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doch wahren Dinge an den Kops werfen nicht das ,»einen wir. Daran ist man bei diesen Leuten ja gewöhnt. Was uns interessirt und was auch ein öffentliches Interesse dat. ist, daß einer der Biedermänner, ein gewisser Erwin Bauer, seinem eigenen Geständniß nach, in Beziehungen zu dem preußischen Preßbureau und dem aus- ,v ä r t i g e n Amt gestanden, und von hohen Herrn Geld gepumpt hat, z. B. Herrn von Herder SOCK) M. Das preußische Preßbureau scheint eine merkwürdige Menagerie zu sein Wir möchten nur wissen, ob Ehren-Bauer, gleich seinem Ex-Kollegen Theodor Reuß   neben dem neuen Gott Caprivi gleichzeitig auch dem alten Gott Bismarck   ge- dient hat. Herr Lieber bleibt uns erhalten. Er mochte gerne seinen Brief ungeschehen machen. Trotz des vollen An- rechtes, das er hat, ob der unautorisirten Veröffentlichung des Briefes zu zürnen, so schlägt er doch die versöhnlichsten Töne in seinem Briefe an den Redakteur derWestfälischen Volkszeitnng* an. Er schreibt nämlich: Lieber Freund Thoemes! ...... Es wird Ihnen nicht schwer fallen, in Ihrem Blatte bekannt zu geben, daß jener Brief nur durch ein M i ß v e r st än d» i ß in die Presse kam und daß ich die mir dargebotene Friedenshand ivfort freudig ergriffen und auf jede fernere öffentliche und private Auseinandersetzung verzichtet habe, auch jetzt auf nichts, das an den Brief sich knüpfen mag, antworten werde. Loben Sie mich nicht und thun Sie Ihr Bestes, daß die Anderen den Tadel bald be- enden..... Ich rechne ans Ihre Hingebung und hoffe nun endlich aus den Erörterungen zu verschwinden. Mit freund- schaftlichem Gruß ergebenst Dr. Lieber." Trotzdem wird die durch den Brief Lieber's angeregte Diskussion in der Zentrumspresse und-Partei nicht zur Ruhe kommen. Herr Lieber bleibt zwar, aber die Einigkeit des Zentrums hat er nicht gefördert. Ein politifirender General. Bei einem Festmahle zu Ehren des neugewählten Bürgermeisters von Wien   hielt der KorpSkommandant Baron Schönfeld eine Rede, die wieder einmal beweist, daß das Militär mehr zum Kampfe gegen deninneren" als den äußeren Feind bestimmt sei. Daß es nach der Ansicht des schneidigen Generals die Auf gäbe hat, die herrschenden Klaffen in ihrem politischen un materiellen Besitzstand zu schützen. Charakteristischer Weise sprach der Säbelrasseler kein Wort vom auswärtigen Feind und ebenso bezeichnend ist es, daß die Wiener   Mastbürger der Rede ungestümen Beifall zollten. Nach derVossischm Ztg." erklärte er: Er verdamme aufS höchste Ausschreitungen beim Militär, doch sollte man diese nicht vorzeitig ins Publikum tragen, ohne daß der andere Theil früher gchörl worden sei. Die Armee fühle, daß jetzt die ganze Bevölkerung hinter ihr stehe. Sie können aber versichert sein, fuhr der General   fort, daß auch Sie uns hinter Ihrer Front finden werden, wenn der Bestand d.r Gesell- schaft und der Genuß deS sauer erworbenen Besitzes bedroht sind. Nur ein festgeschlossenes Bürgerthnm ver» mag derartige Gefahren bei Zeiten abzuwenden. Das reaktionäre Frankreich  . DemPatriote" zu- folge wies die französische   Regierung neuerdings 70 in Nordfrankreich angesiedelte belgische Arbeiter unter dem Vor- wände sozialistischer Agitation aus. Die Ausgewiesenen riefet» den Schutz der belgischen Regierung an. Das proportionale Wahlverfahren in Belgien  . Zahlreiche Protestmeetings werden überall wegen der Ab- lehnung der proportionalen Vertretung