Einzelbild herunterladen
 
auswärtigen Städten Arbeitskräfte. Welche Bedingungen sie dabei stellt, geht aus folgender Zuschrift hervor, die ein von auswärts um eine Stelle sich Bewerbender erhielt; ihm wurde geschrieben: »Verband Berliner Metall-Jndusirieller Arbeitsnachweis Berlin   80, Wusterhausener Str. 15. Berlin  , den...... 1914. Herrn........ Im Besitze Ihrer an die Firma Siemens u. Halske Werner- werk gerichteten Bewerbung teilen wir Ihnen mit, daß Sie eventl. bei der genannten Firma eingestellt werden können. Wir bemerken jedoch hierzu, das; Ihre Reise nach hier auf eigene 'Kosten und Gefuhr zu erfolgen hat, daß weder wir noch die Firma eine Entschädigung für Zeitversäumnis, Fahrauslagen usw. gewähren können, auch dann nicht, wenn von Ihrem Angebot wider Erwarten �aus irgendeinem Grunde kein Gebrauch gemacht werden sollte.' Selbstverständlich würden wir uns dann bemühen Sie möglichst bald in einem anderen zu unserem Verbände ge- . hörenden Betriebe unterzubringen. Wir �sigen noch hinzu, daß die Firma Wert darauf legt, daß Sie dem bei ihr bestehenden Unter st ützungsverein beitreten. Ihre eventuelle Einstellung wird jedoch hiervon nicht abhängig gemacht. Sofern Sie hiermit einverstanden sind, melden Sie sich mit Ihren Papieren und diesem Schreiben in unserem Arbeitsnachweis in der Zeit von 83 Uhr. Hochachtungsvoll." »Nicht die Firma Siemens u. Halske ant wortet, sondern der Verband Berliner  Metallindustrieller. Der Verband Berliner Metall' industrieller hat also nichts gegen die gelben Praktiken der Firma Siemens u. Halske  (Siemens u. Halske   ist Mitglied des Verbandes Berliner   Metallindustrieller) einzuwenden; er bemüht sich im Sinne des Angebotes der Firma für sie. Der Verband der Berliner   Metallindustrieller hat also nichts da gegen, daß der Kampf der Unternehmer gegen die organi sierten Arbeiter auch in der gegenwärtigen Zeit fortgeführt wird. Es zeigt dies, was es vielfach mit den den Arbeiter' organisationen gegebenen Erklärungen der Unternehmer au sich hat, in der gegenwärtigen Kriegszeit mit ihnen Hand in Hand gehen zu müssen. Warum der Wink mit dem Zaun- Pfahl in dem Schreiben, wenn die Firma Siemens u. Halske   die Einstellung des Arbeiters nicht davon abhängig machen wird, ob der betreffende Arbeiter Mitglied des gelben Werkvereins werden will oder nicht? Und der Verband der Metallindustriellen leistet dazu hilfreiche Hand. Der Arbeiter, der sich an die Firma Siemens u. Halske   mit seinem Arbeitsangebot wandte, soll sich nicht bei der Firma, sondern im Arbeitsnachweise des Verbandes Berliner   Metallindustrieller, Wusterhausener Straße, melden. Angesichts dieser Sachlage werden alle organisierten Ar' beiter dringend ersucht, bis auf weiteres Angebote der Finna Siemens u. Halske   unberücksichtigt zu lassen. Wer dem Schreiben vertraut und auf eigene Kosten und ohne bestimmtes Versprechen auf Einstellung nach Berlin   kommt, befindet sich dem Unternehmerverbande und auch der Firma Siemens u. Halske   gegenüber in einer Zwangslage; er muß sich wohl oder übel den gestellten Bedingungen fügen, selbst wenn sie ihm in innerster Seele zuwider sind.
