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Nr. 340. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sontag, 13. Dezember 1914.

Verlustlisten.

Die Verlust liste Nr. 100 der preußischen Armee enthält Verluste folgender Truppen:

Der Kommandierende General in Saarbrüden hat den Linke, der er Demagogie vorwarf und die er beschuldigte, die Phreneloginnen, ahrfagerinnen, Kartenlegerinnen nationale Einheit zu gefährden. Die Presse der Rechts­usw., während des Krieges die Ausübung ihres Gewerbes unter- parteien gibt ihre Befriedigung besonders über die politischen fagt, da durch die Tätigkeit dieser Frauen nur Unheil angerichtet Konsequenzen der Verhandlung kund.

wurde.

Der Oberbürgermeister von Aachen   fette als Höchstpreis für Petroleum im Kleinhandel 24 Pf. für das Liter fest.

Kriegsministerium und Lohnkürzungen.

Die Neubildung des portugiesischen Kabinetts. Lissabon  , 12. Dezember.  ( W. T. B.) Der Präsident der Kammer Coutinho ist mit der Bildung des Kabi­netts betraut worden.

1. und 2. Garde- Reg.; Garde- Gren.- Reg. Augusta; 2. Garde­Ref.- Reg.; 2. Garde- Ers.- Reg.; Gren.- bzw. Inf.- bzw..- Regi­menter Nr. 2, 8, 10, 13, 16, 21, 25, 36, 38, 40, 41, 47, 70, 74, 80, 81, 84, 86, 92, 95, 98, 135, 137, 138, 143, 144, 145, 154, 156, 161, 171, 172; Ref.- Inf.- Regimenter Nr. 11, 22, 37, 38, 48, 49, 56, 64, 72, 73, Auf eine Eingabe eines Handlungsgehilfenverbandes hat das 86, 98, 204; Res.- Ers.- Reg. Nr. 4; Landw.- Inf.- Regimenter Nr. 4, 46, 61, 73 und III. Westfälisches Landw.- Bat. Breslau  ; Brig.- Ers.- Kriegsministerium nach dem Lot.- Anz." geantwortet, daß die Ein Zwischenfall in der spanischen   Kammer. Bataillone Nr. 5, 10, 36, 55, 81; Landst.- Bataillone II, Breslau  , Militärverwaltung nicht in der Lage sei, den mit Lieferung von Madrid  , 12. Dezember.  ( W. T. B.) Während der Debatte über Schroda II und III. Landst.- Ers.- Bat., Braunschweig  ; Inf.- Erf.- Rad- Heeresbedarf betrauten Firmen Vorschriften zu machen über die fahrer- Komp. der 1. Kav.- Div.; Jäg.- Bat. Nr. 8 und Res.- Jäg.- Bahl der von ihnen beschäftigten Angestellten. Ebenso wenig wäre das Unterrichtsbudget in der Sammer erklärte gestern Minister es richtig, gegen freie Vereinbarungen einzuschreiten, die zwischen Bergamin, die geforderten Mehrausgaben würden von den Garde- Küraffiere; Schwere Res.- Reiter Nr. 3; Kürassiere Nr. 7; Arbeitgebern und Arbeitnehmern wegen Kürzung der Gehälter ge- ienigen befämpft, welche Spanien   ins Berberben führen. Dragoner Nr. 17, 22; Huſaren Nr. 2, 3; Ulanen Nr. 8, 14; Jäger zu troffen worden seien, wenn damit lediglich der Zwed verfolgt Romanones fühlte sich getroffen und erklärte, die Kammer könne die Debatte nicht fortsetzen, solange Bergamin Minister sonst erforderlichen Entlassungen wegen uns würde, zureichender Beschäftigungsmöglichkeit vorzubeugen. Dagegen fei. Die Liberalen drohten, den Saal zu verlassen­wurde gegen Firmen vorgegangen, die das Ueber unter großer Erregung fündigte Bergamin an, er werde angebot von Arbeitskräften misbrauchten, um die 8urüdtreten. Darauf wurde die Sigung gefchloffen. Der König beauftragte den Finanzminister mit der Gehälter herabzusetzen.- agen sind bei den örtlichen Dienststellen interimistischen Führung des Unterrichtsministeriums. Gehälter herabzusetzen.agen   find bei den örtlichen Dienſtſtellen anzubringen.

Bataillone Nr. 1, 23.

Pferde Nr. 2.

