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Nr.332a. 35.Jahrg.

Bezugsvrets:

Bierteljährl. 6,75. monatl. 2,25 E fret ins Haus, vorauszahlbar. Einzelne Nummern 10 Pfennig. Bofibezug: Monatlich 225 Mt. exft Zustellungs­gebühr. Unter Kreuzband für Deutsch  land u. Cesterreich- Ungarn», 50 Mr. für das übrige Ausland.50 MI, bei täglich einmaliger Zustellung 7.50 ML. Boitbestellungen nehmen an Däne mari, Holland  . Luxemburg  , Schweden  und die Schweiz  . Eingetragen in die Bost- Rettungs- Breisliste.

Der, Bortvärts erfcheint wochentäglich zweimal Sonntags einmal

Telegramm- Adresse:

.Sozialdemokrat Berlin  ".

Abend- Ausgabe.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

10 Pfennig

Anzeigenpreis:

Dte achtgespaltene Nonpareillezetle toite1 80 Bfg. Kleine Anzeigen", bas fettgedruckte Bori 40 Bfg.( zuläfftg 2 fettgedruckte Borte), jedes weitere Bori 20 Bfg. Stellengesuche und Schlafftellenanzeigen das erste Bort 80 Big.. jedes weitere Wort 16 Big. Worte über 15 Buchstaben zählen für mei Borte. Teuerungszuschlag 50% Familien- Anzeigen, politiche und gewertschaftliche Vereins Anzeigen 80 Bfg. die Beile. Anzeigen für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags im Hauptgeschäft. Berlin  GW.68, Lindenstraße 3, ab regeben werden. Geöffnet von 8 Uhr früh bis 6 Uhr abends.

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Matt Morigplatz, Nr. 15190-15197.

Dienstag, den 3. Dezember 1918.

Vorwärts- Verlag 6.m. b. H., SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Moritplatz, Nr. 95 65 u. 146 62.

Das Ultimatum fochs verlängert.

bis 1. Februar alle in Reparatur befind. Die deutsche Waffenfifkandstommiffion in Spas hat auf ihre An- Die Frauen und die Revolution.

Von Klara Bohm- Schuch.

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Der Vorschlag der deutschen   Waffenstillstandskommission, grenze der Pfals zum Einmarsch bereit farbige Truppen stehen. Deutschland   wolle lichen Lokomotiven ausliefern, wobei die in Belgien   und frage, ob eine Befegung deutschen   Gebietes burd) farbige Truppen Nordfrankreich beschlagnahmten deutschen   Lokomotiven in seplant fei, eine Antwort bis jetzt nicht erhalten. Schon in ben Der gewaltige Sturm, der das alte Deutschland   zerbrach Anrechnung gebracht werden sollten, ist von französischer Seite wenigen Tagen ihres Aufenthalts in der Pfals haben sich bie ohne Widerspruch entgegengenommen worden. Es darf dar- fchwarzen franzöfifchen Truppen Not suchtsverbrechen und und über Nacht ein neues erstehen ließ, hat auch das Bollwert niedergelegt, welches die Frauen von ihren Staatsbürgerrechten aus gefolgert werden, daß das Ultimatum stillschwei. andere Ausschreitungen zufchulden kommen lassen. gend verlängert bzw. auf die ultimative Erledi. Die deutsche Regierung muß ich auf das schärfte ba. trennte. Bisher war die Frau dem Staate nur verpflichtet, hart Aung der Angelegenheit verzichtet werden wird. Die fran- gegen verwahren, daß der Bevölkerung bes von der Entente und unerbittlich; nun soll es fich zeigen, ob fie trotz der schweren zöfifche Antwort steht zur Stunde noch aus. zu befehenden deutschen   Gebiets eine farbige Befagung zugemutet Baften, welche sie trug, besonders während dieser vier Kriegs­werde. Sie hat das Recht zu fordern, baß die Bedingungen des jahre trug. reif genug ist, ihre Staatsbürgerrechte so auszu Für morgen vormittag ist auf Anordnung des Marschalls Waffenstillstandes, welcher nach der ihr feierlich erteilten üben, wie es in ihrem und in der Gesamtheit Intereffe liegt. och der Direktor des Verkehrswesens in Köln   zu einer serficherung einen Frieden des Rechts herbeiführen und Es muß fich erweisen, ob die Frauen den Wert der Freiheit Sibung eingeladen, um über den gesamten Verkehrs- ben Bunbber 8831fer einleiten foll, in einem Geisie gehandhabt erkennen und ob sie dieser Freiheit dienen wollen. dienst in dem von den Alliierten befesten Gebiete und über werden, der der Menschlichkeit entspricht. Die Besesung des links. Bir Sozialistinnen haben unser Ideal, das Land die damit zusammenhängenden Angelegenheiten Auskunft zu rheinischen Gebiets erfolgt nicht im Wege friegerischer Groberung, unserer Sehnsucht, über Nacht erreicht. Weit offen stehen die erteilen. Als Vertreter der britischen Armee wird Major fondern frieblich, auf Grunb eines abgeschlossenen Bertrages. Tore zu dem goldenen Band der Freiheit und wir sind einge­Pressen an den Beratungen teilnehmen. Die Ueberführung farbiger Truppen auf deutsches Gebiet ist ein treten, uns grüßt das Licht des neuen Tages. Aber vor den obn auf das Gefühl der Gemeinschaft der weißen Raffe; ein Toren stehen unsere Schwestern zagend, scheu, zweifelnd, und Gefühl, das auch Gegner binden sollte, zumal ba fie nach ihren Er. ein Teil von ihnen mit bitterem Weh im Herzen. Ihr Leben flärungen nach Beendigung des Krieges in einem Bölkerbund zu- lang haben sie gebetet au Gößen auf goldenen Thronen und sammenzutreten gewillt find." fönnen nun nicht begreifen, daß das alles nur noch ein Trümmer­haufen ist. Sie hängen noch heute mit ihrem Wesen in einer Gesellschaftsordnung, die unser Todfeind war, die wir bekämpft und befiegt haben. Alle diese Frauen müssen erkennen lernen, baben, doch nur das Bert ihrer Gözen, das Werf deskapi. daß das namenlose Elend, welches wir über vier Jahre erduldet tali s mus gewesen ist. Die Bergangenheit ist tot und nie­mals darf sie auferstehen.

