Nr. 97. 32. Jahrgang.
Politische Uebersicht.
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Die alte Tonart.
Freitag, 9. April 1915.
organ„ Der Elsässer" meldet, einen Beschluß, demzufolge das Ober- von Flüchtlingen entstanden sind; geduldig warten die Wermsten landesgericht ersucht werden soll, in eine Prüfung der Frage einzu- hier stundenlang, bis sie endlich wieder mit einem Zuge ein Stüd treten, ob die geseglichen Voraussetzungen für die Mitgliedschaft der weiterbefördert werden können. Tränenden Auges erzählte mir Zweiten Kammer des elsaß - lothringischen Landtages bezüglich des ein Mann in vorgerückten Jahren, daß er vordem ein ziemlich gutfituierter Gütler war, heute aber an den Bettelstab gebracht Redakteurs Wetterlé noch vorhanden seien. sei; denn nicht nur, daß sein Anwesen zerstört wurde, die Russen haben ihm auch sein Vich weggetrieben. Und wenn er jest zurückkehre, so nur deshalb, um noch einmal die Stätte zu sehen, an der Kaleidoskopartig wechseln die Bilder, eins immer jammerboller als er einst mit seiner Familie ein glückliches Leben geführt habe. das andere. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Rückkehr der Flüchtlinge noch einige Zeit hinauszuschieben, weil sie gegenwärtig an ihren früheren Wohnstätten weder Unterkunft noch Nahrung zu finden vermögen und gar nicht in der Lage sind, die nötigen Lebensmittel mitführen zu können, deren sie zu längerem Aufenthalt bedürfen.
Die„ Post", die eifrig jede Gelegenheit sucht, um sich auch jetzt an der Sozialdemokratie zu reiben, findet willkommenen Eisenbahneinnahmen und Steuerpflicht. Anlaß dazu in einem Artikel, den Professor Schmoller Berlin, 8. April. ( W. T. B.) Bekanntlich haben sich die Einüber Beltkrieg und Sozialdemokratie" veröffentlicht hat. Die„ Post" verargt es Schmoller zunächst, daß er in seinem nahmen der preußischen Staatseisenbahnen in den letzten Monaten Artifel von„ Scharfmachern" und" Hetern" in der wieder ganz außerordentlich gehoben. Es wäre aber nicht richtig, Industrie gesprochen hat. Aber den Hauptwiderspruch der wenn die Gemeinden, in denen der preußische Eisenbahnfiskus " Post" erregt das angebliche unwissenschaftliche, weil steuerpflichtig ist, daraus folgern würden, daß sie im tommenden unfritische und unhistorische Wohlwollen" Schmollers für die Steuerjahr mit, wenn auch gegen das Vorjahr verminderten, so doch Sozialdemokratie. Die" Post" bemüht sich denn auch sofort beträchtlichen Gemeinde- Einkommensteuerbeträgen des Eisenbahnfistus zu dokumentieren,„ daß sie alles andere andere als Wohl bei der Aufstellung ihrer Etats rechnen könnten. Den erhöhten wollen" für unsere Partei empfindet; sie schreibt: Einnahmen des Eisenbahnfiskus in den letzten Monaten stehen, ab„ Daß es Hezzer, und zwar wirkliche waschechte Hetzer der gesehen von gesteigerten Ausgaben, so erhebliche Ausfälle in den allerschlimmsten Sorte unter den Sozialdemokraten gegeben hat ersten Monaten nach Beginn des Krieges gegenüber, daß ein Rein und noch gibt, davon will offenbar der„ Historiker" und ertrag im Jahre 1914 schwerlich vorhanden sein wird. Die GeKathedersozialist Schmoller nichts wissen. meinden werden daher nicht darauf rechnen fönnen, eine Gemeinde
Unter den ärgsten Hetzern der ärgste und unverbesserlichste war August Bebel . Als solcher hat er sich auch vornehmlich im Kriegsjahre 1870-71 betätigt. Neben Liebknecht dem Vater....
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einkommensteuer im Steuerjahr 1915 vom Eisenbahnfiskus zu erhalten.
