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Nr. 20534. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Die Wochenhilfe des Hilfsdienstes.

H

Sonntag, 29. Juli 1917

Ehemannes( außerehelichen Vaters oder der selbst im Hilfsdienst Walterspiel erft während des Krieges in der Nähe von tätigen Wöchnerin) muß sich in folge der Beschäftigung im Hilfs Potsdam   erworben hatte. Diese Kühe wollte Walter­dienst nachweislich verschlechtert haben und schließlich ſpiel fämtlich totschießen, wenn ihm die Milch Die Vorschriften über die Gewährung der Wochenhilfe auf auch muß Bedürftigkeit für die Wochenhilfe bestehen. genommen wurde. So erklärte er ausdrücklich dem Kriegs­Grund der Beschäftigung im Hilfsdienst, über die wir im Vorwärts" schon kurz berichteten, sind wieder einmal ein über- foll nach billigem Ermessen unter Berücksichtigung aller Umstände Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage wucheramt. Walterspiel ist in das Untersuchungsgefängnis in Moabit  eingeliefert worden. aus kompliziertes Gebilde. Es handelt sich bei ihnen um den Schul- beurteilt werden und Voraussetzung in der Regel sein, daß infolge schen Wiener Schloßrestaurants" in der Dorotheen­Zu unserem geftrigen Bericht über die Schließung des Loewy­fall einer nicht zu verstehenden Verordnung. Um sie den Kreisen, des Silfsdienstgesetzes die Beschäftigungsart oder der Beschäftigungs- straße sei noch nachgetragen, daß Frau Loewy bei der Durchsuchung für die sie bestimmt ist, ganz verständlich zu machen, bedürfte es ort gewechselt worden ist und daß sich die Einnahmen des Beschäf- der Geschäftsräume den Beamten ein Theater vorzumachen versuchte. einer ganz eingehenden Abhandlung. Dazu hat in der Zeit der tigten vermindert oder seine notwendigen Ausgaben stärker als die Sie führte sie auf den Boden des Hauses, wo angeblich die Küchen­Papiernot eine Tageszeitung keinen Raum. Die Raumnot zwingt Einnahmen vermehrt haben. Dabei sind die wirtschaftlichen Ver- vorräte liegen sollten. In der Zwischenzeit sollten die in einem uns, ſo kurz zu ſein wie nur möglich, doch hoffen wir, klar und verhältnisse des Beschäftigten während seiner Hilfsdiensttätigkeit in der besonderen Keller lagernden Nahrungsmittel beiseite geschafft werden. ständlich zu werden. Reiseförbe mit 80 Pfund gebranntem Kaffee und 600 Das Manöver miglang jedoch. Es wurden 42 3entner Rind­fleisch ohne Fleischbeschau- Stempel, 40 Pfund Butter, zwei Eier beschlagnahmt, die zu Wucherpreisen unter der Hand an gekauft worden waren. Als Schleichhändler Lieferanten konnten bisher ermittelt werden: der Hoteldirektor Hermann Propp, Doro­theenstr. 77/78; die Eierhändlerin Hensche Ehrenhaus, Holzmarkt­Straße 5; der Kürschner Abraham Segal, Gartenstr. 113b.

Der Umfang der Wochenhilfe schließt sich vollständig dem der auf Grund der Kriegswochenhilfsverordnungen gewährten an. Es wird also gewährt:

1. ein einmaliger Beitrag zu den Kosten der Entbindung in Höhe von 25 M.; 2. ein Wochengeld von M. täglich, einschließlich der Sonn­und Feiertage, für 8 Wochen, von denen mindestens sechs in die Zeit nach der Niederkunft fallen müffen;

3. eine Beihilfe bis zum Betrage von 10 M. für Hebammen­dienste und ärztliche Behandlung, falls solche bei Schwanger­schaftsbeschwerden erforderlich werden;

4. für Wöchnerinnen, solange sie ihre Neugeborenen ftillen, ein Stillgeld von einer halben Mark täglich, einschließlich der Sonn- und Feiertage, bis zum Ablauf der 12. Woche nach der Niederkunft.

