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Nr. 30. 34. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berita  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutfchlands.

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3.

Fernsprecher: Ami Moritvlas, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 31. Januar 1917.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Werniprecher: Amt Morinplay, Nr. 151 90-151 97.

Bier Millionen Tonnen feindlicher Schiffsraum zerstört.

Dezemberergebnis 415 500 Tonnen.

Die Verluste der feindlichen Handelsflotten.

Amtlich. Berlin  , 30. Januar 1917. Im Monat Dezember find 152 feindliche Handels­fahrzeuge von insgesamt 329 000 Brutto­Register Tonnen durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte verloren gegangen; davon sind 240 000 Brutto- Registertonnen englisch  , außerdem sind 65 neu­trale Handelsfahrzeuge mit 86 000 Brutto­Register- Tonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt worden.

Das Dezember. ergebnis beträgt also insgesamt 415 500 Brutto­Register Zonnen.

Seit Kriegsbeginn bis 31. Dezember 1916 find damit und unter Hinzurechnung der im Laufe des Jahres nachträglich bekannt gewordenen Kriegsverluste burch friegerische Mainahmen der Mittelmächte 4021 500 Brutto Register Tonnen feind. lichen Handelsschiffsraumes verloren ge­gangen. Davon find 3 069 000 Brutto- Register- Tonnen englisch, dies find fast 15 Prozent der englischen Gesamttonnage zu Anfang des Krieges.

Im gleichen Zeitraum find von den Seestreitkräften der Mittelmächte 401 neutrale Schiffe mit 537 500 Brutto Register- Tonnen wegen Bannwaren beförderung versenkt oder als Prisen verurteilt worden.

J

Der Chef bes Admiralstabes der Marine

Das Dezemberergebnis ftelli wiederum einen Rekord dar, es übertrifft die bisher höchsten Ziffern der beiden Vormonate. Im November betrug das Monatsergebnis 408 500 Tonnen( 53 neutrale Schiffe mit 94 000 Tonnen und 188 feindliche mit 814 000 Tonnen, babon 244 500 Tonnen englisch  ); im Oftober 393 500 Tonnen( 72 neu trale Schiffe mit 87 000 Tonnen und 146 feindliche mit 806 500 Zonnen). Insgesamt find im Jahre 1916, von dem nun das Ergebnis aller zwölf Monate vorliegt, 2 634 879 Tonnen Schiffsraum ver­nichtet worden.

Französische   Angriffe gegen Höhe 304 Erkundungsgefechte im äußersten Westen und in Mazedonien  .

Großes Hauptquartier, ben 30. Ja­

Amtlich. must 1917.( 3. L.)

Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An der Artois  - Front mehrfach Erkundungsgefechte, zwischen Ancre und Somme zeitweilig starter Artilleriekampf.

Heeresgruppe& ronpring.

Abendliche Angriffe der Franzosen gegen die Höhe 304 Blieben ergebnislos.

Deftlicher Kriegsschauplak. Zwischen der Dffee und dem Schwarzen Meer feine wesent lichen Ereigniffe.

Mazedonische Front.

Im Cerna- Bogen und in der Struma- Niederung Zusammens föße von Aufklärungsabteilungen. Der Erste Generalquartiermeister.

Lubendorff.

Berlin  , 30. Januar. Am 18. Januar hat eins unferer Unterseeboote im englischen Kanal einen englischen Zerstörer der M- Klasse durch Torpedoschuß vernichtet.

Der Chef des Admiralstabes ber Marine.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , ben 30. Januar. Abends. Grabenkampf­

Im Westen die übliche

tätigkeit, im Often an der Aa neue Rämpfe, die für uns günstig verliefen.

Der österreichische Bericht.

23ien, 30. Januar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplas.

An der ganzen Front feine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegeschauplah.

Unternehmungen unserer Truppen im Görgischen hatten wieder Erfolg. Bei Kostanjevica brangen Abteilungen bes. Infanterie- Regiments Nr. 71 in die feindlichen Stellungen ein, fie überwältigten mehrere italienische Kompagnien, zerstörten bie Gräben und kehrten mit 6 Offizieren, 140 Mann als Gefangenen und mit zwei erbeuteten Maschinengewehren zurüd. Deftlich Bertoiba brachten Abteilungen des I. 1. Laubfturm- Infanterie­Regiments Nr. 2 von einer ähnlichen Unternehmung 24 Ge­fangene und zwei Maschinengewehre ein. Unsere Ortschaften zwischen Gardasee   und Etsch Tal standen auch gestern nnter Fener,

Südöstlicher Kriegsschauplat

Unverändert.

