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Zu unserem gestrigen Berichte über die Boykottaktion haben wir noch nachzutragen, daß auch die beiden in Charlotten­ burg   abgehaltenen Bersammlungen eine Begeisterung befundeten, wie sie selbst in der Geschichte der Sozialdemokratie felten dasteht. Beide Bersammlungslotale waren überfüllt, der Saal, in welchem Liebknecht sprach, mochte von mindestens 1600 Personen besucht fein, während Bubeil vor etwa 600 Personen redete. Mit regem Eifer folgten die Parteigenossen und Genossinnen den Ausfüh­rungen der beiben Redner; das Charlottenburger   Proletariat zeigte am Mittwoch, daß es ebenfalls fest entschloffen ist, den Kampf mit dem Unternehmerthum bis zum Aeußersten durch zuführen!

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Gerichts- Beitung.

zu ihm, um seinen Entschluß zu hören. Herr Arnholdt fagte: biefem Ringe völlig entspreche, ihm faft ganz gleich, nur als Ich würde Ihnen ebenso gern wie den Antisemiten Frauenring etwas fleiner sei. Der Löbener angebotene Ring ist und jeber anderen Partei meinen Saal zur Ver- allerdings bis jetzt nicht wieder zum Vorschein gekommen, aber Unschuldig verurtheilt. Zum dritten Male verhandelte fügung stellen, wenn ich die Polizei nicht zu fürchten man darf mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß es sich um gestern das Schwurgericht des Landgerichts 1 in einer Straffache auch würden sich dann andere Gäfte zurückziehen." den Trauring der Frau Lange handelt, der ihr bei der Blutthat wegen Raubes. Am Abende des 24. Juni v. J. hatte der Hierauf erwiderte ich:" Nun, Sie haben sich die Folgen selber abgenommen worden ist. Der Mann, der den Verkauf bewerk: Maurergeselle Diettrich das Meißner'sche Schanklokal in der zuzuschreiben und die Sichterfelder Arbeiter werden sich danach stelligen wollte, ift etwa 35 Jahre alt, 1,65 M. groß, hat braunes Triftstraße verlassen, um sich nach Hause zu begeben. Drei zu richten wiffen. Sie werden sich in Zukunft über allzu großen Haar, hohe Stirn, scharfmartirte, im Sattel eingedrückte Nase, Männer verließen furz nach ihm dasselbe Lokal, holten ihn ein Arbeiterbesuch nicht zu beschweren haben." Nachdem der Herr furzgehaltenen braunen ins gelblich spielenden und unter dem Kinn und nahmen ihm in der unbebauten und menschenleeren Straße Wirth uns noch versichert hatte, daß er persönlich gegen uns getheilten Vollbart, einen helleren, herabhängenden Schnurrbart. fein Portemonnaie mit 22 M. Inhalt ab, wie Diettrich angab nichts habe, und daß ihn nur vor den Maßregelungen der Auf die Gehilfen des Uhrmachers machte der Mann den Eindruck unter Anwendung von Gewalt. Dieselben drei Männer Polizei bange, verließen wir das Lokal. Was die Aus eines heruntergekommenen Menschen; sie glaubten, er wolle um follen etwa eine halbe Stunde später den Steinträger Joseph laffungen des antisemitischen Wahrheitsfreundes über unser eine Gabe ansprechen und wunderten sich, daß er im Besige eines Schlabizli, der ebenfalls aus dem Meißner'schen