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Zum Rücktritt des Freiherrn v. Soden.

einzelne Kanonenschüsse bei Silistria   und Cernavoda. In ders Feuer im Hofpitalschiff. London  , 8. Dezember.  ( W. Z. B.) Walachei   verfolgen die verbündeten Heere die sich östlich von Reutermeldung. Ein Hospitalschiff, das mit einer Anzahl deutscher Den baherischen Ministerwechsel begrüßt unser Münchener Bukarest zurückziehenden russischen und rumänischen Armeen. Berwundeter an Bord nach Vlissingen   fuhr, um dort englische Ver- Parteiblatt mit einem Endlich!" überschriebenen Leitartikel, dem wir Unsere Truppen haben bei Tutrakan   die Donau   überschritten. zurückkehren. Die Verwundeten wurden auf ein anderes Schiff folgende Ausführungen entnehmen:

Die feindlichen Heeresberichte.

Französischer Bericht vom 8. Dezember nachmittags: Am linten Ufer der Maas   warfen die Franzosen die Deutschen  aus einem Teile der Schüßengräben zurüd, welche diefe am 6. De zember auf den Osthängen der Höhe 304 besetzt hatten. Anderwärts berlief die Nacht ruhig. Orientarmee: In der Nacht vom 6. zum 7. Dezember machten die Deutschen   und Bulgaren   einen heftigen Gegenangriff auf die Stellungen der Serben im Abschnitt Staravina östlich der Cerna. Drei aufeinanderfolgende Angriffe wurden durch die Serben zurüdgewiesen. Allgemein verhinderte das schlechte Wetter Unter­nehmungen während des gestrigen Tages.

Vom 8. Dezember abends:

An der Sommefront ziemlich starke Tätigkeit der Artillerie im Abschnitt von Bouchavesnes und vor Biachas. Im Walde von Apre­mont hat der Feind bei einem Angriff am Vormittag in einigen Grabenstücken Fuß gefaßt; ein lebhafter Gegenangriff unserer Truppen hat ihn sofort daraus zurückgeworfen. Von der übrigen Front nichts zu melden.

Belgischer Bericht. Nichts Besonderes an der Front. Englischer Bericht vom 8. Dezember nachmittags. Von der letzten Nacht ist nichts zu melden außer wechselseitiger Beschießung mit Unterbrechungen.

Vom 8. Dezember abends. Der Feind beschoß heute unfere Front südlich der Ancre und im Gebiet Gueudecourt- Ranfart. Wir übten durch Beschießung verschiedener, hinter den feindlichen Linien liegender Punkte Wiedervergeltung.

Russischer Bericht vom 8. Dezember. West front: An der Front Golubica Baniaki beschoß der Feind unsere Stellungen mit Mine, die eine start zerstörende Wirkung hatten. In der Gegend von Potutora Dzifelana heftiges Gewehr- und Geschüß­feuer. In den Waldkarpathen unternahmen unsere Ab­teilungen einen Angriff auf eine Höhe fünf Werst südlich von Jawornik. Der Kampf geht dort weiter. Das Ergebnis ist unbekannt. Acht Werft nordöstlich des Torongberges griffen unsere Aufklärer eine feindliche Feldwache an und zersprengten sie. Rantajusfront: In Richtung von Saltig griffen unsere Abteilungen die Türken an, welche eine Höhe bei Sattiz besezt hielten, vertrieben sie und machten Gefangene.

Rumänische Front: Im Trotus- Tale wurden feindliche Angriffe abgeschlagen. In der Walachei fezten die rumänischen und die russischen Truppen nach Befegung Bukarests   durch den Feind den Rückzug fort. In der Dobrudscha   und an der Donau   Ruhe.

wundete abzuholen, mußte wegen Feuers im Schiff nach Dover  

gebracht.

