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bei den Sozialdemokraten.)

Notwendigkeit einer gründlichen Neugestaltung

das Blut in den Adern erstarren,

wir in unserer Erklärung an 4. August 1914 in den Vordergrund( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Auch die Reformt der für seine Geschichte selbst. Gegenüber dem russischen Solf haben ftellten, ist jetzt hoffentlich für immer beseitigt. Das russische Voli Wahlsysteme in den Einzelstaaten muß sofort in Angriff genommen wir nie ein Gefühl des Saffes gehabt. Wir wollen mit allen haben wir nie für diesen entjeklichen Krieg verantwortlich gemacht. werden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Mit dem Drei- Völkern im Frieden leben, und die Möglichkeit bazu haben die, ( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Bei seinem Ringen für Klassenwahlrecht in Breußen und den mittelalterlichen Einrichtungen die unser Friedensangebot zurückgewiesen haben, wenn sie jest feine innere politische Freiheit wird dies Volf von unseren leb. in Mecklenburg   hätte schon bet Beginn des Krieges mit einem Feder- ihrerseits das Wort nehmen. Nach der Befreiung von haftesten Sympathien begleitet.( Lebhafter Beifall bei den Sozial- ftrich aufgeräumt werden sollen, wenn die deutschen   Staatsmänner fremden Joch im Jahre 1813 ist das Versprechen auf ber­demofraten.) Boller Bewunderung und tiefster Berehrung gedenken sich auf die Kunst der Menschenbehandlung verständen. Damit fassungsmäßiges Leben nicht eingelöst worden, vor allem durch den wir besonders der heldenhaften Märtyrer, bie jahrzehnte fonnten große moralische Eroberungen bei uns und Einfluß Rußlands   Nichts ist falscher, als der im Herren­lang in Rußland   ihr Leben im Stampfe für die Freiheit ließen. in der ganzen Welt gemacht werden.( Sehr wahr! bei den Sozial- haus gefallene Ausspruch, der militärische Absolutis ( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Falls die Stimmung in Ruß demokraten.) Es ist eine dreiste Berhöhnung und mus habe Deutschland   und Preußen groß gemacht. Freiherr land für rasche Herbeiführung eines ehrenvollen Friedens soweit erausforderung der rechtlosen Volksmassen, v. Stein, Gneisenau, Scharnhorst, Fichte ufiv. finden wächst, daß fie für die Handlungen der neuen russischen Regierung wenn gestern ein Junker im Herrenhause jage, in Preußen fein Verhältnis zu der Reden der Hord und Roon im Herren­bestimmend wirkt, fordern wir Gozialdemokraten von der deutschen   bestehe jede Freiheit außer der des Stehlens und hause. Es ist unerträglich, wenn in jetiger Zeit ein Mitglies des Reigerung, daß fie nichts unterläßt, was die Herbeiführung Mordens. Leider steht die preußische Regierung noch immer Herrenhauses von einer Reform des Reichstagswahlrechts in seinem eines ehrenvollen dauerhaften Friedens mit unserem auf dem Standpunkt, daß während des Krieges in Preußen Sinne zu sprechen wagt.( Lebhafte Zustimmung links und im großen Nachbarbolt im Often ermöglicht.