Lokal kam, überfallen, früheres Lokal anbetrifft, so habe ich dazu zu bemerken, daß der goldenen Ringes war. Der Mann erklärte, er wohne in der zu Boden geschlagen und beraubt haben. Der Thaten verdächtigt Gastwirth Herr Gries seit längerer Zeit vollständig er blindet Plantagenstraße au Steglig und habe nie einen Trauring ge- waren die Arbeiter Karl Töpfer, Max Held und Paul ist, und er deswegen seinem Geschäft nicht mehr vor tragen. Der Ring gehöre feiner Frau, er müsse ihn verkaufen, Held. In der ersten Verhandlung vor dem Schwurgericht stehen konnte. Eine Berichtigung dem oben genannten da er sur Deckung von Wiethschulden Geld brauche. Löbener räumten die Angeklagten Töpfer und Max Held ein, dem Maurer Antisemitenblatt zuzusenden, halte ich nicht für angebracht, da lehnte den Kauf ab, weil der Verkäufer sich nicht ausweisen Diettrich das Portemonnaie gestohlen zu haben, bestritten aber die Wahrheit, wenn es sich uni unsere Partei handelt, in diesem fonnte und stellte anheim, mit Miethskontrakt oder Steuerquittung die Anwendung von Gewalt. Ebenso bestritten sie, daß sie bei Blatte bekanntlich feinen Eingang findet. Den Arbeitern von wiederzukommen. Der Unbekannte fragte, ob ein polizeilicher bem Staubanfall gegen Schlabikki betheiligt gewesen seien. Der Lichterfelde   und Lantwit aber möchte ich anrathen, einmal 4 bis Anmeldeschein genüge und entfernte sich auf die Bejahung mit dritte der Angeklagten, Paul Held, bestritt seine Schuld nach 6 Wochen kein einziges Lokal zu besuchen, in dem Boykott oder dem Bemerken, er werde einen solchen holen. Er ist aber nicht Ringbier verzapft wird. Führen wir dieses fonfequent burch, wiedergekommen und hat auch in Steglitz   nicht ermittelt werden jeder Richtung hin. Der Fall Schlabiyki mußte damals aus­geschieden werden, weil der Vertheidiger neue Bes dann werden die Herren Wirthe von selber kommen und uns können. Personen, die über den Mann Auskunft geben können, weißanträge stellte, in betreff des Falles Diettrich thre Säle zu Versammlungen anbieten. Die Berliner Aus- werden, wie alle, die zur Aufklärung Mittheilung machen wurden die Angeklagten Töpfer und May Held von den flügler werden ersucht, vorläufig unseren Ort zu meiden. Groß- fönnen, gebeten, sich bei dem Kriminalkommissar Penzig   im Geschworenen des einfachen Diebstahls für schuldig gesprochen Lichterfelde  , den 12. Juli 1894, Th. 2abjuhn. Bimmer 387 des Polizeigebäudes au melden. Erwünscht wäre und darauf zu Gefängnißstrafen verurtheilt. Paul Held wurde 7 bes bufonen fich melben, bie von einem und warde der Polizei auch, wenn die Personen sich melden, die von einem freigesprochen. Eine zweite Verhandlung des Schwurgerichts be­Eisenbahnzuge aus den Kampf des Mörders mit seinem Opfer schäftigte sich mit dem Raubanfall gegen Schlabigti. Der Letztere erklärte, daß er Töpfer und May Held bestimmt erkannt habe gesehen haben sollen. i Der noch in räthselhaftes Dunkel gehüllte Tod des und ebenso bezeichnete er ein Taschenmesser, das bei Töpfer ge­Simmermeisters