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in die Nacht hinein lag schwerstes Feuer aller Kaliber auf unseren Stellungen von südwestlich Beaumont biz zum Chaume-Walde. Mit dem grauenden Tage steigerte es sich zu Srotzter Heftigkeit. Bei dem gemeldeten französischen   Borstotz von der Höhe 304 nach Norden erlitten die Franzosen besonders in unserem Wwehrfeuer schwere Verluste. Die Darstellung des französischen   Heeresberichts vom 24. Nugust, wonach die Franzosen   in einem einzigen Anlauf die ge> waltig befestigte Höhe 304 nahmen, ist irreführend. Die Höhe 304 war seit nahezu Z Tagen planmäßig geräumt. An der Ostfront außer vorübergehenden Feuerüberfällen und Einzelnen PatrouillenunternehmungSn keine besonderen Ereignisse. Französischer Heeresbericht vom 26. August nachmittags. In Belgien   ziemlich heftige Artillerietätigkeit in der Gegend von Bix- schote. Südöstlich St. Ouentin drangen gestern abend Abteilungen in die deutschen   Schützengräben ein und brachten 31 Gefangene rnit zurück. Ein anderer Einbruch westlich des Pantheon   bracht« UnS gleichfalls Gefangens ein. In der Ehamtpagne nahm der Artilleriekampf in der Berggegend ziemliche Stärke an Feindliche Handstreiche gegen VauquoiS   nordostlich Avocourt scheiterten voll. kommen. Auf dem linken MaaSufer machten unsere Truppen neue Fortschritte nördlich der Höhe 304 und nahmen heute nacht in glän- zendem Sturm die befestigten Werke südlich Bethincourt. Die Zahl der unverwundeten Gefangenen, die wir am gestrigen Tage auf dem linken Ufer machten, beträgt 450, was unsere Gesamtzahl auf 8100 erhöht. Ruhige Nacht auf der übrigen Front. Englischer Heeresbericht vom 25. August nachmittags. In er- folgreichem Angriff, den wir gestern nacht westlich von LenZ mit geringen Verlusten ausführten, nahmen wir ein kurzes Stück einei deutschen   Grabens, der einige örtliche Bedeutung hat. Ebenso nahmen wir einen feindlichen Posten bei Tombartzvde, machten Ge- sangene und erbeuteten ein Maschinengewehr. Heut« früh Mich von Epehy starke Artillerietätigkeit.
Gegen zwölffache Uebermacht. Wie«, 20. August. Die Kriegsberichterstatter der Blätter be- Wichten von der Jsonzofront, daß die Italiener gegen die Hermada Ungefähr doppelt soviel Truppen einsetzten, wie in d e r zehnten Jsonzoschlacht, und ihre Stärke die unsere st ellenweise zahlenmäßig um das Zwölf- fache überragt. Die auf der Hermcrda kämpfenden drei fiebenbürgifchen Regimenter wurden gleichzeitig von zwei italienischen Brigaden angegriffen, hinter welchen je vier Brigaden in Reserve standen, so daß sich tatsächlich jedes der österreichifch-ungarifchen Regimenter sechs feindlichen Brigaden gegen- über sah. Diese ungeheure Uebermacht geht in ununterbrochenen Wellen vor, so daß zwischen den einzelnen Jnfanterieangriffen den ganzen Tag über keineRuhepause eintritt. Tagsüber fanden schätzungsweise acht bis zehn Angriffs statt, so daß ein Bataillon der genannten Regimenter 30 Stunden ununter» brachen im Kampfe stand. Die Verluste der Italiener waren dank dem wunderbaren Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie des Verteidigers derartig, daß die Hälfte der an. greifenden Truppen gefechtsunfähig ausschied. Die österreichisch-ungarische Artillerie und die Maschinengewehre taten dort furchtbare Arbeit. DaS Land vor unseren Stellungen ist buchstäblich mit FeindeSleichen übersät. DaS Aufräumen des Schlachtfeldes war jedoch angesichts der pausenlos fortdauernden Kämpfe unmöglich.
