DEUTSCHE BANK
Geschäftsbericht für das Jahr 1916.
Wir berichten über das sieben und vierzigste Geschäfts. Aachen fehr der Deutschen Bant.
Roch immer wütet der verbrecherische Krieg, der so vicle hoffnungs. Bolle Menschenleben, so viel Arbeit, Gut und Wohlstand vernichtet. Die deutschen Heere jomie unsere tapferen Bundensgenossen haben im wefent. Lichen ihre Stellung auf allen Fronten behauptet. Berdientes Schicksal hat Rumänien ereilt, das sich ohne Not in den Kampf einmischte. Durd die Besezung der Walachei und Dobrudscha ist den Sentralmächten wert. volles Gebiet für die Erzeugung von Getreide und die Gewinnung von Erdöl zugewachsen. Mit einer Cinmütigkeit und Opferbereitschaft, wie fie nur seltene Höhepunkte der Bölfergeschichte aufweisen, tritt das deutsche Bolt voll ernster Entschlossenheit und Zuversicht in den ent. Scheidenden Endkampf, für den unsere Streitmacht zu Wasser und zu Bande ebenso gerüstet ist, wie die Volkswirtschaft in der Heimat.
Sn zunehmendem Grade haben die Ereignisse seit Kriegsbeginn auf. gededt und erwiesen, auf welcher Seite das überwiegende Schwergewicht nicht nur der Stärke, sondern auch des moralischen Rechtes liegt, ob auf der Seite unserer Gegner, die um Befriedigung ihres Haffes, um Gewinn an Land und Gütern tämpfen, oder auf jeiten Deutschlands und seiner Berbündeten, die um ihre Unabhängigteit, um die Behauptung ihres Befizes, die Sprengung unerträglicher Eintreifung, um die Freiheit der Meere und des Welthandels, um gleiches Recht für alle in den Rampf gezogen find. Die Geheimakten der Archive von Brüssel, Bukarest und Romno haben bestätigt, was der seit einem Jahrzehnt vor Ausbruch des Krieges non unseren Gegnern geführte Feldzug der Verhegung gegen Deutschland und der planmäßigen Bergiftung der öffentlichen Meinung hatte ahnen lassen.
Deutschlands Kraft steht ungebrochen. Die Ernte war gut, wenn auch ungenügend im Ertrag an Kartoffeln. Zwei Kriegsanleihen lieferten in 1916 jede über 10 Milliarden Mart. Die bevorstehende sechste Kriegsanleihe verspricht wieder guten Erfolg. Die Einlagen in Banken und Spartassen find höher als jemals zuvor. Obwohl aus deutschen Spar. taffengelbern über 7 Milliarden Mark zur Anlage in Kriegsanleihen verwendet worden find, ist der absolute Einlagebestand noch ebenso hoch wie zu Anfang des Krieges, mehr als 20 Milliarden Mart. Für die Deutsche Bank laffen wir unsere Zahlen reden.
Unser Gesamtumsas erreichte 129 Milliarden und überstieg ben vorjährigen um 22 Milliarden Mark.
Die Attiven und Passiven unserer Londoner Filiale find in anseren Abschluß nach dem von der englischen Regierung veröffentlichten Bericht des Zwangsverwalters eingestellt. Obwohl die Liquidation unserer Filiale einen Ueberschuß von mehr als 1 Millionen Pfund Sterling über alle Verbindlichteiten aufweist, verkündet die britische Re. gierung, von einer gewissen Bresse aufgestachelt, unser Bankgebäude solle verkauft werden. Es war England vorbehalten, das böse Beispiel zu geben, unter Mißachtung allen Völkerrechts und auf Grund für über. munden gehaltener mittelalterlicher Gebräuche das Privateigentum an. zutasten. Wird London künftig als ein sicherer Aufbewahrungsort aus. ländischen Privatvermögens zu betrachten sein?
Der
Elbing
Ronftantinopel
M.- Gladbach
Langerfeld
Glaz
Langfuhr
Gleiwtz
Leipzig
Glogau
Leobschüz
Gnadenfrei
Libau
Goch
Liegris
Görliz
Lippstadt
Gumbinnen
London
Sagen i..
