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Nr. 86. 32. Jahrg.

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NOSW Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplas, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 27. März 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.

Die große Karpathenfchlacht dauert fort.

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Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Die Norddeutsche Allgemeine Der französische   Tagesbericht.

T.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den

Paris  , 20. März.( W. Z. B.) Amtlicher Bericht 26. März 1915.( W. Z. B.) vom 25. März, ita chmittags. In der Champagne  ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. Im Gebiete der Höhe 196

warfen wir drei Angriffe zurück. In den Argonnen mi lang ein deutscher Angriff bet Fontaine- Madame. Bei Eparges warfen wir drei feindliche Gegenangriffe zurück. Von der übrigen Front ist nichts zu melden.

Paris  , 26. März.( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 25. März, abends. Der Tag verlief ruhig. Es ist nichts zu melden außer dem Mißglücken eines deutschen   An­griffs bei Notre Dame de Lorette.

Feindliche Flieger über Meh.

Westlicher Kriegsschauplatz.

versuchten die Franzosen bei Combres erneut in Auf den Maas  - Höhen südöstlich Verdun  einem stärkeren Angriff sich unserer Stellung zu bemächtigen, wurden aber nach hartnäckigem Kampf zurückgeworfen.

Die Gefechte am Hartmannsweilerkopf dauern noch an.

Destlicher Kriegsschauplatz. Russische   Angriffe auf die Seenengen geteilt: Ueber Mich erschienen heute mittag mehrere feindlich von Augustow wurden abgeschlagen.

Mek, 26. März.( W. T. B.) Von amtlicher Seite wird mit­

liche Flieger, die einige Bomben auf den südlichen Stadtteil warfen, dann aber durch Artilleriefeuer vertrieben murden. Drei Soldaten wurden tödlich getroffen. Sachschaden ist nicht angerichtet worden.

Bombenwürfe eines deutschen   Flugzeuges.

Paris  , 26. März.( W. T. B.) Temps" meldet: Gin deutsches Flugzeug überflog Béthune   und Lillers  . Es warf über Lillers mehrere Bomben ab, welche, dret Personen töteten und sechs, verwundeten. 70

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Oberste Heeresleitung.

Zeitung" gegen Grey.

Berlian, 25. März.( W. T. B.) Dic Norddeutsche All gemeine 3eitung" schreibt unter der Ueberschrift Aus= nicht vorliegt. Schon die übermittelten telegraphischen ausge üde". Sir Edward Grey   hat vor einigen Tagen eine Rebe über den Ursprung des Krieges gehalten, die im Wortlaut poch Auszüge aber laffen erkennen, daß der Minister sich einer Sprache bedient den fence, daß der W welis Gyre macht, und die gang ser Tonart cafspricht, in der auch andere englische Minister nach

Ausbruches Strieges eine schlechte Sache durch hochtönende Worie ber cliche Premierminister die lovalen Borschläge der deutlichen zu verteidigen suchen. Es darf nur daran erinnert werden. pag Regierung, die bezivedten, einen Krieg zwischen den beiden stamm rewandten Völkern Deutschland   und England zu vermeiden, ais alamous proposals zu fennzeichnen sich nicht gescheut hat.

Sir Edward Grey   behauptet, daß der Krieg durch die Zurüc öst- weisung des Englischen   Vorschlages entstanden sei, den Streiffall siuischen Sesterreich und Serbien   einer Konferenz der Mächte u unterbaiten oder vor das Haager Schiedsgericht zu bringen. Sovici Worte, soviel Eutstellungen. Den Konferenzvorschlag hat Denisch­Iand abgelehnt, weil es sich um eine nur die beiden beteiligten Staaten berührende Angelegenheit handelte und weil es mit der Würde seines österreichisch ungarischen Bundesgenossen unvereinbar Der österreichische Generalstabsbericht. moy. die Maßnahmen, die es für die Abwehr der verbrecherischen Wien  , 26. März.( W. T. B.) Amtlich wird ver- fond, von dem Placet anderer dabei nicht beteiligter Großmächte nebergriffe cines fleinen Nachbarstaates zu treffen für notwendig lautbart: 26. März 1915: abhängig zu machen. Sir Edward Grey   selbst hat es in einer Inter­In den Karpathen wird weiter heftig gekämpft. redung mit dem Fürsten Lichnowsky am 24. Juli ausgesprochen, Wiederholte russische   Angriffe wurden bei Tag und während daß solange das österreichische Ultimatum an Serbien   nicht zu Ret Gungen zwischen Rußland   und Leiterteich führe, ihh" die Sache der: Macht: abgeschlagen.( Dic: allgemeine Situation ist un- nicht berührt.;( Onglisches Blaubuch Nr. 11.) verändert.: f

