Einzelbild herunterladen
 
  

Nr. 262. 33. Jahrg.

Bezirks- Beilage des Vorwärts" für Norden- Often.

Kinderschuh.

Dringend not tut ein Kinderschutz. Leider ist er an vielen Drten während des Krieges aufgehoben, während ein verstärkter Kinderschutz am Plage wäre. Beispielsweise wird uns be­richtet, daß in Aachen   12-14jährige und noch jüngere Kinder in einer Fabrit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends beschäftigt werden. Zodmüde kehren die Kinder zu hrer Mutter heim und suchen hier noch der Mutter, die als Heimarbeiterin für Druckknöpfe arbeitet, zu helfen. Ganze sieben Mark in der Woche erhält das geplagte Kind. Vom Schulbesuch werden die Kinder dispensiert! Soll es denn wie in den zwanziger und dreißiger Jahren des borigen Jahrhunderts wieder werden, wo die Kinderplage im rheinischen Industriegebiet stark war, bis schließlich der Selbstmord eines dieser geplagten Geschöpfe Anlaß zu einer Bewegung wurde, die zu den ersten Kinderschutzgesetzen in Preußen führte. Gerade während des Krieges ist der Kinderschutz zu fördern. Der Reichstag  darf nicht wieder auseinandergehen, ohne daß zum mindesten die gesetzlichen Kinder- und Frauenschutzvorschriften wieder in alle Gel­tung gesetzt werden.

Die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines wirksamen Mutter- und Kinderschutes hat auf einer Tagung des nieder­österreichischen Landeslehrervereins Boden gefaßt. Dort wurde folgende Entschließung angenommen:

" Da, wo Papa ist?" fragt der fleine, wißbegierige Mund fonsequent weiter.

-

Die Mutter hat noch immer ihre Augen geschlossen, Kind blickt forschend durch die Scheiben, und zwischen Gärten geht die Sonne unter so rot, so rot!

23. September 1916.

Neue Bäckereibetriebe.

Aus dem Magistratsbureau wird uns geschrieben: " Ja," sagt die Mutter und lehnt sich mit geschlossenen" In legter Zeit sind an den Magistrat außerordentlich viel An­Augen zurück. In ihrem jugendlichen Gesicht arbeitet sichtlich träge auf Mehlbewilligung von Bädern gelangt, die entweder ganz neue Betriebe eröffnen oder im Laufe des Krieges geschlossene Bes der Schmerz. ,, Stann Papa jetzt auch fliegen so hoch?" plappert das triebe wieder eröffnen wollten. Diese Anträge unterliegen bei der Abteilung für Brotversorgung einer sehr eingehenden Prüfung, und Kind weiter und reckt die Aermichen in die Luft. zwar sowohl nach der Frage der Eignung des Antragstellers als Die Mutter nicht. Dann bleibt alles still. Es geht auch nach der des öffentlichen Bedürfnisses für die Er­etwas wie ein leises Mitgefühl durch unser Abteil, leise, zart öffnung des Betriebes. Die Interessen des Antragstellers und des und doch so merkwürdig stark. Die Räder des Zuges rattern Hauswirts müssen in jedem Falle gegen die Interessen der Allge ihren Rhythmus, irgendivo hört man eine Sirene, der heulende meinheit wie die Ser umliegenden alten Betriebe, welche häufig um ihre Existenz schwer zu ringen haben, abgewogen werden, Ton flingt mißtönend durch die abendliche Stille. das denn es liegt die Befürchtung nabe, daß durch die Eröffnung eines den neuen Betriebes die benachbarten alten Betriebe unter das Niveau der Existenzmöglichkeit herabgedrückt werden und damit die Ge samtversorgung der Bevölkerung beeinträchtigt wird. Die Verwal tung hat sich deshalb vielfach zur Ablehnung der erwähnten Anträge auf Mehlzuteilung entschließen müssen. Es muß daher allen, welche neue Bäckereien eröffnen wollen, empfohlen werden, entweder vor gistrat Mehl erhalten werden, oder aber das Inkrafttreten des Miet­Abschluß des Mietsvertrages sich zu vergewissern, ob sie vom Ma vertrages von der Mehlbewilligung abhängig zu machen." Also eine Art Konzessionserteilung für Bäder! Die Sorge des Magistrats um die Forteristenz der bestehenden Betriebe ist ja ganz löblich. Uns scheint aber, als wenn ein etwa aus dem Kriege zurückkehrender Bäcker fein geringeres Anrecht auf eine weitere Eristenz hat, als ein anderer, der wegen vorgerückten Alters oder geringerer förperlicher Eignung von der Aushebung ver­schont blieb. Ueber die größere oder geringere Eignung des einen oder anderen Geschäftsmannes entscheiden wohl am besten die Konsumenten. In ihrem Interesse liegt es durchaus nicht, in der heutigen Zeit beim Bezug von Nahrungsmitteln auch noch wenigen Monopolinhabern ausgeliefert zu sein.