Lögen
Hamburg
Meißen
Bromberg
Wamun i. 3.
Sanau
Neheim
Hindenburg D.-S.
Neiße
Thorn Tiegenhof
Hohensalza
Nürnberg
Jdar
Offenbach
Oliva
Culmsee Danzig Darmstadt
Jauer
Opladen
Rattomis
Kolberg Köln
Bosen
Potsdam
Köln- Mülheim
Brüffel Bütow Chemniz Coblenz Crefeld Cronenberg
Deuben Dresden Düsseldorf Elberfeld
Hirschberg i. Schl. Neuz
Königshütte D.-S.
Paderborn
Soppot.
Die beschlossene Eröffnung einer Filiale in Sofia ist in Bor. bereitung; die Zweigstelle Mez hat ihren Betrieb wegen des Kriegs. zustandes noch nicht aufgenommen.
Wir haben uns tommanditarisch an der hochangesehenen Bankfirma C. G. Trinkaus in Düsseldorf beteiligt. In Trier übernahmen wir das altangefessene Banthaus Reverchon& Co., deffen Teilhaber, die Herren Kommerzienrat Adrian Reverchon und Justizrat Dr. jur. Lorenz Hey, mit Beginn des neuen Geschäftsjahres als Direktoren in die Zeitung unserer Filiale Trier eingetreten find.
Die Deutsche Ueberseeische Bank ist infolge der Schwie. rigkeit des Berkehrs mit Ueberfee noch nicht in der Lage, einen Abschluß aufzustellen, dürfte aber nach den eingelaufenen Nachrichten wiederum 6% Dividende verteilen können.
Der Ertrag aus„ Dauernden Beteiligungen" und Rommanditen enthält die für 1915 vereinnahmten. Dividenden auf unseren Befig an Aftien
der Deutschen Ueberseeischen Bank( 6%) der Deutschen Vereinsbant( 5%%) der Effener Credit- Anstalt( 8%) der Hannoverschen Bant( 6%) der Mecklenburgischen Hypotheken. und Wechselbant( 15%)
der Niederlaufiger Bant A.-G.( 6%%) der Oldenburgischen Spar- und Leih- Bant( 10%) der Pfälzischen Bank( 6%)
der Rheinischen Creditbank( 6%)
des Schlesischen Bankvereins( 7%)
der Württembergischen Vereinsbant( 6%)
und der Deutschen Treuhand- Gesellschaft( 12%%).
Bayerische Geschüzwerke Friedr. Krupp in München errichtet.
Nach zweijährigen Berhandlungen haben wir gemeinsam mit der Dresdner Bank die Mitropa " Mitteleuropäische Schlaf. wagen und Speisewagen A.-G., Berlin errichtet, Unter Strenger Wahrung bestehender Rechte feindlicher Ausländer ist dieser Gesellschaft von den deutschen österreichischen und ungarischen Staats. eisenbahn - Berwaltungen die Führung zahlreicher Schlafwagen. und Speisewagen- Kurse übertragen worden. Ein Kreis von Beteiligten aus Defterreich- Ungarn und den deutschen Bundesstaaten hat sich mit uns zur Durchführung dieses verkehrspolitisch wichtigen Unternehmens ver. einigt.
Die Ungarische Erdgas. Attien Gesellschaft in Budapest , über deren Vorbereitung wir vor einem Jahr berichteten, wurde inzwischen mit einem Rapital von 27 Millionen Kronen be gründet. Dieses erste, große deutsch - ungarische Wirtschaftsunternehmen hat trog aller Schwierigkeiten, die der Weltkrieg und insbesondere der rumänische Einbruch in Ciebenbürgen mit sich brachten, seine Einrichtungsarbeiten durchgeführt. Die bereits erzielte Erzeugung ermög licht schon nächstens die Lieferung bedeutender Erdgasmengen an Betriebe der ungarischen Kriegs- und Friedenswirtschaft.
