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Die Landwirte griffen nun zu ihren Roggenvorräten,] ,, Emden Nr. 2" Jagd auf die englischen und französischen  | Die Schweiz   würde sich wegen ihrer geographischen Lage für um den Mangel an Futtermitteln zu erseßen. Die Höchst- Handelsschiffe macht. Man befürchtet englischerseits, daß den Austausch der Gefangenen zwischen Frankreich   und preisgejeze fördern noch diesen Mißbrauch, denn die Preise den englischen Schiffen eine Reihe Handelsfahrzeuge schon Deutschland   empfehlen, Rumänien   für Desterreich- Ungarn und sind für Gerste und Roggen gleich hoch. Da in Wirklichkeit zum Opfer gefallen sind, da von ostindischen Hafenbehörden| Rußland  , Holland   für England und Deutschland  . die Preise über die gesetzlich festgelegte Höhe noch hinaus mehrere Handelsdampfer als überfällig gemeldet worden geben, ist es natürlich für den Landwirt rationeller, eigenen find. Die Marinebehörden in Rangoon   haben iegt eine billigen Roggen zu verfüttern, statt Gerste und andere teure öffentliche Warnung vor dem Ayesha" und der Orford" er­Futtermittel zu kaufen. Das Verfütterungsverbot nüßt bis lassen mit einer genauen Beschreibung beider Schiffe. heute nichts, zumal jegliche Kontrolle über die Landwirte fehlt. Ob eine solche Kontrolle überhaupt

Die allgemeine Wehrpflicht in England.

London  , 9. Januar.  ( W. T. B.) Im Oberhaus jagte Lord Haldane bei Erörterung der militärischen Lage, Englische Minen. der Aufforderung zum Eintritt ins Heer sei in mustergültiger Weise entsprochen worden. Es sei kein Grund, vorher zu sagen, wirksam durchzuführen ist, kann bezweifelt werden. Vielleicht Rotterdam  , 8. Januar.  ( W. T. B.) Der Nieuwe Rotter- daß das Prinzip des freiwilligen Dienstes einen Fehl­wird die Einführung von Höchst preisen für Futter- damsche Courant" meldet aus Grimsby  : Hier wurde der schlag bedeute. Falls die Notwendigkeit der Dienstpflicht erwiesen mittel eine Besserung bringen. Kapitän eines Fisch dampfers zu einer Strafe von drei fei, werde die Regierung sich der Notwendigkeit fügen. Haldane Biel erfolgreicher wird der Ersatz von Futtermitteln Guineas verurteilt, weil er sein Schiff ohne Lotsen fuhr fort: Wir kämpfen für unsere nationale Gristen z; sein, wie er teilweise durch planmäßige Verwertung von durch das Minenfeld nach dem Humber gesteuert hatte. Das Blatt nur ein Sieg, der die Wiederkehr des früheren Zustandes aus­Speise und Küchenabfällen gewonnen werden kann. Die bemerkt dazu: Die fürzliche Behauptung der Times", daß die schließt, kann als befriedigend gelten. Die dem Lande gestellte Städte sollten endlich insgesamt eventuell durch Gesetz Engländer keine Minen gelegt hätten, ist also unrichtig, denn nur Aufgabe ist sehr schwer, aber keine Mühe und keine Hilfsquelle des gezwungen dazu übergehen, diese Abfälle zu sammeln und auf einem englischen Minenfeld kann ein englischer Lotse Bescheid Landes soll gespart werden, um die große Aufgabe zu einem glüd­fann ein en den Schweinezüchtern zuzuführen bzw. selbst Schweinemast­lichen Ende zu führen. anstalten einzurichten. Durch den Mangel an Futtermitteln sind viele zwungen gewesen, ihr Vieh abzuschlachten. So rechnet man, daß der Schweinebestand, der im Jahre 1913 rund 25 Mil­lionen zählte, inr Laufe dieses Jahres bis auf die Hälfte herabgehen wird. Die Mahnung, Dauerwaren( Fleischkon­serven, Dauerwurst und anderes) aufzuspeichern, kann wieder nur von wenigen Streisen befolgt werden, selbst wenn die Fleischpreise heruntergingen.

