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Der rumänische Friedensvertrag

vor dem Hauptausschuß.

Der Haushaltsausschus trat am Montag in die Beratung des rumänischen Friedensvertrags ein, und zwar in der Form, daß zunächst eine Generaldebatte stattfand; die wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen werden besonders erörtert.

Staatssekretär b. Kühlmann machte zunächst vertrauliche Mitteilungen über die rumänische Königsfrage und die Stellung der Parteien in Rumänien  . Die Aussprache über diesen Teil der

fannten Antisemiten Dr. Schmidt- Giebichenfels, Nr. 3 vom Juni teine Auftionen mehr zuzulassen, dadurch mürben Sie 1918. Dort schreibt der Herausgeber über den Krieg:

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Zwischenhändler von selbst ausscheiden und eine Preistreiberei un­ Es ist nicht ausgeschlossen, daß spätere Geschlechter ihn den möglich machen. Weilnböd( 1.): Auf dem Lande seien die Fleisch­mærken in großen Mengen aufgetauft, die nun in die großen Judenkrieg" nennen werden; denn der Krieg dreht sich ja Städte gewandert seien, wo die Bevölkerung in Fleisch geschwelgt(!) im letzten, tiefsten Grunde darum, ob die heldische, oder die habe. Abg. Wels( Soz.): Diese Vorwürfe gegen die Großstädte händlerische, die all deutsche, oder die all britische seien unverständlich. Nach der Hungerperiode müsse alles aufge­bezw. alljüdische Weltanschauung und Lebensauffassung in boten werden, die Bevölkerung mit genügend billiger Fleisch­der Welt künftig die herrschende sein soll." nahrung zu versorgen. Unterstaatssekretär Dr. Müller: Die Schonung der einheimischen Viehzucht jei verständlich vom Stand­punkt der Einzellandwirte. Bei den knappen Futtermitteln war es unmöglich, den Vichbestand durchzuhalten. Erst komme der Mensch, dann das Vieh. Der Rinderbestand sei möglichst hoch gehalten. Eine Erhöhung der Schweinepreise sei noch nicht in Aus­Mastverträgen für die Schweine­Zentner Abg. Wurm( 1. Soz.) fragt, ob es zutreffend sei, daß in der nächsten Unterstaats­Zeit fleischlose Wochen eingeführt werden sollen? sekretär Dr. Müller erklärt, daß die

Die Aehnlichkeit beider Gedankengänge ist frappierend, wenn Nede des Staatssekretärs wurde gleichfalls vertraulich ge- auch die Formulierung des Dr. Schmidt ein Motiv enthält, das pflogen. Es beteiligten sich daran die Abgg. Graf Praschma, Nau- der Kaiserrede fehlt. mann, Noske, Dr. Roeside, v. Richthofen, Warmuth, Dr. Südekum,

Ledebour  , Erzberger  , v. Gräfe. Damit war dieser Teil der Aus- Ein fortschrittlicher Reichstagsabgeordneter ficht genommen, aber in den neuen Wavernas in gesehen.» A34­

sprache erledigt.

gemaßregelt. Mecklenburgische Freiheit".