Die St. Louis& San Francisco Bahn ist mit gutem. Erfolge reorganisiert worden. Es ist uns gelungen, unter Ausnuzung der hohen Wechselfurse, den deutschen Besitzern der von uns eingeführten 5zinsigen Bonds, turz vor Abbruch der diplomatischen Beziehungen seitens der Bereinigten Staaten, die Rücknahme dieser Bonds zu einem den Ausgabepreis übersteigenden Kurse anzubieten. Die allermeisten unserer Runden haben hiervon Gebrauch gemacht. So hat sich die AnTage in diesen Bonds seit ihrer Einführung, trog der bedauerlichen Stodung in den Zinszahlungen, schließlich für die Erwerber doch als eine vorteilhafte erwiesen; durch den Rückverkauf erwuchs überdies der deutschen Währung eine willkommene Stüge in kritischer Zeit.
Bon sonstigen Ronsortialgeschäften erwähnen wir die Uebernahme 5zinsiger Kassenscheine der Stadt Wien sowie von Anteilen der Deutschen Tabakhandels- G. m. b. H.( Filiale Bremen ); auch die Kapitalerhöhungen des Stahlwert Beder A.-G., der Sächsischen Gußstahlfabrik Döhlen( Filiale Dresden ), der Essener Steinkohlenbergwerte A.-G., der Geljentirajener Bergwerts A.-G., der Howaldtswerke A.-G., der Schlesischen Elektricitäts- und Gas A.-G., der Carl Berg A.- 6. ( Bergisch- Märkische Bank), des Deutschen Lloyd Versicherungs A.-G., der Hirsch Kupfer. und Messingwerke, der Sütgerswerke A.-G., der Bereinigten Glanzstoffabriken, der Reiniger Gebbert& Schall A.-G. ( Filiale Frankfurt ), und der Wandsbeker Lederfabrik A.-G.( Filiale Hamburg ).
Unsere Konsortial- Rechnung bestand am Jahresschlusse aus: .m. 13,198,267.64 Beteiligungen an festverzinslichen Werten дат Aktien non Eisenbahnen und an andren TransportUnternehmungen
( für 1916
6% 6% 8%%) 7½%)
15%)
7%)
1,637,634.15
"
10%
6,117,221.56
•
6%
"
6%
an Grundstücks- Geschäften
2,634,388.24
"
6%)
an
12
7%%)
und anderen Unternehmungen
7,981,471.69
"
%)
an ausländischen dgl.
"
7,120,002.97
12%%)
an Kriegstrebit banten und anberen Kriegsgesellschaften
2,485,424.40
"
Wie aus der obigen Aufstellung der für 1916 schon empfangenen oder zu erwartenden Dividenden oder Zahlungen erfidtlich ist, können alle diese Institute für das dritte Kriegsjahr den gleichen oder einen höheren Gewinn vorschlagen als im zweiten.
Der Bantjag betrug während des ganzen Jahres 5%. Goldbestand der Reichsbant hat sich noch etwas vermehrt, übersteigt den englischen Goldschaz um mehr als das Doppelte und nähert jich dem wirklichen Goldbestande der Bank von Frankreich, der früher ein Bielfaches des deutschen Goldvorrats zu betragen pflegte. Was die Bank von Frankreich in ihrem Status als or à l'étranger" aufführt, ift hauptsächgich( gegen das Versprechen dereinstiger Rückgabe) nad London abgeflossenes Gold, das wohl längst seinen Weg nach New York für die Bezahlung der riesenhaften amerikanischen Munitionslieferungen gefunden hat. Jedenfalls wird das gleiche Gold an mehr als einer Stelle als Bestand aufgeführt. Goldmünzen find in allen triegführenden Ländern aus dem Umlauf verschwunden. Die Währung der glüdlichenrechnungsstellen weitergeführt, als deren wichtigsten wir den Kriegs. an dem Rtiege unbeteiligten Länder wird über dem Goldpunkt bewertet. Die Aufhebung des Schedstempels hat eine erfreuliche Zunahme des Echedverkehrs, wenn auch entsprechende Belastung unseres Personals zur Folge gehabt. Durch Einführung awedmäßiger Zahlungs- und Ueber. weisungstarten haben wir dazu beigetragen, den bargeldlosen Verkehr zu fördern.
