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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Kündigung des Bauflempnertarifs.

su erhöhen.

Robnausfälle, bie infolge von Betriebsstörungen ent- Heeresverwaltung barstellt, noch natürlicher ist, als der schon stehen, find zu vergüten. Die tägliche Arbeitszeit, welche jetzt 94 im Frieden aufgetretene Bunsch der Großindustrie, den Handel Stunden beträgt, ist auf höchstens 9 Stunden festzulegen.

Zur Begründung der Forderungen wurde ausgeführt: Der auszuschalten oder ihn wenigstens auf ein Mindestmaß von gegenwärtige Stundenlohn von 56% Bf. steht in einem io ichreienden Umfang und Einfluß herabzudrücken. Mißverbältnis zu den Lebensmittelpreisen, daß die geforderte Er­Jm vorigen Jahre hatten die Bauklempner die Bewilligung höhung durchaus gerechtfertigt erscheint, um so mehr, da die Leder­Aus dem Berliner   Wirtschaftsleben. einer Zeuerungszulage von 10 Prog. berlangt. Die Bulage batte fabrikanten durch Heereslieferungen Millionengewinne eingeheimst Die R. Stod u. Co. Spiralbohrer, erf foenig praktische Bedeutung, denn als sie bewilligt wurde, hatten die haben. In anderen Drten der Zeberindustrie hat man den Ber- zeug. und Maschinenfabrit Art. Ges. int meiften Baullempner eine entsprechende Erhöhung des Stundenlognes hältniffen durch Zohnerhöhung bereits Rechnung getragen. So Berlin   Marienfelde  , die der Elektrischen Licht- und burchgefeßt. Die Teuerungszulage batte nur noch für die jüngeren werden beispielsweise in Guben   und in Dftertied Stundenlöhne Straftanlagen Aft.- Gef. nahesteht, hat in dem am 30. Septem­und die später eingestellten Arbeiter Bedeutung. Der Stundenlohn von 85 Bf. gezahlt. der Bauflempner einschließlich der Teuerungszulage beläuft sich auf seinen besonders teuren Lebensverhältnissen gegen diese Drte zurück verdient, daß wie im Vorjahre eine Dividende von 20 Proz. Es ist nicht zu verlangen, daß Berlin   mit ber abgeschlossenen Geschäftsjahr 1915/16 wieder so erheblich 90 Bf., 1 M., höchstens 1,25 M. Er steht also erheblich zurüd stehen soll. hinter den Löhnen, die zurzeit in den anderen Branchen der Metall­ausgeschüttet werden kann. Das Unternehmen hat sich schon induſtrie üblich sind und entspricht in feiner Weise den gegen. Die Lohnverhältniffe im Charlottenburger   Wasserwerk. im Frieden ganz gut rentiert, überraschte aber auch nicht wärtigen Teuerungsverhältnissen. Anfang Januar richtete der Branchenleiter der Klempner an den Obermeister der Innung ein Betrieben der Charlottenburger Wasserwerke. Schon im Juli 1916 Abschlüsse veröffentlichen. Doch ist in dem abgelaufenen Sehr misliche Lohn und Arbeitsverhältnisse berrschen in den durch unerhörte Gewinne. Erst im Kriege tonnte es blendende Schreiben mit dem Erfuchen um eine nochmalige Crböhung der baben die Arbeiter an die Direktion eine Eingabe um Aufbesserung Geschäftsjahr der Bruttogewinn gegen das vorhergehende von Teuerungszulage, und zwar in der Höhe, daß der Stundenlohn des Sohnes gerichtet. Diese wurde abfchlägig befchieden. In einer 3,3 Millionen Mart auf 2,34 Millionen Mark gesunken. wenigstens auf 1,40 M. steigt. Der Obermeister hat bis jetzt nicht erneuten Eingabe wurde darauf hingewiefen, daß einzelne State- Der Reingewinn hat sich von 2,24 auf 1,87 Millionen Mark darauf geantwortet. Es scheint also, daß auf diesem Wege die not- qorien, wie Maichinisten und Heizer, durchschnittlich wöchentlich verringert. Dementsprechend wurden auch nur 494 762 