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knüpfung von Friedensverhandlungen ergreife. Nebenbei gefangenen. Dieser wurde ausweislich seiner Vernehmung vom 1 Drei feindliche Flugzeuge überflogen gestern die Halb­will der Papst versuchen, auch den Präsidenten Wilson 26. Juli 1915 von seinem Sergeanten zum Wasserholen für die insel Gallipoli; sie flüchteten nach Tenedos, als die für die Ergreifung der Initiative im Sinne von Friedens- Feldküchen fortgeschicht, die sich nicht weit von Mont Saint Eloy unserigen erschienen und mit ihnen zusammenzutreffen suchten. befanden. Es war dies am Tage nach dem Angriff vom 16. Juni bestrebungen zu gewinnen. Ein feindlicher Kreuzer versuchte in den Hafen von bei Souches. Der Zeuge befundet nun wörtlich folgendes: " Von der Straße aus bemerkte ich in einem Schüßengraben Sighadjik, südlich von der Küste von Vourla, einzubringen, einen verwundeten Deutschen  , der jammerte. Als ich ihm etwas mußte fich aber nach Samos   zurückziehen, nachdem er mit Biskuit und Konserven gab, fing er zu weinen an; ich fragte ihn zwei wirkungslosen Schüssen auf unser Feuer geantwortet nach dem Grunde, und er zeigte mir als Antwort eine Verwundung hatte. Drei unserer Geschosse hatten Bolltreffer erzielt. Auf den anderen Fronten nichts von Bedeutung. im Unterleib. Behn Schritt entfernt ging ein franzöfifcher Mili­tärarzt vorbei. Ich rief ihn heran und bat ihn, dem Verwundeten zu helfen. Er antwortete mir:" Gib ihm einen Bajonettstich und laß das schmutzige Schwein." Mit diesen Worten ging er weg."

London  , 14. Mai.  ( W. T. B.) Meldung des Neuterschen Bureaus: Im Ethischen Institut fand gestern eine geheime Bersammlung zugunsten des Friedens statt. Die Polizei schüßte die Versammlung und verhinderte eine wütende Volksmenge, sich den Eingang zum Versammlungs­Iokal zu erzwingen. Als die Teilnehmer der Versammlung aber das Gebäude verließen, wurden sie angegriffen und meh­rere von ihnen wurden verwundet.

Der französische   Tagesbericht.

Baris, 14. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Sonnabend nachmittag: Auf dem linken Ufer der Maas  ununterbrochener Artilleriekampf in den Abschnitten des Waldes von Avocourt und der Höhe 304. Im Laufe der Nacht haben wir noch einige Fortschritte an der Höhe 287 gemacht. Auf dem rechten Ufer erneuerten die Deutschen   gestern gegen Ende des Tages ihre Angriffe auf unsere Gräben südöstlich von Douaumont. Trok heftiger Beschießung, die den feindlichen Stürmen vorausging, gerict unsere Linie an feiner Stelle ins Wanten. Alle Angriffe wurden mit für den Gegner ernsten Verlusten zurückgeschlagen. Andere Angriffsversuche, die sich im Laufe der Nacht gegen unsere Stellungen nördlich des Gehöftes von Thiaumont richteten, wurden aleichfalls durch unser Sperr- und Maschinengewehrfeuer an­gehalten. Bei Eparges fonnte eine starke deutsche   Aufklärungs­abteilung, die nach einem Bombardement gegen unsere Linien Linien strebte, sich nicht aus dem Walde von Parroh und Ban de Eapt entwideln. Ziemlich heftige Kanonade. Die Nacht war ruhig auf dem übrigen Teile der Front.

Baris, 14. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom

Sonnabendabend. In der Champagne ziemlich lebhafte

Der Bericht der russischen Heeresleitung. Petersburg, 14. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht

bom 13. Mai.