Der Stellverticles bes Chefs des Generalftabes. b. Soefer, Beldmarschalleutnant.

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Noch ein englischer Zerstörer vernichtet. Amtlich. Berlin  , 30. Januar. Am 18. Jaunar hat eins unserer Untersee boote im englischen Kanal einen englischen Zerstörer der M. Klasse durch Torpedo­schuß vernichtet. Der Chef des Admiralstabes ber Marine. Dasselbe U- Boot hat im Anschluß an diese Leistung noch tweitere Erfolge aufzuweisen. Wolffs Bureau meldet: Berlin  , 30. Januar. Eines unserer U- Boote hat in ber Beit vom 18. bis 25. Januar außer den bereits amtlich gemeldeten englischen Zerstörer

noch 17 Schiffe mit 18 056 Brutto- Regiftertounen versenkt. Tonnen Getreide, etwa 7500 Tonnen Kohlen, weiter besonders Unter der Labung der versenkten Schiffe befanden sich 5000 Grubenholz, Phosphor und sonstige Bannware.

Ums Brot!

Die Verhandlungen über die künftige Gestaltung der Groß- Berliner Brotversorgung sind noch nicht abgefchloffen. Der von der Mehlverteilungsstelle Groß- Berlin eingefeßte Siebenerausschuß hat vorläufig beschlossen: von einer Herablegung der Wochengebäcksmenge abzusehen, das in Aus­ficht genommene Ruchenbadverbot für Bäckereien durchzuführen, ben Konditoreien nur die Herstellung bestimmter Kuchensorten zu bestimmten Preisen zu gestatten und ferner für den Brot bezug die Kundenliste einzuführen. Für die technische Durch führung des Einheitsbrotes wurde eine Unterkommission cin­gesezt, die dem Siebenerausschuß in einer Sigung am Donnerstag Bericht zu erstatten hat. Die endgültige Regelung foll dann in der am Freitag stattfindenden Sigung der Brot fartengemeinschaft getroffen werden. Eine Einigung über die Herstellung des Einheitsbrotes tonnte nicht erzielt werden. Mit 5 gegen

5. Stimmen wurde ein Antrag auf Beibehaltung der Schrippe abgelehnt, den Antragstellern jedoch anheimgestellt, ihren An trag in der Bollfigung wieder aufzunehmen.

Die Mängel der jezigen Mehlverteilung wurden auf eine größere Ausgabe von Brotfarten, auf Brotfartenfälschungen. nochmalige Verwendung von Brotkartenabschnitten, Diebstähle an Karten und Mehl, borzeitige Lieferung von Backware an die Kundschaft. höheres Gewicht der Brotfartenabschnitte und auf die Verluste bei der Mehlverteilung durch Schwund, Aus ftaubung zurückgeführt. Diese Verlufte wurden auf 5 Proz geschätzt. Der gesamte Verlust beträgt mit dem an Gast wirtschaften, Krankenhäusern und anderen Anstalten gelieferten Mehl insgesamt 8% Proz, das macht pro Kopf der Be völkerung 56 Gramm.

T

Zur Beseitigung der eingetretenen Schwierigkeiten wurde bon Charlottenburg der Vorschlag gemacht, ein besonderes Weizenbrot herzustellen, bon Neukölln verlangt, die Schrippen beizubehalten und das Gewicht dieses Gebäcks bon 50 auf 45 Gramm festzusetzen. Diese Herabsegung des oben erwähnten Beschlusses. sei ausreichend, um die Differenz zu decken. Die vier ftündigen lebhaften Verhandlungen endeten mit der Annahme

Auch die Fachleute, der Zentralverband der Bäder Groß­Berlins, haben sich an demselben Abend mit der Frage des Einheitsbrotes beschäftigt. Vertreten waren die Vorstände

In Häfen der Mittelmächte beschlagnahmt. bon 17 Berliner   Bäderinnungen. In seinen einleitenden Berlin  , 30. Januar. Wie wir an zuständiger Stelle Ausführungen bemerkte Obermeister Schmidt, daß die in Aus erfahren, find bei Riegsausbruch in den Häfen der sicht gestellte Umwälzung das Bädergewerbe glatt auf den Mittelmächte 99 feindliche Fahrzeuge mit 189000 Ropf ftelle und die Pläne des Magistrats auf Einführung Brutto Registertonnen, bavon 75 englische des Einheitsbrotes aufgestellt sind, ohne daß man Fach leute gehört habe. mit 173500 Brutto- Registertonnen beschlagnahmt In einer längeren Erklärung brachten die Jnnungen

worden.