M. wendige Aufbesserung des Lohnes nicht zu erreichen ist. Desbalb 78 Stunden arbeiten müssen und bei diefer langen Arbeitszeit gegen 791 635 M. abgeschrieben. haben fich die Bertrauensmänner der Bauftempner für die Kün durchschnittlich 64,80 M. wöchentlich verdienten. Die Direktion er Bahlen den tatsächlich erzielten Gewinn wiedergeben, ist frag­Ob die beröffentlichten digung des bis zum 1. April laufenden Tarifs entschieden und die teilte einen schriftlichen Bescheid, in dem sie erflärte, in am Donnerstag abgehaltene Branchenversammlung beschloß ein eine erneute Brüfung der Lohnverhältnifie eingetreten zu fein, fie hielte lich, da die Gesellschaft Grundstücke gekauft und Neubauten stimmig, den Tarif zu fündigen. Die Versammlung besprach auch noch die gegenwärtigen Lohn die Tätigkeit der Bebienung von Maichinen und bezahlt wurden. den durchschnittlichen wöchentlichen Sohn von 64,80 M. für aufgeführt hat, welche wahrscheinlich aus laufender Rechnung und Arbeitsverhältnisse der Klempner. Es wurde ausgeführt, daß Dampffeffeln für fabgemäß bie Stundenlöhne der Klempner auch der in der Kriegsindustrie zwölfftündige tägliche Arbeitszeit statt, doch feien innerhalb der Allerdings finde eine Der Kronenfurs hat sich neuerdings erholen tönnen. Während befchäftigten nicht höher find als die Stundenlöhne der Bau- Arbeitszeit genügende Ruhepausen vorhanden, während dieie Rubes man vor einiger Zeit für bundert Stronen, die im Frieden ungefäbr Hempner, alio 90 Bf. bis 1,25 M. Allerdings wird jest meistens paufen selbst voll bezahlt würden. in Afford gearbeitet und bei äußerster Anspannung der Kräfte wird bedienung fei törperlich sehr wenig anstrengend und die der Heizung und am 29. Januar auf 64,45 gestiegen. Die Tätigkeit der Maschinen- 85 M. tert tvaren, 63,90. bezahlte, ist der Kurs erst auf 64,20 auch ein Verdienst bis zur doppelten Höbe des Stundenlounes er der Dampffefsel feineswegs sogenannte Schwerstarbeit, wie durch die reicht. Soweit die Lohnfrage in den Betrieben behandelt wird, königliche Gewerbeinspektion bestätigt wird. dreht es sich immer nur um die Erreichung günstiger Alfordsäge und dementsprechender Abiclagszahlungen. Die Charlottenburger   Wafferwerfe verteilen dieses Jahr eine Dow, wenn die gute Dividende von 8 Proz. und hatten in diesem Geschäftsjahre einen Konjunktur na läßt, werden auch nicht mehr fo günstige Affordfäße eingewinn von 2,79 Millionen Mart zu einer wie jetzt erzielt werden können. Deshalb wurde den Kollegen Lohnaufbesserung scheinen diese Millionen aber nicht zu reichen. Es empfohlen, ihr Vorgehen in erster Linie auf eine zeitgemäße Er ist Sache der Arbeiter der Charlottenburger   Wafferwerke. durch höhung der Stundenlöhne zu richten, weil hierdurch dauernde, auch feste Organisation beffere Verhältnisse in ihren Betrieben zu schaffen. nach der Kriegszeit anhaltende Erfolge erzielt werden. Ferner wie es ebenfalls Sache der Arbeiter ist, schleunigst für die Wahl wurde darauf hingewiesen, daß die in Klempereien jest zahlreich eines Arbeiterausschusses au forgen, um durch diesen in Gemein­beschäftigten Arbeiterinnen außerordentlich niedrig entlohnt werden. schaft mit dem Kriegsausschuß einen angemessenen Rohn zu erzielen. Sie verdienen im Afford nur 50 Pf. in ber Stube. Den männ lichen Kollegen wurde nahe gelegt, die Arbeiterinnen der Organi fation zuzuführen, ihnen gegenüber vollste Solidarität au betätigen, Ausland. um so zur Besserung der Arbeiterinnenlöhne beizutragen.