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Staatssekretär v. Kühlmann bespricht dann die einzelnen Teile des Friedensvertrages. Desterreich- Ungarn hatte das Recht, den Schuh seiner Grenzen zu fordern, und Bulgarien  fonnte nicht vermehrt werden, seine nationalen An= Im Alter von 37 Jahren wird zum 1. Juli der Seminarlehrer Frage der fleischlosen Wochen sprüche zu befriedigen. Lediglich mit dem nördlichen Teil der am Großherzoglich- Mecklenburgischen Seminar zu Lübtheen  , Siv= Dobrudscha mußte vorläufig eine gewiffe Ausnahmte gemacht tovich, unter Weitergewährung seines derzeitigen vollen erwogen werde; Entscheidung könne erst nach dem Vorliegen werden, weil erst einige Meinungsverschiedenheiten amishen Bulgarien   und der Türkei   auszugleichen sind. Die Gehalts aus seinem Amte ausscheiden und in den Ruhestand der Viehzählung vom 1. Juni getroffen werden. Auf eine Anfrage über die Fischversorgung wird von Türkei   will das an Bulgarien   abgetretene Gebiet an der treten". So meldet das einschlägige Amtsblatt. Mariza wieder haben, und das soll auf freundschaft= Daß ein gesunder Mann im leistungsfähigsten Alter auf den Regierungsseite erklärt, daß mit bestimmten Zahlen nicht gerechnet werden könne. Iichem Wege erreicht werden. Beide Staaten haben jelber den Altenteil gesetzt wird, das mag in dieser Zeit des allgemeinen Am Montag beschäftigte sich der Ausschuß mit der Milch- und Vorschlag der Schaffung eines Kondominiums gemacht. Die Mangels an Sträften auf allen Gebieten manchen merkwürdig er- Fettversorgung. Grenzverbesserungen an der ungarischen Grenze sind ohne erscheinen. Wer die mecklenburgischen Verhältnisse kennt, dem ist die Genosse Wels forderte eine durchgreifende Organisierung der hebliche Bedeutung und tragen nur der Notwendigkeit Sache schon erklärlicher. Sivkovich war einer der einflußreichsten Milcherfassung; er wies auf die günstigen Ergebnisse im Rechnung. Nur etwa 20 000 Menschen kommen unter ungarische Lehrer des Lübtheener   Seminars, das gerade das platte Land mit Kreise Hameln   hin; der Leiter der Fettstelle dieses Kreises be­Herrschaft. Der Lehrern versorgt. Und dieser Lehrer war fortschrittlich gesinnt rechne, daß eine Verzicht auf eine Kriegsentschädigung und sogar M. d. N.! Nun denke man sich einen fortschrittlich ge­entsprang der Ueberzeugung, daß uns die Sicherung von finnten Lehrer, der mecklenburgische Guts- und Dorfschullehrer Naturalleistungen wertvoller fein mußte. Wir hatten heranbilden soll. Der Mecklenburgische Landtag, in dem bekannt auch kein Interesse daran, Rumänien   zahlungsunfähig zu machen, mußten vielmehr daran denken, rasch wieder wirtschaftlich die großgrundbesitzenden Junker den Ausschlag geben, war schon lange von der Unhaltbarkeit dieses Verhältnisses fest über­liche Beziehungen herzustellen. zeugt. Er hat sich seinen Entschluß sogar etwas fosten lassen und wirft Herrn Sivkovich, um ihn los zu werden, sein volles Gehalt nach mit der Probengebärde des Mannes, der es nicht nötig hat. Dabei herrscht überall der größte Lehrermangel, aber es ist natür­lich besser, die mecklenburgischen Kinder haben gar keine Lehrer, als solche, die ihnen das Gift modernen Denkens einträufeln

Abg. Müller- Meiningen wendet sich gegen die zügellose Agi­tation Sex Alldeutschen   gegen den Friedensvertrag mit Rumänien  . Die Bresse der Entente schätzt den Frieden mit Rumänien   ganz anders ein, sie läßt erkennen, daß Deutschland   bei diesem Vertrag fehr gut abgeschnitten hat. Jedenfalls ist Rumänien   mit einem blauen Auge davongekommen. An der bef= arabischen Frage ist Deutschland   in hohem Grade inter­effiert, schon megen der 75 000 deutschen   Kolonisten, die in diesen Gebieten wohnen. Der Gedanke, dort einen nenen Staat zu schaffen, ist direkt abenteuerlich. Die Gleichstellung der Juden in Rumänien   muß erfolgen, solange die Offupation noch

andouert.

Die Verhandlungen werden am Dienstag fortgesetzt.

eitsplan des Re

fönnten!

