Mr. 145. 32. Jahrgang.

2. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Verlustlisten.

Freitag, 28. Mai 1915.

Familienfragen und die Erlebnisse der letzten Zeit werden be- vorstehern in Empfang genommen werden können, so daß bis sprochen, manches Wort wird gewechselt über die Zukunst. zum Beginn des nächsten halben Monats noch genügend Zeit Und dann beginnt eine kleine Wanderung durch den Ort und für den Händler vorhanden ist, den Kunden den Hafer zu Die Verlustliste Nr. 233 der preußischen Armee enthält in dessen Umgebung, auf Schritt und Tritt Soldaten be beschaffen. Verluste folgender Truppen: gegnend. Immer näher rückt die Scheidestunde. Der Rekrut, Bei dieser Gelegenheit wird zugleich erneut darauf hin­1. und 5. Garde- Reg. zu Fuß; 1. Garde- Res.- und 1. Garde- der erst fürzlich eingetreten ist, muß 10 Uhr in seiner gewiesen, daß trotz der in den Tageszeitungen und an den Ersatz- Reg.; Garde- Gren.- Regimenter Alexander und Nr. 5; Kaserne" sein. Da gilt es wieder Abschied zu nehmen und Anschlagsäulen erfolgten Bekanntmachungen und den darin Garde- Füs.- Reg.; Garde- Jäger- und Garde- Schüßen- Bat.; Lehr- die Besucher sind auf sich allein gestellt, denn die Rück- enthaltenen Strafandrohungen es doch mehrfach geschehen ist, Inf. Reg.; Gren. bezw. Inf. bezw. Füs.- Regimenter Nr. 1, 6, fahrt von Wünsdorf   nach Berlin   ist eine recht ungenügende. daß Pferdehalter ihren Pferdebestand nicht richtig angegeben 11, 12, 14, 15, 18, 22, 23, 24, 26, 29, 30, 35, 37, 40, 41, 44, 45, Entweder muß man 17 Uhr abends zurückkehren oder wenn und mehr Haferscheine erfordert habent, als sie für die fol­47, 48, 50, 53, 57, 58, 59, 60, 61, 63, 64, 66, 67, 70, 73, 75, 76, 78, 84, 87, 90, 94, 98, 99, 109, 111, 113, 115, 118, 128, 137, 144, 146, man das nicht will, muß man bis nach 11 Uhr abends warten. gende Haferperiode Pferde zu versorgen hatten. Der Ma­148, 149, 150, 152, 154, 157, 160, 166, 169, 174, 175; Res- Inf.- Um 127 Uhr ist es vielen zur Rückfahrt noch zu früh gistrat hat sich deswegen veranlaßt gesehen, fortlaufend durch Regimenter Nr. 7, 10, 12, 13, 23, 24, 27, 28, 29, 39, 51, 61, 66, und nach 11 Uhr ist es reichlich spät. Und so ist man auf die Kneipe Vertrauensmänner die Zahl der Pferde bei den Pferdehaltern 67, 76, 80, 93, 94, 111, 118, 130, 204, 205, 206, 207, 208, 212, angewiesen und muß dort die Zeit abwarten. Dann aber feststellen zu lassen und die Richtigkeit ihrer Angaben nachzu­213, 216, 218, 221, 224, 225, 226, 227, 228, 234, 237, 239, 251, nach 11 Uhr sammeln sich am Bahnhof die Menschenmassen, prüfen. Sollte sich bei diesen Ermittelungen ergeben, 264, 267, 271, Mek; Ersatz- Juf.- Reg. v. Reinhard; Landw.- Inf. vorzugsweise weibliche Personen, zur Rückfahrt. Das Drängen daß Pferdehalter unrichtige Angaben über ihren Pferdebestand Regimenter. Nr. 2, 13, 19, 22, 23, 24, 25, 36, 39, 61, 76, 83, und Stoßen vor dem Eingang, durch den die ankommenden gemacht und sich so in den Besit größerer Hafermengen sehen, 99, 109; Landw.- Erf.- Inf.- Regimenter Nr. 1 und 3 sowie Reg. Urlauber aus Berlin  , fast jeder mit einem Paket von Muttern als ihnen nach der Bundesratsverordnung und den Bestim­Nr. 5 der Landw.- Div. v. Menges; Besagungs- Regimenter Nr. 1 und 3 Posen der Besaßungs- Brig. Nr. 1 bezw. Nr. 2; Brig. bepackt, zurückkehren, ist wenig erfreulich. Hat man sich glück- mungen des Magistrats zusteht, so wird strafrichterliche Ver­Ersak- Bataillone 2 Nr. 5, Nr. 6, 10, 16, 23, 44; Landw.- Brig- lich durch die Sperre durchgezwungen, beginnt der Sturm auf folgung eingeleitet, zugleich aber auch jede weitere Hafer­Ersatz- Bataillone Nr. 27, 43; Landst.- Inf.- Bataillone: Aachen  , den ankommenden Zug, um einen Platz zu ergattern. Schließ- lieferung an den Zuwiderhandelnden verhindert werden. Die IV Münster, Mustau, Neusalz   a. O., Neustadt, Oberlahnstein  , lich muß man froh sein, einen Stehplatz erwischt zu haben, Pferdehalter, insbesondere diejenigen, die eine wechselnde An­II Offenburg  , Oppeln  , I Rawitsch, II Saarbrücken, Schlawe  , auch wenn man auf Grund der Fahrkarte auf einen Sizplak zahl von Pferden haben, werden daher dringend darauf hin­III Schwerin; Landst.- Inf.- Ersaz- Bataillone 9. des 6. Armee- Anspruch hätte. Obendrein darf man für die Rückfahrt mit gewiesen, nur soviel Hafer zu erfordern, als sie tatsächlich forps, 6. und 13. des 7. Armeekorps, 1. des 15. Armeekorps; Jäger- dem Fernzuge in dritter Klasse noch 30 Pf. mehr bezahlen während des folgenden halben Monats verfüttern dürfen. Bat. Nr. 3; Res.- Jäger- Bataillone Nr. 8 und 17; Festungs­Maschinengewehr- Abt. Nr. 6; Festungs- Maschinengewehr- Komp. als für die Hinfahrt. Eine bessere Verkehrsmöglichkeit in den Abendstunden