öerlkn und Umgegend. Die Lage der Bilderrahmeumacher ist jetzt eine etwas bessere als zu Anfang des Krieges. Ein Teil der Rahinenmacher steht wieder in Arbeit. Allerdings wird meist bei verkürzter Arbeitszeit ge' arbeitet. Befremden erregte in einer Versammlung der Bilder' rahmenmacher das Verhalten der Firma Wolf. Nachfolger Kindler, in der Sanderstraße in Neukölln. Diese Firma hat sofort nach Aus- bruch des Krieges sämtliche Arbeiter entlassen, hat dieselben aber später wieder eingestellt unter der Bedingung, daß sie sich Lohw abzüge von 2535 Proz. gefallen lassen. Zwei jugendlichen Ar' beitern, welche laut Kontrakt vom 1. Oktober mit 25 M. pro Woche bezahlt werden müßten, gibt der Unternehmer jetzt nur 15 M. pro Woche, trotzdem müssen diese auch Arbeiten erwachsener Kollegen der« richten. Ebenso speist der Unternehmer die weiblicheu Arbeitskräfte ab. Und das alles, obgleich die Firma dem Tarifvertrag untersteht. Der Obmann� der Bilderrahmenmacher teilte in der Versammlung mit, daß in nächster Zeit weitere Verhandlungen mit diesem Unter» nehmer stattfinden werden. Dann beschäftigte sich die Versammlung mit dem Arbeitsnachweis. Der Inhaber der Firma Gost, Aleran- drinenstraße, Herr Levi, benutzt selten den Arbeitsnachweis; er stellt seine Arbeitskräfte fast immer auf Umwegen zu schlechteren Be- dingungen als den tariflichen ein. Mit Unkenntnis kann sich dieser Unternehmer nicht entschuldigen, da er zur Zeit des Vertragsschlusses und auch jetzt noch eine führende Stellung in der Unternehmer- Vereinigung einnimmt. Ferner wurde beklagt, daß in einzelnen Werkstätten Ueberstunden verlangt würden. Die Versammlung war der Meinung, daß es unter jetzigen Verbältnissen geradezu ein Ver- brechen sei, Ueberstunden zu machen. Es seien genügend Arbeits» kräsle vorhanden. veutfches Ketch. Zerstörte Gcwerkschaftsorganisationen in Ostpreußen  . Während unsere gewerkschaftlichen Organisationen auch in dieser schweren Zeit allgemein in durchaus anerkennenswerter Weise funktionieren, sind sie in jenen Distrikten, die von feindlicher In- vasion nicht freiblieben, völlig aufgelöst. Der Vorsitzende deS Bau- arbeiterverbandes, Fritz Paeplow, hat im Auftrage seiner Or- ganisation das durch den Krieg verwüstet« Ostpreußen   besucht. Seinem sehr interesianten Bericht, den er imGrundstein" ver- öffentlicht, entnehmen wir hier einen Teil, der sich auf die geWerk- schaftlichen Organisationen bezieht. Es heißt dort: Und nun unsere Organisation! Ach, wo sind die so kräftig aufblühenden Zweigvereine geblieben?! Auch sie sind bis auf einige auf der Flucht! Mehr als in jedem anderen Landesteil sind natürlich in Ostpreußen   sofort alle gedienten wehrfähigen Männer eingezogen worden; hat doch der Landsturm den ersten Andrang der Russen abwehren müssen. Von den am Schlüsse des zweiten Quartals gezählten Mitgliedern unseres Verbandes war bis zum 12. September fast die Hälfte eingezogen. Ein großer Teil der nicht eingezogenen Kollegen fft   sofort bei Ausbruch des Kriegs nach Königsberg   und an anderen festen Orten zur Schanz- arbeit gegangen, wo sie in ihrer Bewegungsfreiheit ebenso ge- halten werden wie die Soldaten, also sich um die Organisation kaum kümmern können. Und der Rest bis auf wenige Hundert ist geflüchtet, hierhin und dorthin versprengt. In einigen Orten hatten sich die Kollegen schon wieder gesammelt, und da sie inzwischen hören und