g e w i n u e r feiert Triumphe: Sie versteht es,, die Acht- sameu durch Niiltelzügs hinzuhalten. Später stammt man dann aus„Opfermut" der Vermögenssteuer zu, um danach behaglich bei der Havanna im Klubsessel vor Lachen zu bersten, wie groszartig man den Staat wieder einmal ge- prellt habe. Man hätte nichts solchen Grund zum Pessimismus, wenn man nur an einer istclle spürte, dajz die Revolution und die Tragweite der Ausgaben, die vor uns stehen, nur den ge- ringsten Eindruck auf die Kapitalistenkreise gemacht hätten. In den Großstädten herrscht ein erdrückender Wohnungs- Mangel, derweil mancher frühere Kleinkrämcr jetzt ein ganzes Geschoß sür sich bewohnt. Keiner würde sich dazu verstehen, 2 Zimmer sür eine Arbeiterfamilie abzugeben— dann wäre doch sein Ansehen„ruiniert". Als der große politische Trubel begann, haben sich noch Millionen- werte ins Ausland zu fliichten gewußt, wahrscheinlich um dem armen Kaiser Gesellschaft zu leisten. Heilte"jammern die Kulissenschieber dieser sauberen Machenschaften über den Tief- stand der Valuta; natürlich sollen daran die Streiks schuld sein, nur diese, wohlgemerkt! Als der Entwurf der Ver- mögenszuwachssteuer herauskam, machten die LebenSver» . sicherungen Riesengeschäfte. Ganze Policen wurden auf einnial eingezahlt, die Versicherungsabschlüsse um Jahre vor- datiert, damit sie ja vor den 1. August 1914 fielen, von Ivo ab der Lermogeuszuwachs erfaßt werden soll.• Das ist das zweite Gesicht desselben Kapitalismus, der jetzt mit dem Mantel der Demokratie behängt, unfern politi- tischen Bundesgenossen spielt. Er muß es, um nicht noch mehr zu verlieren. Es windet sich unter den Schlägen, die die Revolution ihm versetzt. Er kommt den Massen entgegen. um sie zu betrügen. Er fiihlt sich sicher— darum ist ihm die Sozialisierung halb so schlimm. Weiß er doch, daß er Mittel und Wege finden wird, sich durchzusetzen.. Wer selbst im Kriege das Letzte an. Msitz verlor, wer ivochenlang sich um Arbeit bemühte, um mit dem Arbeits- losenbetel abgespeist zu werden, dem preßt solches Treiben das Blut ins Gesicht. Und doch gilt es: besonnen zu sein. Wer solche schmutzige Eigensucht nur darum bekänipft, um sie selbst dafür um so energischer zu betätigen, besudelt sich. Das ist kein Sozia- lismus, der den Nächsten erschlägt und Juwelierläden plün- Verl, um sich selbst mit Brillanten zu behängen. Wir wissen, daß unser augenblicklicher wirtschaftlicher Tiefstand nicht weniger eine Folge des Krieges ist, als des Kapitalismus . Auch eine soziale Wirtschaftsverfassung könnte uns vor jhm nicht belvahren, wenn noch je die Miststjchxdt eines Krieges bestünde: siehe Rußland . Damals, als daS Volk aus allen Wunden blutete, kämpfte, hungerte, sind die Niesengewinne der Aktiengesell- ichaften entstanden. Es nützt jetzt nichts, wenn man jetzt nur diese Gewinne als Einkommen oder Kapital mit der Steuer erfaßt, solange diese Einkommens g u e l l en weiter in derselben Weise wirtschaften können. Die Gewinne sind der Arbeitskraft des Volkes entwunden. Darum muß jetzt. nachdem der Kapitalismus als lackender Erbe sein An- teil eingestrichen hat, auch dem Volke sein Recht werden. Viele Aktienkapitalien sind innerhalb der letzten 3 Jahre mehr als verzinst. So hat, um nur ein einziges Beispiel zu nennen, die R. Frister A.-G. allein in den drei Kriegsjahren >915—1917 zusammen 115 Proz. des Aktienkapitals alS Dividende ausgezahlt, mit jetzt nach einer Kapitalserhöhung. wieder 95 Proz. vorzuschlagen. Hat nach solchen Gewinnen der Kapitalbesitzer noch Ansprüche auf weitere Nutznießungen aus dem bereits Ist- fach zurückgezahlten Kredit? Hier ist die Wurzel, an der das Nebel angepackt werden muß. Kapital, das sich nach allen Anschauungen hes Rechts bezahlt ßemacht hat. gehört der Volkskraft, die die Gewinne ermöglichte. Da gibt eS keine Entschädigungsfrage mehr. Planmäßig müssen wir das Werk aufbauen.