Nr. 2.

Kürassiere Nr. 4, 7; Dragoner Nr. 19; Husaren Nr. 8, 10, zu schaffen, ist der einmütige Wunsch aller Besucher von 13, 17; Ulanen Nr. 9; Jäger zu Pferde Nr. 2, 5; 1. Landft.- Eska­dron des 14. Armeekorps.

1. Garde- Feldart.- Reg.; Feldart.- Regimenter Nr. 1, 9, 11, 39, 46, 50, 52, 53, 62, 71, 72, 80, 241; Res.- Feldart.- Regimenter Nr. 15, 50, 51, 58, 70; 1. Landw.- Feldart.- Batterie des 14. Armeet. Fußart.- Reg. Nr. 7; Res.- Fußart.- Regimenter Nr. 9, 20; 1. Res. Fußart.- Batterie Nr. 26.

1. Garde- Bionier- Bat.; Pionier- Regimenter Nr. 23, 24, 25, 29;

Pionier- Bataillone: II. Nr. 1, II. Nr. 4, I. Nr. 7, II. Nr. 8, I. Nr. 10, I. Nr. 15, II. Nr. 27; Kombiniertes Pionier- Bat. Eyl­manu; Pionier- Komp. Nr. 104; 1. Landw.- Pionier- Komp. des 14, und 1. des 16. Armeekorps; Landst.- Pionier- Zug des 14. Armee­forps; Mittlere Minenwerfer- Abt. Nr. 165; Schwere Minenwerfer­Abteilungen Nr. 31 und 37.

