VerkehrSsckwierigZeit«!! tvieöcr behaocn, so doß bis so schwer geprüften Bewohner dcS Ostens wieder friedlich ihren' Geschäften nachgehen können! Tie Säuberung des Scheunenviertels ist beendet. Die Rezierungsiruppen stehen in der Linie Prenzlauer Tor-Schöiihauser Tor-Roientbalcr Platz-ZionSkirchplatz, ihre Pa« tiouillen streifen bis zum Ringbabnhoi Schönhauser Ällee-Prrnz- lauer Allee-Weißensee und Zentralviehdof.'Zu großen Kampshand- . lungen ist es hier nickt gekommen! unter Minenseuer hat nur das HauS Alte Schönhauser Straße 4 gelitten, welches vom Dach bis zum ersten Stock durchschlagen ist. Am Prenzlauer Tor und in der Prenzlauer Slraße find je ein IS Zentimeter-Gesckiitz, sowie mehrere Maschinengewehre nach Osten in Stellung gebracht. Bei der Besetzrug des R. S.-W.Depots* in der Hannoverichen Straße wurden nach der Flucht der Jnsafien noch 48 seidene Blusen und sonstige givilkleidungsstiicke. im ganzen einen Kraftwagen voll Gegenstände, deren Herkunft sehr zweifelhafter Natur ist, gefunden. Das Standrccht. Weder die Kriminalpolizei noch sonst eine Dienststelle des Polizeipräsidiums bat mit diesen Aburteilungen etwa» zu tun. Die der Kriminalpolizei vorgesührien Personen werden durch diese vernommen und nack Aufnahme de» ProwkollS unter militärischer Bewachung nach Moabit gebracht. Im Laufe de» gestrigen Tages wurden wiederum S8 Personen dem UntersuchungS- richter vorgeführt. Standrechtlich erschossen worden sind auf dem Polizeipräsidium nur wenige Personen, die mit den Waffen in der Hand kämpfend von den NegieruiigStruppeu gefangen genommen wurden. lieber dies« wurde durch eine»«igen» abkoinmandierten Gerichtsoffizier der.Eisernen Brigade� entschieden. In 14 Flage« wieder k Wie behauptet wird, ist in geheimen Besprechungen davon die Rede, in 14 Tagen Waffer und GoS abzusperren, um die Regierung zu stürzen und es überhaupt noch diel schlimmer kommen zu laffen. Da» sieht ja jenem Versammlungsredner gleich, der letzthin de- dauerte, daß noch zu wenig Blut geflossen sei... Der A.» u. T.-Rat der Flugzeugmeifierci AdlerShof legt Wert auf die Mitteilung, daß die von bürgerlichen Blattern, insbesondere vom.Berliner Lvkal-Anzeiger" ausgesprochenen Vermutungen, über Berlin kreuzten regierungSseindliche Flugzeuge der Flugzeugmeistorei AdlerShof . jeder Begründung entbehren. Nachdem durch Urabstim« mung der Generalstreik beschlossen, wurde der Flugplatz vollständig abgeschlossen. Eine Entnahme von Flu-izeugen vom Platz erscheint unmöglich, da fick außer der SicherheitSwache weder Arbeiter noch Piloten dort befanden. Die Schießereien. Dienstag abends �',8 Uhr wurde in der Dieffenbachstraße 83, 1. Stock eine 70 jährige Frau, die in ihrem Zimmer faß. durch einen von außen kommenden Schuß in den Leib getroffen und mußte in da» Urbankrankenhaus gebracht werden. Solche Fälle haben sich in den letzten Wochen nur allzu oft er« eignet. Aber den blindwütigen Schießern schlägt kein ja Gewissen. Ei» Spartakistennest wurde laut W.T.B, in der Eöpenicker Straße durch Truppen au»- gehoben. Die Leute mußten erst mit der Waffe niedergekämpft werden. 