Das Taschentuch. Von Hau« Reimann. Ich wache in der Rächt auf und suche ün Finster» ein Taschentuch. Es steckt in der Hosentasche. Entweder in der linken— oder in der rechten. Ich weiß genau: Wenn ich in die linke Tasche greife, steckt es m der rechten. Wenn ich iu die rechte Tasche greife, steckt es in der linken.' Ta ich da? Taschentuch in der rechten Tasche vermute, so greise -ch in die linke; denn eS steckt regelmäßig in der anders Tasche» daS heißt in der, in die man nicht greift. Vermute ich also das Taschentuch in der-rechten Tasche, so brauche ich bloß in die linke zu greifen, um e» zu haben. Aber der Himmel mag wissen, wie das zugeht: Ob man in die linke Tasche greift, wenn man da? Taschentuch in der rechten der- mutet, oder ob man in die linke Tasche greift, wenn man eS in der linken vermutet-- eZ ist stets und ausnahmslos iu der andern Tasche. Taö Taschentuch steckt stets in jener Tasche, in die man nicht gegriffen hat. so sührt einen der Ernst de! Lebens an der Nase, der Schelm.
klafflsthe und moSerne Erotik. Im Konzertsaal der Hocbschulc für Musik verbanden sich Gertrud G y s ok d t und Ernst Deutsch vom Deutschen Theater zu einem PricstecMr am Altar de? Eros. Die Namen der Vortragenden und das versprochene Thema genüglen, nm der Veranstaltung eine innerlichst beteiligte Gemeinde. zu schaffen. In einer Zeit rapiden Verfalls, der ganz fern erst das Aufleuchten glückhafter Signale gestattet, ist Eros der unbedingte Trinmphator. Er, der Träger der ü iebeSidee, vermiltelt durch seine bloße Exi* irenz den großen Trost, er allein ruft auf, im Sinne des Sokrates unentwegt an das Gute im Menschen zu glauben. Der angekündigte einleitende Vortrag eines Herrn Pauk Nll colaus aus München fiel fort. Ich kenne Herrn Nicolaus nicht— aber, ohne ihm irgendwie nahe treten zu wollen: war der Aus» fall wirklich ein Verlust? Die gebotenen Schöpfungen, so stark vermittelt, hätten sie einer Einführung bedurft? Was zu sagen war über Wesen und Herkunst des Eros, wie eindringlich trat das im platonischen Dialog deS Sokrates mit Diotima hervor, aus Jophisma und Dialektik durch Frau EysoldtS kluge Kunst über» zeugend und freudig erlost! Lebendig ward des cbroZ Geburt— er, nicht Gott, nicht Mensch— Heiland. Mittler vielmehr zwischen beiden, der Armut Kind, das sie vom Reichtum empfing. Armut läßt von Liebe nicht, nicht seufzen und Trauern über menschliche Ohnmacht, aber Liebe verleugnet auch den Vater nicht: nach Besitz strebt ne, nach Fülle, Vollendung, Unsterblichkeit. Und aufstand die tiefe Sehnsucht nach>em sokratischen Ideal vom schönen und guten Menschen, jene letzte höhere Sittlichkeit, die den in Wahrhell Liebenden adelt. Der platouische Dialog war unibsdulgt die künstlerisch reifste
So müßte ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, wonach jede industrielle Gesellschaft bei Strafe entschävignngsloser Enteignung verpflichtet wird, alle ihre Geschäftsbücher aus der Kricgszeil bis zu einer Einsichtnahme und gründlichen Prüfung durch den Staat aufzubewahren. Feslstellungskoin- Missionen, die aus besonders vertrauensivürdigcnLcuten gebildet werden müßten, und sür jeden Fall, wo sie eine objektive Schädigung des Gemeiniutercsses feststellen, eine besondere Prämie erhalten, wären mit der Durchsicht dieser