( Lebhafte Zustimmung nichts geändert werden soll, wenigstens nicht im Interesse der Zentrum.) Was wir über die Anwendung der Schubhaft in Elsaß­Boltsmassen. Möglich wäre eine Wahlreform in Preußen sehr Lothringen   im Ausschuß erfahren haben, ließ manchmal Die Erörterungen über die deutschen   innerpolitischen Fragen wohl, wenn nicht mit dem Landtag, se gegen den Landtag. Eine werden täglich lebhafter. Die großzügige Tat des Reichskanzlers in dieser Frage würde die Be­geisterung im Volfe und bei den Truppen draußen gewaltig und zeigt, wie gefährlich das Wort vom militärischen der Berhältnisse in den Kommunen, Einzelstaaten und im Reich heben. Um die kleinen Kreise der bevorzugten Machthaber in Absolutismus   ist. Das Bolt will nichts wiffen vom militä­rischen Absolutismus.( Lebhafter Beifall.) Die Angriffe des wird immer dringender, den Wolfemassen muß so rasch wie möglich Preußen bei guter Laune zu halten, sieht ihr Recht werden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ein preußischen Landwirtschaftsministers gegen den Reichstag find sehr bedauerlich. Wenn etwas aus dem Welt­Zögern kann von nachgerade nicht wieder gut zu machen zu, wie der Unmut der Volksmassen immer mehr wächst. Das ist frieg gefestigt hervorgeht, so ist es der deutsche Reichs­dem Schaden werden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) eine verhängnisvolle Bolitik.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- gebante.( Lebhafter Beifall.) Wir freuen uns der Ausführung Die Regierung möge auf alles achten, was vorgeht im Lande und fraten.) Warum legt er nicht einen Gefeßentwurf vor, der bebes Reichetanglers im Abgeordnetenhause. Aber mit der diesen in der Welt. Eine Neugestaltung nicht nur in Europa  , sondern der stimmt, daß die Landtage aller Einzelstaaten aus dem allgemeinen, Worten entsprechenden Tat braucht man nicht bis zum Ende bes Erde will sich aus diesem Meer von Blut heraus durchsehen. Aber gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht hervorgehen müssen. Arieges zu warten. es gibt bei uns Kreise, die sich in unbegreiflicher Verblendung( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Das Wort:" Wehe dem Es ist jetzt endlich Zeit, gegen jede Reform stemmen. So kann und wird nicht Staatsmann" wird auch auf Gerrn v. Bethmann zutreffen, Weltgeschichte gemacht werden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- wenn er in seiner bisherigen Untätigkeit verharrt. Wenn die demo- mit der Neuordnung der Dinge in Preußen und Deutschland   zu fraten.) Herr Dr. Delbrück hat einmal gefagt, in mancher Be- fratische Neuordnung nicht bald kommt, so bekommen wir nach beginnen.( Lebhaftes Sehr wahr!) Wenn die polnischen Ent­ziehung habe uns der Krieg um zwei Generationen wirtschaftlich dem Kriege die allerschmerzlichsten Stämpfe, hat Herr Haußmann eignungsgefeße geändert werden können, dann kann auch die Wahl­borangeschleudert. Das stimmt, dann geht es aber nicht an, mit gesagt. Das sagen wir auch, nicht als Drohung, sondern als rechtsreform in Preußen in Angriff genommen werden. Die poli­ernste Mahnung. Das deutsche   Volt braucht nach dem politischen Reformen im Schneckentempo die Wunden zu heilen, bieser rajenden wirtschaftlichen Entwidel folgen zu wollen. Striege seine ganze Energie, um ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die bekannten Reben im die der Krieg geschlagen hat. Daher schaffe man Herrenhause müssen außen wirken wie ein Triumph unserer Feinde. Haben diese doch immer gerade da io erfolgreich Stim­mung gemacht gegen Deutschland  , daß sie auf die

