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Der Münchener Geiselmord vor Gericht. München  , den 6. September 1Z1I. T-r jolgende Zeuge, Kommunist Wiedemen«, ein 23 jährige: Chcmtter. der im Juli d. I. zu einem Jahr, drei Monaten Festung verurteilt worden ist, verweigert die Eidesleistung mit der Er- tlärung, daß es sieh mit seiner revolutionären Ge- sinnung nicht vereinboren lasse. Er werde auch, ohne Gott zum Zeugen anzurufen, die reine Wahrheit sagen. Der Staatsanwalt versucht ihm llar zu machen, daß auch die neue Verfassung nicht das Ger ichtsverfassungsge setz abgeändert habe, daß der religiöse Eid zu leisten sei. Die Verteidiger, an ihrer Spitze Rechtsanwalt Liebknecht  , glauben aus einer soeben erschienenen Verfügung der baverischen Regierung entnehmen zu können, daß der Zeuge, gleich dem Reichspräsidenten bei dessen Vereidigung, nur zu sagen braucht:Ich schwöre!' usw. Das Gericht verurteilt jedoch den Zeugen zu einer Geldstrafe von 300 M. bzw. 8 Wochen Hast. Wiedemann gibt dann an, daß die bekannte Resolution deS 1. Jnfanterie-RegimentS bereits am 17. April beschlossen und am 17, dem KriegSministerium überreicht worden sei. Mit de: Geiselerschießung Sabe sie also nicht das geringste zu tun Vorsitzender: Woher wissen Sie das? Zeuge: Die Resolution wurde dem Kriegsministerium von drei Soldaten über- reicht und nachdem sse durch Petermeier an Jglhoier weitergegeben worden war, kam sie vor den Aktionsausschuß, der sie ,cia legte. Man kann also den Aktionsausschuß nicht mit der Gnselerschießung in Verbindung bringen. Vorsitzender: DaS ist Ihre Ansicht. Sie sind nun auch, trotz Ihrer kommunistischen Gesinnung, verhaftet und in den Geiselkeller gesperrt worden? Zeugt; Ja. Ick sollte am 27. April im Srelsior-Hoiel mit einem Offizier der Weißen Garde konspiriert haben. Man sollte mir 30 000 M. aeboten haben, wenn ich die Pläne der Roten Armee verraten würde. Während die Rotgardisten mich derbofteten, kamen Soldaten von der Bahn- hofZwacke hinzu und da ich einen Streit zwischen beidm Parteien verme'den wollte, erklärte ich, wenn ein K a f t b e f e h l käme würde ich ihm s?olg« leisten. Daraus kam ein solcher, von S e i d l unterschr'Sbcn. Als Grund zur Verhaftung waren geaenrevolutio- näre Bestrebungen anaoaeben. Der Zeuge schildert dann, wie er im Keller mit Baron Moser, Frnth, Daumenlang und dem Prinzen Dburn und DariS zusammentraf. Der Obersekretär Daumenlang blutete furcktbar. Er war niedergeschlaaen worden, weil er an- gebl'<,:nen Fluchtversuch unternommen hatte. Nach der Vernebmuna des, Redakteur? Schmidt von den Münchener Neuesten Nachrichten', der über die Vorgänge im Luitvol.d-Gvmnafium am Morgen der Erfchienung AuS- saaen macht, und der zugegen war. als die 10 Opfer Seidls er- schössen wurden, kommt es zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen dem Borsitzenden, dem Staatsanwalt und der Verteidigung. Ter Staatsanwalt erbebt Protest dagegen, daß die Berickterstatierin ein?» kommunistischen BlättckenS, die sckon mehrfach aennnnte Lilli Kramer, unter dem Vorwand, daß sie sournalisiisch bei dem Prozeß tätig sei, den ganzen Verhandlungen und namentlich dm Zeusen Vernehmungen beilnobne, Dwaegen müsse die DtaatSanwaltschast protestieren, daß Fräulein Kramer. die er- wiekenermaßen Beziebunaen»t, dem Anaeklaatrn Petermeier unter- ballen habe und die auch sväter nock