Nr. 164. 31. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Freitag, 19. Juni 1914.
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Ostpreußischer Pferdehandel.
Vor dem Landgericht Berlin I( Straffammer 4 unter| zum Händler erst, wenn es absolut nicht anders möglich ist? San- stedt hält das für möglich. Doch habe es fich, wenn er Befizer an Vorsitz des Landgerichtsrats Simonsohn) begann gestern der Prozeß delowski u. Rachmann aber erhielten Lieferungsverträge, ohne daß die Firma wies, stets um Pferde gehandelt, die sich für Maschinengegen den Vorwärts" wegen der Artikel über den Ostman sich vorher an Besizer gewendet hatte. Sachverstän gewehre eigneten. Dem preußischen Pferdehandel". An die Vorgänge, die zu diger: Weil es im vorigen Jahre von vornherein unwahrscheinlich Gutsbesizer August Speer I aus Jentkutkampen jenen im Herbst vorigen Jahres veröffentlichten Artikeln den Anlaß war, von Befizern bei der Geringwertigkeit des Materials die nötige wurden vom Major drei schon numerierte Pferde wieder zurüdgebildet haben, erinnerten wir bereits in unserer Donnerstagnummer Bahl Pferde zusammen zu bekommen. gewiesen, wovon dann Sandelowski u. Rachmann zwei ankauften. in einer zusammenfassenden Darstellung. Auf Antrag der Verteidiger wird sodann als Sachverständiger Er glaubt, daß wohl auch diese nachher dem Major wieder vorDie drei„ Vorwärts"-Redakteure Genossen Leid, Wermuth, der Gutsbesitzer Hofer aus Pleinlauten vernommen. Gegen die Be- geführt wurden, doch hat er sie nicht wieder gesehen. v. Rundstedt Wielepp, die für die betreffenden Nummern verantwortlich ge- hauptung, auf Remontemärkten wurde zunächst bei Besizern und hält das nicht für wahrscheinlich. Er würde sie, meinte er, bestimmt zeichnet hatten, find angeklagt der Beleidigung des Majors dann erst bei Händlern gekauft, führt er an, daß die Pferde unter wieder erkannt haben, wie das Pferd in Stallupönen, und diese von Rundstedt, damaligen Vorsitzenden der Remontekommission Aufsicht der Gendarmen der Reihe nach aufgestellt werden wie sie wären dann wieder rausgeflogen". Rechtsanw. Ha a se stellt feft, in Königsberg . Die Anklage, vertreten durch Staatsanwaltschaftsrat eintreffen, und dann in der Reihenfolge vorgeführt werden. Nach daß das eine dieser zurückgewiesenen Pferde fünfmal prämiiert Töpfer, sieht in den Artikeln den Vorwurf, daß bei den Pferde- einem öffentlichen Markt noch einen privaten Markt, wie es für worden war. Vielleicht habe es zur Zeit des Remontenmarktes musterungen der Major von Rundstedt ihm vorgeführte Pferde aus Sandelowski u. Rachmann geschehen sei, anzusetzen, müsse gelahmt, wendet v. Rundstedt ein. Zeuge verneint bas. anderen als fachlichen Gründen vom Ankauf zurückgewiesen und mit größtes Aufsehen Kaufmann Dörfer aus Pillfallen hat ein Pferd vorgestellt, der Verweisung von Pferdebefizern an die Händlerfirma das ein bißchen start gefüttert war. Der Major hat ihm gefagt, die Sandelowski und Rachmann in Königsberg sich per dicke Sau" fönliche Vorteile zu schaffen gesucht habe. Die Angeklagten haben durch ihre Verteidiger, Rechtsanwalt Hugo Haase und Rechtsanwalt Hugo Heinemann , für die in den Artikeln behaupteten Tatsachen einen umfangreichen Wahrheitsbeweis angetreten. Geladen sind über 30 Zeugen, zumeist ostpreußische Gutsbefizer, die bei jenen Remonteantäufen ihre Pferde vorgestellt hatten, auch die Pferdehändler Sandelowski und Rachmann, sowie der Getreide: einfäufer Eigner, dessen durch den„ Ostpreußischen Grenzboten" in Stallupönen veröffentlichtes„ Gingesandt" über die Remonteantäufe im Vorwärts" wiedergegeben und besprochen worden war. Sachverständige find anwesend für die Staatsanwaltschaft der Oberst leutnant von Brösigte und der Rittmeister von Roten han, für die Verteidigung der Landtagsabgeordnete Gutsbesizer ofer. Neben den militärischen Sachverständigen sigen einige Beamte des Kriegsministeriums mit Aftenmaterial. Für die Verhandlung find zwei bis drei Tage in Aussicht genommen.
