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Nr. 50.- 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Dienstag, 20. februar.

reigen- Berse, Erntelieder usw. wollte man noch nichts sagen, wenn 3 Atmosphären leberbrud) würde dies von gesundheitlichem Nache

Neue Untersuchungen über die Kriegskost. ie für den Fortgang der Handlung von Bichtigkeit und demgemäß teil für die Bejagung sein. Deswegen wird z. B. bei einer Waſſer,

man

motiviert wären. Schlimmer aber ist, daß die Handlung halb in die tiefe von 30 Metern erstmalig bei 15, bann bei 10 und schließlich Es ist selbstverständlich, daß unter den durch den Krieg ver- Berther, halb in die Biedermeierzeit zurücverlegt ist. Warum das? bei 5 Metern Bajjertiefe eine furze Bause gemacht. Um das June änderten Lebensverhältnissen die Ernährungsbedingungen von Weil, um halbes durch und durch lyrischem, modern- realistischem halten der einzelnen Stationen zu ermöglichen, ist die Meterein­Anfang an die allergrößte Beachtung gefunden haben. Denn Drama vom Machtreiz jungmenschlicher Geschlechtstriebe, ohne seiner teilung an dem Kabel angebracht. An der Oberfläche des Wassers während Beschränkungen sonstiger Art nicht unentbehrliche Dinge hinreißenden poetischen Stimmung Abbruch zu tun, mufitalisch angekommen, kann der Tauchretter" durch eine besondere Vors betreffen, handelt es sich bei der Ernährung um die unbedingten beigufommen, ein fongenialer Tondichter und Gestalter von richtung abgeworfen werden, so daß nur die Schwimmweste am Forderungen, die die Natur an uns stellt. Darum erscheint eine nöten wäre. Störper verbleibt. neue Untersuchung unserer Kriegsfost, wie sie Prof. Dr. Loewy in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift auf Grund eigenartig vorbeikommen. So fomponierie er eine Art hausbadener Idylle zu ermöglichen, wenn in der Nähe der Unfallstelle keine Schiffe Um eine Rettung der U- Boots- Mannschaften in den Fällen Das ist Ignaz Bagbalter nicht. Er wollte an der Tragödie zusammengestellten ſtatiſtiſchen Materials veröffentlicht, von hohem um die Salbeiche Dichtung, mit einem Stich ins Boltstümelnde, find, wird neuerdings an den U- Booten eine Schwimmboje ange Interesse. Denn diese Untersuchung betrachtet das Wesen der Kriegs- wie ja die Einbeziehung eines Gassenhauers( Lindenau!) und einer bracht, die sich selbsttätig löst, sobald das Boot den Meeresgrund fost von einem ganz anderen Standpunkt, als dies in den bis- irischen Weise( Bang, lang ist's her") erhärten. Was sonst noch berührt. Durch eine besondere Vorrichtung versendet die Boje, herigen Erörterungen geschah. Die Umwandlungen der Ernährung auffällt, ist die meist wohlflangliche, wennichon wenig originelle die durch ein Rabel mit dem Boot in Berbindung bleibt, elektrische und die Tatsache, daß immer wieder neue Einschränkungen und in orchestraler Beziehung