sehen konnten, daß der Deutsche Bau- arbeiterverband noch lebt und gar nicht daran denkt, seine Tätig- keit einzustellen, werden sie sich wohl auch darauf besinnen, daß sie die Pflicht haben, das begonnene Werk nach Kräften fort- zusetzen. Auch hier gibt es viele Trümmer, die nicht einmal durch NoWauten" während des Kriegs in Ordnung gebracht werden können. �Da kann erst der Fried« die Wunden heilen. Und wie das zerstörte Ostpreußen   in seinem Aeußeren neu erstehen mutz, so wird auch gewiß unsere Organisation von neuem starke Wurzeln schlagen und zu einem stattlichen Baum erwachsen müssen. Nie war ja der Wert der Organisation augenscheinlicher als jetzt."__ Ms Industrie und Handel. Wirtschaftliche Lage in Spanien  . Der Handelsvertragsverein sendet uns folgende au? Barce- Iom kommende Zuschrift;
..Die hiesige Lage wird jeden Tag hoffnungs- loser. Die hiesige Industrie muß wegen Mangel an Roh- waren fast vollständig die Arbeit einstellen, wodurch die Zahl der Arbeitslosen allmählich auf 17 999 Mann in Barcelona   und Umgegend gestiegen ist. Da die Regierung kein energisches Ein- schreiten zeigt, steigt die Erregung der Arbeiterklasse derart, daß wir hier von Stunde zu Stunde den Ausbruch einer ernsten Re- Volte befürchten. Wenn es auch immer heißt, daß die Arbeiter Ruhe halten, so lassen die großen Vorsichtsmaßregeln, welche in allen Stadtteilen getroffen werden, auf die große Gefahr einer Revolte nur zu deutlich schließen. In den Provinzen sieht es noch trauriger aus. Auch dort muß die Industrie feiern. Aber das schlimmste ist, daß die großen Fruchternten wegen des Krieges nicht exportiert wer- den können. Durch diesen unberechenbaren Schaden gehen in vielen Provinzen bedeutende Fruchtexporthäuser zugrunde und Hunderte von kleineren Häusern dieser Branche werden vernichtet. Es kommt noch dazu, daß aus Frankreich   viele Tausende von Arbeitern ohne irgendwelche Mittel nach Spanien   zurückkehren mußten. Diese Schwärme derRepatriados  ' ergossen sich über San Sebastian   und Barcelona  . Die Behörden mußten für diese armen Menschen für Speise, Unterkunft und freie Rückkehr in die Heimatsorte sorgen. Dort angekommen finden die vielen Arbeiter keine Beschäftigung und sind auf die Wohltätigkeit der Vereine an- gewiesen. Die Regierung hat gleich öffentliche Arbeiten ausge- schrieben, aber bis jetzt ist wirklich herzlich wenig getan worden! Hier in Spanien   hat ja immer alles viel Zeit.'
Soziales.
Entschädigung für die Urlaubszeit. Ist Urlaub vereinbart, wird aber nicht gewährt, so ist die Urlaubszeit bar zu entschädigen. So entschied gestern die Kannner 6 des Gewerbegerichts. Der Brauereiarbeiter Vetter war bei der Firma Groter jan u. Co. seit sechs Jahren beschäftigt. Nach dem geltenden Ta: f stand ihm unter Forlzahlung des Lohnes ein Urlaub von einer Woche zu. Als der Krieg ausbrach, wurde zunächst im Einverständ- ms mit der Organisation die weitere Urlaubsgewährung an die bisher nicht beurlaubten Arbeiter unterbrochen. Bald regelten sich jedoch die Arbeitsverhältnisse so, daß auch diese Arbeiter ihren Urlaub bekommen konnten und sollten. Der Kläger   kam aber nicht in den Genutz seiner Ferien, weil er zum Heeresdienst einberufen wurde. Er verlangte nun, in bar entschädigt zu werden. Die Firma, die im übrigen für die Familien der Kriegsteilnehmer Unterstützungen gewährt, weigerte sich, die in Betracht kommenden 