Einzelbild herunterladen
 

Nr. 65 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Parteigenossen!

Beilage des Vorwärts

In letter Zeit wird eine stille, aber um so eifrigere Agitation für große Aktionen am 6. Februar betrieben, um gegen die Eröffnung der Nationalversammlung  , die auf Be schluß des Rätekongresses gewählt ist, zu demonstrieren. Wir empfehlen unseren Parteigenossen dringend, fich hiervon fern zu halten und nur an solchen Aktionen teilzunehmen, zu denen von der Parteileitung und den sozialdemokratischen Betriebs­bertranensleuten Groß- Berlins aufgefordert wird.

Der Bezirksvorstand und die sozialdemokratischen Betriebsvertrauensleute von Groß- Berlin. Franz Mehrings Begräbnis.

Gestern um die Mittagsstunde wurde an dem Sarge des im Restaurant Schloßpart" zu Steglitz   aufgebahrten Fran Mehring von den Kommunisten eine Trauerfeier abgehalten, die einen ernsten und würdigen Verlauf nahm. Trefflich ausgeführte flaffische Musik( Streichquartett und Geiang) bildeten den Rahmen der Feier, in der Dr. Meyer die Trauerrede bielt. Der Redner feierte den Verstorbenen als Bolitiker und als Mensch. Sein reiches Können und fein umfassendes. Bissen habe er sein Leben lang der Sache der Arbeiterschaft gewidmet, er fei ihr bester volemischer Schriftsteller und ihr einziger wirklicher Historiker gewesen. Er babe im Stillen gewirkt und war kein Volfstribun, wohl aber ein echter geistiger Führer, em Kämpfer der Feder, in dem das Proles tariat einen führenden Kopf verloren habe. Die Schughaft, in die die Stergen der alten Realtion ibn geschleppt haben, sei, da er als Greis die graufame Gefangenschaft nicht ertragen fonnte, die Uriache seines Todes geworden. Er als unermüdlichster Kämpfer gegen das elende preußische Gewaltsystem habe zwar die Genug­tuung noch erlebt, dieses stürzen zu sehen, sei aber doch noch dessen Dpfet geworden.

Der Leichenzug, an dem gegen taufend. Bersonen teilnahmen, Batte einen weiten Weg zum Friedhof zurückzulegen. Am offenen Grabe wurden not Ansprachen von Eberlein im Namen der Stommunistenpartei und Vogtherr für die U. S. P. gehalten. Tie Feier am offenen Grabe wurde durch Gefang eines Männer­chors eröffnet und befchloffen. Zahlreiche Kranzdeputationen legten mit furzen Ansprachen am Grabe ihre Kränze nieder.

Ter Hungerstreif" von Tegel  .

Die Rote Fahne" veröffentlicht in ihrer heutigen Nummer einen fenfationellen Artikel, der sich mit den in Tegel   internierten rebolutionären Proletariern, die in den Januarfämpfen gefangen genommen wurden, beschäftigt. Die Rote Fahne" behauptet, daß die Berpflegung im Gefängnis in Tegel   eine derartig schlechte sei, daß die Gefangenen langsam verhungern müßten, wenn ihnen nicht schleunigst Hilfe gebracht würde. Weitere Vorwürfe gegen die Gefängnisleitung gipfeln darin, daß die Heizung ungenügend, die Bekleidung, die die Etrafanstalt diesen Gefangenen zukommen ließe, jämmerlich sei. Die Gefangenen würden wie Zuchthäusler behan­belt, ein Sungerstreit stände bevor.