Der Termin für die Internierung der Armee adensen ist auf Bitte der deutschen   Waffenstillstands. tommiffion bis auf Mittwoch, 12 Uhr, verlängert worden. Die dentiche Waffenstillstandsfommission hat unter Be­zuanahme auf Vorgänge in Aachen  , wo ein belgischer Offizier jeden Telephonverkehr abgestellt und nur die Ver­bindungen mit Belgien   hat bestehen lassen, ersucht, daß die Betreffenden eine Verordnung erlassen möc ten, durch die der artige Beeinträchtigungen des deutschen   Verkehrswesens in Bukunft verhütet werden.

Die deutsche Waffenstilstandskommission hat gegen die Verwendung schwarzer Truvben zur Be­fetung deutscher Gebiete nachdrüdlich Einspruch erhoben. Schon jetzt haben eine Reihe von Vorfällen gezeigt, daß die Franzosen ihre schwarzen Truppen nicht feft in der Hand haben und namentlich Verbrechen gegen Frauen und Mädchen sich häufen.

Deutsche   Protestnote.

Berlin  , 3. Dezember. Durch Vermittlung der schweize­rischen Regierung ist den Vertretungen der Entente in Bern  folgende Brotestnote zugegangen:

2. wurde der deutschen   Waffenstilstandskommission in Spaa telegraphisch angezeigt, daß

bie Grenzen Elsaß Lothringens  

gegen Baden, die Pfalz   und Luxemburg   bis auf weiteres, vgrans. fichtlich für etwa zehn Tage, gesperrt würden. Dabei wird das Gebiet von Saarbrüden und Saarlouis   in die elfah- loth­ringische Grenze einbezogen. Es bedarf feines Beweises bafür, daß eine solche Maßnahme die Wirtschaft und den Berkehr ber bavon betroffenen benachbarten und eng verbundenen Gebiete auf das schwere schädigen muß.

