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Str. 218 1917

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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Die Kunst der Parfümerie.

Von M. Trott( Charlottenburg  ).

Mit ganz anderen Mitteln als denen des Altertums arbeitet die Parfümerie heute, wo ihr die Chemie in Auffindung immer neuer Materialien und immer neuer, besserer Methoden ihrer Gewinnung so hilfreiche Hand leistet. Dennoch sind ihre Fortschritte seit jenen ältesten Zeiten sehr unbedeutend. Ist die Nase das Stieffind unter den Sinnen und der Vervollkommnung, die die andern im Laufe der Zeit erfahren haben, nicht fähig oder der Sinn für höhere Ge­ruchsgenüsse in unserer Zeit nicht vorhanden? Das letztere scheint das richtige. Wenigstens ist die Aufmerksamkeit, deren sich die Par­fümerie bei uns heute erfreut, nur sehr gering. Die fünstlerische Stellung der Parfümerie im Altertum war eine höchst bevorzugte. Damals diente sie einem ausgesprochenen Bedürfnisse, dem die Frauen nicht nur, sondern im höheren Grade noch die Männer unterworfen waren. Unserer heutigen Zeit er­scheint das Ansehen, das sie darum bei den Alten geneß, lächerlich, wenn nicht unglaublich. Die ältesten Denkmäler der Geschichte weisen sie als eine heilige auf. Den Jiraeliten war sie eine so ehr würdige, daß nur den Priestern die Anfertigung von Räucherwert zustand. Noch heute lesen wir das Rezept, das Moses selbst zur Bereitung eines heiligen Deles gegeben. Es bestand aus Myrrhen, Kalmus, Kaisia, Cinamet und Del vom Delbaum und war zur Einfalbung der Bundeslade und Stiftsbütte beſtimmt. Die drei Weisen, die aus fernen Landen gekommen waren, dem Jeinstinde ihre Ehrfurcht zu bezeugen, brachten Myrrhen und Weihrauch als das kostbarste von Geschenken dar. Räucherungen im Tempel, wie sie in der katholischen Kirche Sitte sind, sind ein leberkommnis aus jenen ältesten Zeiten, in denen sie einen wesentlichen Bestand teil des Gottesdienstes fast ausnahmslos bei allen Völkern aus­machten.

Sonnabend, 11. August

durch ihre Lage begünstigte Gegenden pflegte bis zum Kriegsaus- doch scheint es, daß Leute über 30 Jahre weniger heftig reagiefen, bruch eine derartige Fabrikation fast den ausschließlichen Erwerbs während jüngere Leute, besonders unter 20 Jahren eine viel größere zweig der Bevöllerung zu bilden. Die Bewohner von Nizza  , Empfindlichkeit den Schuzimpfungen gegenüber an den Tag legen. Cannes   und Grasse   lebten gewissermaßen von den Düfteerträgen ihrer gefegneten Fluren. Ein einziger Fabrikant in Cannes   bei­spielsweise verbrauchte jährlich 140 000 Pfund Drangenblüten, 140 000 Pfund Rosenblätter, 32 000 Pfund Jasminblüten, 20 000 Pfund Veilchen, 12000 Pfund Akazienblüten und alle übrigen Pflanzen in entsprechender Menge.

Wieviel Pflanzenarten kennen wir?

nur 63 Stück.