Bücher unter Hinzuziehung von Fackleuten zu betrauen. Gesell- schaften, die ungerechtfertigt hohe Dividenden und Ab- schreibungvn(etwa mehr als im Durchschnitt der letzten sieden Friedensjahre sowie alle über eine bestimmte Grenze hinaus) verteilt haben, müßten ihr Aktienkapital um diesen Betrag durch Zusammenlegung vermindern. In den Besitz der so freigewordenen Aktien tritt der Staat. Seiner Bestimmung bleibt es überlassen, ob er diesen Besitz jjur Grundlage für Verstaatlichungen machen oder ihn an Betriebsgemeinschaften abgeben will. Gratis- aktien, die während des Krieges ausgegeben wurden, müßten ebenfalls auf den Staat übergehen. Größere Privat- betriebe und G. m. b. H.'s wären unter den gleichen Voraus- setzungeu zu prüfen und zu behandeln. So der Vorschlag. Längst enthält er nicht die Lisung für alles. Aber seine Diskussion schon würde eine reinliche Scheidung herbeiführen zwischen den Sozialisten der Tat und den Drahtziehern des Kapitalismus . Er würde' dem Reiche eine Grundlage für seine augenblicklichen und künftigen Sozialisierungspläne geben, deren Wirkung heute noch unab- sehbar ist. Denn eineS Tages werden wir das Doppelgesicht deS Kapitalismus in seiner ganzen Durchtriebenheit schauen.. Hüten wir uns, zu warten, bis eS zu spät ist.
das Schicksal Preußens vor öem Reichs- verfaß ungsausfchuß. Weimar , 19. März. Juftizminister Heine fährt fort: Es hätte ein Mittel gegeben, die deutsche Frage zu lösen, nämlich wenn Preußen im Reiche aufgegangen wäre. Aber innere und äußere Gründe haben dem Reichsminister Preuß veranlaßt, auf diesen großzügigen Gedanken zu verzichten. Man muß sich daher jetzt in unserer Zwangslage mit kleineren und leichteren Schritten begnügen. Eine wirklich großzügige Tat wäre gewesen, Preußen zum NeichSlände zu erkläre» und die preußische Berwaltungsorganisation in daS Reich über» zufuhren. Die Reichsregierung habe aber aus guten Gründen darauf verzichtet, nämlich um Mißtrauen bei den Süddeutschen und im Auslände ßu vermeiden. Bestünde aber ein selbständiges Preußen fort, so dürfe man eS auch nicht allzu unfähig macheu. Tie Steuerkrast der Rheinprovinz sei größer als die der fünf östlichen Provinzen. Nehme man Preußen seine westlichen Kohlengebietc, trenne Oberschlesien ebenfalls los, was bliebe dann? Die Gründe für die Zerschlagung Preußens seien ehr schwach und völlig gefühlsmäßig. Der Antrag auf Los» trenckimg der Rheinprovinz von Preußen ist geradezu ein An» reiz f u r unsere Feinde, dies Gobiet auch vom Reiche los- zurwßen. Im weiteren Verlauf der Debatte ergreist das Wort der Ab- eordnete Katzensteiii iSoz.). Er betont mit aller Schärfe die Notwendigkeit, die Eucheit und Unverletzlichkert des Reiche» zu erhalten. Minister Heine sagte, man wolle die Schaffung der ReichSeinheit- mit der Zerschlagung der beftehaiden StaatSge- walten, in Preußen beginnen. O»ein. Mit der Schaffung der Einheit wollen wir beginnen. Tatsächlich geht die Entwicklung über Preuh-en hinweg, indem die großen Aufgaben der Heeres-, Verkehrs- und anderer Organisationen dem Reiche, die der Ver- waltung in Wirtschaft»- und Kulturfragen den Provinzen zu- 'ällt, die ihre Organe selbst bestellen und das Recht der Auto- n»nie erhallen. Damit wird die Staatlichkeit der alten Gebilde ein a u s g e b l asen« s.E i.