2. Garde- Felbart.- Reg.; Felbart.- Regimenter Nr. 3, 4, 5, 8, 11, 40, 52, 56, 58, 59, 60, 80 und Res.- Feldart.- Regimenter Nr. 5, 9, 43, 44, 46. Fußart.- Regimenter Nr. 5, 9, 14, 18; Ref.- Fußart.- Reg. Nr. 14; Landw.- Fußart.- Bat. Nr. 7. Bion.- Regimenter Nr. 24, 25; Pion.  - Bataillone: I. Garde, I. Nr. 3, II. Nr. 3, I. Nr. 8, I. Nr. 14, II. Nr. 15; Ers.- Bat., Mek; Abt.   der 1. Nav.- Div.; Versuchs- Komp.

Eisenbahn- Baukomp. Nr. 17; Ueberplanm. Festungs- Eisenbahn­Bautomp. Graudenz  ; Feldfliegertruppe.

Fortifikation Glogau  .

San- Komp. Nr. 3 des Garde- Reservekorps; San.- Komp. der 8. Erjaz- Div.; Landw.- San.- Komp. Nr. 17 der 70. gemischten Landw.- Brig.; Feldlazarett Nr. 10 des 15. Armeekorps.

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Die bayerischen Verlustlisten Nr. 116, 117 und 118 melden Verluste des 3. Inf.- Reg., Augsburg  ; 5. Inf.- Reg., Bamberg  ; 23. Jnf.- Reg., Kaiserslautern  ; Ref.- Inf.- Regimenter Nr. 3, 20; Brig. Ers.- Bat. Nr. 2; 5. Inf.- Reg., Bamberg  ; 9. Inf.- Reg., Würzburg  ; 7. Inf.- Reg., Bayreuth  ; 11. Inf.- Reg., Regensburg  ; 12. Inf.- Reg., Neu- Ulm  ; 15. Inf.- Reg., Neuburg   a. D.; 17. Inf. Reg., Germers heim; 19. Inf.- Reg., Erlangen  ; 20. Jnf.- Reg., Lindau  ; Res. Inf. Regimenter Nr. 20, Nr. 8; Ref.- Pion.- Komp. Nr. 6 der Res.- Div. Nr. 6; Res.- Inf.- Regimenter Nr. 1, 4, 12, 20; Bion.- Reg.

Die fächsische Verlustliste Nr. 74 veröffentlicht Berlufte des Brig.- Ers.- Bat. Nr. 64; Leib- Gren.- Reg. Nr. 100, Dresden  ; 2. Gren. Reg. Nr. 101, Dresden  ; Res.- Inf.- Reg. Nr. 101; 3. Inf.- Reg. Nr. 102, Zittau  ; Erf.- Bat., Landw.- Inf.- Reg. Nr. 102; 4. Inf. Reg. Nr. 103, Baußen; 5. Inf.- Reg. Nr. 104, Chemniz; Res.- Inf.- Reg. Nr. 104; 7. Jnf.- Reg. Nr. 106, Leipzig  ; Mes.- Inf.- Reg. Nr. 106.

Die württembergischen Verlustlisten Nr. 75 und 76 ent­halten Verluste des Inf.- Reg. Nr. 126, Straßburg  ; 53. Landw.- Inf.­Brig., Stab; Brig.- Erf.- Bat. Nr. 52, 54; Gren.- Reg. Nr. 119; Inf. Reg. Nr. 120; Landw.- Inf.- Regimenter Nr. 120, 121; Jnf.- Reg. Nr. 124; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 124; Inf.- Regimenter Nr. 127, 180; Landft.- Inf.- Bat., Heilbronn  ; 1. San- Kompagnie.

Politische Uebersicht.

Konsequent.

Das Kriegsministerium würde sich ein Verdienst erwerben, wenn es ebenso wie z. B. das Kaufmannsgericht in Augsburg   und einige Rammern des hiesigen Kaufmannsgerichts freie Vereinbarungen" als nichtige betrachten würde, die eine Herabfeßung der Gehälter in sich schließen, wiewohl die Firmen Ausfälle nicht haben. Denn solche freien" Vereinbarungen werden mit Rücksicht darauf von den Gehilfen getroffen, daß die Firma sie sonst entlassen würde oder gar wegen Mangel an Beschäftigung entlassen müßte.

Gegen Grundstückverschleuderung.

