1. Wiedereinstellung der gemaßregelten Arbeiter in ihre alten Posten.
2. Aufrechterhaltung und Anerkennung der bestehenden Brauereiarbeiter- Organisationen. 3. Anerkennung des Arbeitsnachweises.
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Die Versammlung nimmt von den nachstehenden Forde-| Annoncen aufzunehmen, in denen boykottirtes Bier, oder Lotale Unterredung mit dem Vorsitzenden des Arbeiterausschusses der rungen, welche die Brauerei- Arbeiter als Antwort auf die empfohlen werden, in denen solches ausgeschenkt wird. Die Lokal Brauer. G3 handelte sich in derselben um die Frage der Ausschließung aufgestellt haben, Kenntniß, billigt dieselben kommissionen in Berlin und der Vororte werden deshalb dringend Böttcheraussperrung. In der Diskussion berührte der Brauer die in Aussicht stehenden Maßregelungen und und verspricht den Ausgesperrten, bei deren Durchführung ersucht, die Namen jener Lokale, welche solches Bier schenken, an auch die Expedition des Vorwärts" gelangen zu lassen, damit die ließ durchblicken, daß fie mit allen Kräften zu unterstützen. die Arbeiter Mitglieder des selbe dem oben angeführten Beschluß nachkommen kann. ausschusses für die Wahrnehmung der Interessen ihrer Diese Forderungen lauten: Kollegen wohl am ehesten zu büßen haben würden. Als Herr Der Verein der Brauereibefizer und die Wahrheit. Direktor Goldschmidt diese Worte hörte, that er äußerst entrüftet Wir werden um die Aufnahme folgender Erklärung ersucht: und sagte wörtlich dem Vorsitzenden des ArbeiterIn der vom Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend den Zeitungen am 17. d. M. zugestellten Annonceur ausschusses:„ Ich gebe Ihnen mein Ehrens wort, daß Ihnen hier nicht s Aufklärung" ist die Behauptung aufgestellt, daß die Führer des passiren Brauerei Hilfsarbeiter Vereins in der bekannten Rigdorfer II" Das war am 7. Mai. Am 16. Mai Abends, als die Versammlung, welche den Boykott welche den Boykott über die Vereins gemeinschaftliche Maßregelung vor sich ging, war der Vorsitzende brauerei beschloß, eine hervorragende Rolle gespielt haben. des Arbeiterausschusses einer der Ersten, der auf die Straße flog. Diese Mittheilung muß der Unterzeichnete insoweit als eine Lüge erklären, als in dieser Versammlung von den Vorstandsmit gliedern und Vertrauensleuten des Vereins der Brauerei: Hilfsarbeiter auch nicht ein Einziger in der Versammlung zugegen gewesen ist. Sollten sich diese Herren in ihrer Personenfenntniß so sicher fühlen, so werden sie wohl die Güte haben, Namen zu veröffentlichen.
4. Lohnentschädigung für die ausgesperrten und gemaßregelten Arbeiter.
5. Anerkennung und Freigabe des 1. Mai als Ruhetag. Um ihre Solidarität mit den Ausgesperrten zu befunden, verpflichtet sich die Versammlung überall und nach besten Kräften für die Durchführung des Boykotts einzutreten und das Bier der genannten sieben Brauereien sowohl in den öffentlichen Lokalen, bei Ausflügen, in den Werkstätten, Fabriken und allen sonstigen Arbeitsplägen wie auch in der Familie so lange grundsätzlich zu meiden, bis den Ausgesperrten Genugthuung geworden ist.
Die Versammlung erklärt schließlich ihr Einverständniß mit der stattgehabten Einsetzung des Boykottkomitees und beauftragt die hierzu bestimmten Personen mit der energischen Durchführung der heute gefaßten Beschlüsse.
Von mehreren Bersammlungen wurde uns bis zum Schluß der Redaktion noch die Nachricht überbracht, daß die Resolution einstimmig und unter großer Begeisterung angenommen worden fei. Ueber den Verlauf der Versammlungen erfolgt morgen ein ausführlicher Bericht.
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Im Auftrage des Vereins der Brauereta und Bierverlags- hilfsarbeiter Berlins und Umgegend. A. Tamm, Vorsitzender, Rykestr. 18.
