Ausführung gekommen; es trat dort zunächst verhältnismäßige| Ruhe ein. Erst nachdem falsche Nachrichten und Hehereien die russischen Soldaten von neuem aufgeftachelt hatten, tam es zu der jezigen Offensive. Ihr Ziel war Lemberg und die Delquellen von Drohobycz auch eine Folge des U- Boot- Krieges. ( Sört! hört!) Brussilum hat mit rücksichtslosen Opfern nur geringe Borteile erzielt. Vor einer halben Stunde habe ich folgendes Telegramm des Feldmarschalls Hindenburg erhalten:
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Durch die russische Offensive in Galizien herausgefordert, hat dort heute ein durch starken Regen bisher hinausgeschobener deutscher Angriff östlich Bloczow eingeseßt.( Beifall.) Unter persönlicher Leitung des Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern ( eine Stimme auf der Rechten ruft Bravo ! Große Heiterkeit im ganzen Hause.) haben deutsche Divisionen, unterstüt durch österreichisch- ungarische Artillerie, in altbewährtem Schneid und fester Zuversicht die russischen Stellungen burchstoßen.( Lebhafter Beifall. Zuruf bei den Unabhängigen Sozialdemokraten: Stimmungsmache! Pfui- Rufe.)
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Die letzten Vorteile von Brussilow find dadurch wieder ausgeglichen.
Der Reichskanzler bespricht dann kurz die Lage in Griechen land , Italien , im Kaukasus und in Palästina. Die Hoffnungen der Entente auf Amerika beunruhigen uns nicht. Wir wiffen, wieviel Frachtraum nötig ist, um ein Heer von Amerika nach Europa zu bringen, und wieviel Tonnage dazu gehört, um das Heer zu ernähren und zu versorgen. England und Frankreich können ihre Heere taum selber versorgen. Unser Heer, unsere Marine dürften auch dieser neuen Gefahr Herr werden.( Lebhafter Beifall.) So können wir dem Kommenden mit ruhiger Sicherheit entgegensehen. Und trotzdem ist in aller Herzen die brennende Frage:
Wie lange noch?
Wie am 4. August 1914 gilt für das deutsche Volk auch an der Schwelle des vierten Kriegsjahres das Wort der Thronrede: ns treibt nicht Eroberungs. fuch t!" Zur Verteidigung seiner Freiheit und Selbständigkeit für die Unversehrtheit seines territorialen Besisstandes hat Deutschland die Waffen ergriffen.
Der Reichstag erstrebt einen Frieden der Verständigung und der dauernden Versöhnung der Bölker.( Bravo !) Mit einem solchen Frieden find erzwungene Gebietserwerbungen und politische, wirtschaftliche oder finanzielle Vergewaltigungen unvereinbar. Der Reichstag weist auch alle Pläne ab, die auf eine wirtschaftliche Absperrung und Verfeindung der Völker nach dem Kriege ausgehen. Die Freiheit der Meere muß sichergestellt werden. Nur der Wirtschaftsfriede wird einem freundschaftlichen Zusammenleben der Völker den Boden bereiten.
Der Reichstag wird die Schaffung internationaler Rechtsorganisationen tatkräf tig fördern.( Bravo !)
Solange jedoch die feindlichen Regierungen auf einen solchen Frieden nicht eingehen, solange fie Deutschland und feine Verbündeten mit Eroberung und Vergewaltigung bedrohen, wird das deutsche Volk wie ein Mann zusammenstehen( Lebhafter Beifall.), unerschütterlich ausharren und kämpfen, bis sein und seiner Verbündeten Recht auf Leben und Entwickelung gesichert ist.( Bravo !)