Daniel Sittel in Nanen bildet, wie die funden worden war, als das ihm geraubte. Die Geschworenen B. 3." schreibt, einen schauervollen Aft in einem erschütternden sprachen Töpfer und Max Held schuldig, Paul Held nichtschuldig. Drama, dessen Anfänge auf mehr als fünf Jahre zurückgerechnet Töpfer wurde zu fünf Jahren Buchthaus, Max Held werden müssen. Die Familie Sittel war seit Jahrzehnten eine zu anderthalb Jahren Gefängniß verurtheilt. Sowohl ber angesehnsten und reichsten des Havellandes; fie besaß von jeher der Staatsanwalt wie der Vertheidiger legten Revision ein. Beider­das größte Baugeschäft im weiten Umkreise und mehrere 100 Leute feits wurde gerügt, daß bei der Fragestellung ein Formfehler hatten jederzeit darin Arbeit. Das Haus gilt heute noch als voll- begangen fei, indem der damalige Vorfizende, Direktor Brause­tommen solid, obwohl es wiederholt schwere Krisen zu bestehen hatte. wetter, den Zusatz vergessen hatte Auf der Straße". Das Diefe wurden veranlaßt durch einen nahen Verwandten der Familie, Reichsgericht beschied den Wertheidiger, Rechtsanwalt Matters­welcher unglücklich spekulirt hatte. Vor fünf Jahren hatte der borf, dahin, daß durch das Uebersehen des ftraferhöhenden Um­alte Gittel, der das Baugeschäft mit dem jetzt verstorbenen Sohn standes der Angeklagte May Held nicht beschwert und seine gemeinschaftlich betrieb, für jenen Verwandten mehrere hundert Revision daher unbegründet fei. Dagegen fei der Revision des tausend Mark zu decken. Die Affäre kostete dem Vater das Leben; Staatsanwalts Dr. Benedix Folge zu geben, da durch die den Die Schuhmannschaft der sechsten Polizeihauptmann er starb unter tragischen Nebenumständen. Damals wurde ein Geschworenen gestellte Frage durch Nichtberücksichtigung Umstandes, daß die That fchaft hat sich am Mittwoch Nachmittag mit der Charlotten- Mann aus Berlin  , der zum Hause Sittel in irgend welchen Be- des straferhöhenden burger vereinigt, um das Gelände in der Nähe der Rostocker- ziehungen gestanden, auf grund der Aussage des jungen D. Sittel Angeklagten auf der Straße geschehen sei, die Anklage Diese Entscheidung des Reichsgerichts ftraße zu Moabit  , besonders die Straßen 12 und 27 zu besetzen. zu einer schweren Freiheitsstrafe verurtheilt. Vor einigen Monaten nicht erschöpfe. Anlaß hierzu hatte eine Mittheilung an die Polizei gegeben, war er aus dem Zuchthause gekommen. Der Bestrafte tauchte sollte für die Verurtheilten von schwerwiegenden und unerwar wonach Spuren des Mörders der Frau Lange zu suchen feien, alsbald in der Gegend von Nauen   auf und erzählte sehr nach- teten Folgen sein. Es mußte auf grund derselben gestern noch Der Zeuge meint der Leser etwa? O nein, deswegen hat sich die Schutz- theilige Geschichten über Daniel Sittel. In der That foll gegen einmal gegen May Held verhandelt werden, mannschaft der sechsten Polizeihauptmannschaft nicht mit der letteren Strafanzeige wegen mehrfachen Meineides eingereicht Schlabili blieb wiederum dabei, daß er die Angeklagten Töpfer Charlottenburger Polizei vereinigt. Das oftentative Aufgebot worden sein. Mit dem Wiedererscheinen jenes Mannes wurde und Held erkannt habe. Nun trat aber der Bertheidiger, Rechts­war zu Stande gekommen, weil man rathe!