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General v. Langermann führt zum Beweise, daß das Seer fein Klaffenbeer fet, einen Brief an, den er von früheren Mannschaften seines Negiments bekommen hat, in dem ihm der Dant dafür ausgesprochen wird, daß er als Regiments fommandeur den Leuten burch seine Erziehung zum Sol­daten feinerzeit moralischen Salt fürs Leben gegeben habe. Das ist das Verhältnis zwischen Offizieren und Soldaten im Heere.  ( Lachen bei der Soz. Arbg.) Abg. Held( natl.):

Mannschaften und Offiziere stehen im Felde zusammen wie ein Mann.( Sehr richtig! rechts.) In der Frage der Diffidentens befreiung fordern wir nicht Wohlwollen, sondern Recht. Hier muß nach dem Worte gehandelt werden: Freie Bahn allen Züchtigen! Die Erlasse der Militärbehörde sind alle sehr gut, aber die Haupt fache ist, daß sie auch wirklich durchgeführt werden. Redner trägt des weiteren eine Menge Einzelwünsche vor.

Abg. Heine( Soz.):

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Abg. Haas( Vp.):

Bei uns hungert der Offizier mit feinen Soldaten, Dort gibt es feine Zurüdsehung von Dissidenten und Juden, dort die Situation schwierig geworden. Die Itoholfrage it faft eine wenn gehungert wird, nicht nur der Leutnant, sondern hinauf gibt es nur ein einheitliches Volt. Daran follten wir uns ein Bei- Glaubensfrage wie die Neligion. Die Erzeugung von Alkohol aus bis zum tommandierenden General. Das ist draußen spiel nehmen und Deutschland   nicht vor dem ganzen Dingen, die der Ernährung dienen sollen, muß aufs äußerste ein­die Regel. Wenn Ausnahmen vorkommen, so halten wir sie selbst neutralen Auslande herabfeben.( Lebhaftes Sehr geschränkt werden. Nicht berücksichtigt fann werden das Interesse der für den größten Fehler eines Offiziers. Die Berichte von draußen richtig! bei den Sozialdemokraten.) Gine bessere Zukunft wird un- Industrie; das ist hart, aber leider nicht zu ändern. Der Buder. betonen immer wieder: je höher die Stelle ist, zu der wir kommen, serem Volfe nicht geschenkt werden, es muß sie sich erarbeiten. Eine zusatz zum Wein war unbedingt nötig, wenn nicht große Mengen desto einfacher und knapper ist das Leben draußen. Gewiß tommt Regierung fann dazu nicht viel helfen, aber sehr viel schaden.( Sehr von Weintrauben verderben sollten. Zu einer Einziehung des es vor, daß bei der Zuführung der Lebensmittel etwas verloren geht, wahr! bei den Sozialdemokraten.) Uns ist das Vaterland und seine Schnapses in allen Häusern und Gastwirtschaften fann ich mich nicht dem wird aber streng nachgegangen bis in die vordersten Schüßen- Zukunft heilig und deshalb können wir nicht dulden, daß durch klein- entschließen. Der Erfolg wäre, daß der Wohlhabende Wein, Most linien hinein. Jeder Offizier hat selbst das größte Interesse daran, liche Schwächen der einmütige heilige Wille zum Siege gestört werde, und Süßschnäpse haben würde, der fleine Mann nicht. Man weist daß seine Truppen gut ernährt werden. Am guten Willen der Herren vom Kriegsministerium zweifeln wir auf das Beispiel Rußlands   bin, Jah berweise auf Frankreich  , das nicht, aber sie müssen viel energischer das tun, was zu tun not- gar nicht daran denkt, den Alkoholgenuß bei seinen Leuten ein­zuschränken, und die französischen   Soldaten stehen den unsrigen an wendig ist.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Tapferkeit und Hingebung für das Vaterland keineswegs nach. Auch das vollständige Verbot des Biergenusses würde zu So wie der Abg. Cohn darf man die Dinge nicht darstellen. weit führen. Das würde den Stand des Verpflegungsgewerbes jo So steht es nicht, daß draußen ein Klaffenheer, eine entrechtete gut wie vernichten. Die endgültige Feitießung der zu Brauzweden Waffe steht. Die fönnte nicht erreichen, was erreicht worden ist. freizugebenden Gerstenmenge wirb rechtzeitig erfolgen. Der afute ( Sehr richtig!) Was erreicht worden ist, ist erreicht, weil freie Motstand in der Kartoffelfrage ist beseitigt. Allerdings bleibt Männer draußen stehen.