34 Spartakisten wurden erschösse», die andern gefangen genommen; eS wurde eine große Anzahl Waffen dort gefunden. Gegen ei» Bolschewistenblättchen. W.T.B. meldet: In der letzten Nacht sperrte» einige Stoß- irupp-Z die Neue Friedrichstrahe und drangen, nachdem mittel» Handgranaten die massive HauSlür gesprengt war. in die Redaktions - räume der„Weltrevolution* ein. Hier wurden viele Exemplare der .Wellrevolution". Schriftstücke, Setzplatten uiw. beschlagnahmt. Auf die absperrenden Mannschaften wurde von den Dächern heftig ge- schaffen; da« Feuer wurde erwidert. In der Lothringer Straß» IS, wo sich eine Ausgabestelle der.Weltrevoluiion" besindet, wieder- holte sich derselbe Borgang, wie in der Neuen Friedrichstraße. Tie Opfer. Die schweren Kämpfe haben bisher au» den Reiben der Deutschen Schutz-D'vifion an Toten und Verwundeten etwa Ivo Mann ge« fordert, zum Teil hiervon alte, in allen Kämpfen de» Weltkrieges bewährte Offiziere, Unteroffiziere und Maimjchasten, zum Teil neue Freiwillig«._ Vollversammlung öer und S.-Rate. (Fortsetzung au« dem Abendblatt.) Die Diskussion über die Berichte der Kommissionen eröffnete Richard Müller: Der hinter un« liegende Generalstreik mußte aus den Verhältnissen herauswachsen. Jeder Tag bestärkte die Arbeiter in dem Glauben, daß wieder ein iavitalistisch-militaristtsches Re- giment ausgerichtet werden sollte. Die Verspreckungen auf Sozia- iifierung wurden nicht erfüllt, mit den Arberterräten sollte ei» Ende gemacht werden. Das alles erzeugte die Stimmung für den Generalstreik. Seine Ursachen sind noch nicht beseitigt. Wenn die Regierung nicht ernst macht mit der Erfüllung der Forderungen der Arbeiter, dann wird sich der politische Generalstreit wieder- holen. Zur Berschärsung der Gegensätze trägt sehr viel b«i die Hetze der Presse einschließlich de».Vorwart»' gegen die revolutio- nären Arbeiter.(Gegen Plünderer und Mörder, die schlimmsten Schädiger der Arbeitersache, wäre richtiger gewesen. Red.) Die Siraßenlämpse sind keine Folge de» Generalstreiks, sondern sie haben ihre Ursache darin, daß man Anfang Dezember(intolge der Spartoluiputsche. Red.) eine militärische Organisation schuf, die man heut nicht mehr meistern kann, und die weit gefährlicher ist als die vorrevolutionäre Mililärmachr. Be, dem Januarstreik saßen wir in der Leitung zusammen mit MehrheiiSsozialisten und sie haben alle Gewaltmaßnobmen gegen die Streikenden ebenso scharf verurteilt wie wir. Auch Schridemann hat diese Gcwaltmaßnahmen im Reichstag auf da« entschiedenste verurteilt. Gegenüber dem Scharfmacher Oldenbnrg-Januschou sagte Scheidemann damals, eS gebe Leute, die sick freuen, wenn Deutsche aus Deutsche schießen. Diese Leute seien der Auswurf des deulsckeii Volke». Heut ,st Scheidemann selbst Kanzler und unter feiner Re- gierung wird auf da» Volt(nein! aus gegenrevolulionäre Ver- orecher! Red.) geschossen.— Man möge die Ursachen der be- rechtigten Unzufriedenheit beseitigen, den Arbeitern Lebensunterhalt und Lebensfreude gewähren, dann werde wieder Ruhe eintreten. Frank(S. P. D.): Wir bedauern die jetzigen Vorgänge in Berlin auf da» tiefste.(Lärmende Zwischenrufe.) Wenn Sie eine andere Meinung nicht hören wallen, dann hat da» cinheillicke Verhandeln in dieser Versammlung ein Ende. lBeifall.) Diese Komödie werden wir nicht weiter mitspielen.