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Die Angeklagten lehnen bei ihrer Bernehmung
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die Angabe der Verfasser der zur Auflage stehenden Artikel ab und erklären, daß fie die preßgefeßliche Verantwortung für die Artikel übernehmen. Sie bestreiten aber entschieden, durch die Veröffentlichung sich strafbar gemacht zu haben. Die von der Anklage aus den nachweisbaren tatsächlichen Angaben der Artikel gezogenen Schlüsse sind in den Artikeln nicht zum Ausdrud gebracht. Wermuth, unter dessen Verantwortung der erste Artikel erfchien, weist darauf hin, daß Eigners„ Eingejandt" in einer Zeitung gestanden hat, die amtliches Organ
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das ins
für die Maschinengewehre bestimmt, schon von den Besitzern zuerregen und entspreche nicht der Uebung, daß Paare von Pferden sammengestellt und vorgeführt werden, hält dieser Sachverständige folle er nur in das Wasser oder in die Dunggrube für sehr wohl möglich.- R.-A. Heinemann hebt hervor, daß werfen. von Rundstedt erklärt, hiermit habe er sagen wollen, im auch Paare, die von Sandelowski u. Rachmann vorgeführt wurden, Interesse der Zucht wäre es besser, man schmisse dieses Pferd nicht bereits eingefahren, sondern soeben erst zusammengestellt ge zu schwer und als Militärpferd nicht zu gebrauchen war wesen seien. Sachverständiger b. Rotenhan vermag auf Wasser. Gutsbesiger Berg aus Selgeningken bei Neukirch schildert, Anfragen kaum klare Auskunft darüber zu geben, ob solche Pferdepaare gekauft werden sollen oder nicht. Der Händler braucht nicht wie es einem Namensbetter von ihm ergangen ist. Der Major habe zu sagen, wo er die Pferde her habe. Seien sie bei der Vorführung ihm ein Pferd zurückgewiesen: geeignet befunden, so taufe man sie. R.-A. Heinemann: ,, Das kann ich nicht gebrauchen. Aber ich werde Ihnen was sagen: Die Heeresverwaltung hält sich da lediglich an die Autorität des Wie fand man raus, ob sie geeignet sind? Sachverständiger:" Sie können es an Sandelowski und Rachmann verkaufen". ,, Das ist mein Ernst", Borjizenden der Kommission, das war der Herr Major v. Rundstedt. Nach einer kurzen Mittagspause wird der Herr Major v. Rundstedt
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habe der Major hinzugefügt,
,, fagen Sie nur, ich habe Sie geschickt".
von Rundstedt bestätigt, daß er dieses Pferd und zwar als erstes an die Firma gewiesen hat. Ich kann", habe er gefagt, fo ein Pferd nicht gebrauchen, aber die Firma braucht MaschinengewehrPferde".
