Der montenegrinische Kriegsbericht.
Genf , 26. Dezember. ( W. T. B.) Montenegrinischer Bericht. Der Feind erreichte in den Kämpfen im Sandichat am 24. d. Mts. kein Ergebnis. Bei Ventchide wiesen wir einen Angriff ab. Die Desterreicher nahmen unsere Stellung bei Raskovagor. Durch Gegenangriff setzten wir uns wieder in ihren Befiz, machten Gefangene und erbeuteten Material.
Griechisch- italienischer Meinungsaustausch Meldung der italienischen Heeresleitung.
Cadorna.
wegen Valonas . Rom , 26. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Athen , 26. Dezember. ( W. T. B.) Meldung der Agence Havas. Artillerietätigkeit auf beiden Seiten an verschiedenen Abschnitten der Griechenland beauftragte seinen Gesandten in Rom , bei der Front, besonders im judikarischen Tale zwischen den feindlichen italienischen Regierung einen freundschaftlichen Schritt zu Werken der Lardarogruppe und unseren gegenüber dieser Gruppe unternehmen, um Umfang und Ziel der italienischen Unternehmungen aufgestellten Batterien. An der übrigen Front ist die Lage un bei Valona fennen zu lernen. Die italienische Regierung gab die verändert. besten Versicherungen ab und erbat sogar die Mitwirkung Griechen lands , um das begonnene Wert zu einem guten Ende zu führen. " Regierungen fortgesetzt. Es besteht Einigkeit darüber, daß die bis Nach Blättermeldungen werden die Verhandlungen zwischen beiden zum heutigen Tage von Griechenland erworbenen Rechte in der Gegend von Balona sichergestellt werden müßten.
Vom U- Bootskrieg.
London , 27. Dezember. ( W. T. B.) Lloyds meldet: Der Dampfer" Hadley" aus London wurde versenkt. Die Beſahung wurde gerettet.
Eine Erklärung von Gunaris. Die engliſchen Schiffsverluſte.
rechnet mit noch langer Kriegsdauer. Sofia , 27. Dezember. ( W. T. B.) Woenni Jawe stia B.), schreibt: Dieser heilige Krieg wird nicht eher beendet sein, als bis infere nationale Einigung gegen jebe mögliche Gefahr gesichert ist; erst dann können wir uns der kulturellen Entwickelung der jungfräulichen Kraft unseres so nüchternen Volkes rubig widmen. Der Krieg endet erst, wenn wir die Freunde Serbiens überzeugt haben, daß ihre Sache endgültig verloren ist und daß Serbien , welches London , 27. Dezember. ( W. T. B.) Reutermeldung. Der London , 27. Dezember. ( W. T. B.) Reuter meldet: Aus den Krieg angezettelt hat, wirklich tot ist. Wird die Entente Daily Chronicle" veröffentlicht eine Unterredung mit Schiffahrtsstatistiken gehe hervor, daß die Verluste der britischen dies bald bekennen? Nein, diejenigen, die glauben, das Gunaris, der erklärte, seine politische Haltung sei von den Handelsflotte, die man auf zehn Millionen Pfund Sterling Aufgeben der Dardanelfenaktion sei ein Schritt zum Friedens- Wählern gebilligt worden. Die Entente und die Mittelmächte eingefchäßt hätte, während der legten 16 Monate nur 2 732 000 id. schluß, irren. Die Entente wird vielmehr bei Stavalla hätten nunmehr erkannt, daß Griechenland ein Recht Sterling oder sechs Prozent des Wertes der britischen Handelsund Saloniti versuchen, die Scharte flotte betragen hätten. den Dardanellen habe, neutral zu bleiben; aber die Neutralität auszuwegen. Der Kampf wird hart und lang sein. Wir werde nur so lange gewahrt werden, als die Integrität] und unsere mächtigen Verbündeten werden siegen, doch wird das Souveränität des Landes nicht an= weder schnell noch leicht bewerkstelligt werden. Jeder von uns muß getastet werden, andernfalls würde Griechenland von fich im Klaren sein, daß der Krieg für uns erst dann endet, wenn seiner jetzigen Haltung abgehen. er für unsere Verbündeten endet. Bis dahin Geduld in dem Bewußtsein, daß wir in der größten Zeit leben, seitdem Bulgarien besteht.