1:

Die Einberufung der französischen   Jahres- Im Raum füdlich Zaleszczyki croberten unsere Truppen elf Stützpunkte der Russen und machten über 500 Mann zu. Gefangenen.

klasse 1917.

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Paris  , 26. März.( W. T. B.) Petit Parisien" meldet: Der An der Front in Russisch- Polen und West ceresausschus der Stammer trat gestern zusammen, um galizien   Geschützkampf. Der Kirchturm der Ortschaft den Gesezantrag über, die Aushebung und Einberufung Paradyz südöstlich Sulejow wurde als Beobachtungsstation der Jahrestlafje 1917 fowie die erneute Musterung der seit der feindlichen Artilleric erkannt, mußte daher in Brand der Mobilmachung zurüdgestellten Mannschaften zu besprechen. Der Berichterstatter forderte die Aenderung einiger Bestimmungen des geschossen werden. Gefezaitrages. Namentlich die Festsetzung des Zeitpunktes der Ein­berufung der Jabresilasse 1917 müsse den Gegenstand eines Sondergefeges bilden. Anläßlich dieser Ausschußsizung er­

flärt die Humanité", bereits bei Einberufung der Jahrestlasse

" 1

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes vou Hocfcr, Feldmarschalleutnant.

1916 habe die Regierung Sondermaßnahmen getroffen, damit nur Chapelle und St. Elvi auf 794. Davon find 226 tot, 454 verwundet, wirklich diensttaugliche Mannschaften ausgehoben 38 ihren Wunden erlegen, 15 vermißt, 5 verwundet und vermißt, würden. Was die Regierung für die Jahresklasse 1916 getan habe, 26 infolge Unfalles getötet oder verwundet usiv.

genüge nicht für die Jahrestlasie 1917, deren Re­fruten in boller förperlicher Entwidlung, befind liche Kinder seien. Selbst die kräftigsten dieser Kinder feien un­

Oestlicher Kriegsschauplah.

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Außerdem hätte Deutschland  , wenn es den. Konferenzgedanken

Sir Edward Greys aufnahm, ſich der Gefahr ausgejesi, ſich plöt ich einer erdrückenden russischen lebermacht an feiner jtgrenze gegenüberzusehen. Der englische   Konferenzvorschlag jamnet vont 26. Juli( Englisches Blaubuch Nr. 36). Aus dem Telegramm des Baren an S. M. den Kaiser am 30. Juli aber geht hervor, daß Rug­land bereits am 25. Juli feine militärischen Maßnahmen- be­chloon hatte. Die Beratungen der Konferenz wären damit unter dem cud der russischen Mobilmachung vor sich gegangen.