Ref. Eisenbahn- Bautomp. Nr. 10; Fernsprech- Abteilungen des 14. und des 20. Armeeforps; Etappen- Kraftwagen- Park Nr. 1 der 1. Armee.

Inf.- Munitionsfolonne Nr. 2 des 1.,( F) Munitionsfolonne Nr. 9 des 7. und Landw.- Art.- Munitionstolonne Nr. 1 des 6. Armeekorps.

Sanitäts- Komp. Nr. 3 des 3., Nr. 2 des 5. und Nr. 1 des 7. Armeekorps; Feldlazarett Nr. 7 des 3., Nr. 12 des 11. und Kriegslazarett- Abt. des 16. Armeekorps; Res. Lazarett Boppard  . Armierungs- Bataillone; Straßenbau- Komp. Nr. 4. Kriegsbekleidungsämter.

Remontedepot Leegebruch bei Oranienburg  .

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Wünsdorf  .

Achtung! Wahl im 2. Kommunal- Wahlbezirk! Für die Wahl des Genossen Jonas Stahl am tommenden Sonntag findet heute abend 7 Uhr eine Flugblatt 3erbreitung statt. Hierbei hoffen wir auf eine rege Mithilfe der Genoffen und Genossinnen der Nachbar- Bezirke. Der I. Wahlkreis verteilt von Bartusch, Jägerstr. 10, und Schmidt, Am Zirkus 10.

Der II. Wahlkreis, 3. Abt.  , verteilt von Zidenrott, Zimmer­straße 59, und Rathmann, Wilhelmstr. 118. Der II. Wahlkreis, 4. Abt.  , verteilt von Naujokat, Markgrafen­straße 102.

Der III. Wahlkreis verteilt von Hippler, Hollmannstr. 16. Bei der Wahl selbst, am Sonntag, erwarten wir von den nicht im Felde befindlichen Wählern rechtzeitiges Erscheinen im Wahl lokal schon vormittag bis 12 Uhr. Legitimationen sind, bei Fehlen der Wahlkarte, nicht zu vergessen.

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Italienische Flüchtlinge in Berlin  .

Die italienischen Flüchtlinge sind aus München   und der Schweiz  in Berlin   eingetroffen. Insgesamt sind etwa 250 einzelne Flücht­linge sowie auch Familien angekommen, für welche von dem Aus­schuß für die aus Italien   geflüchteten Deutschen   eine Beratungsstelle eingerichtet ist. Anfang der nächsten Woche findet unter dem Vorsiz des Präsidenten des deutsch  - italienischen Wirtschaftsverbandes Ges heimrat Dr. Nießer die erste Versammlung des Ausschusses für die italienischen Flüchtlinge statt, so daß mit der Hilfsaktion in Kürze begonnen werden kann. Es handelt sich nicht nur darum, den Flücht lingen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sondern auch an die Frage der Sicherstellung ihrer Zukunft zu gehen.

Verhaftung einer falschen ostpreußischen Flüchtlingsfrau.

