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bie feindliche Stellung zu stürmen, die Eingänge zu den Stollen� zu finden und diese zu sprengen. Die Stoßtrupps, denen die schwere Ausgabe zufiel, die feindliche Stellung zu nehmen und sie für die Dauer der Pionierarbeiten zu halten, bestanden ausschließlich aus Mannschaften, die sich in mehr als not- wendiger Zahl freiwillig hierzu gemeldet hatten ein Be­weis für den vortrefflichen Geist unserer Leute. Am 14 2. 17 um 3 Uhr 30 Minuten nachmittags stürmten nach 1'/, stündiger artilleristischer Vorbereitung diese Stoßtrupps die feindliche Stellung in einer Ausdehnung von 600 Meter und drangen bis in die zweite russische Linie vor. Die gesamte Besatzung der feindlichen ersten Linie, welche dank unserem gut ge­zieltem Artilleriefeuer zum größten Teil in den Unterständen geblieben war. wurde gefangen genommen. Die hinter der Infanterie vorrückenden Minensuch- patrouillen stellten fünf Minen st ollen im ge- stürmten Abschnitt fest. Einer derselben war bereits 100 Meter lang, reichte bis unter unseren Graben und war schon zur Sprengung geladen und vorbereitet: die anderen vier Stollen, welche erst je etwa 23 Meter vorgetrieben waren, konnten durch mitgebrachte Ladungen so­fort gesprengt und unschädlich gemacht werden. Der lange, 100 Meter-Stollen hingegen benötigte eine Pionierarbeit von 5 Stunden Tauer, also eines recht langen Zeitraumes, während besten unsere Stoßtrupps, in der zweiten russischen Linie liegend, sich ständiger, von bedeutender Uebermacht ge- führter Angriffe zu erwehren hatten. Erst am Abend konnten sie langsam und planmäßig, vom Feinde umgehindert in die eigene Stellung wieder zurückgehen, o Offiziere. 293 Mann an Gefangenen und 2 Minenwerfer wurden als Beute eingebracht. Ueber üieStruktar öes englischenVeltreiches iprach am Freitagabend im Künstlerhause der frühere deutsche  Generalkonsul in Sidneh, Herr K i I i a n i. Er erklärte, daß Eng- Tand aus macht politischen Gründen in den Krieg ge- gangen sei. um seine Herrschaft und seinen indischen Besitz zu sichern. Dagegen sei kein Wort an der Behauptung wahr, daß wirtschaftliche Gründe England zur Kriegserklärung bewogen hätten. England sei nie reicher als in den Jahren vor dem Kriege gewesen. Seine Handelsflotte, wie seine Ausfuhr von Fertig- waren haben sich glänzend entwickelt, glänzender sogar als die deutsche Ausfuhr. England hat in einer unglaublichen Ilebcrschätzung seiner nationalen Borzüge ein Machtmonopol aufrichten wollen. Dieses Ziel ist gescheitert. Die englische Flotte ist in die Defensive ge- drängt. Ueber die Rückwirkungen de? Krieges auf Indien   wissen wir wenig. Aber sicher ist, daß das Verhältnis des Engländers zum Hindu niemals mehr so sein wird, als es war. Japan   hat sich wirtschaftlich und finanziell emanzipiert und«ine eigene . Munitionserzeugung geschaffen, die England bisher systematisch zu verhindern gesucht hat. Der Redner schloß mit der Hoffnung, daß die englische Seeherrschaft, die die' Boraussetzung der Weltherrschaft sei. der ganzen Welt unerträglich werde und einer freien Entwickc- lung weiche. An den Vortrag schloß sich eine rege Diskussion, in der Dr, Vosberg-Rekor gegen Dr. H o f r i ch t e r für die Auffassung des Bortragenden über die Bedeutung des deutsch  -englischen Wirt- schaftsgegensatzes sprachen. die Entente unü