Gewerkschaftsbewegung
Lohnbewegung der Metalldrücker.
Die am Donnerstag abgehaltene Branchenversammlung der Metalldrücker beschloß auf Antrag ihrer Kommission, eine Erhöhung des Stundenlohns von 1,50 m. auf 2 M. zu fordern. Begründet wird die Forderung damit, daß der jezt übliche Stundenlohn von 1,50 M. vor 1½ Jahren gefordert wurde und feitdem überall anerkannt ist und gezahlt wird. Inzwischen sei aber die Lebenshaltung wesentlich teurer geworden und der Akkordverdienst, der sich vor 1½ Jahren auf 1,80 m. bis 2 m. belief, sei seitdem auf 2,50 M. bis 3 M. und darüber gestiegen. Es sei also vollkommen berechtigt, daß der Stundenlohn sowohl dem gefiiegenen Akkordverdienst als auch den gesteigerten Lebensmittelpreifen einigermaßen angepaßt werde. Der geforderte Sag von 2 M. pro Stunde soll der Einstellungslohn sein.
Bethmann Hollweg babe zugegeben, daß die einseitige Bevorzugung Nach dieser Feststellung hat Grimm in der Telegrammfrage der unfittlichen Kampf und Streitgewerkschaften eine Folge ihrer geradezu unverantwortlich gegenüber dem Bundesrat Hoffmann starten parlamentarischen Vertretung fei. Leidenschaftlich protestierten gehandelt und die deutsche Regierung in unerhörter Weise zu verdie Gelben gegen alle freiheitlichen Fortschritte und fündigten der dächtigen gesucht. Die sozialdemokratische UntersuchungskomDemokratie, die bloß die Herrschaft des großen Haufens" fei," Kampf auf Leben und Tod an. Natürlich verwarfen sie auch den mission stellte fest, daß auch nicht der leiseste Verdacht bestehe, Scheidemann- Frieden". Alle Hoffnungen segen die Gelben auf die daß Grimm irgendwie mit der deutschen Regierung in VerbinSpaltung der Arbeiterbewegung. Für die nach dem Kriege sei dung gestanden oder gar als deren Agent und Beauftragter Bebestimmt eine Zersplitterung der freien Gewerkschaften zu erwarten. strebungen für einen deutsch - russischen Sonderfrieden betätigt Diese Ausführungen zeigen deutlich, wessen Geschäfte diejenigen be- habe. Eine solche Annahme wäre um so haltloser, als Grimm seit sorgen, die auch in den Gewerkschaften den Bruderzwist zu ent- Ausbruch des Krieges mit dem ganzen Gewicht seiner Persön= fachen versuchen. lichkeit einen ununterbrochenen rücksichtslosen Kampf gegen den deutschen Imperialismus geführt habe.
Parteinachrichten.
Die Leipziger Volkszeitung " über die Erfolge der Sozialdemokratic in Preußen und im Reich.
Mit knapper Mehrheit sprach die Untersuchungskommission den Wunsch aus, es möchte Grimm unverzüglich wieder seine amtlichen Funktionen und politischen Mandate übernehmen. Als vertrauenswürdiger Politiker kann Grimm Die Leipziger Volkszeitung " vergleicht die schroffe Ablehnach seiner oben gekennzeichneten Haltung, wie die„ Münchener Die„ Leipziger Volkszeitung " vergleicht die schroffe Ablehmung der Forderung nach dem allgemeinen und gleichen Landtags Post" bemerkt, in der Telegrammaffäre nicht mehr gelten! wahlrecht in Sachsen mit den Zugeständnissen in Preußen und bemerkt treffend:
Die Deutsche Bank wird, sobald die Verhältnisse es gestatten, in Riga eine Geschäftsstelle errichten.