organisirt. An den Meetings werden sowohl die Liberalen wie die Klerikalen theilnehmen. lieber die Wahlen in Holland   schreibt unser holländischer Korrespondent: Es dürfte wohl schwer sein, ein Land zu finden, das so mühsam vorwärts geht, wie das Königreich der Niederlande  . Man braucht nur die Wahlrechts-Bewegung zu nennen, um «inen Beleg für diese Wahrheil beizubringen. Nachdem schon länger als zehn Jahre eine kräftige Agitation für das allgemeine Wahlrecht getrieben worden war, gelang es endlich im Jahre 1S91, eine liberale Majorität in das Parlament zu dringen, die durch ihren Führer Tak van Poortoliet erklärte: die Ausdehnung des Wahlrechts sei der noth wendige Eckstein für jede nützliche Reform, und die versprach die Wahlrechtreform sofort zur Land nehmen zu wollen. Dieses Versprechen war gleichsam die Bedingung, unter welcher die Wähler ihre Stimmen für die Liberalen abgaben. Und wie ist das Volk seit der Zeit von der Geldsackvertretung an der Nase herumgeführt worden! Nicht gewillt, sich ihrer unrechtmäßigen Macht zu entkleiden, wußte sie die Behandlung des Wahlrechts immer wieder aufzuschieben, die Debatte fortwährend in die Länge zu ziehen, drei Jahre lang die Zeit zu vergeuden, und ein Wahl gesetz, das kein Klassengesetz mehr sein sollte, unmöglich zu machen. Der Tak'sche Gesetzes-Entwurf trennte das Wahlrecht von dem Besitze, aber man wußte es dem Volke durch allerhand volksfeindliche Veränderungen schließlich zu verleiden. Bald wollte man diejenige» ausschließen, welche innerhalb eines Jahres eine andere Wohnung bezogen, bald solche, welche die Hilfe des Armenarztes in Anspruch genommen hatten. Wer gehungert und gebettelt hatte, wer arbeitslos gewandert war, wer eine Wohnnng mit nur einem Zimmer inne hatte oder wessen Kinder kostenfreien Unterricht genossen hatten, wer in der Roth seine Rettung im Pfandhaus gesucht hatte, sie sollten alle ausgeschlossen werden. Endlich schlichtete der Premierminister die schamlosen Vergewalliger des natürlichen Menschenrechtes nach Hause, und überließ den 300 000 Wählern des Landes die Entscheidung. Das vorläufige Resultat der Wahlen, das den Lesern des V o r w ä r t s" schon bekannt ist, giebt, obgleich sich über die endgiltige Entscheidung, die erst Anfang Mai vorliegen kann, noch nichts sagen läßt, ein betrübendes Bild der politischen Bildungsstufe, auf der die holländischen Wähler noch stehen. Achtunddreißig Gegner und dreißig Anhänger des Tar'schen Entwurfs sind bis jetzt gewählt worden. Dreißig Stichwahlen müssen stattfinden und zwei der gewählten Kandidaten haben sich bis jetzt noch nicht über ihre Stellung zum Entwurf erklärt. Obgleich in mehreren Wahlkreisen zwei Anhänger des neuen Wahlrechts gegeneinander in Stichwahl kommen, wagt es noch keine der tonangebenden Zeitungen, das End- resultat vorauszusagen. Die Majorität, od sie für oder gegen Tak sein wird, wird jedenfalls eine sehr geringe sein. Das ist das Einzige, was man vorläufig sagen kann. Trotz der eifrigen Propaganda, die von beiden Seiten, aber hauptsächlich von feiten der Tauschen Anhänger gemacht worden ist, ist die Betheiligung au den Wahlen eine beschämend geringe gewesen. In Amsterdam  , wo der lieberale Wahlvereiu Bürgerpflicht  " u. a. de» Minister Tak aufgestellt hatte. womit er eine glänzende Manifestation der Wähler für den Gesetzentwurf bezweckte. wäre beinahe ei» ganz entgegengesetztes Resultat erzielt worden. Hier betheiligten sich nur 40 pCt. der