn als gewöhnlich. Da raffte sie sich auf, sprach kein Wort mehr über die Sache und arbeitete weiter. „So ein Hundeleben!" schimpft Fritz, und Lies- chen schrickt aus ihren Gedanken auf.„Da steht man und bettelt um einen Topf Essen. Hätte man doch nich nötig, wenn man Arbeit hätte. Und andere schmeißen das Geld für Dreck auf die Straße." Das Tor wird geöffnet. Man drängt hinein. Lieschen verliert Fritz aus dem Blick. Wartet. Wie er zurückkommt, hat er eine Dose Reis. Der heiße Dunst steigt Lieschen in die Nase. Sie lächelt. Fritz strahlt.„Nu man los!" Abwechselnd schieben beide oen Löffel in den Mund. Das ist ein gutes Gefühl, wenn sich der Magen füllt. Warm wird einem dabei. Lieschen ist schon guter Dinge.„Weißt du", sagt sie,„es wird schon anders werden, wir sind noch jung, es geht doch vielen von uns so. Wenn wir erst wieder Arbeit haben..." Fritz winkt ab.„Verdirb mir nich'n Appetit." Sie essen schweigend zu Ende, kratzen mit dem Lössel die Schüssel aus. Lieschen wischt mit der Hand über den Mund.„War fein", sagt sie und sieht ihn zärtlich an. Ihre Hand streift über seinen Arm.„Muß rasch heim. Wiedersehn!" Draußen weht der Wind. Lieschen rennt die Straße lang. Ist froh, wie sie in den Torbogen biegt. Geht den Torweg entlang durch die Höfe. Im vierten wohnt sie. Es riecht muffig. Nach Küchendunst, Kerichteimern. Grau das holprige Pflaster, grau die alte Mietkaserne. Schmutzige Flecke, wo der Mörtel abbröckelt. An den Fenster- stricken Wäsche. Lieschen möchte auch mal in einem hellen. freundlichen Haus wohnen und von dort auf die Straße sehen können. Wenn sie denkt, wie elend ihr Fritz untergebracht ist in einem Raum beim Keller, ohne Fenster! Sie springt die enge Treppe hinauf, die Bretter knarren, es ist düster. Es stinkt nach gekochtem Kohl und nach Abort. Widerlich. Lieschen klinkt«ine der Türen auf. Die Mutter steht am Herd. „Wo bleibst du so lang?" fragt sie heftig. Aber ihr Blick ist voll Sorge und ihre Hand langt schon nach einem Teller, den sie mit Suppe füllt. Lieschen ist traurig, wie sie die hochschwangere Frau sieht mit dem blassen, abgehärmten Gesicht. Dort bei der Nähmaschine liegt ein neuer Stoff- ballen. Gleich wird Mutter wieder dort sitzen... II. Die Cafes am Kurfürstenoamm sind vollbesetzt. Man trinkt und nascht, liest Zeitung, raucht. flirtet, langweilt sich. Geschminkte Damen, platin- blond, grellrote Lippen, grellrote Fingernägel. Schmerbäuche mit protzigen Uhrketten. Blasierte Dandys mit tadellosen Bügelfalten, manikürten Händen. Studenten in Couleur, Schmisse im Ge- ficht. Die Kapelle im Frack spielt Militärmärsche. Was soll man tun? Die Sommerreisen sind vorbei. Für Autotouren ist es zu kalt. Zum Wassersport ebenfalls. Die Wintersaison hat zwar auch ihre Reize. Abendgesellschaften, Bälle. Man bereitet sich darauf vor, geht zum Schneider, be- sucht die Modesalons, läßt sich kostbare Toiletten vorführen. Beneidet gelegentlich die Mannequins um ihre schönen Figuren. Praktisch ist so ein Salon. Alles kann man dort haben. Raffinierte