natürlich auf dessen eigene Angaben zurückzuführen und wird ebenso wie die Zukunftsbilder, die Weill ihm vorgegaukelt hat. nicht geringe Heiterkeit in den Kreisen der deutschen wie der französischen Sozialisten erregen. Das ganze Geschwafel trägt den Fabrikstcmpel des Caf6s„Größxnwahn" deutlich an der Stirn. Das groteske Märchen, man habe ihn in der Fraktion ..fallen lassen" aus Besorgnis aus seinem vrogrammwidrigen Ehrgeiz, macht Weills Erfindungsgabe alle Ehre. Er kam erst 1912, noch nicht ganz 30 Jahre alt. in den Reichstag . Ein so junger Mann hätte sich doch erst durch längere Tätig kcit eine Position erwerben müssen, ehe man ihn überhaupt hätte..fallen lassen" können. Eine leitende Stellung konnte er naturgemäß noch gar nicht einnehnien, aber man hat ihn bereitwilligst wiederholt sprechen lassen, z. B. zum Kamerun Etat, weil ihm da interessantes Material zur Kennzeichnung der Landgesellschaften zur Verfügung stand. Konnte er es doch sogar noch in diesem Frühjahr mit Hilfe seiner Freunde durchsetzen, daß ein anfänglicher Beschluß der Fraktion, in der Zaberndebatte die Genossen Böhle-Straßburg und Emmel Mülhausen sprechen zu lassen, in letzter Stunde wieder unv gestoßen und an Emmels Stelle Weill selbst eingeschoben wurde. Und das beklagt sich dann darüber, man habe ihn „fallen lassen"! Wenn Weill bei vielen seiner Kollegen schließlich in Miß- kredit gekommen lvar, so hatte das eine ganz andere Ursache, als seine parlamentarische Betätigung. Es war bekannt ge- worden, daß er, um sich Informationen für die..Humamt6" zu holen, in der Redaktion des„Berliner Tageblattes" tag- täglich aus und ein ging, also mit einein Blatt in Geschäfts- Verbindung getreten war, das seit Jahren es sich zur Auf- gäbe macht, den radikalen Flügel der Partei systematisch zu bekämpfen und den revisionistischen Flügel ebenso systematisch zu begönnern. Wegen dieses Verkehrs zur Rede gestellt, gab Weill an, persönlich komme er mit den Redakteuren des „Tageblattes" fast gar nicht in Berührung: er lasse die Nach- richten meist durch seinen Sekretär holen. Man ging mit einem Achselzucken darüber hinweg: doch hielten viele von uns eine solche Nachrichtenschnorrerei bei dem„Tageblatt" über- Haupt für unverträglich mit der Stellung eines sozialdenw- kratischen Reichstagsabgeordneten. Es ist überhaupt mehr als zweifelhaft, ob dem Dr. Weill jemals der Ernst der Aufgaben und Pflichten, die er mit einem sozialdemokratischen Mandat übernommen hatte, zun? Bewußtsein gekommen ist. In der„Fränkischen Tagespost" wird angedeutet, daß er seine Ueberzeugung gewechselt habe so schnell wie seine Krawatte. Im Reichstag hat er sich jeden- falls durchweg zum äußersten rechten Flügel der Fraktion ge- hatten. Als es in der Fraktion anläßlich des Falles Lands- berg zu Auseinandersetzungen über das Verhältnis unserer Partei zur Monarchie kam, war Weill. der sich damals doch schon als Franzose gefühlt haben muß, einer der eifrigsten Befürworter einer weitgehenden Anpassung an monarchistische Ausfassungen. Danach könnte er auf dein neuen Schauplatz seiner Tätigkeit sich— je nach der Konjunktur— für Philipp von Orleans oder Viktor Napoleon erwärmen. Stach all solchen Erfahrungen glaube ich auch nicht an die großen Seclenkäinpfe, die nach Ansicht Stampfers dem llebertritk Weills in das französische Heer voraufgegangen fem sollen. Wer. wie er, trotz halb französischer Erziehung ejn Jabrzehnt lang in? Bereich der deutschen Sozialdemokratie seinen Wirkungskreis gefunden hat, vor allem, wenn er wirk- lichi. von innerem Drang getrieben, aufrichtig für die Aus- löhnung zwischen Frankreich und Deutschland