über die Vorgänge im Luit- pold-Gvmnasium v e rn o m m e n werden soll, weiter im Saas  bleibe. Der Verteidiger PeiermeierS. Rechtsanwalt Teilbaber, tritt iedock sebr lebbglt und entschieden kür Fräusein Kramer ein.' Ein deogrtioer Beschluß de» Gericht? stelle eine Vergewaltig ounaderPresse dar. Wenn der Staatsanwalt aus dem Stand- w'nkt stehe, fco6 Fräulein Kramer noch als Zeugin zu hören sei. so , hätte er von Ansang an die Anwesenheit der Dame beanstanden müssen. Ez, sei'unerhört. sieJeßt. in ihrem Beruf behindern zu wollen. D-r Staatsanwalt weist diese AnZkübrungen Dr, T-tO Hab-"-»-mergisch zurück und bezeichnet, die Stellungnahme de? An- Waltos als eine völlig Lberflsifsige GntrüstnngSaktion. Dr Deilbaher leat oeaen diesen Ausdruck Verwahrung ein. Weite'' gibt der Staatsanwalt bekannt, daß zwischen dem Rechtsanwalt und seinem Klienten Petermeier ein iuristisch nickt zulässiger Berkehr bestände, da Petermeier von Dr. De'lbaber Lebensmittel zu- gesteckt worden seien. DaS Gericht habe diele Verletzung der R�chtSanwaltSardnung hingehen lassen, ohne ein Disziplinarver- sabron einzüleit-n. RochiSanwalt Liebknecht tritt für seinen Kollegen energisch ein. Die Haltung des Gerichtes in diesem Prozeß übersteige alles. was. er bisher an unwürdiger Erfahrung kennen gelernt habe.Ich komme mir bier n'ckt vor, wie der ordnungsmäßig bestellte Rechts- Vertreter der Angeklagten, sondern wie ein Stiefelputzer, mit dem man nach Belieben umsvringt. Ich erhebe gegen diese? Geboren de» Herrn Vorsitzenden und des Staatsanwaltes Protest.' Der Vorsstzende wie» die dem Gericht gemachten Vorwürfe ent» schieden zurück. DaS Gericht sei vjrpslichtet. seden V-'rkebr der An» peklaaten mit der Außenwelt, auch mit den Rcchtsbei ständen zu überwachen. Denn wenn man auch nickt annehmen könne, daß die Verteidiger irgendein- unaesetzliche Handlung begehen konnten, so beweise der Ko'ssber Seidls und der Fluchtversuch d-Z anderen Angeklagten zur Genüge, daß den Angeklagten jede? Mittel reckt sein würde, um ssch mit ihren in Freiheit befindlichen Genosse» zu verstündigen. Lediglich dagegen müsse daZ Gericht mit allen Mitteln Verwahrung einlegen._
Industrie und Kandel  . Börse. Auch im heutigen Verkehr war daS Geschäft fast ausschließlich aus AuSlandSpapiere gerichtet, da die Schwierigkeiten, die mit der Verwertbarkeit dieser Werte im Auslände verbunden find, sich immer mehr verringern. Im Vordergründe des Interesses standen Steaua Romona, die 38 Proz. haussierten, späterhin einige Prozent wieder hergaben. Sehr fest lägen auch Deutsche   Uebersee  - ElektrizitätS-Aktien. die 14 Proz. gewannen. Deutsche Petroleum stellten sich um 8 Proz. höher. Stark steigend waren auch Mittel- meerbahn, die 10 Proz., Westsizilianer. welche 6 Proz., und Balti- more. die gleichsfalls 6 Proz. anzogen. Kanada   und Türkische Tabak, sowie DchantungSbahn einige Prozent höher. Am Kolonialmarkt war das Geschäft gleichfalls wieder sehr lebhaft. Pomona bis auf 1330 steigend, Neu-Guineau mit 240 sieben Prozent höher. Fest auch Kaoko und Otavi. Kriegsanleihen 79V«. Von älteren heimischen Anleihen BM- Proz. Werte M Proz. höher. Am Montanmark! Bismarckhütte. Luxemburger   und ManneSmannröhren je 3 Prpz. gebessert. Schiffahrtspapiere abbröckelnd. Anilinwerte steigend. RüstungSwertc vorwiegend höher, besonder? Daimler um 4 Proz. und Deutsche   Waffen um 3 Proz.
