Äbonnements-Bedlngungco;Mnements- Preii pränumerando!JWeljährl. 3,30 Mk,. monatL 1,10 Kl,V-MIich 25 Pfg. frei in« Hau«."Wne Nummer 5 Pfg, SonnlagS-«imet mit illustrierter Sonntag«»«äst.Die Neue Welt- 10 P'a, Post.Mnement: 1,10 Mar! pro Monat.Mmagat in die Post< Zeitung«-Mliste. Unter Kreuzband illtKland und Oesterreich-~.(259-261) 26?. 31 J|j.■.�mwuw uiu)»oefierrelch» UngarnJW Slccl, für das übrige Ausland!«ork pro Monat. Posiabonnemcnt«?Men an: velgien, Dänemarl,ld, Italien, Luxemburg, Portugal.lien. Schweden und die Schwei«.crlchetol täglich.I" �Vevlinev VolKsblskk.( 5 Pfennig)Sie Tnfefflons-GebOJjrBeträgt für die fechSgefpallene Kolonel-zeile oder deren Raum 00 Pfg., fürpolitische und gcwerlschaftliche Lcrcins»und BersanrmlungS-An«eigen 30 Pfg,„Aleine Anreisen", das fettgedruckteWort 20 Pfg, izulässig 2 fettgedruckteWorte), jedes weitere Wort'10 Pfg.Stellengesuche und Schlafstellenau»zeigen das erste Wort 10 Pfg,, iedesweUere Wort 5 Pfg, Worte über 15 Puch,Itaben zählen für zwei Worte, Inseratefta die nächste Nummer müssen bis5 Uhr nachmittags in der Expeditionabgegeben werden. Die Expedition istbis 7 Uhr abends geöffnet.Telegramm- Adresse:„SoziZitUlliotrai Rcriin",Zentralorgan der fdzialdemokratifchen Partei Deutfcblands.Reüaktion: SV. 68, �inüenstraße?.sprecher: Amt Moritzplatz, Nr. 1S1 90— 97.Freitag, den Ä». September 1914.Expedition: SM. 68, Linöenstraße Z.Zyernsprecher: Amt Moritzplatz, Rr. 151 90— 151(97.Die letzten drei tage des VdlkerHrieges.•>;Die Kriegsereignisse., Während der letzten drei Tage, an denen wir unserenjjrn nichts van den Weltereignissen berichten durften, hat� an der Gesamtkriegslage nichts Wesentliches geändert: Imst e n das ein schon Wochen währende hartnäckigeund erbitterteim O st e n Verfolgen des zurückgewichenen Feindes. � im S ü d o st e n Konzentrierung und Vorbereitung zu� Schlachten. Zur See haben Auslandkreuzer und ein./krseeboot den Beweis gebracht, daß auch die Marine�r aktiver auftritt.Auf allen Operationsabschnitten des w e st l i ch c n�Jsschauplatzes wird unausgesetzt gekänipft. Und da selbstPutsche Heeresleitung erklärt, daß eine Entscheidung nochfendz gefallen ist, so erhellt daraus, daß in dem Auf-� Niederwogen der Eiuzelkämpfe auf beiden Seiten Er-� und Rückschläge zu verzeichnen sind, ohne daß bisher�strategischer, die Kriegslage verändernder Erfolg zu ver-Men wäre. Das schlvere Ringen auf der rund 400 Kilo-. ct langen Westfront beweist aber auch, wie unrecht die zahl-Bierbankstrategen und gedankenlosen Maulhelden haben,die französische Armee in ihrer Gesamtheit als,' Gesindel und ihre Führer als unfähige KöpfeZustellen, die man im Handumdrehen an die Wand� ichen könne. Solche„Patrioten" merken gar nicht, wie�Riit einer derartigen Unterschätzung des Gegners die Taten� Erfolge der eigenen Truppen herabsetzen. Eine Unter-- Mng, die, deß sind wir sicher, von der Heeresleitung undgasten Militärs nicht geteilt wird.� den Kämpfen um die Stadt Reims ist übrigens, wunderbare Bauwerk der dortigen Kathedrale beschädigte kn. Von einer absichtlichen Zerstörung durch die Deutschen: keine Rede sein. Es ist einmal die grausame65 Krieges und vor allem dieses Weltkrieges, daß un-. hbare menschliche, wirtschaftliche, kulturelle und künstle-itk Werte zerstört werden. Die Verantwortung dafür tragen�"ie die Möglichkeit einer solchen Völkerzerfleischung haben�'führen helfen, indirekt auch die, die zu matt, zu lässigu Zu gedankenlos waren, diese Möglichkeit zu verhindern.wer kann sich da von jeder Schuld freisprechen?� Nach den Meldungen des deutsche« Generalstabs zieht«lto et e*'erne Ring immer enger um die Festung V e r d u n.