In seiner Einigkeit ist das deutsche Volk unüberwindlich.( Lebhafte Zustimmung.) Der Reichstag weiß sich darin eins mit den Männern, die in heldenhaftem Kampf das Vaterland schützen. Der undergängliche Dank des ganzen Volkes ist ihnen sicher.( Bravo !)
worden
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pfui Teufel! Wäre er schon mit den Ueberzeugungen in sein Amt eingetreten, mit denen er es verlassen hat, wer weiß, ob nicht manches besser gewesen wäre. Freilich war ein Reichstanzler mit solchen Ueberzeugungen vor dem Kriege nicht möglich. Die reaktionäre Wirtschaft, die das deutsche Bolk vor dem Kriege allzu geduldig ertragen hat, ist unsere tragische Schuld. Als Bethmann Hollweg und anderen ernsten Männern unseres Vaterlandes die Augen darüber aufgingen, war es leider zu spät. Das Versprechen des gleichen Wahlrechts hat er uns noch gebracht. Gegen die Barlamentarisierung, die unter allen Umständen kommt, hatte er Bedenken, jene entfeßlichen Bebenken, die man immer zu spät aufgibt! Er war im Grunde genommen: Einsicht ohne starken Willen, und das war zu wenig. Der Himmel behüte uns aber vor einem starken Willen ohne Einsicht. Das könnte unser Land nicht ertragen. Deutschen Reichstag angegriffen und behauptet, im Reichs. Dieselbe Preffe, die den Reichsfanzler angriff, hat auch den tag habe eine Banit geherrscht, die Nerven der Abgeordneten seien zerrissen und dergleichen. Ich stelle fest, daß das alles üge. ist; nichts Wesentliches ist dem Haushaltsausschuß vorgetragen worden, was nicht auch hier schon von unseren Freunden oft ge= fagt worden ist. Die Sensation war, daß wir nicht mehr allein standen. Das hat eine Panik bewirkt, aber nicht eine Panik des Reichstages, sondern bei ganz anderen Leuten, die ihr Spiel verloren fahen.
daran
Wir Sozialdemokraten haben den U- Boot- Krieg bekämpft. Wir sagten, er würde uns auch den Krieg mit Amerika bringen, und sahen darin einen größeren Schaden, als in dem Vorteil seiner Wirksamkeit. Wir drangen nicht durch. Eine wüste Seße wurde gegen uns entfesselt, die wüsteste Demagogie siegte. Ein Hauptanteil gebührt der„ Deutschen Tageszeitung"; nie hat ein Blatt feine Leser frivoler getäuscht.( Unruhe rechts.) Sein Mitarbeiter Graf Reventlow gehört zu den Anstiftern des Krieges mit Amerika und vielleicht nicht dieses Krieges allein. In wenigen Monaten, hieß es, würde es gelingen, England niederzuwerfen. Gine Gegenwirkung gegen diese Stimmungsmache durch die Presse war nicht möglich,
Ich komme damit zum Kernpunkt der heutigen Ver handlung. Deutschland hat den Krieg nicht gewollt( lebhafte Zustimmung), Deutschland hat ihn nicht gewollt, um Eroberungen zu machen, um seine Macht gewaltsam zu vergrößern, und darum Namens der Fraktion des Zentrums gestatte ich mir dazu folwird Deutschland auch nicht einen Tag länger Krieg führen, wenn weil die Zensur fie verbot; es einen ehrenvollen Frieden bekommt, nur um gewaltsame Er- gende Ausführungen. Einen denkwürdigen Tag begeht der deutsche oberungen zu machen.( Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Das, Reichstag mit feiner Friedenskundgebung. Er hat sich seit Be- ebenso wurden die Versammlungen verboten. Noch jetzt darf Herr was wir wollen, ist in erster Linie, daß wir den Frieden als solche stehen des Reichs großer Reserve in bezug auf die auswärtigen An- Mertin in Schlesien gegen den Verständigungsfrieden reden, unsere machen, die sich erfolgreich durchgefeßt haben. Die gelegenheiten auferlegt. Jezt an der Schwelle des vierten Kriegs- Leute dagegen nicht für einen Verständigungsfrieden.( Hört! jezige Generation und die kommenden Geschlechter sollen diese jahres tritt er aus seiner Zurückhaltung heraus und verkündigt der hört! links.) Herr v. Seydebrand hat erst fürzlich ausKriegsprüfungszeit als eine Zeit unerhörter Tatkraft und Opfer- Welt die Bereitschaft des deutschen Blkes zu einem für alle Betei- geführt, binnen zwei Monaten würde der Krieg durch die U- Boote freudigkeit unseres Volkes und unserer Heere in leuchtendem Ge- ligten, für Freund wie Feind ehrenvollen Frieden.