( Lebhafte Zustimmung bei der Bolts- die diesmalige Kartoffelernte meit hinter dem partei.) Das Auftreten des Abg. Cohn ist nicht etwa demokratisch. Friedensstand zurüd. Jebe Verschwendung von Kartoffeln im ganzen ist es gut. Das Verhalten gegen Dissidenten ist nicht zu brauchen sind, dürfen nicht verfüttert werden. ( Sehr richtig! bei der Boltspartei.) Auswüchse kommen vor, aber ist daher ausgeschlossen. Kartoffeln, die zur menschlichen Ernährung foldatisch. An der geplanten Draußen fragt feiner den andern, was er glaubt. Rationierung mit 1 Pfund pro Kopf muß festgehalten werden. Diese Stellungnahme des Kriegsministeriums paßt in die ganze Als guter Erfag für Kartoffeln fommen die Kohlrüben in Betracht. zeiten: Ein Hauptmann sagte zu einem Diffidenten:" Wenn Sie Bemühungen leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt. heutige Zeit nicht. Sie erinnert an das Scherzwort aus Friedens- Beim D6 st, insbesondere epfeln und Pflaumen, haben unsere bis morgen feine anständige Religion haben, schmeiß ich Sie zu Es tvar unbedingt nötig, große Mengen davon dem den Juden!"( Große Heiterfeit.) Mit folchen Mitteln förbert Frischfonsum zu entziehen und der Konferbenbereitung zuzuführen. man nicht Religiosität, sondern Seuchelei. Auch der Erlaß des Deshalb war die Beschlagnahme notwendig. Sie hat in mancher Daß das Kriegsministerium bemüht ist, sede un­Kriegsministeriums über die Judenzählung ist in höchstem Maße Beziehung bedenkliche Folgen gehabt, aber der Armeebedarf angemeffene Behandlung der Mannschaften zu ungeschickt. Er diskreditiert die jüdischen Soldaten und ist ge- ist gesichert. Für den Buderanbau müssen wir ebenfalls verhindern, tann ich bestätigen. Leider ist der Weg von eignet, die Autorität der jüdischen Vorgesetzten zu untergraben. forgen; die näästjährige Ernte darf nicht geringer werden, als die oben nach unten sehr lang und der gute Wille der obersten Stelle Bahlreiche Briefe geben dem Empfinden Ausdruck: Wir sind ge- diesjährige. Große Sorgfalt wenden wir der Waldnuzung fann nicht alle Mißstände ausrotten. Von der Fürsorge ber zeichnet. Ein Mann, der bereits im August 1914 das Eiserne zu. Leider scheitert die volle Ausnutzung des Waldes an dem Offisiere für bie Mannschaften habe auch ich viele Kreuz erhielt, der dreimal verwundet war und jetzt in einem Mangel an Arbeitskräften. Der Wildschaden ist in weiter Beispiele gehört. Aber man hört auch vielfach das Bureau arbeitet, schreibt: Natürlich werde ich in der Statistit Gebieten durch das Wetter auf ein Minimum reduziert, in anderen Gegenteil.( Schr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Darum als Schreiber gezählt, nicht als Jude, der draußen feine Pflicht Gebieten ist Wild in llebermaß vorhanden, und dort ist an die muß die Kontrolle eine fchärfere fein, zumal natürlich im Laufe getan hat." Vor allem beklage ich den Erlaß auch, weil wir nach Generalfommandos die Bitte ergangen, ihrerseits für den Abschuß eines so langen Strieges auch das Difiziermaterial sich etwas ab- bem Striege gemeinschaftlich zu arbeiten haben, Ungeheuere Ar- des Wildes zu sorgen. Wir müssen sparen, und beshalb gewinnt nupen muß. In der Frage der Beförderung von Dissidenten beiten harren unser nach dem Kriege. die Massenspeisung erböhte Bedeutung; aber zur Zwangs­ist uns Besserung versprochen. Aber dazu genügt nicht, daß hie Heine meinte, die Juden seien durch den jahrhundertelangen maiienipeifung für jedermann habe ich mich nicht ent­und da einmal ein Dissident zum Offizier ernannt wird. Der Druck förperlich degeneriert. Ich glaube das nicht. Wären die schließen können und werde es auch nicht tun. Doch wird erwartet, Fehler in dem Schreiben des Kriegsministeriums an den Abgeord- Juben Drüdeberger, dann würde ich allerdings die anklagen daß die freiwillige Benutzung der Waffenfpeifung einen großen Ulm­neten Gedicher liegt vor allem in der Begründung der Nicht- müssen, bie sie jahrhundertelang unterdrüdt haben. Wenn man fang annimmt.- Bei der Fleischversorgung muß mit allen beförderung. Diefe ist ein Schlag ins Gesicht für alle die, benen bei Striegsgesellschaften Zählungen veranstaltet, dann muß man Mitteln erstrebt werden, daß 250 Gramm wöchentlich überall die Religion etwas Persönliches und Innerliches ist. Man auch alle sonstigen Reklamierten in der Schwerindustrie, in der zur Verfügung stehen, in großen wie in fleinen Städten. fagt, die ernste Zeit habe bewiesen, wie tief die Religion Landwirtschaft zählen.