As infolge der Einmischung Rußlands  , das durch seine diplo matischen Bertreter wie inoffizielle pauslawistische. Agenten, jahre lang die provokatorische Haltung Serbiens   gegen Oesterreich- ugat geschürt hatte, was der englischen   Regierung schr wohl befanni.in, die Angelegenheit tatsächlich zu einem Konflikt zwischen Oesterreic und Rußland   auszuwachsen drohte, hat die deutsche   Regierung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln eine direkte Verständi­gung zwischen Rußland   und Desterreich- Ungarn   herbeizuführen ge­fucht. Sir Edward Grey   felbst hat dem deutschen   Botschafter am 29. Juli cine solche Verständigung zwischen Oesterreich   und Rug­land als die denkbar beste Lösung bezeichnet( Englisches Blau­buch Nr. 84). Er hat aber in keiner Weise zur Förderung dieser direkten Verständigung beigetragen. Er hat vielmehr on dem felben Tage den verhängnisvollen Schritt getan, dem franzöfifchest fähig, die Anstrengungen des Krieges zu ertragen. So verschwende Die Zahl der Gefangenen von Przemysl.rieges Gugland jich auf die Geite der Ententemächte stellen wir he Botschafter zu verstehen zu geben, daß im Falle eines europäischeit man wertvolle nationale. Energie, welche morgen, aber nicht jetzt verwendet werden könne. Im Notfalle folle man eher durch ein Wien  , 26. März.( W. T. B.) Aus dem Kriegspresse( Englisches Blaubuch Nr. 87). Damit bat Sir Goward Grey Del neues Gesetz alle französischen   Bürger bis zu 50 und mehr Jahren quartier wird gemeldet: Im Gegensatz zu den russischen Mel in die Flantmen geschüttet. Am 31. Juli mobilisierte Rußland  cinberufen, als diese Kinder, welche die Reserve, der Reichtum und dungen über den Fall von Przemysl   seien folgende authen- feine gesamten Streitkräfte und bereitete damit dem direkten Mei die Zukunft Frankreichs feien. tische Daten festgestellt. Die Trümmer von Przemysl   wurden nungsaustausch, der dank den angestrengten Bemühungen und den energischen Vorstellungen Deutschlands   in Petersburg   und sien Lyon  , 26. März.( W. T. B.) Der Nouvelliste" meldet auf Befehl ohne vorherige Aufforderung und ohne Verhandlungen tatsächlich eingeleitet worden war, cin jähes Ende. Durch diesen aus Paris  : Die Gruppe der vereinigten Sozia allen Kriegsmaterials dem Feinde überlassen. Der Personal- damit der Krieg unvermeidlich geworden, denn die deutsche Heeres­mit dem Feinde nach längst und gründlich vorbereiteter Zerstörung Schritt Rußlands   war die Mobilisierung der deutschen   Armee und listen in der Kammer nahm eine Tagesordnung an, worin best and betrug in der letzten Woche der Belagerung 44 000 Mann leitung fonite Rußland nicht die Zeit lassen, seine überwältigenden der Wunsch ausgesprochen wird, daß vor der Einzufanterie und Artillerie, zu% Landsturmtruppen, hiervon Streitkräfte an seiner Oftgrenze zu verſammeln. berufung der neuen iugendlichen Alters­flaffen eine genaue Aufstellung aller bisher einberufenen abzuzichen gegen 10 000 Berlufte gelegentlich des letzten Ausfalles Einstellung der russischen Mobilmachungsmaßnahmen, wie fic Die einzige Möglichkeit, den Krieg zu vermeiden, bestand in der aller am 19. März; 45 000 Mann auf Grund fofort die Zählung, ärztliche Untersuchung und Verwendung Berpflegung stehender Arbeiter, Kutscher, Pferde- daß Sir Edward Grey   diese Tatsache sowie die Tatsache der Mobil­leistungsgeseße eingestellter undin militärischer ruffische Regierung hat die Forderung abgelehnt. Es ist bezeichnend, Deutschland   in seinem Ultimatum an Rußland   gefordert hat. Die an der Front aller diensttauglichen Mannschaften durch­geführt werden, die augenblicklich in Depots und anderen nechte, dann das Eisenbahn- und Telegraphen- machung der gesamten russischen Armee in seiner Rede überhaupt Dienstzweigen des Heeres hinter der Front beschäftigt find personal, schließlich 28 000 Mann Kranke und Bernicht erwähnt. Es gibt das einen Anhaltspunkt für den historischen und durch Hilfstruppen oder Mannschaften älterer Stlassen wundete in Spitalbehandlung. In der Festung bestand Wert auch seiner weiteren Darlegungen. criezt werden können. Zur Vermeidung von Mißbräuchen die Armierung im ganzen aus 1050 Geschüßen aller Kaliber, davon sollen diese Maßnahmen unter Kontrolle des Parlamentes der Hauptteil ganz veraltete Muster von 1861 und 1875, welche ausgeführt werden. Endlich müsse im Augenblicke, da das übrigens gleichfalls rechtzeitig gesprengt wurden. Die Abweisung des Parlament die Einberufung der Jahresklasse 1917 für not- lehten russischen Angriffs in der Nacht vom 21. auf den 22. März wendig erachte, Borsorge getroffen werden, daß die Auswahl erfolgte, da das Gros der Geschüße bereits gesprengt war, nur mit der tauglich befundenen Mannschaften mit äußerster Vorsicht Infanterie- und Waschinengewehrfeuer sowie durch einige wenige noch getroffen werde. Bei der Erörterung des Gefeßentwurfes nicht gesprengte Geschüte Muster 1861. über die Einberufung der Jahresklasse 1917 lehnte der Heeresausschuß der Kammer einen Gegenantrag ab, wonach