von
Die„ Kampfzone" vor Saloniki.
und
Teheran , 25. Dezember. ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Das Rabinett ist aufgelöst. Der Schah ernannte den Prinzen Ferman Ferma zum Ministerpräsidenten. Reuter erklärt das für einen großen diplomatischen Sieg der Alliierten.
Der französische Tagesbericht.
Paris , 27. Dezember. ( W. T. B). Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Die Nacht verlief an der ganzen Front ruhig.
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Zwischen der deutschen und österreichisch- ungarischen Regierung sind Vereinbarungen über eine Interessenvertretung der österreichischungarischen Monarchie in Warschau und über die Abgrenzung des österreichisch- ungarischen und deutschen Verwaltungsgebietes rechts der Weichsel getroffen worden, die fofort in Kraft treten, aber für die fünftige Auseinandersetzung auf Grund des Friedensvertrages fein Präjudiz bilden. Das Abkommen setzt die Abgrenzung der beiderseitigen Verwaltungsgebiete wie folgt feft: Die Südgrenze des alten Gouvernements Siedlec bildet die Grenze der beiderseitigen Verwaltungsgebiete zwischen Weichsel und Bug. Die betriebliche Abgrenzung der Eisenbahnen zwischen Weichsel und Bug ist bereits durch unmittelbare Vereinbarungen zwischen dem Chef des FeldParis, 27. Dezember. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von transportwesens und dem deutschen Chef des Eisenbahnwesens ergestern abend. Jm Artois große Tätigkeit unserer Artillerie folgt. Die Verwaltung des Weichselstromes von Jwangorod- Pilicafüdlich von Bailleul und in der Gegend Blaireville füdlich von mündung wird in strom-, ſanitäts- und sicherheitspolizeilicher HinArras. In der Champagne in der Gegend der Navarin- Farm einige Schiffahrt für die österreichisch- ungarische Heeresverwaltung auszusicht der deutschen Heeresverwaltung zugestanden, ohne das Recht der glückliche Schüsse auf feindliche Arbeiterabteilungen. Jm Woevre brachte das Feuer unserer Artillerie ein feindliches Munitionslager nordöstlich von Regnieville zur Explosion. In den Vogesen nahm eine unserer Batterien einen Munitionszug unter Feuer, der auf dem Bahnhof Hachinette südöstlich von Bonhomme hielt. Unsere Beobachter stellten eine starke Explosion fest.
Belgischer Bericht. Heute auf der serfront beiderseits nur schwache Tätigkeit. Unserer Artillerie erwiderte einigen deutschen Batterien, die auf Lampernisse, Dudecapelle und unsere Stellungen erster Linie im Abschnitt Digmuiden das Feuer eröffnet hatten.
schließen.
