Einzelbild herunterladen
 

Nr. 71 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Beilage des Vorwärts

Nur keine sozialistische Gemeindeverwaltung ist die Parole der Unabhängigen, die durch die Ablehnung der von den Sozialdemokraten angebotenen Liftenverbindung den Bürgerlichen Mandate zuschanzen. Wer also eine sozialistische Gemeindeverwaltung will, muß doppelt eifrig für die S. P. D. Listen arbeiten!

Ein netter ,, Arbeiterrat" ist den Neuköllnern beschert. Ein Arbeiter, der am 6. Januar auf dem Wilhelmplaz durch eine Hand granate erheblich verlegt wurde, als er mit anderen den Amissiz der Reichsregierung und damit die Geschäftsführung des deutschen Boltes gegen gewaltfame Störung schüßte, fragte beim A. und S.- Rat, von dem er wohl dachte, er sei für alle Arbeiter da, wo er einen Zuschuß zu dem geringen Krankengeid und der nicht nennens werten Verbandsunterstützung erhalten tönne. Antwort:" Du Bruder, warst wohl bei den Mehrheitssozialisten, bait dich von der Siegierung bewaffnen lassen und auf uns geschossen. Geh' nur dorthin!" Der Arbeiter" rat sollte sich wahrheitsgetreuer Sparta  fiftenrat nennen.

"

Der Reklameflug.

Gewaltiges haben die Flieger im Kriege geleistet, ungeheure Leiftungen bollbracht und so viele von ihnen sind aus dem Lust tampf nicht lebend wiedergelehrt.

Man spricht nicht mehr davon.

Daß aber ein Berliner   Sensationsblatt im Flugzeug die Abenteuer der Strede Berlin  - Weimar   fiegreich überwindet, dafür reichen faum fünf Spalten, um alles zu beschreiben, haar klein und in einer der Sache würdigen Sprache.

ordentlich mit Sand, Sägespänen oder der kostenlosen und überall erhältlichen Asche geftrcut werden. Täglich ereignen sich infolge dieser Gewissenlosigkeit schwere Unfälle. Magistrat und Polizei scheinen sich darum wenig zu fümmern.

Sonnabend, 8. Februar 1919

Spandau  . Wer auf Feid 193 der Lebensmittelfarte Fleisch, bezw. Bursilonserven noch nicht erbalten bat, tann solche vom 11. d. M. ab in den hiesigen Schlächterläden kaufen. Der Preis beträgt für eine Biunddose Rind und Kalbfleisch 3,50 M., Schweinefleisch 4,50 M., Wurstkonserven 3,25 M. Dosenverschluß aus Schwarzblech hat nur begrenzte Haltbarteit. Baltiger Berbau angezeigt. Schweinefleischtonserven nur in ganz ge­ringen Mengen vorhanden.

Mit Ablauf des 13. d. m. verliert Feld 193 feine Gültigkeit. Ab beute erstillaifige ausgelesene Zwiebeln im Langanteichen Schuppen, Baldſtr: 4, sind mitzubringen. zentnerweise an jedermann. Preis pro Bentnerr 22 M., Säde und dergl.

Listenverbindung in Adlershof  .

Gegen Unterstübungsschwindel. Erlangung von Erwerbslosen unterstübung durch unwahre Angaben oder Verschweigen von Tat­fachen wird strafrechtlich verfolgt und schließt fernere Unterstützung durch unlautere Machenschaften. Die Nachprüfung der Anträge aus, ebenso die Bereitelung der Kontrolle beim Arbeitsnachweis auf Richtigkeit besorgt das Polizeircbier. Etraßenhändler, Haufie­rer und Drehorgelspieler erhalten grundsäßlich feine Ewerba losenunterstügung. Ausbeuter der Erwerbslosenfürsorge wer­ben mit aller Schärfe von der Ueberwachungsabteilung der Zentrale Wahlvereins referierte Genosse 3 abel. Bei der Besprechung über In der letzten Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen der Erwerbslosenfürsorge, Kaiser- Wilhelm- Straße 45, berfolgt. die bevorstehenden Gemeindewahlen wurde berichtet, daß vom ört Alle Einwohner und Arbeitslose, die durch solche Mißbräuche am meisten jelber geschädigt werden, lichen Wahlverein der US. P. D. die Anregung ausgegangen fei, werden aufgefordert, bei der Ermittlung der bei den Gemeindewahlen mit verbundenen Liſten vorzugeben. Diese artiger Machenschaften zu helfen. Der Name des An- nregung wurde von mehreren Rednern lebhaft begrüßt. Es wurde zeigenden wird unter allen Umständen geheim gehalten. Daher gegen nur 3 Stimmen dem Antrage zugestimmt. müssen Anzeigen ohne Namensnennung unberücksichtigt bleiben. Zur Beachtung!