- weil der auch das Verschwinden Sittels sogleich in Busammenhang ge- anwalt Mattersdorf einen Beweis dafür an, daß Schlabizki ein Polizei der Schäfer aufgebunden war, daß die Sozial bracht. Es ist wohl möglich, daß Sittel freiwillig aus dem höchst unzuverlässiger Beuge sei. Es traten einwandsfreie Zeugen demokraten eine Bersammlung unter freiem Leben gegangen ist; ob er irgend eine Schulb auf sich geladen, auf, welche befundeten, daß Schlabitzki sowohl bei der Warteraume, wie auch im Simmel abzuhalten beabsichtigten! Die Polizei, wird nun wohl für immer unaufgeklärt bleiben, gleichwie der früheren Verhandlung im so meldet die Korrespondenz, die diese Nachricht bringt, fand über der Todesart schwebende Schleier schwerlich einmal gelüftet Meißner'schen Schantlokale ihnen gegenüber geäußert habe, der Angreifer num zwar fast alle Gastwirthschaften jener Gegend start von werden dürfte. Dies ist die Ansicht der Nauener Bevölkerung es fei garnicht möglich gewesen, einen zu erkennen. Ferner befundeten Beugen, daß Töpfer das bummelnden Bourgeois und deren Damen besetzt, aber von einer von diesem Drama. bei ihm beschlagnahmte Meffer schon Tange vor Versammlung dieser Herrschaften soll trotz der Findigkeit und Ein trauriges Ereigniß wird uns aus der Potsdamer- ben Raubanfalle besessen habe. Der Zeuge Schlabizki scharfen Beobachtungsgabe der Polizei nichts bemerkt worden straße berichtet. Der dortfelbft Nr. 76 wohnende Dr. med. Stadt- räumte auf Vorhalten des Präsidenten, Landgerichtsdirektors feien. Wenn auch, so meinen wir, gegen die Sozialdemokratie hagen   stürzte infolge eines unaufgeklärten Zufalls am Donnerstag Boigt, ein, daß er sich in Betreff des Messers irren könne. Im auf diese Weise schwerlich etwas auszurichten sein wird, so haben Morgen 1/25 Uhr von dem Balton seiner im zweiten Stock be: Uebrigen machte Schlabigfi bei seiner Aussage den Eindruck, daß Derartige Aufgebote vielleicht doch ihren Nugen, indem es nicht legenen Wohnung so unglücklich herunter, daß er nach zwei die Behauptung der Zeugen, er sei ein dem Alkohol ergebener ausgeschlossen ist, daß der Mörder der Frau Lange fich in den Stunden starb. Mann, der für seine Worte nicht verantwortlich gemacht werden Kordon der Schuylente unversehend hinein verirrt und so Durch des Himmels Fügung der strafenden Gerechtigkeit blindlings fönne", wohl gerechtfertigt erschien. Aus dem Buchthause in die Arme geräth. wurde, der Mitverurtheilte Zöpfer vorgeführt, er betheuerte, daß in dieser Sache unschuldig verurtage des Zeugen worden sei. Der Staatsanwalt ließ schließlich die Schlabiskt zu Protokoll nehmen. Nach Schluß der Beweis­aufnahme gab der Staatsanwalt selbst zu, daß das Ergebniß der heutigen Beweisaufnahme nicht ausreiche, um daraufhin einen Antrag auf Schuldig begründen zu können.