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wissen.

und gerade die kleinen Biebzüchter ge- Der

Nur planmäßige Bemühungen, die Viehbestände mög­lichst zu erhalten, kann vor einem Mangel und vor Teuerung während und nach dem Kriege bewahren. Ueberhaupt franken sämtliche Maßnahmen der Regierung daran, daß sie nicht einmal für eine längere Kriegszeit Genüge leisten, ge­schweige, daß sie für die Friedenszeiten weitausschauende Vorsorge treffen.

Der

Krieg und die Kolonien.

Kämpfe in Kamerun  .

In der gestrigen Situng des Oberhauses führte Marquez of Crewe über die Vorbereitungen gegen eine Invasion aus, daß bereits Mitte Cktober die Lordleutnants der verschiedenen Graf­schaften entsprechende Anweisungen erhalten hätten. Diese seien Ende Oktober und im Laufe des November abgeändert worden. London  , 8. Januar.  ( T. 1.) Hier vorliegende Meldungen Die Vorbereitungen seien als eine Art Versicherung gegen mögliche aus Duala besagen, daß ein kleiner Teil der deutschen   Streit Gefahren zu betrachten. Unter der Aufsicht der Lordleutnants fräfte, und zwar 10 Weiße und etwas über 100 Farbige, sich nach seien lokale Notausschüsse gebildet worden, welche die Einzelheiten einem Ueberfall einer englischen Patrouille durch das von den ausarbeiteten. Es sei nicht für wünschenswert erachtet worden, Engländern besetzte Gebiet durchgeschlagen hat und sich augen- für die Bildung dieser Ausschüsse allgemeine Anweisungen zu geben. blidlich auf der Johann- Albrechts- Höhe befindet. Diese von der Lord Curzon  ( Opposition) bemerkte hierzu, die Streitkräfte, Natur bereits sehr geschütte Höhe ist von der Handvoll Deutscher   die in den einzelnen Grafschaften gebildet würden, seien, selbst noch weiter befestigt worden und trozt bisher jedem Angriffe. wenn sie eine Million Mann zählten, nublos, wenn der Notfall Eine Operation großen Stils wird gegen das kleine Fort eingeleitet eintrete, falls sie nicht unter direkte militärische Kontrolle gestellt werden müssen. würden, ja sie würden sogar eine große Gefahr darstellen, da sie vom Feinde vielleicht nicht als Kombattanten anerkannt würden. Landes unter eine entsprechende militärische Kontrolle gesteut

Die Uebersicht über die tatsächliche Höhe der Vorräte Freigabe der

Freigabe der deutschen   Zivilgefangenen Er hoffe deshalb, daß die Organisation für die Verteidigung des von Neuguinea  .

wird wesentlich dadurch erschwert, daß die Regierung feinen allgemeinen Deklarationszwang durchgeführt hat. Alle Maßnahmen könnten die vorhandenen Versorgungs­Sydney, 9. Januar.  ( W. T. B.) Die Deutschen   von schwierigkeiten viel leichter überwinden, wenn sie auf genauer Herbertshöhe reifen am 16. Januar mit dem Dampfer Kenntnis der Vorräte basieren würden. Augenblicklich er- Sonoma" nach San Francisco   ab. Bei Uebergabe der leichtert der Mangel einer durchgeführten Deklaration das Insel wurde vereinbart, daß der Gouverneur und die Einsperren der Vorräte, wozu das im Gesetz vorgesehene auto- Bibilbeamten gegen Ehrenvort nach Deutschland  matische Ansteigen der Höchstpreise den Anreiz bietet. n3urüdfehren dürfen. 101 deutsche Familien beabsichtigen, ländlichen Kreisblättern sollen sich sogar wenig verschminkte mit der Sonoma" zu reisen. Aufforderungen an die Landwirte zur Zurückhaltung der Vorräte befinden. Rigorose Durchführung des Be­schlagnahmerechts auf Grund allgemeinen Deklarationszwangs wird hier allein Abhilfe schaffen können. Daraus wird dann weiter eine Innehaltung der Höchstpreise folgen; denn heute zahlt der Großeinfäufer gern höhere Preise, wenn ihm überhaupt nur geliefert wird.