Leistung des Abends, dessen interessanteste das Gespräch aus Wede- kinds„Graf Wetterftein" war. Die„infernalische Gaunersprache der Gefühle", die in WedeckindS Frühdrama geführt wird, liegt allerdings weit üb von sokratrscher Akzwklärtheit, bedenk: man aber die Aggregatzustände von Gut und Böse, so enthüllt sich leiden- schaftlich tn aller Dämonie und Zerrüttung die Sehnsucht. Auch daS Böse ist Gott zum Dienst. Frau Eysoldt am Vortragstisch wird ahne weiteres die Shm. pathien für sich habe». Durch jeglichen Mangel an Aufwand fesselt sie. Rampenlickü durchgrellt ihre Nuancen nie, und wo sie in ge- bändigtes Pathos wie in der horazischen Ode„Galathea" hinein- wächst, sieht man die Frau nicht mehr, gedenkt man. des Instrumentes nicht mehr: nur der veine Atem dK Kunst weht durch den Saal und erfrischt. Wo sie aber Süßigkeiten sagt, wie in den Hctärengesprächen des Lukian , sehr hemle. sehr feine Dinge, be- sinnt man sich ergitternd auf sein blutderbriefieS Recht, kultiviert genießen zu dürfen, und gibt sick unmittelbar einer Bestrickung hi». die hellenisch gemutet, in ihrem ungrüblerischen gesunden Daseinswillen. Ernst Deutsch ist immer interessant, ein vorzüglicher maßvoller Sprecher. Er ist der expressionistische Schauspieler. Geist der Klassik, etwa durch Hasenclevers Prisma geleitet— den, in gebrochenen Farben, strahlt er aus, wenn er beispielsweise Homer unbardenhaft analysiert. Goethes„Gott und die Bajadere " miß- lang, aber als er Flaubert las, war e3, als wäre ein Räucherwerk aus Taumelkraut entzündet, das die Sinne mit einer merkwürdi» gen Hypnose umfing.__ Kurt Erich M eurer.'
Neues von der Starkstromleitung Sitterfelü-öerlin. In der Urania sprach Prof. Donath über: Hochspannung?- Fernleitung elektrischer Energie". In äußerst fesselnder Weise, unterstützt durch Liebt» und Beweg ungsbiloer und Experiment«, führte der Vortragende in die Art der Weiterleitung des oleltri- schen Stroms ein und gav dann wissenswerte Mitteilungen von dem Kohlenkraftloerk bei Bilterfeld und der Starkstromfern'eitung Bitterfeld — Berlin . Im Winter 1917/18 wurde die Leitung gebaut. Die Entfer- nung beträgt 182 Kilometer.' Bei Zschornewitz , unweit Bitterfeld , liegen ausgedehnt« Braunkohlen felder , deren Kohle in dem größten Kohlekraftwerk der Welt zur Erzeugung der elektrischen Kraft verwandt wird. Das Werk erzeugt 290 990 Pferdestärten, von denen 39 999 nach Berlin geleitet werden. Dadurch werden in Berlin täglich 299 bis 499 Tonnen Kohle erspart. Späterhin wird die Ueberleitung nach Berlin auf 79 999 Pferdestärken erhöht wer- den. Durch riesige Transformatoren wird der erzeugt« Strom auf die außerordentlich hohe Spannung von 119999 Volt gebracbt. In Berlin wird er durch Transformatoren von ebenso großen Aus- dshnungen auf eine- Gebrauchsspannung von 119 Volt zurückver» wandelt. Ein so hochgespannter Strom erfordert zu seiner Werterlei. tunz ganz besondere Anlagen. Er ist ein ungebärdiger wilder Geselle, der gar zu gern von der Leitung abspringen und sich mit dem Mutterschvß der Erde vereinigen möchre. Die Malten, die als Träger der Leitung dienen, sind 25 Meier hoch. Sie stehen in Abständen von 259 Meiern. Jeder von ihnen ist ein eiserner Turnt, der auf xinem Zementbekonklotz fest iu der Erde veckinkert ist.