Die Schöneberger Kriminalpolizei hat gestern eine gemein­gefährliche Schwindlerin, die in der Maske einer ostpreußischen Flüchtlingsfrau ihre in Berlin   lebenden Landsleute um erhebliche Beträge geschädigt hat, festgenommen. Es ist die 50jährige, schon An der Wahl beteiligt sind folgende Straßen und Häuser: mit Zuchthaus bestrafte Jda Graf. Die Gaunerin hatte sich die Der erste Teil umfaßt die Stadtbezirke 11-20, 22, nämlich: Bau- Adressen der in Berlin   lebenden ostpreußischen Dienstmädchen und hofstraße, Behrenstraße, Bunsenstraße, Charlottenstr. 22a- 72, Dorotheen- ostpreußischer Familien zu verschaffen gewußt und diese als straße 1-82( neu numeriert), Französische Str. 1-33a( ohne 33b- 33e), angebliche vor den Russen aus Ostpreußen   geflüchtete Schuhmachers­34-68, Friedrichstr. 44-104a, 137-208, Gendarmenmarkt, Georgenstraße, Hedwigskirchgasse, Hegelplak, Jägerstr. 1-31, 45-76, Jerusalemer Str  . 14 ehefrau Werner, der in einem Warenhause das zum Einkauf von bis 22, 25-41, Raisergalerie, Kaiserhofstraße, Kanonierstraße, Hinter der Leder benötigte Geld gestohlen worden sei, um Beträge bis zu Der Schluß der sächsischen Verlustliste Nr. 150, deren Statholischen Kirche, Kleine Kirchgasse, Königgrüßer Str. 126-141, Straufen- 30 M. geprellt. Mit vieler Mühe ermittelte die Schöneberger ſtraße 1-33, 44-77, Kronenstraße, Amt Stupfergraben, Leipziger Blaz, Kriminalpolizei schließlich den Aufenthaltsort der Gaunerin und Inhalt bereits gestern mitgeteilt wurde, wird veröffentlicht. Leipziger Str. 1-50a, 80-137, Unter den Linden  , Lindengasse, Mark­Die sächsische Verlustliste Nr. 151 bringt Verluste der grajenstr. 31-65, Mauerstraße, Kleine Mauerstraße, Mittelstraße, Mohren- gestern morgen begaben sich zwei Kriminalschuhleute nach der 47. gem. Landw. Brigade  ; 23. Feldart.- Brigade; Inf.- Regimenter ftraße 1-37, 41-66, Neustädtische Kirchstraße, Platz vor dem Branden- Adalbertstr. 27, um die dort unangemeldet wohnende G. zu ver­Nr. 101, 105, 139; Ref.- Inf.- Regimenter Nr. 104, 133, 242, 245; burger Tor, Plaz am Opernhaus, Pariser Plak, Prinz Friedrich- Starl haften. Diese versuchte auch diesmal, wie bei früheren Gelegen­Res- Jäger- Bat. Nr. 26; Maschinengewehr- Abt. Nr. 8; Feld- Straße, Brinz- Louis- Ferdinand- Straße, Reichstagsplay, Reichstagsufer 4-19, heiten, durch einen Sprung aus dem Fenster des zweiten Stock­Maschinengewehr- 3üge Nr. 69, 71; Res- Pionier- Kompagnien Rosmarinstraße, Schadowstraße, Schüßenstr. 1--5, 70-79, Sommerstraße, Nr. 53, 54; Res.- Divisions- Brüden- Train Nr. 54; Feldflieger- Stadtbahnbogen 177-205, Stadtbahnhof Friedrichstraße", Taubenstr. 1-23a wertes zu entkommen, wurde aber von dem zweiten Beamten, der Truppe; Freiwillige Krankenpflege; Kriegsbekleidungsamt des( ohne 23b), 24-54, Universitätsstraße, Boßstraße, Am Beidendamm, in dieser Erwartung auf den Hofe Posten genommen hatte, er­12. Armeekorps. Wilhelmplay, Wilhelmstr. 42a, 42b, 57-81, Neue Wilhelmstraße, Bimmers griffen und festgenommen. Die Gaunerin, die bei dem Sprung straße 1-24, 78--100. Wahllokal: Niederwallstr. 