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Mir sind zehn Mädels lieber als ein ordentlicher Miether. Die Mädels freuen sich, wenn sie ein Obdach haben, andere Leute dagegen verlangen Gott weiß was von dem Hauswirth." Also äußerte sich in einem am Freitag vor dem Amtsgericht I abgehaltenen Termin eine Hausbesitzerin aus der Franzstraße, welche mit einem ihrer Miether im Prozeß lag. In den heutigen Beiten, wo ja nach tapitalistischer Doktrin ganz besonders die Sozialdemokratie entsittlichend wirken soll, verdient auch dies Stückchen Hausbefizer- Moral wohl festgenagelt zu werden.
Eine folgenschwere Explosion fand Freitag Nachmittag Im Kampfe der bürgerlichen Preffe für die Intereffen um 51/2 Uhr in dem Hause Kochstraße 58 statt. Zu ebener Erde der Brauerei proben schwingt der große Eugen in der liegt die Niederlage der Dresdener Gasmotorenfabrik von Morih Freisinnigen 3eitung" am wüth diten den hölzernen Hille , in der hinter dem straßenwärts belegenen Schaufenster Reminiszenz aus St. Mancheſters seligen Zeiten nimmt uns ja wird. Die Leitung für den Gasmotor ist von derjenigen für Sabul. Der geschäftige Eifer der einzig dastehenden dicken ein kleiner Motor zu zwei Pferdekräften stets in Betrieb gehalten nicht weiter Wunder. War Herr Richter es doch stets, der bei die Beleuchtung getrennt. Die Haupthähne befinden sich im aller politischen Freifinnigkeit" in fozialen Dingen wie Keller, wohin eine Treppe aus dem Laden führt. Ein Monteur der Büffel gegen die Arbeiterschaft losstürmte und uns betrat nun den Kellerraum mit Licht, und in demselben Augenbekümmert um die Gründe, welche die Ausgebeuteten blick erfolgte ein beftiger Knall. Merkwürdigerweise ist der Monteur vorzubringen hatten, den Kapitalprozen unter allen Um- unverletzt geblieben. Die Wirkungen der Explosion waren fürchterdotigoloo: noilstandedtheftänden Recht gab. E3 fann daher auch nicht weiter lich. Der Fußboden des Ladens wurde aufgerissen, EinrichtungsLokales. ovanlig überraschen, daß Herr Richter anläßlich der Braueraussperrung ftücke lagen durcheinander, das Mosaitpflaster vor dem Hause die Partei der bei 15 pCt. Dividende übermüthig gewordenen wurde in die Höhe gedrückt. Die Schaufensterscheibe, wie auch Unternehmer ergreift und sich im Schweiße seines Angesichts an die Scheibe der nebenan belegenen Butterhandlung von Gebie Mohrenwäsche heranmacht. G3 fommt in seinem Organ ſchwister Findt waren in Atome zersplitttert und über die ganze wieder der famose Rontrattbruch" zur Sprache, als den die den Straße zerstreut. Auch Thür und Oberlicht des Maschinenlagers Brauereien genügende Zeit im Voraus angekündigte Mai- gingen in Trümmer. Just in dem Augenblick, in dem die Straße feier dargesteйt wird. Der Kontraktbruch! Die braven Direk mit Glasscherben überschüttet wurde, fuhr ein offener Wagen toren follen an den Rand des Ruins gebracht sein durch das der Pferde Eisenbahn an der Unglücksstätte vorüber, Fest, welches die Arbeiter für sich, in Ehrung ihrer Interessen und es wird angenommen, daß viele der Fahr feiern wollten. Die Natur des Betriebes sollte ein Ausseßen gäste Verlegungen davongetragen Von Vorüberber Arbeit gerade an diesem Tage nicht zulassen! Am St. gehenden wurden bisher zwei Personen als verletzt feſtgeſtellt, Sedanstag dagegen und an anderen hohen Festtagen und zwar eine Vermiet herin Frau Quentus aus der Philippder deutschen kapitalistischen Nation macht es natürlich ftraße 22, die an der rechten Gefichtsseite und der rechten Hand nichts aus, wenn Die Arbeiter gezwungen werden, verwundet war, ferner das bei dem Kaufmann Eichstädt, Mathieueinen Gedenktag zu feiern, vor dem sie aus innerstem Gemüth straße 2, bedienstete Kindermädchen Bertha Santa, das eine den tiefsten Abscheu hegen! Nachdem Eugen Richter in be- leichte Wunde am linken Geficht erlitten hatte. Das Kind, fannter Beschönigung die Sache so dargestellt hat, als ob sich der Arbeitgeber gegen eine, Kontraktbruch übende Organisation der Arbeitnehmer wehre, schreibt er:
Der Rechtsanwalt ist heute, Sonnabend, verhindert, die juristische Sprechstunde in der Redaktion abzuhalten. Wir bitten unsere Leser von dieser Mittheilung Notiz zu nehmen.