32,59 M. auszuzahlen, um der prinzipiellen Bedeutung des F illes wegen eine gerichtliche Entscheidung herbeizuführen. In der cr- wähnten tariflichen Bestimmung ist nämlich der Fall einerÖ.r- entschädigung nicht vorgesehen. Die Firma machte geltend, daß es nicht ihr Verschulden sei, wenn der Kläger um seinen Urlaub gekommen ist. Das Gericht hat sich auf dea Standpunkt des Klägers gestellt Magistratsrat Schultz führte zur Begründung auS: Die Beklagte war nach dem Tarif verpflichtet, Urlaub zu gewähren. Sie wäre von dieser Verpflichtung entbunden gewesen, sofern Unmögl'ujküt der Leistung vorlag. Dieser Fall hätte vorgelegen, wenn dw Kläger   sofort bei Kriegsausbruch einberufen wurde. Die Einbe- rufung erfolgte jedoch erst vor vierzehn Tagen. Daß die Eiubc- rufung zu erwarten stand, war der Firma bekannt. Sie hätte es also so einrichten können, daß der Kläger   seinen Urlaub noch vorher erhielt._ Gerichtszeitung. Ersinderpcch. Eine Strafsache, die ursprünglich unter den« Gesichts- Punkte des Landesverrats verfolgt wurde, schließlich aber zu einer Anklage wegen�versuchter Erpressung geführt hat, beschäftigte gestern die 5.. Strafkammer des Landgerichts I  in einer Tagessitzung. Der angeklagte SZjährige Unternehmer Wilhelm Rietsch befaßt sich seit Jahren mit eisenbahntechnifchen Fragen und hat auf diesem Gebiete auch mehrere Pateute erworben. Im Jahre 1913 machte er eine Erfindung, die es verhindern sollte, daß Eisenbahn  - weichen und-signale durch unbefugtes Stellen des Armes am Signalmast verändert werden können. Er behauptet, daß dies zurzeit unter Ausschaltung des Stellwerksbeamten möglich sei und manche Beamte, die bei Unglücksfällen der letzten Zeit für schuldig befunden wurden, zu Unrecht verurteilt worden seien. Ter An- geklagte erhielt auf seine Erfindung ein Patent und bot sie dem Eisenbahn-Zentralamt zur Prüfung au. dieses erhob aber gegen die Patenterteilung Einspruch, wurde jedoch mit der Beschwerde abgewiesen. Auch nachdem er eine Verbesserung gleichfalls hatte -atentieren lassen, bekundete das Zentralamt kein Interesse für eine Erfindung, sondern lehnte ein wiederholt beantragtes Näher- reten ab. Im Anschluß an ein vorgekommenes Eisenbahnunglück in der Nähe von Zabern   hatte der Angeklagte inzwischen im Zaberner Anzeiger" zur Propaganda für seine Erfindung einen Artikel veröffentlicht, der den Nachweis führen sollte, auf welche Weise es durchaus möglich sei, daß unbefugte oder verbrecherische Hände unter Ausschaltung des Beamten daS Signal aufHalt" oderFreie Fahrt" stellen könnten. Der Angeklagte fühlte sich nun dadurch verletzt, daß das Eisenbahn-Zentralamt seine vom Patentamt anerkannte Erfindung durch nach seiner Ansicht wissent- lich unwahre Behauptungen herabgesetzt habe und er richtete des- halb mehrere in gereiztem Tone gehalten« Schreiben an das Zentralamt, in welchen er dem Amte allerlei Vorwürfe macht und Drohungen aussprach. Er verlangte in einem»schreiben vom 29. Juli, bis zum 5. August die Zusicherung, daß die angeblich un- wahren Behauptungen zurückgenommen würden, widrigenfalls er am 5. August mit der Veröffentlichung und massenhaften Verbrei- tung seines Schreibens und des Artikels desZaberner Anzeigers vorgehen würde. In einem Schreiben vom 39. Juli verlangte er nochmals Prüfung seiner Erfindung und Aufstellung von Kosten- anschlügen;das sei ein gutes Mittel, die unbedingt am 5. August