>>jp e'n.en �eil der Sperrfortkette zwischen Toul und Verdunjetzt die schweren Belagerungsgeschütze.Osten wird die Verfolgung der geschlagenen russischenQU� russischem Boden fortgesetzt. Bei dem Mangel anta drsmitteln und den schlechten Wegen kann die VerfolgungFußfassen auf russischem Gebiete nicht so schnell er-' wie sich das mancher vorstellt.tyea er, kie Tätigkeit der deutschen Marine sind in den�Wrf> ei �ugen ebenfalls wichtige Meldungen eingelaufen.? Auslandskreuzer, vor allem der Kreuzer„Emden",� 5(h'n wdischen Gewässern der britischen Handelsmarine��ruch getan. Am Dienstagmorgen aber hat sich in der�we ein Kriegsdrama abgespielt: ein deutsches Untersee-iffko �rei englische Kreuzer in wenigen Minuten zum� gebracht. 1800 englische Seeleute, jäh aus demlhj gerissen, fanden den Tob in den Fluten, das deutsche0ot über konnte ohne jeden Verlust wieder nachW�aven zurückkehren. Der materielle Verlust und diefcEt �.'che Wirkung dieser Tat auf England sind natürlich groß.' des Unterseebootes über das Panzerschiff wird�dergewicht Englands an großen Schlachtschiffen stark. � Gesamtaktion der deutschen Marine aber1 Wir geben im Nachstehenden die amtlichen Depeschen�wieder, die im Laufe der letzten drei Tage eingelaufen sind:vom westlichen Kriegsschauplatz.Die Kämpfe um Reims und veröun.Berlin, 21. September.(W. T. B.) Großes Haupt-quartier, 21. September, abends.Bei den Kämpfen um Reims wurden die festungs-artigen Höhen von Craonelle erobert und im Vorgehengegen das brennende Reims der Ort B ö t h e n y genommen.Der Angriff gegen die Sperrfortlinie süd-lich Verdun überschritt siegreich den Ostrand der vorgelagerten,vom französischen VIII. Armeekorps verteidigten Cüte Lorraine.Ein Ausfall aus der Nordost front von Verdunwurde zurückgewiesen. Nördlich Toul wurden französischeTruppen in Biwak durch Artilleriefeuer überrascht.Im übrigen fanden heute auf dem französischen Kriegs-schauplatze keine größeren Kämpfe statt.In Belgien und im Osten ist die Lage unverändert.Bedeutung verleihen.�uln �kastrophe— man kanneindas Ereignisl-..... Gefecht nennen, steht bis jetzt in�Kriegsgeschichte einzig da. Sie zeigt mit er-ift Deutlichkeit, welch unheimliche und gefährlichest s Unterseeboot ist. Wir sind gewiß nicht sentimental.-HHj, bon den Verwüstungen, die eine raffinierte Waffen-stxx. Lande, zu Wasser und in der Luft anrichtet, nicht& k> Aber wir können den Wunsch nicht unterdrücken,% 5? die Zeit kommen niöge, wo das, was Menschengeist�.�schengeschicklichkeit geschaffen, nur der Erhaltung und�"3 des Menschenlebens, nicht aber seiner Ver-8 dienen möge.Karte der Schlachten bei Verdun.Großes Hauptquartier, 23. September, abends.sW. T. B.) Auf dem rechte» Flügel des deutschenWestheereS jeufeits der Oife steht der Kampf. UmfassungS-versuche der Franzosen haben keinerlei Erfolg gehabt. Ost-wärtS bis an den Argonnenwald fanden heute keine größerenKämpfe statt.Oestlich der Argonnen ist BareuueS im Laufe desTageS genommen, der Angriff schreitet weiter fort.Die gegen die Sperrforts südlich Berduu an-greifenden Armeeteilt haben heftige, aus Berduu, über dieKarte der Schisclitssi an der Marae.Maas und ans Toul erfolgte Gegenangriffe siegreich abgeschlagen,Gefangene, Maschinengewehre und Geschütze erbeutet. DasFeuer der schweren Artillerie gegen die Sperr-forts Troyou, Les Paroches, Camp desRomains und Liouville ist mit sichtbarem Erfolge er-öffnet worden.Ja Französisch-Lothringen und an derelsäs fischen Grenze wurden die französischen Bor-truppen an einzelnen Stellen zurückgedrängt.Eine wirkliche Entscheidung ist nochnirgends gefallen.Aus Belgien und aus dem Osten ist nichts Neues zumelden.Die Defthießung von Reims.Berlin, 22. September.