Bierboykott. Die zur Leitung des Bierboykotts eingesetzte Kommission hat sich gestern konstituirt und beschlossen, daß alle für die Kommission bestimmten schriftlichen Mittheilungen an J. Auer,
Berlin SW., Razzbachstraße 9, zu richten sind. Unterhandlungen mit einzelnen Interessenten werden von der Kommission nur in corpore geführt. Die Kommission beschloß, sofort ein Plakat anfertigen zu lassen, das die Aufschrift tragen foll: Trintt fein bontottirtes Bier! und das Lokalbesitzern, Restaurateuren, Flaschenbierhändlern 2c. auf Verlangen, mit dem Stempel der Boykottkommission versehen, gratis überlassen wird.
Diese Platate gelangen vom Montag, 21. Mai, Nachmittags ab bei den nachfolgenden Mitgliedern der Boykottkommission zur Ausgabe:
wenden.
R. Millarg, NW. , Lehrterstr. 22.
H. Mattutat, SO., Wrangelstr. 124. 5. Gumpel, NO., Weinstr. 31.
Paul Hilpert, Rigdorf, Karlsgartenstr. 1. Weiter beschloß die Kommission, in einem besonderen Flugblatt sich an die Einwohnerschaft Berlins und der Umgegend zu Die Kommission richtet an die diversen Gewerkschafts-, Lokal 2c. Kommiffionen das Ersuchen, in Sachen des Boykotts teine Schritte zu thun, ohne vorher sich mit ersterer ins Gin vernehmen zu setzen.
Von den auswärtigen Genossen erwartet die Kommission, daß überall, wo die boykottirten Brauereien Niederlagen haben, darauf hingewirkt wird, diese Biere während der Dauer des
Boykotts zu meiden.
Daß Versammlungen, Feste 2c. in Lokalen, wo boykottirtes Bier geschenkt wird, nicht abgehalten, oder wo sich das nicht vermeiden läßt, doch dieses Bier nicht getrunken wird, erachtet die Kommission als selbstverständlich. Alle weiteren Beschlüsse der Kommission, so weit sie für die Oeffentlichkeit von Interesse sind, werden im Vorwärts" veröffentlicht werden.
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Und da wollt er wieder runter und da konnt er aber nicht. In der Lage des bedauernswerthen Mannes, von dem diese Koupletverse zu melden wiffen, sind zur Zeit die dreiunddreißig Brauereien gerathen, welche sich zum Kampf gegen die klassenbewußte Arbeiterschaft so wagemuthig zusammengethan haben.
Der Beschluß der Arbeiterschaft vom 16. Mai, der über sieben Brauereien den Boykott verhängte, ist der ganzen profit süchtigen Gesellschaft wie ein elektrischer Schlag in die Glieder gefahren.
Der Schreckt bes Vereins der Brauereien Berlins und Umgegend ist so groß, daß die 33 Kämpen sich am liebsten schon heute, zwei Tage nach vollbrachter Heldenthat wieder aus der Affäre ziehen möchten.
