Gewerkschaftliches.
Das wachsende Arbeiterinnenheer.
Das wachsende Arbeiterinnenheer..
Die starte Zunahme weiblicher Erwerbsarbeit, die bisher während des Krieges festgestellt wurde, ist außer den fortwährenden Einberufungen von männlichen Arbeitskräften zum Heeresdienst wohl zum größten Teil auf die zum Lebensunterhalt nicht ausreichende Unterstützung der Kriegerfrauen und die anhaltende Preis steigerung aller notwendigen Lebensmittel und Bedarfsartikel zurüdzuführen. Tausende von Frauen und Mädchen, die früher keinem Erwerb nachgingen, sind jezt gezwungen mitzuberdienen, um wenigstens einigermaßen bestehen zu können. In welchem Grade feit Anfang dieses Jahres auf der einen Seite die männlichen Be schäftigten abgenommen, die weiblichen aber zugenommen haben, erfieht man nur aus den Statistiken der Krankenkassen. Nach diesen Feststellungen betrug die Zus (+) resp. Abnahme(-) der: weiblichen Beschäftigten
männlichen Beschäftigten
Januar. 41 534 0,96 Proz.
Februar.
März.
April. Mai
•
•
-
-
=
=
8828 0,20 48408 1,01
+62 058
-
-
26 693= 0,78 Proz. +77 275
2,60
"
"
66 607
2,07
"
"
=
1,30
"
+119 558
=== 3,66
"
+
31 938
=
12 220
"
40 594
0.92 0,34 1,20
68279= 1,41
=
-
=
Juni 97 807== 1,97 Juli. 91 185 2,00 Die Zahl der männlichen Beschäftigten hat hiernach nur mit Ausnahme des Monats April ständig abgenommen, während die Zahl der weiblichen Beschäftigten unaufhaltsam gestiegen ist. Eine Summierung der einzelnen monatlichen Ergebnisse tann man aber leider nicht vornehmen. Dies würde, da nicht immer die gleichen Krankenkassen berichtet haben, kein genaues Bild geben. Es dürften aber zu Ende Juli mindestens eine halbe Million Arbeiterinnen mehr beschäftigt gewesen sein, als zu Anfang des Jahres. Manche von diesen müssen jezt Arbeiten verrichten, die weit über ihre Kräfte hinausgehen. Dazu kommt noch, daß fast alle diese Kriegsarbeiten Gilaufträge sind und demzufolge mit großer Hast gearbeitet werden muß. Sehr oft kommt es auch vor, daß die Arbeiterinnen genau wie die Arbeiter Ueberstunden, ja selbst Nachtschichten machen müssen.
Bei aller Anerkennung für derartige Leistungen in der jetzigen schweren Zeit ist doch die Frage aufzuwerfen: leidet dabei der weibliche Organismus nicht derart, daß ein dauernder Schaden für unsere Nachkommenschaft zu befürchten ist? Segt man sich aber auch darüber noch in der Kriegszeit hinweg, so sollte man es doch
Ausland.
als einen selbstverständlichen Alt der Gerechtigkeit halten, daß die verrichten zu laffen. Mit Rücksicht auf die bei Beendigung des Arbeiterinnen für die gleichen Leistungen dann auch den gleichen Lohn be- Krieges unbedingt erforderliche Regelung des Arbeitsnachweises wird tommen. Aber leider ist das nicht der Fall. Genau wie in Friedenszeiten, auf Antrag des Verbandes der Schneider und Schneiderinnen in der benügen die Unternehmer auch die jetzige Zeit dazu, ihren Gewinn nächsten Zusammenkunft versucht werden, auch diese Frage einer durch die billigere Arbeitskraft der Arbeiterinnen noch zu erhöhen. Lösung näher zu bringen. Den organisierten Arbeitern, besonders aber den Vertrauensleuten, erwächst dadurch die Aufgabe, mehr noch als bisher auf die EntLöhnung der Arbeiterinnen zu achten, sowie ihre Aufklärung und Organisierung zu fördern. Denn nur dies ist eine Voraussetzung dafür, daß unter dem Zustrom weiblicher Arbeitskräfte die Arbeitsbedingungen gehalten und weiter verbessert werden. Wer jetzt die fo günstige Zeit zur Organisierung der weiblichen Mitarbeiter nicht auenugt, trägt mit Schuld daran, wenn nach dem Kriege das Gegenteil eintritt.
