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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 99.

Soziale Uebersicht.

Achtung, Müller und Mühlenarbeiter! In der öffentlichen Versammlung vom 22. April ist in betreff der Feier des 1. Mai dahin entschieden worden, den Beschlußfassungen der Berliner Gewerkschaftskommission uns an zupassen und die im Nahrungs- und Genußmittel- Gewerbe statt findende Gruppenversammlung am 1. Mai Vormittags 10 Uhr Brauerei Bözow vor dem Prenzlauer Thor recht zahlreich zu besuchen. Es wird hiermit bekannt gegeben, daß die Müller- und Mühlenarbeiter, sofern dieselben am Tage nicht arbeiten, sich um 9 Uhr pünktlich Bahnhof Alexanderplatz , Ausgang Königstraße, einfinden. Diejenigen Müller- und Mühlenarbeiter, welche Abends frei haben, sollen sich der Feier in ihrem Wahlkreise anschließen. Die Agitationstommission.

Achtung, Maurer! Alle am 1. Mai feiernden Rollegen werden ersucht, sich an diesem Tage Bormittags 84 Uhr, Seydel­straße 30, bei Preußer, im Garten, einzufinden, von wo aus wir uns nach der Versammlung begeben. H. Schigolsti.

Sonntag, den 29. April 1894.

Bötticher.

theile des Schiedsgerichts der Innung' ungiltig; denn seine Zu­Demnach sind die nunmehr seit zwei Jahren gefällten Ur sammenſegung bestand zu Unrecht. Unkenntniß der Geseze schüßt nun bekanntlich nicht vor Strafe; ob die Jnnung, da fie doch ihre Statuten übertreten hat, behördlicherseits verfolgt wird, geht aus dem Bericht der Magdeburger Voltsstimme", welcher wir obiges entnehmen, nicht hervor. Wieviel besser sind da die gewertschaftlichen Organisationen der Arbeiter daran; ihnen fann es nicht paffiren, daß sie zwei Jahre lang Gesezesüber tretungen begehen. Polizei, Gericht und Staatsanwalt wachen mit geradezu rührender Sorgfalt über jeden Schritt, den ein Arbeiterverein thut und sorgen so dafür, daß die Leiter der felben mit der Zeit recht gründliche Gesetzeskenntnisse sich an­und das hat gewiß auch sein Gutes.

Schmargendorf . Der Arbeiter- Bildungsverein hierselbst veranstaltet zur Feier des 1. Mai im Schüßenhaus" einen Unterhaltungs- Abend, verbunden mit Gesang und Vorträgen. Anfang 9 Uhr. Wir erwarten von den Arbeitern Schmargen- eignen dorfs, daß sie sich recht rege mit ihren Angehörigen an der Feier betheiligen. Maifest- Beitungen sind beim Vergnügen zu haben.

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11. Jahrg.