Auf eine Anfrage bei der Gefängnisdirektion in Tegel   wird mitgeteilt, daß alle diese Anklagen völlig aus der Luft gegriffen feien. In dem Gefängnis in Tegel   befinden sich etwa 170 bis 180 Epartalisten, die als Untersuchungsgefangene fich für ihr eigenes Geld mit richterlicher Genehmigung Lebensmittel kaufen können. Hiervon hat noch keiner der bort inhaftierten Spartatisten Ge­brauch gemacht Sie werden genau wie die übrigen Gefängnis­injassen berpflegt, erhalten sogar noch aus den Lebensmittel beständen des Gefängnisses einen Zuschuß. Als Untersuchungsgefan­gene haben sie ihre eigene Kleidung, nur die Wäsche wurde ihnen geliefert, da sie weitere eigene Wäsche nicht bei sich hatten. Die Seizung, es handelt sich um Zentralheizung, beträgt durchschnitt­lich 16 bis 17 Grad Wärme. Die den Spartafiften abgenommenen Gelder und Papiere sind bei der Gefängnistaffe deponiert, und

6]

Stine Menschenkind.

-

-

Von Martin Andersen   Nero  . Ein Fleden war die Kleine ja auch für die beiden Alten vielleicht alles in allem nur für fie. Sie hatten sich so biel Großes von dem Mädchen versprochen und da lag nun der ganze Staatein uneheliches Rind in der Wiege! Es wurde genug geftichelt auf fie bon den Frauen, die gelaufen famen, um zu Maren zu sagen: Na, wie gefällt dir das denn, auf deine alten Tage wieder was Kleines zu friegen?" und von den andern Fischern, wenn Sören Mann in den Hafen oder ins Wirtshaus fam. Die alten Kameraden machten in aller Gutmütigkeit ihre Anspielungen und fagten: Der fann's er hat noch die Kraft seiner Jugend! Sören muß e'ne Runde geben!"

fönnen die Untersuchungsgefangenen jederzeit mit richterlicher Ge­nehmigung darüber verfügen.

Nach diesen Ausführungen dürfte es also mit der Inszenierung eines Hungerstreits nach russischem Muster nichts werden.

Die Zusammensehung der Vollversammlung der Arbeiter- und Soldatenräte.

Es waren vertreten Neuföln( Einwohnerzahl 275 000) durch 102 Delegierte, Charlottenburg  ( 825 000) 40 Delegierte, Schöneberg  ( 175 000) 45 Delegierte, Wilmersdorf  ( 142 000) 45 Delegierfe, Zehlendorf  ( 20 000) 8 Delegierte, Adlershof  ( 13 000) 15 Delegierte, Treptow  ( 30 000) 5 Delegierte, Steglis( 75 000) 15. Delegierte uim Lankwiz( 11 000) 11 Delegierte, Tempelhof  ( 30 000) 26 Delegierte, Aus den fleinen Landorten sollten je ein Vertreter der 11. S. P. D. und S. P. D. an der Versammlung teilnehmen. Bei der fur fristigen Einberufung war es aber gar nicht möglich, alle diefe Drte des weit ausgedehnten Kreiies rechtzeitig zu benachrichtigen. Es wird gegen den Vollzugsrat wegen der Verteilung der Mandate fein Vorwurf erhoben. Aber eine derartia zusammenneieste Ver­iammlung fann natürlich niemals den Willen der Arbeiterschaft Groß- Berlins berkörpern.

Zentralstelle der Arbeiter und Soldatenräte, Kreis Teltow.

Anarchie. Ein Geschäftsmann kaufte in Jnsterburg 75 Auto­reifendeden. Laut ihm erteilter militärischer und soldatenrätlicher Bescheinigung waren diese Decken ordnungsmäßig auf einer Ber­steigerung erstanden worden. Er bewahrte die Decken im Keller des Hauses Raldreuthstr. 8 auf. Dort wurden sie, von vier Sol baten ohne schriftlichen Auftrag, ohne Bei ein eines Polizei. manns Heinrich vom Oberkommando beschlagnahmt, obwohl nur beamten und ohne Quittungserteilung im Auftrag des Haupt­das Reichsverwertungsamt zu solcher Beschlagnahme berechtigt ist. Von den gewaltsam weggeschleppten Deden find 10 Stück auf dem Transport spurlos verschwunden. Von der Einleitung einer Straf­untersuchung wegen Diebstahlberdachts ist nichts bekannt. In dieses anarchische Kapitel gehören übrigens auch die will­fürlichen militärischen Verhaftungsversuche, deren einer jüngst Echuldtranenden müßten endlich mal energisch zur Ordnung ge­wieder gegen den Hauptmann v. Beerfelde   verübt wurde. Die rufen werden.