Den deutschen   Delegierten ist vor der Unterzeichnung bes Waffenstillstandes bestimmt erklärt worden, daß der Wortlaut des Bertrages streng eingehalten und über seinen Inhalt in keinem Punkte hinausgegangen werden solle; insbesondere bedinge Artikel 5 teine Acnderung in der bestehenden Verwaltungsorgani­fation. Der Waffenstillstandsvertrag enthält kein Wort, das die franzöfifche Geeresleitung ermächtigen könnte, bie befesten deutschen  Gebiete gegeneinander abzusperren oder gar, wie bies durch die Ein­beziehung von Saarbrüden und Saarlouis   in bas abgesperrte elfab tothringische Gebiet geschehen ist ihre Grenzen willkürlich zu verändern.

1. Den der deutschen   Regierung vorliegenden Nachrichten zu folge, find vor einigen Tagen farbige fratnzösische Trup ben in die Pfalz   einmarschiert, dann aber wieder zurückgezogen worden, da sie vor dem im Waffenstillstandsvertrag festgesetten Ter. min cingetroffen waren. Es sollen aber auch jetzt noch an der Süd- wahrung einzulegen."

Truppenbewegungen Deutsch  - Oesterreichs  .

Wien  , 3. Dezember. Heute abend geht ein zweites Bolfswehrbataillon des Schüßenregiments Nr. 1 mit zahlreichen Maschinengewehren nach Znaim   ab und wird dort zur Wahrung der Interessen Deutschösterreichs dem Reichs­unterbefehlshaber zur Verfügung stehen.

Eine Rede Wilsons.

Sang, 3. Dezember. Hollandsch Nieuws- Bureau meldet aus Washington: Wilson hat in der gestrigen Sigung des Rongresses eine Rede gehalten, in der er erklärte, daß er die Bollendung des Friedensvertrages für das fommende Frühjahr vorausjebe. Weiter deutete er ein neues Brogramm an, das sich über 3 Jahre erstrect. Es wäre ein

Unter diesen Umständen sicht sich die deutsche Regierung ge zwungen, gegen die Anordnung des Marschalls Foch schärffte Ber­

Die Kosten der Besatzung.

General   Nudent hat der deutschen   Kommission eine Note überreicht, in der für die englischen Besayungstruppen für den ersten Monat 40 Millionen Mark gefordert werden, für die amerikanischen 54 Millionen. Die erste Rate von 10 Mil­lionen ist am 5. Dezember in Düren  , weitere 30 find am 12. Dezember in Köln   abzuliefern.

Forderungen über weitere Kosten der Befagung werden noch bekanntgegeben werden.

Die Prüfung der Archive. Onard und Kaufsty beauftragt.

richtet wurde, ist das Wert der Revolution erst begonnen. Wenn Damit, daß am 9, Nopember die Deutsche Republik er die Wahlen zur Stationalversammlung die Volksmehrheit für die sozialistische Regierung ergeben, dann ist ihr Bestand ge­sichert, aber vollendet ist sie erst, wenn unser gesamtes Wirt­schaftsleben sozialisiert ist, d. h. wenn die Produktionsmittel öffentliches Eigentum geworden sind und im Interesse der Gesamtheit arbeiten. Nur wenn das Werk so syste matisch vollendet wird, fönnen die Segnungen der sozialistischen  Republif in absehbarer Zeit für die gesamte Arbeiterschaft zur Tat werden.

Bis zu den Nationalratswahlen muß die sozialistische Re­gierung sich das Bertrauen der Bolfsmehrheit erwerben und feder einzelne muß helfen, daß es geschehen kann. Es darf kein Raum sein für persönliche Gehässigkeiten. Der Sache müssen wir dienen und Gerechtigkeit, nicht Stache soll in unserem neuen Staate wohnen. Gegenrevolutionäre Strömungen dürfen uns nicht beirren, von welcher Seite sie auch kommen mögen. Das gilt ganz besonders für uns Frauen. Wenn wir Sozialdemo tratinnen sind, dann wollen wir, daß der sozialistische Staat fich auf Demokratie aufbaut und nicht auf Diktatur.