6/7, Gemeindeschulc. aus dem Fenster unverlegt davongekommen ist, wurde nach dem Der zweite Teil umfaßt die Stadtbezirke 21, 23-26, 120, nämlich: Schöneberger Polizeipräsidium und von dort nach dem Unter­Anbaltstraße, Charlottenstr. 2-22, 73-98, Am Dönhoffplak, Feilnerstraße, suchungsgefängnis gebracht. Friedrichstr. 30-43, 209-223, Alte Jakobstr. 2-26, 118-136, An der Jerusalemer Kirche, Jerusalemer Str. 1-13, 42-66, Junterstr. 2-21, Stochstr. 1-39, 43-75, Königgräber Str. 117a- 125, Rommandantenstr. 1-4, 80-89, Krausenstr. 34-43, Leipziger Str. 51-55, 69-79, Lindenstr. 20 Das fleine, hinter Zossen   belegene Dertchen Wünsdorf   bis 88, Martgrajenstr. 17-30, 66-84, Dianienstr. 98a- 99, Prinz- Albrecht Gegend der Müller, Genter und Luxemburger Straße spielten In der Nähe eines jetzt geschlossenen Rummelplages in der ist in neuerer Zeit zu einer ungeahnten Bedeutung gelangt. Straße, Buttkamerstr. 2-22, Ritterstr. 52-69, Schüßenſtr. 6-69, Simeon- mehrere Knaben hinter einem Bretterzaun mit einer scharfen Ge­Zu dieser Bedeutung hat ihm die Militärverwaltung verſtraße 15-17, Wilhelmstr. 28-42( ohne 42a und b), 43-56, 82-115, wehrpatrone. Sie versuchten auf verschiedene Art, sie zum Plazen holfen. Sie hat vor einigen Jahren als Ersatz für das Simmerstr. 25-77. zu bringen und kamen endlich auf den Gedanken, fie in die Erde Tempelhofer Feld zwischen Bossen und Wünsdorf   große Der dritte Teil umfaßt die Stadtbezirke 27-30, 118, nämlich: zu stecken und mit Steinen nach ihr zu werfen. So erreichten sie Flächen angekauft, was seinerzeit in der Deffentlichkeit lebhaft Belle- Alliance- Blak, Besselstraße, Charlottenstr. 1 und 99, Endeplak, dann auch ihr Ziel, leider aber mit dem Erfolge, daß zwei der besprochen wurde. Seit mehr denn Jahresfrist ist das Ge- Friedrichstr. 1-29, 224-251, Gitschiner Str. 109-113, Hedemannstraße, Knaben erheblich verletzt wurden. Der 12 Jahre alte Gemeinde­lände seinen Zwecken zugeführt. Bei Wünsdorf   reiht sich Hollmannstr, 13-28, Alte Jakobstr. 1-1c, 137-147, 166-175, Junterstr. 1, schüler Martin Becker aus der Malplaquetstraße 12, der gerade in Baracke an Baracke und eine Reihe Regimenter haben hier 85-107, Neuenburger Str. 1-20, 22-42, Buttkamerstr. 1 und 23, Wilhelm Patrone zum Plazen brachte, wurde am Unterleib so schwer ge= Königgräger Str. 71-117, Lindenste. 1-19, 89-106, Martgrafenstr. 1-16, der Nähe stand, als der Steinwurf eines älteren Spielgenossen die ihre Unterkunft gefunden und weitere werden sie noch finden. ftraße 1-27, 116-148. troffen, daß er mit einem Militärkraftwagen nach dem Rudolf­Große Uebungspläge ermöglichen die Ausbildung der Truppen. Wahllokal: Wilhelmstr. 117, Gemeindeschule. Virchow- Krankenhause gebracht werden mußte. Ihm drang die Nach Zoffen hin sind die Gefangenenlager sichtbar, in denen Kugel in den Leib. Ein anderer Junge, der noch nicht ermittelt ist, zum Teil Russen und Franzosen   untergebracht sind. Die in wurde von der zerrissenen Hülse ant Arme getroffen und erlitt eine den Baraden liegenden Soldaten übersteigen die Einwohner­start blutende Verlegung. zahl von Wünsdorf   um das Mehrfache.