Herr v. Soden brachte für seine Tätigkeit einen solchen Wust Eine italienische Munitionsfabrik explodiert. Wie Mailänder reaktionärer sozialökonomischer Anschauungen mit, daß man mit Blätter melden, ereignete sich in der Provinz Alessandria   in einer diesen bequem ein Dußend Reichsräte für die angemessene Erledi­Munitionsfabrit eine Gyplosion. Die Untersuchungen er- gung der Geschäfte dieses hohen Hauses ausstatten konnte. Im gaben, daß ein verbrecherischer Anschlag ausgeschlossen ist. Reichsrat selbst hat Herr v. Soden trefflich mit seinem Pfund real­Mehrere Fabrikschuppen liegen in Trümmer. Die Grplosion for- tionärer Urväter- Weisheit gewuchert. Seine Scharfmachereien für derte 50 Opfer. den Eisenbahnerrevers in dieser hohen Körperschaft sind ein wertvolles Stück Zeitgeschichte.

jeggen.

In partibus infidelium. In der katholischen Kirche   gibt es Bischöfe ohne Bistum; ihnen wird dem Namen nach ein im Gebiet Mit seiner hier nur kurz angedeuteten geistigen Ausstattung der Ungläubigen liegender Amtssig geteilt ,, in partibus infidelium". mußte selbstverständlich Herr v. Soden überall wie ein Bleigewicht Nun melden Krakauer Blätter, daß in Petersburg   infolge des auf die Entwidelung der innerpolitischen Verhältnisse Bayerns Rücktritts des früheren Oberpol zeimeisters von Warschau   ein wirken. In ängstlicher Rücksichtnahme auf die Wünsche reaktionär neuer Obertojak namens Pjedlom ernannt worden sei. Damit die agrarischer Kreise gab er z. B. dem Gemeindebeamtengeset einen Zu­eute glauben, Väterchen habe in Warschau   doch noch wat to schnitt, dem die moderne Gemeinde mit ihren neuen sozialen Bedürf­nissen längst entwachsen war. Ja, teilweise erhielt dieses Gesetz Frühere Sperrstunde überall. Konstantinopel  , 9. Dezember. direkt den Charakter eines Ausnahmegesetes gegen die ( W. T. B.) Einer Anordnung der hiesigen Polizeidirektion zu demokratisch- sozialistischen Glemente, die sich be­folge, müssen alle kleinen Schenken um sechs Uhr nachmittags, alle mühten, den Aufgabenkreis der Gemeinden sozial zu erweitern und Gastwirtschaften und großen Bierhäuser um neun Uhr, Kinos und die Eristenzbedingungen der großstädtischen Massen hygienisch und Theater, Rauchtheater um Mitternacht, Milchläden und Zuckerbäcke­kulturell zu festigen und zu stärken. reien um ein Uhr früh schließen. Auch in Desterreich ist eine entsprechende Verordnung ergangen.

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Politische Uebersicht.

Abgeordnetenhaus.

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Der Krieg kam mit seinen riesenhaften neuen sozialen und wirt­schaftlichen Forderungen aber der alte Herr v. Soden blieb. Die großen wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen der Kriegszeit ver­langten ein weitsichtiges, vorwärtsschauendes Auge, aber das des Herrn v. Soden war beängstigend kurzsichtig und ganz rückwärts ge­richtet. Es war ja schließlich nur auf die großagrarischen Interessen einer längst vergangenen Zeit eingestellt. In den Tagen, da man einen festen Eingriff in die Preistreibereien wuchernder Produzenten und Verkäufer erwartete, dachte der Berater des Herrn v. Soden, der Die Sonnabendfizung des preußischen Abgeordnetenbaufes Edle v. Braun, den erhabenen Gedanken von der Logik des Geld­wurde ausgefüllt durch die ersten Lesungen der Hibernia"-Vorlage beutels aus. Eine philosophische Theorie des Preiswuchers, die für und des Wohnungsgesetzentwurfs. Beide wurden Kommissionen die praktische Philosophie der Lebensmittelverteuerer wegweisend sein überwiesen, die erstere der verstärkten Staatshaushaltskommission, mußte. Den schlemmenden Pöbel konnte man ja nur dadurch zur lettere einer besonderen Kommission.