Den Wahlvereins Mitgliedern des 3. Wahlkreises zur Nachricht, daß am 15. Juli ein Familienausflug nach Grünau  , Lokal von Matthie, Köpenickerstr  . 5, stattfindet. Treffpunkt dafelst Morgens 11 Uhr.

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Ein schwerer Betriebsunfall ereignete fich am Donners tag Vormittag in der Wäschefabrit von St., Neue Königftr. 12, burch welchen eine 16jährige Arbeiterin betroffen wurde. junge Mädchen, Martha H., war mit der rechten Hand in die Welle einer Schneidemaschine gerathen, wobei das Glied bis zum Armgelent buchstäblich abgeschnitten wurde. Die Verunglückte wurde, nachdem ihr an Ort und Stelle durch einen Arzt ein Mothverband angelegt worden war, nach dem städtischen Kranken­hause am Friedrichshain   geschafft.

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Zu der Nachricht über den Streik in der Teppich fabrik von G. Feibisch, Kaiserstr. 41, theilt Herr Feibisch per­sönlich mit, daß die Landparthie, von der in der von uns ab­gedruckten Lokalforrespondenz die Rede war, noch gar nicht statt­gefunden habe. Die Nachricht über den Streik sei dahin zu forrigiren, daß von 180 Arbeitern, die in der Weberei beschäftigt Der Vertheidiger konnte fich auf wenige Morte be feien, zwölf am Mittwoch Morgen die Arbeit verlassen hätten. schränken, die Berathung der Geschworenen dauerte wenige Diefer partiellen Arbeitsniederlegung, so erklärt Herr Feibisch, Auf dem Tempelhofer   Felde, in der Nähe der Nixdorfer Minuten, ihr Spruch lautete auf Nichtschuldig, der Angeklagte liege die Ursache zu Grunde, daß er einen Arbeiter, der feine Grenze, finden seit einigen Tagen allabendlich zwischen Berliner   wurde freigesprochen. Kollege bei der Arbeit gestört und sich sonst in der Fabrik un- und Rigdorfer Jungen in noch schulpflichtigem Alter förmliche Es ist wohl anzunehmen, daß der Staatsanwalt das Wieber­möglich gemacht habe, entlassen mußte. Mit diesem erklärten sich Schlachten statt, bei welchen Stöcke und Gummischläuche nach aufnahme- Verfahren gegen Töpfer beantragen und dessen Ent die 12 Arbeiter solibarisch. berühmten Rustern die Hauptrollen spielen. Vorgestern Abend laffung aus dem Zuchthause bewirken wird. Ihm, so weit es Mit der Unterschrift: Die streikenden Weber" erhalten wir batten sich sogar auf beiden Seiten Erwachsene eingefunden, überhaupt möglich, eine gefeßliche Entschädigung zukommen zu dagegen von Seiten der betheiligten Arbeiter eine Darstellung des welche sich gleichfalls an der Prügelei betheiligten. Hierbei wurde laffen, das gestattet die deutsche Gerechtigkeit bekanntlich immer Sachverhalts, in dem zunächst konform den Mittheilungen des nun ein Berliner   Maurer so erheblich verlegt, daß er besinnungs- noch nicht. Herrn Feibisch darauf verwiesen wird, daß das Fest erst am los nach seiner Wohnung getragen werden mußte. Gestern Abend 15. Juli stattfinden sollte. Dann wird dargelegt, daß die Ur- fanden sich auf dem Kampfplage mehrere Polizeibeamte ein, fachen der Entlassung überhaupt nicht in der Landparthie be- welche neue Erzeffe verhinderten. Wir können den Eltern nur standen habe, sondern darin, daß die Organisation der Arbeiter rathen, ihre Kinder von dem Betreten jenes Theiles des Tempel­dem Herrn Feibisch ein Dorn im Auge sei und daß zwei Kollegen bofer Feldes abzuhalten. die sich den Mund verbrannt hätten, ohne ersichtliche andere Gründe entlassen feien. Mit diesen beiden Arbeitern hätten sich die anderen solidarisch erklärt.

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Gewerkschaftliches.

Achtung, Töpfer! Die Arbeit ist auf den drei Bauten in der Kaiser- Wilhelmstraße bei Peters u. Behm wieder auf­genommen. J. A.: W. Daudert.