Aus dem Kriegsausschus; für die Metallbetriebe Groß- Berlins.

Nachdem durch Berfügung der Kriegsamtsstelle beim Ober­Tommando in den Marken, mit Ausnahme der Belleidungsindustrie, alle anderen Berufe vorläufig dem Kriegsausschuß für die Metall­betriebe Groß- Berlins zugewiesen find, erledigt dieser Kriegs­ausichuß auch die Differenzen in den Berufen außerhalb der Metall­industrie, während der Schlichtungsausschuß für die Bekleidungs­industrie die Differenzen diefer Industrie wie bisher weiter Behandelt.

Große Lohnbewegung in der schwedischen Sägewerfindustrie. In der schwedischen Sägewerfindustrie find zurzeit große Lohn­bewegungen im Gange, die in 45 Betrieben 10 900 Arbeiter um fajjen.

Aus der Partei.

Die Schicksalsftunde der Partei.

In einer gut besuchten Kreisversammlung baben die Genossen von Dresden  - Altstadt Stellung zu den Vorgängen in der Partei genommen. Das Referat hielt Reichstage abgeordneter Genoffe Dr. Gradnauer. Nach furzer Debatte turde mit 150 gegen 4 Stimmen folgende Resolution angenommen:

audere aus.

Wer hat das Tischtuch zerschnitten?

Der Hilfsidhaffner M. von der Großen Berliner   Straßenbahn wünschte einen Abfebrichein wegen zu wenig Lobn. Seiner Angabe nach bezog er einen Stundenverdienst von 35 Pf. und 3 Bf. Zeuerungszulage. Da der Betrieb nicht vertreten war, wurde dem Hilfsschaffner der Abfebrichein erteilt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch noch festgestellt, daß das Entlaffungszeugnis des M. mit einem Bermert versehen war, der sich auf die Stellung des Betriebes zur Frage des Abganges bezog. Es ist bei der Verhandlung foon darauf hingewiefen und es fei auch hier nochmals gefagt, bag bie Entlassungsscheine mit feinerlei Bermett versehen werden dürfen, bie fich auf die Zustimmung oder Nichtzustimmung der Firma zur Die Leipziger Boltszeitung gefällt fich noch immer in Be­Entlassung des Betreffenden beziehen. Es muß neben dem Entlassungsschein( blehrfchein) eine besondere Beteuerungen, als babe die Arbeitsgemeinschaft niemals eine Spaltung fcheinigung ausgeftellt werden, in der der Bermer! der Partei angestrebt oder überhaupt ein Bässerlein getrübt. Mit barüber enthalten ist, daß die Firma mit bem um to größerer fittlicher Entrüftung zieht sie gegen die Beschlüsse Austritt des Betreffenden aus der Beschäftigung des Parteivorstandes und Parteiausschusses zu Felde und schreit über einverstanden ist. Wenn die Firma mit der Lösung bes Gewaltaite". Gegenüber diesem Komödieuspiel bringt die Dres­Arbeitsverhältnifies nicht einverstanden ist, braucht diese Bescheinigung ( Abkehrschein) nicht ausgestellt zu werden und steht darn dem be- bener Boltszeitung" einen recht intereffanten Vorgang erneut in Er­treffenden Arbeiter die Beichwerde an den Ausschuß nach§ 9 zu. innerung. Sie schreibt: Derartige Vermerie auf dem Entlassungsschein können zu Schaden­erfazansprüchen der Arbeiter Veranlassung geben.

Der Gleftromonteur St. vom Städtischen Elektrizitätswerk will einen Kriegsichein wegen zu wenig Lohn. Da der Vertreter diefes Betriebes erklärt, daß eine Erhöhung des Lobnes für einzelne nicht möglich fei, der derzeitige Bohn aber vom Kriegsausschuß für unzu­reichend erklärt wird, erhält St. einen Abkehrſchein.

Der Angestellte R. von der R. A. G. will einen Abkehrichein, um wieber in seinem früheren Beruf als Schlofier arbeiten zu fönnen, weil er da mehr verdient. Die Firma erklärt fic bereit, R. wieder als Schloffer zu beschäftigen. Damit ist die Sache erledigt.

Soziales.

Die Säuglingssterblichkeit in Preußen. Staatshaushaltsausschuß des Abgeordnetenhauses, lenkt den Blick Die Erörterung bebölferungspolitischer Fragen im verstärkten auf die Säuglingssterblichkeit. Beitfärift des Kgl. Preuß. Stat. Landesamts entnehmen, während Bon 10 000 Lebendgeborenen starben in Preußen, wie wir der des ersten Lebensjahres 1881-1890: 2075, 1891-1900: 2031, 1901 bis 1910: 1788 und 1911-1914: 1019. Diese Ziffern sind ein er Magnahmen. Und gerade in den größeren Städten, die früher be freulicher Beweis von der Wirkung gefundheitlicher Lehren und fonders unter der Säuglingssterblichkeit zu leiden hatten, haben fich die Verhältnifie fo gebeffert, daß ihre Gesamtdurchschnittsziffer in legten Jahr fünft noch hinter der des ganzen Staates zurüd­bleibt: in den 63 Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern farben durchschnittlich von 1000 Säuglingen in obigen Zeitabschnitten 222, 214, 180 und 156.

