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12.

London  , 26. September.  ( W. T. B.) Die außerordentliche Der Krieg und die Kolonien.

es unter den Unseren aber auch darüber hinaus auch| Man glaubt, daß er sich nach Pondichery   gewandt hat. Die riefig nett aufgenommen. Die Engländer haben jämmerlich schlecht nicht einen geben wird, der sie billigen würde zwei Tanks, die er in Brand steckte, enthielten 600 000 hektoliter geschossen. Wir haben nur wenig Verwundete. genau so wenig, wie die Greutel anderer gebilligt werden. Das Petroleum. aber dürfen wir wohl sagen, daß Geschichten, wie die von der lebendigen Schuhwehr, nicht wahr sein können; denn hier Anerkennung der Engländer für die Taten des richtet sich die Beschuldigung nicht mehr gegen einzelne, son- Kreuzers Emden  " kommt in folgenden Blätterstimmen Kriegswirkungen in Deutsch- Ostafrika. dern gegen größere Gemeinschaften: für sie können wir bürgen! zum Ausdrud. Die" Times" sagen, der Mut des deutschen   Kreu­Wir können von dem Auslande nicht verlangen, daß es zers verdiene Anerkennung, weil Offiziere und Mannschaften sich Berlin  , 26. September.  ( W. T. B.) Aus Deutsch  alle Meldungen über Greuel der Russen, Belgier, Franzosen selbstverständlich darüber klar sein mußten, daß der Kreuzer früher Ostafrika   sind zum ersten Male seit dem Kriegsausbruch glaubt, die von irgendeiner Seite ins Weite getragen werden. oder später aufgespürt und zusammengeschossen werden würde; ein Privatnachrichten hier eingetroffen. Aus dem Vermerk Manche dieser Tatarennachrichten sind auch schon an dieser Entfommen sei einfach unmöglich. Daily Chronicle" schreibt: auf den Briefen und Karten geht hervor, daß die Postsachen Stelle zurückgewiesen und gebrandmarkt worden. Aber Gmden" hatte eine erfolgreiche Fahrt. Die Besabung bewies, daß die englische Zensur passiert haben. Die Engländer wenn wir zugeben, daß auf unserer Seite in nichtamt- sie aus tapferen Männern besteht. Wir bewundern die bei der halten also offenbar die deutsch  - ostafrikanische Küste blockiert. lichen Mitteilungen übertrieben und erfunden wird so Fahrt gezeigte Sportkühnheit ebenso wie wir von Herzen wünschen, Daressalam   wurde als offene Stadt nicht verteidigt. Die dürfen wir wohl wünschen, daß man auch den Meldungen der daß das Schiff bald gefangen wird. anderen gegenüber vorsichtig ist. englischen haben Funkenstation Schüsse ist schwer, Völker Stadt ge­

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wie wi id fever, in einem stingen der Böffer gegeneinander. Der Untergang der drei engliſchen geben. Darauf wurde die weiße Blange liber der Eindt ob­

es jekt erleben, Objektivität zu üben. Aber streben sollen wir danach. Das ist ein Wunsch, der gegenüber allen, die da sprechen und schreiben, im Inland wie im Ausland gilt.

Blumenthals Villa von den Franzosen

fernani zerstört.

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Frankfurt   a. M., 26. September.  ( 2. T. 8.) Die Frant. furter Beitung," meldet aus Kolmar   i. Elf.: Die Franzosen haben, als sie Dreiähren wieder betraten, die Villa Blumenthals im Innern schrecklich verwüstet und ausgeraubt. Ein französischer Offizier erlaubte den Soldaten die Plünderung mit der Begründung, daß Blumenthal   ein deutscher   Spion sei. Andere Villen sowie die Hotels von Dreiähren haben nicht gelitten.