Westfront: Am Oginski- Kanal entwickelte die feindliche Artillerie gegen unseren Stellungsabschnitt gegenüber dem Flecken Telechanh eine äußerst lebhafte Tätigkeit. Südlich des Prypet waren die feindlichen Aufklärungsabteilungen sehr rege, so daß es stellenweise zu Nahkämpfen kam. Südöstlich Kolki und vor Nowo Boczajem( 18 Kilometer südwestlich Arczemeniec) versuchte der Gegner sich unseren Gräben zu nähern, wurde aber abgewiesen. Rautasus: In Richtung Erzinbjan eroberten unsere attiven Truppen im Verein mit Reserve und Reichswehrtruppen im nächtlichen Angriff eine die ganze Gegend beherrschende und vom Feinde start ausgebaute Berggruppe. Wir machten bei dieser Ge­fechtshandlung 30 Offiziere und 365 türkische Infanteristen zu Ge­fangenen. In der Gegend von Mamathatum hielten unsere Vor­truppen mit Leichtigkeit einen feindlichen Angriff auf. Eine auf dem linken Flügel unserer Armee vorgehende Kolonne schlug die Türken in zweitägigem Kampf, machte Gefangene und erbeutete eine noch brauchbare Kanone, mehr als 2000 Gewehre, einige 10 000 Batronen, große Mengen Bulber und anderes Kriegsmaterial.

Vom U- Bootskrieg.

London  , 13. Mai.  ( W. T. 2.) Wie Lloyds meldet, ist der

britische   Dampfer Gretria" gesunken.

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London  , 14. Mai.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Admiralität teilt mit, daß das britische   Segel­schiff Galgate" am 6. d. M. von einem deutschen U- Boot 15 Meilen westlich von Quessant torpediert wurde. Zwölf Mann der Besatzung landeten in einem Boote in Brest  , ein zweites Boot mit 13 Mann wird noch vermißt. Der Maat sagte aus, daß der Segler beidrehte, als das Signal zum Verlassen des Schiffes gegeben wurde.

Zur Versenkung der Cymric".

London  , 12. Mai.  ( W. Z. B.) Morning Post" meldet aus Washington vom 10. d. M.: Das Staatsdepartement hat eine amtliche Untersuchung über die Versenkung der Cymric" angeordnet. Das Staatsdepartement hat zweifel über den Charakter des Schiffes. Wenn die" Cymric" von der Admira­lität gechartert war, Munition beförderte oder Transportdienste für die Regierung tat, dann würde das Staatsdepartement sie als Kriegsschiff ansehen, das ohne Warnung torpediert werden dürfe.

Die Kämpfe in Deutsch- Ostafrika  .