(Lebhafter Beifall.) Tatarennachrichten, wie sie bisweilen in die Welt gesetzt werden, verurierlen wir. Auch in Blättern der andern Seite erscheinen manchmal Tatarennachrichterr. Di« K»««isfivn, die uach Lichten» berg gegangen ist» hätte sich auch«it den»„SorwärtS" in Sertwdung setze» solle».(Widersprüche.) Die Berichterstattung de».Vorwärts' war durchaus objektiv.(Lärmender Wider» ipruch.) Wenn die Bericht« über die Kämpfe auch oft Übertrieben fein mögen, so bleibt doch noch immer io viel Übrig, daß die Handlungsweise der kämvscndeu Sparlakis:«» aus da» schärft'te ver- urteil» werden muß. Erst heute früh sind Attilleriegeschofse der Syarlakisten in Häuser der Elbinqer Straße eingeschlagen.(Rufe: Ist nicht wahr. Da» find die RegierungStruppeu gewesen.) Di« Ursache« zum Generalstreik und dem Wüten w verlin waren nicht vorhanden. Der Generalstreik hat der Arbeiterschaft nicht nur nicht»
genützt, sondern geschadet.(Lärm.) Man hat den Arbeitern die Illusion beigebracht, daß ihnen der Sozialismus ein Schlaraffenland bringe» würde.(L ä r ui.l Wer solche Illusionen in die Köpfe der Arbeiter ietzt, der macht sick eines VerbreckenS schuldig.(Großer Lärm.) Wer trägt die Schuld an diesem Bürgerkrieg?(Rufe: Ihr.) Ich könnte ebensogut sagen: Ihr.(Lärm.) Wir sind immer dabei, wenn es gilt, den Kampf für die Jntereffen der Arbeilsr zu führen.(Gelächter und Lärm.) Aber wir sind nicht dabei, wenn Arbeiter gegen Arbeiter kämpfen.— Weiter fübrte der Redner aus. daß die S. B. D. für den Sozialismus auf demo- kratischer Grundlage ist.(Diese Ausführungen wurden durch fort- währende stürmische und lärmende Unterbrechungen von der linken Seite gestört.) Der Redner wandte sich in scharfen Worten gegen die Siörer der Redefreiheit, was neuen Lärm ans der linken Seit« hervorrief. Man rief: Wenn das io weiter geht, holen wir de» herunter.— Mi t Mühe gelange» dem Redner, sich noch kurze Zeit verständlich zu machen. Herrfurt(K. P.I bebauptele, Frank habe die Versammlung provoziert, die S. P. D. hätte klüger getan, einen anderen Redner vorzuschicken.(Hiergegen vrotestiert« die rechte Seit« durch erregte Kundgebungen.) Zur Sache führte der Redner aus: Das Standrecht hat keine rechtliche Grundlage. Die Erschießungen auf Grund des Stondrcchis sind ungesetzlich und deshalb als Morde zu betrachten, für die Noske verantwortlich ist. Sein Name ist gebrandmarlt für alle Zeit. — Man hat die Schouernachrichten au» Lichtenberg veröffentlicht, um einen Bor - wand zu haben zu den Mordtaten, die die Soldateska unter dem Schein des Rechts onSübt. Die bürgerliche Presse einscklietzlich deS „Vorwärts' verbreitet eine Pogromstimmung gegen die Spartakisten. Wenn so weiiergewirtschaftet wird, dann muß ja die Stimmung der Massen so aufgereizt werden, daß sie. sich von keinem Führer mehr leiten lassen und daß Zustände eintreien, die viel schlimmer sind als die in Rußland Man bat schon zwölf Funktionäre der Kommunisten erichoffen ohne «inen anderen Grund als den, daß sie unsere Funktionäre waren. Wir haben beim Generalstreik die Parole ausgegeben, daß wir un» an keinem Putich beteiligen. Unsere Partei bat mit den Unruhen nichts zu tun. Wir haben unseren Ge- nassen geraten: Laßt Euch nicht provozieren, NoSkeS Garden warten