Nr. 19.- 1917.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 20. Januar.
Die erste Arbeitsschicht.
Run ging es im Lazarettzug der Heimat wieder entgegen! Die Erinnerung an die schweren Tage der letzten Zeit lag dunkel hinter mir. Wie aus verdämmernder Ferne, aus immer dichterem Nebel flangen mir nur noch einige Worte in den Dhren, die der Leutnant zulegt zu mir sprach: Bald wieder kommen, der Waffenmeister wird nötig gebraucht."
Der Leutnant ahnte nicht, daß ich vom Feldlazarett einem beutschen Lazarett überwiesen werden würde.
Bald wiederkommen!"
Im Rattern des Buges wandelte es sich zum bald heimtommen". Und das heim kommen lag in leuchtender Nähe vor mir. Und ich kam heim!
Und kam dann nach der Lazarettentlassung und dem üblichen Heimatsurlaub wieder zum Reservetruppenteil. Dort war schon für mich Erfag ins Feld geschickt worden.
Nun stand ich in der Waffenmeisterei am Schraubstock und harrte der weiteren Verwendung. Felddienstfähig!- Der Winter stand vor der Tür.
Aber noch hatte ich elf Vordermänner; alle erkrankt oder ber
wundet gewesen. In der Reihenfolge der Rückkehr zum Truppenteit erfolgte auch wieder das Hinausschiden ins Feld. Heute morgen hatte der Feldwebel mich rufen lassen: Waren Sie nicht beim Maschinengewehrtrupp Nr.?"
Zu Befehl, Herr Feldwebel!"
Der fordert wieder einen Waffenmeister. M. ist am... gefallen. Da sind Sie ja der Geeignetste; Sie kennen ja die Verhältnisse dort. Da werden wir wohl von der Reihenfolge abweichen müssen.
So schnell wieder hinaus zu müssen hätte ich nicht gedacht. Aber was war zu machen man mußte. Gern tat ich's nicht. Warum sollt ich's leugnen? Zweimal war ich schon draußen im Felde gewesen, na eine jede Kugel die trifft ja nicht.
Also zum drittenmal!
Mittags, nach der Paroleausgabe, werde ich wieder zum Feldwebel gerufen.
Ra, nun geht's also wieder los!
Ich weiß nicht, wie ich vom Feldwebel zurückgekommen bin. Nur das weiß ich, daß mir im Hinstürmen in unfere Stube einer, den ich anrannte, nachrief:„ Mensch, bist wohl verrüdt geworden!" Und in der Stube wollten meine Kameraden es nicht glauben, was ich ihnen erzählte: Befehl vom Generalfommando: Sofort zur ArbeitsLeistung bei der Firma G. in B. entlassen.
Bielleicht war es auch kein Befehl vom Generalfommando. Das hatte ja wohl im Truppenteil nichts zu befehlen. Aber mir war es einerlei.
Die Nachricht war zu überraschend gekommen. Eben noch hatte es gefchienen, als ob ich wieder ins Feld müßte, und nun war ich entlassen! Das strifte Gegenteil von dem, was ich erwartet nein, nicht das Gegenteil, etwas, an das ich überhaupt nicht gedacht hatte: ganz entlassen vom Militär.
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8war auch nicht ganz entlassen nur auf drei Monate bom Truppendienst zur Arbeitsleistung kommandiert. Aber das war ja ganz einerlei.
Hurra, wieder arbeiten!
Ja, am liebsten sollte ich gleich in der abends 11 Uhr beginnenden Schicht mit der Arbeit Beginnen. Ich sagte zu.