Lohnbewegung der Oel - und Benzinbehälter- Klempner. In dieser Branche, die für die Rüstungsindustrie arbeitet, ist gegenwärtig der größte Teil der Klempner Berlins beschäftigt. Die ,, Denn in dieser Zeit hat sich im Reich und im größten deutLohnverhältnisse, namentlich die Akkordpreise, weichen in den ver- schen Bundesstaat, in Preußen, einiges abgespielt, was immerhin schiedenen Betrieben so start von einander ab, daß es die Klempner geschichtliche Bedeutung beanspruchen darf, so wenig bisher auch die für notwendig halten, eine Gleichmäßigkeit der Rohnverhältnisse herbeizuführen in der Weise, daß die Löhne durchweg den heutigen Ergebnisse dieser Entwicklung gesichert sind, noch überschäßt werZeitverhältnissen entsprechen. Nachdem die Branchenleitung seit den sollen. In diese vier Monate fällt der Erlaß des Königs von einigen Wochen die erforderlichen Vorarbeiten für eine derartige Preußen vom 11. Juli, worin das gleiche Wahlrecht für Einwohnern den Traditionen treu geblieben, die seine Gründer, Bewegung gemacht hatte, legte sie der Branchenversammlung am Preußen verheißen wurde. In diesen 16 Wochen wurde der lübische Kaufleute, an den fernen Strand Kurlands verpflanzt Donnerstag die Forderungen vor, welche an die Unternehmer ge- Schritt von der Osterbotschaft zum Julierlaß getan. Nach dem hatten. Wenn es auch nicht direkt am Meere lag Dünamünde stellt werden sollen. Die von der Versammlung beschlossenen Bekenntnis des sächsischen Ministers zur Ungleichheit des Wahl- ist der eigentliche Hafen und die Vereisung zwei Monate die Forderungen sind in der Hauptsache die folgenden: rechts wurde in Preußen das Zugeständnis proklamiert, daß die Schiffahrt lahmleate, so erhielt es sich als ein Haupthandelsplat
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Bei Arbeiten in Zeitlohn ist ein Einstellungslohn von 1,75 M. zu zahlen, der nach 14 Tagen auf 2 M. pro Stunde steigt. Wer ungleichheit des Wahlrechts nicht mehr zu halten sei. Wir stehen für kurländische Produkte, besonders Flachs und Hanf und für bereits einen höheren Lohn hat, erhält einen Aufschlag von 10 Proz. diesem Akte gewiß nicht kritiklos gegenüber. Wir wissen, daß der Holz, das die Düna hinuntergeflößt wurde. Der Getreidehandel auf seinen Stundenlohn. Im ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit Weg zur Durchsetzung des gleichen Wahlrechts in Preußen damit war mit dem Ausbau des russischen Eisenbahnnetzes mehr und beträgt der Einstellungslohn 1,50 M. und steigt nach 14 Tagen auf noch lange nicht durchschritten, sondern eben erst in seinen An- mehr nach Windau übersiedelt, das den Vorteil dauernder Eisfreiheit besitzt. 1,75 M. Bei allen Arbeiten, die in Lohn ausgeführt werden, ist fängen betreten ist. Aber die Bedeutung des Einge= Auch in industrieller Beziehung stand Riga unter den rujjider Stundenlohn nach dem in den letzten 14 Tagen erreichten Afford- ständnisses, das der Wahlrechtserlaß vom 11. Julischen Städten an erster Stelle. Die Verarbeitung des Holzes schuf verdienst zu bemessen, jedoch darf er nicht weniger als 2,50 M. ist, ist deshalb doch unverkennbar. Der Einfluß der eine ganze Sägemühlenindustrie. Dazu gesellten sich Maschinenbetragen. Bei Affordarbeit sind die Preise so festzu- demokratischen Welle, die als eine Frucht der bitteren Kriegswir- fabriken und besonders die bekannte russische Gummiwarenfabrik fetzen, daß mittlere Arbeiter 50 Prozent mehr als kung dem deutschen Volke bleibt, ist an ihm deutlich zu erkennen. Prowodnik, die im Jahre durchschnittlich 15 Millionen Paar Stundenlohn verdienen.