eingetreten wäre, durste nie und nimmer beim Kriegsausbruch freiwillig gegen Teutschland die Waffen ergreifen. Wie ein wahrhaft fein empfindender Mann und großer Charakter sich in solcher Lage benimmt, dafür haben wir ein klassisches Beispiel aus der Zeit vor 199 Jahren. In ähn- liehe Loge wie Weill heute geriet damals Adalbert v. C h a m i s s o. Geborener Franzose, war er mit seinen Eltern zur Zeit der französischen Revolution nach Deutsch- land gekommen. Er ist dann mit dem deutschen Volk ver- wachsen, und seine deutschen Dichtungen haben ihm einen Ehrenplatz unter unseren Klassikern verschafft. Er fühlte sich beiden Völkern sinnes- und seelenverwandt. Als dann die Befreiungskriege Deutsche und Franzosen gegeneinander in die Waffen ricfeil, fühlte er sich innerlich zerrissen, da er„an den Weltereignissen nicht tätig Anteil nehmen durste". Um aus der unerträglichen Lage herauszukommen, übernahm er schließlich bei der Kotzebueschen Expedition eine Stellung als Naturforscher. In der Einleitung zu seiner Schilderung dieser„Reise um die Welt" fand Chamisso für seine Lage das treffende Wort:„Die Zeit hatte kein Sckwert für mich." Tie heutige Zeit hätte auch kein Schwert haben dürfen für Weill . Doch freilich, man darf ihn nicht mit dem Maß- stab eines Chamisso messen. Man sollte sich aber auch nicht über ihn entrüsten. Sein Verhalten löst ja verschiedenartige Empfindungen bei uns aus. Aber Entrüstung? Nein! Das wäre eine Gefühlsvergeudung.
Sevolterungsabnahme in Warschau . Aach offiziellen russischen Quellen hat die Bevölkerung Warschau « in, Oktober um Löv 000 Personen oder mehr al« ein Drittel ob- genommen. In der ersten Hälfte de« November-trafen in Warschau 7S 000, in der zweiten MonatShSlkte weitere 125 000 Personen ein. darunter ein Viertel— also über 50000— Flüchtlinge au« dem Kampf- gebiet. Trotz de« ungeheuren Zustrom« von Flüchtlingen beläuft sich die Bevölkerung Warschau « auf 80—100 000 weniger al« zu normalen Zeiten. der Seekrieg. darftellung ües Kommandanten der„dresüen* über die Seeschlacht bei den Zaltlanüsinseln. London , 80. Dezember. (W. T. B.) Der gestrige „Daily Telegraph " berichtet nach einem Telegramn, der„New Aork Times" aus Buenos Aires vom 17. Dezember: Der Kommandant deS kleinen Kreuzers „Dresden " hat dem deutschen Konsul in Punta Arenas folgende Schilderung über den Kampf bei den Falklandsinseln gegeben: Das deutsche Geschwader verließ den Stillen Ozean und ging um Kap Horn nach den Falllandsinseln. Ehe eL dort
ankam, sandte Admiral Graf Spee einen Kreuzer doraus, um festzustellen, ob englische Schiffe anwesend seien. Ter Kreuzer berichtete, daß zwei englischeKreuzer anwesend seien. Der Admiral traf sofort Vorbereitungen zum Kampf. Als wir unS den Inseln näherten, sahen wir nicht zwei, sondern sechs Kreuzer, aber der Admiral hielt an seinem Entschluß fest. Noch später bemerkten wir zwei Schlacht- kreuzer der Lionklasse am Eingange der Bucht. Die Wetterbedingungen waren ausgezeichnet. Der Admiral beschloß, mit„Scharnhorst" und„Gneisenau" den Kampf aufzunehmen und befahl den drei anderen Schiffen, sich zu zerstreuen. Das englische Geschwader wurde hierauf von„Scharnhorst" und„Gneisenau" angegriffen, während die kleinen Kreuzer„Leipzig ",„Nürnberg " und „Dresden " versuchten, außer Schußweite zu gelangen. Die englischen Schiffe führten 81,3 Zentimeter-Geschütze, während die beiden deutschen Panzerkreuzer nur Ll-Zentimeter-Geschütze hatten. Der Kommandant der„Dresden " entnahm aus einem englischen Radiogramm den Untergang von„Scharnhorst" und„Gneisenau", wußte aber nichts über das Schicksal von „Leipzig " und„Nürnberg ". Der Kapitän deS englischen Dampfers„O r i s f a" be- richtet, daß das englische Geschwader so wenig Kohlen an Bord hatte, daß einige Schiffe ihre Boote und alle anderen verbrennbaren Gegenstände verheizen mußten. Der Panzer- kreuzer wurde unter der Wasserlinie leicht beschädigt. Vorsichtsmaßregeln in Scarborough . London , 80. Dezember.