In der Fabrik erfuhr ich denn auch, weshalb ich vom Heeres-| manen aus. Besonders am Balkan und in Rußland war Hirje das dienst entlassen worden war. Der Meister hatte ja meine Adresse Hauptgericht. Der Hirse am nächsten kam die Bohne, und zwar notiert, ich hatte gedacht, um mir von der Fabrit, wie schon in der teilweise die Arten, die man heute nicht mehr genießt. Sie bildete erften Zeit nach der Einberufung, mal wieder ein Paket zu schicken! ein sehr wichtiges Nahrungsmittel auch der germanischen Völker, Reklamiert war ich worden! bei denen dazu dann noch als ursprüngliche Getreidearten Gerste und vor allem Hafer, später Roggen und wohl zulckt Weizen famen. Die Germanen ließen sogar ihre Götter bei den nor dischen, dem Meer nahe wohnenden Stämmen Heringe mit Hafer essen. Das ist ein Zeichen, daß ihnen diese Zusammenstellung gewiß ebenso vertraut war wie unserem Bolte der GegenViele fremde Gesichter, aber doch auch noch viele bekannte. Ich wart Heringe und Kartoffeln so daß man wohl den Hafer tam mir ordentlich bedrückt vor, so viele herzliche Worte, folche Bebei uns als den ältesten Vorfahren der Kartoffel bezeichnen kann, reitwilligkeit, überall. Der Vertrauensmann war gleich an mich bis er verdrängt wurde von den übrigen Getreidearten, die noch berangetreten:„ Na, Ludwig, nun müssen wir auch mal ernstlich heute neben der Kartoffel die Hauptnahrung des Volkes bilden reden: Zwei Punkte! Also wir helfen Dir uff de Beene, et is ja und die in früherer Zeit sie vollständig ersehen mußten. nich ville, aber jeder, der außen Felde kommt, fricht 10 Em. Wenn de denn mehr brauchst, frichst de mehr."
Aber Sie müssen bestimmt tommen, meinte der Meister. Und ich war da.
Nä, nä," sage ich, laß man! Ich bin ja nich verheirat't. Dett laß man für die Frau'ns zu Weihnachten, die könn's doch noch besser gebrauchen."
nehmen.
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diesem Blicke.
olle."
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Na, Ludwig, alter Junge, id fehe, Du bist ja immer noch der Und damit flopfte er mir wohlwollend auf die Schulter. Ich bin nicht müde geworden in der Nacht. Und die Arbeit wurde nicht schwer.
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Gewaltige Sonnenflecke.
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Nach der im allgemeinen recht schwachen Fleckentätigkeit der Er weiß nicht recht, ob ich Ernst mache oder Spaß. Und im Sonne während der letzten Monate hat sich, wie Artur Stenzel in Portemonnaie framend, sieht er mich von unten auf schief an: Na, lich umfangreiche Gruppe dunkler Massen in der Photosphäre geder Astronomischen Zeitschrift" mitteilt, plöglich eine außergewöhndet fricht'n jeder. Fast mußte ich seine Gabe mit Gewalt abwehren. ebildet. Die fortgefest tribe, regnerische Witterung hatte längere " Na, wenuste nich willst, dann könn's wir ja für die Frau'ns 3. Januar, an dem sich die Witterung aufklarte, trat die aufZeit hindurch feinerlei Sonnenbeobachtung ermöglicht; erst am Aber nun, Junge, mußte morg'n gleich zum Verband gehn und Dir Dein Verbandsbuch holen, dat deit in Dr- fallende Fledengruppe in Erscheinung. Im Fernrohr zeigte die nördliche Fleckenzone eine ganze Reihe mächtiger nung is." Fleden, deren Tegter, Auch da muß ich ihm in die Rede fahren: Allens in Ornung, Meridian der Sonne überschritten hatte. östlicher, joeben Deit mittleren Am größten war der allens in Ornung! Dett habe ich mir schonst geholt. Is schon in westlich vorangehende Fled, der schon am 3. Januar die Mitte Drnang!" Wieder ein Blick von unten. Na, is dett auch wahr? lag in passiert hatte; er bestand aus einem schwarzen Doppellern, unt den fich ein etwa elliptischer, sehr breiter Hof lagerte, und er befaß eine Längsausdehnung von 55 000 Kilometern bei einer Breiten Aber gewiß doch, hier ist es." ausdehnung von 28 000 Kilometern. Der Erddurchmesser beträgt bergleichsweise 12 756 Kilometer. Südöstlich und östlich weitere Flecke dieser Hauptmasse; zwei getrennie, folgten ebenfalls sehr ansehnliche Massen bildeten den Schluß der ganzen Gruppe, deren Gesamtlänge von Westen nach Osten sich auf 390 000 Stilometer belief, mithin einen nennenswerten Teil des 1390 000 Kilometer. An Fläche übertrafen