Der Seekrieg.

Neues von der Emden  "-Mannschaft.

Vom südafrikanischen Kriegs­

Schauplaze.

Gefecht am Oranjefluß.

würde.

Lord Selborne tadelte, daß die Admiralität keinen Ver­treter im Oberhause besitze, und sprach die Ansicht aus, es sei ver fehlt gewesen, eine Marinebrigade nach Antwerpen   zu senden. Die Flotte unter Admiral Jellicoe   solle nicht nur zu Patrouillon verwendet werden. Ihre Hauptaufgabe bestehe darin, die deutsche Flotte zu vernichten, wenn diese sich herauswage.

Eine portugiesische Kundgebung.

Lissabon  , 9. Januar.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der Senat drückte einstimmig sein Vertrauen zur Armee und Flotte aus. Die britische   Armee. und die Armeen der Verbündeten wurden in dieses Vertrauensvotum einge, ichlossen.

Die englische Antwort.

London  , 9. Januar. Dem Reuterschen Bureau zufolge ist eine sehr freundschaftlich und offenbergig gehaltene vor­läufige Antwort auf die amerikanische   Note gestern abgesandt worden.

Amsterdam  , 9. Januar.  ( W. T. B.) Das Allgemeen Handelsblad" veröffentlicht folgendes Reutertelegramm aus Pretoria  : Amtlich wird gemeldet, daß füdafrikanische Truppen am 5. Januar Schuitdrift befezt haben. Sie hatten fünf Verwundete. Der Feind zog sich über den Dranjefluß zurüd, nachdem er alle Bryan teilte gestern spät abends mit, daß er Englands Ant­Kopenhagen, 8. Januar.  ( T. U.) Die Berlinske Pontons und Boote zerstört hatte. Das Handelsblad" fügt hinzu, Tidende" veröffentlicht eine Reihe weiterer Informationen das Telegramm, das noch meldet, daß der Feind auf dem nördlichen wort auf die amerikanische   Note empfangen habe, sie soll gemäß über die Taten der in Freiheit befindlichen Emden  "-Mann- fer des Dranjeflusses geblieben sei, sei nicht klar, da Schuitdrift einer Verabredung zwischen dem Staatsdepartentent und dem englis schen Ausivärtigen Amt Sonntagnachmittag bekannt gegeben werden. schaft aus Rangoon  . Danach bemächtigte sich die zirka fünfzig selbst am Nordufer liege, Mann starfe Mannschaft zunächst eines alten englischen Drei­Zeitungsverfolgungen in Rußland.  masters namens Ayesha". In das Schiff bauten sie einige Kanonen und ein ihnen zur Verfügung stehendes Maschinen­Kopenhagen, 8. Januar.  ( W. T. B.) Die Petersburger Tele gewehr   ein. Diese Geschütze bilden zusammen mit einem Rom  , 9. Januar.  ( W. T. V.) Zu der Frage der Aus- graphen- Agentur meldet aus Wilna  , daß der Redakteur der wiederhergestellten alten Mörfer, der sich auf dent Ayesha" wechselung der friegsuntauglichen Gefangenen Beitung Kurjer Litowski" Narbut wegen des Artikels Befignahme befand, die gesamte Bewaffnung dieses Segelschiffes, das bemerkt Corriere d'Italia", daß autorisierte Persönlichkeiten einer fatholischen Kirche" zu 50 Rubel Geldstrafe und der augenblicklich die ganze Handelsschiffahrt in den ostindischen erflären, man werde bei der wirklichen Durchführung des Herausgeber der Zeitung Baranowski wegen eines Artikels Gewässern aufs höchste stört und beunruhigt und allen Ver- Blanes, der im Prinzip bereits angenommen sei, auf teine über den russischen   Adel zu zwei Wochen Gefängniseinzel folgungen der englischen Kreuzer trott. Vor einiger Zeit prattischen Schwierigfeiten stoßen. In der Tat haft verurteilt worden ist. nun faperte der Anesha" einen ziemlich modernen englischen würde die Beförderung der als untauglich zum Kriegsdienst In Odessa   ist auf Verfügung des Generalgouverneurs die Kohlendampfer Orford". Der größere Teil der deutschen   befundenen Gefangenen nach einem neutralen Gebiet sehr geitung Obestija Nowosti" für die Dauer des Krieges ver Mannschaft siedelte auf den Dampfer über, der jetzt als leicht sein, und dort könnte die Auswechselung vor sich gehen. boten worden.

