Nach Monier werden noch ein Polizeikommissar und drei Schuhleute vernommen, deren Aussagen nichts von Belang boten. Kurz nach 5 Uhr wurde die Sigung auf morgen vertegt.
fidlung der Parteiorganisationen geben folgende Biffern Aufschluß: Igefeb( Segit), Novelle zum Gebührengesek( Sadler), zog sich einer scharfen Diskussion, als der Präsident des Zivilgerichts Es bestehen in 649 Orten Organisationen, die einen Mitgliederstand gleich einem roten Faden das Sündenregister der schwarzen Land- Monier als Zeuge erscheint. Monier soll über seine Unterredung, von 91 609.( darunter 9122 weibliche Mitglieder) aufweisen. Nach tagsmehrheit und der ihr willfährigen Regierung. In der Dis die er am Tage vor dem Mord mit Frau Caillaux gehabt hat, aus. dem Kassenbericht betrugen die Einnahmen des Landesvorstandes fussion über die parlamentarischen Referate wurde von dem Gesagen. 147 084,99 M., die Ausgaben 144 503,89 M. Jn 85 Orten find noffen A dermann eine entschiedene Kampfesführung Bildungsausschüsse vorhanden. An Flugblättern wurden in der Be- gegen das durch den Kultusminister angekündigte Berbot des freirichtszeit( 1. Juli 1912 bis 81. März 1914) berteilt: 2 859 000 Grem religiösen Moralunterrichts gefordert. Hier handelt es sich nicht plare und ferner 122 000 Broschüren. Weiter wurden von dem darum, was besser ist, sondern um die bedrohte Gewissensfreiheit. Bayerischen Wochenblatt" wöchentlichy 4000 remplare( insgesamt In seinem Schlußwort unterstrich Genosse Müller diese Aus400 000) zur Agitation verwendet. Der Parteitalender Der arme führungen. Konrad" hat eine Auflage von 100 000 erreicht. Gine Resolution, die sich mit der Haltung der Fraktion einver standen erklärte, fand einstimmige Annahme. Hierauf wurden die Werhandlungen auf Montag früh vertagt.
Eröffnet wurde der Parteitag durch den Genossen Landtagsabgeordneten Adolf Müller- München . In seiner Begrüßungsansprache wies Genosse Braun vom Barteivorstand u. a. auch auf die Rüstungstreiber hin, die durch ihre Agitation neue Rüstungen borbereiten und die Kriegsgefahr wieder zu einer akuten machen. Wenn man nun auch nicht in dem Sinne, wie die französischen Genoffen vor wenigen Tagen gegen den Krieg Stellung nehme, so müssen doch auch wir flar zum Ausdruck bringen, daß bei uns der Wille ebenso start ist, den Rüstungstreibern entgegenzuwirken und alle Mittel anzuwenden, um einen Krieg zu bereiteln. Den Bericht des Landesvorstandes gab der Landessekretär Genoffe Auer. In Würzburg bestehe seit 1. April 1914 ein Bezirksfetrebariat, ferner soll für den Bezirk Niederbayern ein Bezirksfefretariat errichtet werden. Auch für andere Bezirke sei die Anstellung von Sekretären zur befferen Durchführung der Organisation und Agitation notwendig, jedoch zurzeit unmöglich. In seinen weiteren Ausführungen fam Auer auf die finanzielle Lage der Partei zu sprechen. Auf allen Gebieten betätigen wir uns, unsere Aufgaben find größere geworden, die bedeutende Wittel erfordern. Die Grünbung eines Parteiblattes in der Westpfals wird noch in diesem Jahre zur Tatsache werden. Unsere Gegner machen die größten Anstrengungen, da dürfen wir nicht zurückbleiben."
In der Diskussion wünscht Genosse B I um ritt- of näheren Aufschluß über die
Der Caillaux- Prozeß.
( Telegraphischer Bericht.)