Weiterer Geburtenrückgang in Berlin  . Der außerordentliche Geburtenrüdgang, der mit Mai 1915 ein­Mai 1915 bis April 1916 gegenüber denselben zwölf Monaten von ſetzte, bewirkte für Berlin   in dem zwölfmonatigen Zeitraum von 1914/15 einen Ausfall von 10 696 Geburten( einschl. Totgeburten). Während hier von Mai 1914 bis April 1915 noch 38 587 Kinder geboren worden waren, wurden von Mai 1915 bis April 1916 nur noch 27 891 Stinder geboren. In 1916 hat, wie die bis Ende Juli jetzt abgeschlossen vorliegenden Ergebnisse zeigen, die Abwärts­bewegung sich fortgesetzt. Die drei Monate Mai, Juni, Juli brachten für Berlin   in 1916 nur 5859 Geburten, während sie in 1915 noch 7578 Geburten und in 1914 gar noch 10 029 Geburten gebracht hatten( immer einschl. Totgeburten). Für 1916 stellt sich der Ausfall an Geburten in den drei Monaten Mai, Juni, Juli gegenüber 1915 auf 1719, ziemlich 23 Proz., gegenüber 1914 aber auf 4170, annähernd 42 Proz.

Auch

Sonderfürsorge für Angehörige der Bekleidungs­industrie.