London  , 14. Mai.  ( W. T. B.) Meldung der italienischen Heeresleitung. Bureaus.) ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen General Smuts meldet drahtlich: Die deutschen Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien in der Gegend von Prosnes Nom, 14. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom Truppen entfalteten unter der persönlichen Führung von Bettows und von Groß- St. Hilaire. Auf dem linken Ufer der Maas   ver­minderte sich die Stärke der Beschießung im Laufe des Tages. Sonnabend: In der Gegend von Trient   störten wir wiederholt Vorbeds eine bedeutende Tätigkeit bei Kondoa- Jrangi. Wir wiesen einen Angriff auf unsere Stellungen westlich von der die Bewegungen feindlicher Truppen, Munitionsabteilungen und Sie versuchten in der Nacht des 9. Mai einen Angriff, dem ein hef Höhe 304 zurüd. An den Nordosthängen des Toten Mannes" Büge durch das wohlgezielte Feuer unserer Batterien. Die Tätig- tiges Bombardement voranging. Sie wurden aber mit schweren scheiterte ein vom Feinde versuchter Handstreich vollständig. Auf feit der feindlichen Artillerie, die durch unsere Batterien erwidert Verlusten zurückgeschlagen. Der Feind setzte seine Offensive am dem rechten Maasufer und im Woevre- Gebiete war der Tag ver- wurde, verursachte einigen Schaden in den bewohnten Ortschaften 10. und 11. Mai fort. Am lezteren Tage machte er eine letzte An­hältnismäßig ruhig. Von der übrigen Front ist kein wichtiges bon Ponte di Legno im Camonicatale und von San Giovanni im strengung gegen den linken britischen Flügel, die über zurück­Tale von Legno  . Während einiger kleiner Gefechte am Zusammen- geschlagen wurde. Unsere Verluste sind unbedeutend. In einem Ereignis zu melden, außer der üblichen Kanonade, Flugwesen: In der Nacht vom 12. auf den 13. Mai hat eins fluß der beiden Leno( Etsch  ) und bei Bisele im Tora- Tal( Aftico) noch unbestätigten Bericht wird gemeldet, daß belgische Streit­unserer Geschwader, bestehend aus zehn Flugzeugen, 43 Bomben wurde von neuem festgestellt, daß der Feind Explosivgeschosse benutzt. fräfte in Ruanda   bis Kigali   vorgedrungen sind, nachdem sie auf auf die Bahnhöfe von Nantillois und Brieulles und auf die Lager Im Becken von Flitsch anhaltendes Artilleriefeuer des Feindes schwachen Widerstand gestoßen waren. London  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Reuter meldet aus Moschi in der Gegend von Montfaucon und von Romagne abgetvorfen. gegen unsere Stellungen auf dem Gukla. Im übrigen beschossen In derselben Nacht hat eines unserer Flugzeuge elf Bomben auf unsere Batterien die feindlichen Linien auf dem Rombon und in Ostafrika   vom 11. Mai: Gestern wiederholte der Feind seinen steckten dabei einige Unterkunftsräume in Brand. Feindliche Flug- Angriff bei Kondoa- Jrangi, wobei er sich eines Geschühes vom die Luftschiffhalle bei Meh- Frescaty geworfen. Belgischer Bericht: Der Tag war ruhig an der belgi- euge überflogen den unteren Isonzo   und wurden durch unsere ver- Kreuzer Königsberg" bediente. Er wurde infolge der vorzüg­schen Front. Einige Artillerietätigkeit in der Gegend westlich von jagt, die einige Bomben auf Truppenlager bei Nova Vas und Ran- lichen Haltung unserer Truppen zurüdgeschlagen. 50 tote Feinde, clano abwarfen. darunter 2 Europäer, wurden von unseren Truppen aufgefunden. Steenstraate. Die britischen Verluste sind gering. Man vermutet, daß der deutsche Oberkommandierende von Lettom- Vorbed bei dem Angriff zugegen tar. General Vandeventers Geschütze taten ausgezeichnete Dienste.

Die englische Meldung.

London  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Britischer Kriegs­bericht. Gestern abend unternahm der Feind nach heftiger Be schießung unserer Gräben zwischen der Somme und Maricourt drei Angriffe, von denen einer Erfolg hatte. Der Feind drang in die Gräben ein, wurde aber sofort wieder hinausgetrieben. Ginige tote Deutsche konnte man in den Drahtverhauen sehen. Ein Gefangener wurde gemacht und wir verloren auch einen Gefangenen. Auf dem übrigen Teil der Front Artilleriekämpfe und Kampf mit Schüßen­grabenmörfern. Am heftigsten war das Feuer bei Hebuterne, Souches, Carench, dem Hohenzollernwert und im Abschnitt von St. Eloi. Feindliche Minentätigkeit beit Wytschaete.

Französische   Aerzte.

Berlin  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Amtlich. Wie manche fran­ zösische   Werzte ihre Berufs- und Menschenpflichten erfüllen, ergibt fich wieder einmal aus der Aussage eines französischen   Kriegs­

Alfred Rethel.

Cadorna.

Die türkische   Hauptquartiersmeldung.

Konstantinopel  , 13. Mai.  ( W. T. B.) Amtlicher Striegsbericht vom 30. April türkischer Zeitrechnung. An der Irak   front feine Veränderung.

An der Kaukasusfront unternahm der Feind, nachdem er im Zentrum im Abschnitt von Rope aus seinen Stellungen verjagt worden war, am 29. April, indem er seine am 28. April gescheiterte Offensive erneuerte und berstärkte, in fünfmaligem Ansturm eine Reihe von heftigen Angriffen gegen den Berg Kope und gegen den Berg Bahtli, der nördlich bes Rope gelegen ist, um seine verlorenen Stellungen wieder zu erobern. Alle diese Angriffe wurden durch unsere Gegen­angriffe zurückgeschlagen. Das wirksame Feuer unserer Ar­tillerie räumte furchtbar in den Reihen der zurückgehenden feindlichen Kolonnen auf. In diesem Kampfe machten wir mehr als 100 Gefangene. Auf den übrigen Abschnitten dieser Front unbedeutende Patrouillengefechte.