Friedensgebete des Papstes.
Im übrigen wiederholt Schmoller seine Spezialansicht, daß aus der Sozialdemokratie heraus sich mit Naturnotwendigkeit Der Papst hat nach einer Mitteilung der„ Köln . Bollsztg." aneine Aristokratie entwickele. Scheidemann gilt allem geordnet, daß in allen Kirchen des fatholischen Erdkreises während Anschein nach Herrn Schmoller als der besonders berufene Führer des Monats April für den Frieden gebetet werde. für diese sozialdemokratische Aristokratie. Das Schmollersche Hauptrezept für die fünftige Behandlung der Sozialdemokratie fieht so aus:„ Man muß nur gegenseitig nicht Abschwören der bisherigen Ideale fordern, sondern mit praktischem Verstande sich auf das zunächst am leichtesten Erreichbare unter Vorbehalt der alten Jdeale beschränken."
Aus den Mitteilungen des elsaß- Lothringischen Staatsfefretärs in der Zweiten Kammer ist bemerkenswert, daß die Schäden in Elsaß- Lothringen sehr erheblich zurüdbleiben gegenüber den Schäden in Ostpreußen . So betragen die baulichen Schäden aus Zu den alten Jdealen" der Sozialdemokratie gehört u. a. die Republik , die Todfeindschaft gegen das fapitalistische Unter- der Lothringischen Schlacht kaunt mehr als vier Millionen trotz der nehmertum und dessen grundsägliche Beseitigung. Wie treu efliche Stampffront von 60 Kilometern. Weitaus am schwersten betroffen sozialdemokratische Führer auch heute noch den alten Idealen ist zweifellos der Süden, das Oberelsaß.
bleiben, die nach Schmoller um Gottes Willen der Sozialdemofratie vorbehalten werden sollen, dafür ließen sich aus der unmittelbaren Gegenwart mancherlei anschauliche Beispiele vor führen, die fast so hezzerisch und hochverräterisch sind wie die Hezereien des von Exzellenz Schmoller so inniglich angebeteten August Bebel während des Kriegsjahres 1870--71."
Aufgehobenes Verbot.
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Die Zahl der von den Russen verschleppten Zivilpersonen hat sich noch nicht feststellen lassen. Wianche Familien sind im bangen 3weifel darüber, ob die Fehlenden verschleppt oder gar getötet worden sind, denn namentlich bei ihrem zweiten Einfall haben die Ruffen nichts geschont. Das Mobiliar wurde mutwillig zertrümmert, soweit es nicht einfach gestohlen wurde. Führt doch die von russischem Militär von Marggrabova nach Suwvalti gebaute Bahn im Volksmund die Bezeichnung„ Beutebahn". Sie diente dazu, gelang, den Russen einen Teil der Bente wieder abzunehmen, so ist den Geschädigten um deswillen nicht damit gedient, weil natürlich nicht festgestellt werden kann, wo die einzelnen Sachen gestohlen worden sind. In den zerstörten Häusern sieht man unter dent Schutt noch die Trümmer der einstigen Herrlichkeit. Die meisten der Flüchtlinge finden bei ihrer Rückkehr fahle Brandstätten, die ihnen nicht einmal ein farges Obdach zu bieten vermögen.
den Raub fortzuschaffen, und wenn es auch den deutschen Truppen
Auf einem total zerschossenen Bahnhof trat mir der leitende Assistent entgegen, die Hose höchst schadhaft, der Rockärmel zerriffen, das Gesicht von Gram und Sorge durchfurcht. Seine Familie ist in sichere Obhut gebracht; er selbst haust in einer recht notdürftigen Hütte, es fehlte ihm momentan alles, worauf der Kulturmensch Wert legt. Er versieht aber in der aufopferungsvollsten Weise seinen verantwortungsreichen Dienst, und die Stunden unfreiwilliger Muße, die ich dort verbringen mußte, ließen mir die Größe der Verantwortlichkeit erkennen, die gerade gegenwärtig auf diesen Beamten ruht. Sie waren die letzten, die die Flüchtlingszüge bestiegen, und sie waren die ersten, die nach Vertreibung der Russen in das von diesen Horden geschaffene Chaos zurüdfehrten. Ihre hingebende Tätigkeit verdient nicht minder bewertet zu werden, als so manche hervorragende Leistung an der Front. Wie hilfsbereit stehen sie diesen Flüchtlingen mit gutem Rat suc Scite, welch eine Flut von Fragen stürmt ununterbrochen auf sie ein!