Paris , 20. Juli. Der Schwurgerichtssaal war bis auf den letzten Plak mit Zeugen, Berichterstattern und Advokaten gefüllt. Nur ein leiner, durch ein Geländer von dem eigentlichen Saal getrennter Raum war für das Publikum reserviert. Gegen 1 Uhr erschienen die Mitglieder des Gerichtshofes, und alsbald wurde auch die Angeklagte, Frau Caillaug, bon givei Justizsoldaten begleitet, in den Gaal geführt.
Gerichtspräsident Albanel ermahnte die Zuhörer, mit Ruhe und Würde den Verhandlungen beizuwohnen, und richtete sodann die vorschriftsmäßige Ansprache an die Geschworenen. Nach deren Vereidigung verlas der Gerichtsaktuar die Anklageschrift, die je doch, da sie durch die Veröffentlichungen in den Blättern bereits bekannt ist, nur mit geringer Aufmerksamkeit angehört wurde. Bei dem Aufruf der vorgeladenen 75 Zeugen fanden nur die Namen der Madame d'Estradère, einer ehemaligen Mitarbeiterin des " Figaro", und der Madame Gueydan, der ersten Frau Taillaug, und der ehemaligen Minister Caillaug und Bar thou einige Beachtung.
Abonnentenversicherung der Münchener Boft". Genosse Puchta und noch andere Genossen verurteilten das Vorgehen der Münchener Genossen, die mit der Einführung der Abonnentenversicherung gegen den Willen der Gesamtpartei ge handelt hätten. Witti- München verteidigte das Borgehen der Münchener Genossen. Die Münchener seien in einer Zwangslage schworenen eine gewesen. Die Mehrzahl ber Münchener Zeitungen haben die Abonnentenversicherung; wir konnten nicht zurückbleiben, wir sind zu geben. mit dem Erfolg, ben wir bisher mit der Versicherung gemacht haben,
richtet hätten.
Gemeindewahlen.
Der Präsident forderte sodann Frau Caillaur auf, den GeDarlegung ihrer Tat
Aus der Partei.
Bezirksparteitag für das westliche Westfalen.
Am Sonnabend und Sonntag tagte in Redlinghausen der Parteitag für das westliche Westfalen. Zum Bezirke gehören die acht Wahlkreise Dortmund- Hörde, Bochum - Gelsenkirchen , Redlinghausen- Borken, Hamm - Soest , Warendorf - Lüdinghausen , Mün ster - Coesfeld , Ahaus - Tecklenburg , Arnsberg - Olze- Meschede . Der Bericht der Bezirkskommission umfaßt fast drei Jahre; der lette Parteitag fand brei Monate vor den letzten Reichstagswahlen statt. Aus dem Bericht, den Bezirkssekretär Gen. König gab, geht hervor, daß 1912/13 der Mitgliederstand 21 802 betrug und seitdem auf 25079 gestiegen ist. Das bedeutet einen Gewinn von 3277. Es muß aber bemerkt werden, daß seit 1912/13 insgesamt 22 772 männliche und weibliche Mitglieder aufgenommen worden sind. Es find also 18 852 Mitglieder verzogen, ein Beweis der unge= heuren Fluktuation, die im Industriebezirk herrscht. Die Hauptmaffe der Mitglieder fikt in den Kreijen Dortmund- Hörde ( 9802), Bochum - Gelsenkirchen ( 6598), Recklinghausen - Borken ( 4439), Hamm - Soejt( 2587); der Nest verteilt sich auf die schwarzen Wahlfreise des Münster - und des Sauerlandes, von denen WarendorfBüdinghausen mit 1227 Mitgliedern noch am günstigsten steht. Der recht gut zu nennen, ein Viertel der Mitgliedschaft sind Ge Stand der Frauenbewegung ist im Vergleich zu anderen Bezirken nofsinnen. Die Presse hat sich gut entwidelt, in der Roten Woche" wurden allein 3680 neue Abonnenten gewonnen. Die Bezirkss fommiffion hat seit dem letzten Parteitag als Agitationsmaterial an Flugblättern, Broschüren usw. etwa 8 Millionen Exemplare unter die Massen geworfen, bei der letten Reichstagswahl allein über 3 000 000 Exemplare. Es ist ungeheuer viel geleistet worden, aber die Agitation, die Werbearbeit muß noch intensiver betrieben werden, wenn wir Fortschritte machen und die Pläne der Gegner durchkreuzen wollen. Mit den schofelsten Mitteln werden wir betämpft und in manchen Bezirken wird die Abtreibung der Ver fammlungslokale, der Boykott der Presse, systematisch organisiert. In der Berichtszeit wurden 960 öffentliche und 5937 Mitglieder versammlungen abgehalten.