Panzerkreuzer.

hißt und es sind dann weitere Angriffe auf Daressalam   bis zum Abgang der Post, etwa am 20. August, nicht erfolgt. Der London  , 25. September.  ( W. T. B.) Die Admiralität Turm der Funkenstation ist nach den vorliegenden Mit­gibt ein Communiqué aus, worin gesagt wird: Das Ginken der Aboukir" war ein gewöhnlicher Kriegsvorfall, wie er beim teilungen von den Deutschen   selbst zerstört worden. Die weißen Patrouillieren vorkommt." ogue" und" Cressy" aber gingen Frauen und Kinder befanden sich bis Abgang dieser Post offen­zugrunde, weil sie anhielten, um Menschenleben zu retten uno bar noch in Daressalam  . Ob infolge der ausgebrochenen dabei ein bequemes Ziel boten. Die natürlichen Gefühle der Kämpfe im Innern die Engländer tatsächlich, wie die britische Menschlichkeit führten somit schwere Verluste herbei, die hätten ver- Admiralität meldete, später durch den Kreuzer Pegasus" mieden werden können, wenn strikt militärischen Erwägungen ge- Daressalam   zerstören ließen, darüber liegen verbürgte Nach­folgt worden wäre. Dieser Fehler ist aber verzeihlich unter den richten von deutscher Seite bis jetzt nicht vor. Dagegen wurde außergewöhnlichen Umständen der modernen Kriegführung. bestätigt, daß Taveta von den Deutschen   besetzt worden ist. In dem Communiqué wird es weiter für notwendig erachtet, In 3anzibar ist es nach einem hier vorliegenden die britischen Kriegsschiffe für die Zukunft anzuweisen, daß, wenn Privatbrief vom 27./28. August den Leitern der deutschen Fir­ein Schiff auf eine Mine stößt und dem Angriff eines Unterfee- men gestattet worden, daselbst zu bleiben, doch stehen die bootes ausgesetzt ist, und andere Schiffe, besonders aber Groß- men gestattet worden, daselbst zu bleiben, doch stehen die kampfschiffe bei diesen Vorgängen anwesend sind, das Wrack seinem Deutschen   unter behördlicher Aufsicht. Eine gewisse geschäft­Schicksal überlassen bleiben muß. Rettungsarbeiten dürfen nicht liche Betätigung ist ihnen erlaubt, sie dürfen Gelder einkassieren Berlin  , 26. September.  ( W. T. B.) Das Kommando der unternommen werden, die die militärische Lage schädigen könnten. und das vorhandene Warenlager veräußern. Die deutschen Garde Ersaz Division teilt mit: Die Garde- Ersatz- Dagegen sollen kleine Schiffe so schnell wie möglich zu Hilfe ge- Angestellten sind schon am 7. August nach Tanga abge­- Division hat an den schweren in Lothringen   fandt werden. und bei Lunéville   ruhmreichen Anteil gehabt. In der Ver­leihung von Eisernen Streuzen hat der Oberste Kriegsherr seine Zu­friedenheit zu erkennen gegeben. Besonders in der Zeit vom 5. bis 11. September hat die Division gemeinsam mit den Bayern   wieder­holt französische Angriffe, teilweise sogar mit aufgepflanztem Seiten­gewehr, siegreich abgeschlagen.

Kriegstaten der Garde- Reservisten und Landwehrleute.

Vom östlichen Kriegsschauplatz. Heldenhaftes Verhalten eines deutschen Lokomotivführers.

gangen.

In der Veröffentlichung wird weiter betont, daß bei dem In Mombassa   sind alle Deutschen   sofort nach Ausbruch Untergang der Schiffe die Disziplin gewahrt blieb und daß alle des Krieges festgenommen und bald darauf nach Nairobi  Rangklassen der Besazungen Mut und Aufopferung bewiesen übergeführt worden. hätten. Abgesehen vom Verlust der Mannschaften bedeute die Einbuße der Schiffe wenig, da sie zur ältesten Klasse gehörten.

London  , 25. September.  ( M. T. B.) Ueberlebende Offiziere von der Cressy" Gerichteten, daß sie das Periskop des Unter­seebootes im Abstande von 300 Schritt wahrgenommen hätten. Die Cressy" eröffnete das Feuer und ging mit Volldampf voraus.