Der Rhein . Westf. 3tg." schreibt ein mit den wirtschaft lichen Verhältnissen von Gent angeblich sehr vertrauter Mitarbeiter: Gent ist eine Stadt von mehr als 200 000 Einwohnern. Sie betreibt in Friedenszeiten neben einem bedeutenden Handel mit An den majurischen Seen sieht es schlimm genug aus. Vor Wie würde die„ Post" aufschreien, wenn wir auch nur Holz, Flachs, englischen Kohlen, Phosphat u. a. eine große In alle ärmlich gekleidet. Sie weinten bitterlich; Mann und Frau einer niedergebrannten Hütte stand eine Frau mit vier Kindern, in abgeschwächter ähnlicher Tonart unsere grundsäßliche Ab- dustrie. In erster Reihe steht dabei die über eine Million Spindeln hatten Jahre hindurch gespart, und nun stand die Familie vor einem lehnung der Ziele und Bestrebungen der freifonservativen beschäftigende Baumwollindustrie. Da ist es begreiflich, daß die Trümmerhaufen. Wer dieses Elend nicht mit eigenen Augen ge= Partei zum Ausdruck bringen würden! wirtschaftliche Krisis der Kriegszeit eine starke Arbeitslosigkeit versehen, der macht sich keinen Begriff von der Größe des Unheils, das schuldete. Aber zum Glück stehen an der Spize der Stadt Männer, über die arme Bevölkerung Ostpreußens hereingebrochen ist. die der schwierigen Aufgabe, die ihnen so erwuchs, Herr wurden! Wohl sind die Behörden aufrichtig bestrebt, mit voller Kraft zu Besonders der Finanzschöffe von Gent , Eduard Anseele, der helfen, aber es werden Jahre vergehen, bis die Spuren russischer Das Verbot unseres Solinger Parteiblattes, der Bergischen Gründer der mustergültigen Arbeiter- Ronfum- und Pro- Kulturhöhe" beseitigt sind. G. Arbeiterstimme", ist auf telegraphische Beisung aufgehoben worden. buktions- Genossenschaft Vooruit, bewährte fein Das Erscheinen der„ Bergischen Arbeiterstimme" war auf weitere acht Tage untersagt worden, weil während des dreitägigen Verbots Organisationstalent. Das Genter System der Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, das auf ein ZusammenGrtrablätter mit den neuesten Kriegsnachrichten herausgegeben wurden. wirken von Stadt und Gewerkschaft hinausläuft, ist auch Die Behörden überzeugten sich, daß es sich hierbei nicht um eine für Deutschland vielfach mustergültig geworden. absichtliche Umgehung des Verbots, also nicht etwa um bösen Willen die für diesen 3wved bestimmten Gelder der Gewerkschaften ausder Redaktion und des Verlags, sondern um ein Mißverständnis gingen, erwirkte Anseele, daß die Stadt für die Striegszeit die ganzen handelte und lassierten infolgedessen die weiterhin verhängte Straf Rosten der Versicherung übernahm. Außerdem regte er Rotstandsarbeiten an. Ein großes neues Dod am Genter Hafen wird gegen wärtig von Arbeitslosen gebaut. Siebentausend von ihnen finden
inaßregel.
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Weitere Einschränkung der Freizügigkeit.