Der Kaffenbericht ergab ebenfalls den Nachweis, daß die Organisation fich gut entwickelt. In den letzten Jahren sind die Beiträge in allen Kreisen besser eingegangen als früher, namentlich als im Vorjahr, wo die Bewegung schwer daniederlag, infolge bes unglüdlichen Bergarbeiterstreifs. Im Jahre 1907/08 wurden erft 125 000 Monatsbeiträge gezahlt, im letzten Jahre aber 227 000. tationsmöglichkeiten erörtert, um im schwarzen Münsterland voran In der Diskussion über den Geschäftsbericht wurden die Agitationsmöglichkeiten erörtert, um im schwarzen Münsterland voranzukommen. Ein Antrag, im Münsterlande eine Agitation zu entfalten, die den dort gegebenen Verhältnissen entspricht, wurde angenommen. Ferner wurde beschlossen, daß in allen größeren Orten Kommunalturse abgehalten werden sollen. Alljährlich sollen zwei Konferengen stattfinden, an der unsere kommunalen Vertreter und Kandidaten teilzunehmen haben.
Am Abend des ersten Tages nahm der Parteitag noch ein Referat de Genoffen Reichstagsabgeordneten Dr. Duard über den preußischen Wohnungsgesehentwurf entgegen. Das Thema ist wegen der im Industriebezirte graffierenden Wohnungsnot außer ordentlich aktuell. Der Parteitag nahm eine Resolution, die ben preußischen Wohnungsgefeßentwurf verwirft, weil er nicht geeignet erscheint, das im Industriegebiet herrschende Wohnungselend durch neuzeitliche und zwedentsprechende Reformen zu beseitigen, an. Der Barteitag fordert ein Wohnungsgesetz entsprechend der Reichstagsresolution bom 22. Mai 1912. In der zweiten Reſolution wird ausgesprochen, daß das arbeitende Volt fürchterlich unter dem Wohnungselend leidet. Der Parteitag fordert daher Genossenschaften, tommunale und staatliche Instanzen auf, sofort große Summen hörden Kleinwohnungen im Eigenbetrieb herzustellen. Diese Kleinwohnungen sollen nur an Arbeiter, fleine Beamte und Angestellte zum Selbstkostenpreise vermietet werden. Ferner wird Schaffung und Ausbau von Wohnungsnachweisen und Aufnahme von Wohdie von fachmännischen Kräften und Vertretern der Bürgerschaft mungsstatistiken, sowie Einrichtung von Wohnungsämtern gefordert, geleitet werden sollen.