Freiheitsfeindlichkeit bes deutschen   Regierungssystems

Unsumme von Antipathie. von Vorurteilen gegen Deutsch­

Tichen

der Reichskanzler tatenlos

freie Bahn für ein freies Belt

( Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( Vp.):

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tischen Fortschritte haben bei uns nicht Schritt gehalten mit der glanzvollen wirtschaftlichen Entwickelung. Wir haben glänzende Reffortminister, aber fein politisches Verständ= nis. Deutschland   ist reif für eine parlamentarische fortschrittliche Entwickelung. Das preußische Wahlrecht ist eine deutsche   Frage, weil Preußen der Kern Deutschlands   ist. Die Stellung der Sozial­demokratie zum Staatsgedanken hängt von der Gestaltung des preußischen Wahlrechts ab.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Es ist nicht gleichgültig, ob die größte Partei Deutschlands   nach dem Kriege wieder in die Opposition gedrängt wird. Von der preußischen Wahl­reform erwarten wir die Freimachung der Kräfte im Innern. Wir

überbrüdt werden.

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in der neuen Zeit schon jetzt.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozial demokraten.) Das Bolt wird auch weiter für die Sicherheit des Vaterlandes forgen um feiner eigensten Interessen willen. Aber, feien Sie sicher, ist diese Gefahr für das Vaterland vorüber und ist Hinwiesen. Mit diesem Hinweis ist eine verhängnisvolle bis dabin nichts geicheben, dann werden wir für das land hervorgerufen worden. Gewiß war dies nicht die Ursache des wolf die Rechte durchzusetzen verstehen, auf die es Anspruch bat. Krieges. Diese lag in dem Haß und der Furcht vor dem wirtschaften nicht im Guten, dann im zäheften, entschlossenen Kampfe bie Aufschwung Deutschlands  . Aber fordern Gleichberechtigung aller Parteien im Staate Mißachtung Deutschlands   wegen feiner politischen Entrech= und in der Verwaltung. Auch die Intelligenzen der Sozialdemo tung, dieser moralische Faktor ist deshalb nicht von gerina Es ist nicht die Aufgabe Deutschlands  , sich in die inneren ruffi- tratie dürfen nicht mehr von den Staatsämtern ferngehalten wer­gerer Bedeutung. Wir erkennen ohne weiteres an, daß auch ichen Verhältnisse zu mischen. Das aufstrebende arbeitende Volk in den.( Bravo  ! links.) Staat und Bolt müssen sich zu einer Einheit manche Einrichtungen in den westlichen Demokratien noch recht Rußland   will offenbar den Frieden. Deutschland   ist bereit, mit ausammenschweißen. Die Kluft zwischen Volf und Regierung muß mangelhaft sind, und wenn man in Frankreich   und England die dem russischen Bolle einen Frieden zu fließen, der es uns ers Wolfes bas befte Fundament der deutschen   Zukunft werden.( Deb­Dann wird das Staatsgefühl des deutschen deutschen   Zustände auf eine Stufe stellt mit dem frü möglicht, die alten freundichaftlich wirtschaftlichen seren zariftifchen abfolutistischen Regiment, in Beziehungen wieder anzufnüpfen.( Bravo  !) Das Verbot bafter Beifall links.) machen wir das nicht mit. Wir haben sehr viel an den deutschen   der Berbreitung des Aufrufs der ruffischen Sozialisten Abg. Graf Westarp( f.): Einrichtungen auszusehen, aber Deutschland   ist doch seit Jahr durch das Magdeburger   Bolizeipräsidium ift ein Unjere Barteigrundfäße haben durch den Krieg ihre volle Be zehnten das Land des allgemeinen, gleichen und ge- erhörter Willtüraft. Den Fehdehandschuh, den une stätigung gefunden.( Gelächter links. Lebhaftes Bravo! rechts.), heimen Wahlrechte, das Land der größten Arbeiter- die alten Feudalen im Herrenhaufe entgegengeworfen haben, Wir befürchten, von den Neuorientierungserörterungen eine Zer organisationen der Welt, das Land blühender Arbeiternehmen wir auf. Es handelt sich hier um ein alt feudales splitterung der Kräfte im Innern und eine Erhöhung des genossenschaften und einer Sozialpolitik, die wir, so Pronunziamiento gegen den Geist der neuen Zeit. Graf Dord er Kriegsmuts der Feinde.