Ein zerstörtes Land.

Der Minister führt ferner aus, England habe Deutschland  wiederholt die Versicherung gegeben, daß es feine Angriffe auf das Deutsche Reich unterstützen werde, daß es aber abgelehnt habe, zu versprechen, im Falle aggressiven Vorgehens Deutschlands   gegen seine Nachbarn neutral zu bleiben. Belchen Wert diese Versiche rung Englands hat, ergibt sein Eingreifen in den gegenwärtigen Strieg, froß der weitgehenden Erklärungen und Zusicherungen, die die deutsche   Regierung bezüglich Frankreichs   und Belgiens   in Lon­ don   für den Fall abgegeben hatte, daß ein Strieg mit. Rußland nicht zu vermeiden sein würde. Diese Erklärungen faten in unzweiden­tiger Weise fund, daß Deutschland   aggressive Absichten gegen Frank­ reich   und Belgien   durchaus fern lagen. Der englischen   Regierung aber waren diese Erklärungen unbequem und unerwünscht und ste behandelte sie daher als infamous proposals". Von deutscher  Seite ist überdies nie an England das Anfinnen gestellt worden, Falle eines deutschen  Aggressivkrieges neutral zu bleiben. Sit mehr die langjährigen Bemühungen der deutschen   Regierung, mit England zu einer Verständigung zu gelangen und die Gefahren eines kriegerischen Stonflittes zwischen beiden Ländern, auszu­schließen, stets zurückgewiesen, weil es für sie nur ein Ziel gab, dic

während der ersten fünf Kriegsmonate auf 1180 Millionen wie Sir Edward Greh das behauptet, auch Edward Grey  . hat viel

die Einberufung erst erfolgen sollte, nachdem alle in Depots Das zentrale Bürgerfomitee in Warschau   veröffent befindlichen Mannschaften an der Front, verwendet worden licht das Ergebnis seiner Untersuchungen über die Verluste, wären. Der Heeresausschuß tritt heute nochmals zur Er- die die Bevölkerung Russisch- Polens infolge der Striegsereignisse örterung des Gesezentwurfes zusammen. davongetragen hat. Danach belaufen sich die Verluste Rubel oder annähernd 2 Milliarden Mark. Die englischen Blätter melden weitere Verluste an Offizieren, um die Gesamtverluste des unglücklichen Landes bis jetzt, d. h. im ganzen 26, darunter sieben des fanatischen Kontingents. Dies bis zu Ende des achten Kriegsmonates festzustellen, muß die erhöht die Gesamtziffer der Verluste an Offizieren bei Neuve obige Zahl entsprechend erhöht werden.

Englische Offiziersverluste.