Persien  . Stockholm  , 13. Februar. Nach einer Drahtmeldung des ..Rußkoje Slowo" überreichten der russische   und englische Ge- ichäftSträger in Teheran   eine gemeinsame befristete Note, worin sie die Erfüllung der vom Kabinett des Sipaschbar geschlossenen Uebereinkovunen wegen der Ein- sttzung einer russisch  -englischen Finanzkontrolle fordern. Die Note erinnere daran, daß die berden Mächte ihr Borsprechen bezüglich der Aufstellung bewaffneter Schutzkräfte im Süden und Norden PersienS   gehalten haben, während die persische Regierung in den verflossenen sechs Monaten nicht einen Punkt des damaligen Abkommens erfüllte. Von persischer Seite »verde der Einwand erhoben, daß der gesamte Vertrag seiner- zeit weder vom Kabinett noch vom Parlament angeregt worden sei. sowie daß PersienS   Schuld nur 30 Millionen Toman be­trage. die durch die jetzigen Einkünfte aufgehoben werde und sich nicht im Staatsbankerott bcsindc. Die Ursache der augen­blicklichen üblen Finanzlage des Landes sei vielmehr ausschließlich auf unverschuldete Rückwirkungen der kriegerischen Verhältnisse zurückzuführen. Das Moskauer   Blatt bereitet auf den Rücktritt des jetzigen Kabinetts vor, das. gestützt auf die ententefeindlichen Strömungen des Landes. weder bereit noch in der Lage sei. den russisch  -englischen Forderungen nachzukommen. Das Ultimatum lief am 13. Februar ab. Türkische Erfolge im Kaukasus  . Kouftantinopcl, 17. Februar. Amtliche» Bericht vom 16. Fe- bruar. Kaukasusfror.t: Der Feind machte mit starken Aufflärungs- abteilungen Angriffe aus unserem linken Flügel. Einer dieser An- griffe wurde durch unser Feuer zurückgeschlagen. Beim zweiten Angriff gelang es dem Feinde anfangs, in die Stellung unseres Postens einzudringen. Er wurde aber später vollkommen durch unseren Gegenangriff zurückgeschlagen. Auf diese Weise er- obertcn w.r unsere ganze Stellung zurück. Im Verlause eines dritten Angriffes lockten wir den Feind in eine Falle, machten eine Anzahl Russen zu Gefangenen und töteten eine große Zahl. An den übrigen Fronten hat sich nichts von Bedeutung er» eignet. Der Stellverrretend: Oberbefehlshaber. Die Neueinteilung der russischen Front. Der schweizerische KriegSkritiker Stege manu schreibt im ..Bund": Brussilows Besehlsreich scheint nun an der Goldenen Biftritz sein Ende zu finden und G u r k o das Kommando über die ganze Moldau, also an der Sercth- und Donaufront auszuüben. llrisft das zu, so jmd die Russen durch den Zutrilr Rumäniens   ge- nötigt worden, ihre Ordre de kstmlle abzuändern. Es wären nun, statt drei, vier Hauptgruppen zu unterscheiden: die beide« nördlich des Prchjet stehenden Armeegruppen Rußki   und Everih und südlich davon außer der alten Gruppe Brussilow   noch als vierte Gruppe Gurko, die zum Teil auf Kosten der drei üdrigen geschaffen worden ist. Gurko hat am TrotuS, am Sereth   und an der Do�au Truppen vereinigt, die vorher teils im Räume Barano- witschi, teil« in Wolhynien   und Talizren und im Kaukasus   ge- fochten haben. Nun machen sich in letzter Zeit aber auch Anzeichen bemerkbar, die aui den Zustrom frisch ausgebildeter Truppen aus dem Innern und dem Osten des Reiches binweifen. Tie russische TrotuS- und Eerethfront hat zweifellos auch in den letzten Wochen noch Verstärkungen empfangen, ob solche, die von Anfang an für sie bestimmt waren, oder Erjatztruppen, die.