ist. Aus Darlehmen sei damals dem„ Vorwärts" gemeldet worden, geschlossen, in den ich eintrat. ich nicht auskommen würde, gab ich Mehrlieferung in Ausdruck dicke Sau" zeige, der gewiß nicht ermutigen könne. Zeuge
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R.-A. Heine
als Zeuge vernommen. Er tritt in Zivilkleidung an den Zeugentisch heran und gibt auf Anfragen an, daß er inzwischen seinen Abschied genommen hat. Vorsigender: Es wird Ihnen in den Pferde den Händlern, die sie sofort auftauften, hinterher abkauften, Artikeln vorgeworfen, daß Sie die von Ihnen zurückgewiesenen Getreideeinkäufer Eigner aus Pillfallen, Angeindem Sie jetzt von Ihren Anforderungen an die Brauchbarkeit der ſtellter der Händlerfirma Werthmann, bekennt sich als Verfaſſer Pferde nachließen. Für diese Bevorzugung der Firma Sandelowski des auch mit feinem Namen unterzeichnete Gingesandt" im 11. Rachmann sollen Sie nun Ihre Vorteile bezogen haben." Ostdeutschen Grenzboten", das der Vorwärts" im ersten Artikel 3euge von Rundstedt: Ich wurde zum Vorsitzenden wiedergegeben hat. Schon zur Zeit des früheren Vorsitzenden der der Kommission erst kurz vor Abhaltung der Märkte ernannt. Im Remontefommission, des Oberstleutnants von Saad, hat er gegen voraus waren Abmachungen mit den Händlern getroffen worden. das Verfahren bei Remonteantäufen auftreten wollen. Ein Bes Nicht ich traf sic. Mit Sandelowski und Rachmann hatte bereits fiber hätte niemals etwas dagegen unternehmen dürfen, ohne sich mißliebig zu machen, darum habe mein Vorgänger einen Lieferungsvertrag er selber es getan. Der Major habe Besizer und Händler nicht Als ich später sah, daß mit demselben Maß gemessen. Besizer habe er verhöhnt, wie der daß Major v. Rundstedt und auch sein Vorgänger im Amt des An Auftrag. Sandelowski und Rachmann hatte ich fein erwähnt auch, daß in Stallupönen der Ausdruck gefallen set: Bräses der Remontekommission Vorteile von der Pferdehändlerfirma erhalten und sie bevorzugt hätten. Von einer Veröffentlichung dieser ihnen hätte haben sollen. Den Ankauf von Maschinengewehr- Pferden Polonäse. Intereffe. Ich wüßte nicht, was für ein Interesse ich an" Laffen Sie die Pferde zu zweien vorführen, dann haben mir Angaben sei abgesehen worden, weil es schien, daß ein schlüssiger hatte ich nicht voll, mir fehlten noch etwa 50. Vors.: Warum soll man bei solchen Geschäften Sandelowski und nicht auch einen fleinen Scherz machen? 3euge: Das Beweis dafür nicht zu erbringen war. Die Wiedergabe des„ EinVors.: An solche Geschäfte gesandte" und die daran geknüpften Betrachtungen seien aus der Rachmann hatten gut geliefert, andere miserabel, da trug ich der Pferdegeschäft ist aber zu ernst. Am Tisch der Kenntnis jener unveröffentlichen Mitteilungen zu erklären. Leid Firma die Nachlieferung auf. Die Verweisung von Befizern an schließt sich ja meist sogar ein kleines Volksfest an. hebt hervor, daß mit dem unter seiner Verantwortung veröffentlichten diese Firma erklärt sich daraus, daß die Zugpferde nur paarweise militärischen Sachverständigen sind die Aussagen dieses Zeugen Gedicht und Bild eine dem Major vorzuwerfende unzulässige gekauft werden konnten. Ich sagte dann wohl:„ Haben Sie einen mit zunehmender Heiterfeit begleitet worden. mann bereitet ihr ein jähes Ende, indem er sich an den VorEmpfehlung einer bestimmten Firma gekennzeichnet werden sollte. Passer? Nein? Dann, bitte, tun Sie mir den Gefallen Sandelowski und Rachmann haben sigenden des Gerichts wendet Wenn die Herren Sachverständigen Auch die gleichfalls zur Anklage stehende Erwähnung in einem Ihrem eigenen Interesse " Wochenfilm" habe diesen Zweck gehabt. Wiele pp ist beraber das tat ich doch nur im Interesse der Leute, bei jeder Aussage lachen, dann muß ich sie für befangen erachten Auftrag, Pferde zu besorgen bitte wenden Sie sich dorthin." die Verhandlung ebenfalls als ein kleines Volkfest betrachten und antwortlich für eine Nummer, in der des Majors Name bekannt nicht der Firma. Die Abmachungen mit ihr hatte mein Vor- und sie als Sachverständige ablehnen." Zeuge Eigner gegeben und an ihn unter anderen Fragen die als besonders brenzlich bezeichnete gerichtet wurde, ob ein Pferd von