Es fanden sich

Die Zahl der bekannten und benannten Pflanzenarten schätzt der Botanifer heute auf 150-200 000. Jm Jahre 1817, gerade vor Hauptbedingung für die Fabrikation ist eine sehr forgfältige einem Jahrhundert also, sprach Humboldt erst von 44 000 Arten; Auswahl der zu verwendenden Blumen, da sich der leichteste Grab allerdings erhöhte er die Ziffer schon um die Mitte des Jahr­von Verderbnis in dem aus ihnen gewonnenen Dufte sogleich fund- und Linné fannten 6000 Arten. Hieronymus Bod und Leonhard hunderts auf 100 000. Die berühmten Betanifer Kaspar Bauhin gibt. Aus diesem Grunde sind die in dem Orient gewonnenen Fuchs, die im 16. Jahrhundert wirften und die man die Väter der Blumenextrakte weniger geschäßt als die Frankreichs   und Italiens  , Botanit" zu nennen pflegt. wußten nur um 500-570 Arten Be­wo die Auswahl eine strengere iſt. Die Grundlage aller Bouquets, scheid. Dagegen waren Plinius   schon im ersten nachchristlichen Wasser. Essenzen usw. ist der Alkohol, der das Auflösungsmittel der Dele und zugleich das erfrischende Element des Barfüms Jahrhundert 1000 bekannt gewesen. Diostorides um 50 nach bildet. Es ist übrigens feineswegs gleichgültig für die Güte Christus war mit 500 Arten vertraut, mit 450 schon der Essenzen, ob der Alkohol aus Wein, Korn, Kartoffeln fenntnis des Theophraft( 390-305 v. Chr.). Den Umfang der Arten­oder Rüben gewonnen ist. Während gute Eau- de- Cologne nur aus Aristoteles   hüllt der Verlust feiner botani Weinspiritus zu bereiten ist, erlangt Ambra, Moscous und Veilchen Werfen   des Hippokrates jedoch fonnte man wieder 236 Arten ver­schen Schriften leider auf immer in Dunkel. In den seinen höchsten Wohlgeruch durch Anwendung von Rüben- und Korn fpiritus. Ebenso ist die Reihenfolge, in der die einzelnen Dele dem zeichnet finden. Uebrigens hat man auch die Gesänge Homers   auf Spiritus zugesezt werden, von nicht geringer Wichtigkeit, und man in ihnen, die ja allerdings auch fein botanisches Lehrbach sein sollen, fann oft über den richtigen Prozentsatz der Bestandteile unterrichtet iein, ohne daß das Ergebnis der Fabrikation die gewünschte Güte hat. Die feinste Eau- de- Cologne soll z. B. auf die Weise dargestellt Die Zahl der Pflanzennamen ist bei den verschiedenen Völkern werden, daß zuerst das Zitronenöl mit dem Weingeist vermischt, die der Erde eine sehr verschiedene. Man findet oft einen verblüffenden Mischung destilliert und alsdann erst das Neroli- Petal, das Neroli- Reichtum bei solchen, die inmitten einer reichen Pflanzenwelt und Bigarade, das Rosmarinöl usw. zugelegt wird. Daher behandeln dabei viel im Freien leben. Aber auch wir sind an derartigen die Erfinder und Fabrikanten ihre Präparate in der Regel als Ge- Benennungen ganz gewiß nicht arm. Man hat die deutschen heimnisse und zum Teil mit Erfolg. Volksnamen für Pflanzen gezählt, und es stellte sich heraus, daß bei uns zu Lande nicht weniger als 24 000 im Gebrauch Griechen und Römer waren bekanntlich dem Wohlgeruch sehr sind. Nach einer Berechnung Dr. Wilhelm Aments beziehen sich zugetan. Bei ihren, Mahlzeiten wurde Räucherwerf verbrannt, ihre diese vielen Namen auf 1787 verschiedene Arten mit Einschluß Waschwasser mit Veilchen und Rosenblüten parfümiert. Bei den Neue Beobachtungen über die Schuhimpfung. einiger Spielarten. Auf dem in manchee Hinsicht recht interessanten berweichlichten Athenern wollte es sogar die Mode, daß jeder Körper- Die neuesten Beobachtungen über die Schuzimpfung, die Gebiete der Pflanzenbenennung gibt es nämlich eine Erscheinung, teil mit einem besonderen Parfüm eingerieben wurde: Das Gesicht Dr. H. Eich in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" mitteilt, die so merkwürdig ist, daß sie hervorgehoben zu werden verdient. mit Palmöl, die Arme mit einem Balsam aus Minze, die Haare gelten vor allem den Impfreaktionen und den Nebenerscheinungen, Die Basten, obwohl sie für die einzelnen Baumarten scharf unter­mit einer Essenz aus Majoran, Kinn und Nacken mit Feldtymian. Die durch die Schußimpfung hervorgerufen werden können. Daß scheidende Namen besigen, haben doch kein Wort für Baum im all­In dem Rom der Kaiserzeit, wo das Uebertriebenste noch übertrieben diefe Nebenerscheinungen, wie vielfach behauptet wurde, ernsthafte gemeinen. Dieses fehlt auch den Australiern. Man vermutet, daß wurde, erreichte die Verschwendung auch hierin ihren höchsten Grad, Gefahren in sich bergen, geht aus den Ausführungen des Bericht- ursprünglich wohl ein falches Wort vorhanden war, daß es aber so daß Nero der Heftigkeit seines Schmerzes über den Tod seiner erstatters nicht hervor. Dabei ist zu bemerken, daß Dr. Eich bom dann einmal als Sonderbenennung emes bestimmten Baumes ver­Gattin dadurch