(W. T. B.) Die französische Regierunghat sich leider nicht vor einer verleumderischen Entstellung der Tat-fachen gescheut, wenn sie behauptet, daß deutsche Truppen ohne niili-tärische Notwendigkeit den Dom von Reims zur Zielscheibe einessystematischen Bombardements gemacht hätten. Reims ist eine„Festung", die von den Franzosen noch in den letzten Tagen mitallen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgebaut Word»: ist n dzur Verteidigung ihrer jetzigen Stellung benutzt wird. Bei demAngriff auf diese Stellung wurde das Bombardement vonReims leider zu einer Notwendigkeit. Befehle wurden cricilt,die berühmte Kathedrale hierbei zu schonen. Wenn es trotzdemwahr sein sollte, daß bei dem durch den Kampf hervorgerufcilenBrand von Reims auch die Kathedrale gelitten hat— was wirzurzeit nicht festzustellen vermögen,— so würde das niemand mehrbedauern, wie wir. Schuld tragen allein die Franzosen, die Reimszur Festung und zu einem Stützpunkt ihrer Verteidigungsstellunggemacht haben. Wir müssen energischen Protest gegen die Ver-leumdung erheben, daß deutsche Truppen auS Zerstörungswut undohne dringendste Notwendigkeit Denkmäler der Geschichte und Archi-tektur zerstören.London, 21. September. kW. T. B.) Die„Times" meldenaus Paris: Theoretisch wurde das Bombardement von NcimSdurch die französische Artillerie herausgefordert, die in der Stadtaufgestellt war und das deutsche Gcschützseuer kräftig erwiderte.Französische Soldaten lagerten in den Straßen, in der Haupt-straße befand sich ein Artilleriepark, dahinter lag die Infanterie.Großes Hauptquartier, 22. September, abends.(W. T. B.)Die französische Regierung hat behauptet, daß die B e-schießung der Kathedrale von Reims keinemilitärische Notwendigkeit gewesen sei. Demgegenüber seifolgendes festgestellt:Nachdem die Franzosen die Stadt Reims durch starkeVerschanzungen zum Hauptstützpunkt ihrer Verteidigung ge-macht hatten, zwangen sie selbst uns zum Angriff auf dieStadt mit allen zur Durchführung nötigen Mitteln. DieKathedrale sollte auf Anordnung des deutschen Armee-oberkommandos geschont werden, so lang» der Feindsie nicht zu seinen Gunsten ausnutzte. Seit dem20. September wurde auf der Kathedrale die weiße Fahnegezeigt und von uns geachtet. Trotzdem konnten wirauf dem Turm einen Beobachtungsposten feststellen, der diegute Wirkung der feindlichen Artillerie gegen unsere an-greifende Infanterie erklärte. Es war nötig, ihn zu be-fettigen. Dies geschah durch Schrapnellfeuer der Feld-artillerie; das Feuer der Fcldartillerie wurde auch jetzt nochnicht gestattet und daS Feuer eingestellt, nachdem der Postenbeseitigt war.Wie wir beobachten können, stehen Türme und Acußeresder Kathedrale unzerstört, der Dachstuhl ist in Flammen auf-gegangen. Die angreifenden Truppen sind also nur soweitgegangen, wie sie unbedingt gehen mußten. Die Verant-wortung trägt der Feind, der ein ehrwürdiges Bauwerkunter dem Schutz der Weißen Flagge zu mißbrauchen ver-suchte.Amtlich. Großes Hauptquartier. 23. September.<W. T. B.) Der Oberkommandiereude der bei Reims kämpfendenTruppen hat der obersten Heeresleitung heute folgendes gemeldet:„Wie nachträglich festgestellt, ist auf die Kathedrale von Reimsauch ein Mörserschnß abgegeben worden. Nach Meldung des. Armeekorps ist das notwendig gewesen, weil es nicht möglichwar, mit Feuer der Feldartillerie die deutlich erkannte feindlicheBeodachtungsstellr-von ch«r-Kathedrale z« vertreiben."