( Sehr wahr! rechts. Wider­berbefferungsfähig sie ist, doch nicht missen wollen. So viel ist wähnte auch die Zabernaffäre. Jene Affäre brachte ein einmütiges fpruch links.) Darum gehen wir heute nicht auf die Rede ficher, daß es auch beim bösesten Willen der Reaktionäre immer Aufbäumen des ganzen Parlaments, mit Ausnahme der äußersten des Reichstanzlers vom 14. März ein. Wir halten die unmöglicher werden wird, bas bisherige preußisch- deutsche System Rechten, gegen die Ausicbreitungen der Militärgemalt. preußische Wahlrechtsfrage nach wie vor für eine innerpoli­aufrechtzuerhalten. Wenn Deutschland   jetzt nicht nur im Besten, Inzwischen sind die damaligen Forderungen des Parlaments, erfüllt, tische preußische Angelegenheit. Gestern erit hat die sondern hoffentlich auch im Osten Demokratien zu Nachbarn haben eine Haltung in der gabernaffäre ist glänzend geredt preußische Regierung erflärt, mit der Neuorientierung im Ariege wird, so wird das auch die Widerstrebendsten bei uns zur Anpaj fertigt worden.( Sehr wahr! links.) Die Berdächtigung des nicht beginnen zu wollen. Damit find wir ganz einver fung zwingen. Die Frage ist, in welcher Form die notwendige Grafen Jord, daß wir die Kredite bewilligt hätten, um politische ftanden.( Lebhafte zurufe links.) Werden die Fragen nach dem Umgestaltung bonitatten gehen soll. Von franzöfifcher Seite empfiehlt Belohnung dafür einzubrimien, weife ich als beleidigend Striege durch Vorlagen zur Entscheidung gestellt, dann werden wir man uns das russische Beispiel zur Nachahmung. Wir aber wissen, daß zurück. Die Rede des Reichstanzters im Abgeordnetenhause bindet dazu Stellung nehmen. Die Vorwürfe gegen einzelne Mitglieder eine Revolution in Deutschland  , während von allen Seiten die Feinde nicht nur den Mann, sondern auch die Regierung, auch feinen des Herrenhauses ernste Männer von tadelloser Vergangenheit gegen unsere Fronten anrennen, die Niederlage Deutsch   Nachfolger und die Krone. Ihre Wirkungen waren nach allen( Große Heiterfeit links) und gegen das Herrenhaus jelbst lands zur Folge haben und damit unobsehbares Elend über das Seiten sehr gute. Alle diese Dinge, auch diejenigen die sich um weise ich zurüd. Widersprochen werden muß der Behaup deutsche Volt bringen müßte. Wir bewahren angesichts der Vor- den U- Boot- Krieg rantten, waren ja in lester Linie zurück- tung des Abg. Dr. Müller- Meiningen  , als ob wir in der U- Boot­gänge in Rußland   einen ganz fühlen, flaren Kopf und chzuführen auf die Angst vor der sogenannten Reuorientierung.( Stür Frage uns von innerpolitischen Rücksichten hätten leiten lassen. terne Ueberlegung. Was uns im Falle der Niederlage miiche Unterbrechungen rechts.) Wer die offenen und geheimen( Lebhafte Zustimmung rechts.) Auch wir wissen, daß große Auf­augedacht ist, hat bie Entente bei Ablehnung unseres Widerstände fennt, fann sich über die Wirkung der Kanzlerrebe im gaben bevorstehen. Sie kennen die Aeußerung des Herrn v. Hende Friebensangebots deutlich genug gesagt. Diese Situation Lager der Pfeudokonservativen nicht wundern. Es fehlte ja nur brand über das Wahlrecht.( beiterfeit links und Rufe: Das hat uns veranlaßt, immer wieder den Kriegstrebiten zu noch die Aufforderung, den gemeingefährlichen Wolfstribunen", ideale Wahlrecht!) Ach Gott, sprechen wir doch hier zustimmen, obichon vieles, was während des Krieges in Herrn v. Bethmann, einfach niederzuknallen.( Rufe rechts: Un nicht von Idealen.  ( Große Seiterkeit.) Serr v. Heydebrand Deutschland geschah, unsere schärfte ritit herausfordert. erhört!) Der jegige König von Bayern   hat schon vor dem Kriege und auch gestern Herzog Grnst Günther haben anerkannt, daß ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir haben früher er unter Zustimmung der fonservativen bayerischen Reichsratskammer das preußische Wahlrecht verbesserungsbedürftig ist. Es gibt littene Unbill feineswegs vergessen. Es war das Eingeständnis erklärt, das Bolfiei reif für das allgemeine dirette Bahlrecht. aber gewisse Grundauffassungen, die wir nicht verlassen werden. eines schweren, früheren Unrechts gegenüber der deutschen   Sozial- Steht das preußische Bolt etwa politisch