Die Verweigerung der Landung englischer Truppen in Kawala ist, wie der Korrespondenz„ Heer und Politit" geschrieben wird, ein weiterer Beitrag zu der Lösung der Frage, wie groß die Kampfzone vor Saloniki ist, auf der sich die nächsten Schlachten abspielen werden. Heute befinden sich die hauptsächlichsten Kräfte der Franzosen im Raume der Bahnlinie Gewgheli, und zavar sind sie bis Karasuli vorgeschoben. Destlich von Karajuli erstreckt sich von Norden nach Süden der Ordzanjee, an den sich der rechte Flügel der Franzosen hier anlehnt. Die Hauptfront der Franzosen reicht von Karajuli bis Salmani. Nördlich und nordöstlich von Saloniki an der Bahnlinie von Doiran sind die englischen Truppen aufgestellt, die hier große Verschanzungen angelegt haben. Start nordöstlich von Saloniki , am Dachinosee bei Nigrita, befindet sich jekt ein Teil der griechischen Armee, während ein anderer Teil ins Olympgebiet abgegangen ist. Hinter dieser ersten Front der französisch - englischen Hilfstruppen westlich und östlich vom Ordzansee ist zwischen dieser Front und Saloniki noch eine zweite Front errichtet worden, die sich wenige Kilometer nördlich von Saloniki hinzieht. Die Franzosen stehen hier nordwestlich von Saloniki bei Topcin, einer Bahnstation der Linie Salonifi- Gewgheli. Topcin liegt dort, wo die Bahnlinie das Knie macht und sich nach Norden wendet. Bekanntlich führt die Bahnlinie zuerst westnordwestlich, um bei Topcin, wo sie das Gebiet des Wardar erreicht, geradenwegs nach Norden abzugehen. Die englischen Truppen befinden sich in der zweiten Linie bei Langaza, nordöstlich von Saloniti. Hier erstreckt sich der sehr lange Beschiffee von dem Raume nordwestlich von Saloniti bis fast zur Küste am Golf von Rendnia. Langaza liegt nördlich des westlichsten Endes dieses Sees, in der gleichen Höhe von Topcin. Wenn wir den Kampfraum näher betrachten, so finden wir, daß er sich von Karasuli aus bis hinunter nach Topcin völlig in dem Gebiet der ziemlich parallel zueinander gehenden Bahnlinien befindet und nur sehr wenig nach Osten und nach Westen hinübergreift. Langaza, wo sich die Engländer in der zweiten Linie befinden, ist allerdings mehrere Kilometer östlich der Eisenbahndoppellinie. Die Zwischenstellungen zwischen den beiden Linien bei Karasuli und Topcin- Langaza sollen von Norden nach Süden durch Befestigungsarbeiten verstärkt worden sein. Im großen und gangen ist diese Kampfzone vor Saloniki durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens dem Kriege nicht ungünstig zu nennen. Das Gebiet wird vom Wardarfluß beherrscht, auf den Petersburg 27. Dezember.( W. T. B.) Amtlicher Bericht einige wenige Nebenflüsse im Verlauf von Osten nach Westen zu- vom 26. Dezember. Südöstlich von Czartorysk warfen wir strömen. Diese Flüsse sind aber nicht besonders wasserreich. eine deutsche Postierung zurück und griffen die Reserven, die ihr zu Zwischen den beiden Eisenbahnlinien ist noch der Amatowosee zu Hilfe eilten, mit Erfolg von der Flanke an. cwähnen, der sich in geringer Entfernung östlich der Eisenbahn( 6 Stilometer) nördlich von Murawica an der Jkwa fingen wir einen Bei Bogaczewka linie Saloniti- Gewgheli von Norden nach Süden erstreckt und Teil der feindlichen Patrouillen ab. Nördlich von Buczacz drang zwischen der Stellung bei Karajuli und der Linie Topcin- Langaza eine unserer Abteilungen überraschend in das Dorf Petlifowce ein, hinzieht. Die Nähe von Saloniki, dem Versorgungshafen der eng lisch - französischen Hilfsarmee, ist dieser naturgemäß sehr günstig, wo sich eine österreichische Postierung befand. Im Nahkampf da dadurch der Nachschub an Truppen, Lebensmitteln und Mu- wurde ein Teil der Desterreicher niedergemacht, der andere Sozialisten unter dem Hinweis, daß schon vor der nition start erleichtert wird. Teil floh. dod
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der Westfront.