Krieg und Katholizismus.

Stimmen der Zeit" nennt sich eine Monatsschrift im Dienste der katholischen Kirche  , und zwar eine vorzüglich redigierte, in jeder Hinsicht beachtenswerte Zeitschrift. Hinter den Namen weitaus der meisten Mitarbeiter steht das be­zeichnende S. J.( So cietas Jesu), d. h. es sind die Patres vom Drden der Jesuiten  , die hier ihre Stimme erheben. Diese Herren gehören auch heute noch zu den geist- und fenntnisreichsten Rämpfern der Stirche und schon deshalb sollte man diese Stimme sorgsam beachten.

Im Februarheft dieser Zeitschrift also finden wir den Bericht über einen politischen Aufsatz, den der spanische.

Kammermusik der Volksbühne.

dt.

malt teine Trachtenbilder oder Panoramen, sondern steht mitten in| Weltmann mit gewinnend warmer Bonhommie, Else Waser ben großen Ereignissen doin, die er schildert, durchlebt sie selbst aufs war seine gewandte graziöse Partnerin. Unter den Nebenrollen innerlichste mit. In Ottos III. Besuche im Grabe Karls ist dies wären Herrn Gizers aus dem Journalismus umgejattelter Lakai 3u seinem 100. Geburtstage, 15. Mai. Miterleben zu hoher Genialität gesteigert. Zugleich aber verstand( die Figur zielt in dem Stück auf dem bekannten Saphir) und Jo­Es ist mehr als die übliche Huldigung, wenn das deutsche   Rethel bas einmalige geschichtliche Geschehen in den Kreis des fephine kleins niedliches Philistertöchterchen besonders zu er­Volt gerade in dieser Zeit des 100. Geburtstages Alfred Rethels Typischen zu erheben, das Besondere zum allgemein Menschlichen wähnen. gedenkt: besteht doch heute unter Forschern und Kennern völlige auszugestalten und dadurch im weitesten Maße darstellungsfähig Einstimmigkeit darüber, daß Deutschland   in ihm den größten Ge- zu machen. So erklärt sich leicht die Fülle natürlicher und wirtungs­schichtsmaler besitzt, den seine Kunst im 19. Jahrhundert hervor- boller Motive und Darstellungsmittel, über die seine rastlose und reiche Phantasie bei der Behandlung geschichtlicher Szenen gebot. Je ein Kammerstüd von Beethoven   und Mozart   bildeten im gebracht hat. Doppelt ergeifend gestaltet sich die Betrachtung feines Als den Gipfelpunkt seiner Leistungen auf diesem Gebiete darf forgsam gewählten Programm des geftrigen 10. Mittagskonzerts Lebens, meil es so hell und glänzend begonnen und so tragisch ge­endet hat. Rethel, ein Sohn der alten Kaiserstadt Aachen  , war man den heute zum künstlerischen Hausschaze des deutschen   Vol- die beiden Gäpfeiler oder die Umrahmung unserer klassischen Musik­ein Wunderline, dessen Begabung sich früh unwidersprechlich be- tes gehörigen" Totentanz  " ansehen, der jedenfalls unter den periode, deren zeitlicher Abschluß mit dem Tode Goethes als Gipfel Eindrücken der Jahre 1848/49 entstanden ist, obwohl es zweifelhaft klassischer Dichtung zusammenfällt. Eigentlich hätte ja die fundete, der noch als halber Knabe in der Düsseldorfer Akademie bleibt, ob die Revolution selbst oder später ihr Ausgang seine Phan Mozartsche Sonate für Klavier und Violine der für dieselben In­Aufnahme fand und dort durch Talent, Geist und persönliche tafie entscheidend angeregt hat. Das uralt- deutsche   Lotentanz- strumente geschriebenen Beethovenschen vorausgesandt werden Anmut alles bezauberte. Er war erst 16 Jahre alt, als er in motiv ist hier mit dem sichern Instinkte des Genies auf die un­seinem ersten Delgemälde, einem heiligen Bonifacius, einen unmittelbare Gegenwart übertragen. Zeitgenössisches Geschehen ist fönnen. Gine solche Anordnung würde sowohl der Entstehung als sweideutigen Beweis seiner künstlerischen Originalität gab. die ganze Düsseldorfer   Kunst, so war auch dieser Sohn der Rhein  - gleichsam spielend in große geschichtliche Perspektive gerückt; die dem Schwergewicht noch besser entsprochen haben. Indes wurde es deutlich, daß er von der herrschenden Richtung der Düssel  - Ferne, die die Wirkung künstlerischer Objektivierung ist. Daß londe im Pannkreise der Romantik aufgewachsen, allein sehr bald Greignisse sind uns erschreckend nah und doch stehen sie in jener dorfer Schule immer schärfer abzuweichen begann. Die Schadow- er Schöpfer dieses Werkes wenige Jahre später sum hilflosen erstarrte in einem sich immer wiederholenden Mechanismus roman- chwersten Schläge bezeichnen, der die moderne Kunst hat treffen allerersten Male in der europäischen   Musikliteratur orchestrale Schule fiel gerade damals immer mehr der Süklichkeit anheim und inde werden mußte, das müssen wir noch heut als einen der