diese glede noch bedenSonnenumfanges bedeckte. Der Sonnendurchmesser beträgt rund tend die nach dem Sonnenfleckenminimum von 1913 bisher beobam 4. Januar im Meridian gestanden hat, ergibt sich unter achteten größten Massen im Juni 1916. Da die Mitte der Gruppe Zugrundelegung einer sechsundzwanzigtägigen Sonnenumdrehung für das Auftauchen am Ostrande der 28. bis 30. Dezember 1916 und für das Verschwinden am Westrande der 9. bis 11. Januar 1917. Es ist übrigens möglich, daß diese Gruppe, wenn auch in veränderter Form nnd Größe, nach Vollendung der gegen wärtigen Rotation des Sonnenförpers noch einmal wieder erscheinen wird. 3ft fie also von längerer Beständigkeit, so werden wir fie etiva vom 24. Januar bis zum 19. Februar erneut über die uns zugewandte Sonnenhälfte ziehen und um den 31. Januar im mittleren Meridian der Sonne stehen sehen. Möglicherweise find zu diesem Zeitpunkt auch größere erbmagnetische Störungen, wie Nordlichter oder magnetische Stürme zu erwarten.
Nicht nur draußen im Schüßengraben herrscht Stollegialität und Zusammenhalten, auch im Innern. Nur scheint mir diese Kollegialität hier im Innern tiefer geworden zu sein, als fie früher war. Nicht nur in der ersten Nacht glaubte ich es, auch heute noch und arbeite doch schon eine ganze Woche eine ganze Woche. Und am andern Morgen kommt mein Ablöser. 28ie er zur Drehbank tritt, stugt er und sieht mich starr an. Ja, ja, tud ihn Dir man an, er is es," sage ich. " Junge, biste wieder hier? Det is ja fein, det wir wieder zu samm'n sind." ( z)
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Kleines Feuilleton.
Die Vorfahren der Kartoffel.
Notizen.
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Unter denjenigen Lebensmitteln, deren Knappheit infolge des Was Vater und Mutter wohl fagen würden? Und Wally erst? Strieges mancherlei Störungen verursacht, steht die Startoffel mit Db die zu Hause meine Werkzeuge auch gut aufbewahrt hatten an erster Stelle, und heute, wo es geboten erscheint, auch den KarMeine Schubleere, all das andere, das der Dreher an der Dreh- toffelverbrauch zu regeln und einzuschränken, fommt es uns erst bant gebraucht? Oder ob der„ Lütte" fich das zu verschaffen recht zum Bewußtsein, wie sehr sie im bollen Sinne des Wortes Theater& rexit Das Deatsche Opernhaus gewußt hatte. Der war ja inzwischen in die Lehre gekommen. nicht nur ein Boltsnahrungsmittel, sondern gerade das Bolls- wird noch in diesem Monat Neueinstudierungen der Opern BerWas ich wohl für eine Bant belam? wahrungsmittel ist. Ein Europa ohne Kartoffeln können wir faufte Braut" von Smetana und Königin von Saba" von GoldNatürlich eine Leitspindelbank! uns schlechterdings nicht vorstellen, und es wird uns schwer, wenn mard herausbringen. Anfang Februar wird die Uraufführung der Aber auch wenn es eine Revolverbank wäre einerlei: Drei wir uns ein Bild der Voltsernährung in früherer Zeit machen neuen Oper Jugend( nach Mar Halbes Jugendwerk) von Ignaz Monate wieder Arbeit. Drei Monatel wollen. Die Kartoffel, die im Küstengebiet von Beru bis zu den Waghalter folgen. Ferner ist für den Monat Februar die AufChonosinseln heimisch ist und zuerst von den Intas kultiviert führung der fomischen Oper Der Postillon von Lonjumeau" mit wurde, ist ja eigentlich noch gar nicht lange in Europa eingeführt, Bernhard Bötel in der Titelpartie in Aussicht genommen. Weiter und wenn sie auch schon 1565 zum erstenmal von einem Sklaven folgen Richard Strauß Feuersnot" und" Die drei Schneider von händler Hawkins nach Jrland gebracht wurde, wenn Walter Na- Schönau" von Brandts- Buys. leigh und Franz Drate sich um ihre Verbreitung bemühten, so waren doch die" Tartufols", wie man sie in Italien wegen ihrer Trüffelähnlichkeit getauft hatte in Deutschland nannte man sie bis weit ins 17. Jahrhundert hinein Tartüffein", noch Anfang des 17. Jahrhunderts Raritäten. Wenn auch der 30jährige Krieg noch viel zu ihrer Ausbreitung beitrug, wurde sie doch erst im 18. Jahrhundert in Deutschland angepflanzt, der 7jährige Krieg mit dem Notjahr 1770 half ihr ein gutes Stück weiter, und erit von da ab begann der Anbau im großen, der eigentlich dann nicht vor Beginn des 19. Jahrhunderts sich so entwickelte, wie er noch heute ist.