Die Kämpfe in Gftafrika. London  , 25. August.  (Meldung des Reuterfchen Bureaus.) DaS KriegSamt meldet: Im Lindagebiet wurde der Feind auf «ne Entfernung von 8 Meilen während der letzten Tage weiter zurückgetrieben. Im Kilwagebiet sind Anzeichen für ein teil- weife! Zurückweichen der vorgeschobenen Truppen de» Feindes be­merkbar. Im Mbenkurutal belästigten unsere Patrouillen an» dauernd die ihnen gegenüberstehenden feindlichen Streitkräfte. Im Nordgsbiet wurden die deutschen   Posten nördlich des Ruahaflusses auf das Tüdufer getrieben, und zwar durch das Vorrücken der belgischen Kolonnen von Kilossa aus, deren Bewegung nach Süden anhält. 05 Meilen südwestlich Mahengo wurde eine beträchtliche deutsche Streitmacht, die in jenem Gebiet operiert, von unseren Kolonnen eng eingeschlossen. Im Südgebiet nähern sich unsere Truppen Tunturu, einem wichtigen VorratSzentrum des Feindes. Angebliche Erfolge in Ostafrika   hat Reuter schon oft gemeldet. Die einzige sicher« Tatsacke, die aus den englischen Berichten her» vorgeht, ist die, daß die deutschen   Verteidiger sich auch jetzt nach drei Kriegsjahren noch immer mit Zähigkeit wehren. Der schwedische Gewerkschaftskongreß. Stockholm  , 25. August.(Eig. Drahtbericht de?Vorwärts".) Der schwedische Gewerkschaftskongreß lehnte die Anträge auf Her- auSgabe einer GewerkfchaftSzcitung ab. Ferner verbot der Kongreß die Annahme von Parlamentssitzen durch Gewerkschaftsführer. Zugleich lehnte der Gewerkschaftskongreß auch die beantragt« Pro- klamation gegen den Syndikalismus ab, um diesem nicht eine Be- deutung beizumessen, die ihm nicht zukommt. Lindquist wurde mit über Zweidrittelmajorität als LandeSvorfitzender wiedergewählt. Gin Franzose gegen den Wirtschaftskrieg nach dem Kriege. Professor Eh. Gide von der Pariser Universität spricht sich in der.Revue VEconomie Politique" gegen den von der Entente be- fürworteten ökonomischen Krieg gegen die Zentralmächts unter nachfolgender Begründung auS: 1. Unter den Völkern der Zentralmächte sind viele, mit denen wir durch große Sympathien verbunden sind: Tschechen, Dänen, Polen  , Serben, Rumänen, Italienern, nicht zu reden von den Elsah-Lothringern, Müssen diese Völker durch den Bannfluch de» Boykott? gleichzeitig mit unseren Feinden ver- nichtet werden? 2. Nach dem Krieg werden die deutschen   Industriellen ihr« Produkteneutralisieren". Die MarkeMade in Germany  " wird verschwinden. Die deutschen   Artikel werden durch Filialen deut- scher Firmen in neutralen Ländern oder durch pseudo-neutrale Händler, die sich in Ländern der Entente niederlassen werden, ver- kauft werden. 3. Ein Boykott ist nur dann möglich, wenn der Ring der Entente-Länder auch nach dem Krieg unzer- brechlich bleibt. Wird aber nur eine der Mächte untreu, dann wird diese den gewaltigen Vorteil wollen, allein den Platz «inzunehmen, den die anderen Mächte leer gelassen haben. Ein einziger Verrat kann daher den ganzen Boykott zunichte machen. Sieht man aber, wie schwer ei schon selbst unter dem Druck des Krieges ist, eine gemeinschaftliche Front zu bilden, dann ist es nicht wahrscheinlich, daß man eS in Friedenszeit können wird. IlebrigenS würde damit nicht allein die Ausfuhr Deutschlands  , sondern auch unsere eigen« beeinträchtigt werben- Frankreich   liejert«
jährlich für eine Milliarde an Deutschland   und Oesterreich. Ruß- land, das mehr als die Hälfte und Italien  , das mehr alz   ein Viertel seiner Ausfuhr in Mitteleuropa   unterbrachte, wären in einer noch schlimmeren Lage. 4. Die französische   Eisenindustrie kann die deutschen   KokeS, der französische 2 a n d b a u den deutschen   Kali nicht entbehren. Von diesen Stoffen wie von einer geringen Zahl von Fabrikaten und Halbfabrikaten hat Deutschland   stet? da? Monopol gehabt. Weiter führt Professor Gide an, daß auch der schlecht« deut- sche Wechselkurs die Ausfuhr nach dem neutralen Markt begünstige und daher die Gefahr bestehe, daß die Entente durch Ueberbietung im neutralen Ausland mit ihren Artikeln den kürzeren ziehen würde und die Alliierten nicht allein die sieben Milliarden, die ihre AuSfuhrnach Mittel- europa aufbrachte, verlieren würden, sondern dazu noch die 20 bis 25 Milliarden betragende Ausfuhr in den neutralen Ländern. Und endlich 5, Eins ökonomische Umzingelung der Zentralen würde daS beste Mittel sein, die so sehr befürchtete ökonomische Zusammenschließung unter ihnen zu bewirken und ihnen oben- drein die Balkanstaaten und vielleicht auch die Ostseeländer in die Arm« zu treiben.