Verband der Schutzhaftgefangenen. In der Mitgliederver­sammlung des Verbandes ehemaliger Schubhaftgefangener machte Gneralsekretär Branco bekannt, daß Staatsminister Dr. Preuß fich bereit erklärt hat, dem Nat ehemaliger Schuthaftgefangener Gelegenheit zu geben, zu dem Gesetz über die Entschädigung für Schutzhaft usw. vor der Verabschiedung dieses Gesezes Stellung zu nehmen.

ihre Stellung dazu mißbraucht haben, andere Menschen in Schub Serr Zefi Beb verlangte die Bestrafung aller Berjonen. die haft zu bringen. Die Ausführungen verschiedener Verbandsmit alieder verstärkten allgemein die Ueberzeugung, daß eine solche Bes strafung unbedingt notwendig ist und den Forderungen der Ge­rechtisfeit entspricht.( In einem Falle wurde ein Mann aus der Schußhaft entlaffen, nachdem sich die Schwefter des Gefangenen einem Affeffor Sch. hingegeben hatte!)

Herr Dr. Isaac beantragt, daß der Begriff Schubhaft" auch auf die Personen auszudehnen ist. die im Zuchthaus, Untersuchungs haft, rrenhaus ufto. cesessen haben, kurz die auf irgend eine Weise ihrer Freiheit beraubt waren.

Auf Anfrage erklärte der Vorfibende, Herr Klein, energifch, daß der Verband politisch neutral ist und fich für feine politische Bartei refonders insehen kann, da er ja die Interessen aller Schußhäftlinge bertreten will.

Mit großer Mehrheit wird der Vorschlag angenommen, die deutschen   Del pierten der sozialistischen   Konferenz in Bern   von der Gründung des Verbandes in Kenntnis zu jeben und sie zu bitten, dahin zu wirken, daß in den anderen Ländern ähnliche Bestrebun­gen angeregt werden.

Um die Allgemeinheit auf den Verband aufmerksam zu machen, foll am Sonntag, den 16 Februar, im großen Saale der Phil­Harmonie ein öffentlicher Vortrag veranstaltet werden.

Mittwoch, 5. Februar 1919

das feit der Evartakuswoche auf 1000 Mann mit einer M.- G.- Kom pagnie und einer Batterie angewachsen ist und heute abend zum Grenzschutz Ost abgeht.

Neuer Paßzwang für Ausländer wird durch eine im Inieraten teil enthaltene Bekanntmachung des Polizeipräsidenten eingeführt. Nach unierer Meinung sind die Deutschösterreicher, die zur Nationalversammlung wählen konnten, und deren Gesandter dem Staatenausschuß angehört, keine Ausländer mehr.

Schriften zur Gemeindepolitik. Im Verlage der Buchhand­I ung Borwärts Berlin   EW. 68, Lindenstr. 3, wird in den nächsten Tagen erscheinen:

fchen Regierung, nach welcher im Laufe des Monats Februar die 1. Gine Broschüre, enthaltend a) Die Verordnung der preußi Gemeindewahlen vorzunehmen sind, netst den Ausführungsbestim mungen; b) Das sozialdemokratische Kommunalprogramm für Preußen; c) Verzeichnis sozialistischer Schriften zur Gemeinde­politik.

2. Eine Agitationsbroschüre für die Wahlen zu den Gemeinde­vertretungen unter dem Titel: Die Sozialdemokratie in den Gemeinden.