"

Die Vereinigten Staaten und Europa  . washington  : Der Staatssekretär der Marine sprach London  , 12. Dezember. Das Neutersche Bureau meldet aus washington  : Der Staatssekretär der Marine sprach im Marinekomitee des Repräsentantenhauses die Ueberzeugung aus, daß die Vereinigten Staaten   nach dem gegenwärtigen Kriege noch leichter friedliche Beziehungen Europa   unterhalten würden als vorher.

Gewerkschaftliches.

zu

Auf eine Anfrage, ob die Verteidigungseinrich­tungen der Vereinigten Staaten   zur See genügten, antwortete Der Bundesrat hat, wie der gestrige Reichsanzeiger" mitteilt, der Staatssekretär, daß, was Transportschiffe und ähnliche Fahr­zur Verhütung der Verschleuderung von Grundstücken durch Sub- zeuge betreffe, das Land jederzeit verforat sei und sich mit der haftationen angeordnet: Ergibt sich bei der Zwangsversteigerung steigenden jährlichen Vergrößerung der Flotte in sehr guter eines Gegenstandes des unbeweglichen Vermögens nach Schluß der Lage befinde. Versteigerung, daß ein Anspruch, der ein Recht auf Befriedigung aus dem Gegenstande gemäߧ 10 Nr. 2 oder Nr. 4 des Gesetzes bie Zwangsverwaltung über die Zwangsversteigerung und ( Reichsgefeßbl. 1898 G. 718) gewährt, durch das Meistgebot wenn dieser Anspruch inner­nicht gedeckt wird, so tann, balb der ersten zwei Dritteile des zur Berechnung des Reichsstempels für den Zuschlagsbeschluß festzulegenden Nach einer Aufstellung in der letzten Nummer des Wertes des Gegenstandes steht, auf Antrag der Bes rechtigten der Zuschlag berjagt werden, sofern nicht der Zentralblatts" der christlichen Gewerkschaften standen int betreibende Gläubiger glaubhaft macht, daß ihm die Verfagung des Monat Dftober 68178 christliche Gewerkschaftler Zuschlags einen unverhältnismäßigen Nachteil bringt. Wird der im Felde. Wird der im Felde. Hiervon entfallen auf die Bergarbeiter 14309, Buschlag versagt, so ist zugleich von Amts wegen ein neuer Ver- Bauarbeiter 10 749, Metallarbeiter 10 752, Zertilarbeiter 3603, teigerungstermin zu bestimmen. Wird der Zuschlag ber- Holzarbeiter 4688, Fabrit-, Verkehrs- und Hilfsarbeiter 2473, fagt, so dürfen für den Versteigerungstermin Gebühren und Aus- Keram- und Steinarbeiter 2243, Tabatarbeiter 588, Leder­lagen nicht erhoben werden."

Ruffen müffen in ihrem Wohnort bleiben. Die aus Rußland   stammende Familie 8ologa, die trotz des Verbotes des Generalfommandos ihren Wohnort zu ändern suchte, wurde vom Dresdener   Landgericht zu Freiheitsstrafen von 2 bis 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

Parlamentarische Differenzen in Holland  .

Gewerkschaftsmitglieder im Kriege.

arbeiter 1040, Schneider 1600, Gemeindearbeiter und Straßen­bahner 1700, Maler 1626, Gasthausangestellten 886, Forst, Land- und Weinbergsarbeiter 1262, Buchdrucker( Gutenberg­bund) 860, Telegraphenarbeiter 1600, Graphische Gewerbe 387, Strankenpfleger 1048, Gärtner 488, Eisenbahner( Bayern  ) 2896, Württemberger 620, Elberfelder Eisenbahnerverband 2000, Die Voss. 8tg." berichtet: Pfarrer D. Traub Dort Militärarbeiter 800. Da eine Anzahl von Zahlstellen an der mund wurde bekanntlich im Herbst 1912 vom Ev. Oberfirchen­Statistik nicht beteiligt sind, so dürfte die Zahl der zu den Fahnen ein­rat im Wege des Disziplinarberfahrens seiner Eigenschaft als berufenen chriftlichen Gewerkschaftler 70 000 betragen. Bon Geistlicher der preußischen Landeskirche entkleidet. Bei Aus. Amsterdam  , 12. Dezember 1914.( Privattele ben freien Gewertschaften waren bis zu t bruch des Strieges, der an die geistlichen Sträfte sehr erhöhte gramm des Vorwärts".) Die gestrige Annahme 31. Oftober 661005 Mitglieder eingezogen. und vermehrte Anforderungen stellte, hatte D. Traub seine der holländischen Anleihevorlage bedeutet heute wird sich die Zahl der Einberufenen bei den Chriftlichen Person der Kirchenbehörde wieder angeboten und sich für ein eine entscheidende Sprengung der Linksmehrheit. Die Vor- auf rund 75 000, bei den freien Gewerkschaften auf rund Der Deutsche   Metallarbeiterverband geistliches Amt zur Verfügung gestellt. Die Antwort des Ober- lage wurde mit 61 gegen 22 Stimmen angenommen. Mit 700 000 erhöht haben. firchenrates aber war ein rundes Nein. den Sozialisten stimmte nur die freisinnig- demokratische stellte bis zur 16. Striegswoche allein 178 982 Strieger, also Gruppe. Auch das Amendement Vliegen, das die Um- weit über 100 000 Soldaten mehr, als alle christlichen Gewert­wandlung der Anleihe in eine Vermögenssteuer innerhalb schaften zusammen. In einem ähnlichen Verhältnis stehen die drei Jahren festsette, wurde verworfen. Die Debatte wurde Kriegsaufwendungen, die beide Gewerkschaftsrichtungen z. B. gekennzeichnet durch die scharfe Kampfstellung des demokra- für die Arbeitslosen und die Familien der Kriegsteilnehmer tischen Finanzministers Treub gegen die oppofitionelle machten.

