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Nr. 325. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. November 1914.

Politische Uebersicht.

Gegen nationalliberale Aufsichtsratspolitiker. Seit einiger Zeit wird der Abg. Paasche aus dem eigenen Parteilager heftig angegriffen, weil er in den Auf sichtsrat der Jasmazi"-Gesellschaft eingetreten ist, wofür ihm 5000 M. pro Jahr zugesichert worden sind. Böses Blut hat es offenbar auch gemacht, daß Abg. Bassermann an die Spite des Aufsichtsrates der" Sunlight"-Gesellschaft getreten ist. Herr Bassermann fann momentan gar keine Tätigkeit für das Unternehmen entfalten, weil er im Felde steht. Die deutsche   Konkurrenz dieser Gesellschaft, in der englisches Stapital arbeitet, hätte aus naheliegenden Gründen lieber deren Zu sammenbruch gesehen, um einen unbequemen Konkurrenten los zu werden und den deutschen   Markt allein beherrschen zu können. Zum Sprachrohr dieser Konkurrenz hat sich jetzt der Syndifus Dr. Stresemann gemacht, der in einer Versammlung des Verbandes sächsischer Industrieller ausführte:

Ich bin der Meinung, daß wir gar keine Veranlassung haben, englischen Trustfirmen ihre Kapitalien au retten. bedauere nur, daß hochgestellte, ja führende Persönlichkeiten fich oder ihren Namen dazu hergeben, an der Ueberführung solcher Firmen in deutschen   Besitz mitzuwirken. Man sollte doch die Eng­länder unbarmherzig in ihrer Not fizen laffen, sollte es ablehnen, ihnen Geld zu geben, um Verluste für sich zu vermeiden. Die Angestellten und Arbeiter dieser Firmen werden bei deutschen  Firmen unterkommen. Dr. Stresemann wies mit Bedauern auf den Fall der Sunlight- Gesellschaft hin, wo sich Leute fanden, die Gelder hergaben, um diese Firma zu retten."

Herr Dr. Stresemann, selbst mehrfacher Aufsichtsrat, wird demnächst als Nachfolger des verstorbenen Dr. Semler im Wahlfreis Aurich in den Reichstag   gewählt werden. Er wird bann Gelegenheit haben, innerhalb der nationalliberalen Reichstagsfraktion mit aller Schärfe den Kampf gegen die Aufsichtsratspolitik zu führen.

Ein Zwangsruffe.

Wie hart die unterschiedslose Ausweisung aller russischen Staatsangehörigen den einzelnen treffen kann, zeigt folgendes Schreiben, das uns aus Kopenhagen   zugeht:

" In einem Zuge Berlin  - Saßniz traf ich zu Beginn des Krieges einen alten, siebzigjährigen russischen Juden. Er erregte allgemeines Mitleid durch sein verzweifeltes Aussehen. Er zitterte vor dem Gedanken, nach Rußland   zurüd­fehren zu müssen. In gebrochener deutscher Sprache erzählte er folgendes:" Ich habe den Pogrom in Kischinew mit­erlebt. Meine Frau wurde getötet, meine Tochter vergewaltigt und auf bestialische Weise ermordet. Meine Wohnung und Laden ausgeplündert und vollständig demoliert. Mein Sohn wurde im Jahre 1906 auf Grund von Spizelaussagen des Terrors an= geklagt und hingerichtet. Nichts hielt mich mehr in meiner Heimat" zurüd. Ich nahm meine wenigen Habseligkeiten und entfloh aus Rußland  . Ich kam nach Berlin   und hier atmete ich zum ersten Male in meinem Leben einigermaßen frei auf. Ich gründete mir eine neue wenn auch beschei. dene Existenz und gedachte hier mein Leben friedlich zu be­schließen. Das ist mir aber nicht beschieden. Am 1. September tourde ich als Russe" verhaftet und ausgewiesen. Nach Amerika  auszuwandern fehlen mir die Mittel. Auch bin ich zu alt und frank dazu. Es bleibt mir also nichts übrig, als in meine alte, verhaßte Heimat, die mir meine Familie, mein Hab und Gut geraubt hat, zurüdzukehren."