Drei Tage dauerte es noch, bis ich reisen konnte. Wie langsam lief die Zeit! Herrgott, immer waren die Papiere noch nicht da! Aber dann war ich zu Hause.
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Wißt Jhr, was das bedeutet? Wißt Jhr, die Ihr zu Hause" geblieben feid, was es heißt, zu Hause sein?" im richtigen Bett liegen fönnen?
Herrgott, war das fein!
Zwar wurde es nichts mit dem Bett in der ersten Nacht. Das können wir heut abend nicht mehr aufstellen, aber Du fannst in unserem Bett ichlafen." ,, Nein, nein, in meinem!" Ludwig, in meinem, was?" schmeichelt der Lütte.
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fo gut!
„ Ach was! Ich schlafe auf dem Sofa." Und dort schlief ich auch. So gut Am anderen Morgen die Anmeldung auf dem Bezirkskommando, die Lebensmittelfarten geholt, zum Verbandsbureau, und nachmittags dann den alten Weg zur Fabrit. Den Weg, den ich so oft gegangen, denselben, den ich vor vier Wochen ging, als ich während des Heimats urlaubs nach dem Lazarettaufenthalt eines Tags die Kollegen in der Werkstätte besuchen ging.
War's denn wirklich der alte Weg? Sonnenschein im Herzen ging ich durch den Regen.
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Es ist sehr möglich.
Bon Heinrich 8ichoffe.
Der Filmsegen. Nach den Veröffentlichungen der Ber liner Polizeibehörde wurden im vergangenen Jahre insgesamt 1306 neue Films mit 3003 Aften zensuriert. Vollständig genehmigt wurden von der Zensur 389 Films mit zusammen 460 Aften, darunter 293 Films mit 307 Aften belehrenden oder berichtenden Inhalts. Für Kinder wurden verboten 838 Films mit 2351 Aften. Wollständig verboten endlich wurden 27 Films mit 80 Aften. Bon dieser Gesamtzahl der zensurierten Films entfallen 929 mit 2120 Aften auf 148 deutsche Ursprungsfirmen und 477 mit 883 Alten auf 39 ausländische Firmen. Rechnet man den Akt zu durchschnittlich 330 Meter, so wäre der Jahresbedarf des deutschen Filmmarties Vorher mußten aber die Menschen auch leben, und da lönnen mit zirka 1 Million Meter anzunehmen. Davon wurden zirka wir wohl als den ursprünglichen Vorfahr der Kartoffel die Sirje 700 000 Meter in Deutschland gedreht", das ist eine Strecke, die betrachten. In früheren Beiten spielte in Europa die Hirse die etwa der Entfernung von Berlin nach Frankfurt entspricht. Natürgleiche. Rolle, die heute noch in Asien der Reis spielt oder eben bei lich ist dies nur die Zahl der Negativmeter; die angefertigten uns die Kartoffel. Ursprünglich mehr im Süden heimisch, in Kopien repräsentieren etwa das Zwanzigfache dieser Summe. WieSpanien, Italien , Südfrankreich , breitete sich die Hirse in früherer viel Unkultur steckt noch in diesen endlos langen Filmstreifbändern, Zeit unter den Slawen und Ungarn und teilweise auch den Ger - und wieviel Kultur könnte durch sie verbreitet werden! Wir wurden endlich einig, und Freund Schneemüller reiste| lippine sich gar nicht gesträubt habe, dem hübschen, reichen statt meiner, mit allen obrigkeitlichen Papieren, Zeugnissen ant Hose sehr bedeutenden Grafen die Hand zu geben, sobald und nötigen Vollmachten versehen, nach Amsterdam . er darum angehalten hatte. Und dies mochte furz nach dem