-» Am interessantesten an diesen Darlegungen ist wohl, daß Professor Gide, einer der angesehensten Nationalökonomen Frank- reich», Elsah-Lothringen auch nach dem Kriege ruhig zu Deutsch  - land gehören läßt und auch sonst ein geographisches Bild der Nach- kriegSzeit entwirft, das mit den Kriegsziele« der Entente nicht die geringste Aehnlichkeit besitzt. Rußlanös Verhängnis. Ein Kenner russischer Verhältnisse schreibt unS: Der ehemalige deutsche Botschafter in Petersburg  , Traf P o u r t o l S, hat sich seit dem Ausbruch des Krieges wohl- weislich in den Hintergrund gehalten. Es ist nicht recht klar, warum er sich durch seine am 13. August veröffentlichten und auch vomVorwärts" erwähnten Mitteilungen an den Ver- treter von Wolffs Bureau über den Kriegsausbruch wieder in Erinnerung gebracht hat. Wclterschütternd waren diese Mitteilungen gerade nicht. Eine Einzelheit aus den Erinnerungen des Grafen P. ist indessen doch näherer Erörterung wert, und zwar die Be, mcrkung, daß Herr Sasonow  , der damalige russische   Minister des Auswärtigen, in einer Unterredung mit dem deutschen  Botschafter sich das Geständnis habe entschlüpfen lassen, Rußland   könne mit Rücksicht auf die Erhal- tung der Dynastie(der Zarenfamilie) keine andere Politik treibe n." Von jeher hat das System deS Zarismus darin bestanden, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Als in den Jahren nach dem unglückseligen japanischen Abenteuer die fortschritt- lichen Bestrebungen der unteren Volksschichten in Rußland  auch in der russischen Bourgeoisie Boden gewannen, als in- folgedessen bei dieser Bourgeoisie die von der Regierung unter Ausnützung der französischen   Rüstungsmilliarden ansge- gebene LosungEimcdisse» vous!"(Bereichert Euch aber laßt uns in Frieden!) nicht mehr so recht verfing, begann S t o l y p i n, der verschlagene Hüter der zarischen Selbst- Herrschaft, der Bourgeoisie den Nationalismus und damit auch den Imperialismus als Gegengift gegenumstürz- lerische" Ideen einzuimpfen. Die von Stolypin   gerufenen Geister konnte Sasonow   nicht mehr beschwören! Als die Stunde der Entscheidung schlug, stand. der einflußreichste Teil des russischen Bürgertums so tief im Banne großrussischer und panslawistischer Gedanken, Träume und Begierden, daß der Zarismus in den Krieg mußte, wenn er nicht zusehen wollte, daß die in ihren wilden Hoffnungen enttäuschte Bour- Seoisie endgültig auf die Bahn des Kampfes gegen die Selbst- errschaft gelange. Bestimmend Wirkte auf den Zarismus ferner die Aussicht auf einen leichten Sieg angesichts der un- geheuer starken und in entscheidenden russischen Kreisen für unüberwindlich angesehenen Koalition gegen die Mittelmächte die Aussicht also auf einen militärischen Erfolg und damit die Möglichkeit, die ins Wanken geratene Autorität wieder- herzustellen und sie gegen dieUmstürzler" scharf anzusetzen. Der Krieg, der die Selbstherrschaft festigen und den demo- kratischen Gedanken für immer niederwerfen sollte, hat Nikolaus den Thron gekostet und das russische Volk zum souveränen Lenker" seiner Geschicke gemacht. Für das neue demokratische Rußland   wäre damit der Krieg zu Ende ge- Wesen. Er hat dem Volk um einen ungeheuren Preis an Gut und Blut mittelbar die Befreiung vom Zarismus ge- bracht, kann ihm ober weiter nichts bringen. Das neue Ruß- land hat durch den Krieg(und die Fortsetzung des Krieges) nichts mehr zu gewinnen, will auch nichts gewinnen. DaS Volk stöhnt unter seiner Last und sehnt mit jeder Faser deS Herzens den Frieden herbei. Wenn nun, fünf Monate nach der Revolution, ungeachtet des immer wieder mit elementarer Gewalt zum Ausdruck kommenden Friedenswillens deS Volks und des größten Teiles des HeereS, Rußland   sich in dem zweck- und nutzlosen Ringen weiter verzehrt, so muß es doch um diesouveräne Lenkung" seines Geschickes durch das Volk schlecht bestellt sein. Tatsächlich ist daS russische Volk von der Leitung der auS- Eärtigen Politik völlig bei Seite gedrängt, abgedrängt, und zwar durch dieselbe dünne Oberschicht, die im Einverständnis mit dem Zarismus zum Kriege getrieben hat. Die russische Demokratie hat dank ihrer inneren Uneinigkeit und Zcrsplitte- rung nicht die Kraft gefunden, die von England genützten und gestützten Hemmungen zu überwinden. Absurd und tragisch zugleich ist der Anblick eines großen Volkes, das am Gängelbond einer verschwindenden Minderheit im D i e n st einer fremden Macht sich in einem Kampfe zerfleischt, der zu seiner eigenen Unterjochung begonnen worden war.