Ausdrud gab, daß er an ihrem Begräbnis an Januar 1915 bis zum April 1916 die Wirkungen der Schußimpfung wendet wurde, worüber der Urbegriff verloren ging. Räucherwert mehr verbrannte, als Arabien   in einem Jahr davon beobachtete und daß seinen Mitteilungen 45-50 000 Jmpfungen hervorbrachte. Und das will etwas sagen. Arabien   war damals, zugrunde liegen. Die wichtigste Feststellung geht dahin, daß be­wie viele Jahrhunderte vorher und nachher, das Hauptbezugsland züglich der Impfreaktionen ein großer Ünterschied zwischen für Wohlgerüche. der Typhusschußimpfung und der Cboleraichuzimpfung be Mit der Ausbreitung des Christentums, das die Verachtung der steht. Das Deutsche Opernhaus in Charlottenburg   wird Die Choleras uzimpfung macht bereits finnlichen Genüsse in den Vordergrund stellte, geriet auch der ganze ersten Wiederholungsimpfung bei der am Montag, den 27. August, seine Winterspielzeit eröffnen und große Spezereihandel Arabiens in Berfall. so geringe Beschwerden, neben den ständigen und bleibenden Werken der Opernliteratur Es trat eine auf daß meiſt überhaupt feine Klagen laut werden, fallende Ernüchterung des Geruchsfinnes ein. Lange Zeit war der Typhusschußimpfung hingegen ruft bei der dritten und vierten Schneider von Schönau" des holländischen Meisters Jan Brandt­die bemerkenswerte Neuerscheinungen vorführen: das Musikidyll Die Sinn für Wohlgerüche wie ertötet. Erst die Luft am Hofe der Wiederholungsimpfung oft eine so starke Beeinträchtigung des All- Buys, dann Das höllisch Gold" von Julius Bittner   und F. d. luguriösen französischen   Könige war dem Gedeihen der Parfümerie gemeinbefindens hervor, daß von einer leichten Erkrankung ge- Kochs Hügelmühle"( Uraufführung). Von Eugen d'Albert   kommt Künste wieder günstig. Die Raffinerte der Geruchsgenüsse jener iprochen werden kann. Eigentümliche Nebenericheinungen der Schuß das Musikdrama" Liebesketten" zur Aufführung, und zwar in einer Zeit führte jogar zu einer Ausartung in diesem Gebiete, wie sie impfung wurden in den vielen tauiend Fällen nur zweimal be- neuen Form. bis heute ohne ähnliche Beispiele geblieben ist. Die Parfümeure obachtet. An Erstaufführungen sind Mozarts fomische Oper Das eine Mal handelte es sich um einen drei Tage So machen es alle" und Ignaz Brülls Goldenes Kreuz" in Aus­erlangen aber vor denen aller übrigen Länder eine gewisse dauernden starken Juckreiz ohne Temperaturerhöhung, das andere ficht genommen, ferner die französischen   Spielopern Zampa" Meisterschaft. Daher rührt also der Ruf. den auch gegenwärtig Mal um eine Schwellung in der Gegend des Mittelhandknochens( Herold) und das Glöckchen des Eremiten"( Maillart  ), endlich die noch die Franzosen   in dieser Kunst besitzen. der linken Hand, also auf derselben Seite, wo auf der Brust die Fortseßung dieser Entwicklung in Offenbachs Orpheus in der Sehen wir uns nach den Stoffen um, die zur Parfümerie dienen, Impfung vorgenommen worden war. Die erheblich schärferen Reaktionen Unterwelt" und der Schwägerin von Saragossa  ". Eine gänzliche so finden wir nichts, was Geruch hat, davon ausgeschlossen. Unsere bei Typhusschußimpfung werden durch einige Zahlen deutlich gemacht. Neugestaltung wird Meyerbeers große Oper Die Hugenotten  " Damen würden erstaunen, wenn sie erführen, wie vielfach zufam Bei Choleraschngimpfung wurden im Durchschnitt 10 Prog. Tempe- erfahren. mengeiezt ihre Bouquetts, Effenzen usw. sind und welche wunder- ratursteigerungen festgestellt, bei Typhusschußimpfung 61 Proz. lichen Substanzen zu ihrer Darstellung verwendet wurden. Wir Bei Cholerafchugimpfung flieg nur in 5 Proz. der Fälle die innern nur an das Benzin und den Urin der Pferde und Temperatur über 36 Grad, bei Typhusschußimpfung war dies in Rinder, aus denen Bittermandelöl gewonnen wird, die ranzige 43 Proz. der Fall. Bei Choleraschußimpfung waren nach dem Buttér, die die föstlichen Fruchtessenzen gibt, das Terpentinöl, aus dem ein dem echten nicht nachstehender Rosenduft, und die Er fremente der Rinder. aus denen der kostbare Ambraduft gezogen wird. Das größte Kontingent von Riechstoffen liefert natürlich das Pflanzenreich in seinen Blüten, Früchten, Samen, Stinden, Hölzern,| Wurzeln, Gummistoffen und Harzen. Bei vielen derselben ist ein ätherisches Del die Ursache des Geruches. Da die ätherischen Dele sich verdampfen, also destillieren lassen, so genügt es in diesem Falle. die Blüten mit Wasser in einen Destillierkolben zu bringen und zu feuern. Das übergegangene ätherische Del scheidet sich so vollständig von dem Wasser ab, daß es leicht abgeschöpft werden kann. Gewöhn lich werden aber andere, fompliziertere zwar, jedoch zuverlässigere Methoden gewählt, den Pflanzen den Duft zu entziehen. Für einzelne,