Brotgesetze in früherer Zeit.

Der Austausch der Gefangenen.

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großen japanischen Nationalhelden Hideyoshi   und Jyeysu um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert von selbst gegrabenen mannstiefent Erdlöchern aus mit Bogen und Pfeil, also Fernwaffen, gegen die geschlossen anrückenden, vor allem mit dem Schwerte   fämpfenden Ritteraufgebote der Samurai  - Scharen des Mikado oder vielmehr feiner allgewaltigen Shogune oder Hausmeier". Hier im fernsten Dften, in den Unabhängigkeitskriegen der Koreaner gegen Japan  , ist nach M. v. Brandt, dem langjährigen deutschen   Botschafter in China  , übrigens auch um dieselbe Zeit das erste Panzerschiff primitivster Art gebaut worden.

fort die königlichen Kornmagazine geöffnet, die Getreide als Vor-| der Urkultur in Babylonien  , gewöhnlich gerechnet werden) zurück­schuß gegen ein gar geringes Auff- Maaß zur Wieder- Erstattung zugehen, und zwar auf die Ainos, die anscheinend ersten Einwohner nach der Erndte" abgaben, aber selbst diese Maßregeln nüßten der japanischen Inselwelt; sie verteidigten sich noch zu den Zeiten der nicht viel, da die staatlichen Getreideborräte bei weitem nicht aus­reichten. Deshalb schritt man zu der Grlaubnis der freien Zu­fuhr von Korn aus anderen Ländern, die vorher mit einem hohen 3oll belegt worden war. Aber auch damit wurde dem Uebel nicht abgeholfen, denn das Getreide war überall knapp. Es wurde fast gar nichts zur Stadt gebracht. Der Generalfiskal gab scharf Achtung", daß die Auftreibung" des Marktpreises unterbliebe, aber als ihnen die Preise festgesetzt wurden, brachten die Bauern erst recht nichts mehr zu Markte. Nun erhielten die Kriegs- und Domänenkammern den Auftrag, nachzuforschen, ob Getreide etwa mit Fleiß zurückbehalten und aufgeschüttet werde, um solches zum Nachteil des gemeinen Besten auf Wucher zu legen und dann desto teurer zu verkaufen."" Da denkt kein Mensch an die Billigkeit, da. ist im Handel und Wandel keine christliche Liebe mehr zu spüren," flagt ein Bericht über dieses gottlose Zurückbehalten des Korns". Von nun an durfte der Landmann an Getreide und Erbsen, an Furage und Viktualien nur behalten, was zu eigener Konsumtion und Wirtschaft notwendig gebraucht wird"; alles andere gehörte auf den Markt und wurde, mo nötig, durch hin­längliche Zwangsmittel" nach den Städten gebracht. Den Bäckern wurde befohlen, Gerstenmehl in den Brotteig zu schütten, denn die Erne hatte so wenig Roggen gebracht, daß auch den Deputanten meliertes Getreide, nämlich halb Roggen und halb Gerste," ge­geben wurde. Allen Branntweinbrennern war der Verbrauch von Roggen verboten; dafür durfte fremder Branntwein gegen 9 Pf. Afzise fürs Quart in alle Städte eingeführt werden. Der Tor­schreiber, der sonst die Brot bringenden Bauern am Schlagbaum wenig höflich angelassen hatte, mußte jest laut föniglichem Befehl zu dem Landmann, der Getreide oder Brot hereinbrachte, sehr liebenswürdig sein und durfte ihm keine Weitläuftigkeiten und keinen Aufenthalt machen. Den Hausfrauen aber befahl das Brot­gesek, allezeit Brot auf Vorrat zu legen, damit es jederzeit alt­backen zu genießen wäre," denn dann wurde mit dem Brot, weiter gereichet, als wenn das Gesinde das Brot frisch weg isset und ein ziemlich Teil mehr aufzehret". Erst die gute Ernte von 1741 machte der. Not ein Ende, und nun war man der Brotgesetze und der strengen Kontrolle durch den Staat wieder einmal auf einige Zeit enthoben.