Reichstarifvertragsverhandlungen für das Schneider
gewerbe.
Erfolgreicher Seidenarbeiterstreik in der Schweiz .
In Bremgarten ( Kanton Aargau ) legten infolge Lohndifferenzen die unorganisierten Arbeiter und Arbeiterinnen die Arbeit nieder. baumer von Zürich fonnte in den Unterhandlungen mit der Firma Der von den Streifenden herbeigerufene Textilarbeitersekretär NußHonegger u. Cie. die Forderungen der Streifenden durchsetzen, worauf sie die Arbeit wieder aufnahmen. Bei diesem Anlaß wurde dann eine Sektion des Textilarbeiterverbandes gegründet. Diese nach erfolgreicher und kostenloser Erledigung des Streifs gegründete Gewerkschaft wird hoffentlich nicht nur eine Eintagsfliege sein.
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Eingegangene Druckschriften.
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Zur Fortsetzung der Wiederherstellung eines Reichstarifs für das Schneidergewerbe, der bekanntlich am 1. März 1917 in Kraft treten Heft 24 der Neuen Zeit" vom 10. September 1915 hat folgenden foll, hatten sich die Vertreter des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeber- Inhalt: Ed Bernstein: Vom geschichtlichen Recht der Kleinen. F. Zinis: verbandes für das Schneidergewerbe und der drei Gehilfenverbände Die sozialökonomischen und nationalen Verhältnisse in den„ deutschen " Dit Fr. Mehring: Kriegsgeschichtliche Probleme.( Fortsetzung.) am Montag und Dienstag in Frankfurt a. M. eingefunden. Es feeprovinzen. Notiz. Literarische Rundschau: Prof. A. Philippson, Das Mittelmeerwurde zunächst festgestellt, daß über den Hauptvertrag Ueberein- gebiet, seine geographische und fulturelle Eigenart. Deutsche Kolonialftimmung erzielt ist bis auf den von der Regreßpflicht handelnden gesellschaft, Die Kolonien der europäischen Mächte und der Vereinigten Baragraphen. Die Arbeiter lehnen es grundfäßlich ab, auf die dahin Staaten von Amerika . Parbus,„ Die Glode". zielende Forderung der Unternehmer einzugehen. Ferner wurden Dokumente zum Weltkrieg 1914. Herausgegeben von E. BernSie vertagten Anträge der Gehilfenverbände zum Lohntarifmuster und stein. Heft 9: Oesterreich - ungarisches Rotbuch. 40 Pf. Buchhandlung die noch strittigen Positionen beraten, welche zu Positionen zwingenden Borwärts, Berlin SW. 68, Lindenstr. 3. Rechts, d. h. zu solchen erhoben werden sollen, welche unter allen Buchhandlung Borwärts, Berlin SW. 68, ist soeben das 4. Heft erschienen. In der Broschüren- Serie„ Die Mächte des Weltkrieges", Verlag: Umständen überall bezahlt werden müſſen. Ueber die Mindestlohn- Es behandelt:„ Gerbien und die Gerben." Preis 75 Bf. fäge für die Ertraarbeiten des Lohntarifmusters wurde eine Eini- Bereinsausgabe 30 Pf. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Das serbische Die türkische Invasion. Unter türkischem gung noch nicht erzielt. Die Unternehmer und die Arbeiter werden Bolk vor der Türkenherrschaft. Der Befreiungstamps. am 1. Oftober gleichzeitig ihre Angebote und Forderungen aus Joch. tauschen und im November in einer neuen gemeinsamen Zusammen- der staatlichen Selbſtändigkeit. Entwidelung der inneren Zustände seit Wirtschaftliche und soziale Zustände. tunft darüber beraten. Die