Erhöhung der Butter- und Käseration

sich ermöglichen lasse, wenn die Milch überall wie im Kreise Hameln  erfaßt würde. Man erspare, sagte Wels weiter, die Ablieferung der Milch in den kleinen Landorten, da die kleinen Besitzer von den Molkereien, die riesige Gewinne erzielen, einen zu nied­rigen Preis erhalten. Abg. Weilnböck( f.) glaubte daraus schließen zu dürfen, daß Weis für eine Erhöhung des Milchpreises eingetreten jei. Dem konservativen Interessenten wurde vom Genossen Feld­mann erklärt, daß Wels nicht über den hohen Milchpreis im all­gemeinen Beschwerde führe, sondern nur wünsche, daß die kleinen Besizer von den Molkereien einen angemessenen Breis bekommen, da die Mitglieder der Molkereigenossen= schaften außer dem Milchpreis noch den Gewinn der Molkereien Man einstreichen, wovon die kleineren Besitzer nichts bekämen. glaube, daß die Industriearbeiterschaft dieser Gemeinden sich neben­bei versorgen fönne; das sei aber ein gewaltiger Irrtum, denn diese In der Kreuzzeitung  " beweist irgendein Jurist mit Zeile der Bevölkerung häten feine Möglichkeit, sich nebenbei mit großem Aufwand von Rabulistik, daß es ein fönigliches Wahl- Butter und dergleichen zu versorgen. Es sei deshalb notwendig. rechtsversprechen überhaupt nicht gebe. Zunächst: die feierliche auch der industriellen ländlichen Bevölkerung ein größeres Quantum Form" fei gewiß eine sehr schöne Sache, aber verfassungsrecht- Butter zu geben, sonst können sie ihre Arbeit nicht mehr leisten. Von Regierungsseite konnten feine günstigen Aussich= lich ein leerer Begriff. Weiter: Was ist überhaupt ein Versprechen? Im öffentlichen Recht gibt es so etwas ten für die fettversorgung gemacht werden. nicht. Drittens: Wem hat überhaupt der König ein Ver­sprechen gemacht? Herrn Drews? Der Masse"? Es fehlt an einer genau erkennbaren Gegenseite. Viertens: Weder im Oſtererlaß noch im Julierlaß ist die Wendung gebraucht: ich berspreche". Fünftens: usw.

Es gibt kein Wahlrechtsversprechen!

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Der Arbeitsplan des Reichstags. In einer am Montag vom Aeltestenausschuß des Reichstags abgehaltenen Sizung wurde beschlossen, die Debatte über die auswärtige Politik derart zu beschränken, daß fie am Mittwoch abend beendet wird. Sodann werden bis zum Mittwoch nächster Woche die Plenarsizungen au 3- fallen und diese Tage für die Ausschußberatungen Das Ganze ist eine Illustration, wie die fönigstreuen hoch­frei bleiben. Nach der Pause folgt die dritte Beratung des Etats, bei der die dritte Lejung des Etats des Aus monarchischen Konservativen den Satz auffassen: An eines wärtigen Amts mit der zweiten Rejung des rumäni- Königs Wortfollman nicht drehn noch deuteln!" schen Handelsvertrages verbunden werden soll. Dann fommen ffeine Geseze zur Verhandlung, die Steuerbor Die Angliederung Birkenfelds an Preußen wird ernstlich er­I age wird den Schluß bilden. Nach den bisherigen wogen. Sie liegt in Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung Dispositionen des Ausschusses werden die noch motwendigen Be- des fleinen Fürstentums, das zum Großherzogtum   Oldenburg ge­ratungen bis zum 15. Juli abgeschlossen werden fönnen. hört, aber weitab von diejem, im Südwesten des Reiches liegt. Von  Oldenburg ist das Ländchen erst in fast einer ganzen Schnellzugs­tagereise zu erreichen. In diesen Tagen beschäftigte sich in Obern­stein, der Hauptstadt" Birkenfelds, eine Parteiversammlung mit dieser Frage. Genosse Hug. der Landtagsabgeordnete für Birken­Die gg. Studlen und   Scheidemann haben im Reichs- feld, gab einen Bericht über seine Landtagstätigkeit, in dem er auch tag folgende Anfrage eingebracht: eingehend die Verschmelzungsfrage erörterte. Die Vorteile und Der Stellvertretende tommandierende General des Nachteile einer Angliederung Birkenfelds an Preußen wurden be­2. Armeekorps, v.   Vietinghoff, hat durch eine Verfügung iprochen, und dabei wurde hervorgehoben, es sei selbstverständlich, bom 19. Mai 1918 das Halten des Vorwärts" für sämtliche daß eine etwaige Angliederung nicht ohne die Zustimmung Lazarette seines Befehlsbereichs verboten. Das Verbot ist dann das Gebiet nicht zerstückeln und nicht gegen Geld, sondern gegen der Bevölkerung vorgenommen werden dürfe, daß man auch auch auf den in   Stettin erscheinenden Volksboten" aus ein anderes, an das Herzogtum   Oldenburg grenzendes Gebiet, gedehnt worden. austauschen dürfe.