" Im Interesse der Erhaltung und Stärkung der Wehrhaftig feit des Volkes hat die Lehrerschaft mit allem Nachdruck dafür einzutreten, 1. daß durch wirksame Gefeße auf dem Gebiete des Mutter und Säuglingsschutzes die Heranziehung eines gesunden Geschlechtes gefördert werde; 2. daß endlich der Ausbeutung jugendlicher Kraft durch ge Die Eintragung zum Fleischbezug nicht vergessen! werbsmäßige Kinderarbeit ein Ende gemacht Wer von einem Fleischer Fleisch beziehen will und bisher seine werde; 3. daß zur Erzielung bertiefter geistiger Ausbildung die Anmeldung zu dem neuen Kundenverzeichnis noch nicht bewirkt hat, Wie für die Textilindustrie, so bereitet die Stadt Berlin  uneingeschränkte achtjährige Schulpflicht im ganzen wird darauf hingewiesen, daß die Eintragung nach der Magistrats- nunmehr auch für die durch Beschlagnahme der Rohstoffe ganz Reiche wirklich durchgeführt und an die allgemeine Volksschule eine allgemein verpflichtende Fortbildungsschule angegliedert werde; verordnung in der Zeit vom 21. bis 24. September 1916 erfolgen oder teilweise erwerbslos gewordenen Angehörigen der Be­4. daß die auf erhöhte Selbständigkeit der Schüler abzielenden muß; wer diese Frist versäumt, hat bis auf weiteres keine Mög- Kleidungsindustrie eine Kriegsfürsorge vor. modernen Bestrebungen durch herabsehung der Schüler- lichkeit, von einem Fleischer Fleisch oder Fett zu beziehen. Da es sich in der Bekleidungsindustrie jedoch zum weit­zahl und Bestellung der erforderlichen materiellen Hilfe diejenigen, welche bei ihrem bisherigen Fleischer faufen wollen, aus überwiegenden Teile um Heimarbeiter handelt, soll der gefördert werden; 5. daß der für Knaben und Mädchen ver- müssen sich neu anmelden. Da das neue Kundenverzeichnis erst Berechnung der Unterstützung nicht wie bei der Fürsorge für pflichtende Turnunterricht nach Kräften begünstigt werde und zwar vom 2. Oftober ab gilt, werden sich diejenigen, welche zum die Textilindustrie die Zahl der Ausfallstunden, sondern der sowohl durch Ausbildung der Lehrer als auch durch Bereitstellung 1. Oktober ihre Wohnung wechseln wollen, zweckmäßig sich aus dem Durchschnitt der Zeit vom 1. Juli 1913 bis bon Räumlichkeiten und Geräten; 6. daß alle schulhygie bei einem in der Nähe ihrer neuen Wohnung befind- 30. Juni 1914 ergebende Normalverdienst zugrunde gelegt nischen Maßnahmen zur förperlichen Ertüchtigung( Schul- lichen Fleischer eintragen lassen. ärzte, Schulbäder, Speisung) geldlich weitgehendst unterstützt lichen Fleischer eintragen lassen. Es wird noch ausdrücklich darauf und bei gänzlicher Erwerbslosigkeit drei Viertel des normalen werden. Von der Durchführung der angeführten Maßnahmen er- hingewiesen, daß Berliner   Einwohner sich nur bei einem Berliner   Friedensverdienstes bis zum Höchstbetrage von wöchentlich hofft die Lehrerschaft eine wesentliche körperliche und Fleischer anmelden können und nicht auch bei einem Fleischer in 18 M. gezahlt werden. Doch können in Fällen besonderer geistige Verbesserung des Nachwuchses, und damit den Nachbargemeinden. Dementsprechend dürfen Berliner   Fleischer Bedürftigkeit Zulagen gewährt werden. Die Fürsorge wird zugleich eine Etärkung der allgemeinen Volkswehrkraft sowie eine auch keine Anmeldungen von Einwohnern der Vororte annehmen. voraussichtlich Anfang Oktober in Kraft treten. gesteigerte Leistungsfähigkeit des Volles auf allen wirtschaftlichen Gebieten.

Dagegen lehnt die Lehrerschaft eine eigene militärische Ausbildung der schulpflichtigen Jugend ab, 1. weil wirkliche militärische Uebungen dem Reife­zustand der Kinder nicht entsprechen, ein Soldatenspiel" aber dem Ernst der Sache nicht angemessen ist, 2. weil eine vorzeitige Be­fanntmachung mit friegerischen lebungen der Jugend eine der

friedlichen Weiterentwicklung unserer Kultur schädlichen Geist ein­impfen könnte; 3. weil von der mit militärischen lebungen ver­bundenen rein äußerlichen Disziplin feine den Charakter fördernde Wirkung auf das jugendliche Gemüt zu erwarten ist."

Der Kinderschutz ist in Preußen begonnen, als die mili­tärischen Stellen den erschreckenden Rückgang der Gesundheit bei der Gestellung erkannten. Soll abermals solange ge­wartet werden, bis die herangewachsene Jugend bei der Militär­gestellung den Beweis der gesundheitszerstörenden Wirkung jugendlicher Kinderarbeit erbringt?

Aus Groß- Berlin. Und die Sonne geht unter- so rot, so rot.

Sichtvermerk in Päffen.

Bei den Grenzübergangsstellen, die den Verkehr zwischen Deutsch­ land   und dem verbündeten sowie neutralen Ausland vermitteln, er geben sich vielfache Schwierigkeiten, insbesondere Zeitverluste daraus, daß die Reisenden ihre Pässe nicht mit ordnungsmäßigen Sicht vermerken haben versehen lassen.

