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Nr. 143. 33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Zensurfragen vor dem Reichstage.

58. Sigung. Mittwoch, den 24. Mai 1916, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstisch: Dr. Helfferich.

Amt erwarten.

Er

als

"

Donnerstag, 25. Mai 1916.

Seite ist die Zensur wieder zu lar gegenüber geschmadlosen und Fälle anführen. Auf alle Beschwerden ist eine Befferung nicht ein rohen Kinovorstellungen und dergleichen. Auch die schwersten An- getreten. Wir werden aber den Kampf weiterführen. Einen Fall griffe gegen den Katholizismus werden heute unter dem Burgfrieden muß ich erwähnen, der geradezu an das Gebiet der Korruption Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt das Wort von der Benjur zugelassen.( Hört! hört! im Zentrum und rechts.) grenzt. Die Breisgauer Zeitung" erfährt beim Transport alle Gegenüber der heutigen Handhabung der Schuzhaft müssen möglichen Erleichterungen, die Automobile des Armeeober­Staatssekretär im Reichsamt des Innern Dr. Helfferich: reichsgeseglich Rechtsgarantien geschaffen werden. Bei der kommandos stehen ihr zur Verfügung. Auf unsere Beschwerde ant­Das hohe Haus hat vor einigen Tagen der Wertschäzung und heutigen Auffassung der Benfur wird die Stellung des Reichs wortete die Oberpoſtdirektion in Straßburg  , daß die Beförderung auf ein fehr niedriges Niveau Anerkennung des Reichstages für meinen Amtsvorgänger Ausdruck kanzlers herabgedrüdt. der Breisgauer Beitung" gegen die gesetzlichen Bestimmungen ber­gegeben. Der scheidende Staatssekretär hat mich beauftragt, ist heute abhängig von der Gnade der einzelnen stößt und Strafantrag gestellt sei. Trozdem geschah es weiter, und Ihnen dafür den herzlichsten und aufrichtigsten Dant auszusprechen. Armeekorpskommandeure. Das ist des deutschen Reichs- als wir die Sache in der Zeitung schilderten und die Breisgauer Ich brauche nicht hinzuzufügen, wie hoch die Verbündeten anglers unwürdig.( Bebbafte Zustimmung.) Der Reichs- Beitung" die Richtigkeit unserer Darstellung bestritt, wurde uns Regierungen und ich selbst die Verdienste des Staatssekretärs fanzler steht als Schild vor dem Monarchen, und es ist auch in eine Erwiderung verboten.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozial­v. Delbrück   einschägen. Erst die Geschichte wird zu seiner diesen Kriegszeiten sehr gefährlich, dem Monarchen dieses Schildes demokraten.) Die Mülhauser Volkszeitung" wurde auf vierzehn gerechten und vollen Würdigung fommen und im lichte der zu berauben vor allem im Hinblick auf das Ausland, auch das neu- Tage verboten, weil sie in einer Anzeige ihre Leser zum Bezug der Geschichte wird der Name Klemens v. Delbrüd hell er- trale. Die Unterdrückung der bekannten Petition in der U- Boot- berbotenen österreichischen Maifestzeitung" aufgefordert habe. strahlen unter den ersten Namen dieser großen Zeit.( Leb- frage bedeute einen Eingriff in die Rechte der Parlamente. Ein Dabei ist diese Maifestzeitung erst drei Tage später verboten worden, hafter Beifall.) Für mich war es ein schwerer Entschluß, solches Borgehen ist eines freien Boltes unwürdig. als die Anzeige erschienen war.( Hört! hört! bei den Sozial­die Fortführung feiner Arbeit zu übernehmen. Der Abschied von( Sehr richtig 1) Man erreicht auf diese Weise nur, daß die unter demokraten.) Wir durften nicht einmal unseren Lesern von dem meinem bisherigen Amt ist mir erleichtert durch das Bewußtsein, drückte Ansicht umso eifriger in geheimen Konventiteln propagiert Verbot des Blattes Mitteilung machen. Dies Vorgehen beweist, daß die Reichsfinanzverwaltung in gute und starke Hände übergeht, und daß das freudige Durchhalten im deutschen   Bolle erschüttert wie dringend notwendig die Forderung ist, daß jedes Zeitungs­und daß unsere finanzielle Kriegsführung fich in gesicherten Bahnen wird.