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Anspruch auf die Wochenhilfe hat unter weiter unten noch erörterten Voraussetzungen die Wöchnerin, menn

1. der Ehemann eine hilfsdienstpflichtige Tätigkeit ausübt und int letzten Jahre vor der Niederfunft seiner Ehefrau min­destens sechs Monate hindurch ausgeübt hat;

2. wenn sie selbst im Jahre vor der Niederkunft mindestens 6 Monate hindurch eine Beschäftigung im Sinne des Hilfe­dienstgesetzes ausgeübt hat, wobei auf diese 6 Monate eine Beschäftigungslosigkeit unmittelbar vor der Niederkunft bis zu 4 Wochen angerechnet wird;

3. der Vater ihres außerehelichen Rindes eine hilfsdienstpflich­tige Tätigkeit ausübt und im letzten Jahre vor der Nieder­tunft mindestens 6 Monate hindurch ausgeübt hat. Es kommt also nur auf die Tätigkeit im Silfsdienst an, nicht auf die gefeßliche Verpflichtung dazu.

NO

Des Nachweises der sechsmonatigen Beschäftigung bedarf es für den Ehemann oder den außerehelichen Bater nicht, wenn er auf Grund einer schriftlichen Aufforderung zum Hilfsdienst herangezogen ist.

In die sechsmonatige Frist wird die Leistung von Kriegs-, Sa­nitäts- und ähnlichen Diensten für das Reich oder eine ihm ver­bündete Macht eingerechnet.

Hat der Ehemann oder der außereheliche Vater die Hilfsdienst tätigkeit zur Beit der Entbindung unterbrochen ,, fe, jedoch innerhalb 8 oder 12 Wochen nach der Entbindung wieder aufgenommen, ift das Wochengeld und Stillgeld vom Tage dieser Wiederaufnahme ab noch für den Rest der 8 oder 12 Wochen zu zahlen. Gleiches gilt, wenn der Ehemann oder Vater in diesen 8 aber 12 Wochen auf Grund einer schriftlichen Aufforderung zum Hilfsdienst herange­zogen wird.

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Jahres mit denen während einer Zeit von gleicher Dauer unmittel­Zeit unmittelbar vor der Niederkunft bis zur Dauer eines bar vor Beginn jener Tätigkeit zu vergleichen. Lassen sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Beschäftigten während der Zeit vor der Hilfsdiensttätigkeit nicht feststellen, so können diejenigen zum Vergleich herangezogen werden, unter denen Personen von gleicher Art, Ausbildung und Beschäftigung in jener Beit in der selben Gegend tätig gewesen sind. Dieses soll, sofern es für den Anspruch günstiger ist, auch dann gelten, wenn der Beschäftigte in der Zeit vor der Hilfsdiensttätigkeit Kriegs-, Sanitäts- und ähnliche Verteilungsstellen Groß- Berlin mit Genehmigung der Reichsstelle Die Preiskommissionen haben für das Gebiet der staatlichen Dienste geleistet hat. folgende Erzeuger, Großhandels- und Kleinhandelshöchstpreise fest­Groß- Klein­Höchstpreise für: Erzeuger händler händler

Ein Bedürfnis für die Gewährung der Wochen- gesetzt: Hilfe soll in der Regel nicht angenommen werden

bei berheirateten Wöchnerinnen, wenn das Jahre einkommen des Ehepaares den Betrag von 2500 M. übersteigt; bei unverheirateten Wöchnerinnen, wenn ihr. Jahreseinkommen 1500 M. und für jedes schon vorhandene Kind unter 15 Jahren um weitere 250 M., zusammen aber 2500 m. übersteigt, außerdem, wenn das Einkommen des im Hilfsdienst tätigen außerehelichen Vaters 2500 M. übersteigt.

Der Antrag auf Gewährung der Wochenhilfe ist bei denselben Stellen zu stellen, bei denen die Anträge auf Grund der Kriegs­wochenhilfe zu erheben sind, also in erster Linie bei der eigenen Krantentasse der Wöchnerin, der des Ehemannes, eventuell beim Lieferungsverband. Der Antrag soll die tatsächlichen Angaben ent­halten, aus welchen auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage geschloffen werden kann. Endgültig entscheidet über den Antrag die Kommission des Lieferungsver­bandes. Wenn man sich der. Schwierigkeiten erinnert, die allein die Durchführung der Kriegswochenhilfsverordnung brachte, die grundsätzlichen Entscheidungen des Reichsversicherungsamtes usw. und gar die Schwierigkeiten der Feststellung einer Beschäftigung im Hilfsdienst, namentlich bei überfesten Betrieben, dann ist eine solche tegelung ganz unbefriedigend. Diese Stellen können zutreffende Entscheidungen gar nicht fällen, dazu fehlen ihnen alle Voraus­fehungen.

Alles in allem wird die Verordnung eine Quelle vieler Inzu­friedenheiten sein. Das Gute in ihr hätte eine bessere Regelung finden müffen.