Ein Wechselfallenschwindler, der von der Staatsanwaltschaft ge­sucht wird, wurde gestern durch die Aufmerksamkeit eines Verkäufers in einem Drogengeschäft in der Wrangelstraße entlarvt und fest­genommen. Hier erschien ein junger Mann, der ein Paket Watte faufte und einen zwanzigmarkschein in Zahlung gab. Als der Ver­fäufer das Kleingeld aufgezählt hatte, versuchte der Kunde außer Um dies abzustellen, den Grenzübergangsstellen ihren an- diesem auch noch den Zwanzigmarkschein einzustecken. Der Verkäufer strengenden Dienst zu erleichtern, den Reisenden aber Unannehmlich- iah ihm jedoch auf die Finger und ließ ihn festnehmen. Der Ver­feiten nach Möglichkeit zu ersparen, wird nochmals auf folgende haftete nannte sich Emil Dobbertin, wies sich mit Papieren auf Bestimmungen hingewiesen: diesen Namen aus und bestritt ganz entschieden, einen Betrug be Bei der Kriminalpolizei stellte man zunächst absichtigt zu haben. fest, daß die Papiere, die der Verhaftete besaß, von dem wirklichen Der Erkennungs­Eigentümer als gestohlen gemeldet worden sind. dienst entlarvte den Schwindler als einen 34 Jahre alten Peter über, der u. a. von den Staatsanwaltschaften Saarbrücken   und Der Entlarvte besaß Aschaffenburg   steckbrieflich verfolgt wird. außerdem noch Papiere auf den Namen Meißner. Von diesem so­wohl wie von Dobbertin   kannte er die Vergangenheit und wahr­scheinlich ist er unter diesem Namen schon anderwärts aufgetreten. Wie er selber zugibt, war er zulegt nacheinander in Posen, Breslau  , Hamburg  , Dresden  , Essen, Aachen  , Ruhrort   und Düsseldorf  . In Berlin   felbst hatte er schon wieder in zehn verschiedenen Herbergen gewohnt. Der Langgesuchte wurde dem Untersuchungsrichter vor­geführt.

Die Ueberschreitung der deutschen   Reichsgrenze nach oder aus dem verbündeten und neutralen Ausland ist nur mit einem im Baß eingetragenen deutschen   Sicht vermert gestattet. Der Sichtvermerk wird für die Ausreise aus Deutschland   von der hierzu zuständigen Sichtvermerksbehörde in Deutschland  , für die Einreise in das deutsche   Reichsgebiet von dem hierzu zuständigen deutschen  Konsul oder Gesandten im Auslande erteilt.

Der Sichtvermerk fann unter besonderen Voraussetzungen auch als Rückreise oder Dauersichtvermerk ausgestellt werden. Personen mit Pässen ohne ordnungsmäßigen Sichtvermerk müssen an der Grenze zurückgewiesen werden.

Für die Ueberschreitung der deutschen   Reichsgrenze nach ober aus den von besetzten feindlichen Gebieten und im Verkehr mit Luxemburg   ist kein Sichtvermert, sondern neben dem Paß ein militärischer Passierschein erforderlich.

Zur Gummibeschlagnahme.

Es dämmerte schon merklich, als ich den Zug in Johannis­ thal   bestieg. Die industriellen Werke jener Gegend entließen reifen, Billard bande, Gummi teppiche und-Läu­In der letzten Zeit wurde mehrfach angeregt, Kutsch wagen­Scharen von Arbeitern, Arbeiterinnen und Angestellten, sofer usw. wie die Auto- und Fahrradbereifungen zu beschlag­daß es auf dem Bahnsteig von Menschen wimmelte und die nahmen. Hierzu wird durch Wolffs Telegraphenbureau folgende Abteile bald besetzt waren. Mitteilung berbreitet:

Ueber uns fnatterte und summte es ununterbrochen, und Die abgelieferten Auto- und Fahrradbereifungen werden nach schwarze gespenstische Vögel kreisten im Zwielicht des Abends. Ausbesserung entweder der Heeresverwaltung oder Personen au­Bald hoch, daß sie nur noch einer Strähe glichen, bald be- geführt, denen die weitere Benutzung des Autos bzw. Fahrrades ängstigend tief, daß man annehmen konnte, sie müßten jeden gestattet ist. Die Bereifungen finden also nach ihrer Ablieferung Augenblick in den Kronen der Kiefern hängen bleiben. Sie in ihrer ursprünglichen Form weitere Verwendung zum Nußen blieben aber nicht hängen, sondern schwenkten präzis und sicher des Heeres oder der Allgemeinheit. Nur gänzlich unbrauchbare herum, legten sich forettierend auf die Seite, um sich plötzlich Bereifungen werden zu Regeneraten umgearbeitet.( Im Volks­in kühnen Windungen straff emporzuschrauben. So lange der Zug hielt, sahen wir dem fesselnden Spiel zu. Wenn das noch Goethe erlebt hätte, er würde Faust nicht Elagen lassen:

Ach zu des Geistes Flügeln wird so leicht fein förperlicher Flügel sich gefellen." Auch der schellenlaute Thor" Wagner würde nicht refignierend fagen: Des Vogels Fittich werd' ich nie beneiden." Noch im Weiterfahren surrt es hinter und über uns, während Häuser, Kiefern, Gärten und Menschen an uns vorüberhuschen.

"

Mir gegenüber sitt eine junge Frau mit einem kleinen Jungen. Sie ist schwarz gekleidet und ihre Augen blicken stumpf und müde zum Fenster hinaus. Nur wenn der Knabe mal eine drollige Frage stellt oder auch jauchzt, zuckt ein schwaches Lächeln um ihre Lippen. Ab und zu reicht sie dem Kinde aus ihrer großen Tasche eine Pflaume. Dann versinkt fie immer wieder in dumpfe Resignation.

Ueber uns wölbt sich ein klarer Abendhimmel, den Hori­zont aber säumt ein breites, dunkelblaues Wolfenband ein. Und plötzlich steht in dieser satten Bläue der große, runde Sonnenball. Wie ein glutwaberndes Auge, schauerlich schön und seltsam. Manchmal wird es verdedt von einem Haus, oder es leuchtet wie ein fremdes Märchen zwischen den fupfernen Kiefernftämmen hervor, um dann wieder mit einem Male schön, klar und ruhig am Himmelssaum zu stehen. Mama, gud, was ist das?" ruft der Kleine und blickt mit fragenden Augen zur Mutter empor.

"

Das ist die Sonne, die geht unter," meint die Frau und fährt dem Kinde über den vollen Haarschopf.

"

Wo geht sie hin, Mama?"

" Sie geht unter, Kind!"

Die Freilegung der Königstraße" zwischen der Neuen Friedrich straße und der Stadtbahn, wo früher die Kolonnaden standen, hat dem Magistrat nicht weniger als 142 565 M. gekostet, die als Ent fchädigung an A. Wertheim gezahlt werden mußten. Das Polizei­präsidium hatte die Entschädigung auf 74 363 M. bemessen. Das Reichsgericht hat nun diese Entschädigung um 53 222 M. erhöht. Dazu kommen noch die Kosten für die Beseitigung der Kolonnaden und die Befestigung und Herstellung der Bürgersteige vor dem Hause Königstr. 31/32. Die Firma Wertheim hat also auf Regi mentsunkosten ihre Fassade freigelegt bekommen und noch eine Ent­schädigung dazu erhalten!

Beim Neberschreiten des Fahrdammes überfahren und getötet wurde gestern in der Beusselstraße der 7 Jahre alte Frik No. walikti. Der Kutscher des Arbeitswagens, burch den das Un­glück herbeigeführt wurde, entzog sich durch schnelles Davonfahren

der Feststellung.