Was unsere Abschlußzahlen anbelangt, so dürfen wir im wesentlichen auf unsere porjährigen Erläuterungen hinweisen. Die stärkste Abweichung zeigt die Summe unserer Kreditoren, die sich um über 900 Millionen Mart erhöht hat. Dieser Zunahme der uns anvertrauten Gelder steht eine entsprechende Bermehrung unferer Wechsel, Bankguthaben und Lombard- Borschüsse gegenüber. Das Berhältnis unserer flüssigsten Mittel zu den Berpflichtungen hat sich weiter gehoben; von sämtlichen Verpflichtungen unserer Bank betragen:
bie leicht greifbaren Mittel.... 78,87% gegen 71,25% im Vorjahr, unter Einrechnung der Warenvorschüsse 84,63% gegen 77,41%.
Die Zahl der bei der Deutschen Bant geführten Kundenrechnungen hat fich von 360 049 auf 380 416 am Ende des Berichtsjahres erhöht.
Die Zahl unserer Beamten, einschließlich der Mitglieder des Borstandes und der Direttoren aller Zweiganstalten sowie einschließlich der großen Sahl der im Heeresdienst Birtenden und der zu teilweisem Erfaz angestellten Hilfskräfte, betrug am Jahresschluß 10 603 gegen 10 120 im Borjahr. Wir geben wiederum als Anlage zu diesem Bericht das Berzeichnis der unvergessenen Tapferen, die in Erfüllung ihrer Pflicht ihr Leben für das Baterland lassen minsten.
In Anbetracht der herrschenden Teuerung haben wir unserer Be. amtenschaft, neben dem bereits in 1915 bis auf weiteres gewährten Laufenden Zuschuß, während des abgelaufenen Jahres dreimal besondere Ariegsbeihilfen bewilligt. Einschließlich der aus dem Jahresgewinn zu entnehmenden Abschluß- Gratifikationen hat die Deutsche Bank für ihre Beamten im Berichtsjahre über die festen Gehälter hinaus Die folgenden Summen aufgewendet:
Weihnacht. und Abschluß- Gratifikationen Wohlfahrtseinrichtungen
·
Beiträge zum Beamtenfürsorge- Verein Pensionen und Unterstügungen aus dem Dr. Georg von Siemens - Fonds
Dzau ants Anlaß des Krieges laufende Beihilfen und Teuerungszulage an die zum Heeres. dienst einberufenen sowie die in Betriebe tätigen Beamten( Kriegsfürsorge)
. 5 118 698.20 492 158.56 1 612 893.79 544 674.73 M. 7768 425.28
"
7 544 018.35 R. 15 312 443.63
also einen Gesamtbetrag gleich aunähernd der Hälfte der Dividende.
Bom 1. Januar 1917 ab gewähren wir unseren fest angestellten Beamten, unter Ausschluß der Tantiemeberechtigten, für jedes Kind bis zu deffen sollendetem sechzehnten Lebensjahre einen jährlichen Er. ziehungsbeitrag von M. 200; natürlich auch den zum Heeresdienst ein berufenen Beamten nach ihrer Rückkehr das gleiche, und zwar an Stelle ber jegt von ihnen bezogenen Rinderzulage.
Außerdem haben wir wegen der Teuerung unseren in Ruhestand befindlichen Beamten und den Witwen und Waisen der verstorbenen Beamten zu den ihnen aus dem Dr. Georg von Siemens - Fonds gezahlten Pensionen rüdwirkend vom 1. Sanuar d. 3. ab, bis auf weiteres einen besonderen Zuschus bewilligt. Der Witwen und Waisen der im Kriege gefallenen Beamten ist bereits, wie in unferem Jahresbericht für 1914 ausgeführt, durch eine Erhöhung der üblichen Säge gedacht worden.
Auch in diesem Sahre haben wir alle Neuausgaben für eineid. tung völlig abgeschrieben fomie einen Betrag von. 6 167 843.28 ( einfoL M. 4 Millionen Sonderabschreibung) auf Bantgebäude abgefegt. In Trier wurde ein Grundstück für den Neubau unserer dortigen Filiale erworben.