Ein Verbot gegen den Vorwärts".

Ist dem Herrn Reichsfangler dieses Vorgehen des Generals v. Bietinghoff bekannt und ist er bereit, die Aufhebung dieser Verfügung herbeiguführen?

Großhamster und Führer der Vaterlands­partei.

Mit feiner Nase begabte Diebe statteten der Wohnung des Landgerichtsrats Dr. Joerges in Rost od einen Besuch ab. Herr Joerges ist der Führer der Vaterlandspartei in   Mecklenburg und ein außerordentlich beredter Mann. Wahrscheinlich hatten die Einbrecher Herrn Jorges oft reden ge­hört und waren durch die trotz aller Kriegsmühsal wohl erhaltene Außenseite des Redners davon überzeugt worden, daß es mit dem Durchhalten des Herrn Landgerichtsrats seine eigene Bewandtnis haben müsse. Als gründliche Leute gingen fie der Sache auf den Grund, und es zeigte sich, daß sie richtig gerechnet hatten. Es war ihnen indes nicht möglich, die gesamten Vorräte, die dieser Muster- Durchhalter aufgehäuft hatte, fortzutragen, da die nächt­lichen Besucher versäumt hatten Pferde und Wagen mitzu­bringen. Immerhin gelang es ihnen, fünf Schinken, drei Speck­feiten, ein Schulterstüd, über zwanzig Pfund Mettwurst, zwanzig Pfund Butter und mehrere hundert Eier davonzutragen.

Die umredigierte Kaiserrede.

Die Rade, die der Kaiser zu seinem dreißigjährigen Regierungs­jubiläum gehalten hat, ist merkwürdigerweije in zwei verschie denen Fassungen beröffentlicht worden, worauf die Leipziger Abend Beitung" aufmerksam macht. In der   Schweizer Presse lautet der Text, ausdrücklich als Wolff- Bericht gekennzeichnet, folgender

maßen:

Entweder soll die   deutsche Weltanschauung, Recht, Freiheit, Ehre und Sitte in Ehren bleiben oder die angelsächsische mit ihrem Gößendienst des Geldes siegen" usw. In dem in   Deutschland ausgegebenen Worttert Wolffs lau­tete aber dieselbe Stelle folgendermaßen:

Entweder soll die preußisch- deutsch- germanische Weltan­schauung, Recht, Freiheit, Ehre und Sitte in Ehren bleiben, oder die angelsächsische, das bedeutet: dem Gößendienste des Goldes verfallen" usw.

Die Umarbeitung dieses Tertes ist gewiß auffällig, aber wir glauben, daß sie nicht hingereicht hat, um in der   Schweiz einen me­sentlich anderen Eindruck zu erwecken, als die in   Deutschland ver­breitete Fassung hervorgerufen hätte.

TET

Aus dem Ernährungsausschuß.

Zuckerverteilung.

Geheimrat Henrici gibt hierzu folgende Erklärung: Zum Ein­machen sind 750 Gramm Zucker pro Kopf abgegeben worden. Die Verteilung wurde den einzelnen Bundesstaaten überlassen, die nicht immer eine gleichmäßige Verteilung vorgenommen haben. Sollte in der   Ukraine eine größere Menge Zucker erfaßt werden, so würde das Quantum erhöht werden können. Doch große Hoffnungen dürfe man nicht haben. Abg. Wels( Soz.) fragt an, wie es mit der Zuckerlieferung an die Imfer steht und wie der Honig erfaßt wird? Der Preis von 3 M. sei enorm hoch. Geheimrat Henrici: An die Imker wird nur Zuder zum Füttern der Bienen im Winter verteilt. Den Honig zu erfassen ist den Lan­desregierungen überlassen.