GroßSerlm Stadtverordnetenversammlung in Neukölln  . Vor Eingang in die Tagesordnung wurde der an Stelle b"? ausscheidenden Stadtverordneten Krille lU. S. P.) tretende Stadt- verordnete Gärtner vom Stadtverordnetenvorsteker Scholz in sein Amt eingeführt. Sodann stimmte di« Versammlung im Prin- zip dem von der Fraktion der U, S. P. gestellten Antrag zu. an- ge­eigneten Stellen der Stadt mehr Bedürfnisanstalten,' insbesondere für die weibliche �Aevölkerung, einzurichten. Eine längere Debatte
rief eme Jnierpellaiion der unabhängigen Fraktion hervör, di« de» Magistrat ersucht, seinen Einfluß geltend zu machen, um die Neu- köllner Einwohnerwehr aufzulösen. Die Interpellation betont, daß in der Neuköllner   Bevölkerung über die Errichtung dieser Einwohnerwehr eine tiefgehende Erregung herrsche. Diese Auf« fassung brachte auch der Begründer der Interpellation, Stadtv. Freund, zum Ausdruck, der diese Einwohnerwehren als ein Mittel bezeichnete, die Errungenschaften der Revolution zu bcseiti- gen. Dieser Auffassung trat Genosse W e r m u t h entgegen, der darlegte, daß die Einwohnerwehr lediglich den Zweck derfolge, die gemeinnützigen Einrichtungen der Stadt, sowie die Ordnung und Sicherhett der Bevölkerung vor fragwürdigen Eristenzen zu schützen. Der Wehr gehörten zum großen Teil Arbeiter an. die nicht daran dächten, sich als ein reaktionäre? Instrument gebrauchen zu lassen. Er bedauere nur. daß nicht noch mehr sozialdemokratische Arbeiter dieser Einwohnerwehr angehören. Ein weiterer Antrag der Unabhängigen fordert, daß allen Neu- köllner Arbeitslosen, die einen selbständigen Haushalt führen und über acht Wochen arbeitslos sind, ein einmaliger Mietzuschuß von 20 Mar? bewilligt werden möge. Stadtrat L i n d n e r betonte hier- zu. daß Neukölln einen solchen Zuschuß nicht leisten könne, weil eS Zuschüsse vom Hauptausschuß Groß-Berlin erhalte. Mit letzterem müsse daher in Verbindung getreten werden, um den Wünschen der Antragsteller gerecht zu werden, Genosse Thurow betonte, daß der Antrag nicht weit genug gehe. Wolle man den Arbeitslosen wirklich helfen, so müßte«in laufender Zuschuß gezahlt werden. Diese Frage sei iedock von Groß Berlin zu regeln. Er b'tte daher, diesen weitergebenden Antrag dem HauntauZschuß Groß- Berlin zu überweisen. Die Versammlung beschloß gegen die Un- abhängigen in diesem Sinne. Inzwischen kam e? zu ben in unserer heutigen Morgennummer hereiiS erwähnten Tumultszenen. Nach etwa halbstündiger Unterbreckuna der Verhandlungen wurde in der Taaekordnunq fortgefahren. Neben kleineren Vorlagen wurde ein Antrag der sozialdemokratischen Fraktion verhandelt, htt verlangt, um eine Erleickteruna in der Steuerzahlung herheizufiihren, in Zu- kunft die Steuern tficki wie bi»her viertelsährlich, sondern Monat» l i ch entrichten zu können. G-nosse Fiedler ersuchte in seiner Bearünduna, den Aniroa zur näheren Ausführung der Finanz- und Kasse-'deputation ,u überweisen. Die Vertammluna beschloß, nachdem Bürgermeister Dr. Mann auf die technischen Schwierigkeiten der Durchführung dieses An- trage« verwiesen, demgemäß. Ein anderer Antrag der soz!albemosratisch''n Fraktion� ersucht um Unte�breitung einer Vorlage, wonach demnächst:n Neukölln   für Kinder sowohl wie kür Erwachsene eine öffentliche städtische Klinik zur unentgeltlichen Benutzung eingerichtet werden soll. Die Genossin Scholz leote des näheren die Notwendiekeit einer, solcken Klinik gerade kür die Neuköllner   Bevölkerung dar. Nachdem nock Stadtrat Dr. Silber st ein sich im Sinn? de? An» traaeS geäußert, wurde der Antrag zur näheren Prüsstng_ und Durchfübruna der Kronkenhaus- und Gesundbeitsdepiitasson über- reicht. Ein DringlickkeitSantrag der Nnobbängioen stellt an den Maaistrat dw Anfrage, ob er bereit sei. die längst