überwiegend beristische Struktur Wellen, die Hilfe herbeirufen. Auch durch Leuchtraketen, die von sich als durchführbar ertoiesen, haben der Frage geber Musik. Daß sie. wenn man einige Anläufe zu bodenständiger der Boje aufsteigen, wird die Umgebung von dem Unfall benach führt, ob die früher geltenden Ernährungsgefege aud wirklich richtig waren, ja, ob Charakteristit( Amandus und Lehrer Martini) ausnimmt, eigentlich richtigt. Diese Erfindung bedeutet einen großen Fortschritt int überhaupt von ganz immer nur nebenher läuft, selten die Situation durchdringt und Rettungswesen für gefundene 1- Boote. Die Schreden der Ticje bestimmten Ernährungsgesehen zu sprechen vermag. Dabei fam es baber oft ffizzenhaft fragmentarisch anmutet, gereicht dem ganzen find dadurch für die Männer der blinden Waffe", wie man so allmählich zu einer Berwirrung der Anschauungen, die Prof. Loewy werk zum Nachteil. So gern dem Musifer Waghalter fünstlerische häufig die Unterseeboote nennen hört, um ein gutes Teil geringer Die umstrittenfte Frage war bisher stets die der notwendigen Bei seinem Erstling Mandragola" fam ihm eine vorzügliche Opern Klärung zugestanden sei, als Operniomponist enttäuschte er diesmal. geworden. Eiweißzufuhr. Hierbei bezog man sich immer auf die Angaben von dichtung zu Hilfe; jest war er literarisch schlecht beraten. Voit, nach denen bei gemischter Kost dem Körper 110 Gramm Ei teig neben 56 Gramm Fett und 500 Gramm Kohlehydrate zu Freilich, am ersten Abend gab es übermäßig lärmenden Applaus. geführt werden müssen. Bei vorwiegend animalischer Kost sollten Man überiah vollkommen, daß Herta Stolzenberg trok aller Be auch bereits 108 Gramm Eiweiß genügen. Prof. Loewy führt jedoch mübung fein Hennchen war und daß auch Bernhard Bötel   wenig aus, daß dieje Zahlen nicht allgemein gültig sein fönnen, da sie zu von einem jungen studentischen Braufewind an sich hatte. Auch wenig die sozialen und ökonomischen Stellungen und zahlreiche Holger Börgeien fonnte nichts zu feinem Lehrer tun, als ihn böse andere Unterschiede zwischen den untersuchten Personen berüdfiätigen. wichterlich verfchärfen. Singegen wollen wir den Pfarrer Hoppe des Gerade darum meint er, daß den 118 Gramm Eiweiß eine offizielle Bea Herrn Julius vom Scheidt gelten lassen, daneben auch Harry Steyer deutung beigelegt wird, die ihnen nicht in solchem Mage gebührt. als Amandus, obgleich diefe Rolle deflamatorisch behandelt und un­Das Hauptgewicht fei nicht, wie bisher, auf die Zufuhr möglichst angetastet geblieben ist. Die dekorative Ausstattung war fauber. reichlicher Eiweißmengen zu legen, sondern auf die viel notwendigere Der Komponist saß persönlich am Dirigentenpult; das Orchester hatte Aufnahme genügender Kalorien, d. 5. Wärmeeinheiten. Diesbezüglich Klang und Schmiß. feien unsere Ernährungsverhältnisie im Kriege bisher noch nicht ge­