her unterlassen hat, eine Neuwahl von Gesellenbeisigern vor-| modernen christlichen Sittenlehre mit dem Urchristenthum, zunehmen, trotzdem nach den ftatutarischen Bestimmungen die welches die Anrufung des Gerichts, die Eides formel, die An­Amtsdauer derselben nur auf ein Jahr festgesezt ist. wendung der Gewalt verwerfe, sich ablehnend zum Reichthum eine Neuwahl der Gesellenbeisiger veranlassen, sobald ihr nach Ethik längst fahren gelassen Die Innung wird demnächst infolge diesseitiger Anweisung verhalte, wohingegen die heutige Staatskirche diese höhere erfolgter Genehmigung einer entsprechenden Statutenänderung der dienenden Magd den herrschenden privilegirten Klassen und sich mit der Rolle die Durchführuna der Neuwahl auch gegen den Willen der Ge- gegenüber begnügt habe. Hierdurch sei die Stellungnahme der fellen gewährleistet ist. Inzwischen ist, solange das Jnnungs- denkenden Köpfe" auch vorgezeichnet: Austritt aus der firch schiedsgericht sich nicht von neuem tonstituirt hat, das hiesige lichen Gemeinschaft. Hinderlich für diese Auffassung sei die Gewerbegericht zur Entscheidung der dem Innungsschiedsgericht Stellung einer großen Partei, der Sozialdemokratie. Die Vor­zugewiesenen Streitigkeiten zuständig. läuferin der beiden sozialistischen Richtungen(!) unserer Tage, der herrschaftslosen und des Herrschafts- Sozialismus, die und habe den Kampf gegen den verdummenden Einfluß der sozialistische Bewegung der 40er Jahre fei fonfequent gewesen Kirche offen proflamirt, beute werde von den meisten Sozial­demokraten der Kampf gegen die Kirche als Kraftverschwendung" bezeichnet.( Sehr richtig.) Diese falsche Meinung verbreite fich mehr und mehr, je länger diese Partei auf dem sogenannten ge setzlichen Wege fortschreite. Der Fortschritt der Menschheit er folge nicht durch fanatische Massenbewegungen", sondern durch die persönliche Kraft des Individuums, darum soll jeder den Fortschritt durch seinen Austritt aus der Kirche, fobald er reif sei, fördern. Diesem mit größter Aufmerksamkeit angehörten Referat folgte eine fich lang hinziehende Debatte, in welcher sich die einzelnen Redner redlich abmühten, dieser schon oft so behandelten Frage neue Gesichtspunkte abzugewinnen, was jedoch wohl schwerlich gelungen wäre, wenn nicht Herr v. Egydi durch seine Betheiligung an der Debatte Stoff zur Besprechung geliefert hätte. Hoffmann Pantom polemisirte gegen die in der Versammlung nicht anwesenden Genossen Näther und Wächter und hielt dem Vorwärts", der diese ganze Frage als Blümlein, rühr mich nicht an", betrachte, den verfloffenen Eozialdemokrat" vom Jahre 1886 als Muster vor. Oberft­Lieutenant v. Egy di legt zunächst Verwahrung dagegen ein, daß sein Name auf den Anschlagsäulen gewissermaßen als Lock­wozu gar kein Anlaß vogel paradire; ebenso bestreitet er, vorlag, der Versammlung das Recht, sich als sozialdemokratische au geriren und ihn event. durch das" Hoch" zu vergewaltigen.( Interessant war die wiederholt ausgesprochene Versicherung des Redners, daß er in sehr vielen Fällen Berührungspunkte mit Wille habe. Die mit der ihn auszeichnenden imperativen Sicherheit vorgetragene Behauptung der Ehrlichkeit und guten Absicht der chriflich- sozialen resp. katholischen Arbeiterfreunde" stieß bei der Bersammlung selbstverständlich auf starten Widerspruch: im Uebrigen vertrat der streitbare Herr den Standpunkt, daß Religion Gemeinsamkeitssache, Konfession aber Privatsache Wer zerstört die Ehe und untergräbt die Sittlichkeit? unseres Volkes werden muß". Dr. Wille antwortete in der= In unseren sächsischen Partei- Organen finden wir folgende Korre- felben spintisirenden Art wie der Vorredner zum Theil argumentirt spondenz aus Bausa , einem Städtchen im Vogtland , wo angen hatte und wies ebenso wie die nachfolgenden Redner beziehungs blicklich die Textilarbeiter und Arbeiterinnen sich im Ausstande weise Rednerinnen auf die Infonsequenz der Egydi'schen Uns befinden: Hier ließen sich in einer öffentlichen Versammlung fichten hin. Das Wort nahmen noch Frau Köhn, Fräulein Fabrikarbeiterinnen dahin aus, daß, wenn sie die an sie ge- abnib, Höbelmann und Manasse vom Standpunkt ftellten Anträge zurückgewiefen haben, fie fein Stück Waare des Freidenfers. Em Stadtmissionar Bochtenhain fütterte mehr ablieferten, an dem man nichts auszusetzen gehabt hätte die Bersammelten eine Weile mit deplazirten Bibelsprüchen, bis und wo es nicht Abzug gab. Wenn arme Arbeiterinnen ihn die Unruhe zwang, sein löbliches Vorhaben einzustellen. die Echeu soweit überwinden, daß sie öffentlich über Um 121, Uhr trat Bertagung der Versammlung ein, die in die in Fabriken herrschende Pascha Wirthschaft" sprechen, nächster Woche fortgesezt werden soll. so scheint uns, daß es für die betreffenden Pafchas Beit wird, Aenderungen zu treffen, andernfalls müßten die Namen der Vertreter von Moral und Sittlichkeit" an die Deffentlichkeit ge­