erfolgenden Veröffentlichungen und die in Aussicht genommene Massenverbreitung des erwähnten Artikels zu verhindern". Da dieses Schreiben erst nach der Mobilmachungsorder einging, er- ölgte die Verhaftung de? Angeklagten wegen Landesverrats. Die Eisenbahnbehörde war nämlich der Ansicht, daß die angedrohte Ver- öffentlichung der Methode, wie jedermann leicht eine falsche Signalstellung herbeiführen könne, in der damaligen kritischen Zeit außerordentlich bedenklich gewesen wäre, da bekannt war, daß eine große Zahl fremdländischer Agenten und Spione in unserem Lande weilte, um unseren Truppenaufmarsch zu stören und da es nicht ausgeschlossen schien, daß diese Leute die vom Angeklagten eingehend geschilderte Möglichkeit, Eisenbahnunfälle herbeizuführen, in die Tat umzusetzen versuchen würden. Der Angeklagte ist später auf die Bürgschaft eines Reichstagsabgeordncten hin aus der Haft entlassen und schließlich wegen versuchter Erpressung unter Anklage gestellt worden. Er bestritt mit aller Entschiedenheit, irgendwelche Bereiche- rungSzwecke verfolgt zu haben. Gegen die Vernehmung des Ober- baurats Hentzcn vom Eisenbahn  -Zentralamt erhob Rechtsanwalt Dr. Davidsohn Einspruch, da dieser doch zu sehr Partei sei. DaS Gericht verzichtete auch aus dieses Sachverständigen-Gutachten. Auf Antrag des Staatsanwalts Waschow wurde während der Er- örterung der in Frage kommenden technischen Einzelheiten die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit auSge- schlössen. Nach 9stündiger Verhandlung beantragte der Staats- anwakt wegen versuchter Erpressung X Jahr Gefängnis. Das Gericht erkannte wegen versuchter Nötigung auf 2 Monat Ge- ängnis.__ Billige" Kohle«. Die bei Beginn des Krieges einsetzende Furcht vor fpäterem Kollenmanael batte sich eine Schwindlergesellschaft
zunutze gemacht, gegen welche gestern die 1. Strafkammer des Landgerichts I   unter Vorsitz des Landgerichtsrats Pauli eine Anklage wegen gemeinschaftlichen Betrugs, Urkunden- fälschung, Hausfriedensbruchs und Diebstahls zu verhandeln hatte. Aus der Anklagebank mußten die Händler bezw. Arbeiter Franz Tanncmann, Max Damitz, Max Schaffranke, Max Gacdtke, Rudolf Schäpe, Emil Zimperl, Alois Hippauf, Emil Bartmann und Max Fritsch Platz nehmen. Ju den Monaten August und Sep- tember tauchte in Berlin   und Charlottenburg   eine Betrügergesell- schaft auf, die in folgender Weise arbeitete. Einer der Schwindler klingelte an den Wohnungstürcn und bot Preßkohlen zu dem auf- fällig billigen Preise von 89 Pf. pro 199 Stück an. Er erzählte dabei, daß es sich um einen Rest von einigen tausend Stück handele, der billig verkauft werden müsse, da der Besitzer zum Militär ein- gezogen sei. Dieses verlockende Angebot veranlasste viele Haus- frauen. die einen späteren Kohlenmangel befürchteten, Preßkohlen zu bestellen. Wenn sie dann später die gelieferten Kohlen nach- zählten, so entdeckten sie zu ihrem Schrecken, daß die Schwindler die Köhlen   so geschickt aufgebaut hatten, daß man bei oberflächlicher Besichtigung nicht sehen konnte, daß statt 1599 Kohlen nur 899 ge- liefert waren. Ju einem anderen Falle hatten die Schwindler statt 8999 nur 1499 geliefert. Nebenbei wurde in den Wohnungen noch alles mögliche gestohlen. Nach einer mehrstündigen Verhandlung kam das Gericht zur Verurteilung der Angeklagten zu Gefängnisstrafen, die von neun Monaten bis vier Wochen herabgingen.