Gegen den Kriegswucher.

Das Generalfommando Münster   warnt vor Auffäufern von Bolle, die hier und da auftreten und die offenbar in dem Bestreben handeln, Wucherpreise zu erzielen.

Drei Kriegsmonate in Frankreich  .

Erlebnisse einer jungen Deutschen  .

Eine junge Berlinerin, die sich zu Beginn des Krieges in Frant reich befand und bis Anfang November dort bleiben mußte, schildert uns ihre Erlebnisse folgendermaßen:

Bis

Ungefähr einmal wöchentlich tam ein Beamter, um zu fragen, ob| war. Sie hatten alle Betten, was allerdings die gefunden Gefangenen mich die Familie noch behalten wolle, andernfalls ich interniert werde. nicht haben sollen, sondern nur Stroh und Decken. Aber auch die Der Vater erklärte jedoch, alles Fragen wäre zwecklos, da er ebenso französischen   Soldaten schliefen im Kasernenhof auf Stroh. Ich hatte wenig mich wie seine eigene Tochter fortgeben würde. Ich ging nun mich überzeugt, wie es unseren Soldaten dort geht und wollte auch wieder spazieren. Eines Tages waren wir gerade nach Hause ge- hier in Berlin   sehen, wie die französischen   Verwundeten ge­tommen, als ein Kriminalbeamter eintrat und erklärte, er wäre uns überall gefolgt, um uns zu beschützen. Auch wäre es gut für die Familie wie auch zu meinem eigenen Besten, wenn ich freiwillig das Haus verlasse und ein Zimmer im Rathaus beziehe; denn die Be­bölferung wäre nicht sehr gut auf mich zu sprechen, da ich es besser hätte als viele Franzosen selbst. Der Vater meiner Freundin ging sofort zum Polizeikommissar und erklärte, daß daraus nichts werde, ich bleibe da oder man solle das Versprechen geben, daß man mich sicher bis zur Schweizer   Grenze bringe. Das konnte man nicht; folglich blieb ich bei der Familie.