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Anders Hjarmsted.

Bon Jakob Knudsen  .

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nur

zweiten Tag überhaupt feine Temperaturen mehr zu beobachten, bei der Typhusichuzimpfung aber in 13 Broz. aller Fälle, und zwar ging die völlige Entfieberung dann erst am dritten, vierten oder gar fünften Tage vor sich. Diesen Zahlen entsprechend wurde bei der Typhus­impfung auch bedeutend häufiger über schmerzhafte Folgeerscheinungen, über Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen in Schulter und Ober­arm, manchmal sogar in der Nacken und Halsmustulatur getlagt. Der Unterschied in den Folgeericheinungen der Cholera- und der Typhusschußimpfung ist also erwiesenermaßen stets ein erheblicher. Von Interesse für die neue Forschung ist endlich auch die Frage, ob die Stärke der Reaktion von dem Lebensalter beeinflußt werde. Eine ganz einwandfreie Feststellung war hier nicht möglich, da die einzelnen Lebensalter nicht gleichmäßig zur Beurteilung vorlagen,

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Notizen.

rei"? Die Herkunft des namentlich im Kampfe diplomatischer Woher stammt der Ausdrud Spiegelfe chie= Reden und Telegrammwechsel häufig gebrauchten Ausdrucks Spiegel fechterei" dürfte den meisten unserer Rejer unbekannt sein. Das Wort stammt aus den Anfängen physikalischer Versuche über doppeläugiges Sehen im 16. Jahrhundert und im Anfang des 17. Jahrhunderts. Hierbei spielte die Erkennung des von einem Hoh!- spiegel entworfenen sogenannten reellen Bildes eine besondere Rolle. Zu diesem Versuch benutzte man mit Vorliebe einen Degen oder einen Dolch, da es mit einem solchen besonders gut gelang, Spiegelbild und Objekt zusammenfallen zu lassen. Das Kunst­stück wurde dann dauernd wiederholt, und schon 1646 finden wir bei Dem Jesuiten   Kircher( 1601-1680) den Vermert, daß es unter dem Namen Spiegelfechten" in den deutschen Sprachschab überge­gangen sei. Im Laufe der Zeit hat der Ausdruck dann die über­tragene Bedeutung bekommen, unter der allein er heute noch in Gebrauch ist.