Aus Groß- Berlin. Wünsdorf  .

Wahllokal: Alte Jakobstr. 127, Gemeindeschule.

Brotkartenfragen.

Ein gefährliches Spielzeug.

Händler und ermittelte auch zwei, die solche Läuferschienen getauft Eisernen Kreuz   geschmückt war. Die Kriminalpolizei beobachtete die hatten. Der eine von ihnen hatte wegen dieser Metallkäufe erheb liche Unannehmlichkeiten. Donnerstag fah ihn dieser auf der Straßenbahn und ließ ihn festnehmen. Auf der Wache entpuppte fich der Krieger" als ein 22 Jahre alter Arbeiter Eugen Gaede, der sich seiner Militärpflicht entzogen hatte und schon wiederholt

Noch immer haben sich Haushaltungsvorstände nicht daran ge wöhnen können, die in ihren Händen befindlichen Brotkarten ihrer Zagtäglich ziehen die Truppen in langen Kolonnen durch Dienstboten vorschriftsmäßig zu behandeln. Es sei deshalb noch­Ein falscher Unteroffizier als Metalldicb. Einen Kriegsschwindel den Ort nach dem Ererzierplay, mächtige Staubwolken um sich mals darauf aufmerksam gemacht, daß der Dienstbote beim Ber  - eigener Art betrieb seit einiger Zeit ein junger Mann, der jetzt feſt her aufwirbelnd. An den Sonntagen ist Wünsdorf   das Ziel lassen des Dienstes die Brotfarten für sämtliche noch ausstehenden Bäuferschienen aus Messing zum Kauf an mit der Begründung, daß genommen wurde. Er erschien bei Metallhändlern und bot ihnen Tausender von Zivilpersonen. Eine große Zahl der in den Wochen, für die solche zur Verteilung gekommen sind, aus er ein Haus befize und jeden Augenblick den Einberufungsbefehl Baracken liegenden Soldaten haben in Berlin   Angehörige. gehändigt erhalten muß. Nachdem die Brotkarten nunmehr drei bekommen könne. Deshalb wolle er alles, was für die Bewirt­Wer nicht auf Urlaub fahren kann, erwartet Besuch. Von Monate im Gebrauch sind, muß erwartet werden, daß jeder Haus- fchaftung nicht durchaus notwendig sei, verkaufen. Interdessen hatten dieser Besuchserlaubnis wird in der jezigen Zeit besonders haltungsvorstand diese Regelung kennt. Jeder, der den Dienstboten bei viele Hausbefizer darüber zu klagen, daß ihnen die Läuferschienen reichlich Gebrauch gemacht. Das ist auch ganz verständlich; dessen Wegzuge die Brotkarten vorenthält, hat eine strafrechtliche Ver- von den Treppen verschwanden. Die Diebstäble fielen zeitlich zu­ist es doch nur eine Frage der Zeit, wann dieser oder jener folgung zu gewärtigen. Im Interesse eines wirksamen Schußes der ſammen mit dem Auftreten eines jungen Gardisten, der mit dem Truppenteil seinem Stammregiment zugeführt und somit ein Dienstboten sind deshalb in legzter Zeit schon einige Strafanzeigen Wiedersehen erschwert wird. erstattet worden. Auch wir lösten uns am zweiten Feiertage am Potsdamer Ebenso machen sich diejenigen Haushaltungsvorstände strafbar, Ringbahnhof ein Billett 3. Klasse für 95 Pf. nach Wünsdorf  . welche die Karten von solchen Personen, die zum Heere einberufen Der Zug war knüppeldick voll. In Zoffen, einer Station find, nicht abgeben, sondern selbst verbrauchen. Auch derartige Fälle vor Wünsdorf  , stieg eine große Zahl Mitfahrender aus, um haben leider schon zur Anzeige gebracht werden müssen. den in der Hige besonders unangenehmen Weg von über einer Stunde nach Wünsdorf   zu Fuß zurückzulegen. Ansicht, daß die Mittelstücke am Montag jeder Woche von dem Haus­Es besteht ferner bei den Hausbesitzern vielfach noch die irrige bestraft ist. Zwei gefährliche Kinderfreunde wurden von