Bei der ganzen Sachlage konnte sich aus jenem von der Not des Augenblicks geborenen Verteidigungsfniffe eines der Ausrottung an heimfallenden Naturvolles feine Taftit entwickeln, die irgendwo sonst auf dem großen Welttheater aufgenommen wurde; es dauerte vielmehr bis ins letzte Drittel des neunzehnten Jahrhunderts, bis die Engländer in Südafrika   etwas Aehnliches antrafen. Von den wie vogelfreies Wild gehezten Buschmännern hatten die gut­disziplinierten Zuluhorden Ketschwayos die List übernommen, sich der Länge nach bis auf den Kopf in den Steppenfand einzuwühlen oder in fleinen Mulden einzuschaufeln, um den ahnungslos heran­kommenden Gegner durch blizschnelles Auftauchen und Ueberfall der Marschkolonne zu vernichten: so erlebten die britischen Truppen den berüchtigten schwarzen Tag" von Jiandula, bei dessen Be­sprechung Feldmarschall Wolseley einmal ausdrücklich die Zulu taktit" hervorhebt. Fast ein Vierteljahrhundert später griff die Burentaftik" diesen Gedanken der ausgiebigsten Geländeausnutzung mit Schaufel und Spizhacke auf, der dann, geradezu raffiniert aus gebildet, im russisch  - japanischen Kriege einer der wichtigsten Sieges faftoren wurde. Seitdem bildet die Technik der Schüßengräben einent Teil der militärischen Ausbildung aller modernen Heere, in der die Truppen eine erstaunliche Uebung und Vollkommenheit erlangten -wie jetzt der Weltkrieg auf beiden Seiten zeigt.