tiefer? Eine konftitutionelle, aber starke Monarchie ist geeignet, bie volle demokratie, als der Kanzler am 14. März fagte:" Vor dem Kriege Kraft des deutschen   Wolfes zu entwvideln.. Was wir an Erschütte­find die Interessen der Arbeiterschaft häufig in einen angeblic rungen in feindlichen Ländern erleben, ist ein neuer Ansporn, an unberföhnlichen Gegensatz zu den Interessen des diesen Grundlagen festzuhalten. Wir wollen fein Königtum wie in Staates und der Arbeitgeber gestellt worden." Das ruft die Er­Dänemark und England, fein Dekorationsstück, sondern ein König­innerung wach an Sozialistengesek, Buchthausgeset, tum von Fleisch und Blut.  ( Beifall rechts.) Die Mitwirkung des Rden über baterlandslose Gesellen usw. Diese Erinnerungen Parlaments an der Gesetzgebung wollen auch wir. Was wir nicht wollen, ist ein Kampf um die Erweiterung dieser Rechte. Bir werden nicht durch ein paar verbindliche Werte wollen nicht das parlamentarische Regime in dem Sinne, daß der ausgelöscht.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Bei Monarch berpflichtet ist, fein Minifterium aus der Mehrheit des der Beurteilung von innerpolitischen Erscheinungen während des schaftsminister getane Ausspruch, daß der militärische Ab­Arieges, die ihnen nicht gefallen, mögen die herrschenden Klassen folutismus den Grund zu Breußens und Deutschlands   Größe gelegt baran denten, daß hier ihre eigenen Sünden und die ihrer Bäter babe, ist nicht gerade glücklich, aber richtig, wenn man bis zu den nachwirken.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Mit Bu­Beiten Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen zurüddenkt. geständnissen winziger Art will jezt die Regierung die Neu­Ausschreitungen einer ungezügelten Militärgewalt, Unsere politische Unfreiheit, fagt man, hat uns in Miskredit ge­ordnung in Deutschland   einleiter und das Zentrum will man durch Aufhebung des Jesuitengefeßes, die wir natürlich begrüßen würden, der Anschein alles militärischen Absolutismus. Herr v. Schorlemer bracht. Die Schuld daran trägt die übertriebene demokratische und hei guter Laune erhalten. Man sichert ihm Parität bei der fagt freilich, der militärische Absolutismus   hat Deutschland   groß namentlich fozialbemokratische Agitation. Mag fein, daß nach dem Kriege Aemterbesehung zu, man will endlich mit der alten Polen   gemacht.( Sehr richtig! rechts.) Das sagen Sie in demselben eine große demokratische Welle politif aufräumen. Aber warum dann nicht endlich gründlich Augenblid, in dem der größte Militärabfolutismus, den die Welt­Reusrientierung? Preußen hat leider nichts getan, um mora­geschichte jemals fab, wie ein Kartenhaus zusammenstürzte.( Leb- kommt. Wenn sie wegschwemmen will, was wir als die Grundlage lische Eroberungen zu machen, sondern verdirbt alles durch hafte Zustimmung links.) Nicht militärischer Absolutismus, Will- für Deutschlands   Größe erkannt haben, so werden wir Konser­fein Ungeschick und seinen bösen Willen. Von dem schweren In- für und Negation jeden Rechts, sondern die organisierte deutsche vativen, mögen wir zahlreich sein oder nicht, uns ihr entgegen­recht, das Elsaß- Lothringen   geschehen ist, wird später zu reden Wolfskraft hat Deutschland   vom untergang gerettet. Der Reichs- stemmen, unabhängig nach oben und unten.( Lebhafter Beifall sein. Dringend warnen aber möchte ich den Reichstanzler, Pläne tangler will ein stärkeres und freieres Deutschland   schaffen. Aber zu fördern, die darauf hinauslaufen, partikularistischen und bezüglich der Freiheit im Innern will eine leine mächtige bhnaftischen Wünschen Rechnung zu tragen durch Aenderung der Partei sich in bermessenen Troße der Zeit entgegenstemmen. staatsrechtlichen Stellung der Reichslande.( Sehr wahr! bei ben die Stärke und Macht des zukünftigen Deutschland   sorgt unser Boltsheer, wir aber wollen nicht durch Taten des Krieges, sondern Sozialdemokraten.) Ueber die durch Taten aufbauender friedlicher Kulturarbeit beweisen: am deutschen   Wesen soll die Welt genesen.( Anhaltender Beifall.) Abg. Dr. Stresemann( natl.):