ihm bei der gänger, der Oberstleutnant v. Haad, getroffen. Borsigender: spricht in seiner weiteren Bernehmung die Ansicht aus, daß die Ist es öfter auf öffentlichen Märkten vorgekommen, daß Sie sagten, Besizer die paarweise zusammenstellung von Händlerfirma in Pflege sei. ein Pferd scheine Ihnen für die Maschinengewehr- Abteilung geeignet maschinengewehrpferden sehr wohl selber zu sein? 3euge: Ja, öfter! Bis die Artikel erschienen! hätten besorgen fönnen und dann den Verdienst in die Da sagte ich, ich werde mich den Teufel noch darum scheren, daß sie eigene Tasche hätten steden dürfen. Mitgeteilt sei ihm von berwerden zunächst die militärischen Sachverständigen über das Ver- ihre Pferde los werden. Wenn ich gesagt hatte, man solle sich an schiedenen Personen, daß sie einige vorher zurückgewiesene, dann fahren bei der Remontenaushebung gehört. Oberstleutnant v. Brö- Händler wenden, so waren es nur Maschinengewehr- Pferde. an die Händler verkaufte Pferde unter den an die Remonte figte schildert in ausführlichen Darlegungen die Pragis der Ankäufe. Bors.: Sie sollen tommission weiterverkauften Pferden wiedererkannt zu haben Im vorigen Jahre handelte es sich um außerordentliche Anfäufe für zurückgewiesene, an Händler verkaufte Pferde von diesen gekauft glaubten. Des Majors Beziehungen zur Firma seien recht nahe die Heeresverstärkung, da mußte ein sehr erheblicher Bedarf in sehr haben, indem Sie die Ansprüche herabsegten.- 3euge: Wiffent- gewesen. Er habe fast ständig in dem Geschäft verkehrt.- R.-A. furzer Zeit herangeschafft werden. Den Verdacht, daß Händler von Vorfizenden der Remonte kommissionen schon vorher Winte erhalten lich kann das nicht geschehen sein. Das Einkaufsgeschäft zog sich a ase hält es für möglich, daß ein Teil der Mitteilungen und hätten, hält Zeuge für hinfällig. Wenn eine Heeresverstärkung be- ja acht Monate hin. Wenn die abgetriebenen Pferde von Händlern Gerüchte über Mißbräuche bei den Remonteanfäufen sich nicht auf vorsteht, wisse ohnedies jeder Händler, daß Pferde gebraucht werden. herausgefüttert und frisiert waren, fann ich mich unter Umständen Major von Rundstedt, sondern auf seinen Vorgänger, Oberstleutgeirrt haben. In der Remontekonmission habe der Vorsitzende die Verantwortung. Ihnen zurückgewiesen waren, am Nachmittag dem Händler, der sie Vors. Sie sollen Pferde, die am Vormittag von nant von Haack, beziehen. Es bleibe dann, daß Mißbräuche festgestellt, Selbstverständlich würden zunächst die Pferde von Besitzern, dann erst die von Händlern vorgeführt, wobei entweder sofortige das soll mir doch erst von Fall zu Fall bewiesen werden. Da ist müßten. inzwischen aufgekauft hatte, abgenommen haben. 3euge: Ja, feien, wenn auch die Angeklagten die Verwechselung bedauern Zeuge Gigner erwähnt hierzu ein Gerücht, daß Ablehnung oder bei anscheinender Brauchbarkeit vorläufige Nume der eine Fall mit dem Pferd in Stallupönen . Das Pferd von Simon, von Haad ein paar Pferde gratis erhalten habe, zwei jährlich, eins rierung erfolge, die aber noch nicht endgültige Annahme bedeute. Der Rappe, wurde auf den Hof gebracht. Ich wußte nicht, daß für seinen Sohn. Maschinengewehr- Pferde würden mit besonderer Vorsicht gekauft, Rachmann es gelauft hatte. Als ich ihn fragte: Ist das nicht der weil sie für Infanterie bestimmt sind und daher sicher ein- Rappe von heute früh?" sagte er:" Ja!", ch nahm jetzt das gefahren sein müssen. Diese Pferde müsse man borher Pferd für die Artillerie und sagte ihm:" Sie dürfen nicht daran eine Zeitlang paarweise probiert haben, die Kommission berdienen." Vors. Sie sollen
In der
Beweisaufnahme
könne die Zusammenstellung zu Paaren nicht erst besorgen. Es sei durchaus zu verstehen, wenn Major v. Rundstedt bei
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Oberleutnant von 3ibewis bestätigt von Rundstedts Angaben über die Zusammenstellung der MaschinengewehrPferde und über die Verweisung der Besizer an die Händler. Dieser Zeuge ist es, der über einen Rappen des Gutsbesizers Simon aus Drusken gesagt hat, den könne man nicht kaufen. Nachher habe von Rundstedt das bedauert und erst auf Anweisung zu Mehrkäufen habe er auch dieses Pferd noch gekauft.