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Spricht dieses Schreiben nicht mit größter Eindringlich­keit dafür, daß man die unglücklichen Opfer des Zarismus schonender behandelt?

Die Entschädigung für Luxemburg  .

Wie das Luxemburger Wort" meldet, hat das Deutiche Reich bis jetzt dem Großherzogtum 2ugemburg für Flur schäden usw. Entschädigungen in Höhe von 1 283 000 Franken gezahlt. Außerdem erhielt die Großherzogliche Regierung für die Benutzung von Straßen und Begen sowie für Benutzung Staatsgebäuden( für Einquartierungen) die Summe von 311 000 Franten.

Die Kammer hat gestern ein Gefez betreffend die Festsetzung bon Höchstpreisen für Lebensmittel und Gebrauchsartikel an­genommen.

Beschimpfungen der Sozialdemokratie.

Unerhörte Beschimpfungen der Sozialdemokratie leistet sich cin Flugblatt, das die Zechenpartei zu den Gemeindewahlen in Selm  ( Kreis Lüdinghausen  ) verbreitet. Der gebrudte Wisch, der dem Dortm. Generalanzeiger" beigelegt war, lautet: Achtung! Wähler der III. Abteilung.

Am Donnerstag, den 26., findet Wahl der III. Abteilung statt. Seid daher auf der Hut. Wählt nur solche Personen, die das Vertrauen des Volkes befizen und uns feine unnüz hohen Steuern aufbürden. Auch solche Personen, die uns durch ihre Tätigkeit genügend bekannt sind, wählen wir nicht.

wählen nur ust.

auch, da der Beschluß der Preßkommission, dem ja auch der Zentral­

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Die Deckungsfrage in Holland  . Der Burgfrieden ist endgültig gescheitert. Der Parteivorstand vorstand von Groß- Berlin beigetreten ist, vorliegt. Wir wollen nur der Sozialdemokratie forbert die Parteiorganisationen auf, bemerken, daß wir in diesen Besprechungen ausführlich die er­allerorts öffentliche Boltsversammlungen einzuberufen, hobenen Beschwerden, insbesondere auch die in sozialpolitischer Hin­um gegen die Regierungsvorlage zu protestieren, welche die ficht erhobenen, widerlegt haben. Wir sind auch heute mehr als Mobilisationskosten von einer hochverzinslichen Anleihe decken je von der Richtigkeit unserer Haltung überzeugt, deren Notwendig­will, statt von einer einmaligen Sapitalabgabe der großen feit Genosse Bernstein   in seinen Ausführungen über die Auf­vermögen. Im Manifest heißt es: gaben der Parteipresse in der Leipz. Volfsztg." überzeugend nach­,, Welche Kreise sind am meisten interessiert, daß die Neutralität gewiesen hat. Insbesondere hat die seit der Erhebung der Be­Hollands gewahrt wird und es also Frieden bleibt in unserem Ge- schwerden verflossene Zeit die Beschwerden stammen aus der biete? Selbstverständlich die Reichen. Kann auch die Arbeiterklasse die Beit des Kriegsbeginns bewiesen, daß unsere kritische Haltung Beibehaltung der unabhängigen Volkseristenz wünschen, für die gegenüber den Berichten von Verstümmelungen, ausgestochenen Reichen ist der Krieg an sich in finanzieller Hinsicht im allgemeinen Augen, abgeschnittenen Fingern und Brüsten durchaus gerecht­am wenigsten ruinos. Die Regierung aber schreckt davor fertigt war. zurüd, dem Bürgertum das Opfer aufzuerlegen, daß von ihm nur Im übrigen müssen wir nochmals darauf hinweisen, wie un­genommen wird, was es in den letzten zwei Jahren reicher ge- gewöhnlich die Veröffentlichung von Vorgängen aus internen worden ist. Sie schreckt jedoch nicht davor zurück, die ganze Sizungen ist, die dadurch ja jeden Sinn verlieren würden, um arbeitende Klasse fünfzehn Jahre lang viel schwerer zu belasten. so ungewöhnlicher zu einer Zeit, in der jede freie Erörterung Sie läßt den Weg offen, nach drei Jahren die Anleihe durch eine unterbunden ist. Stapitalabgabe zu ersetzen. In drei Jahren aber, wenn alles wieder normal geworden ist, wird das Bürgertum dafür nicht mehr zu haben sein. Jetzt sieht es noch unter dem Eindruck der Kriegs­ereignisse, dann aber nicht mehr. Auch hier gilt es: jegt oder nie. Deshalb rufen wir die Arbeiter auf zum fräftigsten Widerstande gegen die Regierungspläne."