( Sehr richtig 1) verbot vorher dem Reichskanzler zur Prüfung vorgelegt werden bewegt. Stund 90 Proz. unserer bisherigen Kriegsausgaben sind Dem Antrag der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft auf muß, damit dieser durch Sachverständige feststellen läßt, durch langfristige Anleihen konsolidiert, während in England mehr Aufhebung des Belagerungszustandes fönnen wir nicht zustimmen, ob wirklich Anlaß zum Eingreifen vorliegt. Später hat man uns als die Hälfte, in Frankreich   sogar drei Viertel der Kriegsausgaben weil er ein Schlag ins Wasser ist.( Abg. Haase: Aber er sogar die Herausgabe der täglichen Kriegsberichte ohne den Kopf der Verfassung!) Das Gefeß ungesichert auf furzfristigen Strebiten beruhen.( hört! hört!) enn entspricht von 1851 gilt der Zeitung berboten. Diese Maßnahme wurde allerdings nach Sie in den nächsten Tagen die Steuerborlagen zum Abschluß Reichsgesetz und der Belagerungszustand könnte danach 10 Tagen wieder aufgehoben. Um also den militärischen bringen, so fügen Sie damit wiederum einen festen Blod jeden Augenblick wieder eingeführt werden. Die Antrag Machtbüntel auf diesem Gebiete etwas einzuschränken, ber­in das Fundament unserer Seriegsfinanzen ein und erleichtern ſteller wollen doch auch jedenfalls selbst nicht die rein militärische langen wir, daß der Reichslangler die Verantwortung für all' solche meinem Nachfolger die Arbeit ganz wesentlich. Trotzdem wird Bensur ebenfalls aufheben.( Buruf bei der Soz. Arbg.) Das wäre Maßnahmen übernimmt. es mir hart, mich von dem lieb gewordenen Wirkungskreise zu sehr gefährlich. Eine Nachricht in der Presse über militärische Auch das frühere Versprechen, daß Versammlungen zur trennen. Noch schwerer wird mir der Entschluß angesichts der er- Dinge könnte das Schicksal von Hunderten von Soldaten gefährden. Erörterung der Steuervorlagen nicht verboten werden sollten, ist drückenden Fülle und Wucht der Aufgaben, die mich in dem neuen( Sehr wahr) Verlangen aber müssen wir die völlige Beseitigung nicht eingehalten worden. Zur Maifeier find in Leipzig   sämtliche Kiel  worden. In wurde eine Ich darf nur dann hoffen, meiner neuen Aufgabe der politischen Zensur, die auf die Dauer unerträglich wird. Mögen Veranstaltungen verboten einigermaßen gerecht zu werden, wenn Sie mir Ihre Mitarbeit und diese Verhandlungen dazu führen, der Freiheit und Wahrheit eine Versammlung der Werftarbeiter berboten mit der Ihr Vertrauen in demselben weitherzigen Maße gewähren wie in Gaffe zu bahnen.( Lebhafter Beifall im Zentrum.) Tagesordnung: Eingabe der Arbeiter der kaiserlichen Werft wegen meinem alten Amte. In einträchtigem Zusammenwirken wird es Teuerungszulage, Stellungnahme des Reichsmarineamts dazu. Auch uns mit Gottes Hilfe gelingen, den Krieg durchzuhalten, den Frieden sonst sind Gewertschaftsversammlungen verboten worden, z. B. in wirtschaftlich vorzubereiten und durchzuführen, und im Frieden ein Neben dem Versagen in der Ernährungsfrage ist die Hand- Posen eine Mitgliederversammlung des Holzarbeiterverbandes. gesichertes Feld für die Wiederaufnahme der segensreichen Arbeit zu habung des Belagerungszustandes wohl dasjenige, was die meiste Bekannt sind ferner die Redeverbote gegen einzelne Personen; finden, die uns groß gemacht hat und die unser Volt auch in Zu- unzufriedenheit ausgelöst hat. Die Bensur besteht nicht einmal ver- anderen wird zugemutet, daß sie ein wirkliches Manuskript ihrer funft aufwärtsführen wird.( Lebhafter Beifall.) fassungsmäßig einwandfrei, noch weniger die Art ihrer Handhabung. Nebe vorher einreichen. Das einzig richtige gegenüber diesen Bu Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Ganz besonders schlimm sind wir in Elsaß- Lothringen   daran, wir ständen wäre die völlige Aufhebung des Belagerungszustandes. befinden uns in unmittelbarer Nähe des Operationsgebietes und( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Er hat in seiner jezigen Abg. Hoch( Soz.) überdies wird die reichsländische Bevölkerung von den militärischen Auslegung zweifellos feine rechtliche Grundlage. Die Presse ist ein berichtet über die zum Reichsamt des Innern