( Sehr richtig!) ( Sehr richtig!) Und dann zählen Sie Der Minderbestand hat sich noch nicht soweit erholt, daß mir im Bolle wurzele. Biele Paftoren Ilagen aber bekanntlich über auch einmal die Kriegsfreiwilligen aus den ersten Tagen und die Schlachtungen erheblich vermehren könnten. Tiere, bie absolut das Gegenteil, daß das nur im Anfang eine vorübergehende Welle Wochen des Krieges und stellen so fest, ob nicht der große Bug, fleischarm find, oder gute Milchfühe umzubringen, ist ein Schritt, gewesen sei. Auch aus dem Felde kommen sehr widersprechende Be- der durch das deutsche Volt gegangen ist, auch die Juden erfaßt unter dem die Bevölkerung am meisten leiden würde. Infolge des richte über diese Frage. Ich finde das auch ganz begreiflich. Religion hat.( Abg. Waldstein: Diese Statistit ist verboten worden!) Die Verfütterungsverbots von Startoffeln werden wir leider nicht so und firchliche Firmen sind eben etwas ganz verschiebenes. Ich glaube deutschen   Juden haben ihre Pflicht getan nicht um irgendwelcher viel fette Schweine bekommen, wie wir noch vor Wionaten gern, daß auch in firchlichen Formen religiöses Erlebnis fi qus Vorteile willen. Aber im Intereffe des ganzen deutschen   Volkes hofften. Die Schwierigkeiten der Kontrolle haben uns zwei fprechen fann, ebenso aber weiß ich, daß tiefes religiöses Empfinden sollte jest alles unterlassen werben, was geignet ist, das Bolt Jahre lang abgehalten, an die Negelung des Mila. ganz unabhängig sein fann von der Zugehörigkeit zu einer staatlich auseinanderzureißen.( Sehr gut!) Jett teine Sebe, fein gegen- und Butterverfehrs zu gehen. Aber schließlich war es anerkannten Gemeinschaft.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) feitiger Kampf, jebt Einheitlichkeit, Geschlossenheit im Interesse doch notwendig. Erfreulicherweise ist die Einsicht unserer ländlichen War denn das Christentum bis zur Zeit Konstantins des Vaterlandes.( Lebhafter Beifall links.) Bevölkerung in die absolute Notwendigkeit, die fettversorgung der nicht auch eine staatlich nicht anerkannte Religions. Städte zu verbessern, allmählich so allgemein geworden, daß wir gemeinschaft.( Sehr gut!) Welche Aeußerlichkeit in der Auffassung auf einen guten Erfolg unserer Bestrebungen, an die wir mit Ser Religiofität zeigt dieser Erlaß. Er fommt auf eine Religiosität schweren Sorgen herangegangen find, rechnen können. Die ver im Stajernenstil hinaus. Weiß man denn nicht, daß einzelne aus ständnisvolle Witwirkung der Landwirte und Verbraucher läßt sich Gründen äußerer Borteile in staatlich anerkannten Religionsgemein­nur durch gründliche Aufklärung erreichen, die ich für eine besonders schaften bleiben? Will man neue Gründe für diesen irreligiösen wichtige Aufgabe halte. Man sieht immer mehr ein, daß die Sicher Impuls schaffen? Das Kriegsministerium schreibt von einer neuen heit der Versorgung nicht auf dem Weg des freien Verkehre zu Stärkung des Glaubens. Bissen Sie nicht, daß aus dem Felde erreichen ist. Ebenso erkennt man immer mehr, daß einzelne Maß­jemand, der nicht kirchlich getraut ist, fofort Urlaub nahmen nichts nügen, sondern nur ein vollkommen zusammen­erhält, wenn er dieie Trauung nachholen will? Es hängendes System. Während des Krieges kann man dies System gibt viele derartige Leute. Einer schreibt mir nicht aufgegeben und irgendein Gebiet wieder bem freien Handel fibergeben. Als Beauftragter der Gemeinden hat er no ein weites Tätigkeitsgebiet; daß die Vertreter der Händler sich zu Organisationen zusammenschließen, ist zu begrüßen. Um unredlichen Schiebungen vorzubeugen, barf nicht gebulbet werden, daß ein Pro­duft verschiedene Preise, je nach seiner Herkunft hat. Eine große Gefahr für den Kleinhandel mit den Lebensmitteln ist, daß halbe Arbeitskräfte, Striegsbefchädigte und Striegerwitwen, sich ihm au wenden und unterstützt von ihrer Mente eine schwere Konkurrenz ausüben. Dieser Gefahr muß namentlich nach dem Striege besondere Aufmerksamkeit zugewandt werden. Die Preisfrage ist natür­lich sehr wichtig. Hier werden