Politische Anklage gegen Burzew.

Die Redaktion des Vorwärts".

Ausschluß Mussolinis.

Wie ein Telegramm der Frankf. 3tg." meldet, schloß die Mai­länder Parteiorganisation in öffentlicher Versammlung den bis­herigen Direktor des Parteiorgans Avanti", Benito Mussolini  , der sich bekanntlich nicht nur dem Parteibeschluß, für Italiens  Neutralität im jezigen Krieg einzutreten, widersetzt, sondern auch ein eigenes Striegsheborgan, Jl Popolo d'Italia", gegründet hat. aus. Unter den Motiven für den Ausschluß wurde von dem Partei­sekretär Lazzari ausdrücklich die moralische Unwürdig­feit Mussolinis erwähnt, weil Mussolini trok wiederholter Auf­forderung nicht sagen wollte, wer das Kapital für sein neues

Der Nowoje Bremja" zufolge hat der Untersuchungsrichter für besonders wichtige Angelegenheiten Waschkewitsch die Vorunter fuchung im Burzew- Prozeß beendet. Burzew befindet sich noch, entgegen anderslautenden Nachrichten, die vor mehreren Wochen in der Presse erschienen, als Gefangener im Petersburger Untersuchungs­gefängnis. Der Prozeß wird vor der Petersburger Gerichtskammer Organ hergegeben hat. zur Verhandlung kommen. Das Ministerium des Innern und das Justizministerium verfolgen eifrig alle Einzelheiten diefer angelegenheit.

Bekanntlich war Burzew bei Ausbruch des Krieges nach Rußland   gereift, wo er sofort verhaftet und wegen seiner lang­jährigen Bemühungen, den Augiasstall des russischen Lockipizel­regimes zu reinigen, unter Anklage gefegt wurde.

Aus der Partei.

Zur Erklärung der Preßkommiffion. Die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands   sendet uns folgende Berichtigung: " Der Vorwärts" gibt in der Erklärung" in Nr. 321 die Be­schwerdepunkte der Generalkommission nicht richtig wieder. Diese

Tauteten:

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Verband der Steinarbeiter hat eine Erhebung über die Das Er gegenwärtigen Arbeitsverhältnisse in Berlin   veranstaltet. gebnis, welches in der Mitgliederversammlung am Donnerstag mit­geteilt wurde, ist folgendes: Von 600 ausgegebenen Fragebogen find 400 beantwortet worden. Daraus ergibt sich, daß 266 Stein arbeiter bei 66 Unternehmern auf 125 Arbeitsstellen beschäftigt find. Ueber den Beschäftigungsgrad gibt die Erhebung, weil die Angaben von 200 Kollegen fehlen, fein vollständiges Bild, doch geht aus den vorliegenden Angaben bervor, daß die Bauten, auf denen gearbeitet wird, ihrer Bollendung entgegengehen. Die Arbeiten sind also bald beendet; es ist deshalb mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit, die gegenwärtig noch nicht besonders groß ist, in nächster Zeit zu rechnen. 1. Der Vorwärts" hat während der Kriegszeit, besonders Durch die mit den Unternehmern des Baugewerbes vereinbarte aber während der ersten Wochen nach Kriegsbeginn, gewertschaft Arbeitsgemeinschaft soll ja nach Möglichkeit für die Schaffung lichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Fragen nicht die ge- von Arbeitsgelegenheit gesorgt werden. Auch der Zentral nügende Beachtung geschenkt. Die Forderung einer umfassenden vorstand des Steinarbeiterverbandes ist in diefem Sinne tätig. und schnellen Fürsorge für die Arbeitslosen wurde z. B. von Er hat eine dahingehende Eingabe an die Behörden gerichtet und einigen bürgerlichen Blättern früher und energischer erhoben eine Reihe zustimmender Antworten erhalten, jedoch verspricht man und propagiert, als durch den Vorwärts". Beschwerden einiger fich von der Arbeitsgemeinschaft mit den Unternehmern mehr Erfolg. Gewerkschaften gegen die Sparsamteitspolitik der Verkehrs- da ihr Vorgehen bei den Behörden wohl mehr praktische Resultate betriebe und anderer öffentlicher Betriebe wurden von der Vor- haben dürfte.- lleber die Arbeitsverhältnisse in Berlin   wird wenig wärts"-Redaktion nicht veröffentlicht. geflagt. Jm allgemeinen werden die tariflichen Vereinbarungen mit Die Voltsfürsorge", ein Unternehmen der gewerkschaftlichen den Unternehmern innegehalten. Bei zwei Firmen find allerdings und genossenschaftlichen Organisationen, hatte der gesamten Berstöße gegen den Tarif festgestellt. Der Verband wird dagegen Bartei und Gewerkschaftspresse eine Notiz zur Veröffentlichung einschreiten. Ein Teil der arbeitslosen Kollegen ist zu anderen Be­übermittelt, die den Zweck hatte, die Versicherten über die durch rufen übergegangen, die für militärische Zwede arbeiten. den Krieg herbeigeführte Veränderung der Rechtslage zu belehren Auf Antrag des Vorstandes beschloß die Versammlung: Aus­und sie vor Schaden zu bewahren. Die gesamte Arbeiterpresse gesteuerte Mitglieder erhalten am Schluß eines jeden Monats, in brachte die Notiz. Die Redaktion des Vorwärts" lehnte die dem sie drei Wochen arbeitslos waren, eine Unterstützung von 10 M. Aufnahme im redaktionellen Teile ab und stellte der Volks- aus der Ortskasse. fürsorge" anheim, den Artikel oder eine Umarbeitung desselben

als Inserat aufzugeben.

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Die Lage der Sattler war nach der Kriegserklärung sehr

2. Der Vorwärts" tue nichts, um die Arbeiterschaft über deprimierend. Die Frage, wieweit der Verband werde ausreichen das Verhalten der sozialistischen   Parteien und der Gewerkschaften fönnen, mußte ganz ernsthaft erwogen werden. Dementsprechend des Auslandes zum Kriege zu unterrichten. Er hat auf die fielen auch die Maßnahmen aus, die der Vorstand ergreifen mußte, zahlreichen Angriffe, die von fozialistischen Partei- und Gewerk- und fast einstimmig nahm eine große Versammlung dieselben an. schaftsblättern, ja selbst von einigen ausländischen Arbeiter- Bald machte fich aber ein Ilmichwung geltend, indem die Aufträge organisationen gegen die deutsche Partei und die deutschen   Ge- in Militäreffeften immer stärker anfchwollen. Nach und beteiligten werkschaften gerichtet wurden, nichts erwidert. Dadurch müßte fich auch die stilgelegten Lederwarenbetriebe an diesen Lieferungen der Eindruck erwedt werden, als ob jene Vorwürfe von uns als und für diese Stategorie Arbeiter bot sich somit Beschäftigung. zutreffend anerkannt würden. Im Interesse der Würde und des Ja, selbst völlig berufsfremde Betriebe und Arbeiter warfen sich auf Ansehens der deutschen   Arbeiterbewegung müßte das Zentral- Sattlerarbeit. So fam es, daß fast nur Kräfte für diese Be organ jene Angriffe ruhig und sachlich zurückweisen. schäftigung verlangt wurden. Redner gab eme ziffernmäßige Darstellung