vorliegenden Petitionen. Stellen fast ausnahmslos zu den unsicheren Kantonisten gerechnet, Sicherheitsventil, über dessen Bestehen die Regierung froh Abg. Jäckel( Soz.): ja zu Reichsfeinden gestempelt und danach behandelt. sein sollte. Die sonst vorgeschlagenen Anträge find zu fautschut Der Landtag fonnte nur zusammentreten, wenn die Parteien artig. Durch ihre Annahme würde auch nicht viel erreicht Die für die Tertilarbeiter vorgesehene Erwerbslosenunterstüßung sich verpflichteten, militärische und politische Angelegenheiten werden, denn die Stellen, die das Belagerungszustandsgesetz anzu­müßte auch den Heimarbeitern gewährt werden. Es ist das eigent- nicht zu besprechen. Die Bezirkstage find zwar auf wenden haben, sind außerordentlich dickfellig und lassen sich durch lich selbstverständlich, aber wird doch von den unteren Instanzen Grund einer faiserlichen Verordnung einberufen worden, aber eine einfache Stritik nicht irritieren. Das deutsche   Volk läßt sich die nicht überall zur Durchführung gebracht. Im übrigen sind die vor den Abgeordneten wurde vom Bezirkspräsidenten mitgeteilt, bisherige Art der Behandlung in diesen Fragen nicht mehr gefallen. gesehenen Unterstützungssäge viel zu niedrig, um den in Not ge- ber tommandierende General habe ihm befohlen. Die Militärs führen doch den Krieg gegen die feindlichen Heere, ratenen Arbeiterfamilien eine wirkliche Eristenzmöglichkeit unter den den Bezirtstag aufzulösen, wenn irgendwelche und sollen ihn nicht gegen das deutsche Volt führen.( Sehr gut! heutigen Teuerungsverhältnissen zu bieten. Nach einer statistischen politischen oder militärischen Angelegenheiten bei den Sozialdemokraten.) Wir wünschen keine militärische Willkür­Aufnahme, die der deutsche Textilarbeiterverband gemacht hat über zur Besprechung gelangten.( hört! hört! bei den Sozial- herrschaft. Die fortgesetten Drangsalierungen find Haushaltungsbudgets von Tertilarbeitern habe ich festgestellt, daß eine demokraten.) Der tommandierende General segt sich also über die ein Hohn auf den Burgfrieden, ganze Anzahl von Familien mit erwachsenen Kindern 4-5 M. Defizit faiferliche Einberufungsorder hinweg und greift in die Befugniffe fie bringen neben dem Versagen in der Ernährungsfrage die meiste pro Woche machten. Danach kann man sich denken, in wie große Not erst des Saifers ein. Wo eine Geheimhaltung im militärischen Intereffe Erbitterung in das Bolt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Familien mit mehreren kleinen Kindern fommen müssen. Besonders nötig ist, würde sich in den Reichslanden genau so leicht eine Ver- Nieder mit dem Belagerungszustand und feinen Auswüchsen! Was leiden auch die Heimarbeiter in der Musikinstrumentenbranche an der ständigung mit der Regierung erzielen laffen, wie es hier im Reichs- wir brauchen, ist mehr denn je ein freies Deutschland.  ( Bravo  ! bei sächsisch- böhmischen Grenze. Die sächsische Regierung hat schon vor tag der Fall ist.( Schr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Eine den Sozialdemokraten.) Monaten verfügt, daß aus Bezirksmitteln Unterstützung gewährt wird. politische Kundgebung der Bezirkstage, die sich gegen die in Frank­Aber bis zum heutigen Tage ist das noch nicht durchgeführt. Angesichts reich aufgetauchte Auffassung wendet, daß die Angliederung von dieser Berhältnisse ist eine Erhöhung der Unterstügung bringend Elfaz- Lothringen   an Frankreich   das Kriegsziel sei, ist übrigens nicht Armeekommandos ein Beweis dafür sei, daß hinter der Front der Der Vorredner hat behauptet, daß eine Verfügung eines notwendig. Gerade die Textilarbeiter werden aus diesem Krieg untersagt worden. viel ärmer herausgehen, als sie hineingegangen find, während die Großindustriellen in der Textilindustrie durch den Strieg viel reicher geworden find. Vor allem bitte ich die Regierung dafür zu furgen, daß der Unterstügungsaktion nicht von den unteren Instanzen planmäßiger Widerstand entgegengesetzt wird.( Bravo  ! bei ben Sozialdemokraten.)

