Einzelbild herunterladen
 

Nr. 453 36. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Der Münchener   Geiselmord vor Gericht.

--

-

-

Freitag, 5. September 1919

worden. Wenn ich alles gestände, so würde ich nicht zum Tode ver­urteilt werden. Der Angeklagte Schidlhofer erklärt, man habe ihm nur einmal vorgehalten, daß er nur die reine Wahrheit aussagen solle. Die übrigen Angeklagten erklären sämtlich, man habe sie niemals zu beeinflussen gesucht. Hierauf beginnt die 3eugenvernehmung, bei der es sich in erster Reihe um die

Vorgeschichte der Geiselermordung

dreht. Es werden zunächst eine große Anzahl von Personen ber nommen, die sich seinerzeit im Luitpold- Gymnasium unter den Roten Soldaten befanden. Auch sie zeichnen durchweg ein Bild des Blutmenschen Haußmann und schildern den Hauptangeklagten Seidl als den Treiber in der ganzen Geschichte. Geradezu er= schütternd wirkt die Erzählung von dem Verhör der beiden Hu faren, von denen Seidl Geständnisse um jeden Preis erzwingen wollte. Daß die beiden den Anmarsch der Regierungstruppen zu gaben, genügte ihm nicht, er wollte mehr, um die

Rote Garde zu erneuter Wut

4

zu begeistern. Der Umzug des Vollzugsausschusses aus dem Wittelsbacher Palais   in das Gymnasium beweist, daß man fühlte, wie der Räterepublik allmählich der Boden unter den Füßen schwand. Nicht nur draußen in den Vororten schmoiz die Rote Garde von Stunde zu Stunde mehr zusammen, auch im Gym­nasium selbst herrschte an den Ausgängen bereits ein gefährliches Gedränge, dem Seidl nur durch den strengen Befehl, jeden De­ferteur niederzuschießen, Halt gebieten konnte. So wurden zu­nächst die beiden Husaren als Opfer dargebracht. Zwar wußten sie nichts davon, daß irgendwelche Prämien auf den Kopf der Münchener Revolutionäre ausgesezt seien, ebensowenig hatten sie Anteil an dem Tode Liebknechts und Rosa Luxemburgs. Allein der Revolver Seidls zwang die beiden zu ihrem dahingehenden Gingeständnis, worauf furzerhand ihre Erschießung verfügt wurde. Die Zeugen befunden übereinstimmend, daß bei diesem Verhör der beiden ersten Todesopfer bereits Levien, Axelrod und Levinés Niffen dabei waren, sowie eine ganze Anzahl Weiber, die begeistert vor Freude darüber waren, daß man nun endlich ein paar von der Sorte" hatte. Es wird einem klar, daß nicht Seidl jene Ge­ständnisse brauchte, sondern daß dahinter die höhere Strategie" des unter russischer Führung stehenden Vollzugsrates stand. Levien war es, der den beiden Husaren ins Gesicht schrie: ,, Mit Euch werden teine langen Faren gemacht. Mit Euch