Groß- Berlin

Auch Hiller geschlossen und der Inhaber verhaftet! Das Kriegswucheramt hat gestern den Beingroßhändler Alfred Walterspiel  , Inhaber des Weinrestaurants Karl Die mehrfach erwähnte sechsmonatige Frist vertürat fich bei Siller, unter den Linden 62, berhaftet und das einer por dem 1. September 1917 liegenden Entbindung umotal schließen lassen. Auch Walterspiel gehört zu den die Beit, die zwischen diesem Tage und der Entbindung liegt. Jft Wein- und Gastwirten, die trotz aller Mahnungen in der Preffe, 3. B. die Entbindung am 9. Juli erfolgt, fo bebgr es nur einer trotz des erfreulich scharfen Vorgehens des Kriegswucheramts fort hilfsdienstpflichtigen Tätigkeit von 4 Monaten und 9 Lagen, er- geſetzt Lebensmittel unter Ueberschreitung der Höchstpreise im folgte die Entbindung am 1. August, einer von 5 Monaten usw, triebe bargefundenen aus dem, Schleichhandel stammenden Waren Schleichhandel fich zu verschaffen wissen. Die im Hillerschen Be Liegt die Entbindung vor dem 9. Juli dem Tage des In- murden beschlagnahmt, auch das gefamte Weinlager von mehr frafttretens der Verordnung, so erhalten die Wöchnerinnen von als 150 000 Flaschen wurde wegen Preiswucher unter diejem Tage ab noch Wachengeld oder Stillgeld für den Rest der Siegel gelegt. Festgestellt worden ist ferner, daß Walter­8 bzw. 12 Wochen. Erfolgte z. B. die Entbindung am 11. Juni fpiel im Juli dieses Jahres unter erheblicher Ueberschreitung ( und bedarf es nach dem oben Gesagten mir einer Beschäftigung der feftgefeßten Höcfipreise frisches Gemüse aufgefanft hatte. im Hilfsdienst von 3 Monaten und 11 Tagen vor der Entbindung), Vollmilch, die nach den Nahrungs- Zuteilungsvorschriften nur wird noch für 4 Wochen das Wochengeld und für 8 Wochen das Kranten auf Grund eines ärztlichen Atteftes, Stillgeld gegeben. Säuglingen und schwangeren Frauen autommen Soweit wäre ja die Sachlage nun ganz flar, aber für die Ge- foll, wurde im Sillerf en Lokal berarbeitet und getrunken! Das Kriegswucheramt wird auch nach diesen währung der Wochenhilfe find noch zwei weitere ganz wesentliche Schleichtrinfern Ermittelungen anstellen. Die Voraussetzungen zu erfüllen. Die wirtschaftliche Lage des Vollmilch stammte von den Kühen eines Bauerngutes, welches

14]

Anders Hjarmsted.

Bon Jakob Knudsen  .

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Er

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Höchstpreise für Obst und Gemüse.

Walderdbeeren Johannisbeeren Stachelbeeren Himbeeren Breßhimbeeren Blaubeeren. Preiselbeeren Kirschen( saure)

( füße, große)

M.

M.

M.

1,50

1,80

2,10

0,50

0,60

0,75

0,35

0,42

0,55

0,80

0,96

1,25

0,55

0,66

0,85

0,40

0,60

0,70

0,45

0,65

0,75

10,35

0,45

: 0,55

0,40

..0,52

0,65

Glaskirschen u. Schattenmorellen 0,60

0,72

0,90

Rhabarber

. 0,10

0,12

0,15

Erbsen( Schoten)

0,40

0,48

0,60

Bohnen( Stangen- u. Brechbohnen)

bis 5. August

0,50

0,65

0,80

do. ab 6. August

B

0,40

0,52

0,65

Wachs und Perlbohnen

bis 5. August

0,60

0

0,78

0,95

do. ab 6. Auguſt

0,50

0,65

0,80

Gartenmäßig gezogene Buff- und

Saubohnen bis 5. August

0,30

0,36

0,45

do. ab 6. August

.

0,25

0,82

0,40

Möhren u. Ig. Karotten m. Kraut

bis 3. August

0,25

0,32

0,40

do. ab 4. August

0,18

0,24

0,32

Möhren u. Ig. Karott. ohne Kraut

bis 3. August

0,35

0,45

0,55

bo. ab 4. Auguft

0,30

0,40

0,50

Möhren und lange Karotten

Schockbund( 60 Std.) im Durch

schnittsgewicht von etwa 5 Bfd.

bis 3. August

1,25

.

1,60

2,-

do. ab 4. Auguft

0,90

1,20

1,60

dito Mandel bis 8. Auguft

0,40

0,50

do. ab 4. August

0,30

0,40

Mairüben ohne Kraut.