3. Ein Verzeichnis sozialdemokratischer Schriften zur Gemeinde­politik, das auf Verlangen kostenfrei zugeschickt wird.

Flugpostbriefe Berlin- Weimar müssen auch die Aufschrift Durch Flugzeug" und die Adresse des Absenders tragen und fosten bis 20 Gramm 1 Mart, bis 250 Gramm 1,50 Mart. Annahme nur bei W. 8, Französische Straße, W. 9, Linkstraße, W. 66, Mauerstraße, W. 68, Lindenstraße und C. 2, Königstraße. Von hier gehen die Briefe in Kraftwagen nach Johannistal. Die awei Flugzeuge enttrideln 125 Kilometer Stundengeschwindigkeit. Die Dauer der Beförderung in der Luft wird etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen. Rechnet man dazu die Eilbotenbestellung, fo Ein gewöhnlicher beträgt die gesamte Beit nur vier Stunden. Brief zwischen Berlin   und Weimar   gebraucht jetzt beinahe

24 Stunden.

Die Untersuchung wegen der Faltenbagener Wordtaten ist durch die Festnahme des Maschinenschlossers Mond und seiner Geliebten wieder aufgenommen worden.

Reinickendorf  . Gemeindevertretung. Bürgermeister Wille hat seine Pensionierung beantrant, fie wird genehmigt. Der Schöffe Dr. Kühnemann hat sein Amt niedergelegt. Der alten Ge­meindevertretung fang der Fabrikbefiber Beder ihr Schmann lied. Der Abschied von der alten Privilegienwirtschaft fällt ihm zu schmer. Gegen die Ausschreibuna der Neumahlen erhebt er Fro teit. Dak felbst Minderjährige über das Vermögen ihrer Mit­bürger entscheiden und feine der bisberinen Vorrechte besonders der Porn. Genoffe Schönberg gab ihm die zeit- und zwedent­auf den Besik berründeten, bestehen bleiben sollen, erregt frinen sprechende Antwort. die in der Soffnung ausflann. daß der Demo­fratisierung der Gemeinde- die der Kreis- und Brovinzialberwal­tungen sowie die der Regierungspräsidien recht bald folaen werde. Die Gemeindevertretung beschloß sodann die Erhöhung ihrer Mit­aliederzahl von 24 auf 36. Dem-beiterrat werden Mittel zur Entschädigung weiterer feiner Mit der bewillist, die er in ein­zelne Berwaltungsweige entfandt hatte. Bugestimmt wurde ben Brejetten zum Ausbau der Sumboldtitraße, des Blakes an der Senensfirche. zur Erweiterung des Industrienlifes im weftlichen Ortsteil und der von der Gemeinde auszuführenden Kleinhaus­siedelung in der Sumboldtftrake, ebenso bem afferli ferungsver tra mit Wittenau  , mit der Mahabe, daß die Mafferlieferung am 1. April einzustellen ist. falls fich die Gemeinde Wittenau   bis dahin nicht bereit erklärt, den feit lännerem ahnelaufenen Vertrag zu den reuen Bedingungen au berländern. Befchloffen marden end­lich die Neur relung der Lehrernehälter an der Fortbildungsschule und die Einführung des Fortbildungsschulzwanges für Mädchen ab 1. April. Die Uebernahme der Shpothekenbürgschaft für die Luisen= hof- Kleinhäuser wurde abgelehnt.

der Verein Arbeiter- Jugend Grok- Berlin bei Euch gründen Grün­-An die Jugend von Reinickendorf  - Oft. Eine Abteilung will bungsversammlung morgen, Donnerstag, 8 1hr, im Bürgerheim, Residenz, Ede Hoppestraße. Gorgt für rege Beteiligung!