Die Beschränkungen, die durch die neuen Backverordnungen den Weißbrotessern auferlegt werden, können nur in unserem ver­wöhnten Zeitalter ein gewisses Aufsehen erregen, denn dem Men­schen der Gegenwart ist ja das Weißbrot ein gewöhnliches Nah­rungsmittel geworden, während es vor 100 Jahren noch als eine Delifatesse galt. Der Stulturhistorifer Gustav Klemm  , der uns in die Haushaltung zur Zeit der Befreiungstriege einen intimen. Ein blic tun läßt, berichtet, daß damals noch vielfach zu Hause ge­backen wurde; selbst in den großen Städten, wo der einzelne feinen Backofen mehr hatte, kaufte man sich noch das Korn selbst auf dem Martte, ließ es dann in der Mühle mahlen und trug das Wieht zum Bäcker, der daraus das Brot für eine bestimmte Familie her­stellte. Ueberall handelte es sich dabei um Schwarzbrot, das allein auf den Tisch fam. Nur für Krante und bei besonderen Gelegen­heiten gab es Weißbrot und Semmeln, die nicht im Hause selbst gebacken wurden, sondern die man beim Bäder für teures Geld einfaufte. Das Schwarzbrot, von dem man gleich auf einmal eine große Menge herstellte oder beim Bäcker backen ließ, wurde dann eingemacht", d. h. verschiedenen Prozeduren unterworfen, die es möglichst lange frisch hielten. Zahlreiche Mittel dieser Art waren in Schwange, und die Hausfrau war auf ein besonders gutes Broteinmacherezept" sehr stolz. Zustände, wie sie jetzt herbei geführt werden, wo man alltäglich sein frisches Weißbrot ins Haus bekommt, wenn auch nicht gleich frühmorgens, würden daher den Menschen vor 100 Jahren als ein großer Lurus erschienen sein. Das Wachsen des Weißbrotverbrauches ist erst sehr allmählich im 19. Jahrhundert eingetreten. Otto Bähr  , in seinen Schilde­rungen einer deutschen   Stadt etwa aus dem Jahre 1830, teilt mit, daß die wohlhabenderen Leute damals morgens Weißbrot zum Staffee aßen, aber meist ohne Butter. Kindern gab man wohl einen Weden" mit in die Schule, und das war dann für die Kleinen ein besonderer Leckerbissen. Am Nachmittag aber war noch allgemein Schwarzbrot üblich. Das Hauptgewicht legten dem­nach auch die Brotgesehe der Vergangenheit auf den Roggen, der stets das eigentliche Brotgetreide gewesen ist. Solche Brotgesetze find int 18. Jahrhundert, dem Jahrhundert des patriarchalischen Einen Anhalt für die schnelle Entwidlung unserer Ariege Absolutismus  ", besonders reichlich erlassen worden, und durch sie marine in den letzten Jahren liefert uns der Kohlenverbrauch. griff der Staat noch ganz anders in die Gewohnheiten und die Ge­waren hierfür im Reichshaushalt angeseht für die Jahre 1911 bis schmäcker" der einzelnen ein, als es heute selbst in Kriegszeiten 1914 rund 19, 20, 23 und 27 Millionen Mart. Das ergibt innerá der Fall ist. Ein bezeichnendes Beispiel dafür bieten etwa die Die Vorgeschichte des Schühengrabens. Maßnahmen, die Friedrich II.   sogleich bei seinem Regierungs­halb vier Jahren eine Steigerung um 8 Millionen Mark oder unt antritt 1740 ergriff und die Ernst Consentius in seinem inhalt- Aus der Feldschlacht von einst, die noch 1871 die Entscheidung über 45 Proz. des Verbrauches im Jahre 1911. In der Hauptsache Nach den letzten bor­reichen Werk über das Alt- Berlin von Anno 1740 ausführlich dar- auf wildem, malerischem Blachfeld brachte, ist ein unterirdischer, benutzt unsere Kriegsflotte Ruhrkohlen. gestellt hat. minierender Krieg der Schüßengräben geworden. Wie so manche liegenden Aufstellungen des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats Der Sommer 1740 lieferte eine sehr schlechte Ernte, und da anderen Errungenschaften der modernen Kriegstechnik ist auch diese lieferte dieses im Jahre 1912 an unsere Kriegsmarine etwa schon vorher das Getreide extraordinair theuer" gewesen war, so nicht sozusagen über Nacht geschaffen worden, sondern erscheint in 950 000 Tonnen Kohlen im Werte von rund 17 Millionen Warf stiegen die Preise noch immer mehr. Der Scheffel Roggen, der am vergleichender historischer Beleuchtung als das Endglied einer länger Es wurden also nur für 3 Millionen Mark Kohlen außerhalb des 1. Juni 1 Tlr. und 12 Gr. fostete, hatte Mitte November den zurückreichenden interessanten Entwickelungskette. Die primitiven Ruhrbezirks bezogen. In der Hauptsache dürfte dieser Rest in Höchstpreis von 1 Tle. und 21 Gr. erreicht. Für den Scheffel Anfänge eines solchen Erdfrieges scheinen nach Oleott auf die Völker Ausland gedeckt sein, da allein für die im Ausland stationierten Weizen zahlte man gar 2 Tle. und 18 Gr. Nun wurden zwar jo- des alarodischen Stammes( zu denen auch die Sumerer, die Träger Schiffe 1912 nahezu für 5 Millionen Mark Kohlen im Haushalt

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Der Kohlenverbrauch unserer Kriegsmarine.