ursprünglich Brussilow zugeteilt werden sollten, bleibe bahingestelli. Jedenfalls spüren die Russen den Druck sehr stark, der von Turgu Ocna bis Tulcea   ausgeübt wird und polstern die Südfront, die bei der Bereifung der Sümpfe und Wasserläuse nicht genug geschützt werden kann bereits sind von Mackensen Erkundungen über das Serethcis vorgetrieben worden auf das eifrigste aus. Ob die russischen Armeen sich unter diesen Umständen an einer großen allgemeinen Angriffsbcwegung des Verbairdes beteiligen können, muß die Entivickelung lehren, doch wird man gut tum ihre Ope- rattonssähigkcit nicht zu unterschätzen, obwohl sie als operativ unterlegen gelten und den Rumänen eine stärkere Bindung ihrer Kräfte verdaicken. Graf Servstorff abgereist. New Jork  , 14 Februar.(Funkspruch des Vertreters von 28. T. B.) Der Dampfer Frederik VIII  .. auf dem der Botschafter Graf Bernstorff reist, hat den Pier in Hoboken   kurz nach 4 Uhr nachmittags verlassen. In einer Abschiedsunterredung mit Ver- tretern der Blätter in Washington   am 13. Februar hat Graf Bern  - storff folgende unformelle Aeußerung getan: Wenn ich jetzt die Ver- einigten Staaten nach achtjährigem Aufenthalte verlasse, so wünsche ich meinen vielen persönlichen Freunden meinen von Herzen kom­menden Dank für die mir bewiesene große Freundlichkeit und herz- liche Gastlichkeit auszudrücken. In den letzten paar Tagen habe ich so viele herzliche WschiedSbotschaften erhalten, daß eS mir un- möglich fein würde, für alle einzeln zu danken. Ich hoffe, daß der Krieg vermieden werde und die alten freundschaftlichen Beziehun- gen zwffchen den Vereinigten Staate« und Deutschland   bald wieder hergestellt werden.
politische Ueberficht. Ter ReichshaushaU für 191.7. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht den Entwurf des Reichshaushalts auf das Rechnungsjahr 1917. Ter Entwurf unterscheidet sich in seiner Aufmachung fast gar nicht von seinen beiden Vorgängern, weil eine zuver- lässige Veranschlagung der Einnahmen und Ausgaben ganz unmöglich ist. So findet man in den Einnahmen den Ertrag der Zölle mit 733 Millionen Mark eingesetzt, obwohl einige Zölle ganz aufgehoben sind und die Einfuhr im Vergleich zu den Friedenszeiten sehr stark zurückgegangen ist. Die Ausgaben für das Reichsheer und die Manne werden wieder zum größten Teil aus die Kricgsausgaben übernommen und erscheinen deshalb überhaupt nicht im Reichshaushalt. Tie Einnahmen reichen natürlich nicht dazu aus, um die fort- laufenden Ausgaben zu decken. Der Fehlbetrag von 1230 Millionen Mark muß durch neue Kriegs steuern ans- gebracht werden. Es sind in Aussicht genommen eine Kohlenabgabe vom Werte der geförderten Kohle, die Erhebung eines Zuschlags zur außerordentlichen Kriegsab­gabe und eine Besteuerung des Personen, und Güterverkehrs auf Eisenbahnen, Wasserstraßen, Klein- bahnen usw. Nähere Angaben über die neuen Steuern werden in den nach st en Tagen ver- ö f f e n t l i ch t werden. Neue Stellen in wesentlichem Umfange werden nur bei der Reichspost geschaffen. Im Reichsamt des Innern ist die Stelle für einen zweiten Staats- sekretär in Anbetracht der weiter stark gestiegenen Ge- ichäftslost vorgesehen. Unter den einmaligen Ausgaben befindet sich ein Betrag von 700000 M. als Beitrag des Reichs zur Gründung eines Meßomts für Mustermessen. Die Einsetzung dieses Betrages entspricht einem Beschluß des Reichstages, die Leipziger Messe