Da ffir die Libauer Straße und die Häuser Revaler Straße 1 bis 16 und 99-102 und Stepernifusstraße zurzeit eine Austrägerin für den Vorwärts" fehlt, bitten wir unsere werten Abonnenten, von Sonnabend, den 8. Februar an, für die kurze Zeit, bis wir dort wieder eine Votenfrau baben, die Zeitung bei Barby  , Buch­handlung, Libauer Sir. 8, abholen zu wollen.

Hauptexpedition des Vorwärts".

Pahawang und Einreifeerlaubnis sind für die Kreise Stras, burg  , Briesen  , Thorn und teilweise Graudenz   eingeführt. Bugunsten der Freiwilligen ruppen findet im Marmoriaal" des Zoologischen Gartens ein 23 obltätigteitsfest statt. Ihre Mit wirtung baben hervorragende Künstler zugelagt. Den Vorträgen schließt - Näheres ist aus den Inseratenteilen au criehen.

Was sind sie alle, die von Wright bis Immelmann, gegen den fich ein geselliges Beisammen an. B. 8 Flug nach Weimar  !

Zurückgehaltenes Heeresgut beschlagnahmt.

Der. und S. Rat Mariendorf  , der schon legthin im Seebad Mariendorf" große Mengen von aus den Lazarettbeständen enteigneter" Lebensmittel beiciagnahmt hatte, fann wieder über einen guten Fang berichten. Im Gaswerf waren bis vor kurzem 300 Rufien und Franzoien beschäftigt. Soweit für deie noch Lebensmittel übrig blieben, mugten sie natürlich der Heeres. verwaltung zurückgegeben werden. Das icheint aber nicht gefchehen zu iein denn bei rem tantinenverwalter beichlagnahmte der und S.- Rat to sende Kleinigkeiten:

Birla 180 8r. Startoffein( lofe). 35 Str. Rohlrüben, 4, 3tr. Mais grieg. 98 kg hfe, 576 kg Graupen, ca. 30 8tr. Eaiz. 40 kg Graupen, 115 kg 100. Eaubobnen, 148 kg Mudcin, 200 kg Erbien( gelbe) 2 kg gricälle Erbien, 102, kg Grüße 68 kg Weigengrüße, 17 kg Weigenmebt, 225 kg Roggenmeal 17%, kg Buchweizenmehi, 125 kg Startoffelmehl, 250 kg imeb., 25 kg befte erfte, 100 kg angebl Saattoggen, 2 kg Staiao, 164 kg Kaffee- Grjat, 1 Gimer( 12%, kg nbalt) Marmelade 147 kg Ma melate, 7 Fak( zirta 9 8tr) Marmelade, 196 kg Mar. garine, 25 kg Talg. 248 Dofen a 1 kg 3risch Stew( fertiges Gemüse und Fleise). 220 Tssen a 1 kg Rotfohl, 240 Dosen a 1 kg Bein tobi, 47 Riflen a 50 kg Gemischtes emüse( pargel, Karotten, junge Erbien, Epelekohlrüber usw.), 76 Doien Rindfleisch a 1 kg, 120 Dolen angebl. Efilze, 2 Stiften an 50 kg Seelads, 5 Tonnen eringe ( girfa 15 311), 9 Riften a 60 kg Burst( angeblich Bierde Tauer vurit), 42%, kg Wurk, 3 Tifiter de zinta 15 Prund) 27 Büchsen a 2 kg Starotten, 15 Buchfen jurge Gibien. 275 kg Maisicimmehl, 31 kg Bohnen mebl, 11 Ead a 25 kg Dörrgemüse. Außerdem wurde ein Bosten Käse verdorben vorgefunden. Chne Erlaubnis feine Reise!