flären die Herren Direktoren:
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welches das Mädchen auf den Armen trug, blieb unberührt. Gin zufällig vorübergebender Dr. B. aus der Brandenburgstraße leistete den Verlegten die erste Hilfe im Café Bavaria. Der GeschäftsDen Arbeitnehmern tommt eine große politische Partei zu inhaber glaubt, daß die Leitung für Beleuchtung undicht gewesen Hilfe. Die Folge davon wird sein, daß alle diejenigen, sei, während Feuerwehr und Polizei eine Benzinerplosion annehmen. welche die Arbeitsverhältnisse nicht unter den Terroris Der geringe Brand wurde binnen kurzer Zeit gelöscht. Die mus der Sozialdemokratie in Berlin gestellt wissen umhergeschleuderten Glassplitter wurden von der Feuerwehr zuwollen, umso mehr die boykottirten Brauereien fammengefegt und in Mulden auf das Grundstück getragen. in dem Absatz ihrer Produkte zu unterstützen haben. Verschiedene Personen, die gerade vor dem Laden vorübergingen,
Diese Jllusion! Die Herren Börfianer, die ihren Rheinwein tamen mit dem Schrecken davon, da der vom Keller ausgehende und ihr Echtes im Stiche laffen, um Happoldt's Versandtbier zu Druck die Scherben in hohem Bogen über sie hinwegwarf. trinken. Ein Bild, das wirklich Eugen Richter's würdig ist. Zum Schluß hat die Polizei noch festgestellt, daß der Monteur Oder will er vielleicht die deutschfreisinnigen Kleinbürger Friedrich Schäferdick im Keller eine Ausbesserungsarbeit zu einem allgemeinen Wettsaufen organisiren? Auch da hat vornehmen wollen. Neben ihm stand eine mit würde, selbst wenn die Geschichte auf Parteikosten vor sich ginge, etwa fünf Liter Benzin gefüllte Blechkanne. Aus dieser müssen der Erfolg taum von nennenswerthein Nutzen sein. Mit der Gase entwichen und durch das brennende Licht entzündet sein. Hilfe, die Herr Richter den Brauereiprozen zusichert, dürften diese Endlich sind noch eine Arbeiterfrau aus der Kochstraße, sowie fehr schlechte Geschäfte machen. Wissen wir doch zu gut, daß ein Herr und eine Dame aus der Pferdebahn als verletzt ge= auch in kleinbürgerlichen Kreisen verteufelt wenig Sympathie für meldet. In dem Hille 'schen Laden war zur Zeit der Explosion die Brauerproßen vorhanden ist, trotz Herrn Richter und seines ein junger Mann anwesend, dem aber nur der Hut vom Kopfe gleichen. geriffen wurde, während er selbst auf den Straßendamm durch Der Börsen Courier" muthet in würdiger Gemein- die Fensteröffnung hindurchgeschleudert wurde. schaft mit dem Brauereiring schlankweg der sozialdemokratischen Partei zu, daß sie an den sozialdemokratischen Arbeitern zum Zeugen des Streitfalles waren, der sich am Spittelmarkt in der Die Personen, welche am Mittwoch Abend gegen 12 Uhr Berräther werden solle.
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Es lag in ihrer Hand, jenen Boykott aufzuheben und damit Nähe der Niederwallstraße abgespielt hat, werden ersucht, ihre auch einer Berschärfung des Kampfes vorzubeugen. Statt dessen Adresse in der Kiſtenfabrik von Henke, Krausenstr. 19, abzuist im Gegentheil jener Bontott bestätigt und die Boykottirung geben. anderer Brauereien angedroht worden, wie jezt diese Drohung Unter großem Auflauf wurde am Freitag Vormittag ausgeführt ist. Es bleibt abzuwarten," so heulmeiert das ehren gegen 10 Uhr die Leiche einer etwa 35 Jahre alten Frau an der werthe Organ des Jobberthums dann, ob dieser Kampf einen Burgstraße gegenüber dem Marstall aus dem Wasser gezogen. Ausgang nehmen wird, nach welchem die Verfügung in den Während man bei der Landung der Todten beschäftigt war, Brauereien und überhaupt in den Betrieben nicht mehr die Ar- tauchte der Körper eines Mannes in den Fluthen auf. Beide beitgeber, sondern allein die Arbeitnehmer haben." sind bisher nicht festzustellen gewefen. Die Leichen können Der Börsen Courier" möge sich beruhigen. Leider sind wir zweifellos nicht miteinander in Verbindung gebracht werden, da noch nicht so weit, wenn die Arbeiterschaft auch allein schon der Mann weit länger im Waffer gelegen haben muß, als die in Rücksicht auf die Qualität der von ihr zu konsumirenden Frau. Bei dem Manne wurden auf den Tapezirer Johann Dividendenjauche alle Ursache hätte, danach hinzuarbeiten, daß Brzeinski Tautende Papiere vorgefunden. ihr die Verfügung in der Brauerei zu Händen tomme.