Zum Kapitel: Zerstörung des Ehe und Der Vorstand. Familienleben 3" gehört auch folgende Geschichte: Bor längerer Zeit heirathete ein Offenbacher Arbeiter eine ältere Infolge einer Zuſchrift, die die Berliner Brauer und Frau. Beide lebten in glücklicher Zufriedenheit, bis fürzlich einer der Hilfsarbeiter an die Brauereien um Freigabe des 1. Mai dortigen Kapläne zu der frant gewordenen Frau kam und dieser richteten, haben folgende Brauereien diesem Verlangen der Ar- erklärte, fie lebe in wilder Ehe, weil sie nicht firchlich getraut worden sei". Die Frau war schwach genug, diese zelotische Be­Phönig Brauerei, Gr. Lichterfelde bei Berlin ; Süddeutsche merfung ernst zu nehmen und sich immer mehr unter den Einfluß Malzbier Brauerei, Anklamerstr. 28; Brauerei Belle- Alliance, des frommen Herrn zu ducken, was diesen wiederum veranlaßte, den Ehefrieden völlig zu zerstören, so daß die Frau, welche gegen Um Mißverständnissen vorzubeugen, erkläre ich als Vor- wärtig im Hofpital ihrer Genesung entgegengeht, ihren Mann sitzender jener Bersammlung, daß der Antrag dahin gemeint ist, von sich wies und ihn nicht mehr sehen will. So, schreibt dazu den 1. Mai zu feiern, soweit es der Betrieb erlaubt. unser Bruderorgan, das" Offenbacher Abendblatt", halten diese frommen Herren den Spruch ihres Heilandes:" Liebet Euch unter einander!" Sie fäen Haß und zerstören den Frieden des Hauses, wenn sie nur ihrem Zelotismus fröhnen können. Der um sein Ebeglück betrogene Arbeiter will jetzt den Weg der Klage gegen den Schuldigen betreten und sind wir gespannt darauf, wie die Geschichte enden wird.

J. A.: J. Wiedemann, Solmsstr. 30. An die Parteigenossen von Steglit! In der Nr. 97 des Vorwärts" ist durch Versehen das Lofal der um 7 Uhr Abends stattfindenden Versammlung am 1. Mai nicht angegeben. Die betreffende Versammlung findet im Restaurant Zur Krone", Albrechtstr. 182, statt. J. A.: Ernst Sudrow.

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An die Handlungsgehilfen, Gehilfinnen, Hausdiener, Rollkutscher, sowie alle im Handel und Verkehr beschäf: tigten Personen! Kollegen! Ünsern Beschluß zum 1. Mai, die Arbeit überall ruhen zu lassen, wo es irgend möglich ist, ohne Maßregelung zu befürchten, bitten die Unterzeichneten überall durchzuführen. Ferner werden die Kollegen aufgefordert, für den Besuch der von der Gewerkschafts- Kommission veranstalteten Gruppenversammlung für alle im Handel und Verkehr beschäf tigten Personen am 1. Mar, Vormittags 112 Uhr. im Luisen­städtischen Konzerthause recht rege zu agitiren, sowie auch die arbeitslosen Kollegen auf dieselbe aufmerksam zu machen, damit die Demonstration auch den der Feier des Tages entsprechenden Eindruck macht.

A. Penn, Bertrauensmann der Handlungsgehilfen. Barnewitz,

bracht werden.'