- Akkordpreise, bei denen dieser Es hat denn auch weit über Breußens Grenzen hinaus seinen Ein- Gummischuhe herstellte und einen großen Ruf genoß. Dieses Verdienst nicht erreicht wird, sind dementsprechend Au ers bruck gemacht." Unternehmen ist allerdings schon seit längerer Zeit nach Moskau Höhen. Als Abschlagslohn bei Affordarbeit sind 2,50 M. pro übersiedelt. Die Leipziger Volkszeitung " gibt endlich der Wahrheit die Stunde zu zahlen. Wird das Arbeitsverhältnis vor Fertigstellung Auch die deutsche Industrie war in Riga durch Zweigniedereines Atlords beendet, so ist der durchschnittliche Affordverdienst der Ehre und gesteht, daß in Preußen etwas von Bedeutung er- lassungen vertreten. So bestand hier eine russische Gesellschaft der letzten drei Wochen zu zahlen. Für Ueberstunden ist ein Aufschlag von reicht wurde eine Anerkennung, die das Bewußtsein nicht aus- A. E. G. und die russische Gesellschaft Schuckert u. To Wie die 25 Proz., für Nacht- und Sonntagsarbeit ein solcher von 50 Proz. schließen muß, daß die Ernte noch nicht geborgen ist. Wäre die Namen sagen, ist auch die russische Anilinfabrik Leopold Casseäa zu zahlen. Die tägliche Arbeitszeit beträgt 8 Stunden, Sonn-" Leipziger Volkszeitung " nicht so heillos in blindem Doktriabends muß sie spätestens um 3 Uhr beendet sein. Weitere Forde- narismus verbissen, so fände sie vielleicht auch den Mut zu rungen beziehen sich auf die Stellung der nötigen Werkzeuge, Hilfswerkzeuge und Modelle durch die Unternehmer, Ventilation, Wasch- sagen, daß der Erlaß des preußischen Königs ein Erfolg jener vorrichtungen und Lieferung von Waschmitteln. Ferner wird gefor- Partei ist, die die Reform des preußischen Landtagswahlrechts am dert, daß die Unternehmer für Lieferung von Lebensmitteln, beson- meisten in den Vordergrund gerückt hat: der deutschen Soders Magermilch, Sorge zu tragen haben und daß zur Kontrolle zialdemokratie. über die Verteilung der Lebensmittel Vertreter der Arbeiter heranzuziehen sind.
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Ueber Frieden und Freiheit.
u. Co. und die Ultramarinfabrik Dr. C. Leverkus u. Söhne deut schen Ursprungs. Außerdem hatte die Westfälische Drahtindustrie .- G. und die Maschinenbauanstalt A.-G. vormals Gebr. Klein/ in Riga Zweigniederlassungen. Die Aktien der Rigaer Kommerz bank, die vor dem Kriege auf 10 Millionen Rubel Stapital 8 Pro3. Dividende verteilte, waren auch an der Berliner Pörse zum Handei
zugelassen.
Ginzelstaaben unter besonderer Beleuchtung der Hefteich und erhöht Tat
hältnisse wurden von dem Redner behandelt.
Es wird glänzend weiterverdient!
und daß
bon 8,3 auf nicht weniger Ver- als 19 Millioncit Wharf gestiegen ist. Da die Gesellschaft überhaupt nur 16 Millionen Wearf Attienkapital hat, so tönnte sie ihre ganze Produktion einstellen, sich ausschließlich auf den Zinsengenuß aus ihrem Effektenbesik und Guthaben verlassen und trotzdem eine nicht zu verachtende Dividende verteilen.
In allen Versammlungen wurde das Referat mit großem Beifall aufgenommen. Wo Diskussionsredner auftraten, sprachen fie im Sinne des Referenten. Der mit den Bersammlungen verbundene Zweck, unsere Parteiorganisation im Kreise zu stärken, wurde ebenfalls erreicht. Zwei Neugründungen von Parteiorganifabionen sowie Beitrittserklärungen zur Partei sind zu verzeichnen.