Als Cressy" manövrierte, um der ogue" und Aboukir"

Beistand zu leisten, wurde wiederum das Periskop gesehen. Das Torpedo wurde in einem Abstand von 300 Schritt abgeschossen. Amtlich. Berlin  , 25. September.  ( W. T. B.) Die Seine Spur war deutlich sichtbar, es traf die Cressy" an der oberste Heeresleitung teilt mit: Bei einer Er- Steuerbordseite. Das zweite Torpedo verfehlte sein Ziel, das dritte fundungsfahrt auf einer Lokomotive nach Russisch- Polen traf den Maschinenraum. Die" Hogue" wurde zweimal innerhalb hinein, bei der der auf der Lokomotive stehende Haupt- zwanzig Sekunden von Torpedos getroffen. mann Bader   den Heldentod fand, hat sich der Loko­

motivführer Bed aus Tarnowit bortrefflich Das Schicksal des Hilfskreuzers ,, Kaiser Wilhelm der Große."

benommen. Beck erhielt, neben Hauptmann Bader stehend,

außer Verlegungen durch Eisensplitter einen Schuß durch die Bojen, 26. September.  ( W. T. B.)

Lunge. Troß dieser schweren Verwundung hat Beck noch vier Nach dem Posener Stunden auf seinem Boften ausgehalten und die Lokomotive Tageblatt" ist der Hilfskreuzer Kaiser Wilhelm der Große" seiner­glücklich zur Abfahrtstation zurüdgeführt, wo er dann zu- zeit nicht, wie die Engländer behauptet hatten, von dem englischen faminenbrach. Während der Rückfahrt hat er auch noch die Kreuzer Sighflyer" in den Grund gebohrt, sondern vom Kom­Lokomotive reparieren und dichten müssen, weil sie durch mandanten nach der Verschießung der gesamten Munition ge= feindliche Schüsse beschädigt war.

Seine Majestät der Kaiser hat seine Pflichttreue, Tapfer­feit und Selbstbeherrschung mit dem Eisernen Kreuze zweiter Klasse belohnt.

Der Seekrieg.

sprengt worden. Dem Posener Tageblatt" ist eine briefliche Mitteilung eines Offiziers des Kaiser Wilhelm der Große" an feine in Posen lebende Mutter zur Verfügung gestellt worden, die unter anderem folgende Stelle enthält:

Irgendwelche amtlichen Nachrichten sind beim Reichs­Kolonialamt nicht eingetroffen. Auf etwaige Anfragen könnter daher auch nur mitgeteilt werden, was in dieser Meldung ent­halten ist.

Die Engländer in Deutsch- Neu- Guinea  .

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London  , 26. September.  ( W. T. B.) Wie die Admiralität mitteilt, hat sie von Vizcadmiral Patey ein Telegramm erhalten des Inhalts, daß Friedrich Wilhelms Hafen, der Sitz der Regierung von Deutsch   Neu- Guinea  , von australi fchen Truppen befeht worden ist, ohne daß diese bewaffneten Widerstand fanden. Der Feind war offenbar bei Herbertshöhe ver­sammelt gewesen, wo Kämpfe stattgefunden haben. In Friedrich­eingerichtet.

Wilhelms- Hafen wurde die britische Flagge gehißt und eine Garnison and cin Vom österreichisch  - russischen Kriegsschauplatz.

Eine österreichische Zurückweisung.

Wien  , 26. September.  ( W. T. B.) Amtlich wird mit­geteilt: Die nach der Schlacht von Lemberg   eingeleitete Ver jammlung unserer Streitkräfte in einent Raume westlich des San hat nicht nur der Entente­presse Veranlassung zu den böswilligsten Erfindungen und lächerlichsten Kommentaren gegeben, sondern auch anderwärts unrichtige Vorstellungen über die Lage unseres Heeres hervor. gerufen.. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß die erwähnte Versammlung durchaus freiwillig erfolgt,