Charlottenburger Gewerkschaftskommiffion. Diejenigen Gewerk. fchaften, die bis jetzt noch nicht ihre Delegierten aur Gewe fichaftstommiffion neu gewählt haben, werden ersucht das Verläumte lobald wie möglich Lichtenberg  . Die Stadtverordnetenversammlung erledigte die nachzubolen und die Gewählten dem Obmann der Kommission. Senoffen Vorlage betreffend Wohlen   der Deputationen und Kommiffionen Dito lemmina. Bestalozziftr. 13, mitzuteilen. Ebenso ist Mitteilung zu dadurch, daß sämtliche Körperschaften bis auf weiteres in ihrer bis. beren bon der neuen Zusammensetzung der Bezirksleiter bezw. Borſtände herigen Zusammenfebung beitehen bleiben Eine andere Vorlage, der einzelnen Gewerkschaften. in der die Anstellungsverhältnisse der Hilfskräfte geregelt werden Der Ausschuß der Charlottenburger   Gewerkschaftsfommission. follen, gab Anlaß zu längeren Auseinanderseßungen. Insbesondere Ein Soldatenumzug mit Mufit erregte am Dienstag viel Auf wurden eine Anzahl Wünsche bezüglich Weberstunden. Nichtrech­sehen in der Innenstadt. Es war das Freiwilligenkorps Brüssow  , I nung des Krankengeldes, ber Gewährung von Ferien usw. geäußert.

Sie hatte acht hintereinander an der Brust gehabt; und| brennen zu lassen, um hinter dem Rinde herzustürzen. Maren so lange das auch schon her war, jezt tauchte es in Sinn und war in ihrem Hause sehr ehrgeizig, und manchmal fiel die Erinnerung wieder auf. Sie erinnerte sich zu gut an alles, Wahl schwer. Die Kleine mußte denn in Gottes Namen ihre wie schön das gewesen war, wenn das Aleine dalag und Beule hinnehmen. Stine ließ es fich nicht anfechten und konnte froh sein, mit der Brustwarze spielte, wie das Näßchen mit einer Maus spielt, sich mit ihr um die Nase figelte, tat, als ob fie ber- daß fie bei den Großeltern war. Sie war ein neugieriges schwände und sich plöglich mit atemlosem fer darauf Märrchen und mußte an allem herumbasteln; oft war es ein M stürzte und in sich hineingludste mit Augen, die immer Gotteswunder, daß kein Unglüd geschah geschid hatte trunfner wurden von Schlaf und Süße. Bis es dann mit sie hundertmal am Tage, unbedacht und unüberlegt, wie sie einmal hintenüber fant, während die fleinen Glieder schlaff war. Sie stürmte gerade drauf los; war etwas da, worauf wurden, und schlieffatt und müde. So hatte nichts sie in fie treten fonnte, so war's ein Glüd, sonst fiel sie hin. Thr ihrem ganzen langen Leben beglückt, das fand sie jetzt auch fleiner Kopf war voller Beulen und Schrammen; sich in acht nicht der Tanz der jungen Nächte und das Schwärmen mit nehmen lernte sie nicht trop all den Büffen, die sie abbekam. - wie dies: einem Es fehlte bloß, daß sie obendrein Schläge bekommen sollte! der übrigen Jugend aus der Gegend fleinen hilflosen Wesen Wärme, Sättigung und den füßen Wenn es richtig weh tat, mußte Großvater darauf puften, Schlaf zu geben. Noch konnte sie das eigentümliche Saugen oder Großmutter drückte die falte linge des Brotmessers Aber das mußte hingenommen werden und war ja zu im Rüden spüren, wenn die Kleinen ihr alle Milch weg- gegen die Beule. Dann verging es wieder. ertragen. Und das Kleine war wenn man erst die alte getrunken hatten, und wenn es dann plößlich wieder in ihr Geichidlichkeit wiedererlangt hatte ein Fleines Geschöpf, aus berborgenen Quellen nach den Brüsten strömte. Es faß das an so viel der Vergangenheit Angehörendes erinnerte. noch als Gefühl guter Schwere in den Händen, wie sie von Es war wirklich, als ob man selber dieses Kind bekommen ihrer M Ich schwollen und wuchsen; und Maren wünschte hätte es brachte Jugend ins Haus. brennend, daß sie noch jung wäre, das Hemd zurückstreifen und das Kleine anlegen könnte.

-

-

-

Rein unmöglich war's, so ein kleines hilfloses Geschöpf nicht lieb zu haben!

4.