In verschiebenen Städtchen des Odenwalds und der Berg- Die Bismarckhütte, die Stabeisen und Qualitätseisen Der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter( Filiale Groß- straße, in Michelstadt , Erbach , Bensheim , Auerbach , Bad Könés, produziert, kann ihre Dividende von 25 auf 30 Broz, erhöhen. Das Berlin ) hielt am Donnerstag eine allgemeine Mitgliederversammung ab. Zunächst referierte Genossin Marje Juchacz über. fanden in den letzten Tagen öffentliche Versammlungen statt. gibt aber noch lange kein Bild von den außerordentlichen VerAbgeordneter Hafenzahl referierte über: Frieden! diensten der Gesellschaft, deren Geschäftsgang bis kurz vor dem Die Frau im Wirtschaftsleben der Gegenwart und Zukunft". Dem Freiheit! Sämtliche Versammlungen waren überaus zahlreich be- Kriege durchaus nicht glänzend war. Die näheren Bilanzzahlen Vortrage folgte eine lebhafte Diskussion. Ueber die Teurungs- fucht. Der Redner ging mit dem wahnwißigen, annexionslustigen sind zwar noch nicht veröffentlicht, aber das„ Berliner Tageblatt" zulagen sprach dann der Vorsitzende Müntner. Die Erfolge Treiben der Alldeutschen scharf ins Gericht und beleuchtete die erfährt, daß sich der im Vorjahre mit 8,7 Millionen Mark aus der Bewegung auf Erhöhung der Teugungszulagen für die Griedensarbeit der sozialdemokratischen Franttionsmehrheit. Auch gewiesene Effektenbestand trok der Kriegssteuereinzahlungen weitar meindearbeiter feien gang erhebliche, wie eine leberichte ergebe. Sie dringend notwendigen demokratischen Reformen in Danach betragen die Lohnzulagen im Gebiet von Groß- Berlin allein in der Zeit vom 1. Januar bis zum August dieses Jahres nicht weniger als 7478 000 M. Auf alle Beteiligten verteilt, macht das pro Stopf 440,68 M. im Durchschnitt. Ein anderes Beispiel ergeben folgende Zahlen: Vor dem Kriege betrug der niedrigste Lohn eines Gasarbeiters im Jahr 1347 M. Jetzt hat der niedrigst entlohnte Gasarbeiter allein an Teurungszulagen im Jahr 1432 M., so daß der niedrigste Gasarbeiterlohn jetzt 2779 m. beträgt. Und in Neukölln , wo die Teurungszulagen noch am schlechtesten waren, beträgt im Monat die Teurungszulage selbst für ungelernte ledige Arbeiterinnen 58,50 M. und für ungelernte berheiratete Arbeite Bei der immer weiter fortschreitenden Verteurinnen 63,70 M. rung der Lebensmittel müsse die Bewegung auf Erhöhung der Teurungszulagen natürlich auch weiter gehen. Zuleht seien in Berlin in den Gaswerken die Teurungszulagen erhöht worden um 10 Bi. pro Stunde ab 1. Juli, und um weitere 5 Pf., die vom 1. Oktober ab zu zahlen sind. Den Arbeitern der Kanalisations- und Bauverwaltung wurde eine Erhöhung von 1 M. pro Tag neu zugestanden. In Neukölln wurden. die Teurungszulagen verdoppelt. In Char lottenburg und Schöneberg und auf dem Berliner Schlacht- und Viehhof, in den Markthallen usw. sind neue Bewegungen im Gange. Die Versammlung bestimmte eine Anzahl Mitglieder zu Kohlenrevisoren für die Nachprüfung der Kohlenbestände in den Kellern der Verbraucher.
Ein Unternehmerverband verbietet die Zahlung höherer
Löhne.
Das Ergebnis der schweizerischen sozialdemokratischen Untersuchungskommission.
Der Streit zwischen den Brauereien Ernst Engelhardt und der Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. Hilfebein ist gütlich beigelegt worden. Die Differenzen waren Ende des Vorjahres entstanden, als die Generalversammlung der Hilfebein- A.- G. eine niedrigere Offerte, als sie Engelhardt eingereicht hatte, annahm und sich mit der Brauerei Friedrichshain fusionierte.
erbracht werde.
zu können.
Soziales.
Wettlauf?