Unter den Städten befindet sich leine, deren Säuglingssterblich­Jahrzehnt allerdings ziemlich bohe Ziffer Charlottenburgs   zurüde feit nicht günftiger geworden wäre. Am meisten ist die im ersten gegangen, von 286 auf 132, alfo um mehr als die Hälfte. Die giffern der 1881/90 nod fiärfer belasteten Städte Liegnis( 382), Görlitz  ( 809), Breslau  ( 300), Brandenburg   und Königsberg  ( je 296) berechneten sich im letzten Jahrzehnt um mehr als 100 niedriger; Die Barteiversammlung des fünften sächsischen Reichstags. fie waren in der Reihenfolge der obigen Städtebenennung 210, 166, wahltreises erklärt sich mit den Beschlüffen des Parteiausschusses 181, 192 und 179. Auch die Ziffer Berlins   ist von 270 auf 152 einverstanden. Die Genossen, die sich mit den Beschlüssen der gesunken. Reichs- Sonderfonfereng der oppositionellen Gruppen solidarisch Sehr veridbieden ist die Säuglingssterblichkeit in den westlichen erklären, lönnen nicht gleichzeitig Mitglieder der Sozialdemo- und östlichen Regierungsbezirken. Aurich   hatte mit 94 Bromille. tratischen Bartei fein oder bleiben. Das eine schließt das 1911-14 und auch in den autüdliegenden drei Jahrzehnten mit 99, 102, 108 die günstigste Biffer; Raffel fließt sich mit 99, 113. 135, 153 an, weiter Wiesbaden   mit 100, 125, 142, 153, Denabrüc mit 105, 114, 121, 130, Minden   mit 118, 124, 135, 145, Koblenz  161, Stade   mit 122, 128, 188, 186 Sannover mit 127, mit 118, 136, 161, 172, Hildesheim   mit 122, 138, 159, 149, 170, 166, Qüneburg mit 130, 144, 157, 149, Arnsberg   mit 134, 143, 151, 148, Schleswig 187, 150, 162, 153, Trier   mit 138, 144, 157, 154, Tüffeldorf mit 189, 154, 175, 172, Erfurt   mit 146, 162, 175, 187, Münster   mit 187, 156, 165, 150. In den genanuten Bezirken des Westens waren 1911-1914 die Ziffern günstiger als im Staatsdurchschnitt; Köln   steht mit 162, 188, 218, 218 im Mittel; die beiden westlichen Bezirke Sigmaringen   mit 166, 208, 282, 272, und Aachen   mit 167, 184, 210, 204 bleiben nicht weit zurüd. Das gegen haben die höchsten Ziffern Breslau  ( 212, 247, 278, 281), tettin( 201, 231, 259, 281), Stralfund( 201, 221, 230, 203), Gumbinnen  ( 210, 216, 232, 220), Danzig  ( 206, 219, 244, 237), Marienter der( 200, 210, 226, 229), Piegni( 198, 233, 278, 289), Bromberg  ( 197, 209, 223, 226), Sönigsberg( 194, 198, 224, 222), Magdeburg  ( 193, 209, 231, 223), Oppeln  ( 189, 196, 211, 218), und Allenstein  ( 180, 181, 206, 221). Potsdam   mit 172, 202, 236, Frankfurt  ( 189, 210, 234, 231), Merseburg  ( 184, 202, 224, 221). 262, Bofen mit 170, 183, 208, 220 und Röslin mit 165, 169, 172, 160 nähern sich unter durchschnitt. den östlichen Bezirken dem Staats­

Als man in Berlin   den Boylott gegen das eigene Partei­organ beschloß, da feierte just bie Leipziger Boltszeitung" in ihrer Nummer vom 30. Oftober diefen traurigen Vorgang als einen Marfftein in der Geschichte ber politischen Arbeiterbetvegung Deutschlands  ". Jubelnd rief es aus: Die Opposition hat das Tisch tuch zerschnitten! Und jetzt jammert das Blatt, daß die Mehrheit sich bedankt, mit denen länger an einem Tische zu fizen, die felbft das Tischtuch der Bartet zerschnitten und ihre früheren Tisch­genoffen mit übelsten Berleumdungen überschüttet haben.