nunmehr zu flären fucht.

nügend betrachtet worden. Zur Klärung diefer Frage veranstaltete

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nunmehr der Hanptausichuß für Konsumenteninteressen eine Ilm­frage, der die Ernährungsverhältnisse innerhalb zweier Monate und zwar April und Juli 1916 zugrunde lagen. Die Umfrage erstreďte sich im April auf 858 Familien mit 4079 Köpfen, im Juli auf 146 Familien mit 644 Köpfen, und zwar wurden dabei einzelne Woblhabenheitsstufen genau berücksichtigt.

Auf Grund dieser Statistik und sonstigen reichen Materials, das feines Umfanges tegen hier nicht einzeln dargelegt werden fann, stelt nunmehr Brof. Loewy der Notwendigkeit der Eiweißzufuhr die Notwendigkeit der Zufuhr von Wärmeeinheiten gegenüber. Bon diefem Standpunft ausgehend erklärt er, daß die ernährungsphysiologische Bedeutung der Kriegsbeschränkung der Nahrung hinsichtlich des Ei­weißes und des Wärmewertes nicht die gleiche ist. Die Kriegs­ernährung fann fich dem Eiweißbedarf viel leichter anpassen als dem Bedarf an Kalorien. Der lettere wird am besten gededt, wenn neben den rationierten Nahrungsmitteln möglichst auch andere Nahrungsmittel in freien Handel erhalten werden. Durch Berücksichtigung dieser Ausbesserung wird auch bei noch so langer Striegsdauer stets jederlei gesundheitsschädliche Wirkung der neu­artigen Ernährung bintangehalten werden können. Das Besondere in dieser Betrachtung liegt darin, daß man nicht wie bisher fein Hauptaugenmerk auf das Eiweiß, sondern auf die Zufuhr von Wärmeeinheiten richten soll. Denn wenn man den Wärmewert der Nahrung erhöht, steigt wie statistisch erwiesen dadurch der Eiweißgehalt automatisch von selbst, so daß und dies ist das Wesentliche auf ihn feine besondere Rüdsicht genommen zu werden braucht. Die neue Leiung lautet alio: nicht möglichste Steigerung der Eiweiß, sondern möglichste Steigerung der Stalorien­zufuhr. Auch für die Friedensnahrung wird dieser Standpunkt fünf tig von Intereffe sein.

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Deutsches Opernhaus: Jugend".

Eat aber an

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ek.

Dokumente der Menschlichkeit.

In dieser Zeit des allgemeinen Hasses soll man an den wenigen Beispielen wirklicher Menicolichkeit nicht achtlos vorübergehen. Darum verdienen ein paar Worte in der neuesten Summer des Literarischen Echos" aus der Feder von Otto Grautoff   allgemeinte Beachtung. Vor zwei Jahren wollte dieser, durch seinen langjährigen Barijer Aufenthalt mit vielen Franzofen befreundete Schriftsteller ein Werk Dokumente der Menschlichkeit" zusammenstellen und suchte Er erhielt dazu unter seinen französischen Freunden Mitarbeiter feine Antwort. Dieses beichämende Fiasto gesteht er jegt ein; um io lieber, als er gleichzeitig mitteilen kann, daß die Internationale Rundschau" in der Schweiz   seine Anregung aufgenommen hat und unter dem gleichen Titel Beispiele schöner Menschlichkeit bekannt

Wie rettet sich die Mannschaft eines gefunfenen ist mit recht fagt er, baß diefe Beispiele zum ergreifendsten ge­

Unterseebootes?

Im allgeureinen ist die Ansicht vorherrschend, daß der U- Boot Dienst außerordentlich gefährlich sei. Von Fachleuten wird an der Band der Statiitif diese Ansicht als irrig bezeichnet. Allerdings stellt der Dienst auf einem U- Boot sehr hohe Anforderungen an die förperlichen und geistigen Fähigkeiten der Offiziere und Mann­fchaften, wohl entbehrt das 11- Boot jeglichen Panzerschußes gegen feindliche Geschoffe, twohl besteht bei gemeinsam unter Wasser opc= rierenden Booten eine verstärfte Kollisionsgefahr, aber die Aus­wahl der Besatzung der U- Boote und die Vertrautheit der Führer und Leute mit ihren Fahrzeugen bringen es mit sich, daß die Un fallziffern bei der Unterseeschiffahrt verhältnismäßig nicht größer find, als bei der Schiffahrt im allgemeinen. Die Hauptforge bei einem habarierten Boot besteht darin, die Mannschaften aus dem Wrad zu retten. Das Schiffsmaterial selbst zu heben, bleibt einer späteren Zeit vorbehalten, wenn es überhaupt möglich ist.

Zur Rettung der Mannschaft sind in der deutschen   Marine die Drägerschen Tauchretter" eingeführt worden, mit denen es möglich ist, die Besatzung frühzeitig genug der Tiefe zu entreißen. Der Tauchretter besteht aus einem Sauerstoffzylinder, einer Kalis patrone, dem Mundstück, dem Atmungssad und den nötigen Ver­bindungsschläuchen. Sämtliche Teile sind auf einer Schwimmweste angebracht, die nur umgehängt zu werden braucht. In den Mund­stüd find amet Bentile angebracht, das eine zum Ausatmen, das andere zum Ginaimen. Die ausgeatmete Luft wird über die Sali patrone, die sogenannte Drägersche Kohlensäure- Absorptionspatrone geleitet, dadurch von der Kohlensäure gereinigt und gelangt dann in den Atmungsjad, von wo aus sie vermischt mit dem Sauerstoff aus dem Sauerstoffzylinder wieder eingeatmet wird. Um das Ein bringen des Waffers in den Körper zu verhindern, wird die Nase mit einer Klemme abgeschlossen. Ferner gehört zu jedem Tauch­retter eine Metallflasche mit Grfrischungen.