( Bravo !) Er gewonnen sein. Herr v. Heydebrand, Ihre U- Boot- Uhr ist ab-, dächtnis behalten für die Jahrhunderte.( Lebhafter Beifall.) In mischt sich nicht in das, was Sache der Regierung ist, das heißt, er gelaufen.( Seiterfeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) diesem Geiste wollen wir in die Verhandlungen ein- macht den feindlichen Regierungen kein Friedensangebot. Dafür Das waren die Dinge, die Herr Erzberger im Hauptausschuß vortreten, wenn es geit ist. Wir können den Frieden nicht Zeit und nähere Umstände zu bestimmen, ist Sache der Regierung. brachte. Das siderte auch in die Oeffentlichkeit und da brach die nochmals anbieten.( Sehr richtig!) Die Hand, die einmal ehr- Was er heute unternimmt, ist nur eine Friedenskundgebung. Gr Stimmungsmache zusammen. Daß die U- Boote England ungelich und friedensbereit ausgestredt war, hat ins Leere enriffen. stellt die Bereitschaft des eigenen Volkes zum Frieden fest und heuren Schaden zufügen, hat nie jemand bestritten, aber man hat ( Sehr richtig!) Wenn wir Frieden machen, dann müssen wir in fordert die feindlichen Wölfer in feierlicher fie als Mittel bezeichnet, den Krieg in diesem Sommer zu erster Linie erreichen, daß die Grenzen des Deutschen Weise auf, sich von dem gleichen Friedenswillen beendigen, und diese Illusion ist zusammengebrochen, weil sie auReiches für alle Beiten sichergestellt werden. beseelen zu lassen.( Brabol) Man hat vom deutschen Bolt sammenbrechen mußte.( Buruf rechts: Wer hat das gesagt?) ( Beifall rechts.) Wir müssen im Wege der Verständigung ein fürchterliches Zerrbild in den feindlichen Ländern gezeichnet, Stellen Sie sich doch nicht unwissender, als Sie in Wirklichkeit sind. ( Bravo ! links und in der Mitte) und des Ausgleichs die aber schließlich wird, wenn vielleicht auch erst in Monaten, die Diejenigen, die diese Illusion erweckten und am liebsten noch für Lebensbedingungen des Deutschen Reichs auf dem Kontinent und ruhige Ueberlegung zu ihrem Recht kommen, welche fagt: einige Monate prolongieren wollen, haben dem deutschen Volke Uebersee garantieren. Der Frieden muß die Grundlage für eine Das deutsche Volk ist ein starkes und tapferes Bolt, aber mehr noch einen schlechten Dienst geleistet, denn dauernde Versöhnung der Völker geben.( Lebhafter Beifall bei den als in den Künsten des Krieges hat es sich in den Werken des FrieMehrheitsparteien.) Er muß der weiteren Verfeindung der Völker dens ausgezeichnet. Man hat vor einer solchen Kundgebung als durch wirtschaftliche Absperrung vorbeugen.( Bravo !) Er muß Beichen der Schwäche gewarnt.( Eehr richtig! rechts.) Gewiß uns davor sichern, daß sich der Waffenbund unserer Gegner zu werden sich solche Stimmen, zumal in den nächsten Tagen, vereinem wirtschaftlichen Truzbund gegen uns auswächst. Diese nehmen lassen, aber wir werden tagtäglich den Beweis erbringen, Ziele laffen sich im Rahmen Ihrer( der Mehrheit) Resolution, wie daß wir zum Schlagen bereit und zu fiegen befähigt find. Auch bei ich sie auffaffe, erreichen.( Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) unseren Feinden wird sich die Erkenntnis durchringen, daß nicht die Wenn die Feinde ihre Eroberungsgelüfte, ihre Nieder- Not, sondern werfungsgelüfte aufgegeben haben und eine Berhandlung wünschen, dann ist das gesamte deutsche Volk und die deutsche Armee mit ihren Führern, die mit diesen Erklärungen ein verstanden sind( Bewegung und lebhafter Beifall links und in der Mitte), darin einig, daß wir den Gegner, der die Fühler ausgeftredt, fragen, was er uns zu sagen hat, und dann wollen wir ehrlich und friedensbereit in die Verhandlungen eintreten.( Lebhafter Beifall.) Bis dahin müffen wir ruhig, geduldig und mutig ausharren.