Gierversorgung.

a.

Der Postverkehr nach   Rußland.

Am

Das Kriegsministerium teilt mit: Das Ausbleiben der gesamten Post aus   Rußland seit November vorigen Jahres hat seine Ursache in der durch die Revolution bewirkten völligen Verwirrung und Stockung des russischen Verkehrswesens. Bei der offenbaren Aus­fichtslosigkeit, den Postempfängern in   Rußland thre Sendungen ficherstellen zu können, ist eine zeitweilige Sperrung des Poftver­jandes nach   Rußland deutscherseits notwendig gewesen. empfindlichsten sind durch diese Maßnahme die Kriegsgefangenen und deren Angehörigen getroffen worden. Wenn die ersteren, die aus eigener Anschauung die wahre Ursache dafür kennen, sich wohl oder übel mit dieser Nachrichtenlosigkeit abfanden, ist es doch natür lich, daß bei den Angehörigen das Fehlen aller Lebenszeichen aus  Rußland Besorgnis erregte. In Wirklichkeit liegt jedoch aus den oben angeführten Gründen feinerlei Anlaß zu Besorgnis vor. Die an amtlicher Stelle einlaufenden Meldungen über die allgemeine Lage der Kriegsgefangenen in   Rußland enthalten nichts Beun­ruhigendes.

Jetzt ist die Beförderung von offenen Briefen und Bostkarten des allgemeinen Verkehrs und von Gefangenen- Briefsendungen nac) Rußland wieder aufgenommen worden, und die   deutschen Fürsorge­fommissionen sind bestrebt, auch die lebermittelung der Nachrichten aber bei der bereits jetzt begonnenen Rückkehr der Kriegsgefangenen von Kriegsgefangenen an ihre Angehörigen in die Wege zu leiten. nach der Heimat und bei der damit verbundenen Verlegung oder Verschiebung einzelner Kriegsgefangener sowohl, wie auch ganzer Lager und Kommandos, werden in den meisten Fällen die an die bisherigen Adressen der Kriegsgefangenen gerichteten Briefe die Empfänger nicht mehr an diesen Orten antreffen. Die meisten Kriegsgefangenen werden voraussichtlich schon längst die Heimat erreicht haben, ehe die ihnen von Ort zu Ort nachgesandten Briefe in ihre Hände gelangen können. Dabei muß die allgemeine Ungu­verlässigkeit und Unsicherheit der russischen Beförderungsverhältnisse immer noch als schweres Hindernis betrachtet werden. Auch von der Uebersendung von Paketen an Kriegsgefangene muß deshalb dringend abgeraten werden; auch Nachforschungen nach einzelnen Kriegsgefangenen sind in   Rußland aus demselben Grunde zurzeit ohne Aussicht auf Erfolg. Diese werden zum großen Teil durch die früher oder später erfolgende Rückkehr der betreffenden Kriegs­gefangenen ihre Erledigung finden, wenn auch bei den Transport­schwierigkeiten und den großen Entfernungen in   Rußland immer noch mehrere Monate bis zum Eintreffen der letzten Nachzügler ver­gehen können.

Letzte Nachrichten.