Es ist verlockend und bedenklich zugleich, ein literarisch be­Im Falle der Gefahr werden die Tauchretter in wenigen Se­deutendes Drama, wie May Halbes Jugend", auch musikalisch funden angelegt. Dann müssen die oberen Lufen des Bootes, auszugestalten. Eo sehr es einen Mufifer reizen fönnte er wird durch die die Besabung das Fahrzeug verläßt, geöffnet werden. Wenn doc davon ablaffen, wenn ihm literarittliche Urteilsfähigkeit zu Ge- das Bootsinnere mit Wasser gefüllt ist, kann dies ohne weiteres ge­bot steht. Ja, wäre dieje wenigstens dem Librettifien Bem- fchehen, anderenfalls muß erst durch Deffnen der Bodenventile Höppel ist sein Münchnerischer Name eigen gewesen, so hätte er Waffer eingelassen werden, damit der Druck im Inneren des Bootes lieber ganz von der Jugend- Tragödie abgestanden. Beinhöppel dem Drud von außen gleich wird. Sobald die Luken geöffnet find, ber uriprünglichen Handlung und ihrer werden eine oder mehrere Auftriebbojen an einem mit Meter­Motivierung mancherlei Rötigung angetan. Warum bei einteilung verfehenen Kabel an die Oberfläche des Waffers ge­fpielsweise aus dem fanatisch- orthodoren, wohl auch ein laffen. Un biefem Stabel lettern mun je stvei Mann zu gleicher wenig eifersüchtigen Kaplan cin bösewichternber Lehrer Zeit empor, wobei die Schwimmweste und der Atmungsfad als gemacht wurde, dürfte selbst denen wunderlich erfcheinen, Auftriebsmittel wirken. Freilich kann der Aufstieg nicht in einem die es gleich mit der Angst von Gefährdung des fonfeffionellen 3uge vor sich gehen; bei dem verschiedenartigen Atmosphärendrud Burgfriedens haben. Bom Eingreifen westpreußischer Kinder- Ringel- unter Wasser und an der Oberfläche( bei 30 Meter Wassertiefe sind Razjo heftete seine Augen auf Stligki, als wollte er bis in den innersten Winkel seiner Seele schauen.

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Der Polizeimeister.

Ein russischer Polizeiroman

von Gabryela Zapolska.

Ich werde Sie vielleicht um etwas bitten", sagte er lang­fam. Ich habe über Sie Erkundigungen eingezogen und weiß, daß Sie zuverlässig sind."

Saben Sie niemals daran gedacht," flüsterte Klikti ihr freuen oder ärgern sollte. Er wählte das erstere.

ins Dhr.

,, Nein!"

Auch nicht in Zakopane  ?"

Endlich fiel dieses Wort und mit ihm zog die Erinnerung herauf an den Fichtenduft, an die Berge, an die silbernen Mondnächte und die herrlichen Sonnenaufgänge. ,, Ah, in Zakopane  

Nun?"

,, Bielleicht!"

Fräulein Janka, meine Janta!"

Klizki fühlte den heißen Wunsch, auf den Nacken des Mädchens, auf den die hereindringenden Sonnenstrahlen fielen, einen Ruß zu pressen, doch trat in diesem Augenblic Stazio ins Zimmer. Janta eilte hinaus, um den Tee angu richten.

Stazijo tam auf Klipfi zu.

,, Wohnen Sie ständig in Strakau?" " Ja."

