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Stellengesuche und Schlafstellenau» zeigen das erste Wort 10 Pfg,, iedes weUere Wort 5 Pfg, Worte über 15 Puch  , Itaben zählen für zwei Worte, Inserate fta die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet. Telegramm- Adresse: SoziZitUlliotrai Rcriin", Zentralorgan der fdzialdemokratifchen Partei Deutfcblands. Reüaktion: SV. 68, �inüenstraße?. sprecher: Amt Moritzplatz, Nr. 1S1 90 97. Freitag, den Ä». September 1914. Expedition: SM. 68, Linöenstraße Z. Zyernsprecher: Amt Moritzplatz, Rr. 151 90 151(97. Die letzten drei tage des VdlkerHrieges. >; Die Kriegsereignisse. , Während der letzten drei Tage, an denen wir unseren jjrn nichts van den Weltereignissen berichten durften, hat an der Gesamtkriegslage nichts Wesentliches geändert: Im st e n das ein schon Wochen währende hartnäckigeund erbitterte im O st e n Verfolgen des zurückgewichenen Feindes . im S ü d o st e n Konzentrierung und Vorbereitung zu Schlachten. Zur See haben Auslandkreuzer und ein ./krseeboot den Beweis gebracht, daß auch die Marine �r aktiver auftritt. Auf allen Operationsabschnitten des w e st l i ch c n �Jsschauplatzes wird unausgesetzt gekänipft. Und da selbst Putsche Heeresleitung erklärt, daß eine Entscheidung noch fendz gefallen ist, so erhellt daraus, daß in dem Auf- Niederwogen der Eiuzelkämpfe auf beiden Seiten Er- und Rückschläge zu verzeichnen sind, ohne daß bisher �strategischer, die Kriegslage verändernder Erfolg zu ver- Men wäre. Das schlvere Ringen auf der rund 400 Kilo- . ct langen Westfront beweist aber auch, wie unrecht die zahl- Bierbankstrategen und gedankenlosen Maulhelden haben, die französische   Armee in ihrer Gesamtheit als ,' Gesindel und ihre Führer als unfähige Köpfe Zustellen, die man im Handumdrehen an die Wand ichen könne. SolchePatrioten" merken gar nicht, wie �Riit einer derartigen Unterschätzung des Gegners die Taten Erfolge der eigenen Truppen herabsetzen. Eine Unter- - Mng, die, deß sind wir sicher, von der Heeresleitung und gasten Militärs nicht geteilt wird. den Kämpfen um die Stadt Reims   ist übrigens , wunderbare Bauwerk der dortigen Kathedrale beschädigt e kn. Von einer absichtlichen Zerstörung durch die Deutschen  : keine Rede sein. Es ist einmal die grausame 65 Krieges und vor allem dieses Weltkrieges, daß un- . hbare menschliche, wirtschaftliche, kulturelle und künstle- itk Werte zerstört werden. Die Verantwortung dafür tragen "ie die Möglichkeit einer solchen Völkerzerfleischung haben 'führen helfen, indirekt auch die, die zu matt, zu lässig u Zu gedankenlos waren, diese Möglichkeit zu verhindern. wer kann sich da von jeder Schuld freisprechen? Nach den Meldungen des deutsche« Generalstabs zieht «lto et e*'erne Ring immer enger um die Festung V e r d u n. >>jp e'n.en �eil der Sperrfortkette zwischen Toul   und Verdun  jetzt die schweren Belagerungsgeschütze. Osten wird die Verfolgung der geschlagenen russischen QU� russischem Boden fortgesetzt. Bei dem Mangel an ta drsmitteln und den schlechten Wegen kann die Verfolgung Fußfassen auf russischem Gebiete nicht so schnell er- ' wie sich das mancher vorstellt. tyea er, kie Tätigkeit der deutschen   Marine sind in den �Wrf> ei �ugen ebenfalls wichtige Meldungen eingelaufen. ? Auslandskreuzer, vor allem der KreuzerEmden  ", 5(h'n wdischen Gewässern der britischen Handelsmarine ��ruch getan. Am Dienstagmorgen aber hat sich in der �we ein Kriegsdrama abgespielt: ein deutsches Untersee- iffko �rei englische Kreuzer in wenigen Minuten zum gebracht. 