Frau Caillaur schilderte mit ziemlich leifer, manchmal fehr zufrieden. Verschiedene Redner aus dem Verbreitungsbezirk stodertder Stimme zunächst ihr Borleben. Sie berichtebe, daß fie der Münchener Post" verteidigten ebenfalls die Abonnentenversiche rung, gerade die Bauarbeiter und alle Arbeiter der gefahrbringenden nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Manne, dem Schriftsteller Berufe haben die Einführung mit Freuden begrüßt, die Agitation Béon Claretie, den Minister Caillaug geheiratet und in dieser The wird durch die Versicherung bedeutend erleichtert. Simon- Nürnberg das vollste Glüd gefunden habe. Sie erzählte eingehend und mit hätte es für beer gehalten, wenn die Münchener bei der Abon- großem Nachorud, welch heftige Angriffe Caillaug von seinen polinentenversicherung fich mehr nach dem Willen der Gesamtpartei getischen Gegnern, namentlich in der Bresse, erfahren, wie man ihn In seinem Schlußwort ging Auer auf die Ausführungen der berdächtigt habe, den Kongo an Deutschland verkauft zu haben, und einzelnen Rebner ein; er verteidigte die Abonnentenversicherung. erhob mit lauter und zorniger Stimme Einspruch gegen die VerHeute ist die Abonnentenversicherung etwas anderes, der frühere leumdung, daß ihr Gatte seine Stellung dazu benutzt habe, um Schwindel ist nicht mehr, seit die Staatsaufsicht eine schärfere ge- fich zu bereichern. Ihr Verteidiger würde den Beweis erbringen, worden ist. Von einem Verstoß gegen unsere Grundsäge tann keine daß sie und ihr Gatte nur das besäßen, was sie von ihren Eltern Rede sein, das hat selbst der Parteiausschuß anerkannt. Das Resultat erhalten hätten. Die politische Fehde gegen thren Gatten sei mit der Noten Woche hat gezeigt, daß durch die Abonnentenversicherung allen Mitteln geführt worden. Man habe einen intimen Brief die Agitation für die Breffe erleichtert wird. Der Parteitag erklärte sich hierauf mit der Tätigkeit des Landes- ihres Gatten veröffentlicht, um ihn bloßzustellen, und habe auch andere intime Briefe veröffentlichen wollen, von denen die erste vorstandes einverstanden. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Die Verhandlungen wurden am Sonntag früh fortgesetzt. Frau ihres Mannes, Madame Gueydan, photographische VerbielGenosse Eduard Schmid - München referierte über die bevorstehenden fältigungen erhalten habe, um sich an Caillaug wegen beffen zweiter She zu rächen. Frau Caillaug besprach sodann ausführlich bie bom Er berties einleitend auf das Bestreben der sozialdemokrati Figaro" geführte Kampagne. Sie sprach über den Besuch des schen Landtagsfraktion, das Gemeindewahlrecht zu reformieren. Von Präsidenten Monier bei ihr. Er habe auf ihre Frage nach einem bem Antrag der Fraktion, es solle mit der Verleihung des Heimat- Anflagegrunde gegen denjenigen, der Privatbriefe veröffentlichen rechtes der Erwerb des Bürgerrechts verbunden und der Gemeinde- tolle, geantwortet, daß es in Frankreich kein Gesetz gäbe, bas den wahlproporz eingeführt werden, wurde die erste Forderung von der Journalisten die Berleumdung öffentlicher Persönlichkeiten unRammer abgelehnt, dagegen der Proporz für die Gemeinden über 4000 Einwohner beschlossen. Das neue Gejez brachte der Partei möglich mache. Damit müsse man fich entiveber zufrieden geben, fehr beachtenswerte Wahlfiege. Auch in einigen Kreisvertretungen oder man müsse sich mit seinen eigenen Mitteln verteidigen. Das haben die Genossen Einzug gehalten. Ausführlich ging dann ber sei beklagenswert, und wenn