mund Einschmelzen" genannt.) Anders liegt die Sache aber bei Rutschwagenreifen und Bil­lardbanden, die seit längerer Zeit überhaupt nicht mehr angefertigt Meine Nachrichten. Einsam gestorben ist der 60 Jahre werden, sowie bei Gummiteppichen und-Läufern, deren Anferti- alte Arbeiter Gustav Komalske, der für sich allein in der Mariannen­gung zwar nicht verboten, jedoch nur unter Verwendung von straße 22 hauste. Der Mann wurde gestern von der Hausverwalterin Gmmmiabfällen geringster Art zulässig ist. Würde die Heeresver- tot im Bette liegend aufgefunden. Er hat wahrscheinlich schon waltung auch auf diese Gegenstände zurückgreifen, so täme nicht in längere Zeit tot dagelegen. Denn die Leiche war schon ganz er Betracht, sie in ihrer ursprünglichen Form weiter verwenden zu lassen, sondern es könnte sich nur darum handeln, sie als Altgummi zu Regeneraten zu verarbeiten. Die Altgummimengen, die auf diese Weise gewonnen würden, wären nicht beträchtlich. Diese Waren, besonders Gummiteppiche und Läufer, würden nur ein minderwertiges Regenerat ergeben. Die Einziehung derartiger Gebrauchswaren würde demnach in überwiegendem Maße wirt­schaftliche Werte zerstören, ohne einen entsprechenden Vorteil für die Heeresverwaltung oder Allgemeinheit zu bieten.

Das Kind auf dem Dache.

In der Gollnowstraße 43 war ein zweijähriges Kind in Ab­wesenheit der Mutter am Freitag aus einer Mansardenwohnung zum Fenster hinausgeklettert und hatte sich, nachdem es mit den Beinchen an der Dachrinne gebaumelt hatte, auf dem Dach verkrochen. Als die Feuerwehr erschien, die man benachrichtigt hatte, war das Kind schon wieder in Sicherheit. Hausbewohner hatten es gefunden und

an sich genommen.

Konsumgenossenschaft und Spiritusverteilung.

ſtarrt. Bei einer Einsegnungsfeier bom Tode über rascht wurde gestern die 58 Jahre alte Witwe Johanna Vogel aus der Perleberger Str. 11. In der Johanniskirche, wo ihre Enkelin eingefegnet wurde, bekam die Frau plötzlich einen Blutsturz. Die Tochter brachte sie mit einer Droschte nach dem Krankenhaus Moabit. Hier konnte der Arzt aber nur noch den Tod feststellen.

Aus den Gemeinden.

Städtischer Verkauf von Haferflocken in Neukölln. Mit dem Verkauf von Haferflocken wird am heutigen Sonn abend begonnen. Eine Reihe vom Magistrat bestimmter Geschäfte ist mit dem Verkauf beauftragt. Der Preis ist auf 58 Pf. für das Pfund festgesetzt. Der Verkauf darf nur an Inhaber der Groß- Berliner Milchkarte über ein Liter Voll milch für den Monat September erfolgen, die sich durch Vorlegung der Haushaltungskarte als Neuköllner Einwohner ausweisen. Es kann auf jede Milchkarte genannter Art ein Pfund Haferflocken ab­gegeben und entnommen werden. Das Mittelstück der Milchkarte ist vom Verkäufer durch Aufdruck des Firmenstempels zu entwerten. Kammermusikabend in Neukölln.

Wie uns mitgeteilt wird, ist es nicht möglich, in den Verkaufs­stellen der Konsumgenossenschaft Berlin   Brennspiritus zu bekommen, Vor der Einschränkung des Verbrauchs hat auch die Genossenschaft damit gehandelt; wenn jetzt die Mitglieder Spiritus brauchen, müssen sie erst zu einem Kleinhändler gehen. Auf unsere Anfrage erfahren die Stadtgemeinde Neukölln in der Aula der Realschule, Boddin Am Dienstag, den 10. Oktober, abends 82 Uhr, veranstaltet wir, daß die Genossenschaft nicht einmal für ihren eigenen Gebrauchstraße 84-41, den ersten diesjährigen Kammermusifabend mit der in ihrem Betriebe Spiritus erhält. Sie bekommt zwar anstandslos Berliner   Triovereinigung Professor Mayer- Mahr, Professor Bern  Bezugsscheine und darf diese dann bei einem Kleinhändler einlösen. hard Dessau   und Professor Heinrich Grünfeld  . Die hier seit Jahren Wirklich ein Kuriosum. bestens bekannten Künstler werben Werte von Beethoven  , Schubert,