Wähler und der Mimster wurde mit einer Majorität von�nur einigen hundert Stimmen gewählt. Der höchste Prozentsatz der Tbeilnahme. der erreicht wurde. betrug in einem Wahlkreis 67 pCt.; im allgemeinen wurden SO pCt. nicht überschritten. lchter selbst an seinem Pachtgut Verbesserungen hat, nicht erhöht werden; ferner verfügt die Dauer der gerichtlich festgesetzten Pachtgelder Die träge Masse dieser stumpfsinnigen Wähler, die keine Ahnung hat von der Wichtigkeit der Zeit, in der wir leben, die sagt: was geht es mich an, ob der Arbeiter das Wahlrecht hat? soll ich mich für andere Leute ins Zeug legen? diese Masse liefert wohl den besten Beweis dafür, daß es höchst nolhwendig ist, dem politischen Kampf neue Elemente zuzu- fuhren. Diese geringe Betheiligung an den Wahlen spricht auch für die Nothwendigkeit, das kleine Bürgerthum, das mit blöden Augen, ohne jedes Verständniß seiner eignen Lage, dem Kamps des aufstrebenden Proletariats unthätig zusieht, vom moralischen Untergang zu retten und in die Armee des zielbewußten Prole- tariats einzureihen. Wir brauchen nicht zu verzweifeln. Uns fehlt in Holland  noch die Organisation; aber dies« muß und soll und wird ge- schaffen werden; und wo jetzt noch ein Konservatioer gewählt wurde, da wird bei den nächsten Wahlen«in Demokrat die Majorität erreichen und nach ihm wird auch bald die Stimme des Proletariats im Parlament gehört werden. Wenn die jetzige» Wahlen auch zu Ungunsten der Wahlrechts- vorläge ausfalle» sollten, so können sich die Anhänger derselben mit den Worten, die Gladstone 1887 in ähnlicher Situation sprach, trösten: Man kann meinen Entwurf ablehnen und zu dem Staube der Archive verweisen, es wird trotzdem eine politische Strömung kommen, die zu seinzr Annahme führt. Eine Wnhlreformbill wird heute Abend von der englischen   Regierung im Unterhaus eingebracht. Der Entwurf sollsehr radikal" sein. Warten wir ab. So viel steht aber fest, keine Wahlreform genügt heutzu- tage, die nicht das a l l g e m e i n e S ti m m r e ch t zur Grundlage hat. Irisches Pachtgefetz. DaS englische Unterhaus nahm die zweite Lesung der von dem Deputirten Kilbride be- autragten Bill betreffend die Abänderungen der irischen Pächtergesetze vom Jahre 1S91 mit 254 gegen 165 Stimmen au. Nach diesen Abänderungen soll küusttg das Pachtgeld, sofern der Pächter vorgenommen Bill, daß die Dauer der gerichtlich festgesetzten Pachtgelder von fünfzehn auf acht Jahre herabgesetzt werden soll. Der Chef-Sekretär für i Irland John Morley   erklärte, er sei mit der Bill im Prinzip einverstanden, müsse aber mehrere Einzelheiten beanstauden. I» der spanischen   Teputirtenkammer legten die Konservativen Pidol und Gamazo gegen das in Valencia  gegen die Pilger begangene Attentat energisch Ver- wahrung ein. Der Senat nahm eine Tagesordnung an, in welcher gegen die Kundgebungen in Valencia   protestirt und die Re- gierung aufgefordert wird, den beiden Botschaftern in Rom  zu telegraphiren, daß sie daS Attentat gegen die Pilger, welche ein unbestreitbares Recht ausübten, wenn sie nach Rom   gingen, mißbillige. Norwegen  . Aus Christiania   wird gemeldete Die Mehrheit des Finanzausschusses deS Storthina bean­tragt, sämmlliche von der Regierung vorgeschlagenen Bewilligungen zn verschiedenen königlichen Untersuchimgs- Kommissionen und zur ßBesoldung sachkundiger Beirälhe für die Regierungsämter abzulehnen, dagegen eine parlamentarische Kommissto» zur Behandlung der Frage 