Als nunt
Jm Betrieb der A. E. G. Brummenstraße- Voltastraße ist vor furzem nach mehrmaligen Verhandlungen des Arbeiterausschusses mit der Direktion vereinbart worden, daß die Verdienste, der gegen wärtigen Zeuerung wenigstens in etwas Rechnung tragend, erhöht werden. Erheblich ist ja die Heraufsetzung der Verdienste nicht und zahlen müssen; aber es Wenige, und erklärten ihr Einverständnis mit dieser Abmachung, obgleich fie dabei auf die Bedingung eingehen mußten, für die nächsten drei Monate feinerlei weitere Anforderungen in bezug auf Lohn oder Affordaufbefferung zu stellen.
war doch etwas.
Die Arbeiter freuten sich selbst über das
Arbeiter und Arbeiterinnen in Bayern eingeschränkt worden schaftlichen Organisation wird von den Genter Arbeitern unter den Nachdem erst fürzlich die Freizügigkeit der ländlichen halten für die Stunde 50 Centimes Die Notwendigkeit der gewerk. gleicht auch bei weitem nicht das Mehr aus, das die Arbeiter ist, teilt über eine weitergehende Einschränkung der Freiherrschenden Verhältnissen als so dringend empfunden, daß, trotz der zügigkeit im allgemeinen die Bayerische Staatszeitung " fchlechten Zeit, alle Gewerkschaften der Stadt an Mitgliedern zugefolgendes mit:
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Die Heeresverwaltung hat ein wesentliches Interesse daran,
nommen haben."
Flüchtlingselend.
So weit, so gut. Nun ließ aber die Ausführung dieser Abder A. G. G., der von Herrn Direktor Elfes geleitet wird, leider schon des öfteren zu bemerken war. Verschiedentlich liefen Beschwerden ein, wonach den Arbeitern nicht das wurde, worauf sic nach den Zugeständnissen der Direktion Anspruch hatten. In einer Abteilung, die Montagearbeiten auszuführen hatte, war dies auch der Fall, und verständigten sich die Arbeiter dieser Abteilung dahin, einmal in einer Zusammenkunft die Lage zu bcsprechen.
daß in ihren eigenen und in den für das Heer oder die Marine An dieses Lob der Arbeitslosenversicherung und der Arbeiter liefernden Privatbetrieben jeder nicht unbedingt gebotene fonfumbereine sollte sich die„ Rhein.- Weſtf. Ztg." auch in Friedens- machung zu wünschen übrig, eine Erscheinung, die in diesem Betrieb Arbeiterwechsel vermieden wird. Es erscheint daher an- zeiten erinnern! gezeigt, die dort beschäftigten Arbeiter, so weit sie von Heeresdienst zurückgestellt oder beurlaubt sind, darauf hinzuweisen, daß ihre Surüdstellung bezw. Beurlaubung bei jedem Arbeitswechsel fofort außer Kraft tritt. Es ist Anordnung getroffen, die sofortige Einstellung eines jeden dienstpflichtigen Arbeiters in die Truppe zu veranlassen, der bei einem der bezeichneten Betriebe die Arbeit niederlegt oder das Arbeitsverhältnis fündigt, auch wenn dies in der Absicht geschicht, in einen anderen solchen Betrieb einzutreten."