Erlebnisse und Eindrüde. Im Hegenkessel.*)
3ialisten liegen bisher nur kurze und unklare Nachrichten vor. dem„ Temps" zufolge außer den Ministern Guesde , Sembat Wie das Wolffsche Bureau mitteilt, wohnten der Tagung und Albert Thomas auch Hervé und der belgische Minister Vandervelde bei. Der Deputierte Bra de forderte die Wiederernennung eines einzigen politischen Reiters als Erfag für Jaurès . Die GeneralHauptquartier vom 26. Dezember: Südlich vom La Baffée- Kanal London , 27. Dezember. ( W. T. V.) Bericht aus dem britischen Diskussion drehte sich um die Partei in ihrer Stellung zum Kriege. Der Deputierte Compère- Morel fanden einige Minentämpfe statt. Ein Versuch des Feindes, unsere besprach die Frage unter dem Gesichtspunkt, daß die Partei, Laufgräben durch eine Mine zu beschädigen, mißglückte. Nördlich wie unter Jaurès und Vaillant, die Teilnahme an der natioder Somme beschoß unsere Artillerie die östlich von Albert gelegenen nalen Verteidigung immer als ihre Pflicht ansehen müsse. feindlichen Stellungen. Sonst mit Zwischenpausen unbedeutendere Der Redner verwies auf die Scheidung der Partei in Leute, Artilleriefämpfe.
Der russische Generalstabsbericht.
Der Gegner weiß wohl nicht, daß da unten Baraden sind; zum mindesten weiß er nicht, wo sie sich befinden. Aber er muß ahnen, daß in dem Dorf sich Truppen versteckt halten, er mag Ordonnanzen und unvorsichtige fürwißige beobachtet haben. So beschießt er sicherheitshalber" von Zeit zu Zeit das ganze Tal. Und zwar gründlich.
Oben auf der Höhe hat die Kompagnie ihre Stellung. Abwechselnd hält sie jeder Zug einen Tag lang besetzt, kommt dann einen zweiten etwas weiter zurück in„ Bereitschaft" und hat einen Dritten Tal. ten Ruhe unten im as ben Mittelpunkt der Kämpfe der letzten Wochen bildete. Oder wenigstens das, was jetzt noch davon übrig ist. Ein paar Dubend Hausruinen zwischen wildwucherndem bou nipidech geht es wie Gartengestrüpp; die beiden Straßen, die sich im Dorfe treffen, von Granaten zerrissen; gerade an der Kreuzung ein Trichter, wohl drei Meter tief, beide Chausseen sperrend. Nicht weit davon ein zerschossener Bagagewagen, sein Inhalt, Strohbündel, zerrissene und ausgeplünderte Säde, ein paar zerbrochene Kisten, ringsherum. Hier und da zwischen den Schutthaufen auch alte, halbverfaulte und zerschlagene Möbelstüde, verbogene Eisenbettstellen, ein paar alte Landwirtschaftliche Maschinen. Das ewig gleiche trostlose Bild solcher Orte im Stampfgebiet....
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die den Frieden durch den Sieg wollen, und solche, die nicht mehr glauben, daß der Sieg errungen werden könne. Zum Schluß rief er aus:„ Sie, die Sie von Frieden sprechen, werden der Reaktion vorarbeiten. Sie würden den schrecklichsten Schlag gegen die Republik führen und gegen die nationale Verteidigung. Andernfalls werden Sie für den Sieg der Alliierten streiten. Kämpfen Sie für die soziale Revolution!" nalen Verteidigung, die Entsendung parlamentarischer KomDer folgende Redner forderte eine Organisation der natiomissionäre zu den Heeresteilen und die Bildung eines Romitees für das öffentliche Wohl. Bourderon forderte das Recht der Zusammenfünfte mit deutschen Zimmerwalder Konferenz die Deputierten Renaudel und
Er lahmt ein wenig. Vielleicht traf ihn ein aufsprißender
Aber eine hohe Säule" zeugt doch von dem Leben, das einit diese Trümmer bevölkerte. Ein Wesen blieb zurück und hält es immer noch aus. Allen Gefahren zum Troß fummelt es sich bei lichtem Tage auf den zerschossenen und zerwühlten Straßen umher, läuft in die Gärten, durchsucht die Schuttstellen und läßt die Granaten um sich krepieren, als ob das Knallerbsen wären.. Kleinere Kaliber praffeln zu Dußenden ohne Pause, zu vieren, Anton. Daß er immer Anton hieß, darf füglich bezweifelt sechsen in Salven herunter. Orgelnd brausen in längeren Ab- werden. Aber die deutschen Soldaten, die sich hier so gut wie mögständen dazwischen die„ besseren" Sachen