Abg. Hoch( Berichterstatter):

Die Unterstüßung wird durch Bermittlung der Gemeinden ge­währt, es ist aber ausdrücklich festgefeßt, daß die Heimarbeiter genau in derselben Weise unterstützt werden sollen, wie die Fabrik Es folgt die

arbeiter.

Erörterung der Zenfurfragen.

Abg. Emmel( Soz.):

um eine Wiederholung dieser Erklärung im Plenum, sie ficher beruhigend auf

alle

-

Der

Oberst v. Wrisberg:

Die militärische Schutzhaft wird im Reichslan de ganz besonders Armee hinsichtlich gewisser Damen nicht alles in Ordnung sei. Das schmerzlich empfunden, weil die Bahl der davon Betroffenen erheb trifft nicht zu. Es besteht das Verbot des Zureisens aller weiblichen licher ist als im übrigen Reich. Sehr häufig wissen die Betroffenen Angehörigen von Kriegsteilnehmern. Ausnahmen werden nur in gar nicht den Grund der Maßnahme und haben kein Mittel, fich ganz besonderen Fällen zugelassen. Die Behauptung, daß gewisse dagegen zu verteidigen. Mit solchen Maßnahmen germanisiert man Damen ohne Schwierigkeit zu und abreifen können, ist nach den im Reichslande nicht.( Sehr richtig 1. bei den Soz.) In der Kom angestellten Ermittelungen unzutreffend. Ich muß den Herrn Vor­mission hat die Regierung eine Nachprüfung zugesagt. Ich bitte rebner ersuchen, uns für diese Angabe tatsächliche Beweise zu er bringen. Nunmehr wird zunächst die Abstimmung über die Nesolutionen die Familien der Be­würde Erheblich leiden wir auch unter den zum Etat des Reichsamts des Innern vorgenommen. troffenen wirken. Sämtliche Resolutionen der Kommission, die eine Vermehrung Paßschwierigkeiten. Die Spionagegefahr ist im Grenzlande ja größer tie im imeren Deutschland  . Aber über das der Unterstützung der Familien der Kriegsteil unumgänglich Notwendige sollte man auf diesem Gebiete nehmer verlangen, die bei der Beschäftigung weiblicher und nicht gehen. Die Verkehrshemmungen greifen so start in das wirt- jugendlicher Arbeiter in der Schwereisenindustrie besondere Maß­Hierzu beantragt die Kommission in einer Reihe von Refo- schaftliche Leben ein, daß eine Milderung dringend notwendig ist. nahmen zum Schutz der Gesundheit und Sittlichkeit fordern, die bei Tutionen, daß das Verbot einer Beitung nur mit Zustimmung Gewisse Personen tönnen übrigens die Paßschwierigkeiten Beilegung von Differenzen und Lohnstreitigkeiten Kriegsausschüsse des Reichskanzlers erfolgen darf; daß die auch während des Krieges fehr leicht überwinden, so daß sogar eine Verfügung des Ober- oder Schiedskommissionen verlangen, ebenso die Resolution auf unentbehrlichen Sicherheiten hinsichtlich der Eingriffe der Militär- fommandos den Offizieren verbieten mußte, Frauenspersonen Aenderung des Versicherungsgesetzes für Angestellte, damit die gewalt in das bürgerliche Leben durch einen Gesezentwurf gefchaffen in das Operationsgebiet mitzunehmen. Uebrigens teichsversicherungsanstalt auch Mittel für allgemeine Maßnahmen werden; daß das Vereins- und Versammlungsrecht und die Preß- hat diese Verfügung an den Zuständen nichts geändert. Ganz zur Verhütung vorzeitiger Berufsunfähigkeit aufwenden darf, freiheit nur soweit eingeschränkt werden, als es im Intereffe fieg- außerordentlich leidet Elsaß- Lothringen   auch unter der Brief- und werden angenommen. Die Anträge der Sozialdemokratischen Arbeits­reicher Kriegsführung unbedingt geboten ist und daß eine gleich Telegrammzenfur, das Briefgeheimnis existiert für uns über gemeinschaft auf vermehrten Mutter und Säuglingsschutz Briefe offen sein und der Nationalliberalen bezüglich der Reichswochenhilfe