mit tiefster Beschämung

davon, aber, sagt er, was tut man nicht, um seine Frau und Kinder einmal wieder zu sehen. Ein anderer schreibt frivol darüber und macht sich luftig, daß die Borgefeßten fo dumm find". Will man folche Sorte von Religiofität baben oder ist man blind gegen diese Wirkungen des Erlasses? Gerade diejenigen, die es ernst mit ihrer Ueberzeugung nehmen, leiden unter dieser ungerechten Bragis am meisten. Hunderttausende fämpfen draußen, die in feinem innerlichen Verhältnis zur Kirche mehr stehen, sie sind genau fo gute Soldaten wie jeder andere, werden jetzt aber zu Soldaten und Patrioten giveiten Ranges gemacht.

Nicht anders steht es mit der Behandlung der Juden. Fortlaufend verkündet das Kriegsministerium seinen guten Willen, feine Handlungen aber sind so ungeschickt wie möglich. Was soll denn bei der angeordneten Statistit herauskommen. Wir wissen ja, daß die jüdische Bevölkerung in bezug auf förperliche Tüchtigkeit nicht mit pommerschen Bauern und bayrischen Hola fnechten verglichen werden kann. Eine Jahrtausende lange Absper­rung von törperlicher Betätigung fann an einer Masse nicht spur­los vorübergehen, obwahl es übrigens auch viele Juden gibt, die draußen jede Arbeit leisten. Jeder Kompagnieschreiber bekommt das Schriftstück des Kriegsministeriums in die Hand, und

jeder Jube ist dadurch ohne weiteres der Feigheit mindestens verdächtig.