Das Kriegsbeschädigten und Blindenkonzert in den Bracht. falen des Weitens" mug vom 10. Februar auf den 17. Februar verschoben werden. Starten behalten Gültigkeit.

Tas Landes- Schüßen- korps bittet uns, die Ladenbefizer um Aus­hängung der Werbeplafate dieses Truppenförpers zu ersuchen. Theater in den Sophiensälen. 13. M., abends 7%, Uar, gela igt durch von der Front beimgelebrten Kommenden Donnerstag, den Sauspieler halbes riebesdrama Jugend" zur Aufführung. In der gleichen Boche neranstaltet die Genoffenichait Deutscher   Bühnenangehöriger weitere Boltsoorftellungen bei kleinen Breisen in Bots da mansionci( Dienstag und Freitag Beibeteufel"). in Bantow. Linders Konzerthaus( twoch: Ribale und Lebe") und in Lichter elde Dft, Hennings Edle( Donnerstag:" Zwei Wappen").

.

deflion Vorwärts" 108,50 M., Perional der Truderei Expedition des Für die Opfer des Borwärts- fampies gingen bei uns ein: Re­tatabend Mamaroli 5 W., N. Boffelmann, Berlin   20 M., Maschinenmstr.. Vorwärts" 10 M., E., Reiridendori 5 M., R Bich eichang, Wiebuhr 5 M., Rotationsjaal Borwärts" 30 M.

Berliner   Lebensmittel.

Jm weiteren Verlauf der Versammlung wurde nach eingehender Besprechung einstimmig folgender Erklärung zugestimmt: Die Wahl­bereine der 1. S. P. D. und der S. B. D. begrüßen und billigen die von den Tegler Genossen in der Berliner   Parteipresie niedergelegten vielfach in der Parteiöffentlichkeit befundeten Auffaffung der Ansicht, grundfäßlichen Einigungsvorschläge. Sie sind, im Gegensatz zu der daß das Problem der Einigung nur sehr ichwer von den Bartet tagen gelöst werden kann, da auf diesen Tagungen die Führer, weiche beute noch zum großen Teil einer Einigung widerstreben, durch ihren Einfluß das ausichlaggebende Element bilden.

Die unterzeichneten Organisationen erachten es für unbedingt notwendig, daß von unten herauf der Weg zum Zusammenschluß angebahnt und durchgeführt werden muß.

ber

Aus diesem Grunde erscheint auch die organisatorische Sece der Sache für die wichtigste. Ist erst der Zusammenschluß unter Umständen über den Kopf der Zentralinitanzen hinweg er­folgen müßte erfolgt, so werden auch, dessen sind wir sicher. Die Richtlinien für eine gemeinsame prinzipielle sozialistische Politik gefunden werden.

-

Bernauer Militarismus.