'der Alters- und Jnvaliditäts- Versorgung niederzusetzen. Das Parteiprogramm der norwegischen Linken wurde in diesen Tagen auf der Landesversammlung»e» aufgestellt. Wir hebe» daraus folgende Punkte hervor: Stimmrecht für abwesende Seeleute. Durchführung der Arbeitergesetzgebung, umfassend folgende Bestiminlnigen hinsichtlich der Arbeitszeit: achtstündiger Ar- beilstag für die Arbeiter des Staates und für alle gesund- heitsgesährlichen Betriebe. Ferner Kranken- und Unfall- Versicherung, Jvaliditäts- nnd Slltersversicherung für Arbeiter und Seeleute und alle ihnen gleichgestellten Bürger. Beantragung eines Gesetzes zum Schutze des Stimm-, Vereins- nnd Versammlungsrechts der Arbeiter. Die Partei ist gegen einheitlichen Wahltag für daS ganze Land. Die Wahl soll in jedem Wahlkreise in der für den Kreis am meisten geeigneten Zeit stattfinden. Erreichung des allgemeinen Stimmrechts und eines eigenen Ministerium des Aeußern. Man sieht, daß die norwegische Linke den Arbeiter- fragen und-Interessen ein erhebltch größeres Verständniß entgegenbringt, als unsere sogenannten liberalen Parteien. Türkische Freiheit der Wissenschaft. DerVoss. Ztg." wird aus Konstantinopel   gemeldet: Dieser Tage wurde die vor einigen Jahren nach europäischem Muster errichtete R i ch te r s ch u l e in Stambul  plötzlich und für immer geschlossen. Anlaß hierzu gab folgender Vorfall: Einer der Professoren. Ibrahim Hakki   Bei), wurde vom Unterrichtsministerium als Kommissar zur Weltausstellung nach Chikago gesandt. Der Mann be- nutzte seine Anwesenheit in Chikago zum Studium der amerikanischen   Verfassung, der Gesetzgebung u. f. w. Nach seiner Rückkehr hielt er seinen Schülern drei gediegene Vor- träge, die begeisterten Beifall fanden, gleichzeitig aber die Schließung der Richterschule zur Folge hatten. Es ist dies die beste Beleuchtung des Geistes, der das gege»nvärtige türkische Regierungssystem beherrscht. Fünfter Zlltmiatimler Bergarbeittt-Kollgreh. Der Kongreß findet statt in Berlin  , K o n k o r d i a- Säle, Montag, den 14. Mai, und folgende Tags. Tagesordnung: Wahl der Beamten. Herr Burt, M. P.(Parlamentsmitglied), wird bis zur Be­endigung der Beamtenwahl den Vorsitz führen. 1. Tages-Präsident. 2. Tages-Prästdenten fürjed« Nationalität. 3. General-Sekretär deS Kongresse?. 4. Kafsirer. S. Geschäfts« Komitee.  (Jede Nation wird ihre eignen Mandate sammeln und prüfen, sollten jedoch Einwendungen kommen, so entscheidet daS Geschäftskomitee darüber.) S. Prüiungsausschuß. 7. Ernennung der Sekretäre der verschiedenen Nationen. 3. Ernennung der Stimnieiizähler(zwei). Berichte. Jede Nation berichtet über die Zustände, Arbeitslöhne und Gesetze, welche den Bergbau ihres Landes betreffen.(Mehr wie zwei Berichte dürfen von keiner Nation eingebracht werden.) Die Miners' Federation os Great Brttain der Britische  Bergarbeiter-Verband und andere Verbände stellen folgende Fragen zur Berathung des Kongresses. 1. Der gesetzliche Achtstundentag, Ein- und Aus- fahrt einbegriffen. 2. Haftbarkeit der Arbeitgeber den Arbeitern gegenüber im Falle von Unfällen während der Arbeit, und welche Kraft dem Gefetze gegeben werden muß. 3. Frauenarbeit in den Bergwerken. 4. Ein normaler Arbeitslohn, wie er zu erlangen und festzuhalten ist. i>. Ueberproduktion und was von inter  - nationaler Seite geschehe» muß, um dieselbe zu verhindern. 6. Ernenmmg von solchen Männern als Grubenaufseher(In« spektore»), die in den Gruben arbeiten oder gearbeitet haben. Belgien  . 