Abg. Stubbe( Soz.) geht auf die Lieferung von Giern aus dem Osten und die Eiertrodnung ein. Bis Anfang Juni seien nach seiner Kenntnis nur 50 Waggons Eier aus der Die Butilowwerke und die Bolschewiki. Beit 200 Waggons erhalten. Um an Transport zu sparen, sei man fraine nach   Deutschland gelangt. Desterreich habe in derselben  Stockholm, 24. Juni  .( Eig. Drahtbericht d. Vorwärts".) dazu übergegangen, die Gier in   Rumänien einzutrodnen. Bei der Sowjetwahl in den Putilowwerfen( in Es dürfte fraglich sein, ob dieses Verfahren vorteilhaft sei. In der denen unlängst gestreift wurde, was als ein Zeichen des Ver­Bevölkerung wäre eine große Abneigung gegen das Gierpulver vor­

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Die Gegenrevolution in   Rußland.  Moskau, 23. Juni. Die hiesige Bresse melbet: Der Sowjet in Zambow wurde unter der Losung für die fon­stituierende Versammlung" von den durch Mobilmachungsbefehl Einberufenen vertrieben,

handen. Die Bäcker sollen sich im allgemeinen ablehnend ver- falls der bolichemistischen Macht hingestellt wurde) siegten halten, trok des billigen Preises. Wenn dieses zutreffend sei, se die Bolschewiki. Der Petersburger Ernährungszustand scheide das Eierpulver als Volfsernährung völlig aus. Entschieden ist elend. Täglich brechen viele Menschen hungernd auf den müsse das Verfahren in Oberost verurteilt werden. Die Militär- Straßen zusammen. verwaltung lasse die Gier in großen Gefäßen einschlagen, wobei auch verfaulte Eier unterlaufen, die dann die ganze Menge verderben. Abg. Weilnböck( f.) beklagt sich darüber, daß die Ablieferung der Gier in einzelnen Gemeinden zwischen 30 bis 50 Stüd pro Huhn schwankt. Regierungsrat Junkel: Es sei rich tig, daß in Oberoſt die Gier in Fässern eingeschlagen verschickt werden, weil beim Versand viele frische Gier beschädigt würden. Die Gintrocknung der   Ger in der   Ukraine sei nur ein Versuch. Es ist auch Vorsorge getroffen, daß keine verdorbene Gier mit eingetrocknet werden. Die in   Rumänien eingetrockneten Gier werden von der Heeresverwaltung zu 3 wie bad verwendet. Die Abgabe von Giern an die Konsumenten schwankt zwischen 32 in   Berlin und 54 in   Aachen.

Fleischversorgung.

Abg. Albrecht( U. Soz.) klagt, daß das Pferdefleisch in der letzten Zeit vollständig vom   Berliner Markt verschwunden sei. Es werden täglich zirko 100 Pferde verkauft. Zum Kauf seien zwar nur Pferdeschlächter zugelassen, aber darunter befinden sich eine große Anzahl Schieber, die bis zu 2,50 M. bezahlen und die das Fleisch an die Wurstfabriken bverkaufen. Oberamtmann Scholl: Die Klagen über hohe Pferdefleischpreise seien berechtigt. Es sei be­reits eine Verordnung erlassen, nur noch Händler und Einen ähnlichen Gedanken wie in der Kaiserrede finden wir Schlächter zuzulassen, die bereits vor dem Kriege das Ge­übrigens in der Politisch- anthropologischen Monatsschrift" des bewerbe betrieben haben. Abg. Schmidt( Soz.): Es wäre erwünscht,

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schitscherins, daß sie ihre Schiffe aus den russischen Häfen nicht entfernen können, da sie zum Schutz der Ententetruppen und des Materials, das vor dem Brester Frieden gelandet wurde, verbleiben müßten.

Die Entente bertreter antworteten auf die Note,

Die Kajaner Zeitung Rabotschaja Nolua" berichtet: Bei der Einnahme Samaras wurden die Tschechen durch die dortigen Roten Truppe nund besonders die Bevölkerung unterstützt. Die Bevölke rung jubelte den Tschechen zu.

Infolge der Wahlkampagne erscheinen alle Petersburger Bei­tungen; bisher völliger Sieg der Bolschemiti in Pe tersburg.

Nach Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur ist Sysran von Tschechen und Weißer Garde besetzt wor, den. Die tschechischen Truppen und Kosaken rücken auf us.nezt und Bensa vor. Zwischen Tahil und Newojansfiwerfen hat ein mehrtägiger Kampf stattgefunden.  Orenburg soll von Kosafen um singelt sein.