Der Bürgermeister und der Arbeiter und Soldatenrat hatten vor zirka 14 Tagen den Kommandeur des hier einquartierten 1. Garde- Reserve- Regiments, einem Major v. Brederlow, ersucht, gebäudes, das als Quartier dient, zu jorgen. Echon seit vor Weih­für Wiederherstellung des schändlich hergerichteten Volksschul nachten ist die Schule geschlossen und ein Ende der Ein­quartierung noch gar nicht abzusehen. Seit etlichen Tagen inden jeden Abend Schießereien in den Straßen statt, so daß da durch die Ruhe und Sicherheit in hohem Maße gefährdet ist. Trop Polizeistunde und Gastnappheit finden fast jeden Tag sogenannte Soldaten und Abschieds bälle statt, welche bis gegen Morgen fein Gas verbrauchen und die Straßen waren nicht beleuchtet. Das währen. Dabei durften im Dezember die Privathaushalte überhaupt Deshalb sperrte die Behörde die Gasleitung nach dem Schul­Militär fümmert sich aber nicht im geringsten um die Kohlennot. hause, zumal das Regiment über genügend Lampen und Brennstoff verfügte. Darüber große Erregung unter den Mannschaften. Der Gasanstaltsdirektor wurde bestürmt, für Beleuchtung Sorge zu tra Die Vollmilchlarten für März werden in den nächsten Tagen gen, widrigenfalls sie sich auf andere Weise Gas beschaffen ausgegeben und zwar in Berlin   für Kinder im ersten und zweiten Lebens. würden. Um einen Konflikt zu vermeiden, wurde auf zwei Tage jabre tommenden Montag un Dienstag, im dritten und vierten Lebens- Gas versprochen. Als diese um waren, befepten die Soldaten jabre itn och und Donnerstag, im 5. und 6. Lebensjahre Freitag und mit einem Maschinengewehr und bis an die Zähne bewaffnet, bas Sonnaben q. doch find den Haushaltungen, denen Kaiten für ver Rathaus. Ter Bürgermeister mußte ihnen ausnahmsweise für schiedene Altersfujen zufteben, sämtliche Milchfarten an einem Tage aus. zutärdigen. Die Inhaber der Vol milefanten haben die Märstatten bis den einen Abend noch Gas versprechen und nun zogen sie mit einem zum 20. Februar d. 3. einschleplich dem Kleinhändler vorzulegen. Leutnant zum Soldatenrat und verlangten von dem einen Raieverteilung. Bis Dienstag, den 11., wird in den Bezirfen der anwesenden Mitglied sofortigen schriftlichen Rücktritt und Abel 156., 157., 185. und 215. Brottommiffion und bis Mittwoch in den Bereise von Bernau  ! In Anbetracht der drohenden Haltung der Von Montag ab werden in Groß Berl n Fabrfarten des airten der 140.. 141., 142., 144, 148., 150., 154., 158., 186., 199. und 233. Coldaten erklärte sich der Genosse dazu bereit, hat aber sofort beim Fernverlebis( auch Monatsfaiten für Ferngline) nur gegen Fabri- Biotlommission. Generalfommando Beschwerde erhoben. Tann ging es zu einem Berechtigungsscheine ausgegeben. Diete werden ausgestelli Arbeiterratsmitglied, einem siebzigjährigen Genossen der S. P. D., von der Reiseprüfungsstelle im Reiiebureau Potsdamer von dem verlangt wurde, daß der Arbeiterrat sofort zusammentrete; Babnbof an Wochentagen von 8 br bormittags bis 10 11hr Mariendorf   Südende. Kunstbonig für Nachzigler fann noch was jedoch abgelehnt wurde. abends, an Sonn- und Feittagen von 9 Uhr vomitags bis 1 Uhr bis 11. b.. in den beiden Gemeindeläden bezogen werden. Mit diesem unglaublichen Terror einer Anzahl junger Leute, nachmittags. ferner von den Polizeibebörden sowie von den beringe merden auf Mariendorfer Lebensmittellarte in folgenden Gedenen man die Waffen doch nur zum Schuß der Freiheit der Handels-, Landwirtschaftss und Handwerkskammern. Die Ichäften abgegeben: 1 3601-15 200 Stonium; 16801-18400 bei Büdert; Bürger anvertraut hat, muß schleunigst aufgeräumt werden. Notwendigkeit der Reisen wird im allgemeinen anerkannt bei 15201-16800 bei Schwarzbach; 18401-20000 im Gemeindeladen, Chauffee­Reisen tm öffentlichen Jntereffe, insbesondere im Interesse ftrage 283; 3201-4500 im Gemeinbeladen in Endende. Auf jede Starte entiärt, Bid. Heringe( 63 Bi.). Ausgabe erfolgt bis 15. februar. der Voltsernäbiung, bei berurlichen Reifen. bet Todesfällen oder Meinickendorf. Auf Februar Abschnitz der Kinderfarte A 1 Bfd. fweren Erfrantungen der nächsten Angehörigen. Gerstenmehl, auf schnitt 10 A 2 Pakete Keis. Auf Februr Abichnitt der Minderkarte B 4. Bid. Gerftenmchi, auf Abichnitt 10 B 1 Baket Milch­füß veise. auf den Februar Abschnitt der Stinderfarte C und D je awet Batete Milchfaniscile.