Sie haben mir, sagte Friz, doch noch nie von diesem Empfang des Briefes geschehen sein, welchen ich dem General Ihrem Freund gesprochen. aus Amsterdam von Schneemüllers Schurkerei geschrieben
Auch Ihrem Freunde vertrauten Sie sich nicht? Kann sein, erwiderte der Staatsrat: das erklärt sich von hatte. Ich glaubte aber an das Geschwät meines Hauswirts Nein, auch ihm nicht; schon deswegen nicht, weil ich in felbst. Es vergingen Wochen und Tage. Mein Freund und nicht und rief immer: es ist ummöglich! Ich glaubte die meiner Dürftigkeit, in meiner Amtslosigkeit, in meiner Bürger- Mandatarius schrieb nie. Ich bestürmte ihn mit Briefen. Ich ganze Nacht nicht daran, wohl aber den folgenden Morgen; lichkeit gar nicht an die reiche, hochgeborne Generalstochter ernst- tam sogleich auf den Gedanken, er sei frank, sehr frank. Die denn da bernahm ich von allen Seiten und vom General lich denken durfte. Hingegen erfuhr ich von Schneemüllern zu- Freundschaft überwand die Liebe; ich reiste nach Amsterdam . selbst die Bestätigung. erst, was ich nie geglaubt hätte, daß man allgemein sagte, Philippine war bei meiner Abreise außer sich vor Schmerz. Abscheulich, abscheulich! rief Frig, und drückte die Hand ich sei Philippinens Günstling; sie liebe mich mit romanhafter Sie sant, als ich von ihr ging, ihrer Mutter ohnmächtig in den fest an sein Herz, als wollte er es vor dem Zerspringen bcSchwärmerei, es habe deswegen zwischen ihr und ihrer Mutter Arm. Auf der ganzen Reife fragte ich Schneemüllern nach). wahren.
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Mun
sogar fleine Auftritte gegeben. Was ich Schneemüllern nicht Ich fand seinen Namen in allen Postbüchern. Ich kam nach Der alte Staatsrat sagte: Nun ja, jo rief ich auch. glaubte," davon war ich ein halbes Jahr nachher überzeugt, Amsterdami. Er war dagewesen. Er hatte das Testament und Nun von allen Seiten und so betrogen, nun glaubte ich als Zufälle Philippinen und mich enger zusammenführten und die Summen in Wechseln erhoben, einige Wechsel sogleich zu an nichts mehr fest auf Erden, an die Liebe feines Mädchens, endlich unser beiderseitiges Geheimnis entjiegelten. Natürlich, Geld gemacht, andere gegen Banknoten ausgetauscht, andere an den Schwur feines Mannes, an die Dauer feines Schickwir schworen uns ewige Liebe und lieber den Tod, als Un- gegen andere Wechsel. Ihn selbst fand ich nirgends. Das tam fals. Was mir unmöglich geschienen, war geschehen. treue zu ertragen. Von nun an war ich im Himmel. mir sonderbar vor. Endlich erfuhr ich mit Erstaunen, ein hielt ich auch das Unglaublichste für möglich, nur nicht, daß Um diese Zeit strömten auch von außen alle Gunst- Mann von seiner Gestalt habe sich auf ein amerikanisches der Mensch und sein Los beständig fei. Und wenn man mir bezeugungen Fortunens über mich zufammen. Ich ward Schiff begeben, fchon vor zwei Monaten, also bald nach Bezug auch das unwahrscheinlichste sagte, antwortete ich: Es ist Hoffammerrat der verwitweten Herzogin, und genoß einen der Erbschaft. Ich rief immer: es ist nicht möglich! Allein ich sehr möglich! In den vier Worten lag das System mäßigen, doch