aus Reichsmitteln zu unter- stützen. Ei« Trugschluß. Imroten Tag" sucht der Generalleutnant z. D. von Reichenau den Krieg als eine unabänderliche Naturnot- w e n di g k e i t hinzustellen: Eine Welt, in der die Erhaltung alles Lebens die unauS- gesetzte Schädigung und Vernichtung- von Lebewesen zur Boraus- setzung hat, kann unmöglich sein. Ein Weltkörpar ferner, dessen Raum nickt dehnbar und dessen Fruchterträgnis beschränkt ist. dessen fortgesetzt sick mehrende» Bewohner aber infolge des ihnen aufgezwungenen Ringens um Raum und Nahrung dem Daseinskampf in wachsendem Maße unterstehen, ein solcher Welt- körper ist kein Hort des Friedens. Schließlich müssen die Erden- bcwohner in Lägen.geraten, in denen der Mitbewerb um die Lebensbedürfnisse bis zu den äußersten Graden steigt. Der Trugschluß liegt auf der Hand. Mit genau den- selben Argumenten hätte im Mittelalter jemand beweisen können, daß die zahllosen blutigen Fehden, die Deutschland  damals zerrissen und durcktobten. aus einen: unabänderlichen Naturgesetz beruhten. Denn Teutschland sei ein räumlich beschränktes Land, dessen ständig sich mehrende Bewohner dem Daseinskampf im wachsenden Maße unterstehen usw. Nun aber ist Deutschland   heute dreimal so dicht bevölkert als im Mittelalter und die blutigen Fehden im Innern haben gleich. wohl völlig aufgehört. Gewiß wird es auf der Welt niemals an Konflikten und Gegensätzen fehlen. Dafür aber, daß solche Jnteresjengegeniätze durchaus nicht mit den rohen Mitteln des Blutvergießens und der Gewalt ausgefochten werden müssen, ist gerade die innere EntWickelung Deutschlands   das beste Zeugnis._ Unabhängiger Ausschuß gegen die Sozialdemokratie". DerUnabhängige Ausschuß für einen deutschen Frieden" hat in seiner letzten Vorstandssitzung zur derzeitigen politischen Lage Stellung genommen. Ueber daö Ergebnis berichtet die Kreuz-Zeitung  ": Reben der lebhaften Genugtuung über die Eröffnung des uneingeschränklen U-Boot-Kriege« kam insbesondere die Ueber- Zeugung von der Notwendigkeit zum Ausdruck, der Agitati,» des Abgeordnete» Scheide««»» und semer Gefolgschaft«ach, dru»>i» entgegenzutreten. Gegen den Grundsatz:.Jeder trage seine eigne Last' müsse, nicht zuletzt im Interesse des deutschen ArbeiterstandeS. entschieden Verwahrung eingelegt werden. denn er bedeute di« Vernichtung deutschen Wohlstandez. deutschen  Erwerbslebens und deutscher Kulturbetätiguna für Menickenalter. Mit allen Mitteln sei dahin zu wirke», daß die am 1. Februar belchrittene Bahn b i S zum vollen Endsiege unentwegt weiter verfolgt werde. Dann werde ein Deutscher Friede mit Wabrung deutscher Macht in Ost und West und llebersee und mit größtmöglicher Abbürdung unseror Kriegslast auf die Feinde die schweren Opfer des Kriege» lohnen. DerUnabhängige Ausschuß" will also jetzt mangels anderer realer Ziele seine Agitation in erster Linie gegen die Sozialdemokratie richten._ Dptlmift. und trotzdem... Der nationalliberale Reichstagsabgeordnete und Präsident de» Hansabunde», Geheimrat Dr. Rießer, hat in