Polizeibericht. Als am 11. d. Mts. ein Hausbiener gegen mittag mit einem Handwagen über den Damm der Rosenthaler­Achtung, Steinarbeiter! Am Montag, den 9. Juli, straße fahren wollte, wurde sein Wagen durch eine Droschke an­Die Sammelliften 2504 unb 2165 für ausgesperrte gefahren. Der Hausdiener wurde dadurch bei Seite geschleudert legten die Kollegen der Marmorwaaren- Fabrik von C. E.   Kelch, Schönebergerstraße, Ringbahn- Bogen 70-78, wegen Lohnabzug Brauerei- Arbeiter find als verloren gegangen gemeldet worden. und fiel fo unglücklich vor einen in der Fahrt befindlichen die Arbeit nieder. Die zur Schlichtung des Streits gewählte Wir erfuchen, dieselben betreffenden Falls anzuhalten und bei Omnibus, daß ihm durch denselben Verlegungen am Kopfe und Kommission konnte mit dem Vertreter der Firma bis jetzt noch E. Heife, Lichtenbergerstr. 21, abzugeben. Die Kommission anscheinend auch innere Berlegungen zugefügt wurden.- feine Einigung erzielen. Der Zuzug ist demnach noch fern zu der Böttcher. Nachmittags gingen in der Großen Hamburgerstraße zwei Der Vertrauensmann. einen Geschäftswagen gespannte Pferde durch. In balten. Weshalb der Kämmerer Lehmann and Eberswalde   ber Sophienstraße wollte sie ein Schuhmann aufhalten, erhielt J. Buchmann, Willibald- Alegisstr. 89. fein Polizeifranker ist. Der Kämmerer Lehmann aus Ebers aber dabei durch die Deichselspitze einen derartigen Stoß vor Achtung, Parteigenossen! Alle diejenigen, welche noch walde wird in der Charitee noch nicht als Polizeigefangener ben Unterleib, daß er ohnmächtig zusammenbrach und mittels Gelder oder Sammellisten für die ausgesperrten Kuhnheim'schen behandelt, mithin liegt ein Haftbefehl noch nicht vor. Ob dieser Krankenwagens nach der Wohnung gebracht werden mußte. Arbeiter haben, werden ersucht, solche schleunigst abzuliefern an aus dem Grunde bisher nicht eingelaufen ist, weil der Zustand Ein Postschaffner erhängte sich in der in der Dennewißstraße den Vertrauensmann Heinr. Bölert, Adlershof  , Bismarck­des Kranken eine Flucht nicht zuläßt, ist nicht bekannt. Lehmann belegenen Wohnung seiner von ihm geschiedenen Frau. Ein straße 37. Ohne Arbeit sind noch 15 Mann( Familienväter). befindet sich im übrigen außer jeder Lebensgefahr, wenn auch die in der Pallisadenstraße wohnhafter Mann versuchte, sich mit Die Unterstügungs- Kommission. Aerzte eine Bernehmung noch nicht für zulässig erachten. Gin einem Küchenmesser den Hals durchzuschneiden, verletzte sich zweiter Grund dafür, daß Lehmann noch nicht nach der Polizei jedoch nur unerheblich. Gegen Abend fiel an der Schöne station übergeführt worden ist, kann darin gesucht werden, daß bergerbrücke ein vierjähriges Mädchen in den Kanal, wurde aber mit demselben Augenblick die die Festnahme verfügende Behörde durch einen Vorübergehenden mit dem Regenschirm alsbald für das Pflegegeld von 2 M. täglich aufzukommen hat, während wieder herausgezogen. Auf dem Grundstück Charlottenstr. 8 Auf dem Grundstück Charlottenstr. Diese Rosten bisher von Lehmann selbst bezw. von der Stadt brannte ein Fachwerkgebäude, in dem sich eine Tischlerei befindet. Eberswalde   getragen werden müssen.

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Witterungsübersicht vom 12. Juli 1894.

In der Schweichel'schen Mordfache, so meldet eine Lokalforrespondenz, wird jezt bekannt, daß die Kriminalpolizei wieder eine neue Fährte verfolgt. Die Sache betrifft diesmal eine bestimmte Person, nämlich die des 36 Jahre alten Rauf manns Krieg. Auch er hat sich zur Zeit vagabondirend umher- Stationen. getrieben, und auch die Personalbeschreibung paßt auf ihn. Sogar der Stoppelbart fehlt nicht. Nach Krieg braucht die Polizei nicht erst zu suchen; er ist inzwischen wegen einer anderen Strafthat in Untersuchungshaft genommen worden. Es Swinemünde  handelt sich dagegen um das Zusammenbringen von Beweisen, Hamburg  und nach dieser Richtung hin haben noch dieser Tage Ver­nehmungen stattgefunden. Sogar eine Schwefter Krieg's  , eine Wiesbaden  . Frau H. in der Rückertstraße zu Charlottenburg  , ist zur Abgabe München  . ibres Zeugnisses herangezogen worden. Hiernach muß die Sache Wien  für den Maurer Thiede nicht so schlecht stehen.