werden mäßige Handhabung der Zenfur sichergestellt wird, daß ferner die haupt nicht mehr. Obwohl doch Verhängung der Schuzhaft auf das aus militärischen Gründen müssen, erhalten wir sie zwei bis fünf Tage zu spät, nicht gegen die Stimmen der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft nach dem Antrage des Zentrums einer besonderen Kommiffion überwiesen, die absolut gebotene Maß beschränkt wird und daß bei Verhängung der aus Verschulden der Postbehörde, sondern der Bensur. Schuzhaft dem Verhafteten mindestens der Rechtsschutz des Unter- Bericht über die Reichstagsfizung vom 10. April tam bei uns so Maßnahmen gegen den Geburtenrückgang erörtern soll. Der Antrag fuchungsgefangenen gewährt wird. Ferner beantragt die Kommission, spät an, daß wir ihn aus der Frankfurter Beitung" stehlen mußten, Albrecht( Soz.), der die Ausnahmen von den Schutzbestim die Petition, die sich gegen den durch Beschlagnahme der bekannten die nicht unter solcher Verzögerung zu leiden hat. In solchen uns mungen für jugendliche Arbeiter und Arbeite­U- Boot- Petition des Professor Schäfer vollzogenen Eingriff in das möglichen Zustand werden wir durch die Verschleppung und rinnen wieder beseitigen will, wird gegen die Stimmen der Petitionsrecht wendet, dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu werden von der oberen Militärbehörde glatt unterschlagen. Anträge der Sozialdemokraten und Sozialdemokratischen Arbeits­Schlamperei der Benfurbehörde gebracht. Immer mehr Postsendungen Sozialdemokraten und Polen   abgelehnt, abgelehnt werden auch die überweisen. Abg. Bernstein und Genossen( Soz. Arbg.) beantragen, den( Vizepräsident Dr. Paasche rügt diesen Ausdrud.) In der Budget- gemeinschaft auf Aushebung der Sparerlaffe. Annahme finden die Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß der Belagerungs- tommiffion konnte dieser zutreffende Ausdruck ungerügt gebraucht Anträge der Wohnungstommission, nur soll die Erhöhung zustand aufgehoben und insbesondere die Freiheit der Presse wieder- werden, doch werde ich ihn nach Möglichkeit vermeiden. Jedenfalls der Mittel für den Kleinwohnungsbau von 5 auf 10 Millionen erst find mir selbst Postkarten und Briefe, die ich in meiner Eigenschaft für den Etat 1917 erfolgen. hergestellt wird. Hierauf wird in der Debatte über die 3 ensurfrage fort­Abg. Ablaß   und Genoffen( Vp.) beantragen, den Reichskanzler als Abgeordneter erhalten sollte, nicht ausgehändigt worden. Hier ( Lebhaftes gefahren. um die Vorlegung eines Gesezzentwurfs zu ersuchen, durch den die liegt doch wohl ein Gesamtinteresse des Reichstags vor. Wenn eine Beschlag­Abg. Lisching( Vp.): Handhabung der Bensur in nicht militärischen Angelegenheiten Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Mißstände bei der Zensur mehren sich wie Sand am sowie die Aufsicht über das Vereins- und Versammlungsrecht nahme erforderlich ist, so soll eine Beschlagnahmeverfügung erlassen während der Dauer des Belagerungszustandes den Zivilbehörden werden, unhaltbar aber ist der Zustand, daß weder der Absender, Meer. Statt einer Befferung sehen wir eine Verschlechte­noch der Adressat etwas davon erfährt. Wir brauchen die rung der Verhältnisse. Es wird auch ganz unverhältnismäßig ver­übertragen wird. 8ensur überhaupt nicht, denn wir würden uns selbst die fahren. So ist der Ostseezeitung" verboten worden, Artikel des Abg. Dr. Pfleger( 8.): im Interesse des Vaterlandes notwendigen Beschränkungen auf- Abg. Gothein zur Frage der Lebensmittelteuerung zu bringen. Das positive Ergebnis der bisherigen Verhandlungen über die erlegen; aber auch wer die Benfur für notwendig hält, muß doch( hört! hört! bei der Vp.) Wie fich die Militärbehörden fühlen, zeigt Handhabung der Benjur muß mit Null bezeichnet werden. Die darauf bestehen, daß nur militärische Gründe zu einem Eingreifen die Aeußerung eines Generals auf eine Beschwerde: Wir sind der Klagen und Beschwerden sind durchaus die gleichen geblieben. führen können.