1. Grubenbeaufsichiigung. 2. Grubenaufseher, wie dieselben zu wählen find und wer sie zu besolden hat. 3. Erwägung des sog. Lewy-Prograirnnes. 1. Feststellung eines�gesetzlichen Achtstundentages, Ein- und Ausfahrt einbegriffen. 2. Arbeiter-Peiisionskasse, vom Staat garantirt, aus welcher jeder Arbeiter 2 Franken täglich bezieht, nachdem er 25 Jahre als Arbeiter thätig war. 3. Ernennung von Arbeiterinspektoren und genügende Besoldung derselben, so daß sie davon leben können, ohne gezwungen zu sein noch andere Arbeit zu verrichten. 4. Die Produktion mit dem Bedarf ins Verhältniß zu bringen. 5. Haftbarkeit der Arbeitgeber den Arbeitern gegenüber im Falle von Unglücksfällen während der Arbeit. Anmerkung. Alle Delegirte haben sich mit Eintrittskarten zu versehen, für welche 10 M. pro Person zu zahlen ist. Alle Anfragen betr. Karten sowohl wie Mandatsfarmulare und Tages- ordnung sind an Mr. B. Pickard, M. P.. Barnsley  , Dorkshire, England, zu richten. Die Mandate müssen den Namen des Verbandes und die volle Adresse des Delegirte» enthalten. Postanweisungen müssen den Aufträgen beigefügt werden und sind an Mr. Thomas Burt, M. P., London  , zahlbar zu machen. Mit kollegialem Gruß BenjaminPickard. Barnsley. März 1394�_ Povleinaifccidjfe«. Maifeier. Die Frankfurter   Maler und L a ck i r e r haben in einer Generalversammlung folgende Resolution an- genommen: Die heutige Generalversammlung erklärt als wür- digste Feier des 1. Mai die vollständige Arbeitsruhe an diesem Tage, und versprechen die Anwesenden, wo es nur irgend möglich, für Arbeitsruhe einzutreten; wo diese? nicht möglich, ein Drittel des Tagelohnes als Betrag für die Gesammtheit zu bestimmen. «» Gegen unsere Genossin'Marie Kunert   ist von der Halle  'schen Staatsanwaltschaft Anklage erhoben worden wegen Aufreizung zum Klassenhaß", begangen durch Herausgabe der Sozialen Weckrufe" von Fritz Kunert  . Gleichzeitig hat sich Ge- nosse Groß als Verleger derWeckrufe" vor Gericht zu verant- worten. Der Vorstand der badischen LandeSorganisation der Sozialdemokratie hat sich konstituirt. Vorsitzender ist Adolf Geck  , an den alle Anfragen und Zuschriften, Kasstrer ist Kaufmann I. F. Autenrieth, an den alle Gelder zusenden sind, und Schrift- führer ist A. Hansert, sämmtlich in Offenburg  . Der sozialdemokratische Parteitag deS Kaiserslautern  - Kirchheimbolanden  15. April in letzterem Orte eine Kreiskonserenz ab. ordnung steht: der Jahresbericht; die Beschlüsse Arbeitertages der Pfalz und Agitationen. Wahlkreises hält am Zur Tages  - des letzten Die Organisation der österreichischen Sozialdemokratie. wie sie am letzten Parteitag in Wien   ausführlich dargestellt wurde, muß unsere vollste Anerkennung finden. Sie erstreckt sich alle Kronländer, selbst Tyrol mit inbegriffen. Nach dem über vorgelegten Bericht selbst Tyrol mit zählt die Partei m a« F ganz Oesterreich   mit Ausnahme Galiziens  , dessen Bericht nicht vorlag. weil er gelegentlich einer Haussuchung konfiszirt worden war, und von der czechischen und der Bergarbeiter Organisation abgesehen etwa 90 000 in Vereinen organisirte Mitglieder. Diese bilden die Kerntruppe der Partei, ihre ganze Armee zählt ein Vielfaches davon. In Niederösterreich   allein stehen etwa 43 000 Personen in der Organisation, darunter egen 1300 czechische Männer, 2300 deutsche und 263 czechische rauen. Die rasch aufblühende Frauenbewegung, die ihr eigenes publizistisches