nur darauf, gegen Euch vorzugeben,(und außerdem bekamen sie Haridgranateii, wie vor Gericht erwiesen wurde. Red.) Vom Edenbotel auS ist die Bewegang in Berlin zu dieser Katastrophe gerührt worden. Man will Pläne und Dokumente gefunden haben, au» denen hervorgehen soll, daß die Spariakisten und Kommunisten den Ausstand vorbereitet haben. Ich erkläre, daß an dieser Behauptung kein wahre» Wort ist und daß die Unterschriften gefälscht sind. Ein militärischer Zwischenfall. Während der Redner noch sprach, Kruchten im Hintergrunde des Saales plötzlich bewaffnete, stahlbeyelmte Sol- da t en auf und besetzten die Ausgänge.»Da find die Noske- garden,' rief man von mehreren Seiden. Das Erscheinen der Sol- baten rief eine sturrwifche Erregung und heftige Proteste auf allen Seiten des Hauses hervor. Da sich die Soddaten passiv verhielten, ermahnten einige Versammlungsteilnehmer zur Ruhe. Richard Müller wollte die Versammlung fortsetzen und erteil:« dem nächsten Redner das Wort. Lebhaft wurde dagegen protestiert, daß die Versammlung unter militärischer Bewachung weitertag«. Strasser(S. P. D.) teilte mit, er habe soeben erfahren, daß die Soldaten vorläufig nur den Befehl haben, die Ausgänge zu be- setzen und den Telephonverkehr zu sperren. Die Versammlung könne ruhig fortgesetzt werden und abwarten, was weiter geschehen Werve. — Burkirzat beantragt«, die Versammlung zu vertagen, bis die NoSkegarden zurückgezogen seien, auch solle der Vollzugsrat gegen die militärische Besetzung protestieren.— Fischer(Demokrat) und Büchel(S. P. D.) protestierten ebenfalls gegen die Anwesenheit des Militärs. — Die Versammlung wurde hierauf vertagt. Nach etwa einer halben Stunde wurde mit großer Mehrheit beschloffen, un- bekümmert weiterzntagen. Dr. Michaeli»(Demokrat) nahm die Presse gegen die Angriffe der Vorredner in Schutz und bcwnie. daß kein Redakteur daran denkt, absichtlich falsche Nachrichten in die Welt zu setzen. Den Lichtenberger Fall könnt« di« Presse gar nicht nachprüfen und der Lollzugerat hat ihr seine Feststellungen nicht mitgeteilt, sie würde sie sonst gebracht haben. Die Feststellun- gen des VollzugSraiS sind doch nickt ganz einwandfrei. Von anderer Seite, die sich auf Augenzeugen stützt, ist doch festgestellt worden. daß etwa» Wahres an der Qichtenberger Nachricht ist. Tatsächlich sind einige Personen von den Aufständischen ermordet worden. Der Generalstreik ist die Ursache der Unruhen. Deshalb sind diejenigen mitschuldig, die den Streik beschlossen haben, und auch die Möhr- heitssozialisten, die sich der Stimme enthielten. Man sollte jetzt alles tun. um die Gemüter zu beruhigen. Wir dürfen über den inneren Wirren nicht vergessen, daß uns die Entente einen Frieden diktieren will, der den» deutschen Volke für 30 Jahre eine Schuld- knechrschaft auserlegen soll. Gegen solche Schmach müssen wir x-o- testieren. Auf die Weltcevolution können wir nicht hoffen. Mit den 10 Milliarden, die die Entente jährlich noch den Frieden»- be dingungen von uns bekommen soll, kann sie die Arbeiter in ihren Ländern so zufriedenstellen, daß sie nicht an eine Revolution denken.— Durch Einigkeit müssen wir alle Widerstände, mögen sie von rechts oder links kommen, beseitigen können.