(SS. T. B.) Der gestrig«.Daily Telegraph " meldet au« Scarborough vom 28. d.M.: Der Kommandant de« Bezirle« bat angeordnet, daß zwischen Via Uhr nachmittag« und?>/, Uhr morgen« innerhalb 5 Meilen von der Küste zwischen Saltbourn und Spurnhead von keinem ahrzeuge Azetylen, elektrische und andere starke Lampen enutzt werden dürfen. Alle Lichter in den Häusern, die auf See sichtbar sind, find auszulöschen oder a b- zublenden. Niemand darf ohne Ermächtigung Licht oder Feuer anzünden oder Feuerwerk abbrennen. Wer aus offener Straße auf Anruf nicht stehen bleibt, läuft Gefahr. Irschosten zu werden. /lcht Schiffe durch Minen versenkt. London , 80. Dezember. sW. T. V.) Die„Times" berichtet unter dem 2g. Dezember: Gestern sind vier englischeSchiffc durch Zusammenstoß mit Minen verloren gegangen, nämlich der Dampfer.Limaria", der lleine Dampfer.Cem' und zwei Fischer dampfer. Seit dem WeihnachtStage sind in der Nordsee acht Schiff» infolg» Von Minen zu Grunde gegangen. das Unterseeboot„Curie* verloren gegeben. Pari«, 80. Dezember. Amtlich wird gemeldet: Da« f r a n- zösisch« Unterseeboot.Curie", welche« von der Flott« abgesondert wurde, um allein militärische Operationen gegen vor Pola ankernde österreichisch-ungarische Kriegsschiffe auszuführen, ist zur festgesetzten Frist nicht zur Flotte zurückgekehrt. ES kann deshalb den Nachrichten der ausländischen Preste Glauben beigemessen werden, denen zufolg« dieie« Unterseeboot ver lenkt und die Zesatzung gefangen genommen wurde. der türkische Krieg. die Cxkommunizierung tzuffein Kemals. Konstantiuoptl, 30. Dezember. (W. T. B.) Eine a m t- liche Mitteilung gibt bekannt, daß gegen Hussein Kemal , Sohn deS ehemaligen Khcdiven Ismail Pascha , FetwaS erlassen worden seien, weil er versucht habe, die Souveränität der Türkei über die Provinz Aegypten . die einen integrierenden Teil des Osmanischen Reiches bilde, zu verletzen und durch seine fluchwürdige Handlungsweise die .lnstverfung dieser Provinz unter die Herrschaft Englands in die Wege geleitet habe. Die amtliche Mitteilung kündigt gleichzeitig an. daß beschlossen worden ist. Hussein Kemal seines Hanges und seiner Ehrenzeichen für verlustig zu erklären und ihn vor das Kriegsgericht de« vierten, für Aegypten zuständigen Armeekorps zu stellen. Dem Kommandeur dieses Korps sei bereits ein entsprechender Befehl zugegangen. Die in der amtlichen Mitteilung erivähnten FetwaS. drei an der Zahl, sind von der„Agence Ottomane" in türkischer Sprache veröffentlicht worden. Das erste Fetwa besagt: Wenn ein Muselmane sich England anschließt, das sich im Kriege gegen das islamitische Kalifat befindet, und versucht, Aegypten , das einen inte- grierenden Teil des Reiches bildet, aus den Staaten des Kalifats herauszureißen und unter die Herrschast Englands zu bringen, wenn er sich ferner zum Sultan ausrufen läßt unter dem Schutze der englischen Regierung, hat er dann das Verbrechen des Verrats gegen Gott, den Propheten und die islamittsche Gemeinschaft begangen? Antwort: Ja!— Das Fetwa ist unterzeichnet Hairi, Scheich ul Islam . Das zweite und dritte Fetwa erklären, daß. wenn dieser Muselmane in einer Auflehnung verharrt und dem Kalifen nicht gehorcht, er die schlimmsten Strafen der anderen Welt verdient und getötet werden kann. S-nst-ntiaopel, 30. Dezember.