Auf solche Weise macht man freilich jüdische Vorgesetzte unmöglich. Ohnehin ist der Antisemitismus im Heere nicht etwa nicht vorhanden. Mit welcher Begeisterung zogen nicht zahl­reiche Juden von der Schulbank, von der Akademie, von dem Bureau hinaus und auch ältere; ich erinnere nur an unseren unvergeßlichen Frank. Aber ber

Abg. Dr. Quard( Soz.):

Im 18. Armeekorps beginnt die Judenstatistit mit den Worten: um den ungerechtfertigten Vorwürfen in der Bevölkerung wegen Be borzugung der Juden entgegentreten zu können." Das ist gana etwas arberes, als was das Kriegsministe­rium uns als Zweck der Erhebung bezeichnet hat. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? In dem Befehl des 18. Armeekorps heißt es weiter: die unteren Stellen sollen die Juden, die fie bisher befchäftigt haben, für die Zeit der Statistik periodisch ablösen. Statistisch würden also weniger Juden als im Bureaudienst tätig erscheinen, als tatsächlich beschäftigt waren.( Sört! hört!) Die unteren Militärbehörden tommen eben durch die Erhebung offen­bar in Konflikt zwischen ihren statistischen und praktischen Pflichten. Sie wissen einerseits, daß die geschäftliche Begabung der Juden ihre Verwendung im Bureau vielfach empfiehlt, andererseits haben sie natürlich den Wunsch, nicht etwa die Juden als bevorzugte Drückeberger erscheinen au laffen, Die fonfeffionelle Sta tist it bringt also weder richtige 3ablen, noch trifft sie die wirtlichen Drüdeberger jeder Konfession. ( Sehr wahr!) Diefen müßte man mit ganz anderen Maßnahmen energisch zu Leibe gehen; dabei würde die Regierung der Unter­stützung des gangen Reichstags sicher sein.( Bravo  ! bei den Sozial­demokraten.)"

Abg. Dr. Cohn( Soz, Arbg.):

erwähnten Vermerk des Oberkommandos in den Aften: Weinberg Im Fall Weinberg hat Oberst Wrisberg zu dem von mir ist unter keinen Umständen zu entlassen!" nichts gesagt.( Hört! hört!) Die Ausführungen des Generals v. Stein machen feinem guten Herzen alle Shre. Ist er davon überzeugt, daß er mit seiner Auffassung recht hat, so rate ich ihm, feine Rede in den Schüßen­gräben verteilen zu laffen. Ich glaube, das Gelächter, das dann entstehen würde, würde uns bis hierher erreichen.( Sehr gut! bei der Soz. Arbg.)

Damit schließt die Debatte. Die Resolutionen der Kommission werden angenommen.

Es folgt die Debatte über die

Ernährungsfragen.

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Enttäuschungen der Verbraucher

auch in Zukunft nicht ausbleiben. Es geht nicht an, zu plöglich in gewordene Preisentwicklungen einzugreifen. Eine berabſegung der jährigen Mastperiode kommen. Rindviespreise wird aber auf jeden Fall nach Abschluß der dies­Die Unmöglichkeit eines Bro buttions zwanges ist vor furдem in den Sozia liftifen Wonatsbeften" durch Herrn Stalisti in ein paar treffenden Säßen schlagend nchgewiesen worden.

neuen Ernte im Herbst 1917 nicht durch­fommen. Wenn die gesamte Bevölkerung ihre Pflicht tut,