Am 31. Auguft und 1. September tagte in Aarau der Parteivorstand der schweizerischen sozialdemokratischen Partei zur Behandlung des Berichts der vielgliederigen Untersuchungskommission über den Fall Grimm- Hoffmann. Die Kommission stellte nun folgende Tatsachen fest: Im Auftrag des Komitees zur Organisierung der Heimbeförderung russischer Emigranten und politischer Flüchtlinge reiste Grimm nach Rußland und erhielt Der Berliner Lokal- Anzeiger" fängt an, fich immer mehr als eine Reiseentschädigung von 1000 Fr., dazu 500 Fr. von anderer Vertreter der Arbeitgeberinteressen zu fühlen. In Nr. 445 verbreitet Seite. Grimm behauptet auf das bestimmteste, daß er vor seiner er eine anscheinend inspirierte Auslassung, die den Wettlauf um Abreise keinerlei besondere Besprechung mit dem damaligen Chef ämter und Kriegsgesellschaften zu den privaten Arbeitgebern in Arbeitskräfte" zum Gegenstande hat. Immer mehr seien die Kriegsdes schweizerischen Politischen Departements, des Bunderats Hoff- einen übermächtigen Wettbewerb getreten und nähmen ihnen die mann, hatte. Kurz vor seiner Abreise erkundigte er sich ledig- Angestellten fort. Der alte Arbeitgeber sei nicht immer in der lich, ob er sich für den Fall von Paßschwierigkeiten um die Unter- Lage, die höheren Bezüge der neuen Stelle dem Angestellten zu Vor dem Schlichtungsausschußz in Luckenwalde wurde einstimmig stützung des Politischen . Departements bemühen dürfe. Schon gewähren und wenn er nun nicht den Angestellten vorzeitig entlassen festgestellt, daß Wochenlöhne von 30 M., wie sie von dortigen Fabrikanten noch gezahlt werden, den heutigen Verhältnissen nicht am dritten Tage seines Petersburger Aufenthalts habe Grimm die wolle, erlebe er oft wenig Freude an ihm. Der„ Lokal- Anzeiger" mehr entsprechen. Würde einwandfreies Material verarbeitet, so bekannte Depesche an Bundesrat Hoffmann durch Vermittlung wünscht, daß die eingangs erwähnten Stellen erst dann Leute müßten die Arbeiter mit den gezahlten Löhnen das Doppelte und des schweizerischen Gesandten aufgegeben. Vor dem Parteivorstand engagieren, wenn ihnen der Nachweis der geschehenen Kündigung. mehr verdienen können. Trotzdem könnten die Fabrikanten auch bestritt Grimm auf das bestimmteste, daß er dabei irgendwie von Es handelt sich hier offenbar um einen Vorstoß zu einer gegenwärtig noch höhere Löhne zahlen, wie die Verhandlung ergab, deutscher Seite beeinflußt worden sei, und daß einzig und allein weiteren Einengung der Freizügigkeit. Das Hilfsdienstgefeß genügt aber ihre Organisation der Verband der Tuchfabri- feine Erkenntnis und die Furcht, es könnte durch eine Weiter- den Herren Arbeitgebern nicht, um die Angestellten dauernd halten tanten der Niederlausit duldet das nicht. Es dauer des Krieges unter den gegebenen Verhältnissen das, russische Dabei ist es eine ganz offenkundige Tatsache, daß für ist doch wirklich beschämend für diesen Unternehmerverband, daß seine Volt, um die Früchte der russischen Revolution gebracht werden, faum eine Berufsgruppe die Gehaltsverhältnisse so minimal geMitglieder vor Gericht erklären müssen:" Wir dürfen auf eine Veranlassung gewesen sei, seine Friedensbestrebungen durch stiegen sind, wie bei den Angestellten. Das liegt natürlich an ihren Anweisung unseres Verbandes teine höheren gar noch eine 2öhne zahlen." Einer anderen Luckenwalder Firma wurde die Depesche an Bundesrat Hoffmann zu betätigen. Der Bericht schlechten Organisationsverhältnissen, aber nun erst, fürzlich von demselben Verband die Stillegung des Betriebes stellt fest, daß Grimm von seinem unternommenen Schritte nie- größere Bindung derselben herbeiführen zu wollen, hieße ja geEs ist bei den Preisverhält angedroht, weil sie mit ihren Löhnen über die Höchstgrenze des Ver- mand, auch nicht seinen politischen Parteifreunden, insbesondere radezu Erbitterung fünftlich züchten. bandes hinausgegangen war. auch nicht der Genossin Balabanow, die als Delegierte des nissen im Wirtschaftsleben heute jedem Arbeitgeber möglich, feinen Angestellten auch ausfömmliche Löhne zahlen zu können. Damit gleichen Komitees in Petersburg weilte, Mitteilung gemacht hatte. wird