nommen und äußert sich über die Qualität der Pferde, die einer Rittmeister von Rotenban wird noch als Zeuge vervon ihm geführten Eskadron zugewiesen worden waren und größtenteils aus den Ankäufen der von Rundstedtschen Kommission herrührten. In einem 14tägigen Manöver habe er gefunden, daß diese Pferde meist sehr dürftig waren und wie Droschkengäule alles Ankäufen von Maschinengewehr- Pferden einzelne Tiere abgelehnt davon gehabt haben, daß Sie Hand in Hand" arbeiteten. und die Besizer an die Händlerfirma gewiesen Beuge: Da möchte ich bitten, daß die Herren mir das beweisen. mit sich geschehen ließen. Bezüglich seiner Ansprüche sei da Major habe, die dann die Zusammenstellung vornehmen werde. Daß ein Mir ist davon nichts bekannt. Ich habe auch für mich fein Pferd von Rundstedt entschieden an die unterste Grenze gegangen" zurückgewiesenes Pferd nachher wie in dem vom Vorwärts" unter Preis gekauft. Wenn mir eins zu billig schien, habe ich das aus berechtigtem Wohlwollen gegenüber den Züchtern", fügte hinzu. Vors.: Konnten die Pferde nicht von wiedergegebenen Fall doch noch angekauft wird, sei möglich. der Firma gefagt. 3euge gibt auf Befragen an, daß er ein Zeuge Zeuge: Das weiß ich Das könne z. B. geschehen, wenn plötzlich Order komme, so und so Pferd bei der Firma in Pflege hatte, wofür er zahlte. Sandelowski und Rachmann sein? biel Pferde mehr zu kaufen. R. A. Haase: Sind nicht die Ueber Pferde, die andere bei der Firma laufen wollten, habe er sich nicht. Im allgemeinen ist das Material von Händlern wesentlich Borsigenden der Remontekommissionen augewiesen, in erster Linie auf Wunsch geäußert. Provision habe er dafür nicht erhalten. Die besser. Es ist anzunehmen, daß die dürftigen Pferde in erster von Besitzern zu kaufen, damit diese für ihre Mühen belohnt Einstellung des Pferdes bei der Firma sei übrigens auf Rat seines Linie von den Besizern famen. Sachverständiger: Es ist langjähriger und fest- Remonteinspekteurs erfolgt, weil dort die einzige Möglichkeit, ein stehender Brauch, daß man selbstverständlich immer versucht, mög- Pferd gut unterzubringen, gewesen sei. Auf eine Frage des lichst freihändig von Besitzern zu kaufen. Es war aber wohl von R.-A. Haase gibt Zeuge an, er habe wohl 25 M. pro Monat gezahlt, vornherein flar, daß diesmal bei dem großen Bedarf das nicht die Ration dazu geliefert und dem Personal Trinkgelder gegeben. möglich sein würde. Daher war es nicht verwerflich, wenn der Staatsanwaltschaftsrat Töpfer: Also Sie sind Geber R. A. Haafe: gewesen und nicht Nehmer. Vorsitzende frühzeitig von Händlern kaufte. R.-A. Haase bittet um Auskunft über Müssen nicht die Händler ihre Pferde ebenfalls auf öffentlichen die Preise der Märkten vorstellen? Sachverständiger: Es ist eine Kulanz eigenen Pferde, die Zeuge bei der Firma gekauft hat. gegen die Besizer, wenn der Vorsitzende erst sie abfertigt und sie nicht noch warten läßt, bis er auch die Pferde der Händler gesehen Preise von vierzehn Pferden, auf die er sich besinnen kann. Zeuge nennt für die Zeit vom April 1910 bis Oktober 1913 die hat. Wenn er die Händlerpferde etwa auf besonderem Platz be- taatsanwaltschaftsrat Töpfer: Haben Sie vielleicht fichtigt, so geschieht das nicht zum Zwed einer Verheimlichung. Rabatt bekommen?- 3euge: Niemals. Ich habe stets bar beSachverständiger Rittmeister v. Rotenhan, der im Kriegs- zahlt und stellenweise sogar mehr bezahlt, als gefordert wurde. ministerium Referent für Remontierungsangelegenheiten ist, äußerte R.