Seit einigen Jahren forrespondierte ich durch Vermittlung einer Lehrerin mit einer Französin, welche im Dezember vorigen Jahres zu ihrer weiteren Ausbildung nach Wiesbaden   kam. Ich war schon tviederholt zu ihren Eltern eingeladen, und sie wollte mich Anfang Juli von Berlin   abholen. Ich freute mich natürlich sehr darauf, und so ging denn am 11. Juli d. J. die Reise über Köln   nach Paris  , wo Die Schreibweise der dortigen Zeitungen war sehr deutschfeindlich wir zunächst die Verwandten meiner Freundin besuchten. Von Paris  reisten wir nach achttägigem Aufenthalt weiter zu den Eltern meiner und lügenhaft, so daß das Volk immer aufgeregter wurde und Gerüchte Freundin nach Clermont- Ferrand  ( Südfrankreich  ), wo wir entstanden wie: In Berlin   sei Hungersnot, eine Ratte foste jetzt schon am 20. Juli eintrafen. In der allerersten Zeit war von einem even- 5 M. und alle Männer wären bis zu 60 Jahren eingezogen. Des­tuellen Krieg noch gar keine Rede. Ende Juli fingen dann die Kriegs- gleichen sprach man auch von Greueltaten, die die Deutschen   verübt a. die Deutschen   schnitten den Gefangenen die gerüchte an, aber noch glaubte fein Mensch daran. Erstaunt war ich haben sollten, u. Sarüber, als man mis am 30. Juli das deutsche Geld auf den Banken Ohren ab. Eines Abends gingen wir alle spazieren und hörten plötzlich nicht mehr umwechselte. Am 1. August saßen wir auf einem Blaz in Clermont- Fd., als ein Tambour durch alle Straßen ging und die hinter uns einen Mann rufen:" Da ist ja die Deutsche  , die Preußin, Mobilmachung anfündigte. Die jungen Leute liefen mun alle man müßte alle töten." Natürlich sammelten sich sofort die Menschen hinterher und riefen: A Berlin!( Nach Berlin  !) Am Montag, den an und schimpften. Wir waren doch etwas ängstlich geworden, und 3. August, ging ich nach dem Rathaus, um die Erlaubnis zu meiner die Mutter meiner Freundin ging fofort auf das Polizeiamt, um Rückreise zu erbitten. Dort erklärte mir der Beamte, ich müßte warten, Schuß zu erbitten. Einige Beamte kamen gleich mit, zerstreuten die Lis die Mobilmachung vorbei ist, vielleicht wäre es dann noch möglich, Menge und gaben dem Mann einen Verweis. Wie man mir sagte, nach Hause zu reisen. Auf alle Fälle müßte ich aber einen Aufent- war am nächsten Tag nochmals ein Polizeibeamter hingegangen und haltsschein haben. Das war nun schwierig für mich, da ich ohne jede hatte erklärt, daß der Mann, falls er sich noch einmal derartiges zu Legitimation abgereist war. Durch Vermittlung des Vaters meiner schulden kommen ließe, sofort bestraft werde. Seitdem bin ich nie Freundin erhielt ich nach zwei Tagen diesen Schein. wieder belästigt worden. Ich kann nur sagen, daß die Beamten immer ihre Pflicht taten und stets in jeder Weise entgegenkommend waren.

Bis jetzt, Anfang September, hatte ich noch keine Beile von meinen Eltern empfangen und war natürlich darüber sehr beunruhigt. Mir persönlich ging es ja ausgezeichnet, aber ich wußte, welche Angst meine Eltern ausstanden. Da fiel mir ein Bekannter in Basel   ein, und ich schrieb auch sofort dorthin. Ich erhielt später sogar die Originalbriefe meiner Eltern. Welche Freude das für mich war, kann man sich vor­stellen. Eines Morgens in der vierten Stunde wurden ca. 200 deutsche Gefangene vorbeigeführt.

pflegt werden( denn man erzählte drüben, sie müßten hier Hunger leiden usw.), und ihnen Grüße aus ihrer Heimat bringen; leider wurde mir der Besuch nicht gestattet. Ginige Tage nach meinem Be­such im Lazarett dort entfloh ein Deutscher. Ich las es morgens in der Zeitung, und schon am Nachmittag tam der Polizeikommissar mit noch fünf anderen Beamten, um bei uns eine Haussuchung vorzu­nehmen. Ich wurde gefragt, ob ich spazieren war, was ich bejahte, und nun suchten die Herren beide Häuser, welche der Familie gehören, 3immer für Zimmer nach, ob wohl der Geflohene irgendwo ver­borgen fei. Sie mußten natürlich unverrichteter Sache abziehen, aber es blieb doch der Verdacht auf mir. Nach zwei oder drei Tagen stellte sich der Entflohene dann selbst wieder, da er kein Geld hatte, auch nicht Französisch konnte und vor Hunger nicht weiter fam. Er war wirklich ohne jede Hilfe entwichen in seiner deutschen   Uniform, die er verkehrt angezogen hatte. Die Flucht hatte er auf folgende Weise be­werkstelligt: Er hatte sich von Matraßengurten einen Strick gemacht und daran, trotz seiner Beinverwundung, vom ziveiten Stock nach dem Hof hinuntergelassen. Dann hatte er die fast einen Stock hohe Mauer überstiegen und war unbemerkt entkommen. Wie ich hörte, soll er 15 Tage Zelle erhalten haben.