,, Wie glücklich Sie sind! Sie dürfen dort leben und unternehmen was Sie wollen. Hier fühlt man sich an allen Enden beengt. Der Vater fürchtet sich, den Stampf mit einem Menschen wie Tagejem aufzunehmen, und ich muß meinen vorgeschriebenen Weg gehen. Mein Vater glaubt wahr scheinlich, daß ich mein fertiges Programm und meine poli­tischen Ueberzeugungen habe. Aber ich irre und taste noch, ich möchte erft alles verstehen, bevor ich selbst eine Wahl treffe."

Barum wählen?" erwiderte Aligfi, am besten ist es, wenn wir unser Ideal langsam heranreifen lassen. Wählen Sie mit dem Herzen und dem Verstand und lassen Sie mög lichst das eine über das andere fein leberwicht geroinnen."

Razio   feufzte und fuhr mit der Hand über die Stirn. Bir sollten ohne Herzen geboren werden," criderte er, ,, in unserer Bruft dars ja nur die Pflicht gelten!"

Alizki wußte nicht, ob er sich über diese Nachforschungen " Ich freue mich, daß die Informationen zu meinen Gunsten ausgefallen sind und bitte Sie, über meine Person zu verfügen."

" Wann reisen Sie ab?"

#A

ch weiß nicht, vielleicht morgen!" sagte Klişki zögernd. ,, Kommen Sie wieder?"

Auch das weiß ich nicht! Es hängt davon ab, ob..." " Ich verstehe! Aber ich werde mich bei Ihnen melden, nicht brieflich, sondern durch meine Freunde."

Er reichte Klizki die Hand und verließ, den Kopf tief über die Brust gesunken, wie von einer Raft bedrückt, das Zimmer. Zu diesem Augenblid kant Janka aus dem Speisezimmer herbeigeeilt.

,, Sie sind ja ein Zauberer! So lange haben Sie sich mit Razjo unterhalten."

,, Und wir sind die besten Freunde!" ,, Das freut mich!"

Sie lachte strahlend und fügte hinzu: ,, Alle Belt hat Sie gern... Papa, Kazjo. Und Sie, Fräulein Janka?" " Ich?"

Jawohl, Sie!"

Ich auch!"

Bon ganzem Herzen?" Ja, von ganzem Herzen!"

,, lind werden Sie mich lange lieb behalten?" Immer!"

" Das ganze Leben lang?"

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Ein

hören, was man in der furchtbaren Kriegszeit lefen fann: Es find ganz schmucklose Schilderungen schlichter, fleiner Begebnisse, die sich auf neutralem Boden zwischen Feinden abgespielt haben: Ein deutscher Friseur, der in der Schweiz   lebt, wird eingezogen. Ein franzöfifcher Internierter übernimmt das Geschäft, führt es weiter und liefert den Gewinn an die Frau des Deutschen   ab. deutscher schwerverwundeter Soldat und ein französischer schwer­verwundeter Difizier geben Arm in Arm in Bern   über die Straße. mit Recht wünscht Grautoff, daß die Beiträge für diese Engländer helfen Deutsche   und Deutsche sorgen für Italiener." Dokumente der Menschlichfeit" noch reichlicher fließen und am Tage des Friedens zur Beschleunigung der Bölterverföhnung beitragen mögen.

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Rotizen.

Jm Kleinen beater spielt man jest Schönthans Raub der Sabinerinnen", ben flaisischen Schwank, der wie die Fledermans wirklich allen Wechsel der Moden und Ge ichmäder siegreich übersteht. Mag alles Familienhafte an dem Stüd Dutzendware fein, die Somiere und ihr unsterblicher Direktor Striefe sprudeln einen unverfieglichen Born von Heiterfeit. Freilich fehen wir heute hinter dent by mehr die unerbittliche Wirklich feit ant Ende des zweiten Aftes feinem Striefe einen Zug ins Soziale und es war daher ein feiner Zug Alfred Abels, als er nehmen ließ. Ueberhaupt war seine Darstellung von einem vollen Schimmer schalthaften Humors vergoldet und aller groben Stuliffen reißerei abhold auf die intime Wirkung angelegt. Man fühlte in dem Bajazzo den Menschen. Die Professorenfamilie fand geeignete Vertreter in Paul Bildt  , ber nur etwas stereotyp war, und Grete Reint, einem exemplarischen Hausdrachen. Sehr munter und fchelmiich gab Aud Eaede die Tobter, mit gewohnter Urwüchfigkeit Alice Torning   das Dienstmädchen.

