Gewerkschaftsbewegung
Jahresbericht der Holzarbeiter.
Bobenleger mußten regen mangelnder Bautätigkeit größtenteils miffton Teine Beiträge mehr gezahlt werden, treff Beren Tätigkeit in anderen Berufen Arbeit suchen. Die Kistenmacher hatten während des Artcges den Arbeiterintereffen zuwiderlaufe, wurde eine rege Geschäftstätigkeit zu verzeichnen. Die Korbmacher wegen der vorgerückten Zeit zurüdgenellt bis zur nächsten Generalarbeiten in der Mehrzahl auf Geschoßkörbe, die Zahl der in dieser versammlung. Regien soll ersucht werden, in jener Versammlung Branche Beschäftigten ist von 900 auf 470 zurüdgegangen. Die einen Vortrag über die Tätigkeit der Gewerkschaften während Schirmmacher hatten infolge des vielen Negenwetters ebenfalls des Krieges zu halten. eine gute Konjunktur. Die Flugzeugindustrie hat sich sehr stark entwickelt. Deshalb ist auch die Zahl der Beschäftigten, namentlich auch der Frauen, erheblich geftiegen. Die Löhne sind im Berichtsjahre weiter erhöht worden.
Parteinachrichten.
Durch Gründung der Arbeitsgemeinschaft machte sich eine Fürsorgekommission notwendig. Durch diese Zusammenfessung schied andere Zusammensetzung der gewerkschaftlich- sozialdemokratischen bestand ist Linde von dem Kassierer der Kommission mitgeteilt Linde( Arbeitsgemeinschaft) aus der Kommission aus. Dieser Eats worden, mit dem Ersuchen, die eingegangenen Unterstübungsanträge der Kommission zur Erledigung zu überweisen.
Die Ortsverwaltung Berlin des Holzarbeiterverbandes sagt in ihrem Bericht für das Jahr 1916 unter anderem: Die geschäftliche Lage in unserem Gewerbe hat sich gegenüber der des Vorjahres wesentlich gehrben. Neben einer größeren Nachfrage nach Erzeugnissen unserer Industrie lagen auch umfangreichere Auf- Die Mitgliederbewegung zeigt im Gegensak zu den drei vor- Blüten des Oppositionskampfes, Gegenüber der Berichtigung träge für den Kriegsbedarf vor. Die Arbeitslosenzahl hatte sich hergegangenen Jahren ein etwas günstigeres Bild. Die Mit- des Partetjekretärs inde in Nr. 85 des„ Vorwärts" stellt die so verringert, daß in einigen Branchen die Nachfrage nach Ar- gliederzahl ist im Berichtsjahre von 26 349 auf 21 102 einschließlich gewerkschaftlich- fozialdemokratische Fürsorge beitern das Angebot dauernd überſtieg. Troß dieser günstigen der Kriegsteilnehmer gestiegen. Von den Mitgliedern find 20 466 fommission in Königsberg in einer Zuſchrift an uns fol Konjunktur und trok der ungeheuren Steigerung der Lebensmittel- männliche 596 weibliche und 40 jugendliche. An der Mitglieder- gendes feſt: preise zeigten die Unternehmer gegenüber den Forderungen un- zunahme, die im ganzen 753 beträgt, sind die weiblichen Mitferer Stollegen auf höhere Löhne ein sehr geringes Entgegenkom- glieber mit 196 beteiligt. Im Jahre 1918 wurden 3066, im Jahre men. Es bedurfte des energischen Eingreifens des Verbandes, 1916 dagegen 8447 neue Mitglieder aufgenommen. um die Unternehmer zur Gewährung einer Teuerungszulage zu Der Geschäftsbericht wurde der am Freitag abgehaltenen beranlassen. Mit der Unternehmerorganisation wurde nach mehr- Generalversammlung unterbreitet. Der Vorsitzende Glode er= fachen Verhandlungen eine 25prozentige Teuerungszulage verein- läuterte den Bericht und wandte sich zum Schluß an die Mitbart, die gleichmäßig in allen Betrieben gezahlt werden foll. Ver- glieder mit dem Ersuchen, nicht durch das Hineintragen politischer handlungen über eine weitere Erhöhung der Teuerungszulage Streitigkeiten die Einigkeit und Geschlossenheit der Gewerkschaft, zeitigten am Schluß des Jahres das Ergebnis, daß vom 15. Fe- die nach dem Kriege nötiger fei als je, zu beeinträchtigen. bruar 1917 ab die Teuerungszulage um weitere 5 Proz., im ganzen In der Diskussion nahmen nur zivet Nedner das Wort. Sie