(Beifall.) Folgende won allen Fraktionen gemeinsam eingebrachte Re- solution wurde einstimmig angenominen: „Die Versammlung protestiert auf das entschiedenste gegen die unerhörte Provokation der weißen Garde, die eS wagt, das Parka- rnent einer revolutionären Körperschaft durch Eindrangen in das Versammlungigebäude zu stören und unmöglich zu machen. Sie fordert Genugtuung für dieses unerhörte Vorgehen und ruft die Arbeiterschaft aller Betriebe zum einmütigen Protest gegen das W i I l! ü r r e g i m e n t Noske-Neinhavdt auf. Die Versammlung wird von der Regierung Rechenschaft für dieses Verholten der Truppe verlangen und nichts unterlassen, um einer Wiederholung derartiger Vorgänge vorzubeugen." Die Soldatenräte eryärten unter lebhaftem Beifall, daß auch sie sich der Protestkundgebung anschließen. Di« Versammlung erklärte sich damit einverstanden, daß an Stelle der beiden aus dem Vollzugsrat ausgetretenen Kommunisten zwei Mitglieder der U. S. P. in den VollzugSrat eintreten. Ein von früher her vorliegender Antrag, der den Vollzugs- rat beauftragt, einen Reichskongreß der A.- und S.-Räte einzuberufen und die Funktion des Zentralrats zu übernehmen, wurde ohne Debatte abgelehnt. Dem Zentralrat wurden zwei Anträge überwiesen, welche«ine «enderung der Wahlordnung zum Rätekongreß dahin fordert, daß jedem Armeekorps S Vertreter zugebilligt werden und daß die militärischen Zentralstellen sowie die sonstigen den Korps nicht unterstellten Behörden ein« Vertretung erhalten. Ferner wurde beschlossen, daß alle 14 Tag« eine Bollversammlung abgehalten werden soll. Die Tagesordnung war erschöpft, die Versammlung beendet. aber die Teilnehmer waren tatsächlich die Gefangenen der Soldaten, die Befehl hatten, niemand au» dem Saal« hinaus- zulassen. Die Versammlung blieb deshalb, dom Zwange folgend, beisammen und wartete die Rückkehr einer an Noske gesandten Ab- ordnilng ab. Inzwischen kam unter anderem die in der Versammlung der Funktionäre der S. P. D. am Dienstag vom Genossen Felix gemachte Bemerkung zur Sprache, wonach er durch seinen in diesen Tagen durch«inen unglücklrchev Zufall bei den Stcaßeickämpfen getöteten Kollegen Bernstein erfahren habe, Daum ig und die lln abhängigen hätten 6ea Generalstreik von{a«L» Hand vorbereitet. Däumiz
bemerkte hierzu, er habe den d erstorbenen. Bernstein nicht gekannt, h-be seines Wissens nie mit ihm über den Genscalstreik oder den Warenhausstreik gesprochen, auch sei der General st reik seinen(Täumigs) politischen Erwägungen entgegeu gewesen. Neue, von der Unterredung mit Noske zurückgekehrt, berichtete. die militärische Besetzung dcS Versammlungslokals sei infolge eines Mißverständnisses durch die Garde- Kavallerie- Schützen-Division erfolgt, weil man die Versammlung für genehmigungspflichtia hielt und sie deshalb auflösen wollte. Noch- dem sich herausgestellt hatte, daß diese Voraussetzung irrig' ist uns nur öffentliche Versammlungen der Genehmigung bedürfen, seien die Truppen abgezogen urtb ihr Führer habe fein Bedauern darüber ausgesprochen, daß sie einem Mißverständnis zum Opfer gefallen seien. Wie die P. P. N. erfahren, ist die Besetzung der„Gumam«'« Säle, in denen die Versammlung der Groß-Be liner Arbeiterräte stattgefunden hat, darauf zurückzuführen, daß dr, zuständigen Stellen nicht in der formell vorgeschriebenen Weise über Zeitpunkt und Orl der Versammlung unterrichtet worden waren. Daher ist gemäß den Bestimmungen des Belagerungszustandes Verfahren worden.