Verbrecherische Nachlässigkeit ist es, wenn die dafür Verant wortlichen jetzt nicht dafür sorgen, daß die spiegelglatten Gehwege

9]

Stine Menschenfind.

Bon Martin Andersen Nero.

Groß- Berliner   Lebensmittel.

S

-

15

Salz.

Friedrichsfelde  . Die Gemeindevertretung hat in der geftrigen Sigung beschlossen, die Zahl der Gemeindevertreter von 18 auf 24 und die Zahl der Echöffen von 6 auf 8 zu erhöhen.

Mariendorf  - Südende. Echöffe Dr. Ma a ß hat infolge Verzug nach Hamborn   sein Amt niedergelegt. Zum Reftor für die 2. Ge­

nie so weit gekommen, sich flarzumachen, wie der gute Gott  | nach aus ihm heraus, daß es gekommen war, als er den eigentlich aussah. Ein kleines Kind beschämte ihn genau Tüderpflod aus der Erde ziehen wollte. Der saß sonst ziem­so, wie es in der Bibel der Fall war.

-

Der liebe Gott?" fagte Sören und dehnte das Wort fehr, um nach Auswegen zu suchen ja, fich mal, er hat beide Sände voll zu tun, das hat er. Und doch fann es uns manchmal scheinen, als hätte er mehr übernommen, als er bewältigen fann.- Sieb so ficht er aus!"

Da war Stine zufrieden.

So blieb Sören den einen wie den anderen Tag zu Hause; Maren sagte, er fei frank. Und als eine Beitlang auf diese Weise vergangen war, befamen die Gefährten die Sache fatt und nötigten ihn, seinen Anteil am Boot und an den Gerätschaften zu verkaufen. Nun war er ja gezwungen, zu Anfangs sprach meistens Sören, und das Kind hörte zu. Sause zu bleiben; er fnurrte und schalt darüber und fand sich Aber bald führte sie das Wort, und der Alte war der be­doch recht gut darein. Er machte sich um die Hütte her zu wundernde Zuhörer. Alles, was das Mädel sagte, war ein­tun, flidte Delzeug, beschlug Holzschuhstiefel für die Fisher fach wunderbar, alles war wert, wiederholt zu werden, wenn und wurde wieder ganz übermütig. Maren merkte die Belle: man's nur hätte behalten fönnen. Sören erinnerte sich an rung daran, daß er wieder anfing, fie in aller Gutmütigkeit ein gut Teil, ärgerte sich aber nicht wenig, wenn ihm etwas aufzuziehen.

Am wohlsten war ihm, wenn er, Stine an der Hand, in den Dünen herumging und nach den Schafen sah. Sören fonnte die Kleine folecht entbehren; hatte er sie nicht an der Hand, so war ihm zumut wie einem Krüppel, dem man den

entfiel.

lich lose, aber heute rührte er sich nicht; es war, als hielte ihn jemand da unten in der Erde fest. Da legte Sören den Strid über den Rücken und stemmte sich aus Leibeskräften dagegen, und das da unten mußte nachgeben; aber da war es, als ob etwas in ihm geriprang. Es wurde ihm schwarz vor den Augen, und in die Erde fam ein großes schwarzes Loch. Maren starrte ihn entfest an. ,, War es vieredig?" Sören meinte, es sei wohl viereckig gewesen. ,, Und das Mädel?" fragte Maren plötzlich. Ja, fie war Sören aus den Augen gekommen, als et ohnmächtig wurde.

fragte fie.