Organ, ihre eigenen Vereine, Zeitungen und Ver- sammlungen hat, hat die österreichische Sozialdemokratie vor der deutschen voraus. Grauenerregend ist die Zahl der politischen Berfolgungen, welche der Parteiberichl aufzählt; sie ist um so bezeichnender, als die österreichische Sozialdemokratie unter der Euhrung nüchterner Wicklichkeiispolitiker steht, die die schwere unst gelernt habe», die Parteizwecke gerade innerhalb des so engen Rahmens der österreichischen   Vereins-, Versammlungs-, Preßsreiheit und des österreichischen Strafgesetzes zu verfolgen. Polizeiliches, Gerichtliches»e. Wegen Beleidigung eines Fabrikanten wurde Ge- nosse G üldenberg, Redakteur derThüringer Tribüne" zu 30 Mark Geldstrafe verurlheilt. Die Beleidigung wurde in einer Kritik gefunden, die G ü l d e» b e r g   an dem System der Ge- winnbetheiligung, wie es der Fabrikant in seinem Betriebe zur hatte. Der Staatsanwalt hatte Bemerkt muß noch werden, Verwunderung darüber ausdrückte. daß diese Angelegenheit nicht auf dem Wege der Prlvatklage ihre Erledigung gefunden habe, da kein öffentliches Interesse vor- gelegen habe. Soziole ZUeberstchk. Nu die Graveure, Cifeleure tc. i» Berlin   und Umgegend. Kollegen! An allen Orte» rüsten sich die Arbeiter, um das Maifest würdig zu begehen. Es ist uns als kleine Organisation nicht möglich, eine der Bedeutung des TageS entsprechende Demonstration zu veran- stalle». Wir fordern deshalb gemäß den Beschlüssen des Kölner  Parteitages von unseren Kollegen, denen es möglich ist. die Arbeit ruhen zu lassen, dem nachzukommen, und erwarten von ihnen, daß sie eine unserem Berufe verwandte Versammlung am Vormittag besuchen. Wir erivarten ferner von alle« Kollegen, welche durch die Macht des Kapitalismus diesen Tag an der Arbeit gefesselt sind. sich an der am ülbend des 1. Mai stattfindenden politischen Demonstration zu betheiligen, sowie 25 pCt. ihres Tagesverdienstes der Agitation zu opfern. Rüttelt die Indifferenten aus! Führt ihnen die Bedeutung des Tages vor Augen und gewinnt so neue Kämpser für die Interessen des Proletariats! Der Vorstand der Freien Vereinigung für die ge»verblichen Interessen der Graveure, Cifeleure und verwandten Berufsgenossen. Der Streik der Zieaelarbeiter auf den Ziegelwerken der Baumaterialien- Gesellschasl Union   in der Nähe von Brunn und Liestng ist durch Einigung über die Lohnbedingungen beendet. Der Malerstreik in Zürich   dauert noch immer fort, dürste aber in kurzer Zeit zu gunsten der Arbeiter entschieden sein, vor- ausgesetzt, daß der Zuzug»och streng fern gehalten wird. Die Zahl der am Streik belheiligt gewesenen Maler ist 470; davon sind ca. 800 abgereist, Streikbrecher haben sich bisher 60 gefunden. Es sind dies meist Leute, die schon jahrelang dort arbeilen und die sich durch Versprechungen von hohen Löhnen und Jahres- stellen dazu bewegen ließen, ihren Kollege» in den Rücken zu fallen. Bewilligt haben bis jetzt 14 Meister, Streikende sind noch etwa 60 Mann vorhanden. Alle Zuschriften sind zu richten an den Maler- Fachverein, Zarich,IGoldene» Stern". Alle Arbeiterblätter werden um Ab- druck gebeten. . Arbeiterristko. Im Staats- Kohlenbergwerk S e n j e bei Cuprtja(Serbien  ) fand«ine Explosion schlagender Wetter statt. Sechszehn Arbeiter wurden getödtet. I» dem Stahlwalzwerk Ponnroy(Ohio  ) stürzte ein Tiegel zusammen. welcher 600 Pfund geschmolzenen Stahls enthielt. Sechs Arbeiter wurden sofort getödtet, zwei andere schwer verletzt.