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Letzteres scheint uns allerdings angebracht, selbst auf die Gefahr hin, daß dann die Rechtshüter in solchen Beröffent­lichungen groben Unfug erblicken würden.

Versammlungen.

Vertrauensmann der Hausdiener, Packer und Berufsgenossen. Aus zünftlerischen Kreisen. Die Magdeburger Tischlerinnung hatte vor drei Jahren ein Schiedsgericht errichtet. In der zu diesem Zwecke anberaumten Gesellenversammlung behufs Wahl der Gesellenbeisiger protestirten dieselben gegen diese Wahl und verließen, als der Wahlakt dennoch vor sich gehen sollte, zu Hunderten den Saal, dreizehn Gesellen zurücklaffend, aus deren Mitte nun die beiden Beisiger gewählt wurden. Eine Thema: Wie stellen wir uns zur Kirche?" behandelte, hatte statutarisch vorgeschriebene Wiederwahl nach Ablauf eines Jahres hat bisher nicht stattgefunden. Hiergegen protestirten nun die Mitglieder des Holzarbeiter- Verbandes in einem Schreiben an den Magistrat, auf welches folgende Antwort einging:

Magdeburg , den 4. April 1894.

Auf die im Auftrage der Mitglieder des hiesigen Holzarbeiter Verbandes an uns gerichtete Eingabe vom 9. Febr. D. J. erwiderr. wir Ihnen, daß nach Auskunft des Obermeisters der hiesigen Tischler innung die in der Gesellenversammlung vom 27. Mai 1891 für da Junungsschiedsgericht gewählten Gesellenbeisiger Robert Bönsch und Friedrich Ettingshausen noch gegenwärtig bei Innungsmeistern arbeiten und seit ihrer Wahl auch ununterbrochen bei solche gearbeitet haben. Richtig ist dagegen, daß die Jnnung es bis.

Sonntagsplauderet.

Zu der Volksversammlung, welche am 26. d. M. das sich ein sehr gemischtes, ca. 1000 Röpfe zählendes Publifum ein­gefunden. Neben einer ganzen Anzahl Sozialdemokraten waren auch die Gruppen der Unabhängigen resp. Anarchisten fast voll­zählig vertreten, Herr von Egydi und mit ihm ein Theil seiner Anhänger war ebenfalls erschienen. Der Referent Dr. Wille erörterte zunächst in mehr akademischer Form den Begriff der Gegnerschaft zur Kirche. Das dogmatische Bekenntniß der herrschenden Staatsreligion stehe in trassem Widerspruch mit der menschlichen Natur; unsere raschlebige Zeit fönne sich un­möglich mit dem beschränkten Wissen der sogen. Kirchenväter zu frieden geben, thatsächlich glaubten selbst die Frommen im Lande nicht mehr an den wörtlichen Sinn der Konfirmanden- Gottheit". Der Redner bespricht dann im Speziellen die Unterschiede der

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In der Versammlung der Rohrleger nud Helfer, die am 22. April tagte, referirte Genosse Borchardt über das Thema: Das Wesen des Sozialismus". Eine Diskussion fand nicht statt. Als Beisitzer zur Vertretung der Branche im Vor­stand wurde der Kollege Rarpentiel vorgeschlagen. Unter Ver­schiedenes" wurde gerügt, daß bei der Firma Neptun"( Wasser­schäden Versicherungsgesellschaft) längere Zeit hindurch von den Arbeitern Strafgelder eingezogen wurden, über deren eigenartige Verwendung die Arbeiter erst vor kurzem Aufschluß erlangten. Betreffs dieser und mehrerer anderer Werkstattangelegenheiten soll in nächster Zeit eine öffentliche Rohrlegerversammlung eins berufen werden, welche sich mit der betreffenden Firma weiter beschäftigen wird. Bekannt gemacht wurde, daß am Himmel< fahrtstage von Grünau aus eine Fußpartie arrangirt ist. Treffpunkt bis 10 Uhr in Grünau, Restaurant Liedtke vormals Becker, Friedrichstr. 1. Zum Schluß wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die regelmäßigen Branchenversammlungen jeden Sonntag nach dem 15. eines jeden Monats, die nächstfolgende demnach am 20. Mai stattfindet.