Der Kuriosität halber wollen wir auch den Auslassungen der Charlottenburger Neuen 8eit", des Organs des Herrn Isaat, ein Plätzchen gönnen.
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in der Person des Kaufmanns Ludwig Stamer Donnerstag in Ein Nachzügler zum Hannoverschen Spielerprozek ist einem hiesigen Gasthof ergriffen und festgenommen worden. Er war ein spezieller Genosse des in New- York befindlichen Barons v. Bedlig und hat in Gemeinschaft mit diesem einem Rechtskandidaten, sowie auch einem Gutsbesitzer in hiesigen vornehmen burch falsches Spiel abgenommen. Lotalen größere Summen und zwar nach Annahme der Behörde
Unter dem Stichwort Sozialdemokratische Rampfesweise" stellt dies Blättchen die Vorgeschichte des Boykotts in der folgenden geschmackvollen Weise dar: In dem Gefühl der so malerisch posirten" Nothwehr“ er- Böttchergesellen hatte am 1. Mat auf eigene Faust„ blau" se Ein Theil der in den Berliner Brauereien beschäftigten „ daß fie niemals beabsichtigt haben, die am gestrigen Tage macht. Warum sollten sich die Herren das auch nicht leisten, da Ueber eine Skandalaffäre berichten hiesige Blätter folgendes entlassenen Arbeiter dauernb auszusperren, vielmehr bereit wir ja bereits auf den Standpunkt gekommen sind, wo der Ar- Der Bureauvorsteher eines hiesigen Rechtsanwalts ist mit der find, dieselben, so weit es der berzeitige Bebeitnehmer dem Arbeitgeber Geseze diftirt. Diese leytere An Gattin seines Chefs durchgegangen und dürfte in diesem Augentrieb gestattet, am Donnerstag, den 24. Mai, nahme erwies sich nun aber, bei dem Morgenlicht des 2. Mai blicke wohl schon in Amerika eingetroffen sein. Der" Held" wieder in Arbeit zu nehmen, wenn bis dahin der besehen, als irrig, denn die Brauereibefizer gaben den Feiernden dieser Skandalaffäre hat schon viel von sich reden gemacht und Boykott über die oben genannten sieben 6 Tage weitere Ferien, in deren Stille sie über Kontraktbruch, ist durch seine frühere Stellung und die Strafprozesse, in welche Brauereien aufgehoben ist." Pflichtgefühl u. f. w. nachdenken fonnten. Was jedoch dem Ar- er durch eigenes Verschulden verwickelt wurde, in weiten Kreisen Die Unterzeichner des Aufrufes vom 16. Mai haben beiter vom sozialdemokratischen Standpunkt recht ist, nämlich seine bekannt geworden. Es ist der im Jahre 1842 zu Hoyers es hiernach in der Hand, die von ihnen beklagte Schädi- Arbeit im Stich zu lassen, wann es ihm beliebt, ist den Arbeit werda geborene Gerichtssekretär Clemens Schreiber. Bis in gung von 400-500 Arbeitern rückgängig zu machen, in- gebern von demselben Standpunkte aus niemals billig, und so er die zweite Hälfte der achtziger Jahre war derselbe beim dem sie das unberechtigte Vorgehen gegen einzelne hiesige flärten die Herren Gesellen den Streif und boykottirten dazu die Amtsgericht II angeftelt. Neben dieser amtlichen Stellung Brauereien einstellen. Es wird abzuwarten sein, ob sie Rigdorfer Vereinsbrauerei, weil sie diejenigen Gefellen entlassen wurde er von der Großen Berliner Pferdebahngesellschaft als bierzu bereit sind, oder die Verantwortung für die weiteren hatte, welche die eben erwähnten unfreiwilligen Ferien von sechs Kalkulator beschäftigt, wofür er jährlich 2400 M. erhielt, so Folgen auf sich nehmen wollen!" Tagen sich nicht gefallen lassen wollten. Der Boykott wurde daß sich sein Gesammteinkommen auf mehr als 6000 M. pro Die Unterzeichner des Aufrufs und mit ihnen die gesammten besonders in den ersten Tagen des Mai- auch stritte durch Jahr belief. Damit tam er aber nicht aus. Er war ein leichtBerliner Arbeiter müßten große Esel sein, wenn