0,12

0,15

0,20

dito mit Kraut

0,06

0,08

0,10

Karotten, runde fleine, m. Sraut

0,30

0,36

0,45

Karotten Schodbund( 60 Stc.) im

Durchschnittsgew. v. etwa 5 Pfd. 1,50

1,80

2,25

dito Mandel Kohlrabi Pfund

0,45

0,55

0,25

0,30

0,36

do. Mandel( im Durchschnitts­

gewicht von etwa 5 Pfd.)

1,25

1,50

1,80

Spinat

0,30

0,36

0,45

Frühzwiebeln ohne Straut

0,20

0,25

0,32

Frühwirfing- u. Rotkohl( zu Köpfen

geschlossene Ware)

0,25

0,32

0,40

Frühweißkohl( zu Köpfen geschl.

Ware) bis 5. August

0,25

0,32

0,40

do. ab 6. August

0,20

0,25

0,32

Frühwirsing, Frühweiß- u. Rot­

0,15

0,20

fohl( nicht zu Köpfen geschl. Ware) ab 1. August 0,12 Sämtliche Preise verstehen sich je Pfund, soweit nicht vor. stehend eine Berechnung nach Stüd besonders angegeben ist. Die daß das Ganze unvermeidlich sei, legte er sich energisch ins Beug, ohne darüber zu phantasieren, wie es sonst hätte sein können.