österreichisch- serbischen Beziehungen. Die Die bosnische Frage. Eine weitere Frage, die mit dem Reichstarif nicht in direktem Katastrophe. Zusammenhange steht, ist die der Regelung des Arbeitsnachweises. Türkei und Aegypten ";" Desterreich- Ungarn". Preise wie oben. Bon derselben Serie sind früher erschienen: Das Barenreich";" Die Schon vor mehreren Jahren wurde die Regelung dieser Frage verUeber den Zwed der Broschürenjerie sagt der Herausgeber, daß durch sucht, sie ist aber gescheitert an der sogenannten Agitationsklausel, fie die elementarsten Kenntnisse von den wirtschaftlichen, sozialen und politiauf die der Verband der Schneider und Schneiderinnen nicht ein schen Verhältnissen der am Weltkriege beteiligten Länder vermittelt werden gehen will. In den Räumen der Arbeitsnachweise sollte ver- follen, um dadurch die kriegerischen Ereignisse beurteilen und verstehen zu von Beiträgen usw.; auch jegliche Agitation sollte unterbleiben. Die Boten werden, die Auszahlung von Unterstützungen, die Einkassierung fönnen. Belgische Akteuftücke 1905-1914. Berichte der belgischen VerBertreter vom Verbande der Schneider wollten ein solches besonderes treter in Berlin , London und Paris an den Miniſter des Aeußeren in Verbot nicht ausgesprochen haben. Nach ihrer Meinung sollte es ge- Berlin , Stochstr. 68-71. Brüssel. Herausgegeben vom Auswärtigeu Amt. 50 Pf. Mittler u. Sohn, nügen, wenn zu Protokoll erklärt wird, daß sie nicht beabsichtigen, Was jeder Soldat von den Geschlechtskrankheiten wiffen muß. dergleichen Organisationsarbeiten in den Arbeitsnachweiseräumen Von Dr. Baumann. 15 Pf. A. Pulvermacher u." Co., Berlin W. 30.
Geflügel
Wurstwaren
Zervelat- u. Salamiwurst. Pfund 2.50
Plockwurst.
Pfund 2.40
Pfund 2.30
Gänse Suppenhühner. Alte Rebhühner
Pfund 1.35 u. 1.45
515
Bauernmettwurst....
Berliner Mettwurst.... Pfund 2 M. Rollschinken ca. 6-8 Pfd.. Pfund 2.80 Mausschinken ca. 2-3 Pfd., Pfund 2.60 Schinkenspeck 2.40 Preßkopf in Stücken v. ca. 1 Pfd. Pfund 1.40 .. Pfund 1.50
in Stücken von 1/ 2-4 Pid. Pfund
Landleberwurst...
Jagdwurst
Rotwurst
Pfund 1.50 Stück 1.40
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Billige Lebensmittel
Räucherwaren
Kieler Bucklinge
Fische
Kabeljau in ganzen Fischen, Pid. 28 u. 48 Pf. Seelachs in ganzen Fischen... Pfund 38 Pf. Schellfisch
Rotzungen
.. Pfund 2 M.
Pfund 1.70 1.30
Für Feldpostbriefe
Landleberwurst......... Dose 1.90
Sardellenleberwurst
•
Dose 2.40
Halberstädter Würstchen.. Dose 1.50
Würstchen mit Sauerkohl. Dose 1.25
Bratwurst.
Kraftfleisch..
Dose 1.60
.. Dose 1.50
Sülze, Ochsenmaulsalat, Fleisch
... Dose 85 Pf. in verschied
salat.... Feldpostbriefe mit Wurstwaren Preislagen.
Butter und Käse
Tisch - u. Tafelbutter Pfund 2.02 u. 2.08 -Pfund- Pakete 1.01 u. 1.04
Landbutter
Stangenkäse
Edamer Käse.
Spitzkäse
Pfund 55 Pf. Pfund 60 Pf.
Salzfische
Brat- Schollen.....
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Pfund 35 Pf.
Klippfisch in ganzen Fischen.. Pfund 50 Pf. Lebende Aale..... Pfund 1.20 bis 1.60 Leb. Lausitzer Karpfen Pfd 1.10 und 1.20
otwa 23% Eiweißgehalt. Kostproben
11-1 und 5-7 Uhr
Kopt - oder in ganzen Mittelstück Schwanzstück Fischen
Pfund 35 Pf. 40 Pt 45 Pf.