verivrochen? Neu- Wahl der Beisitzer zum MietSeiniaungSamt anzuordnen. Beran- lassung hierzu sei, daß bei Entschmdungen des MietSeirngungS- amteS MietSsteigerungen b'S zu 70 Proz, vorgenommen werden. ES entstand hierüber eine längere Debatte, in deren Verkauf u. a. Genosse Bock darleate, daß im allgemeinen eine S'eiasruua der Miete von 20 Proz, für angemessen geholten werde. Höhere Stsiqe- rungen könnten nur von dem MietSeiniguvgSamt gebilligt worden sein bei Heiz- uni Warmwasserversorgung. Beschlossen wurde, die Angelepenbeit der WohnunoSkommission zur weiteren Erledigung zu überwei'en. Dieselbe Fraktion richtete sodann noch an den Ma- gistrat die Anfrage, warum die vom Militär geräumten Schulen noch nicht instand gesetzt sind, um sie so schnell als möafich ihrem Zweck zuzuführen. Die jetzige Neberfüllung der Schulklassen und die Ein. teilung des Unterricht? seien unhaltbar, Stodssckulrat Buche­nau betonte, daß dt« in Frag» kommenden Schulen infolge des Materialmangel» und der durch die Unruhen verursachten Zer- störungen zum Teil erst im Herbst fertig werden. Im übrigen könne die Sckulbc'wolhing-n'cht für Fehler verantwortlich gemacht werden, die hinsichtlich der Unterbringung der Kinder von einer früheren Herrschast gemach» worden sind. Zu den vom unabbängi- gen Redner vorgebrachten Klagen über die AuSsübrung des Reite gionSunterrickiS und der dabei borgekommenen Schikanierung durch bestimmte Lebrer bemerkt Stadtrat Buchenau, daß kr diesen Klagen nachgehen und derartige Uebergrisfe aufs schärfste'"rück­weisen werde._ Einschränkung der Milchlieseruug. Der Magistrat teilt mit: Der Eingang an angesäuerter Milch hat sich heute derart erhöht, daß die weitere Milchbelieferung nicht aufrechterhalten werden kann, von Montag, den 7. er. ab, werden bis auf weiteres d'e A l-Karte mit 1 Liter, A ll-.Karte mit% Liter, B l-Karte mit H Liter, B Il-Karte mit% Liter beliefert. Di« Belieferung der E-Karten bleibt wie bisher.
Eins s?alschqeldfabrik bat gestern die FalschgeldbearbeitungSstelle der Reichsbank in Friedrichsthal bei Fichiengrund ausgehoben. Dort pachtete der Buchdrucker Karl BorowSki. der früher in einem Berliner   Bei rieche beschäftigt war, ein leerstehenides kleines Landhaus mit b'ischigem Garten, das er zu einer Fabrik zur Herstellung von falschen Fünf- zigmarkscheintn einrichtete. In den unteren Räumen standen die Presse und was sonst zu dem Betriebe gehörte, oben auf dem Boden waren Schnüre zum Trocknen der Schein« gespannt. Einöfter- reichischer Offizier' war der Gebilfe des Fälschers. Frau BorowSki stand, während die Presse lief, in dem Gebüsch deS Gartens stets auf Posten, um den Betrieb vor überraschendem Besuch zu schützen. Auch die beiden Kinder BorowSki? mußten mithelfen. Als jetzt für 300 000 M. falsche Fünfzigmarkscheine hergestellt waren, gedachte BorowSki eine Pause zu machen, um zunächst für den ganzen Ab­satz seiner Fabrikate zu sotgeiu Um sie fremden Augen zu entziehen, nahm er die Preise auseinander und vergrub sie mit den übrigen Werkzeugen im Garten. Unterdessen kam die Falschgekdstelle dem Detriede auf die Spur. Gestern nachmittag fuhren Kriminalbeamte nach Friedrichsthal hinaus. In dem Garten fielen� sofort frische Grobespurcn auf. Woyezek, der zu entfliehen versucht«, konnte gerade noch gefaßt w-erden. Tie Beamten gruben die verbuddelten Maschinenteile und Werkzeuge bald auS. Auf dem Boden des Hauses überraschten sie die beiden Kinder, die von dem unerwar- täten Besuch noch keine Ahnung hatten. Die Kinder waren gerade dabei, einen Haufen fertige Scheine zu zählen. BorowSki und seine Familie, ebenso Wobczek, wurden verhaftet. Derösterreichische Offiizer' Woyezek entpuppte sich als ein Heimarbeiter dieses NamenS, der früher für eine Ftlmkittelfabrik tätig war.