Wahlrecht in Preußen
die Sehnsucht nach Frieden
nur die Wahrheit kann uns nühen, nichts als die Wahrheit, und Wahrheit ist, daß wir diesen Krieg mit militärischen Mitteln ebenso wenig zu Ende bringen fönnen, wie unsere Gegner. Wir führen drei Jahre Krieg gegen einen Feind, dessen gewaltige Uebermacht sich dank einer geradezu unbegreiflichen Bolitik im Laufe des Krieges noch vermehrt hat. Noch immer stehen wir ungebrochen da, wir sind noch immer Herren im eigenen Land und stehen mit unseren Fronten weit in den feindlichen Ländern. Ist das nicht eine ungeheure Leistung! In der Verteidigung sind wir unüberwindlich. Hätten gewisse Leute nicht so getan, als ob wir die ganze Welt verschlingen könnten und wollten, so hätten wir heute weniger Feinde und vielleicht schon Frieden.( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)
uns bestimmt, die Hand zur Verständigung zu reichen. An der Schwelle des vierten Kriegsjahres erhebt sich die fürchterliche Gewissensfrage bei allen Bölfern gleichmäßig.( Sehr richtig!) Soll dieses Wüten auch noch ein viertes Jahr dauern? Keine Eroberung und feine wirtschaftliche Vergewaltigung würde die Summe von Elend ausgleichen!( Lebhafter Beifall bei der Mehrbeit.) Unsere militärische Situation schließt jede Mißdeutung aus. Was die Resolution sagt, ist schon lange da 3 geistige Ge Wird die von der deutschen Volfsvertretung jetzt zum erstenmal meingut des ganzen deutschen Boltes.( Widerspruch Der Reichskanzler wendet sich nun der Ernährungsfrage zu. dargebotene Hand zurückgewiesen, so wird das ganze Boff auf- rechts.) Mögen die anderen Völker diese Stimme hören, mögen fie Der Monat Juni war der schlimmste; es hat in der Tat vielfach flammen in gerechtem Zorn, dann wird die Heimat das wunderbare wissen, daß wir keine Welteroberungspläne hegen, daß bittere Not geherrscht, aber ich kann die frohe Zuversicht aus Bild des Zusammenhaltens und Ausharrens schauen, dann werden wir keine Bergewaltigung beabsichtigen, daß wir bereit sind, einen sprechen, daß in kurzer Zeit eine Erleichterung eintreten wird, und wir der Welt beweisen, daß das deutsche Volt in seiner Einigkeit Frieden zu schließen mit internationalen Rechtsgarantien. daß dann die Bevölkerung wieder reichlicher wird versorgt werden unüberwindlich ist.( Lebhafter Beifall.) können.( Beifall.) Unsere Ernte ist besser als wir befürchteten. In der inneren Bolitik ist auf die Osterbotschaft die Ankündi- Wollen die anderen Völker das auch, so kann der Krieg morgen Die Aehre ist zwar kurz aber die Körnerbildung vortrefflich. Wir gung des gleichen Wahlrechts gefolgt, nicht so frühzeitig wie zu Ende sein. Wollen sie das nicht, so werden wir weiter fämpfen, hoffen auf eine gute Kartoffelernte. Mit Hilfe Rumäniens und es gewünscht gewesen wäre.( Sehr richtig!) Meine Partei hat aber nicht wir werden dann die Schuld tragen, wenn die Welt der besetzten Gebiete wird auch die Futterknappheit überwunden jede Einmischung des Reiches in diese preußische Angelegenheit ab- 3r Wüste wird. Es kann keinen Reichskanzler geben, der Bei straffer Erfassung und voller Rationierung reichen gelehnt.