Geestemünde   über die Finanzlage des Reiches einen Vortrag gehalten. Dabei hat er sich auch über die künstige Verzinsung der Kriegsanleihen und über die Schuldendeckung aus- gesprochen. Er teilt keineswegs die Befürchtungen, die von anderen seiner Parteifreunde ausgesprochen worden sind. So sagte er u. a.: .Ich fürchte nicht den Boykott, den die Feinde unseren Waren und unseren Unternehmungen angedeihen lassen wollen. Die Mackt der wirtschastlicken Gesetze ist viel zu groß, als daß ein solcher Boykott möglich sein werde. Der Mensch wird auch in Zukunft da sein« Ware entnehmen, wo er sie am besten und billigsten kaust. Diese Köchinnen» Weisheit hat sich stets als die mächtigste, erwiesen. Ich teile auch nickt die Sorge um die Zukunft wegen Verzinsung der Anleihen, die schon jetzt 47 Milliarden be» trogen. Pessimisten sagen zwar, daß wir die 6 bis 7 Milliarden Zinsen nicht werden aufbringen können. Solche Pessimisten hielten es stüher auch für unmöglich, daß Deutschland  einmal eine Anleihe von ö Milliarden aufbringe. Wir tun gut, auch heute Vertrauen haben zu dürfen. Wenn Industrie� und Landwirtschaft so glänzend durchgekommen sind durch diese trübe Zeit, so wird es ihnen ein leichtes sein im Frieden, wenn sich ihnen die Weltstraßen wieder geöffnet haben. ihren Weg zu finden und die Lasten zu tragen und man soll sich hüten zu sagen, wir würden ein Drittel des Vermögens konfiszieren müssen. Man soll ilickt fragen, ob wir eine Kriegsentschädigung erhalten ich denke, wir kriegen eine. Man soll heme nichts anderes tun, als das starke Vertrauen, welches wir haben, noch zu ver- stärken.' Daß Herr Professor Rießer die Frag? der Verteilung der Kriegslasten nicht einfach achselzuckend mit dem Hinweis auf eine zu erwartende Kriegsentschädigung umgeht, ist zu billigen. Aber wenn er so starken Optimismus in die Kraft der deutschen Volkswirtschaft setzt, warum dann diese Aengstlichkeit gegen» über einer kräftigen Vermögensabgabe, die doch sein Jraktions- kollege Stresemann   als erster angekündigt hat?!
Soziales. Die Lage des russischen Arbeitsmarttes. Stockholm.(J. K.) Die in Petersburg ericheinendenBe- richte des ZentralindustrielomiteeS" enthalten über die Lage des russischen Arbeitsmarktes unter anderem da» Folgende:.In letzter Zeit ist der russische Arbeitsmarkt der Einwirkung stark ein» schneidender Veränderungen ausgesetzt gewesen. Besonders bei der qualifizierten Arbeit ist die Krise sehr fühlbar geworden. Fast in allen Gegenden des Landes, in den Ural  - und KaukasuSgebieten wie auch in den Städten Petersburg  , Moskau  , Odessa  , Jekaterinos» law und Cherson  , in Sibirien   und in den mittelasiatischen Distrik- ten herrscht ein großer unersetzlicher Mangel an qualifizierter Arbeitskraft. Während im Herbst des Jahres 1915 nur gewisse Zweige einiger Industrien, z. B. der Metallindustrie, solchen Mangel empfanden, liegen jetzt ganze Industrien, u. a. die Rauch- waren- und Konfektionsindustrßen, infolge Mangels an geschulter: Arbeitern vollkommen brach. Im Don- gebiet kann man zwar einige Abweichungen von der allgemeinen Lage feststellen, nachdem ein Teil Arbeiter von der Landwirtschast in die Bergwerke zurückgekehrt ist. Im Uralgebiet dagegen hat sich die drohende Lage seit dem vorigen Jahre nicht geändert. Die Uralindustrie ist zwar in der Lage, den Mangel an unqualifizierter Arbeitskraft zu einem gewissen Grade durch Kriegsgefangene und Chinesen zu ersetzen, aber an qualifizierter Arbeitskraft herrscht ein außergewöhnlich großer Mangel. Gleichzeitig sind auch auf dem Petersburger Markt große Veränderungen zu beobachten: Das Angebot an Arbeitskrast ist sehr gesunken. Dies mißliche Ver- hältniS tritt besonders scharf in der Metallindustrie hervor, wo die Zahl der Arbeitsuchenden um fast die'Hälfte zurückgegangen ist."