Die Generalversammlung des Verbandes der Möbelpolirer für Berlin und Umgegend fand am 16. April statt. Der Kaffenbericht des Kollegen Frohmann, Kassirer des Unterfügungsfonds, weist eine Einnahme von 119,17 m. und eine Ausgabe von 7,50 m. auf, mithin bleibt ein Bestand von 111,67 M. Gin von Herzer eingebrachter Antrag, in Zukunft

und dieser unerschöpfliche Boden hat nur ein hochfahrendes auszuwandern gezwungen ist, nicht wo die transsylvanischen Herrengeschlecht und armselige Bursche von Knechten zu Alpen einen Damm gegen Rußland aufbauen, auf rein Und giebt die Welt für Gottes Hut man aus, So zeugen vermocht. Die Herren vom Fideikommiß halten magyarischem Gebiet, auf Alfölde kornreicher Erde steht das ist mein Ungarn dran der Blumenstrauß." Also jubelte jedes Stückchen fetter Erde mit eisernem Griffe fest. Laßt Neue, das Ungewohnte auf. Dort erhebt sich der bäuerliche die junge magyarische Lerche Alexander Petöfy, in heiß fahren alle Hoffnung, steht für die Massen angeschrieben, Bundschuh und der ländliche Proletarier protestirt gegen auflodernder Heimathsliebe. Ungarland, du schönes Land! die nun und nimmer Antheil haben können an der leppig seine Unterdrücker, seien dies nun die Fideikommißbesizer so erklang ein altbekanntes Lied, dessen Weise auch nach feit, die sie überall in ihrer Heimath umgiebt. Was Wunder, selber oder seine jüdischen Unterpächter. Er ruft aus: Was Deutschland hinüberdrang. Phantastische Romantik schuf daß sie in Erbitterung aufschreien? Daß sie öffentlich kümmert mich der Glanz euerer Andrassystraße in Pest, wo ein Bauberland aus den ungarischen Niederungen; und der klagen, was sie leiden? Aber die einfache Erklärung fällt der Landadel sich Palast an Palast gebaut hat, wenn ich freie Esilos auf der weiten Bußta, der in der Schenke bei Zigeuner - einer Bourgeoisseele entseßlich schwer. Sie braucht einen in einem Hundestall wohnen muß, wo es statt gebohnter gefiedel mit seinem Liebchen umhertollte, war ein beneidens Popanz, an den sie glaubt. Nie wäre der gutmüthige, brave, Dielen, festgetretenen Lehm giebt? Was fümmern mich so werther Bursche. So waren dem deutschen Philisterium coman frommgläubige Knecht in Alföld zum Aufruhr zu bewegen ge- viele eurer Kulturflunkereien, die nicht selten an das Wesen hafte blendende Anschauungen eingeimpft worden und zähe hing wesen, wenn Satan ihn nicht angetrieben hätte: und Satan ist eurer nationalsten Stadt Debrezein erinnern? Da giebt man ihnen an. Da tommt plöglich aus dem Alföld, dem der sozialistische Agitator, der aus der Großstadt tommt es eine moderne Hauptstraße mit eleganten Cafés, Schau­üppigen, von goldenem Weizen strogenden Alföld, zu den und das zufriedene Bauernvolk zur Unzufriedenheit hetzt. läden und gutem Steinpflaster, hüben und drüben aber Bürgern die Schreckensbotschaft: Auch hier hat der Sozia Haben doch auch die Berliner Hauptblätter sich telegraphiren dehnt sich ein weites, weites Dorf und verläßt der lismus Kraft gewonnen, hier ist das landwirthschaftliche lassen: die Unruhen sind den sozialistischen Wühlereien von Wanderer das städtische Weichbild, so dehnt sich uns Proletariat zum Bewußtsein seines Elends gekommen; es Agitatoren aus Best zu danken. Als ob der Agitator das mittelbar Dor ihm die