Was der Vorwärts" als angebliche Beschwerdepunkte der Generalfommission veröffentlichte, ist das Resümee des Vorsitzenden der Konferenz, in der diese Beschwerden verhandelt wurden. Mit Gruß

Die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands  . C. Legien."

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einer

3. Der Vorwärts" hat bei der Berichterstattung über der Arbeitsvermittelung. Zurzeit sind nur ganz wenige Arbeiter Die Situation ist also für den Verband so Greuel-, Verwundeten- und Gefangenenbehandlung in der Regel auf dem Nachweis. Dem entsprechend sind auch die Lohn­das Verhalten unserer Gegner entschuldigt, Entgleisungen ein- günftig wie nur jemals. zelner Personen oder Zeitungen in Deutschland   aber verall- berhältnisse. Allerdings sind die Arbeiter auch zu einer überaus gemeinert." langen täglichen Arbeitszeit verpflichtet. Bisher hatte auch der Ver­band auf gesunde Zustände in der Heimarbeit bingewirft; die ge­troffenen einschränkenden Bestimmungen haben aber infolge der Kriegsverhältnisse nicht eingebalten werden können. Immerhin warnte in der Quartalsversammlung des Verbandes der Sattler und Bortefeuiller Schulze bei Erstattung des Geschäftsberichtes bor   lebertreibungen und ermahnte die Anwesenden, ihren früheren Grundsägen trotz allem noch eingedent zu bleiben. Nicht so günstig liegen die Verhältnisse der Hilfearbeiter in den neu eröffneten Wir hatten ursprünglich die Absicht, von der Veröffentlichung dem größten dieser Betriebe gehen Hilfsarbeiter mit einem Wochen­Betrieben. Hierin müsse unbedingt Wandel geschaffen werden. In Auch die tat­Es ist in Selm   die allerhöchste Zeit, daß wir weitblickende dieser Berichtigung" Abstand zu nehmen. John von 10-12 M. nach Haufe. umsichtige Vertreter der Gemeinderat zuführen. Seid aber auch sächlich erfolgte erfolgte Ankündigung eventuellen Berufung Weiter versuchen die Lederwarenbetriebe die Zeit auszunüßen auf dem Posten, um dem roten Gefindel einen Spieß entgegen auf den§ 11 des Breßgesezes hätte uns von dieser und die Löhne ganz erheblich zu fürzen. Wo die Betriebe im Tarif­zuhalten. Einem roten Arbeiter ist es nicht mög- Ablehnung nicht abgebracht, da die bestehenden Presse- verhältnis standen, hat der Verband die Möglichkeit gehabt, einzu­lich, für das Wohl aller au wirken. Gehen wir ein- beschränkungen solchen Veröffentlichungen und den damit greifen. mütig für unsere Helden im Feindesland zum Wahllokal und verbundenen Diskussionen im Wege stehen. Eine Veröffentlichung Redner rügte auch, daß einzelne Mitglieder an den von der läuft daher unter den gegebenen Verhältnissen darauf hinaus, daß Generalversammlung faft einstimmig gutgebeißenen Striegsbeschlüssen die eine Seite zwar völlige Freiheit hat, ihre Anschuldigungen herumnörgelten. Das sei unwürdig einer so schweren Zeit. Von den Berliner   Mitgliedern find 650 zum Militär eingezogen. au formulieren, der anderen Seite aber die Möglichkeit einer Ant- Die Einnahmen im dritten Quartal fonnten in der Berliner   Filiale wort kaum gegeben ist. Deshalb wurden ja die Beschwerden der natürlich nicht ganz die Höhe der Einnahmen im zweiten Quartal Generalfommission gerade in internen Besprechungen