1800 englische Seeleute, jäh aus dem lhj gerissen, fanden den Tob in den Fluten, das deutsche 0ot über konnte ohne jeden Verlust wieder nach W�aven zurückkehren. Der materielle Verlust und die fcEt.'che Wirkung dieser Tat auf England sind natürlich groß. ' des Unterseebootes über das Panzerschiff wird �dergewicht Englands an großen Schlachtschiffen stark . Gesamtaktion der deutschen   Marine aber 1 Wir geben im Nachstehenden die amtlichen Depeschen �wieder, die im Laufe der letzten drei Tage eingelaufen sind: vom westlichen Kriegsschauplatz. Die Kämpfe um Reims   und veröun. Berlin  , 21. September.  (W. T. B.) Großes Haupt- quartier, 21. September, abends. Bei den Kämpfen um Reims   wurden die festungs- artigen Höhen von Craonelle erobert und im Vorgehen gegen das brennende Reims der Ort B ö t h e n y genommen. Der Angriff gegen die Sperrfortlinie süd- lich Verdun   überschritt siegreich den Ostrand der vorgelagerten, vom französischen   VIII. Armeekorps verteidigten Cüte Lorraine  . Ein Ausfall aus der Nordost front von Verdun  wurde zurückgewiesen. Nördlich Toul   wurden französische Truppen in Biwak durch Artilleriefeuer überrascht. Im übrigen fanden heute auf dem französischen   Kriegs- schauplatze keine größeren Kämpfe statt. In Belgien   und im Osten ist die Lage unverändert. Bedeutung verleihen. �uln �kastrophe man kann ein das Ereignis l-..... Gefecht nennen, steht bis jetzt in �Kriegsgeschichte einzig da. Sie zeigt mit er- ift Deutlichkeit, welch unheimliche und gefährliche st s Unterseeboot ist. Wir sind gewiß nicht sentimental .-HHj, bon den Verwüstungen, die eine raffinierte Waffen- stxx. Lande, zu Wasser und in der Luft anrichtet, nicht & k> Aber wir können den Wunsch nicht unterdrücken, % 5? die Zeit kommen niöge, wo das, was Menschengeist .�schengeschicklichkeit geschaffen, nur der Erhaltung und "3 des Menschenlebens, nicht aber seiner Ver- 8 dienen möge. Karte der Schlachten bei Verdun  . Großes Hauptquartier, 23. September, abends. sW. T. B.) Auf dem rechte» Flügel des deutschen  WestheereS jeufeits der Oife steht der Kampf. UmfassungS- versuche der Franzosen haben keinerlei Erfolg gehabt. Ost- wärtS bis an den Argonnenwald fanden heute keine größeren Kämpfe statt. Oestlich der Argonnen   ist BareuueS im Laufe des TageS genommen, der Angriff schreitet weiter fort. Die gegen die Sperrforts südlich Berduu an- greifenden Armeeteilt haben heftige, aus Berduu, über die Karte der Schisclitssi an der Marae. Maas und ans Toul   erfolgte Gegenangriffe siegreich abgeschlagen, Gefangene, Maschinengewehre und Geschütze erbeutet. Das Feuer der schweren Artillerie gegen die Sperr- forts Troyou, Les Paroches, Camp des Romains und Liouville ist mit sichtbarem Erfolge er- öffnet worden. Ja Französisch-Lothringen und an der elsäs fischen Grenze wurden die französischen   Bor- truppen an einzelnen Stellen zurückgedrängt. Eine wirkliche Entscheidung ist noch nirgends gefallen. Aus Belgien   und aus dem Osten ist nichts Neues zu melden. Die Defthießung von Reims  . Berlin  , 22. September.  (W. T. B.) Die französische   Regierung hat sich leider nicht vor einer verleumderischen Entstellung der Tat- fachen gescheut, wenn sie behauptet, daß deutsche Truppen ohne niili- tärische Notwendigkeit den Dom von Reims   zur Zielscheibe eines systematischen Bombardements gemacht hätten. Reims   ist eine Festung", die von den Franzosen noch in den letzten Tagen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgebaut Word»: ist n d zur Verteidigung ihrer jetzigen Stellung benutzt wird. Bei dem Angriff auf diese Stellung wurde das Bombardement von Reims   leider zu einer Notwendigkeit. Befehle wurden cricilt, die berühmte Kathedrale hierbei zu schonen. Wenn es trotzdem wahr sein sollte, daß bei dem durch den Kampf hervorgerufcilen Brand von Reims   auch die Kathedrale gelitten hat was wir zurzeit nicht festzustellen vermögen, so würde das niemand mehr bedauern, wie wir. Schuld tragen allein die Franzosen  , die Reims  zur Festung und zu einem Stützpunkt ihrer Verteidigungsstellung gemacht haben. Wir müssen energischen Protest gegen die Ver- leumdung erheben, daß deutsche Truppen auS Zerstörungswut und ohne dringendste Notwendigkeit Denkmäler der Geschichte und Archi- tektur zerstören. London  , 21. September. kW. T. B.) DieTimes" melden aus Paris  : Theoretisch wurde das Bombardement von NcimS durch die französische Artillerie herausgefordert, die in der Stadt aufgestellt war und das deutsche Gcschützseuer kräftig erwiderte. Französische   Soldaten lagerten in den Straßen, in der Haupt- straße befand sich ein Artilleriepark, dahinter lag die Infanterie. Großes Hauptquartier, 22. September, abends.(W. T. B.) Die französische   Regierung hat behauptet, daß die B e- schießung der Kathedrale von Reims   keine militärische Notwendigkeit gewesen sei. Demgegenüber sei folgendes festgestellt: Nachdem die Franzosen die Stadt Reims   durch starke Verschanzungen zum Hauptstützpunkt ihrer Verteidigung ge- macht hatten, zwangen sie selbst uns zum Angriff auf die Stadt mit allen zur Durchführung nötigen Mitteln. Die Kathedrale sollte auf Anordnung des deutschen Armee- oberkommandos geschont werden, so lang» der Feind sie nicht zu seinen Gunsten ausnutzte. Seit dem 20. September wurde auf der Kathedrale die weiße Fahne gezeigt und von uns geachtet. Trotzdem konnten wir auf dem Turm einen Beobachtungsposten feststellen, der die gute Wirkung der feindlichen Artillerie gegen unsere an- greifende Infanterie erklärte. Es war nötig, ihn zu be- fettigen. Dies geschah durch Schrapnellfeuer der Feld- artillerie; das Feuer der Fcldartillerie wurde auch jetzt noch nicht gestattet und daS Feuer eingestellt, nachdem der Posten beseitigt war. Wie wir beobachten können, stehen Türme und Acußeres der Kathedrale unzerstört, der Dachstuhl ist in Flammen auf- gegangen. Die angreifenden Truppen sind also nur soweit gegangen, wie sie unbedingt gehen mußten. Die Verant- wortung trägt der Feind, der ein ehrwürdiges Bauwerk unter dem Schutz der Weißen Flagge zu mißbrauchen ver- suchte. Amtlich. Großes Hauptquartier. 23. September. <W. T. B.) Der Oberkommandiereude der bei Reims   kämpfenden Truppen hat der obersten Heeresleitung heute folgendes gemeldet: Wie nachträglich festgestellt, ist auf die Kathedrale von Reims  auch ein Mörserschnß abgegeben worden. Nach Meldung des . Armeekorps ist das notwendig gewesen, weil es nicht möglich war, mit Feuer der Feldartillerie die deutlich erkannte feindliche Beodachtungsstellr-von ch«r-Kathedrale z« vertreiben."