Bon größter Wichtigkeit ist für die Arbeiterinnen der Aus.

bau der Sozialpolitik; in diefen Bielen   find wir Frauch uns immer einig gewefen. Es ist jetzt immer wieder und mittelversorgung für die Erhaltung der evolution ist. Ebenso mit Recht- betont worden, wie wichtig die geordnete Lebens­mit Redit­muß aber betont werden, daß Geld, allo Verdienst, notwendig ist, um die Lebensmittel erwerben zu fönnen. Deshalb mug Arbeits- und Verdienstlosigkeit möglichst ver­mieden werden. Und hier sollte die Regierung vor scharfen Maßnahmen nicht zurüdschreden, um das Privatfapital heran­zuziehen. Es ist schon verfügt, daß die Kriegsteilnehmer an die alten Arbeitspläge zurückommen. Das ist nur recht und billig. Aber recht und billig ist es auch, wenn den Frauen, die vier Jahre lang das Wirtschaftsleben aufrechterhalten haben, der Ver­dienst für die nächste Zeit belaffen wird, soweit fie gezwungen find, sich selbst und ihre Familien zu erhalten. Es gibt so viele Kriegerwihven, Frauen von Kriegsverlegten und junge Mäd­chen, die für fich selbst sorgen müssen, daß es unabsehbare Folgen wirtschaftlicher, politischer und fittlicher Art haben fönnte, wenn fie ohne ausreichenden Verdienst wären. Man soll sie alle nach wendigkeit mehr darstellt, die Kinder, der Haushalt brauchen ble Mutter, sie selbst baben es nötig, auszuspannen, aber es Nach den Daily- News" beabsichtigt die Koalitionsregierung, foll verfügt werden, daß ihnen solange wie möglich der Ar­das jetzt neu zu wählende Parlament noch nicht zusammenzuberufen, beitslohn weitergezahlt wird. Sierbei soll berücksichtigt werden, jonbern die Ginberufung bis nach dem Friedens- daß jede Frau auch im Haushalt noch volkswirtschaftlich nügliche tongres aufzuschieben.

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Duard ist zum Beigeord Unglück zu versuchen, das amerikanische   Programm nach einer neten im Reichsamt des Innern ernannt worden und hat gleich tünftigen Weltpolitik, die bis jetzt noch nicht feft- seitig den kommissarischen Auftrag erhalten, im Auswärtigen Amt  fteht, regeln zu wollen. Die demokratischen Anhänger jubelten gemeinsam mit Herrn Kautsky die Prüfung der Archive ogrzu­ihm laut zu, als er feine Absicht verkündete, zum Friedens- nehmen. fonferenz nach Europa   zu reifen, während die Republikaner   fich ruhig verhielten. Nach seiner Stede, die dreiviertel Stunden bauerte, verließ er ben Sigungsiaal unter lautem Jubel

der Demokraten.

Die neue Gegenregierung in Rußland  . Amsterdam  , 2. Dezember. Einem hiesigen Blatte zufolge Lielbet Times" aus Omst: Admiral Nolischat und der Minister rat erfannten in einer Proflamation alle russischen auslän. dischen Schuldverpflichtungen und alle inlandi. fen Anleihen mit Ausnahme der seit Oktober 1917 von ben Bolschewiti eingegangenen Verpflichtungen an.

Neues englisches Parlament- nach dem Sause schiden, wenn ihre Arbeit feine vollswirtschaftliche Not..

Frieden.

Edmund Rostand   gestorben.

Saag, 3. Dezember. Hollandsch Nieuwebüra meldet aus Baris: Die neue, mit Hilfe der Ententemächte gebildete Regierung Rußlands   lädt die ruffischen Einzelstaaten ein, die Bildung eines Der bekannte französische   Dichter und Dramafiler Edmond Rostand  föderativen Staatenbundes Großrußland in Siew au beraten ist gestorben.( Sein Schauspiel Cyrano de Bergerac  , das von Nur durch Ueberwindung des Bolschewismus tönne Rußland wieder Fulba   übersetzt wurde, hat ihm auch in Deutschland   einen bekannten Ramen verfchafft. Andere Stüde   brangen aber hier nicht durch.) sur politischen und wirtschaftlichen Blüte gebracht werden.

und wertvolle Arbeit verrichtet. Man soll diefe Frauen nicht auf eine unzureichende Arbeitslosenunterstübung verweisen, die dem Staat und den Gewerkschaften Geld fosten würde, die aber das Privatkapital direkt nicht berührt.

Würde die Frauenarbeit fo zurückgezogen, so würden ohne schlimme Reibungen wohl alle Kriegsteilnehmer wieder an die alten Arbeitspläte treten fönnen.

Ehrenamtliche Arbeit sollte nur da berrichtet und verwendet werden, wo sie durch bezahlte nicht ersetzt werden kann.

Dringend notwendig ist die Regelung des Wohnmesens nicht