Hibernia" und Wohnungsgefez.

Sparsamkeit, zum Haushalten mit den knapp werdenden Lebens­mitteln erziehen, wenn man ihm diese möglichst hoch im Preise hin­auftrieb und so des Volkes wüste Völlerei in Brot, Kartoffeln, Fett und in anderen sybaritischen Genüssen kraftvoll steuerte. Und diese Lösung der Ernährungsfrage stieß auf weitestes Verständnis bei den Kriegswucherern.

Die Vorlage über den Ankauf der Hibernia" begegnete auf den verschiedensten Seiten des Hauses einer scharfen Kritik. Zwar stellte sich Abg. Pappenheim namens der Konservativen ihr mit einem gewissen Wohlwollen gegenüber, aber im einzelnen brachte er doch zahlreiche Bedenken vor, und vor allem lam die Furcht vor einer Ausdehnung des Staatssozialismus   in seinen Worten nur allzu deutlich zum Ausdruck. Noch auffälliger urteilte Abg. Defer( Wp.), getreten. Er ist als Mann der Arbeit bekannt und findet jetzt ein Herr v. Brettreich ist nun an die Stelle des Herrn v. Soden der nachwies, daß der Kauf unter höchst ungünstigen Umständen er- riesiges Tätigkeitsfeld vor. Es bleibt abzuwarten, ob er die harten folge. Auf den gleichen Standpunkt stellte sich Genosse Hue, der Widerstände, die unter dem System Soden von strupellosen Speku Wie die Duma Trepoff empfing. fich grundsäglich als Freund der Verstaatlichung erklärte und gerade lanten und Profitmachern gegen eine durchgreifende Lösung der Wie die Frf. 3tg." nach russischen Blättern berichtet, tam es deshalb zu einer Ablehnung des Entwurfs tam, einmal weil der Lebensmittelversorgungsfrage aufgetürmt wurden, mit fester Hand beim Auftreten des neuen Ministerpräsidenten in der Duma zu Ankauf fo teuer ist, daß der Staat dabei ein schlechtes Geschäft beiseite schieben wird. Wir Sozialdemokraten, die wir nicht aus so­Rabauszenen, die ein bezeichnendes Schlaglicht auf die innerpolittiche machen würde, zweitens weil infolge bessen die Kohlenpreise hoch genannten agitatorischen" Gründen und ohne jeden materiellen Lage in Rußland   werfen. Als Trepoff sich auf der Rednertribüne gehalten werden würden und drittens weil er daraus eine Er- Hintergedanken zeigte, brach auf der Linken ein ohrenbetäubendes Lärmen Ios. Schwerung der staatlichen Verwaltung und der Verstaatlichung des reichenden Volksernährung immer wieder und wieder gegen die -, sondern im drängenden Interesse einer aus­Nachdem der Lärm ununterbrochen eine Viertelstunde anhielt, ohne Kohlenbergbaus überhaupt befürchtete. daß es Trepoff gelang, zu Worte zu kommen, verließ der neue Sodensche Mißregierung Sturm laufen mußten, wollen ihm bei dieser Ministerpräsident die Tribüne, worauf die Sigung unterbrochen Günftigere Aufnahme fand der Wohnungsgefeßentwurf. Ausführungsarbeit behilflich sein. Wir müssen aber gerade in dem wurde. Ob man inzwischen die Störer hinausgeworfen hat, wird wenn sich auch alle Parteien mit der endlichen Regelung des Augenblick, da Herr v. Brettreich sein Amt antritt, unsere Forderung nicht gefagt. Dder follte Trepoffs Rebe gar nicht gehalten, sondern Wohnungswesen einverstanden erklärten, so wurde von den erneuern: vollständige Kursänderung in der bayerischen Wirtschafts­nur über sie berichtet worden sein? Rednern der bürgerlichen Linfen   Protest eingelegt gegen die und Sozialpolitik! Versuche einer Einschränkung des Selbstverwaltungsrechts Ser Gemeinden. Diefem Protest schloß sich namens der ozialdemokraten Genosse Hirsch an, der unumwunden zugab, daß der Entwurf in gewisser Beziehung einen Fortschritt bedeute, Frankfurt   a. M., 9. Dezember. Dem New York   Financial aber in anderer Beziehung selbst hinter den bescheidensten Anforde forde= Chronicle" zufolge hat man in Washington   von einem geheimen rungen weit zurückſtehe. Das gelte besonders von den Vorschriften Abkommen zwischen England und Holland   Kenntnis erhalten, wo über Wohnungsordnungen und Wohnungsaufsicht. Wenn es sich nach England, um Deutschlands   Nahrungsmittelzufuhr aus Holland   hier um den ersten Schritt der Neuorientierung handle, so danke er unmöglich zu machen, sich verpflichtet, Holland   alle überflüssigen für eine solche Neuorientierung, denn sie komme im wesentlichen Waren abzukaufen und über die Marktpreise noch hinaus das zu darauf hinaus, die preußische Eigenart aufrecht zu erhalten, die zahlen, was Deutschland   willens war, mehr anzulegen. Holland   Rechte der Gemeinden zu schmälern und das platte Land zu bevor­habe sich verpflichtet, England 25 Proz. seiner Butterproduktion, 75 Proz. seiner Kondensmilcherzeugung. 50 Proz. der Schweine und augen. Seine Freunde würden sich bemühen, den Entwurf annehmbar Hammelschlachtungen, 25 Proz. der Kartoffeln und 15 Broz. der zu gestalten. Sollte das nicht gelingen, so sei es besser, die ganze Räseerzeugung abzutreten. Frage reichsgefeßlich zu regeln.