Für Steuern und Abgaben hatten wir M. 5 200 151.91 au erlegen gegen M. 4190 670.32 im Jahre zuvor; zusammen mit dem Wehrbeitrag und der Zinsbogensteuer jedoch über sechs Millignen Mart.
Unfere 8weiganstalten haben sich unter den durch die Ber. eingerung der arbeitenden Beamtenfchaft recht schweren Umständen jeder billigen Anforderung gewachsen gezeigt. Durch die Aufnahme des Schlesischen Bankvereins und der Norddeutschen Creibtanstalt, die in der außerordentlichen Generalversammlung unserer Attionäre am 7. März befchloffen purbe, ist die Zahl unserer eigenen Bantetlen auf 102 gewahlen. Die Deutsche Bant ist nunmehr außerhalb Groß Berlins, Burch Filialen, Sweigstellen und Rosen an folgenden Plägen vertreten:
Wir haben die Geschäfte verschiedener Kriegsausschüsse und Ab
ausichuß für Dele und Fette hervorheben.
Unsere in dem vorjährigen Bericht erwähnte Einrichtung zur Ber. mittlung von Geldsendungen an deutsche Gefangene im feindlichen Ausland, in der jetzt nicht weniger als 81 Beamte arbeiten, hat ihr fegensreiches Wirten fortgefegt. Sm Jahre 1916 find rund 400 000 solcher Zahlungen, einmalig oder laufend, von uns ver. mittelt worden und in den meisten Fällen auch an die berechtigten Empfänger gelangt.
Wir haben zusammen mit Herrn A. Lohmann in Bremen und dem Norddeutschen Lloyd die Deutsche Ozean Reederei G. m. b. S. gegründet, deren Unterseehandelsboot, Deutsch . l'a'n d" zwei erfolgreiche Fahrten nach den Bereinigten Staaten aus. führen konnte.
Die Ban? für orientalische Eisenbahnen hat 5% Dividende verteilt, die wir von dem Buchpreise abgesezt, also nicht in unseren Gewinn einbezogen haben. Die Bank und ihre Untergesellschaften befinden sich in gesunder Berfassung; die Bank muß jedoch nach dem schweizerischen Obligationenrecht große Valuta- Abschreibungen vornehmen.
In dem Bestreben, unsererseits die dringend wünschenswerte zu. fammenfassung der deutschen Banttoaft im Auslande zu fördern, haben wir uns im Berichtsjahr mit einer namhaften Quote an der Deut. fchen Orientbant..G. beteiligt und find in deren Aufsichtsrat eingetreten.
Unsere Eisenbahnunternehmungen in der Türkei haben dem verbündeten Osmanischen Raiserreich weiter die wertvollsten Dienste geleistet. Die Anatolische Eisenbahn. Gesell. fchaft dürfte für 1916 wiederum mindestens 6% Dividende vor schlagen. Die Bagdad Eisenbahn Gesellschaft hat, troz aller durch den Krieg geschaffenen Schwierigkeiten, mit Unterstügung der Türkischen und der Reichsregierung, sowie der beiderseitigen Heeres. organe, ihren Ausbau und Weiterbant gefördert. Auch in Zukunft wird das Unternehmen der Hilfe der beiden Regierungen recht sehr bedürfen, weil der Bau unter den Bedingungen der Konzession von 1903 ebenso uumöglich geworden ist, wie der tongeffionsgemäße Betrieb zu 45 bezw. 40% der Bruttoeinnahmen. Durch vierkriege, von denen der legte und schwerste noch andauert, find der Bahn wie auch der Bauunternehmung außerordentlich große Berluste erwachsen; die Steigerung des Zinsfußes für alle festverzinslichen Wertpapiere um die Hälfte und mehr, macht den Berkauf der 4% türkischen Subventionsanleihen, aus denen bekanntlich der Bau zu bestreiten ist, auf absehbare Zukunft hinaus un möglich.
"
.