Es wird oft von der Verärgerung gefprocen. Ich habe mich über den Ausdruck sehr geärgert.( Seiterkeit.) Man darf sich im Striege über folche Dinge nicht ärgern, man muß seine Pflicht tun. Jeder mag seine Empörung in der schärfsten Weise äußern, aber er foll troßdem tun, was notwendig ist. Jeder muß fich sagen, daß seine Entbehrungen lange nicht so schlimm sind, wie die an der Front. Unsere Truppen find darüber nicht ber­ärgert, und der Geist, der an der Front herrscht, sollte auch hinter der Front herrichen.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Die Kommission empfiehlt als Ergebnis ihrer ausführlichen Bei den Wohlhabenden!) Bei den Wohlhabenden ganz be­Beratungen sechs Anträge dem Reichsfangler zur Berücksonders, das gebe ich zu. Ich erkenne dankbar an, daß alle Be­sichtigung und 80 Anträge als material zu überweisen. völkerungstreife ihre Pflicht tun. Aber überall gibt es auch Leute, Die Abgg. Ablaß  ( Bp.) und Genoffen beantragen eine Reio- die sie nicht tun und benen entschieden entgegengetreten werden muß. alte erbärmliche Antisemitismus macht sich wieber breit. Intion, die den Reichskanzler ersucht, für eine Vermehrung leber den Klagen bitte ich den Ernst der Zeit nicht zu vergeifen. Man Erbärmlich ist es, wenn man in einer Zeit der höchsten Erregung, der Schlachtungen von Mindvieb und eine entsprechende soll die Schwierigkeiten der Kriegswirtschaft auch nicht überschäzen. die die Zusammenfassung aller Kräfte erfordert, wo jeber nur an Erhöhung der Fleischration der Zivilbevölkerung sowie Ich darf nad pflichtgemäßer Prüfung unserer Gesamtlage er­Einheit und Treue denken soll, erbärmlich ist es, wenn da ein Mit- erabfezung der Höchstpreise für Minder Sorge auflären, daß keine Gefahr besteht, als tönnten wir bis zum fämpfer den andern wegen seiner Nafe mißachtet und beschimpft. tragen und in Erwägung darüber einzutreten, ob nicht der freie infeßen ber Das ist ein trauriger Beweis einer verkehrten Grziehung im Volfe Bandel in Rindvieh wiederherzustellen sei. und im Heere. Auch werden den Juden bei der Beförderung Abg. Mumm( D. Fr.) beantragt in einer Nesolution au ver­aum Offizier alle möglichen Schwierigteiten gelangen, daß jeder Verwandlung von Nährstoffen in alkoholische macht; da wird nicht jedem Tüchtigen freie Bahn gewährt. Und Getränke nach Möglichkeit entgegengetreten werde. dieselben Kreise, die soviel auf Religiosität geben, sind sehr zufrieden, wenn ein Jude den Glauben wechselt. Ist das das Ehrgefühl, das von einem Offizier zu fordern ist, ist das der sittliche Ernst, auf den als Berichterstatter referiert eingehend über die Verhandlungen der das deutsche Volt sich immer so viel zugute tut? Bon zwei jungen Leuten, die nach ausgeheilter Verwundung zum Offizierkursus tamen, wurde der eine, ein Jude, plößlich abberufen. Auf meine Anfrage erhielt ich die Auskunft, er fei für einen anderen Kursus vorgesehen. Seitdem ist ein Jahr darüber vergangen, und er ist nie zu einen Kursus einberufen. Dieser junge Mensch war aber nicht verbittert, er tat feinen Dienst freudig, bis er fiel; er hatte gehofft, an dem Deutschland   nach dem Kriege mitbauen zu dürfen, daß Wahrheit und Schönheit darin herrscht. Sorgen wir dafür, daß die leberlebenden nicht schließlich die Toten beneiben, weil sie ein rasches Ende für das Vaterland gefunden haben, während wir einen hoffnungslosen Kampf gegen Kleinlichkeiten führen müssen.( Sehr wahr! bei den Sozial­bemokraten.)