man das französische Temperament Redner auf den Entwurf des Gemeindebeamtengesebes ein. Die bebente, so müsse man erstaunt sein, daß nicht öfter Beute vorbereitzustellen, um nach dem Vorbilde englischer und schweizer Begesetzliche Regelung der Anstellungs-, Gehalts- und Versorgungsverbanden seien, die Verbeumdern den Schäbel einschlügen. hältnisse der Gemeindebeamten, die wir wiederholt gefordert haben, Der Advokat der Familie Calmette, Chenu, wandte ein, daß wurde von den Homogenen benust, um ein schändliches Ausnahme- Monier versichert habe, niemals einen derartigen Sak gesprochen gefet gegen die Sozialdemokratie in Boclage zu bringen. Das Gesetz tritt die verfassungsmäßigen Rechte aller Staatsbürger mit Füßen; 8 haben. Sie erwähnte besonders, daß Caillaug auf ihre Mites soll dem Vormarsch der Sozialdemokraten in den gemeindlichen teilung von der Unterredung mit Monier hin zu ihr gesagt habe: Körperschaften ein Salt geboten werden. Für uns heißt die Lojung: Wenn es so ist, dann werde ich Calmette den Schädel einschlagen." heraus mit dem Henterparagraphen!, der die Sozialdemokraten Frau Caillaur zögerte sichtlich, bevor sie das Wort„ Schädel" niederen Rechtes machen will. Das Beamtengeset mit seinem Drum aussprach. und Dran ist zur Wahlparole geworden. Dem Henterparagraphen follen auch alle ehrenamtlichen Gemeindebeamten, wie Armenpfleger usw., unterstellt werden, d. h. also: Sozialdemokraten sollen zu Teinem Ehrenamt augelaffen werden. Der Zentralverband der Gemeindebeamten leistete, wie ein Vorgang in Ludwigshafen beweist, Frau Caillaug fagte: Jawohl, aber gewiffe Worte kann man dem Zentrum Wahlhilfe. Unser Eintreten für das gemeindliche Wer in der Oeffentlichkeit nicht gebrauchen.( Unruhe.) Weiter führte waltungsrcht, unsere rücksichtslose Opposition gegen die Regierung, Frau Caillaug aus, sie hätte ihren Mann für einen Feigling halten bie die Gemeinden zu Vollzugsorganen homogener Staatsweisheit müssen, wenn er sich die Angriffe Calmettes weiter hätte gefallen degradieren will, wird uns im Wahlkampfe gute Dienste leisten. laffen. Während des Gespräches habe Frau Caillaug ihren Mann Zu diesem Punkte lag eine Resolution vor, die sich gegen das Gemeindebeamtengesetz ausspricht, das als eine Knebelung der auch gefragt, ob er feine Drohung noch an demselben Tage ausfreien Meinungsäußerung der Gemeindebeamten, als ein schänd- führen wolle. Darauf habe Caillaug geantwortet: Nein, an liches Ausnahmegesek gegen die sozialdemokratische Partei charakteri- meinem Tage und zu meiner Stunde." Frau Caillaur fuhr fort: fiert ist. Die Stellung der Fraktion wurde ausdrücklich gebilligt, Wenn Sie wüßten, was ich bei dem Gebanden gelitten habe, daß die Resolution einstimmig angenommen. Ebenso fand ohne weitere mein Mann einen Menschen töten wollte! Zunächst habe ich an Diskussion folgender Antrag einstimmige Annahme: Selbstmord gedacht. Ich wäre an jenem Tage glücklich gewesen, Unter Bezugnahme auf das in Nürnberg 1918 beschloffene Gemein Leben für die Ruhe meines Mannes opfern zu können. meindeprogramm, Abschnitt B, Biffer 2, letter Sah: Verweigerung aller Mittel für kirchliche, höfische and militärifche Zwede", beschließt der Parteitag:
„ Es ist unzulässig, mit gemeindlichen Ehrenämtern repräfentative Berpflichtungen höfifcher ober dynastischer Art zu übernehmen oder zu erfüllen".
"
Chenu fagte, das Wort habe nicht Schädel,
sondern „ Schnauze" gelautet, es sei auch während der Untersuchung gwanzigmal gebraucht worden.