-U. Haase: Sie hatten also die Empfindung, daß die Firma die fich über die Maßnahmen der Heeresverwaltung bei Anläufen. Im Pferde billiger geben wollte? 3euge: Jawohl. R.-A. borigen Jahre seien wegen des großen Bedarfs Haase; Können Sie uns sagen, wie vorteilhaft Sie Ihre Pferde Lieferungsverträge mit Auffäufern verkauften? 3euge: Daß ich beim Verkauf von Pferden einen geschlossen worden, denen man auch Privatmärkte zugefleinen entsprechenden Verdienst hatte, das bin ich, folange ich Soldat billigt habe, und das sei auch gegenüber Sandelowski u. Rach bin, nicht anders gewöhnt gewesen. Solange ich Soldat war, mann geschehen. In diesem Jahre sei man ohne solche Lieferungs - werde ich berträge ausgekommen und habe auch auf Privatmärkte verzichten 20 bis 30 000 Mark an Pferden verdient fönnen. Maschinengewehr- Pferde könne man, da fie paarweise zu haben. Mit dieser Feststellung schließt die Vernehmung des Zeugen sammengestellt werden müssen, nur von Händlern kaufen. Major Major a. D. v. Rundstedt. b. Rundstedt, der geeignete Pferde dieser Art auf dem Markt sah, Es folgt die Vernehmung von mehreren auf Antrag der Verfagte den Besitzern in ihrem eigenen Interesse, sie möchten zu der teidigung geladenen Zeugen, die über die v. Rundstedtschen RemonteHändlerfirma geben. R.-A. Haase sucht festzustellen, wie weit die Berücksichtigung der Händler geht. Der Sachverständige kann anläufe zum Teil aus eigener Erfahrung berichten können. Zu Gutsbesiger Saustat aus Martingten hat Major darüber, wieviel Pferde den Händlern und wieviel den Züchtern ab- v. Rundstedt bezüglich eines solchen Pferdes gesagt: gekauft wurden, feine bestimmiten Angaben machen. Auch um wie,, Solche Pferde faufe ich nicht, solche fauft der Rachmann! biel besser die Pferde der Händler bezahlt wurden, vermag er nicht beftimmt anzugeben. Es lägen zuverlässige statistische Rachmann kaufte dann auch dieses Pferd; daß es für Maschinen. gaben nicht vor.-R.-A. Heinemann: Man greift gewehre paßte, wurde Zeugen Saustat nicht gesagt. Zeuge v. Rumb
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Die Aussage des kommissarisch vernommenen Gutsbesizers Simon aus Drusken bei Stallupönen wird verlesen. Simon hatte einen durch Schußstern und weiße Fesseln auffallenden Rappwallach dem Major vorgeführt und nach Zurückweisung an Rachmann für 1000 m. verfauft. Von diesem kaufte dann der Vorsitzende der Remontefommission dasselbe Pferd, das er doch sofort habe wieders unter diesen Umständen sollte der Major lieber Ferkel als Pferde erkennen müssen, für 1400 M. Simon äußerte ärgerlich
Taufen.
Die Zusammstellung von Pferdepaaren hätten die Besizer noch auf dem Markte selber machen können. Ueber das Verfahren der Kommission habe allgemeine Entrüstung geherrscht.
3euge von Rundstedt erklärt hierzu, er habe das Pferd sofort erkannt und es nachträglich getauft, weil er inzwischen Auftrag auf Mehrkauf von Artilleriepferden erhalten hatte. Nicht Sandelowski und Rachmann hätten es ihm angeboten, sondern er habe es bei ihnen bemerkt. Rachmann habe, als er ihm sagte, er dürfe daran nichts verdienen, 1200 M. als gezahlten Breis genannt und den habe auch er dann gezahlt. Er habe Rachmann noch gesagt: überlegen Sie es sich, es fommt zum Schwören. Rachmann habe darauf den Preis wiederholt. 3euge von 3izewiß: Ja. wohl, 1200 m. jagte mir Major von Rundstedt. Zeuge von Rundstedt: Pardon, ich irre mich ich sehe hier in meinen Notizen 1150 M. Hiernach wurde die weitere Berhandlung auf Freitag berjag
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