Der vorlegte Angeflagte Völkel ist einer der wenigen, die hofer allen Beteiligten den Eindrud eines größenwahnsinnig ge­im Felde gewesen sind, er erkrankte aber dort bald an der Malaria wordenen Menschen gemacht. Er soll erklärt haben, der Rat müsse und fam in die Etappe. Als er nach München   zurüdfehrte, meldete jezt tanzen, wie er wolle. Er jei der König von München  ." Der er sich als Arbeitsloser bei den Rotgardisten und erfuhr an dem Angeklagte Betermeier bestätigt dies. Damit ist die Ver­Tage, an dem er eintrat, daß vormittags zwei Weißgardisten- es nehmung auch des legten Angeklagten erledigt. Es folgt nun waren dies die beiden Huiaren erschossen worden waren. Da die Beweis aufnahme. ihm nichts Gutes ahnte und er sich an weiteren Mordtaten nicht Vorher ruft der Vorsitzende jedoch noch einmal den beteiligen wollte, versuchte Völkel fortzukommen. Er wurde jedoch Hauptangeklagten Seidl an den Gerichtstisch und bemerkt zu von dem Posten zurückgehalten. Während er seine Löhnung erhielt, ihm: Sie sind gegenwärtig im Gefängnis zu Stadelheim   inter  hörte er mehrere Schüsse fallen. niert. Haben Sie da am letten Dienstag einen Zettel geschrieben? Seidl stand am Fenster und der Angeklagte fab, wie der greise Profeffor Berger bon einem großen Matrofen auf den Hof geführt Angeklagter: Ja, ich habe mir in meiner Belle Auf­wurde. Der Vorfigende hält dem Angeklagten vor, daß auch er anschreibungen gemacht. Sie waren aber für niemand bestimmt und Vorsitzender: den Erschießungen beteiligt gewesen sein soll, wenigstens habe er feiner der Zettel ist auch nicht hinausgekommen. Geliebten erklärt, er fei bei dem Geifelmord attiv tätig ein, glücklicherweise. Ich werde Ihnen den Zettel jest vorlesen. gewesen. Der Angeklagte behauptet, er habe nur renommieren wollen. Er beginnt: Der Vorsitzende verliest dann einen Brief des Angeklagten an seine ,, M. L. H.( Das heißt, wie aus dem Nächsten hervorgeht, un­Braut, aus dem hervorgeht, daß diese versuchen sollte, einen Freund streitig: Mein lieber Hans!) Ich bin in Zelle 45, weiße Tafel Böllels zu einem Alibizeugnis zu bewegen. Es wird dann der und in Nummer 16 unten brin bist Du. Ich kann hinaus­legte der Angeklagten, der 26 jährige Student Petermeier, schauen nach der Straße, wo die Elektrischen Nr. 12 und 7 bor­Sohn eines Münchener   Töpfermeisters, bernommen. Beternteier überfahren. Zwischen der Straße und meiner Zelle ist eine hohe tam als Telephonist und Kurier in das Gymnasium. Er hat die Mauer. Dazu noch ein hohes Tor. Wenn ich nun die Straßen­Real cule in München   besucht und wurde Rechtskonzipient in bahn vorübersausen sehe, dann spüre ich so erst richtig die Ge­Fürstenfeld- Brud. Dort wurde er 1914 eingezogen, tam zur meinheit, uns so zu behandeln. Aber vielleicht geht es doch Flieger- Eriaz- Abteilung und furze Zeit ins Feld. Nach seiner Rid- noch hinaus und es gelingt uns, was wir miteinander besprochen tehr fchloß er sich der kommunistischen   Bewegung an, und zwar haben. Die schöne Zeit" fann uns sonst Jahre unseres Lebens offenbar unter dem Einfluß der Lilli Kramer. Während der Tage tosten. Für unsere Frauen