kleine Nachrichten. Wenn man nicht genug verdiene« kann. Wir lesen in unserem Rostocker   Parteiblatt: Auf der nahe Rostock   gelegenen Feldmark Klein-Schwaß sind am 3. August 699 Ouadratruten Korn gemäht worden, welches noch heute in Hocken auf dem Acker steht. Natürlich ist es inzwischen ver« darben. Rehe, Mäuse usw. haben sich daran gütlich getan hätte eS da nicht lieber Menschen zugute kommen sollen, armen Klein-Schwatzer Familien, die den Ernährer im Kriege haben? Der Besitzer ist der wohlhabende Müllermeister Hugo Lüth in Korlegut bei Laage  . Er hätte das Korn zu mehreren Malen ver« kaufen können, aber der gebotene Preis war ihm nicht hoch genug. Nun verdarb es auf dem Fetde....
Aus dem Afeldbrief eines Priesters. Der katholische Religionslehrer(Katechet) und jetzige Feldkurat P. M. in Turn in Deutschböhmen schrieb an sein« Schülerinnen: .... Am Namenstage des Kaiser  «(4. Oktober) habe ich Feldmesse gelesen; natürlich mitten auf freiem Felde. Die Soldaten sangen da? schöne Lied:.Wohin soll ich mich wenden". Während der Feldmesse feuerte unsere schwere Artillerie in die Serben hinein, daß bei ihnen die Hände und Füße in der Luft herumflogen. Nach der Messe hielt ich eine kurze Predigt...
Parteiveranstaltungen. Erster Wahlkreis. 2. Abteilung: Gemeinsamer Zahlabend bei Weihnacht, Grünstr. 21. Vortrag deS Parteisekretärs Genossen Fr. Bartels. Z. A b t e i I u ii g hei Schmidt, Am ZirtuS 10. Vortrag des Genossen M. Schütte: Oliver Eromwell. Charlottcnburg. Die erste Gruppe hält morgen im LokalRoß- erappe". Spandauer   Chaussee, einen Gruppenzahlabcnd ab, in dem Genosse Katzenstein einen Vortrag hält, Wilmersdorf  . Donnerstag, den 12. November, abend» 8'/, Ubr. findet im Kaiser-Wilhelm-Garten in Friedenau  , Rheinftr 65, eine öffentliche Frauen Versammlung stat:. Genossin Luise Zieh spricht über daS Thema: Wer Hilst den Frauen der Krieger und der Arbeitslosen?" Lankwitz  . Mittwoch, den XX. November, abend«'/.»Uhr, bei Giegl, Ecke Sevdlitz- und Kaiser. Wiihelmstratze: Gemeinsamer Zablabend. Die B ü ch er au s g a b e auS der Bibliolhel deS WabloereinS findet jeden Donner Stagabend von 8 bis S Uhr im Lolal von Kahl, Kursürsten- strage 37. statt. Frirdrichshagen. Am Mittwoch, den 11, November, abends 8'/, Uhr, findet bei Lerche. Friedrichstr. 112, der gemeinsame Zahlabend statt, Fredersdorf   bei Petershagen  . Gem einsamer Zahlabend bei Kirchner am Bahnhos. Johannisthal  . Die Mitgliederversammlung des Wahloerein» findet erst am 17, November statt. Spandau  . Mittwoch, den 11. November, findet in allen Bezirken m den zuständigen Bezirkswkalen Zahlabend statt. Die Genossinnen und Genossen wollen wegen Erledigung wichtiger Angelegenheiten vollzähliz rscheincn. Eichwald«. Der Mittwoch-Zahlabend sällt auS. Dafür findet am Sonnabend, den 14. d. MIS,, abends 8'/, Uhr, bei Witte eine Wahlvereins- Versammlung statt, in der Genosse Grogcr einen zeitgemäßen Vortrag halten wird, Marieudorf. Mittwoch, den 11. November, abends 3 Uhr, findet ein gemeinsamer Zahlabend bei Preuß. Kursürstenstr. 44, statt. Tagesordnung: Vortrag deS Genossen Dr. Breilscheid:Pflichten während deS Krieges. Eintritt nur gegen Vorzeigung des Mitgliedsbuchs. Der 8. Vortrag des Genossen Dmuter findet heule DienStag, abends pünstlich>/,g Uhr, bei Benscheck, Chausseestr. 27, statt.