Ein englisch  - holländisches Geheim­abkommen?

( Frankf. 8tg.")

Am Montag stehen fleinere Vorlagen und die zweite Lesung des Schätzungsamtsgesetzes und des Gesezentwurfs über die Stadtschaften auf der Tagesordnung.

Kein Flämisch im Belgischen  ! Amsterdam  , 8. Dezember.  ( W. T. B.) Dem Limburgischen Courier" wird von der belgischen Front geschrieben, daß die Armee zwar zu 80 Proz. aus Ia men bestehe, daß aber trotzdem alle Armeebefehle französisch erscheinen und nie ins Flämische über­feizt werden. In einem belgischen lebungslager wurden flämische bon Soldaten bestraft, weil sie die Uebersetzung einer franzöfifchen Mittag, teilung ins Flämische verlangten.

Sozialistischer Wahlsieg in Lublin  .

Reichstagskommission für Lieferungsverträge. Der Staatssekretär des Innern hat die Kommission zur Prüfung Verträgen über Kriegslieferungen zur ersten Sigung auf Diens­den 19. Dezember eingeladen.

Die Kommission ist auf den Wunsch des Reichstags hin ge­bildet worden, und die Sozialdemokraten haben auf ihre Ein­berufung hingedrängt. Zur Frage der Kriegsgewinne und ihrer Besteuerung fann die Kommission wertvolles Material liefern.

,, Sozialistische Sonderbestrebungen".

Lublin  , 8. Dezember.  ( W. Z. B.) Wie die Blätter mel­den, sind bei den gestrigen Stadtwahlen aus der fünften Kurie a cht Sozialisten, zwei Kandidaten des jüdischen Den tieferen Sinn der sozialdemokratischen Politit und zwei Kandidaten des vereinigten polnischen Wahlkomi- in dieser Zeit erkennt mitunter das geschärfte Auge des Gegners tees gewählt worden. Von 8483 Wahlberechtigten haben sich besser als das durch äußere Begleitumstände geblendete- manches 5633 an der Wahl beteiligt. Auf die Liste der Sozia- Barteigenoffen. So schreibt die Deutsche Tageszeitung": Iisten sind 3501 Stimmen entfallen, während die Liste der nationalen Arbeiterpartei nicht die erforderliche Stim­menzahl erhielt.

Vom Aufstand in Arabien  .