haben wir nichts geschafft und un­der Roten Republit wurde Betermeier Führer des sere Kleinen tranten dahin. Ich habe eine Wut, daß ich das ganze Gefängnis auf den Kopf stellen könnte. Wenn ich nur Flugzeuges, das Axelrod nach Budapest   und Moskan bringen sollte, müßte, daß wir bald hinauskommen. Ich bin schon wirklich ganz jedoch bei Wafferburg am Inn eine Notlandung maden mußte, hin. Wenn ich die Folterknechte ringsum sehe und ganz nahe worauf Arelrod und der Angeklagte nach München   zurückkehrten. die Straße, auf der freie Menschen spazieren gehen und die Das Flugzeug hatte den Auftrag gehabt, bei Bela Kun  , dem Leiter Straßenbahnen fahren. Na, Gott sei Dant, daß das nicht immer der ungarischen Räterepublif, Gelder für die Münchener   Bewegung so bleiben wird und daß sie das Theater mit uns nur bis zum zu beforgen. Am 24. April mar Betermeier wieder in München   Schluß des ersten Aftes spielen können. Dann aber schleunigst und erhielt in der Stadtkommandantur den Befehl auf Erichießung Vorhang runter! Oder wieviele solcher Atte willst Du noch der Geiseln ausgehändigt, den er Iglhofer mit dem Vermerk miterleben? Wenn ich jetzt eine Feile hätte, wüßte ich, was ich borlegte: täte. Von hier aus ist es sehr leicht, zu entkommen. Ein ein­wird man nicht erst lange Theater spielen." facher Eisenstab brauchte mir nur zugestedt zu werden. Aber leider fümmert sich bisher weder die 1. S. P. D. noch die Man brauchte Begeisterung und Blut für den Rausch, mit dem man die wankenden Reihen der Roten erneut gegen die Geiseln K. P. D  . um uns. lind bisher ist noch nicht das Geringite ge- scharf machen wollte. Unmittelbar nach der Grschießung der bei­tan. Ist es nicht eine große Gemeinheit, daß die 11. S. P. D. den Husaren wurden dann auch die Plakate entworfen und ge­in der letzten Generalversammlung auch nicht mit einem Wort druckt, daß den Münchener   Arbeitern, die schon halb entſchloſſen von uns gesprochen hat. Und dabei wär doch alles so bequemt. waren, die Waffen fortzuwerfen, anfündigte, man habe einen Bei mir steht nur ein einziger Posten. In der ersten Zeit Preis auf ihren Kopf gesetzt. Jeder von ihnen würde erschossen glaubte ich immer, es käme einmal unversehens eine Kugel ge- oder erschlagen werden. Es wären die Liebknecht- Mörder"; die flogen, aber dann sperrte man mich in einen tiefen, finsteren Noste und Hoffmann auf sie hetzten. Wie das Plakat und die Keller und ich erfuhr nichts mehr. Ich glaube, daß es nicht Heße der Arelrod, Levien und Leviné- Nissen auf die Soldateska mehr lange dauern wird, bis es für uns Adieu" heißt. Spiß- mirfte, zeigt die Tatsache, daß selbst der ängstliche Haußmann um­bubenbanden ringsum, Stacheldrahtverhau, Gewehre, Flammen- fiel, und daß dieser wieder seinen Schickhofer fand, der die nötigen werfer, Kanonen, Panzerzüge, Maschinengewehre und ganze Unterschriften für das Todesopfer der Geiseln sammelte und sic Regimenter in Kampfstellung rings um den Justizpalast, das vor die Flintenläufe der in die Wut gehezten Rotgardisten stellte. wirft freilich etwas deprimierend. Aber schaut zu, was sich machen läßt."( Bewegung im Saal.)