� Sofort nach Aufklärung des Sachverhaltes wurde durch die zuständigen Stellen, zu denen sich inzwischen ein« Abordnung aus der Mitte der Versammlung begeben haift, dt« Besetzung aufgehoben._ GroßGerlin S. P- V.-�rbeiterräte! Sounabend, nackmitt-gS 4 Uhr: F r a k t i- u» f i tz«»g i« Plenarsaal des Herrenhauses. Der FraftivnSvorstaud. __ Haas«. Funktionäre des Tiemens-Ke Heute, Donnerstag, nachmittag« 4�, Ol"• Schleuse" am Bahnhof Jungfernheidr,»ichtigr Befprechu. tioniire der S. P. D. Erfchrine» hriagead erforderlich. Verweigerte Hilfeleistung. Bonk Soldatenrat dr» BezirkSkommanboS VI wird unS ge» ichrieben: Vor»inigen Tagen wurde der Bezirksfeldwebel Franke gegen 3 Uhr nachmittag« auf dem Heimweg vom Dienst rn der Pol»- damer Straß« von einem Blutsturz befallen. Borübergebende be« mühten sich um ihn und brachten ihn in den Flur de» Hauie» Potsdamer Straße 03. Der patrouillierend« Soldat und Angehörige der Republikanischen Soldatenwehr Soeger vom Devot III lief in die gegenüberliegende, im Hause Potsdamer Straß« SS, gelegene Frauenklinik des Dr. Abel, um einen Arzt herbei'ubolen. Er rand den wacki habenden Arzt Dr. KoichminSki in feinem Zimmer auf dem Sopha liegend. Trotz der ihm als höchst dringend geschilderten Notlage ließ Dr. KoschminSti sich nicht bewegen, seine Ruh» zu unterbrechen und lehnte jede Hilseleistnng ab. Bevor ei» anderer Arzt gefunden wurde, war Bezirksfeldwebel Franke derschieden. Der Aerztekammer ist Anzeige erstattet. Nm den EntlaffungSanzng kommt eS zwischen Heeresentlassenen und den Prüsungsstellen manchmal zu unliebsamen Auseinander- setzungen. Ein junger Mann, der im Juli 1318 eingezogen und im Dezember entlassen wurde, wollte gegen Ende Februar 1313 für feine Entlassungsuniform einen Zivilanzug eintauschen. Er wurde abgewiesen mit der Begründung, daß er nur kurze Zeit im HeereS- dienst getoesen sei und daher noch keinen Anzug verdient habe. Auch wurde ihm vorgehalten, er habe doch wohl in der Äriegszeit genug Geld verdient und könne sich selber einen Anzug kaufen. In der KriegSzeit hat der junge Mann seine Lehrzeit gehackt und er muß die durch die Einziehung unterbrochene Lehre jetzt noch fort- setzen und beenden, so daß von„genug Geld verdienen' kein Rede sein kam Alters»enossen, die mit'hm zusammen eingezogen wurden, haben ihren Anspruch auf einen Zivilanzug mit Erfolg geltend gemacht. Auch ihm wird er bewiMgt werden müssen. Neue Züge nach Steffin— Belgard. W Stetiner Babnhof 5.50 früh nach Belgard, av 2.50 nachmiffagS, Gegenzug ab Belgard 5.20 nachmittags.— Ferner ab Anhalter Bahnhof 3.30 abends Schlafwagen nach München , auf dessen Benutzung jedoch besonderer Nackweis der Dringlichkeit erforderlich ist. Dienstag und Frriiag jeder Woche Anschluß nach Wien ab München Ebenso zweimal in der Woche Verbrndung Wien — München — Berlin . „Feuer" in der Reichskanzlei alarmierte am Mittwoch vormittag die Berliner Feuerwehr. ES kalten sich dort im Keller Papier . Akten ulw. entzündet. Die Feuerwehr und die Wacken löschten kräftig. Nach einstllndiger Tätigkeit wad die Gefahr beseiligt. Turnverein.Fichte-. Wegen der Verkehrsschwierigkeit«» sowie der Verfügung deS Standrechtes über Berlin find oll« gelroffenen Vereinbarungen aufgehoben worden. Alle» weitere wird durch di« Press« bekannt- gegeben. Schützt Euer Verl »»: ZeillreiwiMge können fich melben: Turm- striche 91(Neues Kriminokgericht), Kantftr. 