Reichstagsmehrheit unö Regierung. Gegenüber der sich täglich steigernden Konflikthetze der konservativen Partei macht das Berliner   ZcntrumSblatt, die Germania  ", folgende ruhige und bestimmte Feststellungen: Die Konservativen rufen seit Jakiren nach demstarken Mann". Tai solle beißen, nach einer Persönlichkeit, die ohne nach den Mehrheitsverhältnissen deS Reichs- ta�S zu fragen, regiert und somit da? Wohlgefallen der konservativen Partei hervorzurufen geeignet ist. Ob sie ein der- artige? Verfahren unserer Exekutivgewalt tatsächlich für möglich halten, müsse man, wie gesägt, bezweifeln. Welche praktische Konsequenz würde heutzutage der Versuch einer solchen Regie- rung hoben? Sie würde zum sofortigen, wahrscheinlich schon in wenigen Tagen eintretenden Konflikt init der übergroßen Mehrheit de» Reichstags führen. Dieser Konflikt würde bei den «ichtigftsn AvjtrMMpngev sicherlich zutage Veten. Für
die Regierung Webe daher nur dl« Möglichkeit der Auflösung. Irgendein greifbares Refultat könne eine solche nicht bringen. Selbst der größte alldeutsche Optimist werde sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, daß es möglich sei, die jetzigen MehrheitSparteien in die Minderheit zu versetzen. Bleibe also nur ein Regieren ohne Parlament und damit der Bruch der Reichsverfassung. Welche Folgen daS haben und welchen Jubel eine solche Entwicklung bei unseren Feinden erregen würde, davon kann man sich ungefähr ein Bild machen. Auf ähnliche Ausführungen, die wir am letzten Sonn- abend machten, antwortet die.Areuzzeitung" mit folgender Verlegenheitsausrede: DerVorwärts" meint, wenn die Regierung die Papst- not« nicht im Sinne der Mehrheit beantwortet, so bleibe dieser immer noch die Möglichkeit einer Interpellation in der Vollver» sammlung deö Reichstages. Gewiß kann sie, wenn sie die Rücksicht auf die Lage des Vaterlandes außer a ch t läßt, durch Kundgebungen aller Art, durch Erregung von Krisengerüchten und Konfliktsstimmung, durch öffentliche Be- sprechungen das Vaterland schwer schädigen. Auch dieser Gefahr braucht man indessen nur unerschrocken ins Auge zu sehen, um sie zu bannen. Das sind weiter nichts als Redensarten. Der Reichstag  würde gerade dann jede Rücksicht auf die Lage des Vaterlandes außer acht lasten, wenn er ungehindert einen Kurs walten ließe, der nach seiner Ueberzeugung für das Vaterland un- heilvoll ist. Gegen die Ueberzeugung des Reichstags anlaufen und damit einen Konflikt herbeiführen wollen, das nennt die Kreuzzeit, ing"Unerschrockenheit". Wir nennen eS Ge­wissenlosigkeit und verbrecherischen Leichtsinn. Freiherr von Stumm auf Urlaub. Der Unterstaaissekretär im Auswärtigen Amt  , Freiherr v. Stumm, hat«inen dreimonatigen Urlaub angetreten. Herr v. Stumm soll, wie dieNational-Zeitung" hört, der Verfasser des vielbesprochenen Artikels in derNorddeutschen Allgemeinen Zei- tung" sein, in dem gegen die bekannten Veröffentlichungen de? ehemaligen amerikanischen   BostchafterS Gcrard in einer so wenig glücklichen Weise Stellung genommen wurde. Wir glauben, daß die Gründe dieses Urlaubs tiefer liegen und daß sich der Urlaub selbst Unter Umständen auch noch ver- längern läßt. Glöenburg-�anuschau an walöow. Herr v. Oldenburg-Januschau veröffentlicht imBerl. Lokal- Anzeiger" einen dritten Kriegsbrief, in dem er sich neuerdings mit großer Schärfe gegen da» System der zentralen Bewirtschaftung und der Höchstpreise wendet, deren baldigen Abbau er verlangt. Nach einer Abrechnung mit seinemalten Kollegen Batocki" schreibt er: Nun kommen neue Männer, und ich will