Nach der Wegnahme der englischen Schiffe haben wir in Rio del Oro( Westafrika  ) tagelang Kohlen genommen. Gestern hat uns der englische   Kreuzer Highflyer" aufgespürt und auf neutralem Gebiet angegriffen. Wir haben unsere Munition ver­schossen und unseren lieben Kaiser Wilhelm der Große" dann Paris  , 25. September.  ( W. T. B.) Der deutsche Kreuzer gesprengt und hierauf in Booten das Land erreicht. Heute Emden  " hat nur neun Granaten auf Madras geschossen. I werden wir nach Las Palmas   gebracht. Die Spanier   haben uns wofür als Beweis nur angeführt sei, daß sie der Gegner

Der Kreuzer Emden  ".

Freunde und Feinde in Belgien  .

I.

Lieben erinnern. Als wir mit deutschen   Kavalleristen die Strecke| Mit einem Schuß im Oberschenkel hatte er eine Nacht im strömen­Herbesthal Lüttich fuhren, wurden die Rufe und Grüße unserer den Regen auf dem Schlachtfelde gelegen. Als er gefunden wurde, jungen Soldaten vielfach von jungen Belgierinnen erwidert. Das mußte die Hose von dem hochgeschwollenen Bein abgeschnitten wird in der Nähe von Lüttich   und weiterhin freilich ganz anders. werden. Da eine andere Hose nicht vorhanden war, schleppte sich Die Bevölkerung ist ruhig, macht aber aus ihrer Abneigung gegen der Mann mit Waffenrod   und bloßen Beinen vierundzwanzig Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, denn ein Zivilist die Deutschen   fein Hehl. Jedoch hörten wir überall von Belgiern Stunden rückwärts. Dann trieb er eine Unterhose auf und mar über die belgische Grenze. Dieses Wort galt für die Tage um den lobende Worte über das Verhalten der deutschen Landsturmtruppen. schierte nun in dieser weitere vierundzwanzig Stunden, bis er sich 20. September herum, als wir zwei sozialdemokratischen Zeitungs- Les bleus". wie das Volk die Landsturmileute wegen der blauen mit der erbeuteten französischen   Hose schmücken konnte. leute uns zu einer Reise durch das südliche Belgien   rüsteten. Mit Litewfen nennt, seien gute Leute. Die Mienen werden erst dann In der Verpflegung der Verwundeten wetteiferten belgische Bässen und polizeilichen und militärischen Geleitpapieren versehen, verbittert, wenn sie von den Feldgrauen sprechen, den Truppen, Rote- Kreuz- Schwestern mit deutschen   Kolleginnen. Auf den Bahn­glaubten wir, das otkupierte Belgien   stehe uns nach allen Seiten die die eigentlichen Kämpfe in Belgien   geführt haben. Wir erlebten höfen sind große Kochkessel Tag und Nacht in Betrieb. In offen. Frohgemut reisten wir mit dem Personenzug nach Aachen  . fast rührende Beispiele der Achtung unserer Landsturmleute vor waren auf dem Bahnsteig zwei Landstürmer in abwechselnder Hier aber hatte die Zivilistenherrlichkeit ihr Ende. Nur Militär- fremdem Eigentum. Zehn Mann luden uns