A n=

,, Bitte das Weitere zu veranlassen. Petermeier." Iglhofer hat dann daraufgeschrieben: ,, Meine Einwilligung gebe ich". Dann ist der Zettel an Seidl weitergegangen. Am 28. früh­morgens", gibt der Angeklagte weiter an, erschienen 5 Rotgardisten nochmals mit dem Zettel in meinem Zimmer und verlangten, daß ich das Todesnrteil der Geifeln unterschreiben sollte. Ich erwiderte ihnen: Das ist ja Unsinn, lieber lasse ich mich selbst erschießen. Gebt damit zum Stadtkommandanten." Sie verlangten dann einen. Ausweis bon mir, weil Iglhofer damals niemand borließ. Ich gab ihnen einen solchen und schrieb unter den Zettel den Vermerk: Bitte die Sache in die Hand zu nehmen. Da mit wollte ich aber nicht sagen, daß er die Grichießung anordnen follte." Borsigender: Früher haben sie angegeben, daß die fünf Rotgardisten Sie mit Erschießen bedroht hätten, wenn Sie ihnen nicht eine Unterredung mit Iglhofer verschaffen würden." Angeflagter: So war es auch." Vorsigender: Am 31. Juli d. J. find Sie wegen Beteiligung an Hochberrat in dieser Vorsitzender: Wer mar denn der liebe. Hans? Sache zu 1 Jabren Zuchtbaus verurteilt worden. In jener Ber- geflagter: Das habe ich nur so für mich hingeschrieben. handlung haben Sie nach mir vorliegenden Zeitungsberichten an Borjisender: 3u welchem Zweck denn? Angeklagter: gedeutet, die Resolution des Infanterie- Regiments auf Erichießung Ich wollte Schichthofer den Zettel zuſteden. Vorfiender: Borsigen der Geifeln sei nicht erst am 28., sondern auch schon am 20., oder Wann denn? Angeflagter: Gelegentlich. noch früher beschlossen worden, und sie sei damals von Iglhofer der: 3u welchem 3med? Angeflagter: 3u gar keinem, es ad acta gelegt worden. Die Erfchießung fei alio ganz unab- war eine Information. Vorsitzender: Ein kleiner Mei­hängig von jener Resolution von Seidl erfolgt." An- nungsaustausch, nicht wahr? Was hatten Sie denn mit dem lie­getlagter: Es ist richtig, daß die Resolution schon am 16. dem ben Hans" borber besprochen. Daß Sie hofften, vielleicht durch­Vollzugsrat vorgelegen hat. Sie war abgelehnt worden und ein zukommen? Angeklagter: Nichts. Vorsitzender: Mitglied des Vollzugsausschusses wurde damals zur Beruhigung Dann sehen Sie sich ruhig wieder hin. Beim Abführen lächelt der Roten Garde nach Dachau   enifandt." Boriizender:" Auch der Angeklagte, wie immer, höhnisch. Der Angeklagte Schidl die Münchener Bost" hat seinerzeit eine Information gebracht, hofer ruft erregt: wonach die Geiseln ohne Bezugnahme auf die Resolution von vorn­herein als Gegenrevolutionäre behandelt worden seien. Levien habe damals verlangt, daß sie dem Revolutions- Tribunal vorgeführt würden, während Iglhofer die

sofortige Einsehung eines Standgerichtes berlangte. Jglhofer habe jie jedoch eigenmächtig dem Revolutions gericht entzogen und Seidl überantwortet. Am 29. April hat Jal­

581

Erleuchtung.

Roman von Henri Barbusse  . Verdeutscht von May Hochdorf.

-

Der Zettel war nicht für mich,

-

www

-

Herr Präsident. Mich hat der Seidl niemals mit lieber Hans" angesprochen. Ich hatte auch nie etwas mit ihm gemein. Rechtsanwalt Liebknecht   bittet im Anschluß daran, sämtliche Angeklagte zu befragen, ob man ihnen nahe gelegt habe, ihre Mit­angetlagten zu belasten, weil sie dann vielleicht davon kommen würden. Angeflagter Seidl: Mir ist noch viel mehr gesagt Finsternisse, haben sich wohl die blizenden Gerüste aufgeredt, aber dann sind die triumphierenden Wasserstürze gekommen, die nun schon seit hunderttausend Jahren regieren. Seit den Jahrhunderten der Jahrhunderte müten schon Feuer und Wasser gegeneinander. Aufrecht und leicht und hüpfend ist das Feuer, glatt und friechend und schleichend ist das Wasser. und es öffnet sich über die ganze Erde seinen Weg. Berühren sich Wasser und Feuer, ist es dann das Feuer, das heult und zischt? Ist es dann das Wasser, das zischt und heult? Bald regiert der Frieden einer überschimmerten Ebene, die sich ausbreitet ins unberechenbare. Das Sterngestäube erstarrt in festen Formen, und feste Inseln werden von der grenzen­lojen Hand des Wassers in die Erde hineingegraben.

Die Befreiung unserer Kinder

vom Religionsunterricht.

Es ist eine den Barteigenossen bekannte Tatsache, daß Gesuche um Befreiung der Schultinder vom Religionsunterricht mitunter Folgen zeitigen, die den Eltern durchaus unerwünscht sein müssen. Die Kinder werden von den Lehrern und Lehrerinnen nicht immer mit dem Taft behandelt, den diese Angelegenheit erheischt. man macht sogar von seiten der Schule Befehrungsversuche an den Kindern und den Eltern! Und das soll nun so bleiben? Von Rechts wegen?