Verkaufsstelle der Zentral- Einkaufs- Gesellschaft
Obst und Gemüse
....... Kopf 15 und 20 Pf.
Pfund 5 Pf.
Pfund 7 Pf.
EB- und Kochäpfel..... Pflaumen.... Weintrauben..
Pfund 10 Pf.
Pfund 10 Pf. Pfund 45 Pf.
Pfund 15 Pf.
Blumenkohl Weißkohl Rot- und Wirsingkohl Schneidebohnen Gurken Pfund 7 Pf. Kochbirnen 3 Pfd. 25 Pf.
Tiroler Äpfel Pid.18 PL. Butterbirnen Pid. 11 PL Luisenbirnen 25 PL. Kaiserkronen, 16PL
Pfd.
Speisenfabrikate
Cumberland- Pudding.... 2 Pakete 65 Pf. Exquisite Pudding..... 2 Pakete 55 Pf. Eier- Pudding versch. Geschm, 2 Pakete 55 Pf.
Stjerna- Pudding versch. Geschm., 2 Pak. 55 Pf. Kunst- Gelee versch. Geschm., 2 Pakete 45 Pf. Saucen- Pulver mit Vanille- Geschm., 2 P. 17 Pf.
1 Posten Steintöpfe
Pfund 1.75
Pfund 95 PL Pfund 1.10 Stück 10 PL
1/2
3/4
1
11/2
2 Liter
hohe Form
15 18 20
25
2
3
4
5 Liter
48
55
Holländ. Kakao...... Pfund 2.40
.. Pfund 1.60
4
5
3
Haushalt- Schokolade Souchong- Tee No. 2 Plund 2.60 3M. 3.40 3.80 Ceylon- Melange...... Pfund 3.80
Zat
Hausschneiderei
Ständiger Verkauf:
breite Form 42
Großes Lager von
Futterstoffen
in reichhaltiger Farbenwahl
65 Pf.
Alle Sorten
33 PL
Pf.
Kurzwaren, Näh- Utensilien, Knöpfe, Borten
usw. zu billigen Preisen
Weine werden bei umgehender Bestellung auch durch die Bahn versandt. Für je 20 M. Warenbetrag 50 Pf. Frachtvergütung. Kisten und leere Flaschen werden zurückgenommen.
Wein
einschl. Flasche Flasche bei 10 Fl.
1912 Obermoseler...... 67 65 Pf. 1912 Edenkobener
..67 65 Pf.
Wormeldinger
77 75 Pf.
1912 Diedesfelder
... 77
75 Pf.
1911 Wintringer........ 85 1912 Maikammerer... 85 1910 St. Barbera( Rotwein) 85 82 Pf.
82 Pf.
82 Pf.
Bordeauxwein
einschl. Flasche Flasche bei 10 Fl.
1911 Les Bessannes.... 92 90 Pf. 1909 Dom. de la Jalle..1.05 1 M. 1909 Crû du Marin .... 1.10 1.05 1909 Moulis Medoc..... 1.25 1.20 1907 Château Verdignan 1.65 1.60 1909 Chât. Grand Puy Ducasse 2.10 2 M.
Kolonialwaren
Kaiser- Auszug- Ersatzmehl. Pfund 60 Pf.
Maisgrieẞ
Pfund 40 Pf.
Pfund 55 Pf.
Pfund 60 Pf.
Pfund 62 Pf.
Grünkern ganz neue Ernte.. Pfund 75 Pf.
Olympia- Bouillon- Würfel
Dose 10
20
50
100 500 Stück
33 Pf. 65 Pf. 1.50 2.90 14 M. Hühner- Bouillon- Würfel
Dose 10
20
50
100 500 Stück
35 Pf. 68 Pf. 1.60 3.10 15 M.
Suppen nach böhmischer Art
lose ausgewogen, besonders für Lazarette und Pensionen geeignet
Hühner, Rindfleisch, Leber, Schoten
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Jäger, Ochsen- Nieren... Pfund
Ausgabe von Ullsteins Schnittmustern