<W. T. B) Die angekündigten chweiwiegenden Maßnahmen gegen Huffein Kemal machen großen Eindruck, da sie in der Beschichte de» J«lam« selten vorgekommen ind. Durch Beschluß der Regierung wird Kemal der Generalsrang und der Paschatitel abgesprochen. Die in den FetwaS verhängten S, rasen kommen einer Postription beziehungsweise Ex- kommunikation gleich. Rußlands Ohnmacht im Schwarzen Meer. Koustantinopel, 30. Dezember. (W. T. 93.). Jkd am" hebt die W i ch t i g k e i t de« gestrigen Bericht« des Haupt. quartier« hervor und sagt: Werden angesichts solcher be- deutenden Tatsachen PhilipeScu. Take JoneScu und andere Mit- glieder der angeblichen nationalen Liga in Rumänien noch immer von einer russischen Seeherrschaft sprechen können? Werden die Russophilen in Bulgarien noch behaupten können, daß Borna und Burga« einer Gefahr autgesetzt find? Die Krieg«- ereignisse seit Beginn de« Feldzuge « beweisen, daß da« angeblich« Uebergewicht Rußland« aus dem Schwarze« Meer auf Null herab- gesunken ist.
vom südafrikanischen Kriegs- schauplatze. Gefangennahme anfsiändifcher Suren. Sapstadt, 80. Dezember.(28. T.©.) Meldung de« Reuterschcn Bureau«. Der Führer der Aufständischen, Martin S l a b b e r t, ist am 26. Dezember nordwestlich von Bloemsontein gefangen ge- nommen worden. Seine Anhänger hatten sich vorher ergeben. Dir Ueberreste der letzten Kommando» der Auf- ständischen im Distrilt von Heilbronn haben sich ebenfalls er- geben._______ das ösierreichifch-ungarifche Rotbuch. Wien , 30. Dezember. (W. T. B.) Da« in den nächsten Tagen erscheinende österreichiich-ungariiche Rotbuch ist den Blättern zu- folge seit längerer Zeit vorbereitet und befindet sich schon im Druck. Es wird jene Aktenstücke enthalten, die sich auf die u n m i t t c I- bare Vorgeschichte de» Weltkrieges beziehen. Die bevorstehende Publikation ist zwar anscheinend die letzte i» Reihe der amtlidben Publikationen, allein tatsächlich war Oesterreich- Ungarn die erste Macht, welche dur» Veröffentlichung von Dokumenten Recht und Pflicht seiner Selbstverteidigung vor aller Welt klar dargelegt hat, wie dies in der vor Bc- ginn des Krieges veröffentlichten, an die serbische Regierung gerichteten österreichisch- ungarischen Note und dem nochfolgenden aide memoire geschehen ist. Da« Rotbuch kann selbstverständlich nicht die eigentlichen und ursprünglichen Gründe des WellkonflitteS darstellen, weil man hierzu die Sammlung von Alien vieler. vieler Jahre veröffentlichen und weit in die Vergangenheit zuiück- greifen müßte. Durch die Veröffentlichung des französischen Gelb- buckeS und des englischen Blaubuches ist aber die Notwcndigleit entstanden, zu diesen Darstellungen Stellung zu nehmen und gegenüber mehrfachen Täukchungsversuchen der englischen und sranzöfischen Diplomatie mehrfache Richtigstellungen für die internationale Oefsentlichkeit vorzunehmen. In diesen Erwiderungen auf das Gelb- und Blaubuch wird da? österreichrsch-ungarische Rot- buch das deutsckie Weißbuch ergänzen und in der Feststellung der Wahrheit unterstützen. Das.Fremdenblatt" sagt: Da» Rolbuch wird gewiß den Beweis erbringen, daß e» nicht Deutschland und Oesterreich-Ungarn waren, die aus der notwendigen Abwehr unserer Monarchie gegen serbische Berbrecherpolitik die Ursache zum Welt- krieg geschaffen haben. Ein amerikanischer Protest gegen die Erschwerung der Handelsschiffahrt. Washington , 29. Dezember. (W. T. L.) Präsident Wilson erklärte bezugnehmend auf eine an England ge- richtete amerikanische Note, in der auf bessere Behandlung des amerikanischen Handels bestanden wird, daß England schließlich hohen Schadenersatz für die ungesetzliche Fe st Haltung amerikanischer Schiffsfrachten werde zahlen müssen. Washington , 30. Dezember. (W. T. B.)