der Kriminalpolizei Ein großer Teil der Fahrgäste zieht die Bahnfahrt bis ans haltungsvorstande eingesammelt werden müßten. Es widerspricht dies unschädlich gemacht. Ein Schuhmacher Hermann Mann aus der Ziel einer anstrengenden Fußwanderung vor. Am Bahnhof der ausdrücklichen Bestimmung des§ 7 der Ausführungsanweisung Marienburger Straße, der von seiner Frau getrennt lebt, ließ ſich Wünsdorf   großer Empfang. Da standen sie rechts und lints, vom 31. März 1915, nach welcher die Mittelstüde erst bei der öfter von dem sechsjährigen Töchterchen seiner Nachbarsleute, mit Spalier bildend, alle die Besuch erhofften, und musterten er- Buteilung neuer Karten abzugeben sind, und zwar dann denen er auf dem selben Flur wohnt, Kleinigkeiten einholen und wartungsvoll die Ankommenden. Groß war die Freude, wenn der für die gesamte vorhergehende Zeit. Während dieser Zeit dürfen Näschereien machte er die Kleine zutraulich. Todte fie in seine Woh­andere Besorgungen machen. Durch fleine Geldgeschenke und Sohn den Vater, die Mutter oder die Braut, oder Frau und die Inhaber der Karten diese überhaupt nicht aus den Händen geben.nung und verging sich an ihr. Der Unhold wurde jetzt, nachdem Kind den Mann und Vater erblickten. Kaum ein Besucher Andererseits ist nicht etwa der Hauseigentümer verpflichtet, die er das Kind ärztlich untersucht worden war, festgenommen. Ein erst fam, der nicht wenigstens ein fleines Paketchen mitgebracht sparten Abschnitte mit Tintenstrichen zu durchkreuzen und so zu ent- 17 Jahre alter Arbeiter Erich Langte aus der Ebertyfir. 49 ver­hätte, um dem Angehörigen im bunten Rock die Lage etwas werten. Dieses ist vielmehr lediglich Aufgabe des Infchleppte fürzlich ein kleines Mädchen unter der Drohung, daß er es erleichtern zu helfen. Viele machen erst einen Besuch in den habers der Brottarten, der die Abschnitte erspart. mit einem Strid, den er ihm auch zeigte, erdrosseln werde, sobald Baracken und mehr als einer mag Vergleiche ziehen zwischen es schreie, nach einem unbenutten Kellerverschlag des Nachbarhauses seinem weichen Bett zu Hause und der Lagerstatt des Sol­Nr. 51 und vergewaltigte es dort. Durch die Drohung eingeschüch daten. Dann gehts wieder zurück in den einen guten Ein­tert, verhielt sich das Kind ruhig und erzählte erst später, nachdem druck machenden, mit prächtigen Bäumen geschmückten Ort Es werden immer noch Klagen darüber laut, daß die der lebeltäter das Haus längst wieder verlassen hatte, was ihm ge­Wünsdorf. Futtermittelhändler nicht pünktlich bis zum Beginn eines fchehen war. Die Hausgenossen paßten jegt auf und faben am Bald sind die Restaurationen so start besett, daß es jeden halben Monats ihre Stunden mit dem benötigten Hafer das Grundstüd betreten. Bald darauf hörten sie auch leises Sprechen Mittwoch wieder einen jungen Burschen mit einem kleinen Mädchen schwer hält, ein Unterkommen zu finden, aber schließlich findet versorgen. Es wird deshalb nochmals darauf hingewiesen, aus dem Steller. Sie drangen jetzt ein, verhinderten den Unhold sich doch noch irgendwo ein Fleckchen; man wird ja so be- daß die Haferscheine bereits 4-6 Tage vor Ablauf eines gerade noch im letzten Augenblick an der Ausführung des geplanten scheiden, wenns sein muß. Da gibt es so viel zu erzählen, jeden halben Monats von den Pferdehaltern bei ihren Bezirks- Werbrechens und übergaben ihn der Polizei. Es war Lanzke, der

Abgabe von Hafer.