hoffen, daß mit ihnen auch ein neues Wirtschaftssystem kommt. Ob eS KriegSernährungSamt, RcichSwirtschastSamt, Reichskanzlei oder sonstwie genannt wird, ob die Leiter Batocki oder W a l d o w heißen, die immer knapper werdende Versorgung Deutschlands  infolge Verkümmerung der Produktion kann nur gebessert werden, wenn nichts mehr verdirbt, nicht alles vom grünen Tisch bewirtschaftet und die Produktion nicht gestört wird. Die Landwirte baben bisher ein Matz von gutem Willen und Geduld an den Tag gelegt, welches allen Mißgriffen gegen- über Stand gehalten hat. Ich hoffe, daß Herr, von Waldow die Fehler seiner Vorgänger nicht wiederholt." Herr v. Batocki hat bekanntlich wegen der Maßregeln, die Herr v. Oldenburg   Fehler nennt, gehen müssen. Ob es ohne diese Fehler mehr Lebensmittel im Lande gäbe, steht dahin. Auf jeden Fall aber wären sie so teuer, daß die große Masse der Bevölkerung dabei verhungern müßte. Herr v. Waldow sollte also nicht den Ehrgeiz hegen, Träger einesneuen Systems" zu werden, dessen Konsequenzen den unentwegten Agrariern erwünscht, im übrigen aber unabsehbar wären. Regierungsleute unö Großkapital. Wie dieVossische Zeitung" erfährt, wird der bisherige Ge- Heime RegierungSrat C u n o vom Reichsschatzamt in die Direktion der Hapag  (Hamburg  -Amerika-Paketfahrt-Aktiengesellschaft), das be-- kannte Unternehmen Ballins, eintreten und der noch heute an der Spitze der ZentraleinkaufSgesellschaft(Z.E.G.) stehende Ge- heimrat Dr. Frisch nach Friedensschluß leitender Direktor der deutschen   Levantelinie werden. Der Uebertritt hoher Reichs- und Staatsbeamter in den Dienst de« Großkapitals ist ein schwer vermeidbarer, aber auch nicht minder schwer erträglicher Uebelstand. Dadurch gehen dem Staat nicht nur wertvolle Arbeitskräfte verloren, sondern auch da? notwendige Verhältnis zwischen Staat und Kapital erfährt eine Umkehrung, wenn das Kapital als zukünftiger Arbeitgeber hoher Staatsbeamten auftreten kann. Besserung wird erst dann erzielt werden, wenn der Dienst am Staate, d. h. an der Allgemeinheit so hoch gewertet wird, daß der Uebertritt aus ihm in privatwirtschaftliche Dienste standeS  - unwürdig erscheint und allgemeine Verurteilung findet. ES liegt im Interesse de? Staates selbst, die auf diesem Gebiet Herr- schenden laxen Auffassungen energisch zu bekämpfen.
Lette Nachrichten. Das gewaltige Ringen am Jsonzo. Wien  , 20. August. AuS dem KriegSpreffequartier wird am 20. August abend? mitgeteilt: Die Kämpfe nördlich von Görz und auf der Hochfläche von Bainsizza-Heiligegeift dauern an. Die italienischen Angriffe blieben ohne Ergebnis. Wie«, 28. August. AuS dem KriegSpreffequartier wird ge- meldet: Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern waren vorwiegend nördlich de? Wippach- TaleS große Kämpf«. Auf das Plateau von Dainsizza schob der Feind unausgesetzt Kräfte. Nachmittag? und in der Nacht griff er dann vielfach cm. Unsere tapferen Truppen wiesen ihn immer ab, mehrmals im Gegenstoß. Besonders schwer wurde um den Besitz deS Monte Gabriele gerungen. Der Berg blieb in unserer Hand, und der Feind erlitt schwere Verluste. Auch vor Biglia mißglückte ein feindlicher Angriff, und vor Merna hol- ten unsere Patrouillen aus einem zerschossenen Panzerauto ein Maschinengewehr. An der Jsonzofront war heut« morgen heftiger Gewitterregen. Ocstlicher Kriegsschauplatz. Bei S o V e l a lebte wieder die Artillerietätigkeit auf. Auch zwischen Pruth   und Sereth   spielte des Russen Artillerie lebhafter. Aei Ejertköw tineteri jeinfelidje Fiiegerhomben emigp Ätntzeti