Der aus Ostpreußen geflüchteten Bevölferung ist in den letzten Tagen die Erlaubnis erteilt worden, an die Stätten ihres früheren Wirtens zurückzukehren. Wie man auf den Bahnhöfen sehen kann, wird von der Erlaubnis ein überaus ausgedehnter Gebrauch ge- Da die betreffende Abteilung nun seit längerer Zeit lebermacht. Ueberall sieht man das Gepäck der Flüchtlinge, Kisten, Säde, stunden macht, wurde an dem bestimmten Tage der Meister dahin Koffer, die die wenigen Habseligkeiten bergen, die bei der Flucht verständigt, daß für diesen Tag feine Ueberstunden gemacht mitgenommen werden konnten und die einen Beweis für die durch werden könnten, da die Arbeiter sich über ihre Beschwerden vers Die Herabsehung der jetzigen Lebensmittelpreise die Gile bedingte Stopflosigkeit der Bevölkerung bieten, wenn man ständigen wollten. Die Arbeiter gingen auch, als ihre reguläre fordert auch die„ Deutsche Volkswirtschaftliche Sorrespondenz", und nämlich sieht, mit welch überflüssigen Dingen man sich damals be- Arbeitszeit beendigt war, aus dem Betrieb und besprachen sich in zwar im Interesse der Industrie, damit die Löhne nicht eine Höhe laden hat. Frauen tragen Blecheimer in den Händen, die allen einer Werkstattversammlung, was zu tun sei. Als sie am anderen erreichen, die die Konkurrenz auf dem Weltmarkt ausschließen. Das möglichen Kleinkram bergen. Sie bringen Besen mit, Küchenlampen; Morgen rechtzeitig die Arbeit wieder aufnehmen wollten, wurden sie eine Flüchtlingsfrau schob vor sich einen Kinderwagen her, der mit nicht wieder in den Betrieb hineingelassen, und Blatt schreibt:„ Unverkennbar liegt die jetzige Preisgestaltung der allem möglichen Hausrat beladen war. Männer mit grauen Bärten zwar deshalb nicht, weil sie am Tage vorher keine Ueberstunden geNahrungsmittel weder im Juteresse der Industrie noch der Land- stehen dort und erwarten den Abgang der Züge; die Frauen sind leistet hatten. Die Arbeiter waren also entlassen. wirtschaft. Die Landwirtschaft hat davon nur mäßigen Vorteil ge- von Kindern umdrängt, darunter ganz kleine Knirpse, die mitunter Um das Ganze richtig zu würdigen, muß hier gesagt werden, zogen, und die Industrie hat hat durch Zahlung höherer einen Dauerlauf machen, um sich einigermaßen zu erwärmen. daß es sich um Arbeiter handelt, die fast alle lange Zeit, ja bis zu Löhne schwer an den Lasten zu tragen. Gewiß haben zu Man denkt unwillkürlich an die Worte aus dem" Faust":" Der 19 Jahren, ununterbrochen im Betrieb beschäftigt waren. dem jetzigen hohen Stande der Löhne auch noch andere Menschheit ganzer Jammer packt mich an!" Vielfach gegen Kälte Die Darstellung des Falles ist durchaus keine einseitige, sondern Umstände, vor allem die Knappheit an Arbeitern und die Dringlich nur ganz notdürftig geschüßt, drängen sich die Flüchtlinge anein- ist in Gegenwart der Arbeiter und der Vertretung der Direktion ander, weil in den zerstörten Bahnhöfen ebensowenig wie in den der A. E. G. als durchaus den Tatsachen entsprechend festgestellt feit der Aufträge beigetragen, aber die Höhe der Lebens Ortschaften die Möglichkeit eines Unterfommens besteht. Geradezu worben. mittelpreise bildet dazu doch immerhin die breiteste und gewisser rührend war es, wie eine junge Frau sich bemühte, einen Kanarien- Die Direktion der A. E. G. glaubt. unter allen Umständen Anmaßen widerstandsfähigste Grundlage. Das Streben muß deshalb vogel zu schützen, den sie im Käfig trug. Auf den einzelnen Bahn- spruch auf Ueberstunden zu haben. Das wird auch in anderen dahingehen, die ungewöhnliche Preishöhe der Lebensmittel allmählich höfen stehen auch Karren bereit, die dem Abtransport dienen sollen. Betrieben beobachtet. Die Unternehmer drohen vielfach, wenn Arzu senken. Eine Herabjegung der jetzigen Lebensmittelpreise erscheint Wenn die Flüchtlinge allerdings in ihre Heimatdörfer zurüdfehren, beiter, die wochen- und monatelang Ueberstunden gemacht