sie die Brauerei geführt, und der Einnahme- Ausfall der Rixdorfer Brauerei belief sinniger Schuldenmacher, und als er zuletzt noch grobe amtliche proßen, die gestern noch auf stolzen Rossen saßen, so leichten Kaufs sich auf mehrere tausend Mark pro Tag. Verstöße beging, wurde er disziplinarisch entlassen. Später verdavon kommen ließen. Des weiteren muß das Blatt es zwar bedauerlich lor er auch seine Stellung bei der Pferdebahn. Nunmehr machte Nein, Herr Rösicke, so haben wir nicht gemettet. finden, daß gänzlich unbetheiligte Arbeiter auf die Straße er Gelegenheitsgeschäfte und scheute auch vor offenen Schwindel Der Handschuh ist der Berliner Arbeiterschaft übermüthig gesezt worden sind, aber man müßte kein Kapitalistenorgan sein, nicht zurück. Im Jahre 1891 wurde er wegen Untreue und vor die Füße geschleudert worden, der Kampf wurde von ihr, wenn man nicht für jede Unternehmerschandthat eine Recht- Betrug zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Nachdem er im wie es sich gebührte, aufgenommen und er wird, merten Sie fertigung wüßte. Die Neue Zeit" frägt: vorigen Jahre seine Strafe verbüßt hatte, machte er die Besich das, Herr Röfice, nicht eher zu Ende geführt sein, als Warum haben denn diese pflichttreuen Arbeiter zu dem un- kanntschaft der Frau Rechtsanwalt X., die von ihrem Gatten bis Sie und Ihre Trabanten sich in aller Form für bestegt erhörten Vorgehen der Böttchergesellen geschwiegen? Warum getrennt lebte. Zwischen Schreiber und der um zwanzig haben sie den Boykott der Rigdorfer Brauerei durch einen Druck Jahre jüngeren Frau entspann sich ein Verhältniß, welches nun Also! Wollen Sie beizeiten mit einem blauen Auge davon auf die Parteileitung nicht rückgängig zu machen gesucht? Sie bis zur gemeinschaftlichen Flucht gediehen ist. In perfider tommen, gut. Die Bedingungen des Friedensschlusses tennen haben ihn im Gegentheil unterstüßt, sich dadurch zu Mit- Weise hat sich das Pärchen das nöthige Reisegeld zu verschaffen Sie ja. schuldigen der Herausforderer gemacht und müssen nun die Folgen gewußt. Schreiber bewarb sich bei Rechtsanwalt X. um die Bis zu dem Moment aber, wo diese Bedingungen von tragen. Stellung eines Bureauvorstehers. Er wurde angenommen, und Ihnen erfüllt sind, geht das Schnellfeuer weiter, das Sie von Rechtfertigungsversuch auch alle Ursache, auszurufen: Gott schüße feiner Gattin nicht tannte, glaubte fogar, eine glänzende Bum! Die Brauereiprogen baben nach diesem famofen der Rechtsanwalt, der den Bewerber und dessen Beziehungen zu Tag zu Tag mehr in die Enge treiben wird. Die Sozialdemokratie Berlins nimmt nur die eine Notiz mich vor meinen Freunden! Afquifition gemacht zu haben. Am 1. Mai trat der neue Herr aus der Freitags- Annonce, daß ihre Kriegführung eine Bureauvorsteher" an, und am 5. Mai verschwand er ohne Abgute und wirksame ist! schied. Als nun der Rechtsanwalt Kaffe und Bücher revidirte, fand derselbe zunächst, daß 60 m. vereinnahmte Gelder fehlten. Er fand aber auch im Pulte des Bureauvorstehers einen Depotschein
erklären!
Sie kämpft dementsprechend weiter!
Eine unglaublich klingende Mittheilung über einen Zwischenfall beim Brauerstreit wird uns von mehreren Seiten in gleichlautender Form gemacht. Die Mittheilung lautet: Der Direktor
Boykott und Annoncen. Die Expedition des Vorwärts" der Pazenhofer Brauerei, Hauptmann a. D. und ehemaliger der Reichsbant, der seiner bei ihm lebenden Mutter gehört und auf ift angewiesen, während der Dauer des Bierboytotts teine Reichstagsabgeordneter Goldschmidt hatte am 7. Mai d. J. eine welchen 1200 M. abgehoben worden waren. Dieser Depotschein