SV

zunächst prinzipiell ihren a blehnenden Standpunkt zum

Berfentt. Lhoner Blätter melben aus Coruna  : Die Befagungen Ausdrud. Sollte aber trotzdem das Einheitsbrot eingeführt bes verfentten englischen Dampfers Jevington und der werden, so müßte das 1900- Gramm- Brot 80 Pfennige norwegifden Dampfer Donstad und Fultenrosten. Sollte das Weizengebäck durchaus abgeschafft werden, wurden hier gelandet.

Englands U- Bootsorgen auf 1917. Man macht fich auf fünf Millionen Tonnen gefaßt. Manchester  , 26. Januar. Manchester Guardian" schreibt im

so würde die Herstellung eines Weizenbrotes von verschiedener Größe zu erwägen sein. Ruchenbacken dürfte nur den Brot­betrieben untersagt werden, dagegen gemischten Betrieben unter Vermeidung von Weizenmehl gestattet werden. Auch die Einführung der Stundenliste wurde als undurchführbar be­zeichnet.

Zu diesen Beschlüssen haben nun die für die Mehl­Beitartikel: Nach den Berlusten an Schiffen, die England im De verteilung verantwortlichen Kommunalpolitiker und die Fach zember erlitten hat, könnten bie Berlufte im neuen Jahre fünf leute Stellung genommen. Aufgabe der Deffentlichkeit muß Millionen Tonnen erreichen. Die gewöhnlich angegebene Gefamt es jetzt ebenfalls sein, sich mit dieser Angelegenheit eingehend tonnage der englischen Handelsflotte sei zwanzig Millionen, aber

nur ein Teil davon bestehe aus Schiffen, die für den Außenhandel 34 beschäftigen.

brauchbar find, und von diesem Teile hat die Admiralität einen ber furzen Zeit, in der jegt um die Einführung desselben ge­Da ist zunächst die Frage des Einheitsbrotes. In fehr hohen Prozentsak für ihre eigenen Zwede requiriert. enn fämpft wird, sind die Freunde dieser Joee immer weniger England in jebem der nächsten zwölf Monate ebenso viel Schiffe zahlreich geworden. Während in der ersten Sigung des verliere, wie im Dezember, so würde es nach einem Jahre die Siebenerausschusses nur eine Stimme gegen die Einführung Hälfte der Handelsflotte, die im Außenhandel tätig ift, verloren votierte, waren es Montag schon 5 zu 5, so daß beide haben. England müsse in den nächsten zwölf Monaten zweieinbals Barteien, für ober gegen Einführung, fich heute die Wage Millionen Tonnen neuer Schiffe bauen, wenn das nicht möglich halten. Welche Wendung bis zur nächsten Vollsitzung ein­sei, bann befände fich England in Gefahr. Das Parlament müffe treten wird, läßt sich natürlich heute noch nicht sagen. Gegen sich mit dieser Frage befassen. die Einführung des Einheitsbrotes und damit den Wegfall

-

Nach den an der Spige des heutigen Blattes veröffentlichten der Schrippe werden Bedenken geltend gemacht, die uns durch amtlichen deutschen   Biffern erscheint die Befürchtung des eng aus autreffend erscheinen. Das wichtigste Moment ist, lischen Blattes durchaus nicht übertrieben. Im übrigen ist daran zu erinnern, baß der Marinesachverständige des Daily Telegraph  ", daß durch das Einheitsbrot eine Verteuerung des Brotes von Archibald urb, bor   wenigen Tagen bie Verluste der englischen 64 auf 80 Bf., alio eine Erhöhung um 25 Prozent, Handelsflotte seit Beginn des Krieges bis Ende Dezember 1916 auf| herbeigeführt werden soll! 2947 445 Tonnen bezifferte, was faft genau mit der heutigen amt- Schon diese Tatsache sollte die Berliner   Kommunal­lichen Melbung übereinstimmt. verwaltungen veranlassen, lieber alle anderen Mittel zu ver