Sonntag früh wurde zunächst eine geschloffene Sigung abgehalten. Bezirkssekretär Gen. König gab einen eingehenden Bericht über den Stand der Wahlrechtsfrage in Preußen. Der Parteitag nahm die Ausführungen zustimmend entgegen. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. In der geschlossenen Sigung hielt auch Gen. Enz- Barmen seinen Vortrag über die Jugendbewegung. Er legte sehr anschaulich das raffinerte System der bürgerlich- nationalen Jugendpflege dar, das bestimmt ist, auch den lekten Proletarierjungen und das letzte Proletariermädchen für die arbeiterfeindlichen Zwecke der„ nationalen" Jugendbewegung zu gewinnen. Ganz ungeheure Summen werden dafür aufgewendet. In der Debatte über den Vortrag wurden manche recht beachtenswerte Winke gegeben, unsere Bewegung zu fördern. Die Bildungsfrage wurde lebhaft diskutiert und eine anderweite Besetzung des Bildungsausschusses beschloffen. Beim Punkt Maifeier wurde von verschiedenen Seiten gefordert, daß die Gewerkschaftsorgane die Maifeier etwas mehr propagieren möchten. Ein Antrag, die Maifeierfondsmarken abzuschaffen, wurde abgelehnt.
Inmitten eines vollkommenen Schweigens fuhr Frau Caillaug statuts beschlossen, um es dem Reichsstatut anzupassen. Eine Ferner wurde eine Aenderung des Organisations a fort: Es gab nur ein Mittel, nämlich selbst einen Schritt zu unter- Resolution wurde angenommen, die fordert, daß die Kreise Hammnehmen und zu versuchen, etwas zu erreichen. Ich dachte: Ich werde Soest und Lüdinghausen - Warendorf ben Mindestmonatsbeitrag von wohl diese Veröffentlichung verhindern können. Ich habe immer 40 f. einführen möchten. einen fleinen Revolver bei mir getragen, den mein Vater mir ge- Dann nahm der Parteitag ein Referat, des Genossen Dr. Erdgeben hatte. Auf Reisen trug ich ihn immer in meinem Neceffaire. mann entgegen über: Reaktion und Reichstag". Aber der Revolver, den ich seit langem besaß, war verlegt worden. trauen auszusprechen, weil jie beim Kaiserhoch siken geEin Antrag der Reichstagsfrattion das Vera Ich bin zu Gastienne- Renette gegangen. Ich werde Aufsehen er- blieben ist, wurde fast einstimmig angenommen. vegen, habe ich mir gesagt. Als Delegierter zum internationalen Sozialistenkongreß wurde Genosse Mar König gewählt. Als nächster Parteitagsort wurde Dortmund gewählt. Bum Bezirksleiter wurde Genosse König wiedergewählt. An der Verhandlung nahmen teil vom Parteivorstand der Genoffe Bartels, von der preußischen Landeskomission der Genosse Eugen Ernst .
Frau Caillaug führt darauf ihr Taschentuch zum Geficht und fügte weinend hinzu:„ Wenn ich den schrecklichen Ausgang vorausgesehen hätte, hätte ich vorgezogen, die Veröffentlichung der Briefe erfolgen zu laffen."
Aus Industrie und Handel.
Der Arbeitsmarkt im Juni.