Konstantinopel  , 4. Dezember.  ( W. T. B.)( Verspätet einge­troffen.) Wie hiesige Blätter melden, sind die südwestlich Medina operierenden türkischen Truppen bis zum Paß von Dschedaida vor­gerückt, ohne irgend eine Spur von Aufständischen zu treffen. Der Sohn des aufständischen Emirs von Mekka  - Freisal, der sich in der Richtung nach Jambo im Rückzug befunden hatte, habe sich nun­mehr nach Stabieh, halbwegs westlich der Straße Medina- Metta ge= wendet, um sich mit seinen Brüdern zu vereinigen. Viele ſeiner die Anhänger hätten ihn verlassen. Zwei einflußreiche Scheikhs der Gegend von Dichedaida sind in Medina angekommen und haben sich dem rechtmäßigen Emir, Scheich   Ali Haidar Pascha, unter worfen.

Kleine Kriegsnachrichten.

Der türkische   Senat bewilligte einen Kriegskredit von 15 Mil­lionen Pfund. Enver Pascha   sprach über die Erfolge in Rumänien  . Die verbündeten Truppen sind mit Fahne und Musik in Bukarest  eingezogen. Die Stimmung der türkischen   Bevölkerung sei opfer­freudig und siegesgewiß.

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Siegeslauf.

Die Kreuzzeitung  " schreibt peinlich betroffen:

Die Beratung des Hilfsdienstgesezes ist bekanntlich benutt worden, um große Erfolge einmal für die Gewerk schaften und andererseits für das Mitbestimmungs­recht des Reichstages durchzusehen, und jeder Versuch, diesen Siegeslauf zu hemmen- mochte solcher Versuch für den Vertreter der Verbündeten Regierungen noch so unumgänglich nötig sein, war von vornherein verurteilt, sehr ungeduldigem und ungnädigem Widerspruch zu begegnen. Bei dem großen Ein­fluß, der der Sozialdemokratie eingeräumt ist, werden ähn­Tiche Vorkommnisse sich, da die Regierung deren Forde­rungen doch nicht ohne Vorbehalt erfüllen kann, wohl noch so manches Mal wiederholen.

Kann sein!

Bassermann will weiter kämpfen. In der Nationall. Rund­schau" äußert Herr Bassermann seine Furcht, daß man uns auf internationalen Kongressen um die Früchte des Sieges betrügen wird". Diesen Weg aber wollen wir nicht gehen. Dafür ist das bis uns die Siegesfrüchte reifen, bis uns teuflische, in Jahrhun deutsche Blut nicht geflossen. Wir müssen kämpfen und durchhalten, berten erprobte Staatskunst nicht mehr betrügen kann, bis der deutsche Sieg das Werk frönt." Etwas weniger Angst vor diplomatischen Verhandlungen und etwas mehr deutsche Staats­funst wäre besser.

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Fürst Otto Salm zu Horstmar   fällt in der Goslarschen Zei­tung" folgendes Diktum: Ein Frieden nach Scheidemannschem Rezept, der weder militärisch unsere Stellung berbessert, noch uns wirtschaftlich die Möglichkeit gibt, unsere Kriegskosten durch unsere Feinde zahlen zu lassen, bedeutet Deutschlands   Untergang." Wie aber, wenn die Feinde dem von Goslar   erlassenen Zahlungsbefehl nicht nachkommen? Müssen wir dann untergehen?

Letzte Nachrichten.

Dank an Hindenburg.

Der Kaiser hat Hindenburg   das Großkreuz des Eisernen Streuzes verliehen. In dem Begleitschreiben heißt es:

Von neuem haben Sie große Operationen mit seltener Um­sicht, in glanzvoller Anlage und mit größter Energie in der Durchführung mustergültig geleitet und mir in vorausschauender Fürsorge die Maßnahmen vorgeschlagen, die den getrennt an­marschierenden Heeresteilen zu vereinigtem Schlagen den Weg wiesen. Ihnen und Ihren bewährten Helfern im Generalstabe gebührt dafür aufs neue der Dank des Vaterlandes."