Der Bayerische Lloyd Schiffahrtsgesellschaft m. b. H., Regensburg , den wir unter fördernder Mitwirkung und späterer Rapitalbeteiligung der t. Bayerischen Staatsregierung und im Berein mit füddeutschen Städten, den bayerischen Großbanten und anderen Freunden entwickelt haben, konnte seine Flotte und Einrichtun gen im Laufe des Weltkrieges erheblich vermehren. Auch die Zentral. Einkaufsgesellschaft hat inzwischen für die Bedürfnisse der deutschen Einfuhr eine Reihe von Dampfern und Schlepptähnen gebaut, die auf den Bayerischen Lloyd gegen eine entsprechende Kapitalbeteiligung ber Reichsregierung an dem Unternehmen übergehen. Darüber hinaus sollen durch eine bevorstehende Kapitalerhöhung des Bayerischen Lloyd die für dessen weitere Ausdehnung nötigen Mittel beschafft werden. Die Steaua Romana, Attien Gesellschaft für Petroleum Industrie, hatte die Ausschüttung einer gegen ihren legten Dividendenfaz erhöhten Berteilung in Aussicht genommen. Der Eintritt Rumäniens in den Krieg hat diese Absicht vereitelt, indem englische Agenten die Anlagen der Gesellschaft an vielen Stellen systematisch zerstört haben, ein Teil der Bücher und Schriften vernichtet oder verschleppt, und sogar die bescheidene Habe und Einrichtung der Beamten geraubt morden ist. Die Gesellschaft ist mit den Aufräumungs. arbeiten beschäftigt; fie hat bereits ihren Bohrbetrieb und die Er zeugung von Petroleumprodukten, vorläufig in beschränktem Umfange, wieder aufgenommen. Von den Borräten wurde durch die rasche Einnahme von Constanga eine bedeutende Menge gerettet. Unter den geschilderten Umständen wird die Aufstellung einer Bilanz Beit erfordern, und bis dahin hat auch die Deutsche Petroleum.- G. wegen ihrer großen Beteiligung an der Steaua Romana ihren Abschluß aufgeschoben. Die Banerifen Stictoffwerte, deren Attien noch in einem Syubitat gebunden sind, haben ihre Dividende auf 14% erhöht. Eine zweite Wafferkraft von 24 000 Pferdestärken an der Ale mird zur bie zu Unternehmen Meiswerke hat
bie Gesellschaft zu einem bedeutenden Unternehmen gemacht. Die Ge sellschaft hat in unserem Auftrage für ein Konsortium den Bau und die Leitung einer Fabrit zur Herstellung von Tetralin - Heizöl über
nommen,
Uuter unserer Mitwirkung und im Berein mit bayerischen Banken und anderen Freunden haben die Kruppwerte die Kommanditgesellschaft
an Bant- Attien
inländischen industriellen
zusammen 321 Beteiligungen im Buchwerte von M. 41,174,410.65 Der Bestand eigener Bertpapiere gliedert sich wie folgt: Staats- und Kommunal- Papiere sowie deutsche
Brandbriefe
Eisenbahn - und Industrie- Obligationen. Eisenbahn, Bank- und Industric- ition Berschiedene kleine Bestände.
.. 29,447,550.
"
1,388,856.56 2,553,562. 185,218.
zusammen in über 434 Gattungen M. 33 575,186.56
In diesem Bestande befanden sich deutsche Staatspapiere im Buchwert von M. 25 643 921.40. Wir waren auch im dritten Kriegsjahr imstande, die bei Ausgabe von Ariegsanleihen jeweils für eigene Rech nung gezeichneten Beträge bei unserer Stundschaft unterzubringen und uns auf diese Weise zweckmäßig für weitere Leistungen vorzubereiten. Bir haben einen erheblichen Teil der Zeichnungen auf die ersten fünf deutschen Kriegsanleihen vermittelt, nämlich einen Betrag von über 3 Milliarden Mart.