( Hört! hört! rechts.) Aber bei der Bedeutung, die die poli- nicht im Sinne unserer Entschließung handeln müßte.( Sehr die Vorräte. Schmerzlich war die Erfahrung, daß sich das Ver- tische Haltung des führenden Bundesstaates für das ganze Reich richtig!) Es ist zu Ende mit aller Zweideutigkeit.( Sehr gut! bei hältnis der Bevölkerung in Stadt und Land infolge hat, hielten wir uns berechtigt auszusprechen, daß das Wahlrecht, den Sozialdemokraten.) Der wildeste Annexionist als Reichsder Kriegswirtschaft getrübt hat. Im neuen Wirtschaftsplan dürfen das die meisten Bundesstaaten den Wählern gewähren, auch in fangler, der auf einer Friedenskonferenz die alldeutschen Kriegsdie Rationen für die Landwirtschaft auch für das Vieh und die Preußen gewährt werden muß, ganz besonders nach diesem Striege, aiele vertreten wollte, würde dort ausgelacht, man würde Pferde nicht so gering sein, daß es von vornherein ausgeschlossen in dem der lekte deutsche Mann seine ganze Kraft dem Vaterland ihm sagen: Dein eigenes Bolt will von alledem nichts wissen, Dein der glatt zugegeben wird, denn das hat natürlich zur Folge, daß und Königs von Preußen ohne innere Kämpfe möglichst mehr aus der Welt zu schaffen ist. Eine Regierung, die ihr entist, damit zu reichen. Das war ein Fehler des vorigen Jahres, zur Verfügung stellt. Wir hoffen, daß die Kundgebung des Kaisers eigenes Barlament steht gegen Dich! Mit der Annahme dieser Entschließung wird eine Tatsache geschaffen sein, die durch nichts notwendigerweise gesetzliche Hebertretungen vorkommen. Die bald und vollkommen zur Durchführung kommt. städtische Bevölkerung muß die großen Schwierigkeiten der Land- Auch in der Frage der Barlamentarisierung will meine Frat- gegen handelte, könnte das Reich nur in ein Chaos führen.( Sehr wirtschaft würdigen, aber auch die Landwirtschaft muß volles Ver- tion den bundesstaatlichen Charakter des Reiches gewahrt wissen, wahr! bei den Sozialdemokraten.) Nützliches leisten kann eine ständnis dafür haben, wie groß die Not in der Industrie und in sie denkt nicht daran, alle obersten Reichsstellen mit Parlamen- Regierung, die fich dieser Resolution aus Ueberzeugung anſchließt. den Großstädten ist. Wenn das geschieht, dann wird die Annähe- tariern bejezt zu sehen.( Zuruf rechts: Alle!) Nun, für so unfähig wird, eine solche Regierung? Sie haben seine Erklärung gehört Ist die Regierung, die durch Herrn Dr. Michaelis repräsentiert rung erfolgen. werden Sie doch die Parlamentarier nicht halten, daß nicht etliche Ueber die schwebenden Fragen der inneren Bolitik fann ich das eine oder das andere Amt ausfüllen können.( Seiterkeit.) Die und werden sich Ihr Urteil bereits gebildet haben. Der Reichsmich heute nicht abschließend und erschöpfend äußern. Aber ich geringe Fühlung zwischen Regierung und Parlament haben wir be- fangler hat gesagt: Nicht um einen Tag dürfe der Krieg weiter will folgendes fagen: dauert und glauben, daß diesem Uebelstand durch Berufung von geführt werden, um Eroberungen zu machen, wir wollen einen Nach Erlah der Allerhöchsten Botschaft vom 11. Juli über das Kräften aus dem Barlament abgeholfen werden soll, wir sehen auch Frieden der Verständigung und des Ausgleichs, einen Frieden, der nicht ein, daß solche Fühlungnahme mit Barteien verfassungs- dauernde Versöhnung ermöglicht. Das sind Biele, die wir durchaus billigen. Stellen Sie sich vor, eine Resolution, stelle ich mich selbstverständlich auf den Standpunkt.