ein, ihre" Sommer- Schicht ununterbrochen mit dem Mahlen von Kaffee beschäftigt. züge fahren nach Belgien  , und als wir den gestrengen Herrn frische" zu besuchen: ein Schmuckstück von einer Villa, in einen Einer davon gestand uns seufzend, er habe von andern Kriegstaten Bahnhofskommandanten um die Erlaubnis zur Fahrt mit diesen blumenübersäten Garten gestellt. Als unser Landsturm das vor- geträumt, als er auszog mit dem Gesang: Mit Herz und Hand geheimnisvollen Transporten baten, machte er uns die niederschmet- nehme Quartier bezog, schloß er die Prunkräume der Villa sofort fürs Vaterland." Die Notleidenden in Belgien  , und deren gibt ternde Mitteilung, daß unsere Papiere mit all den schönen mili- ab und begnügte sich mit der Küche und einigen Schlafzimmern, Zum es in diesem unglücklichen Lande unendlich viele, wissen längst, tärischen und polizeilichen Stempeln leider ganz ungenügend" Dank, überließ der gerade zum flüchtigen Besuch zurückgekehrte daß in den rauhen, deutschen Kriegern weiche Herzen stecken, vor seien. Nur bis zur Grenze des deutschen Vaterlandes könne er Eigentümer den Landsturmleuten die freie Verfügung über den allem bei dem Landsturm. Wo deutsche Soldaten abkochen oder uns noch durchlassen. Auf denn, nach Herbesthal! Wie wir von Weinkeller. Lustig war, wie uns ein biederer Landsturmmann essen, finden sich Frauen und Kinder ein: Deutscher   Soldat, schenk dieser letzten deutschen   Station, im Vertrauen auf unsere Papiere, fragte, weshalb wohl der Belgier  , der lebhaft französisch auf die mir was," und sie betteln fast nie vergebens. Lachend erzählte nicht nur über die Grenze gelangten, sondern auch in Belgien   Soldaten einredete, immer mit dem Kommissar" gedroht habe. uns ein Feldwebel, daß die Bettelnden zuerst mit ganz kleinen weiter famen, als wir in unsern kühnsten Träumen gehofft hatten, Sie hätten sich doch nicht das geringste zuschulden kommen lassen. Töpfen kommen, die aber mit jedem Tage größeren Umfang an­sei verschwiegen. Wir haben aber den Offizieren und vor allem Der Belgier hatte aber nur die im Französischen viel angewendete nehmen, bis die Unbescheidenen in die notwendigen Schranken ge= den Bahnbeamten, die sobiel Verständnis nicht nur für unsere Redensart comme ça"( so so!) gebraucht. Ueber den Kommis- wiesen werden müssen. So sorgt der deutsche Landsturm, wie wir abenteuerliche Fahrt, sondern auch für die Wichtigkeit unserer Auf- sar" wurde dann in der Landsturm- Villa zu... an jenem Sonn- glauben, mit Erfolg dafür, daß die Belgier doch nicht das ganze gabe zeigten, auch an dieser Stelle zu danken. tag biel gelacht. deutsche   Volk für Barbaren und für Hunnen halten, welche Namen fie uns nach den Schreckenstagen des August fast ausnahmslos zu­gelegt haben.