haben, durchaus möglich. Sie sind nicht aus innerem Zwange heraus ent- dann erst wird ihnen das ganze Elend zum Bewußtsein gelangen, einmal mit diefen pausieren wollen, mit der Meldung an die standen, denn ganz offenbar hat der ideale Zug, welcher furze Zeit das über sie gekommen ist. Die Russen haben auf ihrem Zuge, der militärbehörde. Auch wird versucht, Arbeiter dadurch zum nach Kriegsausbruch sogar in Kreisen des Handels anzutreffen war, ziemlich alles zerstört. In der Gegend um Goldap ist wohl faum Militärbehörden veranlaßt werden, die Betreffenden in den fie unter Umgehung Königsbergs an die Ostsee führen sollte, so Nachgeben zu zwingen, daß schon seit langem wieder realeren Empfindungen Plaz noch ein einziges Haus benutzbar. In Goldap selbst ist es unmög- hüzengraben zu versehen. Diese Drohungen kommen gemacht. Industrie und Landwirtschaft aber haben alle Ver- lich, ein Unterkommen zu finden, weil alles zerstört ist, und zwar in lezter Zeit so häufig vor, daß es wohl nötig erscheint, anlassung, dafür zu sorgen, daß die Preisentwidelung in ruhigere so zerstört, daß nichts übrig bleiben wird, als die noch stehenden wenn die Behörden sich einmal eingehend mit diesen Dingen beBahnen gelenkt wird... Mayern niederzureißen und die Häuser von Grund auf neu auf: fassen, denn einmal darf das Beziehen des Schüßengrabens doch zubauen. Links und rechts der Straßen und der Bahnlinien sieht man nichts weiter als zerstörte Dörfer. Den schlimmsten Eindruck vom Arbeitgeber nicht als Strafandrohung benutzt werden, und zum macht jedenfalls die kleine Ortschaft Rosengarten bei Angerburg . anderen müßte die Behörde Vorkehrungen treffen, um zu verhüten, Der fleine Ort, der sich auf eine Anhöhe hinaufzieht, ist so gut wie daß böswillige Arbeitgeber mit dem Rechte der Reklamation von völlig vernichtet; nur die Kirche ragt noch aus einem Meer von dringend benötigten Arbeitskräften Mißbrauch treiben können. Ruinen heraus, sie scheint verhältnismäßig ant wenigsten gelitten Die Erbitterung gegen die Russen ist unter den Flüchtzu haben. Teuerungszulagen für das gewerbliche Personal fingen eine ganz ungeheure. Bielfach drohen Frauen und selbst der Waren und Kaufhäuser. Kinder mit geballten Fäusten den russischen Gefangenen, die vor- Die Firmen A. Jandorf , Kaufhaus des Westens und übergeführt werden. Man kann dieses Gefühl des Haffes ver-. Joseph Neukölln haben, nach vorangegangenen Verhandlungen stehen, wenn allerdings andererseits auch richtig ist, daß man den mit Vertretern des Deutschen Transportarbeiter- Verbandes, ihren Wetterlés Mandat ini elsa- lothringischen Landtag. einzelnen gefangenen Russen nicht für die Greueltaten der ruſſischen Armee verantwortlich machen fann. An der Angerapp sind Angestellten außertariflich pro Woche 2 Mark Teuerungszulage Die Zentrumsfraktion der Zweiten elsaz- lothringischen Kammer die Bahnbrücken, die gesprengt waren, notdürftig wieder hergestellt, gewährt. beschloß einstimmig den Ausschluß des Priesters Wetterlé trotzdem kann der Verkehr nur mangelhaft aufrechterhalten werden, Ferner fauden Berhandlungen mit den Firmen A. Wertheim aus der Fraktion. Ferner faßte die Fraktion, wie das Zentrums- und so kommt es, daß auf allen diesen Bahnhöfen Ansammlungen und R. Herzog statt; bei der ersteren sind 5 Mart, bei der Firma
Enorme Steigerung der Schweinepreise. Auf dem gestrigen Berliner Schweinemarkt stieg die Höchstnotis von 84 M. auf 99 W. pro Zentner Lebendgewicht, das ist eine Preis steigerung von 15 M. pro Zentner. Geringe Ware war sogar 16 bis 20 m. teurer. Die höchste Notiz von 99 M. pro Zentner Lebendgewicht entspricht einem Preise von 124 M. für einen Zentner Schlachtgewicht. Die bisherige Höchstnotiz für einen Zentner Schlachtgewicht betrug Ende März 115 M.
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man droht, es werden
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