Einsamkeit der Pußta aus verschmachtet inmitten einer unbändig freigiebigen Natur. Elend schüfe und als ob seine Worte je das Gemüth eines und sein Fuß versinkt auf ungebahnter Lands So muß es doch wohl nicht mit der freien Herrlichkeit der ländlichen Proletariers entflammen könnten, wenn sie nicht straße bis über die Knöchel in Staub und Roth. Was Hirten und Ackerknechte, von der die Lieder zu singen wissen, den Empfindungen Ausdruck gäben, die in diesem Gemüth kümmern mich eure nationalen Triumphe, die Ver zum Besten bestellt sein. So versinken die buntfarbigen selber schon wach geworden waren. gewaltigungen von Anderssprachigen? Ich bin ein Mensch, Romane vor der grauen Wirklichkeit, Man sollte meinen, Den führenden Geistern der ungarischen Bourgeoisie der leidet und Mitgefühl hat mit den Leidenden aller zu solchen oder ähnlichen Erwägungen müßte schließlich werden die Vorgänge im Alföld arg in die Glieder ge- Nationen. Darum haben auch die Unruhen der bäuer­auch ein deutscher Pfahlbürger gelangen, wenn er nur ein fahren sein. Sie wußten des Rühmens kein Ende zu finden lichen Bewohner des Alfölds ihre starke politische Bes wenig nachdenken wollte. Aber nein, er läßt sich aus seinen über den nationalen Aufschwung; fie wiesen auf den deutung. Aller nationale Humbug, die gewaltige Be Vorurtheilen nicht emporreißen. Wie kann man nur uns wachsenden Glanz ihrer Großstädte, ihrer Kultur hin. Sie schränktheit der ungarischen Bourgeoisie, der übermächtige, glücklich sein in einem Paradies; wie tann man hungern brüsteten sich ihres magyarischen Liberalismus, der sie nicht durch die Ueberlieferung geweihte Einfluß der ungarischen in gesegneten Landstrichen? Es ist auch schwer begreiflich verhinderte, alle Brutalität gegen Landesangehörige und Gartry, des ungarischen Landadels, sie insgesammt ver­für jemand, der jemals in seinem Leben jene Lande durch Heimathberechtigte anderer Nationen, gegen ungarische mochten dennoch nicht das proletarische Bewußtsein im streift hat. Echier endlos dehnen sich die wallenden Weizen- Slaven, ungarische Rumänen und ungarische Deutsche au- Volte zu ersticken und gerade dort, wo dieses Volt felder, streckenweise ragt darüber der manneshoch aufzuwenden. In ihrem verblendeten Hochmuth scheuten sie im Kern magyarisch ist, rassereiner vielleicht, vielleicht, als firebende gelbe Mais empor. Ungehemmt schweift das sich nicht, von nationalen Großthaten zu sprechen, wenn die wüthigsten magyarischen Chauvinisten, macht sich dies Ange über die fruchtbare Weite. Raum einen Ruhepunkt praktische" Leute und Ueberläufer in das allein selig- Bewußtsein Luft.

findet es im Sonnenbrand. Von Ferne her höchstens sieht machende Magyarenthum als sogenannte Magyaronen" Das sind erquickliche Frühlingsstürme, die über die man das dünne, hochragende Gebält eines Biehbrunnens aufgingen. Und nun tritt ihnen eine Welt entgegen, die Niederung des Alfölds dahinbrausen. Das ist ein mahnen­oder ine Gruppe wilder Akazien, die eine weiß ganz außerhalb ihrer Vorstellungskreise liegt. Nicht in des Ungewitter, das ist ein gellender Ruf der Warnung getüncht Tanva( ein Wirthschaftsgebäude) umgeben, färglichem Gebirgsboden der Slowakei , wo der arme Mann vor dem ausschließenden, hemmenden, beengenden Natio