Berlin  

Barometer­

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

6

SSM

(-6662114ARE

750

750 754

SW

754

SW

760

759

Haparanda

755

748

W

741 752

WNW SW

5

5

B.

1

28etter

Temperatur

halb bedeckt

18

heiter heiter

16

18

bedeckt Regen wolfig heiter

17 14

15

18

14 13

heiter bebedt wollig 16

150.= 4° R.)

Zum Mord in Schöneberg  . Abgesehen von mehreren Petersburg anderen Spuren, so berichtet eine Lokalforrespondenz, hatte die Cork  . Kriminalpolizei ihr Augenmert auf einen Mann gerichtet, der Aberdeen  am Montage zwischen 52 und 6 Uhr dem Uhrmacher Löbener, Baris Potsdamerstr. 23, einen Ring zum Kauf angeboten hat. Es ist ein 14 tarätiger Trauring, der innen den Stempel 585 mit zwei Wetter- Prognose für Freitag, den 13. Juli 1894. Kleinen Quadraten und dem Buchstaben G. trägt und etwa Theils heiteres, theils wolliges Wetter mit etwas Regen, 10 Gramm wiegt. Löbener ist nun der Ring des Ehemanns frischen südwestlichen Winden und wenig veränderter Temperatur. Lange vorgelegt worden, und er erklärt, daß der ihm angebotene! Berliner   Wetterbureau.

Deutschlands  , als: Geschäfts, Saus Romptor. An alle im Handelsgewerbe beschäftigten Hilfsarbeiter Deutschlands  , als: Geschäfts, Saus. Komptor. diener, Markthelfer, Bader  , Ausläufer, Rollfutscher, Geschäftstutscher und verwandte Speicher, Speditions- und Keller Arbeiter, Berufsgenoffen!

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Kollegen! Unsere Organisation hat troß ihrer Jugend bereits große Erfolge aufzuweisen. Am 26. Juni wurden drei unserer Kollegen von der Reichskommission für Arbeiterstatistik über unsere Arbeitsverhältnisse vernommen. Daß diese tieftraurige, geradezu erbärmliche find, wurde von der Kommission unumwunden zu gegeben. Indessen sollen die weiteren Erhebungen auf die Ladengeschäfte ausgedehnt werden. Die Engros Speditionsgeschäfte, in benen unsere Arbeits verhältnisse zum großen Theil noch schlechtere find, sollen jedoch nicht m die Erhebungen einbezogen werden. Gerade in diesen Betrieben sind aber eine sehr große Anzahl der Unferen beschäftigt. Es ist daher dringend nothwendig, daß die Kollegen allerorts sofort einen Petitionssturm eröffnen refp. die Reichs­regierung durch Versammlungsbeschlüsse ersuchen, die weiteren Gr. hebungen im Handelsgewerbe auf die Arbeitsverhältnisse in Ens groß und Speditionsgeschäften auszudehnen..

Kollegen! Die Eigenart unseres Berufes ist es, welche uns veranlaßt, für eine gefeßliche Regelung unserer Arbeitsverhältnisse mit aller Kraft einzutreten, weil wir durch Streits nichts erreichen tönnen.

Die Handels- Hilfsarbeiter Deutschlands   sind bis jetzt nur in wenigen Großstädten organisirt, nun sind aber erfahrungsgemäß die Arbeitsbedingungen unserer Branche in Mittel- und Kleinstädten noch erbärmlichere als in Großstädten. Es ist deshalb auch nothwendig, daß die Kollegen in ersteren endlich daran denken,