(Meldung des Reuterschen Bureaus.) Tie Regierung hat England eine Note gesandt, in der sie aus baldige Verbesserung der Behand- lung des amerrkonischen Handels durch die britische Flott« besteht und warnend darauf hinweist, daß eine große Emv- findlichkeit in Amerika durch„das ungrechtfertiate Ein. greifen" in den legitimen amerikanischen Handel erzeugt worden sei. Die Regierung sehe sich genötigt, endgültige Mitteilungen über England« Haltung zu erbitten, um Maß- regeln zum Schutze der Rechte der amerikanischen Bürger zu ergreifen. Die Note führt zahlreiche besondere Fälle von An» Haltung und Beschlagnahme der Ladungen an und erklärt, die Vorstellungen seien in freundschaftlichem Geiste gemacht, aber die Vereinigten Staaten erachteten es für das Beste, eine offene Sprache zu führen. Tie Note ist praktisch für alle Ententemächte bestimmt. In der Note wird gesagt, daß, obwohl die Exporteure sich nach den Wünschen der britischen Regierung richteten, keine Verbesseniirg der Lage der neutralen Schiffahrt im Vergleich mft dem Beginn des Krieges eingetreteir fei. Die Note spricht die Hoffnung aus, daß England einschen werde, welch ernste Bedeutung die fortdauernde Einmischung für die neutrale Schiffahrt habe. Tie Note legt dar, daß Nahrungsmittel bedingte Konterbande seien, da sie sowohl für die bürgerliche Bevölkerung, wie für die Armee bestimmt seien. Ueber das Anhalten von Schiffen auf See sagt die Regierung, daß sie das Durchsuchungsrecht kriegführender Staaten anerkenne. aber der Beweis für die Bestimmung der Ladung für eine feindliche Nation müsse während der Durchsuchung geführt werden. Die Regierung protestiert gegen das Ausbringen neutraler Schiffe nur auf den Verdacht hin. Die Note betont, daß eS die Pflicht der kriegführenden Mächte sei, den neu« tralen Handel zu beschützen, und beschuldigt England, die skandinavischen Kupferladunam anders zu behandeln al» die amerikanischen . Die amerikanischen Ladungen nach Italien würden angehalten, während die für Skandinavien bestimm- ten unbelästigt blieben. DerholländischeGesandte besuchte das Staats- devartement und empfing dort eine Abschrift der amerika - Nischen Note an England. Der Gesandte sagte. Solland habe — England dasselbe erklärt. Die Vorstellungen Hollands erhielten lrnrch die Stellungnahme der Vereinigten Staaten mehr Gewicht. die£age auf dem daltan. In der russischen Presie tauchten in den letzten Tagen in sehr bestimmter Form Nachrichten auf. daß zwischen Rumänien und Bulgarien ein Vertrag zustande gekommen sei, dem auch Italien sehr nahe stehe. Demgegenüber meldet die PeteNburger .Retsch" am 22 d. Ml», fichtlich offiziös, in ruifischen diplomatischen Kreisen sei vorläufig noch keine Bestätigung der Gerüchte über einen Vertrag zwischen Rumänien und Bulgarien eingegangen.„Unsere Diplomaten— schreibt das Blatt— halten aber einen solchen Ver- trag nicht für unmöglich. Sie glauben bloß, daß unabbängig davon, ob ein solcher vertrag zustande kommt oder nicht, eine «enderung in der Haltung der Balkansta aten gegenüber dem europäischen Krieg in nächster Zeit nicht zu erwarten ist. Unsere Diplomaten stehen auch den Vermutungen skeptisch gegenüber, daß G r i e ch e n l a n d sich einem solchen Vertrage anschließen werde, da sie Zweif-l hegen. daß die griechische Regierung bei ihrer jetzigen Stimmung auf irgend- welche Kompensationen an Bulgarien eingehen werde." Hinsichtlich der Beziehungen zwischen Bulgarien und Serble« teilt d« nationalistische„Pettogradsti Kurjer' au».hoch-