Ja,

Heber die Behandlung solcher Gesuche wurde nämlich in der Berliner   Schuldeputation beraten.( Siehe den Bericht über die Stadtverordnetenbersammlung von gestern.) Man hat fich in der Schuldeputation nicht vorbehaltlos für eine glatte Erledigung dieser Anträge ausgesprochen und nicht beschlossen, den Lehrenden jede Beeinflussung der Antragsteller zu untersagen. sich auch dahin geeinigt hat, auf schriftlichen Antrag der Erziehungs­berechtigten die Befreiung vom Religionsunterricht auszusprechen Tiefer Frieden umgibt mich jetzt.

Wenn man

Die Männer haben sich zusammengefunden. Sie ziehen in fleinen Schwärmen oder in ganzen Trupps durch den Dämmerdunst, und Aufseher wandern an der Spize jedes zuges. Und in dem Schwarm ziehen auch Kinder und Frauen mit, als wenn Lämmlein mit im Zuge gingen. Aus der Stille dieses Riesenbildes sprühen Morgenrotstrahlen hervor. Vom Osten her kommt dieses Leuchten. Und es durchleuchtet auch die beiden Jäger, die dort einträchtig nebeneinander schreiten. Ihr Haupt ist geschmückt mit lan­gen buschigen Haaren. Sie halten sich bei den Händen, sie schreiten hochgereckt über die Bergeshöhe. Die Männer sind zusammengetreten, das Morgenrot verbündet sich mit einem jeglichen von ihnen. Und diese aufgehende Klarheit ist wie­der nur mit Klarheit begnadet. Und nun wird ganz deutlich, daß jeder Mensch, der in Einsamkeit einherwandert und zu start losgelöst ist aus dem Raume, allem Anscheine zum Trob dem Zeide unterworfen bleibt. Solcher Mensch ist nur ein Ge­fangener. Die Menschen müssen sich vereinigen, damit fre stärfer seien und damit sie rubiger seien. Die Menschen müffen sich vereinigen, auch nur, wenn sie das nadie Leben fristen möchten. Denn es ist Schicksal der Menschen, daß sie ihr Leben ausleben müssen bis zum Grunde und bis zu jeg­licher Höhe. Stärker als die Elemente und mächtiger als alles Entsetzen ist das Bedürfnis, im Leben auszuhalten und die Lust, seine Lebenszeiten bis zum letzten fruchtbar aus­zukosten. Das ist nicht nur ein Menschenrecht, das ist auch eine Menschentugend.