Trog der gewaltigen Aufnahmefähigteit des deut. fchen Martt es für die Rriegsanleihen war aber auch die Nachfrage nach guten Industrie- Obligationen und anderen Anlagen danernd lebhaft. Den über 4% Geldzinsen( welche in die Sinfeurechnung gefloffen find) erzielten Gewinn auf Wertpapiere und Ronfertien haben wir, wie in den Vorjahren, zu Abschreibungen auf die Bestände verwendet. Bei Aufstellung unseres Abschlusses haben wir abermals erhebliche Rücklagen im Hinblick auf das unsichere Schicksal unserer Londoner Niederlaffung gemacht. Auch haben wir alle sonstigen Aktiven der Bank forgfältig geprüft und unter Berücksichtigung der Kriegsgefahren bcwertet,
Das sich hiernach ergebende Bild der Gewinn- und Verlust. Renung zeigt einen bedeutenden Mehrgewinn an Binsen und befriedigende Zunahme der Einnahmen aus Provisionsgebühren; aber die burch Aufwendungen für Kriegsfürsorge gewaltig erhöhten Untoften zehren die ausgewiesenen Mehrgewinne zu erheblichem Zeile auf.
In den Aufsichtsrat wurden in der vorjährigen ordentlichen Generalversammlung neu gewählt die Herren:
Dr. jur. Rudolf Faull, Direktor der Mecklenburgischen Sypotheken- und Wechselbant, Schwerin, Alfred von Raulla, Mitglied des Aufsichtsrats der Würt tembergischen Bereinsbant, Stuttgart ;
in der außerordentlichen Generalversammlung vom 7. März 1917 die Herren:
Geheimer Juftizrat Dr. Felig Porsch, Erster Bizepräsident des Hauses der Abgeordneten, Breslau ,
Balentin Graf von Ballestrem , Mitglied des Herren. haufes, auf Ober- Gläsersdorf,
Fürst von Hazfeldt S'erzog zu Trachenberg , Mitglied des Herrenhauses, Trachenberg ,
Caspar Graf Kerssenbrod, auf Echurgaft D. G., Motiz Sipp, feitheriger Mtnhaber des Schlesischen Bant vercins, Breslau ,
Fris 3ilste, Beisiger des Vorsteheramis der Kaufmannschaft zu Königsberg,
Kommerzienrat Adolf Unruh, Obervorsteher der Staufmannschaft in Danzig ,
Kommerzienrat Georg Manasse, Obervorsteher der Kauf mannschaft in Stettin .
3m neuen Jahre haben wir den Tod des Herrn Kommerzientat Franz Madowsky in Dresden zu beklagen, der seit 1902 unserem Aufsichtsrat angehört hatte.
Herr Geheimer Rommerzienrat Heinrich Queg in Düsseldorf hat zu unserem lebhaftesten Bedauern aus Gesundheitsrücksichten sein Amt als Mitglied unseres Aufsichtsrates niedergelegt und gebeten, von feiner Wiederwahl abzusehen.
zu stellvertretenden Direktoren bei unserer Hauptniederlassung wurden ernannt die Herren Selmar Fehr, bislang Abteilungs Direktor, Gerichtsassessor Dr. Kurt Weigelt und Hermann Bitscher, welcher indeffen bereits am 1. Dezember 1916 aus unseren Diensten sted, um den Poften eines Direktors der vorerwähnten ..Mitropa " zu übernehmen. Herr Ludwig Reiffmann, ſeither Abteilungsdirektor in Berlin , wurde zum Direttor bei unserer Grant. furter Filiale ernannt.
Zu Abteilungsdirektoren bei unserer Hauptniederlaffung wurden er. nannt die Herren Paul Herrmann, Moris Joachimssohn, Friedrich Roppe, Bernhard Müller, Louis Lubarsch, Otto Sperbe und Oscar Rraegig, welch legterer aber au unferem schmerzlichen Bebauern im Berichtsjahre durch den Tod aus feiner 36jährigen Tätigkeit bei der Deutschen Bant geschieden ist.
Wir verloren durch den Tod, gleichfalls nach 36jährigem Wirken in unferem Areise, unseren treuen und wertvollen Mitarbeiter Herrn Emil Rothader Abteilungsdirektor bei der Hauptniederlassung. In den Ruhestand übekgetreten ist der Abteilungsdirektor Herr Fried.