Nachthemden, elegante Pyjamas, Morgenkleider, Vor-, Nachmittagskleider, Tee- und Tagesend- kleider, kleine, große Abendkleioer. Dazu die passenden Mäntel, Hüte, die passenden Juwelen, all der entzückende, modische Kleinkram. Man braucht nur wählen und kaufen. Ein« Stunde später bringt es der Boy in die Wohnung. Ach ja, aber ein bißchen langweilig ist es doch. Man liegt zu Haufe auf der Couch, liest Romane, knabbert Konfekt, raucht, erwartet Besuch. Oder man geht zum Fünfuhrtee. Dort trifft sich die elegante Welt, man sieht bekannte Ge- sichter. Tanzt dort mit einem Freund. Man ist ja noch jung, erst dreißig. Hochblondine. Sehr stolz darauf. Trägt mit Vorliebe Pastellblau und Moosgrün. Schwarz nur zum Reiten. Parfüm: narcisse noire. Der Mann bewundert einen, ja. hat aber keine Zeit. Börse, Konferenzen, Reisen, vielbeschäftigt. Vorige Woche hat er ihr einen neuen Wagen geschenkt. Benz. Schmissig« Form, aber die Farbe einfach unmöglich. Er hat nicht ihr helles Blond berücksichtigt. So sind die Männer! Sie seufzt und nippt von dem süßen Wein aus dem Spitzkelch.„Es ist doch langweilig, Lieber, wie?" flüstert sie. Er wirft einen Blick in den Spiegel auf sein peinlich frisiertes Haar:„Ich denke an St. Moritz: nach Weihnachten werden wir dorthin fahren." St. Moritz— ach!" Sie strahlt:„Dort hat man den ganzen Tag zu tun. Weißt du noch, das Bobrennen voriges Jahr? Und die Skitouren? Und abends Tanz. Man kommt nicht zu Atem!" Gnädige Frau versinkt in Nachdenken. St. Moritz. Teuer und schön. Nur beste Gesell- schast. Mitten im Winter Hochsommerwärme. Auf dem Eis wird serviert. Musik spielt. Kellner auf Schlittschuhen flitzen durch die Tischreihen. Ach, das Leben ist schön..... „Eine kleine Gabe, Herrschasten!" Sie schrickt aus ihren Gedanken auf. Neben dem Tisch steht ein Mann, dreht die Mütze in den Händen. Hat nicht>mal einen Kragen um. „Bin arbeitslos, bekomme keine Unterstützung." Gnädige Frau sieht hilflos ihren Freund an. Der betrachtet angelegentlich seine weißen, schmalen, manikürten Hände und räuspert sich nervös. Da kommt auch schon der Ober und führt den Eindringling weg. Die gnädige Frau seufzt.„Daß so ein In- dividuum hier überhaupt rein kann!" raisonniert der Herr. Die Musik spielt. Tanzende Paare in matter Beleuchtung. Parfüm und Zigarettendust. Gedämpftes Lachen. Gläserklingen. Gnädige Frau hat mitleidig« Züge im Gesicht und ein wenig feuchte Augen. Senkt langsam die gemalten Lider. Und weiß, daß sie so ihrem Freund besonders gefällt. Alto fprach... Katharina von Medici(1519— 1589), Königin von Frankreich und von der Bartholo- mäusnacht her als Festarrangeurin weltberühmt, muß auch schon allerhand von Wirtschaftsankurbe- lung verstanden haben. Denn in einem Kreis gelehrter und staatskluger Männer äußerte sie einst:„Es bedarf nur einer guten oder bösen Nachricht, der man drei Tage Glauben schenkt, um ein ganzes Reich zu verderben oder zu retten." Verkauf soweit Verrat Mengenabgabe vorbehalten 242 Preise nur Freitag und Sonnabend Lebensmittsizusendungon von E�OC M. an Telephonische und schriftliche Bestellungen werden prompt erledigt! Frisches Fleisch KäibSKSmnt ohnaEeiltr., Pfd.