Wie

fönnen.

des Wieners

"

auch

atvei Instrumentalisten von anerkannter Meisterschaft: Arthur Schnabel  ( Klavier) und Karl Flesch  ( Violine), zum Vortrag o mochte man gern es gelten lassen. Beide Male vereinigten sich des Leipziger Thomas- Kantors, Chaconne", womit der Geige zum dieser Werke. Zwischen ihnen erhob sich dann Altmeister Bachs, Aufgaben zugewiesen sind. Hieraus erklären sich die gewaltigsten tischer Geschichtsmalerei. Der junge Rethel aber war eine durch­Anforderungen an die Spieltechnik und zugleich an eine Vortrags­aus männliche Natur, die das Kraftvolle, ja selbst das Herbe suchte und bevorzugte, und lebendige Beobachtung und lebung hiel Schillertheater O.: Bürgerlich und romantisch." kunst, der es gelingt, die scheinbar fühle spielerische Formensprache ten ihn in einer innigen Fühlung mit der Natur, die ihn vor dem Die Konversations- und Gesellschaftsstücke Bachs mit Gefühlsglut zu durchtränken. Daß dies Karl Flesch   ge­tötenden Schema bewahrte. So war es ganz natürlich, daß er zu den Jungen der Sezession" gehörte, die im Jahre 1836 der rheini  - Bauernfeld  , die lange Zeit im Ruf besonderen Geistes stan- lingen würde, begegnet feinem Zweifel. Rechts und links von Bach waren Sologefänge von Schubert, schen Kunststadt Valet sagten. Er wandte sich damals nach Frank- den, nehmen sich heute nicht nur im Aufbau und in der Charakte­furt a. M., wo er sich an Philipp Veit   anschloß. In Frankfurt   riftit, auch in ihrem einst so bewunderten Dialog nicht besonders dem größten deutschen   Tonlyrifer, und Brahms poftiert. Therese hat eine Reihe seiner bedeutendsten Werte ihren Ursprung ge- glänzend aus. Die Ironien plätschern da oft liebenswürdig- freund- Schnabel, von ihrem Gatten wunderschön am Flügel begleitet, nommen. Hier malte er den Kaisersaal mit den charaktervollen lich, doch immerhin in ziemlich dünnen Strahlen. Neben der Fülle war deren rechtmäßige Interpretin. Bei ihr vereinigen sich ja Figuren der deutschen Kaiser aus; hier entwarf er den großartigen frappanter Einfälle in seines Bandsmanns Schniplers Einafter Stimme, gesprochenes Wort, ausdrucksvolle Mimik und Empfin Hannibalszug; hier erhielt er endlich im Jahre 1840 den heiß- Literatur" oder Hermann Bahrs Konzert" erscheint der Bauern- dung zu einem Vortrag von eigenem künstlerischen Gepräge. So ist denn mit diesem lehten Konzert der Kreis geschlossen. erfehnten Auftrag zur Ausmalung des Aachener Rathaussaales, feldsche Wiz mit seinem Aufputz von Galanterie spärlich, erinnert Ein Rückblick auf das Ganze läßt angenehme Betrachtungen und der freilich erst nach sechs Jahren zur Ausführung fommen fonnte. an auf Draht gezogene Buketts. Der Held der aus den dreißiger Jahren stammenden Komödie Zukunftshoffnungen auffommen. Sinfonische Tondichtungen und Es waren Jahre peinlicher Erwartung, aufreibender Kämpfe, viel­fältiger Enttäuschungen, die das zarte Nerveninstem des feinbejai-" Bürgerlich und romantisch" ist ein als Spötter gefürchteter Salon- solche im Kammerton, Solo- und mehrstimmige