erörtert. erreichen. Wenn man aber die Situation in der ersten Zeit des Jetzt aber haben die Behauptungen der Generalfommission ihren Krieges betrachtet, so ist das Ergebnis doch ein erfreuliches. Für Weg aus dem Correspondenzblatt" in die bürgerliche Presse ge- die Erwerbslosen und Kriegerangehörigen ist eine Weihnachts­funden, wo sie natürlich mit lebhafter Genugtuung verzeichnet gratifitation in Aussicht genommen. Aus Aachen   meldet Wolffs Bureau: Ein hier wohnender werden. Unter diesen Umständen erachten wir es für nötig, auch in besten Vermögensverhältnissen befindlicher Wirt faufte entgegen Kriegsmaßnahmen eines Schultheißökonomen. den fürzlich erlaffenen Bestimmungen Goldmünzen an, die er unseren Lesern Mitteilung von der Berichtigung" zu machen. Im übrigen müssen wir die Behauptung der Generalfommission, angeblich gegen hohen Verdienst anscheinend für das Ausland Zu den Arbeitgebern, die im Ausbruch des Krieges eine günstige weiter verkaufte. Er wurde verhaftet. Es besteht der dringende in der Erklärung der Breßkommission( um eine solche handelt Gelegenheit erblickten, sich ihren tariflichen Verpflichtungen zu ent Verdacht, daß er den Handel schon während der ganzen Striegszeit es sich) sei Unrichtiges wiedergegeben, entschieden zurückweisen. ziehen, gehört auch der Dekonom des Schultheiß- Ausschankes am gewerbemäßig betrieb. In den in der Erklärung angeführten vier Punkten hatte der Vor- Potsdamer Play, Herr v. Fürich. Seit dem Jahre 1911 hatte sigende der Besprechung, der Genosse Ebert, die Beschwerden diefer Vereinbarungen über die Arbeitsbedingungen der beschäftigten Die Lage in Mexiko. der Generalfommission zusammengefaßt und diese 8usammen- Angestellten abgeschlossen. Wie notwendig dies war, ging toobl am London  , 27. November. Das Reutersche Bureau meldet fassung war bisher von der Generalkommission nicht als un- besten aus der Tatsache hervor, daß damals die dort tätigen Kellner aus Washington vom 25. d. M.: Villa hat die Unruhen, richtig bezeichnet worden. Wir konnten eine solche Anzweiflung gemeinfam die Arbeit einstellten. Selbst bürgerliche Blätter er die nach seiner Ankunft in der Stadt Meriko ausbrachen, um so weniger bermuten, als ja in der Erklärung der General- griffen für die Kellner gegen Herrn v. Fürich Partei. Während der Krieg manchen Geschäften wirtschaftlichen Schaden brachte, einen des Herrn v. Fürich wefent­leicht unterdrückt. Carranza beabsichtigt Villi und kommission im Correspondenzblatt" diese vier Puntte selbst noch erhielt der Ausschant lichen Aufschwung. Trozdem brachte er es fertig, fchon 3apata einzuschließen, alle Eisenbahnen zu sprengen und mals von ihr angeführt worden sind. alle Silfsquellen abzuschneiden. Zur Sache selbst müssen wir uns furz fassen; wir können dies während der Mobilmachung nicht mehr die vereinbarten Löhne zu

Diese Schimpfepistel ist in einer zentrumlichen Druckerei her­gestellt. Wir wollen sie einfach niedriger hängen. Wenn aber die politischen Gegner der Arbeiterschaft den Burgfrieden" zu solchen Beschimpfungen mißbrauchen, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn ihnen von uns in fräftigem Tone geantwortet wird.

Der Handel mit Goldmünzen.