Lette Nachrichten. Tie Kämpfe an der Ancrc. Englischer Heeresbericht vom 17. Februar. Erfolgreiche Ope- rationen wurden auf beiden Ufern der Ancre heute morgen von unseren Truppen unternommen. Es wurde ein sehr betrachtlicher weiterer Fortschritt gemacht. Südlich vom Flusse wurden die Siellungen des Feindes gegenüber den Dörfern Miraumont und Petit-Miraumont angegriffen und in einer Front von ungefähr anderthalb Meilen erobert. Wir drangen über tausend Faids in die feindlichen Verteidigungsstellungen vor und schoben unsere Linie bi» auf einige hundert Uards an das Dorf Petit.Miraumont heran. Nördlich von der Ancre wurde eine wichtige feindliche Stellung auf den oberen Hängen das Vorwerk   nördlich von Gehöft Baillescourt in einer Front von etwa taufend Dards genommen. Feindliche Gegenangriffe wurden erfolgreich abgeschlagen. Dem Feinde wurden neue schwere Verluste zugefügt. Bis jetzt sind 2SK Gefangene, darunter sechs Offiziere, ol« Ergebnis dieser Opera- tionen durch die Sammelstellen durchgekommen. Heut« morgen haben wir zwei Angriffe durchgeführt, südlich von Neuve-Chapelle und nordöstlich von Ploegsteert, wo unsere Truppen die zweite feindliche Linie erreichten. Eine große Zahl von Deutschen   wurde getötet, zahlreiche Unterstände und Maschinengewehre zerstört. Wir machten in beiden Fällen einige Gefangene. Ein seindlicher An- griff auf die Abschnitte westlich von Lens und östlich von Givenchy wurde unter Verlusten abgeschlagen. Wir ließen gestern abend zwei Minen westlich von La Bassee   mit gutem Erfolge springen.
Um Höhe 183. CW. T. B.) Berlin  , 18. Februar. Die Franzosen zeigen sich durch die Wegnahme der wichtigen Höhe 185 beunruhrgt. Ihre wiederholten Versuche, die verloren gegangenen� Höhenftellungen wieder zu erobern, brachen blutig zusammen. Ein in der Ilacht vom Freitag zum Sonnabend vorgetragener Handgranatenangriff führte zu erbitterden Zlahtämpsen. die trotz der Zähigkeit, mit dm die Franzosen   in die deutschen Stellungen einzudringen ver- suchten, zu keinem Ergebnis für den Angreifer führten. Am Sonnabend Vormittag begann der Franzose, sich mit schwerem Aa- ftber auf die neuen deutschen Stellungen einzuschießen. Zahlreiche französische   Flugzeuge lenkten das Feuer. Am Nachmittag und besonders am Abend steigerte sich die französische   Artillerietätigkeit, anscheinend durch rasch heimgeführte Batterien unterstützt, zu großer Heftigkeit. Die deutschen Geschütze legten indessen erne so heftige und wirksame Feuersperre auf die französt- scheu Stellungen, daß die Franzosen einen erneuten Angriff nicht wagten. Der französische   Heeresbericht versucht, den schweren Ver- lust zu verschleiern, indem er lediglich andeutet, daß eS den Deut- scheu mit Hllfe mehrerer Alinensprengungen gelungen sei, in eilten vorspringenden Winkel wesflich von Man an de Champagne einzu­dringen. Der vorspringend« Winkel war indessen eine kunstvoll ausgebaute Hi>henbastiou, die weithin das Gelände beherrschte, und «inen Angelpunkt der französischen   Thampagnesront bildete. Bei dem Angriff eines deutschen Luftschisses auf surfen und Festung Voulogne wurden Brände in militärischen Anlagen be- obachtrl und ebenso gut liegende Treffer in den Hafenanlag-en.
Verständigung im Nürnberger Schneidergewerbe. Nürnberg  , 18. Februar. Die unser Vorsitz eines Schieds- richterkollegiums geführten Lohnverhandlungen zwischen dem Ar- beitnehmerverband und dem Allgemeinen Teuffchen Arbeitgeber» verband für das Schneidergewerbe in Nürnberg   ergäben eine Ver- jtändigung.