In Birklichkeit jammert die Dppofition auch nicht, weil das Tischtuch zerschnitten ist, was fie felber gewollt und ausgeführt hat, fondern weil fie ursprünglich gehofft hatte, beide Teile des Tischtuches für sich zu behalten. Das ist ihr allerdings gründlich daneben ge­lungen.

Der Revolverdreher D., ein Striegsverlegter von der N. A. G. will einen Kriegsfchein, und zwar aus folgenden Gründen: D. war, als er als Striegsverlegter bei der R. A. G. in Arbeit trat, nicht in der Lage, Beichäftigung auszuüben, bei der er stehen mußte. Da fich sein lebel in etwas gebessert bat, will er wieder feine alte Beschäf In den Haaren liegen sich beide! tigung in der Werkzeugausgabe haben oder einen Abfehrichein. Die Bie es zugeht, wo portalus und Arbeitsgemeinschaft unter Firma fagt zu, D. wieder in der Werkzeugausgabe zu beschäftigen. fich find, das zeigt der Sozialdemokratische Verein Bremen, nachdem Damit war die Gache erledigt. die auf dem Boden der Partei stehenden Mitglieder ausgefchieden Von der N. A. G. erscheinen 116 Saloffer, bie einen höheren find und einen eigenen Barterberein gegrünbet baben. In der Verdienst wollen. Nach längerer Verbandlung wird bejaloffen, die legten Generalversammlung, über die der Braunschweiger Bolts­Angelegenheit im Betriebe unter Hinzuziehung von beiderseitigen freund in feinem Bremer   Teil berichtet, wurde eine Neuner­Drganisationsvertretern zu regeln. fommission zur Schaffung eines eigenen Blattes eingefeßt. Die Arbeitsgemeinschaftler lehnten eine Beteiligung an dieser Kom­misfion ab und der Schluß der Sigung wird im Boltsfreund" folgendermaßen geschildert:

Von der Firma S. wollen 81 Tischler Abfebricheine wegen zu wenig Lohn. Ueber die Forderung von 10 Bf. Bulage pro Stunde hat man sich im Betrieb nicht einigen fönnen. Es wird vorgeschlagen, die Angelegenheit zunächst der Schlichtungsfommiifion für das Holz gewerbe zu übertragen, und wenn hier feine Verständigung erfolgt, nochmals auf den Kriegsausichuß zurückzugreifen.

Dann fegte noch eine Reihe unerquidlicher perfönlicher Be mertungen ein, die hoffentlich in der Zukunft in der Art und Weise unterbleiben werden.

Bremen   ist eine neue Lehre dafür, daß eine Serrschaft der Oppofition in der Partei gleichbedeutend wäre mit einer Verlängerung des Parteistreits in die Unendlichkeit.

Aus Industrie und Handel.

Der Haubel in der Kriegswirtschaft.

Eine Differenz bei den Korbmachern Berlins  , soweit diese Ge­schoßfärbe machen, beschäftigte den Kriegsausichuß nochmals, trop dem die Differenzen bereits im Dezember fchon eine Löfung er fahren batten. Es waren über die Auslegung der seinerzeitigen Bereinbarung Differenzen entstanden; diefe gaben Beranlaffung zur nochmaligen Berhandlung. Ueber eine bestimmte Sorte Körbe erfolgte eine Verständigung dahin, daß es hier pro Stüd 5 Pf. mehr Lobn geben folle. Ueber die 10 Bf. Teuerungszulage für alle anderen von Spandau   in Auftrag gegebenen Störbe erfolgte eine Klarstellung dahin, daß nochmals vräzise festgestellt wurde, daß jeder Korb, ber Die Wumba" hat an den deutschen   Handelstag das ab 1. Januar in Berlin   bergestellt wird, einen Aufichlag von folgende Echreiben gerichtet, das natürlich die lebhafteste Ent­10 Bf. erfahren foll, gleichviel zu welcher Bestellung die Körbe gehören. Diefe 10 Pf., die von der Spandauer Behörde rüstung auslöft: mehr bezahlt werden, follen den Arbeitern wohl zugute lommen. Eine andere Sorte Körbe wird von einer anderen Behörde in Auf trag gegeben, und werden deshalb die Barteien aufgefordert, fich mit dieser Behörde über einen eventuell höher zu zahlenden Preis be­sonders zu verftändigen.

Forderungen der Weißzgerber und Färber.