er sie sich auch dauernd halten. Auskömmliche Löhne dann Von der Antwort des Herrn Bundesrats Hoffmann hatte Grimm bleibt der Angestellte gern, wo er ist. Es ist merkwürdig, daß kein Die Stoßztrupps der Gelben. sofort nach deren Eintreffen in der Gesandtschaft in Petersburg Arbeitgeber, der den Zeitverhältnissen Rechnung trägt, über den Die Wirtschaftsfriedlichen" hielten dieser Tage in Frant- mündlich Kenntnis bekommen. Gleichzeitig scheint aber auch die Fortgang seiner Leute zu flagen hat. Dem„ Lokal- Anzeiger" scheint furt a. M. ihre 7. Jahresversammlung ab. Das Hauptreferat Petersburger Regierung von dem Depeschenwechsel unterrichtet das Verständnis dafür ganz verloren gegangen zu sein, seitdem er erstattete culte Dortmund , der sich mit aller Energie gegen die worden zu sein, denn gleichen Tages wurde noch Grimm von so willig der Vertretung lediglich der Arbeitgeberinteressen seine Aufhebung des§ 153 der Gewerbeordnung wandte. Käme es dazu, den beiden sozialistischen Ministern Tseretelli und Skobelew Feder leiht. dann würden die Wirtschaftsfriedlichen im ganzen Lande Stoß- offiziell im Namen der Regierung über die Bedeutung des De= Verurteilungen wegen Mietpreiserhöhungen. trupps ausbilden." Dann proflamieren wir die Gewalt peschenwechsels interpelliert. Grimm leugnete rundweg die Das Schöffengericht in Danzig hat mehrere Hausbesizer wegen gegen die Gewalt." Der Redner berief sich auf die Thronrede vom Kenntnis von einem angeblichen Depeschenwechsel ab; er bestritt, unberechtigter Mietpreiserhöhung verurteilt. Selbst bei Neuber6. September 1898, in der denen Schutz versprochen sei, die sich daß auf seine Veranlassung und seinen Wunsch von der schweize- mietungen darf dort eine Erhöhung des bisherigen Mietpreises nur nicht an Streifs beteiligen wollten.( Es handelt sich um die An- rischen Gesandtschaft ein Telegramm an den Chef des Politischen mit ausdrücklicher Genehmigung der Kommandantur erfolgen. kündigung des Zuchthausgesetzes.) Die ganzen Verhandlungen durchzog die Klage, daß die Regie- Departements abgegangen sei und stellte jegliche Kenntnis vom Entgegen dem Ber- Eingang eines Antworttelegramms in Abrede.. Grimm behauptete Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 9. September, vorm. 9 Uhr, rung die Kampfgewerkschaften bevorzuge. sprechen der Regierung würden die Wirtschaftsfriedlichen überall ferner, falls wirklich ein derartiger Depeschenwechsel bestehe, so Pappelallee 15/17, Neukölln, Idealkasino, Weichselstraße 8, Oberschöneweide , beiseite gedrückt und geschnitten. Beim Hilfsdienstgesez, im Striegs- fönne es sich nur um ein plumpes Manöver der deutschen Re- Wilhelminenhofstr. 43 bei Otto Pamp: Freireligiöse Vorlesung. Vormittags 10% Uhr, Kleine Frankfurter Str. 6: Vortrag von Herrn Emil ernährungsamt und bei der Kriegsinvaliden- Fürsorge habe man sie gierung handeln, gegen das er energisch protestiere. Da die Ver- Eichhorn: Der antireligiöse Geiſt in der modernen Literatur. ganz übergangen oder ihnen nur untergeordnete Rollen übertragen, treter der russischen Regierung sich mit dieser Erklärung nicht Sonntag, den 16. September: Jugendweihe im Berliner Stadthaus. Jezt wolle man gar den Streitgewerrschaften Arbeiterkammern einrichten und durch die Tarifverträge die Koalitionsfreiheit in einen zufrieden geben zu können erklärten und eine viel präzisere und Gäste willkommen. schärfere Erklärung gegen die deutsche Regierung verlangten, Erich Verantwortlich für Politik: Koalititions zwang umformen. Die Gelben würden einfach zu Menschen Grimm sich aber weigerte, in anderer Fassung eine Erklärung Teil des Blattes: Alfred Scholz, Neuköln; für Inferate: Th. Glocke, Berlin , zweiter Klasse gestempelt. Die Gelben fündigten an, daß sie aus ihrer politischen Zurück- abzugeben, wurde er von der Regierung ersucht, ehestens das Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., haltung heraustreten und sich an den Wahlen beteiligen würden. Land zu verlassen. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.
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den übrigen
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