Maren lief auf die Düne hinaus, mit starren Augen. Nein, so ein Kind war noch nie da," sagte Sören zu Da draußen saß Stine mitten in einem Stiefmütterchenblod, Maren, wenn er mit Stine vom Spaziergang zurüdtam. und ein Loch in der Erde fonnte Maren glüdlicherweise nirgendwo wahrnehmen. Die Schafe gingen frei umher, und " Das ist denn doch was ganz anderes als die eigenen Mädels." der Tüderpflock steckte noch in der Erde; aber das alte, moriche Stab weggenommen hat. War er denn nicht der, den sie, Du sollst sehen, es liegt doch daran, daß sie von einem Seil war unter Sörens Hände gerissen. Da war er wohl drei Wochen alt, mit ihrem ersten Lächeln erforen hatte! Und Hüfnersjohn stammt," erwiderte Maren, die nie die größte hintenübergestürzt, hinfällig, wie er war, und war aufge­als sie vier, fünf Monate alt war, ließ sie den Lutschbeutel Niederlage ihres Lebens verwinden fonnte und sie immer schlagen. Maren fnüpfte den Strid wieder zusammen und fahren und wandte den Kopf, wenn sie seine stolpernden noch ein wenig wieder gutmachen wollte. ging auf die Kleine zu. Komm, Stinchen," sagte sie,..nun Schritte hörte. Aber da lachte Sören fein altes ungläubiges Lachen und müssen wir hinein und Großvater eine Tasse guten Kaffee Du hast es leicht," sagte Maren, halb verdrießlich), mit fagte: Du bist und bleibst doch ein Plappermaul, Maren." machen." Auf einmal stuzte sie. War das nicht ein Kreuz, Dir spielt sie bloß. Unsereins muß ihr Nasses und Trockenes das das Kind aus Sandhaargras geflochten und mitten in besorgen; das macht lange nicht so viel Vergnügen." In dem Blumenbüschel aufgestellt hatte? Stumm nahm Maren ihrem Herzen aber gönnte sie ihm den ersten Platz bei der das Kind bei der Hand und ging hinein. Nun wußte sie das, Aleinen; war er doch der Mann für das Ganze, und er was sie mußte. brauchte ein wenig Sonnenschein.

" 1

-

6.

Sören Manns Tod.

Eines Tages fam Sören Mann über die Schwelle ge­Sören blieb im Bett. Es war fein nachweisbarer Es gab auch niemanden, der Stine so gut verstand wie frochen, foguiagen auf allen vieren. Er stapelte sich drinnen Schaden an seinem Körper, aber er äußerte teine Lust auf­der Großvater. Die be den fonnten stundenlang umhergehen am Stachelofen auf die Füße, stand da und klammerte sich zustehen. Er schlief fast gar nicht, tastete nur fortwährend ime plaubern. ie Sprachen von den Schafen, den Schiffen mit beiden Sänden an die blanke Kugel, schwankte hin und an der Bettquaste herum und starrie geradeaus. und Bäumen, die Stine nicht leiden konnte, weil sie ind her und stöhnte jämmerlich. Maren fem aus der Küche Ab und zu stöhnte er, und dann war Maren sofort bei machten. Sören erklärte ihr, daß der liebe Gott den Wind berein, als er gerade im Begriff war umzufallen; fie 30g ihm und fragte. Wenn Du nur Bescheid geben könntest, machte damit die Fischer sich beim Audern nicht so anzu- ihn schnell aus und brachte ihn zu Bett. was Dir fehlt?" sagte sie eindringlich. Fehlt? Es fehlt einem wohl nichts anderes, als daß man nicht länger leben kann," erwiderte Sören. Maren wollte es gern mit ihrem Doktorspielen mersuchen, aber ste fonnte ihre Künste für bessere Gelegenheiten ſparen; Sören batte das schwarze Loch in der Erde gesehen, und dafür gab es feinen Stat. Borti. folgt.)

ftrengen brauchten. Die Bäume dagegen täten gar nichts, und zur Strafe habe der liebe Gott fie festgetüdert.

"

Wie sieht der liebe Gott aus?" fragte Stine.

Nu is es doch schlecht um mich bestellt," sagte Sören, als er ein Beilchen gelegen hatte. Was ist mit Dir geschehen, Sören?" fragte Maren be­Ach nichts anderes, als daß was in mir drin ge­feiner Kindheit bekannt; hier und da hatte er auch den Herr- sprungen is," antwortete Sören verdroffen. gott angerufen, wenn es recht bunt auging; und doch war er Mehr wollte er nicht sagen, aber Maren brachte nach und

Die Frage fam für Gören wie ein Ueberfall. Da hatte fümmert.

er nun ein langes Leben gelebt und sich immer zur Lehre