Zrauenveranftaltungen. Röntaental- Zepernick> Buch. Am Dienstag, den 10. November. findet für sämtliche am Orte wohnenden grauen eine Zusammenkunst w Buch bei PwtrowSkh, Bahnhofstr 6, abends 8 Uhr, statt.
Ueber KriegSseucheu. Ueber dieses Thema spricht am Freitagabend 8's, Uhr, in den Korona-ESlen, Kommandantenstr. 72, Herr Dr. mod- Moses w eiuem öffentlichen Vortragsabend der Arbeiter-Samariterkolonne. Alle Samarttergenoffen sowie Gäste find sreundlichst eingeladen.
Sriefkaften üer Redaktion. Die juristische Sprechstunde findet für Abonnenten Lindenftr. Z> lV. Hol rechts, parterre, am Montag bis Freitag von 3 bis 6 Uhr, am Sonnabend von S bis« Uvr statt. Jeder für den Briefkasten be- stimmten Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen MJ* zufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen lesve Abonnemenlsquittung beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Ettsü» Fragen trage man m der Sprechstunde vor. Verträge, Schriftstücke und dergleichen bringe«an in die Sprechstunde mit. G. St. 14. Frag« I und II. Ja. istr. 444. Dazu ist Sachkenntnis erforderlich. Wenden Sie sich an einen Fachmann ober Drogisten. G. B. 7. 14,4 Prozent. E. B. 199. Damit können wir leider nicht dienen. I. L. 190. UnS nicht bekannt. O. R. 99. Nein. Ww. F. T.   7. X. Leider nein. 2. Sie können sich an das Versich ernngsawr und Jitmn beschwerdeführend an das Oberoerstcherungsamt wenden. i. Das Bürgerliche Gesetzbuch ist maßgebend. DaS Kind erbt w»
W. W. ein eheliches Kind."In erben, die fich aus dem
hremi Fall' würde die Frau die Hälfte der Mais ui, vermögen des Mannes und der Frau zusammen setzt. Die andere Hälfte sällt an die Kinder Unausgebildeter Land stürm. J. Das ist möglich, aber unwahrscheinlich. 2. Nein, der M) et vertrag läuft weiter. S. P. SS. 1. und 2. Für die vorehelich»' Schulden Ihrer Frau hasten Sie nicht. 3. Sie leben außerhalb der Gute gemeinschast, wenn Sie nicht einen besonderen Vertrag Nur hat der Ehemann da» Verwaltung«, und Nießbrauchrecht m dem Vermögen der Ehefrau. Wollen Sie diese« ausheben, so müssen einen notariellen oder gerichllichen Pertrag hierüber schl'ese' 9.®. 45. i. Wenden Sie sich an den Bezirksvorsteher; leider ist wen g AuSstchi auf Erfolg. 2. Ihre Schwiegermutter könnte sich an den Arm. Vorsteher wenden; aber wir würden nicht dazu raten, da die Betten"1 m dem jetzigen Wobnort erst ein halbe« Jahr wohnt und die Berweitu- an ihren früheren Wohnort veranlaßt werden könnte. E. L. 199.-'r Kfttfiefis ssais» O /Äi- f.*;»., CTlt.
"nl"« Anficht nein. Legen Sie beim Magistrat Beschwerde ein. V. 99. Ja: Sie müssen aus Lesragen Angabe darüber machen. Nach einer Krankheit zurückgebliebene Schwäche eine« größeren Gelem
B. 99. Ja Nach einer 1______ Iandswrnipfiichtig7 Erhebliche
...____________ kein- und Sehnenstörung. 7� «. Eett November erhält die Frau statt S M. 12 M.: bei der Mmv�' hohe von 6 M. für daS Kind bleibt es. St. Sch. 1. Die ist wahrfcheinlich. Wann ße erfolgt, ist unmöglich zu besttm»