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Offizieren und Befehlenden, nur um Ruhe vor ihnen zu haben. Dhne daß ihm einer im geringsten zu nahe tam, trug er sich doch in diesen langen Monaten mit der Sehnsucht nach der Zeit, wo er nichts mehr zu ertragen brauchte; da Eines Tages im zweiten Herbst seiner Soldatenzeit kam er Recht fun und sein Recht fordern fönnte, ohne einem dafür ein reitender Bote an ihn von Hause: seine Mutter wäre Anders wurde bei der Ausmusterung fofort genommen. banten zu müssen. Er fonnte eigentlich vieles von seines sehr trant geworden. As er zu Hause antam, war sie Es war kein Fehler an seinem Körper zu finden vom Scheitel Baters Wesen recht gut verstehen, und er konnte ganz gerührt tot. Er war ganz sonderbar erstaunt über sich selber an bis zur Fußsohle. Dazu hatte er sich im letzten Jahr be- werden, wenn er an den letzten Tag dachte, den er zu Hause den Tagen, die nun folgten,( er war einen Tag zu Hause, deutend geredt; er maß mehr als Mittelhöhe und war gut berlebt hatte- nach der Kjeldhügel- Fahrt. Aber er wollte fuhr wieder nach Aalborg   und kam dann zum Begräbnis gebaut, doch immer noch etwas schmächtig. Einer von den nicht wieder nach Hause, wenn er vom Militär tam. Nein! zurüc) denn er konnte nicht recht zum Trauern kommen; Musterungsherren war so freundlich, ihm zu sagen, daß er nein, daraus sollte nie und nimmer etwas werden, da es war, als läge seine Trauer den verkehrten Weg, so daß sie sich ganz verflucht aufführen müsse, wenn er nicht auch mit tonnte sein Vater sich anstellen wie er wollte. nicht zur Welt kommen konnte. Doch hatte er das peinlichste der Zeit zum Unterkorporal genommen würde. Als die regelmäßige Dienstzeit zu Ende war, schrieb er Gefühl davon, jekt für immer so vieler Dinge verlustig ge­bekam einen Sergeanten, der anfangs ziemlich hochfahrend an seinen Vater, ob er nicht zusehen wolle, ihm einen Hof gangen zu sein, die er hätte haben fönnen, wenn er nur da gegen die jungen Retruten war. Doch Anders war die zu verschaffen; wolle er das nicht, so müsse Anders fich nach nach gesucht hätte; er meinte, er habe seine Mutter viel, viel pünktlichste Gefügigkeit selbst, indem er sich gleichzeitig in aller einer Stelle als Knecht oder vielleicht als Verwalter umsehen. zu wenig gekannt. Kirstine dagegen konnte trauern und Stille gelobte, wenn es allzu toll würde, trotzdem ein Ende Denn zum Handel habe er teine Lust, und zu Hause wolle auch weinen, und er wurde von großer Zärtlichkeit gegen zu machen und dem Sergeanten etwas anzutun mochte er unter feinen Umständen sein. Er fügte hinzu, daß er seine Schwester ergriffen. Es war für ihn, als müsse er bei die Disziplin dazu sagen, was sie wollte. Es konnte ja un- meine, sein Vater tue flug daran, sich seinen Plänen in dieser ihr etwas von dem finden können, was er bei seiner Mutter möglich Sünde sein, ungerechtigkeit zu bestrafen, und was Sache nicht zu widersetzen. nicht gesucht und darum auch nicht gefunden hatte. andere Menschen darüber meinten, war ihm vollkommen Vierzehn Tage darauf bekam er einen Brief von seinem Wie tief sein Vater trauerte, konnte er so deutlich nicht gleichgültig, jegt, wo ihm die einzige irdische Autorität, die er Boter, nicht mit der Post, sondern durch den Ladenjungen erkennen. Das Aussehen des Alten war ja eigentlich stets je gefannt hatte sein Vater nichts mehr galt. des Geschäfts, wo sein Vater handelte, wenn er mitunter sehr trübe und ernst; und seiner Augen habhaft zu werden, Es dauerte aber nur sehr wenige Tage, als der Sergeant nach Aalborg   fam; dort hatte man den Brief zusammen mit war nicht leicht. Das einzige, was die Kinder deutlich beob­schon ebenso höflich gegen Anders war, wie dieser gegen ihn. einer Sendung leerer Säcke erhalten; er war auf die Nüd- achten tonnten, war, daß er sich in dieser Zeit öfter und Eines Tages fagte er nach der Uebung zu Anders: Sie sind seite eines Briefes an Per Hjarmstedt von einem Guts- heftiger schneuzte als sonst. ja im Grunde ein tüchtiger Sterl, 68; warum machen Sie nur fommissionär in Thy   geschrieben. Per Hjarmsted schrieb so wilde Augen?" Anders erwiderte entschuldigend, die ohne jede Einleitung: Hand an der Müße: damit müsse er denn wohl geboren Es ist mir eingefallen, daß es besser ist, wenn Du jekt sein. nach Hause kommst. Du kannst mein Verwalter auf dem Die Offiziere taten ihm eigentlich auch nichts. Er sah Tanghof sein. manchmal, daß die Kameraden Strafe bekamen; doch er fand Dein Vater Per Andersen. im allgemeinen, daß sie die von Herzen verdient hätten. So Doch an dem Tage vor der Ankunft dieses Schreibens oft hatte er sich daheim über die Trägheit und die dummen war Anders schon zum Rorporal genommen worden. Er Streiche der Knechte geärgert und darüber, daß man sie des- dachte eine Weile daran, zu desertieren, doch als er sich unter wegen nicht recht zu fassen bekommen konnte. Da war es der Hand erkundigt hatte, daß, selbst wenn es ihm glückte zu denn ganz schön, einmal zu sehen, wie solchen Burschen das entkommen, er jedenfalls nie wieder nach Dänemark   zurück- Warum denn nicht, Du?" fragte Per Hiarmsted. zuteil wurde, was ihnen billigerweise gebührte. Und doch kehren könnte, gab er das auf. Aber er gelobte sich mit" Nein, denn da kann ich mich doch vor Euch nicht fah er seine Militärzeit für eine Periode des Sklavenstandes womöglich noch größerer Inbrunst als vorher, daß, wenn die retten. Ich will Euch auf einen fremden Hof hinhaben. Dann an, den man ja nun einmal ertragen sollte, eines rechtlosen Beit zu Ende wäre, er auch seine Selbständigkeit verteidigen fönnen wir da bleiben, alle drei. Aber Ihr dürft nicht Bustandes, den man durchmachen mußte. Darin lag ja doch würde, so daß niemand es wagen sollte, sich bloß deren gleich kommen. Ich will ihn selber erst in Gang gebracht fein Sinn, daß er hier herumgehn und friechen und sich eine Grenzen zu nähern. Er begann nun die neue Dienst- haben." schmeicheln sollte, trumm stehen und gerade stehen vor diesen zeit, und sobald der Gedante sich bei ihm befestigt hatte, ein

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Anders sagte bei dieser Gelegenheit wieder, daß er in teinem Falle zu Hause sein wolle, wenn er vom Militär komme. Und er fügte hinzu, daß Kirstine auch hinauswolle. Wohin sie denn wolle?- Ja, wenn Anders einen Hof be­tomme, wolle sie ihm die Wirtschaft führen. Dann fönne Anders doch Pächter vom Tanghof werden. Nein, er wolle selbständig sein. Dann könne er den Hof ja auch bekommen, und der Alte werde sich dann bei ihm aufs Altenteil setzen.- Nein, er wünsche wohl, daß sein Vater sich aufs Altenteil setze, aber nicht auf dem Tanghof.

W

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( Forts. folgt.)