also auf 30 Proz. steigen soll. Der bis zu demselben Datum kritisierten die Gewerkschaftsleitungen im allgemeinen und die Taufende Tarifvertrag wurde auf ein Jahr verlängert. Die hierzu Orisverwaltung des Verbandes im besonderen. Die Redner vernötigen Verhandlungen nahm der Verbandsvorstand zum Anlaß, traten den Standpunkt der Parteiopposition und behaupteten, die um eine generelle Teuerungszulage und eine Erhöhung der Ver- Ortsverwaltung, die auf dem entgegengesetten Standpunkt stehe, tragslöhne für alle Kollegen im Reiche zur Durchführung zu vertrete nicht mehr die Interessen der organisierten Arbeiter. bringen. Die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten hat die Glode wandte sich gegen die Refolution und gegen die größte Aufmerksamkeit der Kollegen und der Arbeitgeber gefunden. Ausfithrungen der beiden Redner. Er betonte, die Resolution gehe Die Agitation hat durch die rührige Tätigkeit der Bezirks- und von falschen Voraussetzungen aus. Die ganze Tätigkeit der OrtsBranchenkommissionen, in die die Einziehungen zum Heere starte verwaltung beweise, daß sie stets die Klasseninteressen der ArRücken geriffen hat, einen fleinen Zuwachs der Mitgliederzahl beiter vertreten habe. erzielt.
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Die günstige Konjunktur fonnte nicht voll in Erscheinung treten, weil es infolge des Krieges an Arbeitskräften und Rohstoffen fehlte. Die Zahl der in der Tischlerei beschäftigten Arbeiter ist von 10 525 auf 9039, alfo um 1486 oder 14 Broz. zurückgegangen. Dieser Rückgang fonnte nur zum Teil durch weibliche Arbeitskräfte ersetzt werden, da in der Tischlerei hauptsächlich nur gelernte Arbeiter beschäftigt werden können. Von dem Verlust an Arbeitskräften wurde besonders die Möbeltischlerei betroffen. Die Bautischlerei hatte einen stä teren Rückgang der Beschäftigung zu verzeichnen, da die private Bautätigkeit fast völlig ruht und nur öffentliche Bauten in beschränktem Umfange ausgeführt werden. In der Laden- und Kontormöbeltischlerei zeigte sich eine Zunahme der Zahl der Beschäftigten, weil die Mehrzahl diefer Betriebe für den Heeresbedarf arbeiten. Der erwähnte Rückgang der Zahl der beschäftigten Arbeiter hat seine Ursache hauptsächlich in den Einzichungen zum Heeresdienst fowie darin, daß viele Kollegen in der Kriegsindustrie Arbeit nahmen, wo ihnen ein höherer Verdienst in Aussicht steht. Die Möbelpolierer hatten zum Teil noch mit
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Die Resolution wurde gegen eine starke Minderheit abgelehnt.
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Me die Neuwahlen zur Ortsverwaltung vorgenommen werden sollten, beantragte ein Redner, die zur Wahr Stehenden zu fragen, welcher politischen Rich= tung fie angehören. Glode führte hierzu aus, es fei nichts dagegen einzuwenden. wenn, wie bisher, nach der Ruaebörigkeit zur fozialdemokratischen Partei gefragt werde. Mber die Frage, welcher Richtung die Betreffenden angehören, und die Wahl davon abhängig zu machen, ob sie sich zur Mehrheit oder zur Minderheit rechnen, das heiße, den Rankovfel des RichtunasStreits, der ja noch gar nicht geflärt fei, in die Gewerkschaft tragen. Davor fönne im Interesse der gewerkschaftlichen Einheit nicht dringend aenug gewarnt werden.
Linde erklärte dem Kassierer gegenüber: Jch bin trotzdem noch Mitglied der Kommission und gebe die Anträge nicht heraus. Wir werden in einer Sigung darüber Beschluß fassen und Dir( dem Kassierer) Mitteilung machen.
Kassierer der Kommission nochmals Linde an sein Versprechen. DarDa die versprochene Mitteilung ausblieb, erinnerte der auf erklärte Linde wörtlich: Wir haben mit Euch nichts zu tun, die Anträge gebe ich nicht herans, wir werden die Kriegerfrauen weiter unterstügen.