Stines erste Schritte.

,, E3 vergeht wieder," fagte sie und lächelte Großmutter zu; die Tränen hingen ihr noch in den langen Wimpern, und die Wangen waren nach und nach ganz rauh von den Tränen geworden. " Ja, gewiß," erwiderte Maren. Aber närrchen muß acyt geben."

Sie begriff ihre Tochter ganz und gar nicht. Sörine Das war ihr Name in jenen Tagen, und eine richtige tam felten nach Hause und am liebsten gegen Abend, wenn fleine Närrin war fie, bierschrötig und spaßig. Man fonnte niemand es sah; aus dem Ninde schien sie sich nicht das ge- nicht böse auf sie werden, obwohl sie es zuweilen den beiden Es ist oft wunderlich damit, der eine muß dem Kinde ringite zu machen. Sie war fräftig und rank geworden, glich Alten bunt genug trieb. Es wollte gar nicht in ihren kleinen den Schoß geben, der andere das Herz. Leicht war es nicht gar nicht mehr der sommersprossigen, schmächtigen Dirne, die Schädel hineingehen, daß es etwas gab, was man nicht durfte; den Schoß geben, der andere das Herz. Leicht war es nicht nichts bertragen konnte. Ihr Blut war gereift und ihr Wesen sobald ihr irgend etwas einfiel, waren die Händchen sofort für die alte Maren, wieder Mutter sein zu sollen, um so mehr, da die Gesinnung die rechte war. Das Mädchen selber sicher geworden; aber es war ja nicht das erstemal, daß eine da." Sie hat keine Ueberlegung," sagte Sören bedeutungs­fie ist ein Frauenzimmer. Möcht wissen, ob ein boll fränkelnde Frau dadurch, daß sie ein Kind bekam, verwandelt, war über alle Berge- drüben in einem andern Kirchspiel sozusagen von der Verzauberung befreit wurde. Alaps auf die Finger nicht doch--" diente sie; und hier lag das Kleine und schrie. Aber Maren überhörte das, zog die Kleine an sich und Maren sorgte für das Kind, so gut fie fonnte, verschaffte Stine selbst schen die Mutterzärtlichkeit nicht zu ent- erklärte wohl zum hundertstenmal, das dürfe Närrchen nicht ihm gute Milch und kfaute gute Bulpe zurecht aus Butterbrot behren, sie wuchs gut heran troß der künstlichen Ernährung tun. Und eines Tages blieb es trotzdem haften. Stine mit Buder drauf; richtige Brustnahrung aber fonnte sie ihm und wurde bald fo groß, daß sie die Holzschuhe an ihren machte wie gewöhnlich irgend etwas verfehrtes, ohne es sich ja nicht geben. Oft, wenn das Kleine auf ihrem Arm saß, fleinen Füßen behalten und an der Hand des alten Sören in anfechten zu lassen, wie immer. Als sie aber fertig war, fam es bor  , daß es mit seinem Saugmund über ihren welken die Dünen gehen konnte. Und da war sie gut aufgehoben. re'chte sie den beiden Alten ihr spipes Mündchen hin. Süß Hals h'n suchte, sein Händchen hinter den Brustsoum steckte mich also und bitt um Berzeihung," sagte sie. Man konnte und sie so sonderbar eindringlich ansah. Sieh mal, wie der ihr nicht widerstehen. Trieb in ihr stedt," sagte Sören. Die Natur ist doch groß artig!" Maren aber begann zu weinen, so alt und ver­nünftig fie mar.

Sonst sah es manchmal schlimm genug aus. Denn Maren hatte ja ihre Arbeit, die unter keinen Umständen ver­nachlässigt werden durfte, und das Kleine war überall. Es ,, Vielleicht wirst du nun zugeben, daß sie recht gut den war nicht so einfach, alles hinzuwerfen, was man in den Unterschied zwischen recht und verfehrt lernci kann?" sagte Sänden hatte die Milch überkochen und die Grüße an- Maren. ( Forts. folgt.)

-