heran, und wenn sie ein- lich vor den feindlichen Geschossen verbergen, haben ihn so getauft, schlagen, schüttert der Boden des ganzen Tales. Wald tracht und und wenn er guter Laune iſt, hört er sogar auf dieſen Namen. Er gellt es näher, dann wieder ferner. Nun wieder ganz nahe. Un- ist den fremden Eindringlingen gut gesinnt, hat keine Angst vor heimlich. Jeder hält den Atem an, hat das Gefühl der nächste ihnen und folgt ihnen sogar des Nachts, wenn sie herauskommen, Augenblick kann der letzte sein. Die leichten Holzwände zittern, um in einem der Halbzerstörten Häuser in gutgeschütztem Raum ein Gisensplitter wer weiß. Aengstliche drängen sich dicht an die gibt es dann da auch zumeist ein paar Bederbiffen. Für dergleichen es wie schwerer Hagel nieder Geröll, Steine, Herdfeuer anzumachen und etwas Warmes zu kochen. Freilich Bergwand, an die sich der Barackenbau anlehnt; andere liegen un- ist Anton überaus zugänglich. Anton, der Dorfejet. beweglich, apathisch auf ihren Lagern; wieder andere treten un= ruhig hierhin und dorthin." Jezt haben sie uns weg," murmelt einer unausgesetzt." Das kommt bloß von Eurer verfluchten Unvorsichtigkeit. Gewisse Beute können es ja nicht lassen. Heute morgen turnten sie auch wieder draußen' rum.. Wenn man BeZwischen den Haustrümmern, an eine ziemlich steil herab- dürfnisse hat, muß man schließlich mal vor die Tür." " Als ob fallende Bergwand angelehnt, aber auch ein paar Baracken, schnell Ihr das nicht in der Nacht verrichten könntet. Aber Du bist auch so einer. Du rennst heraus und wir müssen es büßen. zusammengezimmerte Bretterbuden, die Dächer mit Schutt und Steinen überschüttet, um sie feindlicher Beobachtung zu entziehen. in unmittelbarer Nähe der Barade läßt für Augenblicke alles verAlles übertönendes Auffrachen einer großkalibrigen Granate Statt der Fenster fleine Löcher, die, wenn drinnen Licht angeEine wacklige Bank ist von der Erschütterung umgezündet wird, sorgfältig zu verstellen sind. Die Ausstattung bestehend aus ein paar rohgezimmerten Bänken und einem ebensolchen Tisch, dazu zwei lange Lagerreihen übereinander. Alles heraus... Die haben' was gesehen, zweifellos. So genau und " Ich glaube, heute kommen wir hier nicht mehr lebendig schmutzig, voller Unrat, wimmelnd von Ratten und anderem Unge- so lange haben sie sonst nicht hierher gehalten..." beginnt endlich ziefer, vielfach beschädigt und unfertig: die Umstände erlauben es wieder einer. Quatsch. Es ist immer das gleiche. Sie suchen das nicht, daß hier viel für Reinlichkeit oder Vollkommenheit getan Dorf ab, wie immer. Ihr macht mit Eurem Gerede bloß die Leute wird. Aber in der Not frißt der Teufel Fliegen, und wer zwei Lage und zwei Nächte da draußen auf der Höhe gelegen hat in berrüdt. Sie werden auch schon wieder aufhören, die Zeit ist gleich Nässe und Kälte, der ist glücklich, wenn er in diese muffigen, staubigen Holzschuppen kommt und in das ungezieferreiche Stroh der Lagerstätten friechen kann. Der Platz wird gebraucht bis zur letzten Ede, keiner kann sich viel rühren und regen. Gepäck und Koppelzeug liegt in Haufen übereinander, und ewig gibt es ärgerliche Verwechselungen. Wenn am Tage besonders eifrige Leute den atmen! Leise Hoffnungen teimen auf, die Beschießung könnte Drei, vier Stunden Ruhe folgen. Das gibt doch ein AufEinfall friegen, Schuhe oder Kleider veinigen zu wollen hinaus jetzt endgültig aufgegeben werden. darf keiner, damit der Feind nichts entdeckt, gibt es einen Aber nein; wieder und wieder bricht es drüben von den Höhen Staub zum Ersticken; Streit und Hader pflegt die Folge zu sein. los. Alles Wünschen und alles Fluchen hilft nichts. Nur in der Schön ist ja gewig etwas anderes. Aber, wie gesagt, jeder freut Nacht fällt mitunter der gewohnte Feuerüberfall aus. sich, der hier Unterschlupf findet. Bloß eines ist wirklich von Uebel. Alle drei, vier Stunden erinnert sich der Franzose, daß da
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stummen. fallen.