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Wenn da Leute in den Stall zu mir reinkommen und Nein, - aber er ist König hier im Kirchspiel", gab fie losmachen, was soll ich dabei tun?" erwiderte der Knecht. Paul zur Antwort und grinste übers ganze Gesicht. Dann " Ich hab' ihm sogar gesagt, daß er's nicht mit einem von der ging er in den Stall. Familie verderben solle. Anders Hjarmsted stand da und sah nach dem neuan­,, Wer hat sie losgemacht?" sagte Paul Vinding und sah gekommenen Fuhrwerk, das langsam zwischen den vielen sich im Stalldunkel um. Wagen vorwärtslavierte, die auf dem Hofplatz standen. Es war ein alter, dunkelgrüner Federwagen mit sehr großem und geräumigem Rücksitz, in dem der Mann und dann ein junges Mädchen saßen.

Ich hab es getan," da war ein Bursche, der das sagte; er kam oben von den zwei Ständen her, wo Paul Vindings Pferde eingestellt gewesen, und wo jezt ein paar andere unter­gebracht wären.

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ber­

Häufiger und immer häufiger rüdte er in diesem Neste hin und her, je mehr von seinen lieben Verwandten in die Stube tamen, und sandte ihnen Blicke, die eigentlich weder milde, noch vertrauensvoll waren. Aber dachte er selbst wenn einer bei der Auktion kommen sollte und 500 oder 1000 Reichstaler über die verabredeten 32 500 böte, so An der Stalltür drüben war etwas offener Platz waren die paar Schillinge es wohl faum wert, sich mit ihnen Paul stierte ihn erbost an. Der Bursche hatte eine ziem- mutlich lenkte der Kutscher danach hin; doch als sie, um hin­allenden Satansterlen!- zu veruneinigen. Hm, lich große, gekrümmte Nase, eine niedrige, etwas schräge Stirn, zugelangen, eine letzte Enge zivischen zwei Wagen durchfuhren, nun sollte er wieder auf der Landstraße liegen und sich mit zusammengewachsene, helle Augenbrauen und struppiges Haar. blieb das Hinterrad von Kristen Faurholts Fuhrwerk hängen, Ochsen und Pferden und Kühen schinden, nun, auf seine Was soll das hier sein?" sagte Paul. und als hätte es faft ganz lose gesessen, ging es plöglich alten Tage! Bist Du der, der seine Pferde eingestellt hatte, aus der Nabe. Einen Augenblick sah es aus, wie wenn der Es fommen heut viele Leute, Jerrit!" sagte Paul wo meine zuerst standen?" fragte der Bursche und zeigte auf Wagen umstürzen würde. Anders Hjarmsted, der zunächst Vinding in behaglichem, gerade unter den vorliegenden Um- die Stände. stand, sprang hinzu und legte die linke Hand stügend gegen fländen wenig passendem Unterhaltungston. ,, Hat so einer Qu' zu mir zu sagen!" Es tam sonst den Rand des Rücksizes, Es tam sonst den Rand des Rücksizes, während er mit dem rechten Ja, ist ja gut so. Da müßte es doch sonderbar sehr selten vor, daß die Mitglieder der alten Familie den Arm das junge Mädchen entgegennahm, das sich mit einem zugehen, wenn sie alle von einem Schlage wären", wurde Anspruch erhoben, mit Sie" angeredet zu werden. erschrockenen Ruf erhoben hatte und nun aus dem Wagen darauf erwidert. " Du bist wohl nicht zu fein dazu," erwiderte der Bursche. sprang. " D, wenn sie nun allesamt gut wäen, so könnte das ja Was hattest Du mit meinen Pferden zu tun?" Wie fahren Sie denn, Faurholt!" wurde lachend rings­nichts ausmachen." " Ich hatte ihnen ja doch einen anderen Platz gegeben," um gerufen. fagte Paul, stets beherrscht und scherzend. Ich hatte doch Da ist meiner Seel feine Matrize vor dem Rad ge­Deine Pferde nicht losgemacht." wesen," sagte Kristen Faurholt, der auch abgesprungen war Meine Pferde sollen stehen, wie ich sie gestellt hab", und sich die Dinge besah, ha, ha, ha! wir sind verflucht sagte der Bursche und trat in den Hof hinaus, indem er sich von Stavn an ohne Matrize gefahren! Da fann man bückte und sich ein paar Strohhalme mit der Hand von den sagen, daß die Sache ganz gut abgelaufen ist! Ja, ja, jetzt Kleidern bürstete. wollen wir aber sehn, bis zur Rückfahrt eine Matrize zu er­wischen."