SEPAR

Octave Mirbeau  , der Top des revoltant- Schrift­stellers, ist, 67 Jahre alt, von den Ereignissen der letzten Jahre angewidert, in Paris   gestorben. Man hat in Deutschland   nicht allzu viel von dem Empörerkopf gekannt: Sein Tagebuch einer Kammerfrau" galt für eine erotische Lederei, obwohl eine bisfige Satire auf bourgeoise Ghejitten drinsteckte, ein anderes Buch ver­fiel den Snobisten und nur sein Schauspiel Geschäft ist Geschäft" 30g weitere Kreise. In Frankreich   hat er als Stritifer und als Angreifer große Bedeutung gehabt. Freilich spricht man jest nicht gern von ihm, denn zu dem Grneuerungsschwindel, dem Frankreich   verfallen, paßte er nicht. Und seine famoje Verspottung der lächerlich aufgeschminkten Französlinge von Brüssel darf schon gar nicht erwähnt werden. Im Namen der heiligen Einigkeit".

Tagejet wird ängstlich.

XII.

Verschwörung gegen libli. Sagejem geht zum Stelldichein. Fräulein Juzia benutzte den Augenblic, in dem Mar­fowski sich an den Schreibtisch wandte, ergriff die Flasche mit Rum und nahm einen großen Schluck. Aber sie spuckte den Rum sofort wieder aus.

,, Schweinerei!" sagte sie empört. Warum erlaubst du, daß man dir solchen gräßlichen, gefälschten Schnaps anstatt Rum gibt?" Sie wischte den Mund mit der Hand ab. Markowski verzog sein Gesicht zu einem matten Sächeln. ,, Was willst du, Zäubchen?" sagte er freundlich. Einem gefchenften Gaul sieht man nicht ins Maul!"

n

Aber man sieht auf die Etikette!" parierte das Mädchen, ,, und wenn du eine Dame empfängst, so solltest du wenigstens für ein gutes Getränk sorgen."

Sie war launenhaft, da sie wußte, daß sie einen gewissen Einfluß auf diesen ausgemergelten, erloschenen Menschen hatte, der ihren Zynismus und eine erfahrene Liebesschule benötigte, um eine gewisse finnliche Befriedigung zu empfinden.

Sie war schon zum Fortgehen angezogen, aber sie spielte eifrig mit dem Stearin, das von der Sterze herabtropfte. Marfowsfis Bohnung war falt und windig. Lahme Möbel, ein unordentliches Bett und eine zerrissene Fenstergardine bildeten ein widerwärtiges Ganzes, das sich in der flackernden Kerzenflamme wenig verlockend ausnahm.

Martowski warf den Mantel um die Schultern und nahm die Müze.

,, Gehst du?" fragte Juzia.

Ja, zum Alten!"

Birst du's ihm sagen?"

Ja, ich muß!"

Juzia hörte auf, mit dem Sicht zu spielen und suchte unter dem Sofa, aus dem die Sprungfedern und zerrissene Fezen

Janka wurde plöglich ernst und wiederholte mit ver- hervorragten, ihre wollenen Handschuhe. änderter Stimme:

Das ganze Leben. lang."

,, Du könntest ihm auch sagen, daß ich dir diese Nachrichten von Horstis gebracht habe. Vielleicht würde der Alte etwas bezahlen," sagte sie mit erzwungener Freund­Markowski zuckte die Achseln. ( Forts. folgt)

Wieder beschatteten die langen Wimpern ihre Augen, und sie glich einer Blume, die bei den Strahlen der unter- lichkeit. gehenden Sonne regungslos und lautlos zu beten schien.