( Beifall links.) widriger sein soll, als die Fühlungnahme mit allen möglichen unwie wir sie beschließen wollen, würde auch im englischen UnterIch halte es für nüßlich und notwendig, daß zwischen den verantwortlichen Stellen und Persönlichkeiten .( Lebhafter anhalten- haus eingebracht und vom dortigen Kanzler beantwortet, wie sie großen Parteien und der Regierung eine engere der Beifall bei der Mehrheit.) Fühlung herbeigeführt wird, und bin bereit, soweit dies Das Amt des Kanzlers hat den Inhaber gewechselt. Es heute hier beantwortet ist: Morgen könnten die Friedensverhandlungen beginnen.( Lachen rechts.) Der Menschheit ganzer Jammer möglich ist, ohne den bundesratlichen Charakter und die ton hat etwas tragisches, daß der Mann, der mit allen Mitteln den faßt mich an, wenn ich in einer solchen Situation ein solches Ge ſtitutionellen Grundlagen des Reiches zu schädigen, alles zu tun, Frieden zu erhalten fuchte, fallen mußte, als der Reichstag fich zu lachter höre.( Lebhafte Zustimmung bei der Mehrheit.) Ich was dieses Zusammenarbeiten lebens- und wirkungs- Friedenskundgebung entschloß, und daß die Volksvertretung ihn in boller machen kann.( Beifall.) Ich halte es auch für wünschens- dem Moment scheiden ließ, als er es unternahm, ihre Rechte zu nehme an, daß der Herr Reichskanzler beim näheren Nachdenken zu dem Ergebnis kommen muß: eine andere auswärtige Bolitik wert, daß das Vertrauensverhältnis zwischen Parlament und Re- vermehren. Was Herr v. Bethmann während seiner acht- als die, die hier vorgezeichnet ist, fann es nicht mehr geben. Einem gierung dadurch enger wird, daß Männer in leitende Stellen be- jährigen Tätigkeit und namentlich während des Krieges im Zu- Reichskanzler, der sie nicht aus Ueberzeugung vertreten könnte, rufen werden, die neben ihrer persönlichen Eignung auch das volle fammenhalten des Volfes geleistet hat, foll nicht vergessen werden. tönnte man nur den guten Rat geben, einem anderen Blak zu Vertrauen der großen Barteien und der Bolksvertretung genießen. Dem neuen Reichskanzler kommen wir mit dem Vertrauen ent( Beifall.) Selbstverständlich ist alles das nur unter der Vor- gegen, deffen er zur Leitung der Staatsgeschäfte in so ernster Zeit machen, der sie aus Ueberzeugung vertreten kann.( Sehr gut! bei der Mehrheit.) aussezung möglich, daß von der andern Seite anerkannt wird, bedarf. Wir hoffen, daß er mit den gesellschaftlichen Vorurteilen daß das verfassungsmäßige Recht der Reichsleitung zur Führung brechen wird, die eine volle Ausnußung aller Volfskräfte so oft tann nicht getrieben werden ohne ein freudiges Bekenntnis zum Gine traftvolle Politit fried liebender Verteidigung der Politik nicht geschmälert werden darf.