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Nein, aber das könnten sie doch unmöglich sein, wenn Du einer von ihnen wärst, Paul."

Er saß und sah scheel um sich von einem zum andern, parat, Anzüglichkeiten wiederzugeben, was immer zu ihm ge­fagt wurde.

Paul Vinding hatte es schließlich so gründlich zu hören bekommen, daß er des Spieles müde wurde; und da er wohl wußte, daß man nichts davon hatte, wenn man sich verlegt stellte oder Entschuldigungen vom alten Jerrit verlangte, so ging er zur Stube hinaus, lachend, die Hände in den Taschen und die Schultern schüttelnd.

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,, Adieu, Vater!" sagte das junge Mädchen. Adien, liebe Gjatrid! Ja, das bißchen erschreckt Dich

Na, naja, ja," sagte Paul Vinding, der nun seine eingefangenen Pferde in Empfang nahm. Wer bist Du übrigens, wenn's mir erlaubt ist zu fragen?" " Ich heiße Anders Hjarmsted. Ich bin aus Hanherred doch nicht?" drüben." Nein." Als er auf den Hof hinausfam, sah er, daß sich jetzt schr" I, sich mal an, na Du bist Per Hjarmsteds viele Leute angesammelt hatten. Die allermeisten mußten Sohn. Du willst den Bjerrehof kaufen?" doch Neugierige sein oder Leute, die der Mobiliarversteigerung Wenigstens mitbieten will ich." wegen gekommen waren. Na, na, dann weiß man jetzt schon, was für ein ,, Das ist wohl schwerlich der Fall."

Aber was war das?

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Da liefen ja seine beiden Braunen Kerl Du bist." im Hof herum! Satan auch! Er machte ein paar ge­waltige und gegen alle Gewohnheit hurtige Schritte zur Stall­tür hinüber. Dicht davor wurde Erik Skindtofts Viehknecht sichtbar.

" Was, Mads, läßt Du die Pferde ihrer Wege laufen?" fragte Paul.

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Indem Paul Vinding hinter seinen Pferden in den Stall gehen wollte, drehte er zufällig den Kopf nach dem Hoftor hin: Na, da fommt wahrhaftig Kren Faurholt selber. Ja, dann kann die Auftion bald beginnen."

Wird der den Hof ausrufen?" fragte Anders.

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,, Nein, nein nein, nein!- Um sechse sind wir hier gewiß fertig; dann mußt Du zusehen, daß Du wieder hier bist." Sie ging.-

Anders betrachtete den Wagen und die Pferde und den Kutscher und den Mann selber. Was sollte das bedeuten, daß der im Kirchspiel König wäre! Es fiel ihm aber nicht ein, daß es nur Scherz sein könnte. Dod) dem Aeußern nach war das wirklich ein armieliger König. Anders fand nicht, daß die Kleidung dieses Mannes viel flotter als die seines Vaters wäre, und der war fürs Gegenteil berühmt. Forti. folgt.)