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) In der Bundesrat, wir sind die Regierung, wir sind der Reichskanzler, wir Auch in Bayern   wird der Belagerungszustand genau so gehandhabt, Ernährungsfrage hat die Regierung selbst noch vor kurzem den find der Reichstag."( Lebhaftes hört! hört! links.) Wir müssen wie im übrigen Reiche, trotzdem in Bayern   ausdrücklich vorgesehen Standpunkt eingenommen, daß die Kommunalverwaltungen bersagt eine Verantwortlichkeit der Regierung und bestimmte gesetzliche Be­war, daß Bestimmungen der bayerischen Verfassung durch den Be- haben. Bei uns aber verbietet der 8enior jede ritit der Stimmungen verlangen. Hätte man bei Schaffung des Ge­lagerungszustand nicht außer Kraft gesetzt werden dürften. Mit Kommunalverwaltung. Freilich der stellvertretende Bürger- feges über den Belagerungszustand ant einen Krieg von dem Stichwort, eine Maßregel sei notwendig im Interesse der meister hat gute Beziehungen zur Zensurbehörde und hat sich über folcher Dauer gedacht, so hätte man schon damals bestimmte öffentlichen Sicherheit", wird das gesamte politische, wirtschaftliche die Kritik an seinen Amtshandlungen beschwert.( hört! hört! bei gefeßliche Garantien geschaffen.( Sehr wahr bei der p.) und kulturelle Leben unter die Herrschaft des Militärs gestellt. Die den Sozialdemokraten.) Besonders die Ueberschriften unserer Artikel Die völlige Aufhebung des Belagerungszustandes ist nicht durch­Benfurmaßnahmen wirken teils tomisch, teils schädlich und zu haben es der Zensurbehörde angetan. Die Ueberschrift ist die führbar, aber das Gesetz muß geändert werden. Der neue Staats­weitgehend. Soll doch in einem Falle einem Redat Bucherordnung in Kraft" wurde gestrichen. Aus der Ueberschrift sekretär des Innern sprach von den Schwierigkeiten feines Amtes. teur zur Strafe die Zufagbrotkarte entzogen sein.( Heiter- Kriegselendsbilder" wurde elend" gestrichen. In einem Artikel Dazu gehört auch die feste Abgrenzung zwischen Militär- und Zivil­feit.) Durch die Zeitungsverbote sind zum Teil Verlage wurde der Satz auch in Deutschland   machen sich Spal- gewalt. Nicht das freie Wort darf gefuebelt werden, sondern die­völlig ruiniert worden.( Sehr richtig!) Das Versprechen, die tungen in der Beurteilung des Seekrieges bemerklich" ge- jenigen, die das freie Wort unterdrücken. Hier hat der neue Staats­Erörterung der wirtschaftlichen Maßnahmen freizugeben, ist auch strichen, als ob dadurch die Spaltungen beseitigt beseitigt werden sekretär die beste Gelegenheit, sich das Vertrauen des ganzen Reichs­nicht eingehalten worden. Wäre hier die Zenfur freier gehandhabt und das Ausland über die bei uns herrschenden ver tags durch die Tat zu erwerben.( Bravo  !) worden, so wären zweifellos manche Mißstände auf wirtschaftlichem schiedenen Auffassungen in der U- Bootsfrage nichts erfährt. Gebiet heute nicht zu verzeichnen.( Sehr wahr) Auf der anderen Nicht nur zu Dugenden, sondern zu Hunderten tönnte ich ähnliche

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Die weitere Debatte wird vertagt auf Donnerstag 2#hr. Schluß 5% Uhr.