>. 0,48 Kaibskoteieft....... pta. 0,98 Kalbsschnitzel....... m vn.1,28 Schweinebauch„ b�.. pfd 0,68 Schweinekamm°dgrmc v"» 0,78 Schweinekoteiett Wurstwaren Dampfwurst....Pfd. 0,75 Fleischwurst.... Pfd. 0,85 Hausm.-Leberw.Pfd. 0,84 Speckwurst..... Pfd. 0,85 Jagdwurst....... Pfd. 0,88 Wien. Würstchen Pfd.0.95 Mettw. ßraunsch*. Art. Pfd. 0,95 FF. Leberwurst... Pfd. 0,98 Teewurst......... Pfd. 1,10 Cervelato.Salami.PId.». 1,15 0,80 Eisbein mit spitznain......... Pfd. 0,48 Rückenfett..... pfd 0,72 Suppenfleisch..... pm, von 0,48 Roulade............... mvon 0,78 Rinderbacken.......... 0,40 Rinderlunge............. pfd 0,34 Fette und Käse Kolonialwaren Markenbutter...Pfd. 1,40 Molkereibutter..Pfd. 1,34 Molkereibutter Pfd. 1,12 Bratenschmalz Pfd. 0,46 Kokosfett...... 3 Pfd. 0,88 Bayr. Schweiz. Pfd.v. 0,92 Tilsiter vollfett... Pfd. 0,68 Steinbusch. voUt,Pfd. 0,68 Briekäse vollfett, Pfd. 0,68 Allg. Stangen zO'io.Ptd. 0,42 Harzer........... Pfd. 0,25 Tafelreis...... 2 Pfd. 0,25 Bassin-Reis...... Pfd. 0,15 Bandnudeln....Pfd. 0,36 Bruchmakkaroni Pfd. 0,36 Viktoria-Erbsen Pfd. 0,18 Schmalzbohnen Pfd. 0,22 Weis»e kl. Bohnen 2Pld. 0,25 Pflaumen getr., Pfd. v. 0,25 Samark. Äprikos.PM. 0,44 Backobst....Pfd. von 0,36 G ersteod.Rogg»«,g«br.lPfd. 0,20 ■Geflügel und Wild BraUiühneiWh..pfd.. 0,84 Hjrschrückcn m v 0,62 Enten frisch, pta. von 0,78 Hiischksulc Pfd. von 0,70 Esssnen.sthch vonl.LS iisninclien Hirschblätter p». v. 0.52 i Se„srttree„iu.nDd au8P,d:0,G SBPÜSMJ Oderbrucher H gmi Mastäflnsest. 0,75 Hasen gestreift und ausgeworfen........ Pfd. von 0,78 Zitronen 0,38 Fische,Räucherw. Seelachs gr„ii.K.>i.gi..Ptd. 0,1 6 Schellfischm.K.,i.g.,2Pld.«. 0,25 Rotbars>. gt.. o. K Pid. ,. 0,1 6 Kabliau-Filet...Pfd. 0.24 Grüne Heringe 3 Pfd. von 0.42 Leb. Hechte...Pfd. v. 0,62 Seelachs gariudiert, Pfd. 0,32 Schellfisch g«riuch..Pfd. 0,30 Ratbars gsnudurt, Pfd. 0,34 Lachs inStUcken.Pfd.v. 1,40 StückenflundernFtd. 0,40 Sprotten in Gel Dose 0,25 Fettheringe in Tomaten.2 Dosen 0.65 Oelsardinen3 Dosen 0,88 Delikatessgurken Spezial-Doae 0,68 Sentgurken Spetial-Dos. 0,68 Obst u. Gemüse Konserven i. Dese Amerik.Aeptel3Pt(tO,74 Tiroler Aepfel.. Pfd. 0,15 Anton-Aepfel 2 Pfd. 0,25 Kochbim. span. grau, Pid. 0,16 Erdnüsse gertsL, Pfd. 0,25 Bananen........ Pfd. 0,24 Ananas....... Pfd.von 0,58 Rotkohl....... 3 Pfd. 0.10 Weisskohl____ 3 Pfd. 0,10 Möhren gewasch.SPfd. 0,10 Kohlrüben....3 Pfd. 0,10 Mä rk. Rübchen ♦ Pfd. 0, 15 Sellerie....... 3 Pfd. 0,20 Zwiebeln...... 3 Pfd. 0,20 Blattspinot.... 3Pfd. 0,20 Kartoffeln 10 Pfd. von 0.24 SchwarzwurzelnPfd. 0,25 Weine und Spirituosen Preise oime Fiascn« 7,n. iuh. 31er0lierli.Maikaimn. 0,75 7,00 3le'Dürkh.Feuerb.Rtw 0,75 7, CO 29ei Irab.Wiirioarlen 1,25 12,00 Insel Samos...... 1.20 11.50 26er Gram sup..... 1,85 17,50 Äplelwei» herb, für bUn Kur- and Bowle... 0,48 2,25 Rbeinptälz.Weisswein 0,75 3,50 1ani.