In die parlamentarische Berichterstattung teilten fich die Genoffen Adolf Müller und Timm. Ueber die allgemeine Politit sprach Adolf Müller. In einer großzügigen Rede geißelte er das Zentrumsregiment in Bayern , das an Volksfeindlichkeit wohl einzig dafteht, er fritisierte scharf das vor einigen Tagen von dem Kultusminister angekündigte Berbot des freireligiösen Moralunterrichts. Die Gegner eines erniedrigenden Religionszwanges müssen auf der Sut fein, wenn sie nicht wollen, daß ihnen das Erziehungsrecht geraubt wird. In seinen weiteren Ausführungen streifte der Redner die Kompliziertheit des Staatshaushaltes, durch welche ungeheure Aufrecht stehend, die Hände gegen die Bank gestützt, erklärte Summen nuplos verschwendet werden. Es werde aber alles beim Frau Caillaug, daß sie ihre Tat nicht mit Vorbedacht ausgeführt alten bleiben, denn die bürgerlichen Parteien betrachten den Staatsorganismus eben auch als eine Versorgungsanstalt für ihre Nach- habe, oder zum mindesten, wenn sie den Gedanken, auf Calmette fömmlinge. Bayern ist heute im Deutschen Reich der Staat, der auf zu schießen, in Betracht gezogen habe, so sei doch ihr Entschluß bis Kommando Preußens alle, auch die schlimmsten Absichten der Ne Bulegt unentschieden geblieben. Sie habe nicht töten wollen. attionäre am eifrigsten auszuführen bemüht ist; Bayern befindet Sie sei mur zum Credit Chonnais gegangen, um verschiebene Bafich heute vollständig in der Knechtschaft der preußischen Junter. piere abzuheben, vor allem die von ihrem Gatten vorgebrachte Nach vorläufiger Mitteilung des Kaiserlichen Statistischen Bwischen Batikan und Bayern besteht ein inniges Verhältnis, es ist Agende vor der Rochettekommission. Sie habe nur einmal ge- Amtes zeigt die Lage des gewerblichen Arbeitsmarktes im Juni 1914 hart daran, der weltliche Arm der römischen Macht zu werden. Wir zögert, als sie im Bureau gestanden habe. Bei ihrer Rüdfehr nach gegenüber dem Vormonat wenig Besserung, in einer Reihe werden gegen diese volksfeindliche Regierung zum Angriff über gehen müſſen, zu einem Angriff in Sachen der bemokratischen Sause habe sie noch gezaubert, ob fie fich zum" Figaro" begeben aber großenteils auf die im Juni einsehende sommerliche Abflauung Reform der Verfassung, der Geschäftsordnung des Landtages, des sollte oder zu einem Tee. Schließlich habe sie auf gut Glück einen zurüdzuführen ist. Die Gesamtlage des gewerblichen ArbeitsGesezes über die Minifterverantwortlichkeit und der Beseitigung der Brief an ihven Mann geschrieben. Frau Caillaur erklärte fobann, marktes war noch großenteils unbefriedigend. Die an das Reichsratskammer. Wir bedürfen dazu der Unterstübung der daß sie in ihrem Briefe an ihren Mann niemals habe sagen wollen, Reichs- Arbeitsblatt berichtenden Krankenkassen hatten am 1. Juli Barteigenoffen und unserer Presse. Unser Kampf soll gelten der daß sie sicher sei, Calmette töten zu wollen. Ich war nicht dazu 1914 10 779 339 beschäftigte Mitglieder oder 22 753 weniger als am Erlösung der Unterdrückten aus politischem und wirtschaftlichem entschlossen, sagte sie. Außerdem hatte ich genau angegeben, daß 1. Juni, und zwar hat die Zahl der männlichen Mitglieder um Glend, getreu den Grundsäßen der Partei. Das Referat des Genossen Timm behandelte die Sozial. man den Brief nur aushändigen sollte, falls ich bis 7 Uhr nicht 0,16 Broz., die der weiblichen um 0,30 Proz. abgenommen. Der in der Regel vom 1. Juni zum 1. Juli stattfindende Stillstand bei politit. Die ganze verräterische Haltung der Zentrumschriften heimgekehrt wäre. den männlichen Personen hat fonach in diesem Jahre einer Abfand in diesem Referat gebührende Beleuchtung. Auch bei den Re Nach dem Verhör der Frau Gaillaug wird eine Purge Bause schwächung Blab gemacht, die bei ben weiblichen Personen alljährferaten über die den Babbage pochegenben Gejchentwürfe, femen gemacht. Beim Biebereintritt in die Berhandlung tommt es auch um diese Zeit wiederkehrt. Nach den Berichten von 16 größeren