Auch die

Nichtbeförderung von alten erfahrenen Unteroffizieren macht böses Blut und war schon in Friedenszeiten nicht gut. Das deutsche Volf muß sich auf Entbehrungen gefaßt machen, die es noch nicht erlebt hat. Trotzdem muß der Mut und die Freude am Baterland aufrecht erhalten werden. Das ist die Vorausseyung des Sieges, den wir alle wünschen. Aber dies Gin­heitsgefühl wird gefährdet durch alle diese Dinge. Ich verneige mich vor dem französischen   Volfe, das feinen lebten Bluttropfen zu opfern bereit ist für das, was es als seine Vaterlandspflicht erkannt hat.

Kommiffion.

Abg. Graf Westarp( f.)

in

die Erzeuger im Erzeugen und Abliefern, die Verbraucher in diesem Wirtschaftsjahr der Blan unserer Gegner, uns auszu Sparsamkeit, ſo iſt es abfolut sicher, daß auch hungern, zu schanden werden wird.( Lebhafter Beifall.) Das Haus vertagt sich.

Nächste Sigung: Sonnabend 10 Uhr.( Antrag auf Ver­tagung des Hauses bis zum Februar, fleinere Vor­lagen. Fortseßung der Ernährungsdebatte.) Schluß 8 Uhr.

Aus der Partei.

Französische   Kritik am ,, Vorwärts".

Präsident des Kriegsernährungsamts v. Batocki: Um spätere Enttäuschungen zu vermeiden, werden wir bei der Berteilung der Lebensmittel gerade in den ersten Monaten des neuen Erntejahres sehr vorsichtig sein müssen. Unser Hauptziel bleibt, uns von der Einfuhr möglichst ganz unabhängig zu machen. Erreichen wir das, dann nüßen unseren Feinden all ihre Ab­sperrungsmaßregeln auch in Zukunft nichts. Das Durchhalten fann natürlich nur ein Inappes fein. Die Erfahrung des Vorjahres mit Die Humanité" wendet sich in ihrer Nummer pom feiner schlechten Körnerernte hat den Beweis geliefert, daß wir aus 25. Oftober gegen den Artikel Stampfers Frieden und eigener Straft durchhalten können. Redner gibt einen furzen Süd Barteistreit", in dem unter Hinweis auf Renaudels Artifel blick über die ersten beiden Kriegsjahre. Jezt im dritten Striegs gegen Scheidemann   ausgeführt war, wie das taktische Ver­erntejahre wird die Aufgabe der Landwirtschaft immer fchwieriger. Es fehlt immer mehr an menschlichen und halten der Arbeitsgemeinschaft" das Mißtrauen der fran­tierischen Arbeitsfräften. In fehr vielen Betrieben fehlt auch der zösischen gegen die deutschen   Sozialisten verschärfe. Sie gibt eigentliche Herr. Die Untenntnis der Bedeutung dieser Schwierig den Artikel wieder und knüpft an ihn folgende Bemerkung feiten für die Landwirtschaft hat manche unberechtigte Kritik ge­zeitigt. Auf die Erfolge, die trotzdem errungen sind, fönnen wir stolz sein. Erfreulich ist, daß die Ernte an Heu und Stroh dies mal doppelt so groß ausgefallen ist wie im Vorjahre. Der Anbau von Roggen und Weizen hat erheblich zugenommen. Wenn an einzelnen Stellen mehr Safer und Gerste gebaut wird, ist das auch kein ebler. denn die Körnerarten find in der Kriegswirtschaft gegenseitig vertretbar. Die Frühdruschprämie hat ihren Zwed erreicht. Ohne sie wäre

Homos:

"

Es ist zweifelhaft, ob Stampfer aufrichtig davon überzeugt ist, daß der Artikel von Renaudel den Beweis dafür erbringe, daß der Konflikt zwischen der französischen fozialistischen Partei und der deutschen   Sozialdemokratie ohne die Aktion der Arbeits­gemeinfchaft weniger scharf fein würde. Der deutschen   Oppofition fagen, wie es Stampfer tut: Sebt, die anderen berufen sich auf euch, um die Mehrheit zu bekämpfen, heißt vorgeben, zu glauben