Während unserer fünftägigen Reife benußten wir nachein- Die Uniformen des Landsturms sind nicht immer paradefähig. ander: Verpflegungs-, Munitions, Truppen-, Vertoundeten, Ge- Es begegneten uns Bataillone, die eine schlichte, fast schwarze Mit chrlicher Anerkennung steht man vor dem, was deutsche fangenen- und Leerzüge. Dazwischen lagen ausgedehnte Märsche. Joppe, beinahe ohne militärische Abzeichen, trugen. Diese Truppe Nur in einer Nacht konnten wir uns den Lurus eines Bettes ist von ihren bunter angezogenen Kameraden" Joppengardisten" Eisenbahner in den vergangenen Wochen geleistet haben. Wir Icisten und zwar in einem Hotelzimmer, das noch deutliche Spuren getauft worden. Charakteristische Typen weist der bayerische   Land- fuhren mit Schaffnern und Zugführern, die zehn und zwölf Tage des Straßenfämpfes trug. Sonst übernachteten wir: zwischen sechs sturm auf. In einer Wirtschaft zu Namur   saßen wir mit Land- ohne ausreichende Verpflegung unterivegs waren. Es waren Be­Dragonerpferden in einem Viehwagen, im Biwat einer Bahnhofs sturmleuten aus Bayern   zusammen. Ingrimmig zeigte uns ein amte dabei, die, als sie unsere politische Richtung erfuhren, offen wache, in einem Wartesaal erster Klasse mit Wachmannschaften, waderer Franke deutsche Soldaten aus Lothringen  , die in flottem über gewisse Verhältnisse in Friedenszeiten lage führten. Doß und im Stroh eines Badwagens. So war die Reise zwar wesent- Französisch mit der Kellnerin scherzten: Schaun's die do drübn, aber jetzt nicht von geregelter Arbeitszeit die Rede sein kann, ist lich unbequemer als eine Fahrt im Auto, hatte aber den Vorteil, dös sen gar foane richtign Daitschn net. Alleweil reden's Fran- ihnen allen klar." Nun müssen wir alle ran. Die in der Schüßen­daß sie uns mit den deutschen Truppen, den deutschen Beamten zessch mit dene Weibsbilder. Und moanens denn, se sagtn uns, linie haben es ja noch viel schlimmer als wir." Auf den Bahn­und auch mit der belgischen Bevölkerung in nahe Berührung brachte. wos se mit dene Weibsbilder ausgemacht habn? Net zum Bredn. höfen sieht man die Herren mit den bekannten roten Mützen sich Und das war uns die Hauptsache. Ueber die Dauer der Fahrten Dös ist doch toa daitsche Kameradschaft net." Hoffen wir, daß bewegen, als hätten sie von jeher in Belgien   Züge abgefertigt. Es geht alles wie am Schnürchen. Den Truppen, die die Eisenbahn­und ihrer Unterbrechungen nur soviel, daß wir beispielsweise in trotzdem die deutsche Einigkeit nicht in Trümmer geht. cinem Verpflegungszug für die drei Kilometer von Aachen   nach In langen Zügen werden Verwundete durch Belgien   in die linien wieder in Stand seßen, folgen Eisenbahnbetriebsbeamte in Ronheide 4% Stunden brauchten, auf der Rückreise fuhr ein Leer- Heimat befördert. Wir sprachen mit manchem von den Braven, mächtigen Zügen. Mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit nehmen zug die 15 Kilometer lange Strede Verviers- Herbesthal in die für uns alle geblutet haben. Verzagt und entmutigt fanden wir sie von den Bahnhofseinrichtungen Besitz, und wären nicht überall 12% Stunden. feinen. Nur vereinzelte prahlten. Die meisten gestanden zu, daß französische   Schilder und Poften mit aufgepflanztem Bajonett, Schon bald hinter der belgischen Grenze fieht man die unheil- fie in den ersten Gefechten ein beklommenes Gefühl beschlichen könnte man sich in eine Friedensfahrt auf deutschem Gebiet hin­Die Uniformen der Beamten sind hervorragend vollen Folgen des Franttireurkrieges: reihenweise niedergebrannte habe. Bald aber gewöhne man sich an die Gefahr und die Schreden einträumen. Häuser, Häufiger aber find die Ortschaften, die friedlich aus ver- des Schlachtfeldes. Sie kamen aus der großen Schlacht in Nord- sauber, die Knöpfe blank. Selbst die Kleidung der Unterbeamten gilbendem Blattgrün herborlugen. Mindestens bis in die Gegend frankreich  . Tagelang hatten fie in naffen Schüßengräben und dann sieht so gut aus, daß zwei französische   Gefangene beim Eintritt von Lüttich   scheint sich die belgische Bevölkerung sehr beruhigt zu bisweilen noch verwundet im Felde gelegen. Eine seltsame Reife eines Schaffners wissen wollten, zu welcher Truppe dieser" Offi­haben. Allenthalben sieht man bärtige Landsturmleute mit ihren lag auf den Gesichtern der meist erst zwanzigjährigen jungen Leute. zier" gehöre. Sie waren sehr erstaunt, und der Schaffner aus feindlichen" Quartiergebern plaudernd an den Türen, und wieder- Auf dem Bahnhof von Charleroi   erregte ein Verwundeter Aufsehen, Sachsen   nicht weniger stolz, als wir die entsprechende Aufklärung holt jahen wir die deutschen   Väter im Kriegsrod fich zärtlich der der zu dem Waffenrod   und dem Helm eines deutschen   Jägerba- gaben. Kinder annehmen, die sie wohl an die in der Heimat zurüdgelafenen I taillons eine französische Artilleriehose mit breitem Streifen trug. I