Die foziale und demokratische Politik, feststehend auf dem Boden der Wirklichkeit", erstrebt mit Hilfe flugen Handelns und Benüßung der Tatsachen" Einfluß und Herrschaft des Wolfes". Man bejaht keineswegs den gegenwärtigen Staat, nein, man benügt nur die gegebene Form des Staates, um ihn auszugestalten", das heißt ihn durch positive Mitarbeit au erobern". Hierbei versteht man alles zu vermeiden, was der Erwerbung politischer Macht im Wege steht. Mit diesen furzen Strichen ist die sozialdemokratische Grundstellung zum Krieg und der Beteiligung an demselben gekennzeichnet. In gleicher Richtung bewegt sich die grundsätzliche und praktische Be wertung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Gegenwart. Die Deutsche Tageszeitung" sieht dagegen in den Anleihen, der Staat zum Zweck seiner Erhaltung beim Sozialismus machen muß, nur etwas Borübergehendes. Sie schreibt zum Schluß: Rom  , 9. Dezember.  ( W. T. B.) Nach einer viertägigen Wir halten es ebenso für pflichtmäßig geboten, feinen Zweifel darüber zu lassen, daß wir die gegenwärtigen Verhältnisse einer Diskussion der Regierungserklärung, die mit einer Antwort zentralistischen Behandlungsweise als einen Not stand ansehen Bosellis an die verschiedenen Redner schloß, nahm die italie­und uns allen Versuchen, diesen Notstand als einen Dauerzustand nische Kammer in namentlicher Abstimmung mit 376 gegen oder gar zukünftigen Jdealzustand auszugestalten" entschieden 45 Stimmen die Tagesordnung des Abgeordneten   Ca­widersetzen werden. Und mit uns tut das gewiß der klar mera an, die der Regierung das Vertrauen ausspricht und blidende Teil der deutschen   Nation, der das Waterland unter fagt, daß die Kammer nach Anhörung der Regierungs­allen Umständen über die Partei und sozialistische Sonder erklärungen diese billigt. bestrebungen stellt.

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Vertrauen für Boselli.

Die fünftige Entwidlung unserer Wirtschaftsverfassung wird Die Times" ist zufrieden. wohl von ganz anderen Faktoren abhängen als vom Willen der Rotterdam  , 9. Dezember.  ( W. T. B.) Nieuwe Notter­Fliegerbomben auf ein Lazarett.( W. T. B.) Berlin  , 9. Dez. Deutschen Tageszeitung". Verwahrung möchten wir aber gegen die damiche Courant" meldet aus London  : In einem Artikel spricht Nachdem am 4. und 5. November feindliche Flugzeuge ein Reserve- häßliche Unterstellung einlegen, als ob wir sozialistische Sonder die" Times" ihre Zufriedenheit mit der neuen Regierung aus und hospital in Drénovo, auf dem das Abzeichen des Roten Kreuzes deut- bestrebungen" über das Vaterland" stellten. Für uns ist das schreibt: Zwei große Dinge sind bereits erreicht: Der Geist des lich sichtbar war, mit Bomben großen Kalibers belegt und neben einem Vaterland gleichbedeutend mit den Menschen, die dieses Land wird auf einer kleinen Körperschaft von Männern ruhen. Wir wer Pazifismus ist verbannt und die Leitung des Krieges Materialschaden auch einen Todesfall verursacht hatten, hat die bul­garische Regierung gegen diese erneute Verlegung der Genfer   Kon- bewohnen, und ihren Interessen dienen wir als Sozialisten, indem den nicht mehr von deutscher Seite zu hören bekommen, daß vention durch die Entente, die behauptet, für die Aufrechterhaltung wir das Recht der Arbeit gegen Grundrente und Kapitalherrschaft englische Staatsmänner auf Friedens gerede des Wechts und der Verträge zu kämpfen, energischen Protest ein berfechten. Wir verfolgen nicht Sonderbestrebungen", sondern be- Iauschen, und wir werden weder im eigenen Lande noch im gelegt. tämpfen fie! Felde abwarten und zusehen,