16. Rapitel: Aus der Tiefe rief ich. Ich bin tot. Ich finke. Sch rolle wie ein zerbrochener Bogel in den Lichtschimmer und in die Schattenschlünde hin­ein. Der Schwindel stügt sich auf mein Eingeweide. Er er­drosselt mich, er bohrt sich in mich hinein. Ich fließe gerade­aus in den leeren Raum, und mein Blick fällt noch schneller als ich selber. Da sehe ich, wie aus dem wahnsinnigen Ge­wimmel der Tiefen, die auf mich einstürmen, das Gestade des Jett liege ich nicht mehr allein und verlassen auf dem Meeres heraufsteigt. Ich flammere mich an meinen eigenen alten Schlachtgelände der ewigen Elemente. Neben diesem Körper, und ich nehme wahr, daß dieses Gespenstergestade Erdenstück gewinnt ein neues Erdenstück Gestalt, und es zün­ganz fahl ist und unendlich ausgedehnt, und es wird ge- gelt auf wie ein Feuer, und es lebt in Bewegung. Und diese waschen vom Regen, und es lastet darüber eine unirdische Gestalt strömt Gedanken aus. Sie spiegelt den Raum wieder, Trübieligkeit. Meine Augen suchen durch die weitwallenden sie spiegelt wieder Vergangenheit und Zukunft und die dichten Rebelschichten, die rings herum freifen und das Bol- Nacht, die auf dem Sügel lagert, bildet den Säulenweg, an fengewölbe aufbauen, das Wasserfluten und die Sandriffe. dem die Sterne aufwärtsklimmen. Die Macht des Tierischen Ich erblicke an dem Gestade ein Wesen, es ist einfam für fich, findet ihr Ziel bei diesem sorgsam gezüchteten Ding, bei bis zu den Füßen ist es eingehüllt von einem Schleier, und diesem armseligen und sorgsam gezüchteten Ding, das begabt es schweift umher. Eine Frau ist es, die dort umherschweift. ist mit Blick und Schrei und in sich eine innere Welt und die Ach, ich bin dieser Frau verbündet! Sie weint. Ihre Tränen dunkel schaffende Gewalt des Herzens verbirgt. Was ist ein rinnen in den Sand, der von den Wogen überschäumt wird. Herz? Ein einziges Geschöpf? f Ein Herz! Nichts anderes! Während ich der Unendlichkeit entgegenstrauchle, strecke ich Aber im Leibesgehäuse der ersten Menschen pulst das dieser Frau meine schweren Arme entgegen, diese schrecklichen Herz nur, weil es vom Schrecken erschüttert wird. Der Flügel, die meinem Sturze dienen. Aber die Frau erlischt Mensch, dessen Gesicht sich zum ersten Male über die Erde   er­Unter der Berührung schmilzt der Schrecken und ver­bor meinen Augen. hoben hat, schleppt seine Seele noch wie einen wilden Wirr­Dann kommt lange nichts mehr, und ich weiß nicht mehr, warr herum. Er unterscheidet in der Ferne Gestalten, die schrumpft die Gefahr. Das wilde Tier greift den Menschen ob ich falle. Es gibt nichts mehr, als die unsichtbare Zeit der seinen gleich find. Er unterscheidet die andere Gestalt, an, wofern er einsam ist, es weicht aber zurück vor dem Ein­und die unermeßliche Nuglosigkeit des Regens, der auf das die auch vom Entfezen gerüttelt wird und ausspäht und nur den die bescheiden waltende Gottheit herumhuscht, wird die flang einer Menschengesellschaft. Beim häuslichen Herde, umt Meer niederpeitscht. Diese Lichtschläge. In meinen spionierend um den Gegner herumkreist. Der Mann verfolgt Lebenswärme mannigfaltiger, und selbst ein Reichtum, der Fugen sprühen Flammenblike. Zuviel Geleuchte stürzt sich den Mann, um ihn zu töten, die Frau, um ihr Leides anzu- nur äußerlich armselig ist, birgt noch des Schimmerns genug Feuer tun. Beißen will der Mensch, damit er zu essen hat. Be in sich. Stellt der helle Tag seine Fallen aus, dann läßt sich über mich. Ich finde nirgends mehr einen Halt. und Wasser! zwingen will der Mensch, damit er etwas zur Umarmung hat. Seit Anbeginn fämpfen Feuer und Waffer miteinander. Alles nur immer im Verstohlenen. Und in den Tiefen der Die Welt, die in die gebogenen Feuerkrallen hineinstürzen düfteren Schlupfwinkel oder im Schlunde des nächtlichen und hineinkreisen muß, und der flutende Raum, der sein Bettes wird die hüftere Liebe ausgekämpft. Der Mensch lebt Wassergewölfe embortreibt, das fämpft seit Ewigem mitein- einzig, um in seiner streitumbrandeten Söhle die wohlfein­ander. Aber das Wasser verlöscht und verdustert plöblich die spendenden Brände seiner Feuerstätte zu schüßen und die Scher­treifende Augel des Scheiterhaufens, und Wasser breitet sich beit feiner Augen und die Atemfreiheit seiner Brust und die aus an Stelle des Feuers. Unter dem Gewölbe der dichten Behaglichkeit seines Bauches.

-

-

jederlei Arbeit leichter bewältigen. Stellt aber die Nacht ihre Fallen aus, dann ist die Stunde des zarten und ein­ihre Fallen aus, dann ist die Stunde des zarten und ein­förmigen Schlafes gekommen. Regt sich der Morgen, schwebt beherrschend der Atem herbei, dann flirrt in dem Menschen­tale ein Flüstern und Geraune auf. Das ist der Sinalang aller Worte, die zur Einsamkeit hingestreut werden müssen, ( Forti, folgt.)