( Beifall rechts.) Ich bin verhinderten, und daß es ihm gelingen wird, nach glüdlicher nicht willens, mir die Führung aus der Hand nehmen zu laffen. baldiger Beendigung des Krieges einen Frieden her( Vereinzelte demonstrative Bravos bei den Konservativen. Heiter- beizuführen, der die freie wirtschaftliche und politische Entwicklung In dieser Beziehung flang manches in der Rede des Reichskanzlers teit linfs.) des deutschen Boltes sichert, in seinen Grundlagen aber auch die ziemlich verheizungsvoll, befriedigen konnte sie mich nicht. Sollten Wir fahren in wildbewegter See. Aber das Ziel steht uns Aussöhnung der Völker erhoffen läßt.( Rebhafter wir etiva nach einem Reichskanzler, der die Zeichen der Zeit erleuchtend vor Augen. Das was wir ersehnen, ist ein neues, ein Beifall bei der Mehrheit.) tannte und do chnicht nach ihnen zu handeln vermochte, einen anherrliches Deutschland , nicht ein Deutschland , das mit seiner Waffenderen bekommen haben, der sie vielleicht nicht vollkommen erkannt gewalt die Welt terrorisieren will, wie unsere Feinde glauben. hat? Der neue Reichskanzler wird nur Erfolg haben den wir Rein, ein sittlich geläutertes, ein gottesfürchtiges, ein freies, durch die VollWir waren politische Gegner des zurüdgetretenen ihm im Interesse des Reiches sicher alle wünschen friedliches, machtvolles Deutschland , das wir alle lieben. Für dieses Reichskanzlers und haben seine Amtsführung oft auf das schärffte endung dessen, was ſein Vorgänger uns angekündigt hat. Wir Deutschland wollen wir kämpfen und leiden, für dieses Deutschland kritisiert; unsere Gegnerschaft und Kritik unterschied sich aber von brauchen einen Kanzler, der uns hilft, uns von dem Drei. wollen unsere Brüder draußen und wir bluten und sterben, und einer anderen Art, die persönlich angreift und verleumdet. So tlaffenwahlrecht und von dem veralteten Obrigkeitsstaate dieses Deutschland wollen wir uns erkämpfen allen Feinden zum weit haben wir es unter dem Burgfrieden gebracht, daß man als zu befreien( Sehr richtig!), der den Weg zu neuen Regie. Troy.( Lebhafter Beifall.) Gegner nicht ernst genommen wird, wenn man mit anständigen rungsformen auch im Reiche öffnet.( Sehr richtig! bei den Waffen kämpft. Efelhaft und widrig war die Art, wie Herr Sozialdemokraten.) Schnell muß geschehen, was notwendig ist. v. Bethmann Hollweg von einer Seite bekämpft worden ist. Es( Sehr richtig! bei der Mehrheit!) Das deutsche Volf will Laten traten da zutage die bösartigen Instinkte einer Klasse, die sich in fehen. Möge der Reichskanzler dafür sorgen, daß nicht etwa die ihren Klaffeninteressen bedroht fühlte, und zwar von einem Klaffen- Legislaturperiode des preußischen Abgeordnetenhauses verlängert genoffen.( Bebhafte Zustimmung links, Unruhe rechts.) Was ist wird und daß die Wahlrechtsvorlage schon im Herbst den Landtag dem Reichskanzler nicht alles nachgeschimpft und nachgespien beschäftigt. Nur auf diesem Wege kann der Frieden gesichert und
Abg. Fehrenbach( Zentr.):
Im Auftrage der Fraktionen des Zentrums, der Sozialdemofraten und der Fortschrittlichen Volkspartei beehre ich mich, dem hohen Hause folgende Resolution mit der Bitte um Annahme zu unterbreiten:
Abg. Scheidemann( Soz.):
demokratischen Fortschritt.
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