um
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der Zeit läßt auch die Heftigkeit der Kanonade nach; schließlich Die Einschläge der Granaten entfernen sich wieder. Und mit schläft das Feuer sogar ganz wieder ein. Die Baracken blieben, wie immer noch, unversehrt.
Anton.
unten noch Reste eines Dorfes sind. Und dann beginnt seine Von den ehemaligen Bewohnern des Dorfes ist natürlich längst Artillerie ein Konzert, daß einem Hören und Sehen vergehen kann.| nichts mehr zu sehen. Wo sollten sie in diesen Trümmerstätten auch noch hausen? Wo würden sie Schutz finden vor dem Feuer, *) Siehe Nr. 322, 343 und 350 des„ Borwärts". das Tag für Tag über die Ruinen niedergeht?
Stein, vielleicht ein Granatsplitter selbst am Schenfel. Aber ſonit haben ihm, der doch fast ständig sichtbar und ungeschüßt da draußen herumlief, all die vielen tausend Geschosse, die nun schon über diesem Dorf herunterregneten, noch nichts zuleide getan. Wohl aber ist er, als einziger Herr all der Gärten und Trümmerstätten, dick und fett geworden. Er mag sich ordentlich fühlen als Gebieter so vieler Herrlichkeiten. eben wieder eine Kanonade eingesezt hat. Hin und wieder macht Es ist ein eigenes Bild, ihn so herumtrotten zu sehen, wenn er, erschreckt durch einen nahen Ginschlag, wohl einen bockigen ihn Erdklümpchen und Splitter herunterfallen. Hin und wieder Auge ganz ruhig in den Dampf, der emporwirbelt, während um Seitensprung. Aber dann steht er wieder und starrt mit staunendem stößt er einen seiner kurzen, schrillen Schreie aus. Sind es Proteste? Oder Zeichen des Staunens? Am Ende gar Aeußerungen stillen Amüsements?
Anton hängt an seinem Dorfe. Ist es Heimatsgefühl oder Herrenfreude? Jedenfalls- fortzukriegen ist er nicht.
wurden, haben mehr als einmal versucht, Anton mitzunehmen. Kompagnien, die durch den Ort tamen oder aus ihm abgelöst Aber es war nichts zu machen. Bis an die Grenze des Dorfes starken Beinen dagegen, schlug aus und biz um sich, lief allenfalls und Schlagen half nun nichts mehr; er stemmte sich mit seinen ging er allenfalls mit. Aber dann blieb er stehen; alles Zerren wieder ein paar Schritte mit und wiederholte dasselbe Manöver. Selbst reichlich gewährte Beckerbissen brachten ihn nicht von seinem Widerstande ab. Es half alles nichts, man mußte ihn wieder freigeben und zurücklassen.
Möglicherweise lebt er heute noch an Ort und Stelle. Und wer weiß, ob er nicht noch einmal die armen Teufel von Bauern und Bäuerinnen wieder begrüßen wird, wenn sie heimkehren, um nach dem zu suchen, was einst ihr Gut, ihr Stolz und ihre Freude
war....