anständigen Gehalt. Die Klust zwischen erhielt bestimmte Gewißheit. Da war's möglich. Mein meiner gefamten Lebensweisheit von da an. Ich nahm mir vor, meiner und Philippinens Hand war nicht mehr un- Freund, mein bester Freund hatte mich betrogen. mir die Worte bei jedem Anlaß zu wiederholen. Ich fand darin ausfüllbar. Der General brauchte mich und ward trau Abscheulich rief Fris. Trost in der Tiefe meines Elends. Diese Worte bewahrten licher, und seine Frau hatte gegen Philippinens Schwärmereien Ich reiste zurück mit zerrissenem Herzen. Wohl hätte ich mich vor Verzweiflung. Ich lernte, daß ich auf nichts mehr feine so häufigen Einwendungen mehr zu machen. Bald nachher das Geld verschmerzt, aber die Treulosigkeit meines Herzens zählen sollte, als auf mich selbst. Kannst du, dachte ich fiel mir aus Batavia eine bedeutende Erbschaft von einem freundes konnte ich nicht verschmerzen. Er raubte mir das manchmal, fannst du denn jemals auf Erden froh werden? dort verstorbenen Vetter zu. Die Gelder waren in Amsterdam , Vertrauen und den Glauben an die Menschheit. Als ich in Als ich in Es ist sehr möglich! war dann mein Refrain, und er be nach geschehener Legitimation, zu erheben. Ich ward selig, unserer Stadt angekommen war, wäre ich gern sogleich zum stätigte sich. Seitdem behielt ich ihn bei. Die größte Huld nicht des Geldes, sondern Philippinens wegen. Gerade damals General van Tyten, zu Philippinen geflogen, die vorläufig des Glückes berauschte mich nicht mehr; ich dachte an die warb ein hübscher junger Mann, ein Graf, ein Günſtling das Unglüd zwar schon aus einem Briefe von mir Vergänglichkeit und das Unglück, und sagte: Es ist sehr unseres damaligen Landesherrn, um ihre Liebe. Sie spöttelte erfahren hatte. Doch es war zu spät abends. Mein möglich! Ich hatte seitdem feine größere Freude, als an dazu. Sie füßte meine kleinen eifersüchtigen Besorgnisse hinweg. Hauswirt begrüßte mich freundlich. Was gibt's denn dem Tage, lieber Frig, da du geboren wurdest. Aber ich Sie selbst forderte mich nun auf, bei den Eltern um ihre Hand Neues bei uns? fragte ich. Nicht sonderlich biel. mäßigte mein Entzücken mit dem Gedanken: du könntest mir anzuhalten. Das war mir natürlich ein schweres Stück Arbeit. Daß das Fräulein van Tyten vor vier Wochen vermählt durch den Tod entrissen oder ein ungeratenes Kind werden. Doch machte ich Anstalt. Zugleich sollte ich, wegen des Erbes, ist, wissen Sie! sagte er. Nicht möglich! Nicht möglich! Da fagte ich: Es ist sehr möglich! und ward nüchtern und nach Amsterdam . Das fiel mir sehr ungelegen, teils weil ich Vermählt? was? die Tochter des Generals van Tyten? mit auf alles Böse gefaßt. mich ohne Lodeskrankheit nicht auf so lange Zeit von Phi wem? mit dem Grafen? was? nicht möglich! rief ich.- Gott sei Dant, Väterchen, rief Friz, es ist beides nicht lippinen trennen zu können glaubte; teils auch, weil mir der Allerdings möglich! erwiderte er, und erzählte mir ganz ruhig eingetroffen! junge Graf gar zu reich, zu hübsch, zu audringlich vorkam. alle Umstände haarklein, woraus erhellte, daß meine Phi
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( Forts. folgt.)