153, Tauentzienstr. 13(Plchorr- bräu), Kleislitr. 22(SNtenbergplatz Eas» Hindenburg). Zettsreiwillige können nach Niederwerfung der Unruh«! sofort zu ihrer Bcjchäjtigung zurückkehren. Ter Kursus.Tie Geschichte dcS Sozialismus- beginnt beule Donnerstag, den 13. d. M., abends 7 Uhr. im Fugendbeün, Lmdenftr. L. II. Hol. 3 Tr. links. Max Grunwald spricht über:.Die Ansänge des sozialistischen Gedankens'(Plato , mitrelaUerliche Sekten). Dt« großen Utopisten.(Morus, Fourier, Owen. Simon.) Swloßkarten für alle iiim Abende, a 1,50 M., sind noch zu haben. HSrergebühr sür einen Ldend 75 Pf. Zu Siebesgoben für die RegierungStruppeu wird von mebrere» Seile» mit der Angabe aufgefordert, daß Keld'penden sür die Verwundete« und' die Hinterbliebenen Gefallener besonders erwünscht find. Grost-Berliuer Lebensmittel. Friedrichsfelde . Di« Kinder von 2—0 Jahre» erhalte« gegen Ab- gäbe der unten link« an den jetzt gültigen vollmilchlarten v rnü, 0 befindlichen Kontrollabschnitten fc drei Büchsen kondensierte Milch zu je 1,60 M. in den Milch, icschSstrn. Diese Milch«oll als Rol- bebelf an den Tagen dienen, an welchen Vollmilch in nicht ganz einwand- sreiem Zustande oder überhaupt nicht eintrifft.— Die Ausgabe de? Veoblenbezugs scheine erfolgt ab heut« Donnerstag bei der KohIenoerlcilungSstelle im Einwohnerkneldeamt. Dönhosiltr. 31, S bis '/.ij Uhr werkläalich gegen Legttunalion. Die Verbraucher find verpflichlet, die Eintragung de« Kohlenhändler« bt« 15. März d. I. zu veranlassen. Reinickendorf . Die Abholung der BollmUch von den amtlichen Ver- kauststellen, Kubhaltern und Milchhändlcrn hat bis spätestens 8'/. Uhr morgen« zu geschehen. Wer später erscheint, bat nur dann daraus An- spruch, wenn solch« überhaupt noch vorhanden ist. Spanda». Gegen Feld sö für Jugendlich« frische dänische Eier in verschiedenen Geschästeu.— Morgen Freitag beginnt der verlaus von 70 gT städti'cker Butter aus Bulterobschnitt 1. Der noch vorhandene Würz- täie kann ohne Marien abgegeben werden.— Wilchpudding aus Bezug- scheine sür Kinder ist nock in sechs Geschäften zu haben. Di« Bezugscheine werde», mit dem 14 d. Mi», ungültig. Mariendors-Südende. Die Familieuunterftützuuge« werden vom 10. März ab ohne Rückficht auf den LntangSbuckstaben nur noch im Poltzeidten stgebäude. Zimmer S, von 3 bis 12 Uhr ausgezahlt.— Durch die Reich» betleidungSstelle ist der Gemeinde«in Posten Oberröcke für Frauen und Mädchen überwiesen woiden. Die Waren sind für Minderbemittelte, deren Einkomme» 3900 M. jährlich nickt übersteigt. Zur Beickaffunz ist ein KaufbcrcchtigunaSsckein noltvendig, die Ausgabe erfolgt im Polizerdienstgebäude, Zimmer 14, nur an Marien- dorfer Einwohner. Die»Freie Turn erichost Ttegtttz« turnt i-d«, Mittwoch«rd Sonnabend, übendAövhch. tte der Turnhalli d» Gtzmnosin»», Klixjtraße.