Gesänge, Bruch­teten Künstlers zweifellos tief erschüttert haben, und als er mensch, mit starkem Einschuß von Gemüt, der das Herz der etwas stüde aus Opern( Glud) sowie geschlossene Oratorien wurden zur die eigensinnigen, aber in ihrer Romantik" recht bescheidenen Dame Aufführung gebracht. Samt und sonders kam in ihnen der Geist dann wirklich mit welcher Begeisterung und Hingabe! Aachener Fresken fertigstellte, da erneuerten sich die Kämpfe, da( ihre Abenteuerlust erschöpft sich darin, daß sie ohne den Schuh älterer wie neuerer, doch längst von uns geschiedener Meister zur stieß sein kühnes Wollen und Leisten überall auf den Mißverstand männlicher Begleitung allein mit ihrer Kammerzofé reift) erobert. Geltung. Indessen wurde jener Ring auch einmal zugunsten und unverstand der Spießbürgerei und des Banausentums. Rethels Die Handlung löst sich in die kleinen Kriegslisten der Werbung auf. Iebender Komponisten( Sibelius  , Busoni   und Strauß) durch­Aachener Werk ist unvollendet geblieben und von kleiner Hand Harmlos und äußerst flüchtig wie die Nomantik ist auch ihr Gegen- brochen. Dies mit Fug und Recht. Die Gründung der Berliner  fortgesetzt worden; den Meister aber ereilte schon nach wenigen fah, das bürgerliche" Element gefaßt. Repräsentiert durch eine Freien Volfsbühnen basiert ja in erster Linie auf der Vermittlung Jahren, während er mit der geliebten, endlich errungenen Frau philiströse Wiener Ratsfamilie mit einem wohlerzogenen Töch- der Gegenwarts dramatik nebst Werken der klassischen Welt­Italien beveiste, das furchtbare Geschid geistiger Umnachtung, der terchen, dem die Mama Anweisungen gibt, wie sie den Bräutigam, literatur überhaupt. Nachdem jenem Hauptzweck die Pflege der er dann 1859, nach wenigen Jahren hoffnungslosen Siechtums, er- den unscheinbaren Freund des eleganten Helden, zu Pflichten fünf- Musik angegliedert wurde, ist es im Sinn wahrhaft kunstbildneri­tiger Häuslichkeit erziehen soll. Bis dieser Brave endlich, ange- fcher Bestrebungen gelegen, die Mitglieder beider Boltsbühnen­Tegen ist. Was Rethel als monumentalen Geschichtsmaler so hoch über stachelt von dem früheren Genossen, seine verborgene Männlichkeit vereine und weitergreifend alle Voltskreise von Zeit zu Zeit auch die Vielen emporhebt, die vor ihm und nach ihm ähnliche Motive in fühner, aber von der gewarnten Braut bald besänftigten Revolte mit Tonschöpfungen modernster Mufiker von wirklicher Eigenart behandelt haben, das ist zunächst und vor allem die Kraft, mit der kundgibt. Durch eine frische Aufführung unterstüßt fand das bekanntzumachen. Die Verfolgung dieser Nebenaufgabe im großen er Greignisse der Vergangenheit als unmittelbar gegenwärtig emp- Werfchen, so wenig eigentliche Situationsfomit es bringt, beim Ziele der Musikentwickelung möge dem nächsten Winterhalbjahr findet und schildert. Er stellt keine theatralischen Geschichtsszenen, Publikum sehr dankbare Aufnahme. Heinz Seeger gab den überlassen bleiben.

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ck.