Nach Katzenstein tritt der Konservative V. Delbrück für die Einheit Preußens ein. Tie Nachmittagssitzung' beginnt um 41/« Nhr. Inzwischen ist ein Regen von Anträgen niedergegangen. Die Par- teien und einzelne Kommissionen haben Anträge eingebracht. Ter sozialdemokratische Antrag lautet: „Die Gliederung des Reiches in Länder soll im Sinne der wirtschaftlichen und kulturellen Höchstleistung unter möglichster Berücksichtigung des Willens der beteiligten Völker erfolgen. Die Neubildung von Ländern oder die Aende- rung ihres Gebietes durch Vereinigung aber Ab- trennung von«Gebieten kann durch verfassungsänderndes Reichsgesetz erfolgen, wenn sie durch den Willen der Bevölkerung gefordert wird oder ein überwiegendes Allgemeininteresse sie er- heischt. t Der Wille der Bevölkerung ist durch die Abstimmung der wahlberechtigtenEinwohner festzustellen, die auf Antrag eines Viertels der Stimmberechtigten oder der po- Iltischen oder Kommunalvertretungen eines Viertels der beteilkgten Bevölkerung durch die Reichsregierung an» zuerkennen ist. Entsteben bei der Vereinigung oder Abtretung Streitigkeiten über die VermögenSauSeinandersebung. so entscheidet hierüber auf Antrag einer Partei der StaatSgerichtshof des Deutschen Reichs." In der NachmittagSsiüung sprach Abg. Heile lDem.) für die Aufteilung Preußens und für die Schaffung einer niedersächsischen Republik, zu der Braunschweig und die an Hannover grenzenden kleinen Länder gebären sollen. Der Abg. Colshorn Meise) trat ebenfalls für diesen Antrag ein, Hanno- per mit Braunschweig zu verbinden. Abg. Meerfeldt(Soz.) bedauert, daß m den ersten Wochen der Revolution• dem Kleinstaateaonftig nicht resolut ei» Ende gemacht worden ist. An diesem Febler bat auch EiSner miigewirkt. Trim« borns heutige Rede unterscheidet sich auffällig von den bisberigen Proieklcn im Rheinland , die doch die R-'gierung und die National» versanimlnnz vor fertige Tatsachen zu stellen vermckug und außerdem einen selbständigen Staat schaffen wollten, wo- gegen Trimborn setzt die Stärkung der Reichsgewalt in den Bordergrund stellt. Leidec arbeitet daS Zentrum Bier im Ausschuß bisber nicht in diesem Sinne. Es muß diese Taktik restlos preisgeben, wenn«S in der preußi'lben Frage bi» zum Ende unsere Unterstützung baben will. Ricklig ist. daß das Slock- Preußen niemals den Weg zum Herzen de« Rbeinländers gefunden bat. Nach Meerkelde sprechen pie Demokraten Ablaß und Hau ßmann. Die Demokralen sind in der Frage Preußen« gespalten. Der deriischnaiionale Abgeordnete Heinz« rritt als Sachse für die Erkaltung Preußen « ein.-Der vreutzi'Se Iustizminister Heine nimmt noch ernmal da« Worl. um sich dagegen zu verwahren, daß er ei» preußischer Partikularist sei. Nicht« liege ihm ferner al« da". Der Abg. Freund macht auf einige Realitäten aufmerksam, die gegen die Zerschlagung Preußen« sprechen. Die innere Kolonisorion Preußens kostete Hunderte von Millionen Marl . Sie ist unmöglich, wenn Preußen zerschlagen wird. Da« gleiche gilt von großen wirlichattlichen Projekten, wie den Talsperren und ähnlichem. E« spricht noch der Abg. Traub für die Erbaliung des allen Preußen«. Dann vertagt sich der Lu«schuß um 8 Uhr auf Donnerstag vor- mittag. Die in unserem gestrigen Abeudbericht dem ZentrumSabgeord» rieten Trimborn in den Mund gelegten Worte von der Zer» schlagung Preußen» sind vo» diesem in dieser Form nicht gebraucht worden.(Die RedZ
vom Reichsverband zu Spartakus . Herr Karl Tiedt schickt uns eine Berichtigung, in der er bestreitet, jemals Singe» stellter oder Wanderredner des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie gewesen zu sein, aber zugesteht, vor zwöli Jähren in Verbindung mit dem Reichsverbcüld gestanden und in dr�i Bersammlungen für diesen gesprochen zu hoben. Er bezeichnet dies leichthin als eine.Jugendtorheit". Herr Tiedt scheint auch jetzt aus dem Stadium der Jugendtvrhetten noch nicht heraus zu sein, wie seine Sprengung der Kriegsbeschädigten, organisation beweist.