-RiiiB-VeisclL*,°/'.3,75 18.00 Deulscher Heinirand abgelagert eQuaJUäid�cO�b.l'ü Der Schlager! Enorm billig! Speziai-Liköre. i, fi. 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November staatsoper unter den Linden 20 Uhr Eine Nacht in Venedig Staatliches Schauspielhaus 20 Uhr Gabriel Schillings Flucht VOLKSBUHNE Theater am Bttlowpiaiz D I. Norden 2044. Zum I. Mai. 8 Uhr ena|a|V von Marcel Pagnol » OA EV IV U Deutsch V.Bruno Frank Regie: Heinz Hilpert. Dorsch, Tiedtke, Vafetti, Siedel, Verhoeven, Stein, Almas plAza lähe Schles.Sbf. 6l.8i5,Slcr.2,6,8iöl. E7 Wclchiel 4031 lese V.Dessau Tägl. 5 u. 8% Uhr H BUSTER WEST| CONCELLOS MAX ADALBERT FRITZ 6R0f/.. Zu wahr. isiuzustin v. Bernard Shaw Moissi, v Theli- mann, Benens, Evans, Otto, Sima. Wiemann. Deppe, de Kowa. metropoi-Tlrcaier I Täglich 8V. Uhr| Krihi Massary Eine Frau, die weifi, was sie will! Sonntag nachm. VaS u. 5 Walzerlraum SlädLOper Charlottenburg Fraunhofer 0231 Turnus III Freilag, 4. Nov. 20 Uhr Bohdme Rajdl a. G., Pataky. Eisinger, Müsch, Baumann, Heyer Dirigent: Brcisach Zimmer 1 Bett v. RM. S.-«ii 2 Betten v.RM.IO.-an Hotel-FrQhstQck kompl. RM. 1.50 Berlin BahnÜ; Hotel EXCELSIOR. Ejgent. Curt fclsdin.r Caf6 und Halle: Täglich spielt L. Mischa mit seinem berühmten Orchester — 10 Herren— im Hause: Augusliner- Keller München- Berlin (1200 Pers. Sitzfl.) BeiSelbstbedienung 1: Lt. 0.48 V, Lt. 0.95 Großer Kflchenbetrieb Kleine Freie«. HWMsK ÖUhris Garfen � Tom uirKmeper und sein wiener Ballett 3 Arconas, 2 Holls Hans Kolischer usw. I Flora 3434 Rauchen an. Oos fülirend«1 WmefC R�aunuit Berlins bU Theaieriwestens ISleinpl, 5121 Täglich 8H Uhr I Silfa A l p a r In Katharina Stgs ViJ U.SUhr föritprctiristel Komödlenhaus Schlltbauerdamm 25 0 2 Weidend. 8804—05 Täglich 8V. Uhr Auslandreise v.lle!t2rreid»rii.Hir«bftlil Felix Bressart Maria Paudler Paul Heidemann »v.uhr CASIilO- THEATER Lothringer Strohe 37. HIIIMIIIIIIIIIIIIIHIMIItfltnil Sonntags auch nachm. 4 Uhr Biß Liebe blüb! in Werder Berliner Volksstück in 4 Bildern mit Gesang und Tanz. Für die Leser Outschein I— l Personen Parkett 0.50 M. Fauleuil 0.75 M., Sessel 1.25 M., Stettiner Sänger Reichshailen-Tlieater 8.15 Sonntag 3.30 zu ermäßigten Preisen. ftleiodie des Glücks und das November-Programm Deutsches Theater Weidend. 5201. 8 Uhr Piinz WM von HsidMiii Sdumpiel na H. v. üliiii Regie: MaxReinhardi Thimig, Fehdmer Ciaußen, KaySler, Wegener 8 Uhr ffiose tßernd mit Paula Wessely 5 c h i 1 1 p r Blsoarcksir.(Knie) Steinpl.(C1) 6715 Täglich»>/. Uhr: Robert und Bertram Alfred Braun, fril: Hindi. Segfi SinaliBd Rose-Theater üreli Frankfirftr Slrtle 132 til. Wildml( 1 3(22 8,15 Uhr Der Zigeunerbaron Theaier im Admlralspalast Prem lere 10. November Hans Albers Li lio m Lessing-Ttiealer Tägl«V, Uhr Grete Mosheim OskarHotnoIka in Pygmalion /MMfatich'. EIN WEIHNACHTSLOS 50pF ODER" EIN GLOCKSBRIEF 10 LOSE 5 RM 20 LOSE inantdallan, Gdricke, ballon, Wanderer. Erpreß- Multipler- Monopol- Wittler. 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