Wehe denen, die die Zeit verschlafen!

Die großen inneren Umwälzungen in Rußland   und England tönnen wir nicht als ungeideben anieben. Die Nicht beachtung der jegigen Gelegenbeit fönnte für das Reich und die Bundesstaaten una bieb bare Folgen zeitigen. Seben Sie wenigstens den zweiten Personaldezernenten im Auswärtigen Amt  auf, den Wächter des Eifernen Ringes der Feudalen. Unerträglich ist die Militärbiltatur des Belagerungszustandes, das Scuzbafigeies Bei wird durch das Kriegsrecht vollständig migachtet. Wir haben Parlaments zu nehmen.( Beifall rechts.) Der vom Landwirt. jahrelang gefchwiegen, aber jest müssen wir reden, sonst würde die große Stimmung, die wir zum Schlußatt des großen Dramas brauchen, unter der Mißftimmung leiden. Nichts hat uns im Aus­land früber mehr gefchadet, als die

rechts.) Die vorliegenden Anträge lehnen wir sämtlich ab, wir er­fennen das Bedürfnis zur Prüfung der verfassungsrechtlichen Grundlagen nicht an. An dem ungeheuerlichen Zusammenbruch in Rußland   ist das alte Regiment gewiß nicht ohne Schuld gewesen. Wir haben feinen Anlaß, uns in diese inneren Dinge einzumischen. Wir haben den Wunsch nach Frieden mit Rußland   auch unter seiner neuen Regierung. Aber an der Auffassung über die Notwendigkeit ber Sicherung unserer Grenzen ist durch die russische Revolution nichts geändert. Der U- Boot- Krieg, unser Heer und Hindenburg  werden uns den Frieden bringen.( Lebhafter Beifall rechts.) Reichskanzler v. Bethmann Hollweg  :