Darauf erschien die Notiz in der Königsberger Volkszeitung" des Inhalts, daß Linde die Unterstützungsamträge zurückhalte und die Antragsteller die Anträge bei dem Vorsitzenden der Kommiffion wiederholen möchten.
Nachdem die Notiz zum zweitenmal in der„ Boltszeitung" erschienen war, erschien mum Linde( der mit uns nichts mehr zu hin haben wollte) bei dem Kassierer und verlangte den Betrag für die bewilligten Anträge.
Auf die Erklärung des Kassierers, daß er( Linde) nicht mehr Mitglied der Kommission sei, erklärte Linde nun plötzlich, daß die Anträge schon vor der Zusammenfegung der neuen Kommission an ihn gerichtet worden seien.
Auf diese Erklärung von Binde welcher Zeugen beiwohnten und nicht auf die von Linde in der Berichtigung angegebene Ursache, hat der Kassierer den Betrag gezahlt.
Die Schweizer Partei und die russische Revolution. Aus der Schweiz wird uns berichtet: Unsere Genossen beanNun kam es zu einer längeren Debatte. Eine Reihe von iragien im Nationalrat eine Sympathiekundgebung für Rednern vertraten, zum Teil unter heftigen Angriffen auf die die siegreiche russische Revolution, und gleichzeitig Politik der Parteimehrheit, den Standpunkt der Minderheit und fandten sie auch selbst ein Sympathietelegramm an die sozialdemomeinten, nur wer auf diesem Standpunkt stehe, könne die gewerk kratische Fraktion der russischen Tuma, ebenso sandte die Geschäftsfchaftlichen Intereffen der Arbeiter vertreten. Nachdem sich längerer Arbeitszeit zu rechnen. Bei en Modell- und Fabrik- Glode nochmals in längeren Ausführungen gegen diefe Redner Leitung der schweizerischen sozialdemokratischen Partei ein längetischlern hat die Zahl der Beschäftigten seit Beginn des serieges gewandt batte, wurde über den Antran, nach der politischen Rich- res Glückwunschschreiben. Auch im Zürcher Kantonsrat start zugenommen. In der Klavierindustrie war die Konjunktur tung zu fragen, abaeftimmt. Zweimal wurde das Abstimmungs - gab es eine eindrucksvolle Sympathiekundgebung für die russische den Verhältnissen entsprechend durchweg gut. In der Vergolder- eraebnis annezweifelt. Bei der dritten Abstimmung fonnte ohne Revolution. Genosse Greulich als Präsident des Kantonsrats branche hat sich die Zahl der Beschäftigten weiter vermindert. Widerspruch eine zweifellose Mehrheit für die Ab- widmete ihr eine längere Eröffnungsrede und verband damit die Die Bilderrahmenmacher hatten eine verhältnismäßig günstige lehnung des Antrages festgestellt werden. Hoffnung, daß das neue demokratische und freiheitliche Rußland Ronjunktur. In der Stellmacherei und Wagenbauindustrie Sierauf wurde Tode gegen wenige Stimmen als erfter den Frieden bringen werde! wurde fast ausschließlich für den Heeresbedarf gearbeitet, Auf- Bevollmächtinter wiedergewählt. Einstimmig wurden wiederneträge waren reichlich vorhanden. Die Stodarbeiter hatten wäh- wählt der Kassierer Miete, der Schriftführer Ernst, die Bei rend des ganzen Jahres nur wenig Arbeitslose. Bei den Kamm-| fiber wittina und Grönke, die Rebiioren Schmidt und machern hat sich die Zahl der Beschäftigten nicht wesentlich ver- ran 3. die Angestellten Tomalski. Werner, Fendel ändert. In der Bürsten- und Pinselindustrie war infolge ver- und Zusch. mehrten Heeresbedarfs gute Arbeitsgelegenheit. Die Parketta Ein Antrag Wagner, welcher fordert. Sak der Generalfom
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Verantwortl. f. Politik: Dr. Franz Diederich, Berl. Friedenau ; für d. übrigen Teil d. Blattes Alfred Scholz. Neuföln; für Inferate: Th. Glocke, Berlin Drud u. Berlag: Vorwärts Buchbruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co Berlin SW. Sierzu 3 Beilagen.
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