D

fterblichkeit über dem Reichsdurchschnitt: Neukölln mit 161 und Berlin­Von den Städten Groß- Berlins stehen nur zwei mit der Säuglings Lichtenberg   mit 185. Aber auch in diefen beiden Städten find die Berhältniffe in den letzten 25 Jahren wesentlich günstiger geworden. Sichtenberg hatte noch in 1891/00 eine Sterblichkeit von 308 und teufölin von 288. Jn Berlin- Wilmersdorf   war die Sterblichkeit 1911/14 erfreulicherweise nur 98, in Berlin- Schöneberg   126, in Charlottenburg   182, in Berlin   152. Berlin- Wilmersdorf   fteht mit feiner Ziffer von 98 überhaupt an der Epige der Städte, Echöne berg steht an 13. Etelle, Charlottenburg   an 15. Stelle, Berlin   an 29., Reutölin an 87. und Lichtenberg   an 51. Stelle.

Co günstig das Gesamtergebnis ist, so sehr bleibt aber auch noch den bevölkerungspolitischen Maßnahmen ein weites Feld der Betätigung. Das erste Ziel derfelben wird die Erhaltung der Wochenhilfsverordnungen für die Friedenszeit und ihre weitere Aus­gestaltung sein müssen.

Einwirkung des Krieges auf die Bersicherungswerte.

Die durch den Krieg verursachte beträchtliche Steigerung der Preise für Rohmaterialien und fertige Fabrikate, verbunden mit einer allgemeinen Erhöhung der Arbeitslöhne, muß von den Feuer bersicherungsanstalten bei der Feststellung von Brandschäden

att

Gebäuden, Maschinen, Barenlägern, Mobiliar und über­haupt an beweglichen und unbeweglichen Gegenständen aller Art berücksichtigt werden. Der Schadensberechnung sind nicht etta bie niedrigeren Herstellungs- oder Anschaffungspreise, fondern die Preise zugrunde zu legen, die am Brandtage für Herstellung oder Wiederbeschaffung gleichartiger Gebäude oder Gegenstände hätten aufgewendet werden müſſen. Da jedoch die Versicherungssumme ftets die Grenze für die Erfagpflicht der Versicherungsgesellschaften bildet, ist es notwendig, die Ber­Abweichend von den Friebensgebräuchen des Handels betrachtet ficherungsverträge mit ausreichenden Berficherungssummen abzu­das Amt unter den Verhältnissen der Kriegswirtichaft jede Art fchließen, beziehungsweise die Versicherungssummen zu erhöhen, wenn von Sandel in Seeresbedarfsartiteln als unsie unter den heutigen völlig veränderten Verhältnissen nicht mehr erwünscht und sucht denselben mit allen zu Gebote stehenden ausreichen. Es kann nicht bringend genug geraten werden, alle Mitteln auszuschalten. Einen solchen Handel betreibt, wer Sachversicherungen, alfo neben Feuer- auch Einbruchdiebstahl, Glas, ohne Mitwirkung bei der Fabrikation lediglich kauft und verkauft, Wasserleitungsschäden, Maschinen- und Viehversicherungen darauf­burch diese Tätigkeit sich in unwirtschaftlicher Weife in die un- bin au prüfen, ob die Versicherungssummen noch genügen. Bei un­mittelbare Zuführung der Ware vom Erzeuger an den Verbraucher zureichender Berficherungssumme muß eine entsprechende Rach eindrängt und auf diese Weise die Bildung einer Handelstette berberficherung beantragt werden. urfact.

Selbstverständlich wird darauf berwiesen, daß die Bumba"

Die am Sonntag abgehaltene Mitglieder beriammlung des Beberarbeiter berbandes beicblog einstimmig, den Tarif der Beig gerber und Färber zu fündigen und den Unternehmern folgende Forderungen zu unterbreiten: Der Mindeststundenlohn ist auf 1,25 9. zu erhöhen. Ein Verdienst in gleicher Höhe ist auch bei den Unterschied zwischen legitimen" und illegitimen" Handel Berantwortlich für Politik: Hermann Müller  , Tempelhof  ; für den übrigen Affordarbeit zu garantieren. lleberstunden sind mit einem Auf überfehe. Das ist nicht richtig. Die Bumba" spricht aus der Teil d. Blattes. Alfred Scholz, Nentöln; für Inferate: 2h. Glocke, Berlin  jablage bon 25 Broz, Nacht und Sonntagearbeit mit einem Auf- Erfahrung der Kriegswirtschaft, in der der direkte Ver- Drud u. Verlag: Borwärts Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co. jlage bon 50 Broa. zu vergüten. Die Allozbfäge find um 100 Brea. tehr zwischen Produzenten und bem Großkonsumenten, ben biel Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.

Berlin   SW.