Ich danke dem Reichstage für die glatte und fanelle Erlebi

Die Bedeutung der

Ereignisse in Rußland  

Misstände in ber Ernährungsfrage herrscht im Bolte ernsteste Mißstimmung, die an manchen Orten fich in bedauerlicher Weise Luft gemacht hat. Ich warne die Re­gierung, Vorgänge wie in Hamburg   und in Magdeburg   leicht Durch den unbeschränkten U- Boot- Krieg ist die Lage der zu nehmen. Gewiß fönnen gewisse Ernährungsschwierigkeiten neutralen Mächte recht schwierig geworden, aber nicht durch nicht überwunden wurden, weil die englische Absperrung der Meere unsere Schuld Er wäre vermeidbar gewesen, wenn die Neu­uns die Zufuhr unterbindet. Aber an politischen Reformen zum tralen sich den völkerrechtswidrigen Uebergriffen Englands energisch Zwede ber Sebung der Boltestimmung wird die Regierung nicht widerfest hätten. Was lasen sie sich nicht alles von England ge­durch die Entente gehindert. Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) fallen. Die Bereinigten Staaten von Amerila hätten die Macht gung der Steuervorlage. Damit hat sich der Reichstag   ein Sa fizen die Gegner im eigenen Lande. Diefe Reformen gehabt, die Freiheit der Meere zu sichern. Wir wollen den Krieg neues Berdienst um unier Land erworben. burfen nicht auf die lange Bank geschoben werden.( Sehr wahr! mit Amerita nicht. Amerita fann auch bei einem solchen Krieg bei den Sozialdemokraten.) at der Krieg uns nicht daran nichts gewinnen. Aber aufgepeitscht sind dort die Leidenschaften gehindert dem Bolte neue Steuerlaften aufzupacken, warum soll gegen uns durch ein Zerrbild von Deutschland  , das als Musterland lebiglich der Fortschritt im Kriege unterbleiben und warum ledig- des Absolutismus und Militarismus hingestellt wird. Das ist auch lich in Deutschland.  ( Sehr gut bei den Sozialdemokraten.) Eng- unsere eigene Schuld, weil wir nie eine großzügige Propaganda zur land ändert sein Wahlrecht mitten im Ariege. Der Reichskanzler Aufklärung der öffentlichen Meinung entfaltet haben. Die Um nimmt davon Abstand, um die Empfindungen realtionärer Areise wälzung in Rußland   läßt sich in ihrem Umfange noch nicht flar zu schonen. Die Yord von Wartenburg lennen feinerlei übersehen. Aber flar ist schon das eine: wer sich mit England folche Rüdsicht. Sie pfeifen auf den Burgfrieden. Wie lange verbündet, stirbt daran Vielleicht überlegt man sich das auch in wird der Reichstanzler dem Bolte zumuten, dieser ungleichen Be­handlung ruhig zuzusehen, wie lange will er mit Taten zögern? Wir haben angeregt, wenigstens ein Unrecht sofort zu Beseitigen burch Aufteilung der großen Wahlkreise,

wie bas bie Berfassung vorschreibt. Wir verlangen also nur, daß Reichstangler die Reisberteifung zespettiert

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fann nicht übersehen werden. Soweit wir zu erfennen vermögen, ist Kaifer Nikolaus das Opfer eigener fragiicher Schuld geworden. Seit langer, langer Zeit waren Deutschland   und Rußland   durch traditionelle Freundschaft verbunden. Im ruiftidien Herricherhaus war der legte Träger der guten Beziehungen eigentlich Kaiser Alexander II  . Uneingedent der Bande, die die benachbarten Reiche durch ein Fabr hundert verknüpft hatten, uneingebent der Tatsache, daß keine vitalen Italien  , ehe es zu spät ist.( Sehr gut! bei den Nationalliberalen.) Intereffengegeniäge beide Länder trennen. glitt Bar Rifolaus mehr In Deutschland   hat keine Partet und feine Gruppe irgendwie und mehr ins Fahrwasser der Ententepolitik und der vanilawisti Sympathie mit dem Zaren Nikolaus. Wir fämpfen auch in fchen Strömungen, und geriet ichließlich in fo starle Abbängigkeit Deutschland   für eine Nerorientierung der Dinge, wie von diefer unter dem autokratischen Regime Berridenden Bartei, bak follten wir ba auf den Gedanken kommen, deutschen   geistigen, er in den Soidfalstagen von 1914 den Appell des Kaisers an die politischen und etwa audy militärischen Einfluß einsehen zu wollen alte Freundschaft tugehört verhallen ließ. Es ist eine bei unseren Gegner beliebte Legenbe, ba tie für das russische Zartum. Jedes Bolt trägt die Berantwortung