Beim Netberführen der Leitung über einen Fluß oder eine Ersen. bahn stellen die Masten enger beieinander, auch sind sie dann meist noch höher. So ragen sie bei der Uobexführung über den Teltow » kanal 59 Meter hoch mir. AI « Leitung wurde ein Aluminiumkabe! benutzt. Gegen Blitzgefahr wird die Anlag« durch einen Blitzab- letter geschützt, der ober halb der Leitung von Mast zu Mast führt und mit der Erde in Verbindung steht. Da» Befestigen der Kabel an den Masten war ebenfalls eine äußerst schwierige Arbeit. In dem Eisengerüst des Mastes mußten die Monteur« emporklettern und oben tt» schwindelnder Höhe ihre gefährliche Tätigkeit voll- bringen. Besonder« Sorgfalt wurde auch auf die Isolation verwandt. Die Isolatoren(aus Porzellan) sollen die Last der Kabel tragen, auch müssen- sie gegen WitterungSeinfiAsse unempsindlich sein sowie das Ausbrechen des Stroms verhindern. In der Fertigstellung der Starkstromleitung Bitterfeld— Berlin sähen wir eine technische Glanzleistung, die zwar während des Krieges vollbracht wurde, aber doch frioblichen Zwecken dient. Wei- tere Leitungen gleicher Art werden folgen und dazu beitragen, daß die jetzt noch vielfach herrschende unwirtschaftliche Ausnutzung der uns von der Natur zugewiesenen Energie, die Energisvergendungi ein Ende hat. n»ti*cn. — Der Feldherrnhügel, Roda Rodas, und T-rrl RößlerS gemeinsame Frozzelei auf einen spezifisch österreichischen Milita» ris�Ez erlebt jetzt nach einer mehrjährigen erzwungenen Karenz- zeit eine Erneuerung(im Koinödienhause). Bor dem Krieg« hatte das nette Stückchen, dem ein österreichisches Verbot Reklame mochte, in seiner geschickten Mischung von Militärschwank(mit dem Milieu des OffizierSkasinoS) und kecker Satire auf die höfische Militärtrottelei und die durch Gemütlichkeit geadelte Schlamperei erklecklicken Erfolg. Jetzt erscheint es natürlich vielfack abgeblaßt und versunken. Der Riesenschatten des Weltkriege» steht davor und erstickt die Lust, an feinen Ulkereien und Witzen. Die frisch- fröhliche Ausführung mit ihrer flotten Abwicklung der unterhall- lichen Szenen weckte aber immer noch durch ihre Komik und der guten Milieuschilderung Interesse und Beifall.-r — ErnstVanhoosfen. der Berliner Zoologe, der an be- deutsamen Polar- und Tiefseexpeditionen teilgenommen hat, ist sechzigjährig gestorben. — D l e verhinderte Hamburger Universität . Ohne da» neue, ans Volkswahlen hervorgegangen« Hamburger Parlament gelingt der Plan nicht, da« Hamburger Koloniainstitut. das sich schon zur Universität ausgewachsen hat. auch gesetzlich zu diesem Range zu erbeben. Di« alte Bürgerschaft hat ein dahin zielendes Notgesetz soeben kurz vor ihrem Ende mit Stimmengleich. heit abgelehnt. Nun wird ei die sozialistische Mehrheit der neuen Bürgerschaft machen müssen. —'Eine Stadt untav dem Hammer. Die Stadt ShafteSburh in Torset,«in uralter englischer Ort mit 2599 Ein- wohnern, wird in den nächsten Tagen, wie er liegt und steht, an den Meistbietenden verauktioniert werden. Die sämtlichen Häuser der Stadt, gehörten bis im vorigen Jahr einem Loxd Srelöridge, wurde dann von einem Sponsmann für IM Millionen Mark gekauft und kommt jetzt zur Versteigerung, da Bürgermeister und Masistrat das Geld nicht habe», ihren Heimatort zu erVerbe»,