Anfang Oktober kam ein Beamter vom Rathaus und fragte mich, ob ich zurückreisen wolle, was ich natürlich freudig bejahte. Er sagte, mein Koffer müßte bei der Familie bleiben, ich sollte mir einige Hand­pakete machen, da ich innerhalb 48 Stunden fort müßte. Ich packte nun das Notwendigste zusammen und ging zum Rathaus, um mir einen Paß zu besorgen. Dort wurde mir die unangenehme Ueber­raschung zuteil, daß der Beamte sich geirrt hatte. Er sollte nur noch­mals fragen, ob die Familie mich weiter behalten wolle, oder andern­falls wollte man mich auf eine Insel schicken.

Inzwischen war nun der Krieg erklärt worden, und von den An einem Nachmittage, meine Freundin und ich sahen aus dem Garnisonstädten und Sammelpunkten, wozu auch Clermont- Fd. zählt, Fenster, als ein Offizier vorbeikam und zu uns sagte: Wollen Sie die wurden die Truppen abgeschickt. So viel Militär habe ich noch nie gesehen, wie in diesen Tagen. Die Soldaten zogen singend und mit Têtes alboches"( allgemeine Bezeichnung für die Deutschen  ) sehen? Blumen und Fahnen geschmückt ab. Ich bin nun in den ersten zwei Auf unsere Frage, wo denn welche zu sehen wären, zeigte er auf einen bis drei Wochen nicht fortgegangen, aus Angst vor eventuellen Be­nachfolgenden offenen Wagen vom" Roten Kreuz". Darin saßen einige lästigungen. Meine Freundin und deren Eltern waren nach wie vor leichtverwundete Deutsche  . Trotzdem die Leute wußten, daß es Deutsche  tets liebenswürdig und sehr besorgt um mich, was ich ihnen, da es waren, wurde nicht das geringste gegen sie gesagt. Da der Wagen Immerhin fremde Leute für mich waren, nicht genug, danken kann. dicht bei uns vorbeikam, nickten wir ihnen unauffällig zu. Was mich auch sehr verwunderte, war, daß ich dort so weit int Auch die Bekannten dieser Familie, von denen einige eine hohe Stel­In der Zeitung stand jetzt eine Bekanntmachung, daß Ausländer, Süden viel englisches Militär, namentlich Offiziere, sah. Kurze lung im Heer einnahmen, und deren Söhne bereits mitkämpften, Die Senegalneger( die waren in gleicher Weise bis zu meiner Abreise stets liebenswürdig zu welche heimreisen wollten, sich an das Bureau für Heimschaffung inter  - Zeit vor meiner Heimreise tamen auch mir. Der Vater meiner Freundin erkundigte sich nochmals wegen nierter Zivilpersonen in Bern   wenden sollten. Ich schrieb auch sofort Schreiberin verwechselt hier offenbar die Senegalneger mit algerischen meiner Abreise, wobei ihn de Bescheid wurde, daß daraus in abseh- nach dort und bekam die Antwort, mein Name sei notiert und ich Spahis oder Goumiers, denn die Senegaltruppen sind nicht beritten. barer Zeit nichts wird. Einige Tage nachdem las ich in der Zeitung könne durch das Bureau Briefwechsel mit meinen Eltern haben. Ju- Die Red. d. V.") nach Clermont- Fd., wo sie einige Tage blieben. Ich cine Anzeige des Ministers aus Paris   betr. Heimreise der Fremden. zwischen erfuhren wir, daß in einer Kaserne in Clermont- Fd. wollte nun diese auch gern kennen lernen und ging mit meiner Ich schrieb natürlich sofort und erhielt als Antwort die Aufforderung, Deutsche   Verwundete lagen. Auf meine Bitten erlaubte man Freundin eines Vormittags hin zum Bahnhof, wo sie ihr Lager, hatten. teine Familienverhältnisse und den Zweck meines Kommens anzu mir, diese zu besuchen, allerdings ipar mir das Sprechen untersagt Es waren durchweg große, schlanke Menschen. Wir kamen bald ins Ge­geben, was ich auch gleich tat. Sturze Zeit darauf verließ der Minister worden. Einer der Verwundeten erzählte mir, Soft und Verpflegung spräch und natürlich auch auf den Krieg zu sprechen.( Einige von Baris, und meine Sache blieb mithin unerledigt. fei gut, und auch ich hatte den Eindruck, daß die Behandlung gut den Negern sprachen Französisch.) Wir unterhielten uns auch über