Durch-inen Sprung aus dem Fenster nahm sich gestern der 22 Jahre alie Arbeiter Adolf Pankosch auS der«salzwedeler Str. IL das Leben. Der Mann brachte aus dem Kriege ein schweres Nervenleiden heim und konnte deshalb keine Beschönigung finden. Er verfiel in Schwermut und sprang in der Verzweiflung aus dem fünften Stock auf den Hof hinab und war sofort tot. In die Spree stürzte sich von der Oberbaumbrücke ein unbekannter Mann von etwa 6L bis 70 Jahren. Er wurde schon nach fünf Minuten aus dem Wasser wieder herausgezogen, war ober trotzdem bereits tot. Der Mann ist mittelgroß, hat graues Haar und einen grauen Poll- bart und trug ein uhwarzeS Jackett, eine graue, buntgestreifte Weste, eine graue Hofe und schwarze Halbschuhe. Er hat einen doppelten Bruch und trug ein Bruchband. Freie Turnerfchast Berlin  . 1. Knaben-Abt.  : Turn fahrt nach Pichelswerder, Treifvunlt Sonntag, früh 7'/« Uhr, Schlef, Bhs. 1. Mädchen-Abt.: Fidtle Schnitzeljagd. Treffpunkt Sonntag 7ll, Ubr früh. Hohriistauienplatz, an der Normaluhr. Gäste-. Eltern! und Kinder willkommen. 1 I
Groß-Berliner Lebensmittel. Niederschöuhaosen. Auf Abschnitt 51(Kinder bis zu zwei Jahre« V. Psd, Haferflocken, 2 Pakets Stet». Abschnitt 27 fKriegSbeichädiqle) 1 Pfd. Perlsago  , Mschnitt 43 iJugendliche) Pso. Hasn iiocken, ilhschn. 83'/, Pfd. MaiSmehl, Adschniit 80 150 g Teigwaren, Abschnitt IT 15 und V 15 je 230 g amerikan. Weizenmehl Für Schwangere*/, Pfd Kakao(2,65 M.). BezugSbelchemiguna am 8, September in Zimmer 16 de? Rathauses. Kar- löffeln je 5 Pjd, Abschnitt 37» e der Kartoffel karte und Abschnitt 163 der LebenSmitteliart«. Hennigsdorf  . Am Montag auf S(8) 4 350 Gramm Hafer stocke«, Rudeln oder Graupen. Buchbolz. An JuaendUche in der Gemembe-VerkapfSstelle je fl.Pfb. Käse(80 Pf.) oder>/, Pjd. Margarine(1,15 M). Alte Leute über 70 Jahre dort'L Pjd, Margarine, Startoffelverfauf nächste Woche: Dienstag für die weiße Lebensmittelkarte 1500, Mittwoch 5011000, Donnerstag den Reit. Verknus von 10 2 20 P d. pro Stopf a 15 Pf. Anrechnung der mehr aus- gegebenen Mengen findet eoentl. statt. Fn der Gememde-Verkaufsstell» sreibändig: Leberwurst(Süchte 13 M.), Ausstrichmittel(1 MI, Backpflaumen (Pfd. 5. M,), außerdem AuSlandSmarmelade(Pfd. 3, M.). Verkauf der in der letzten Bekanntmachung angebotenen Kleidungsstücke vom Mon- tag ab im AmtShauS, Zimmer 9. Stralau. Sonnabend, den 13. September, gelangen zum Verkauf auf Abschnitt 61 der Lebensmittelkarte 500 Gramm Graupen(0,44 SS.), auj die Abschnitt« 62 und 68 zusammen 500 Gramm Marmelade(1.80 M,). aus Ablchnitt T 15 der Emsuhrzusatzkarte 250 Gramm amcrik. Weizenmehl (0.42 SS.), aus Ablchnitt 43 für Jugendliche 250 Gramm ausländ, Mais­mehl(1,45 M.). Di« Abschnitte sind bis Mittwach abzugeben. Dahlem  . Vom Mittwoch bis Freitag in der Verkaufsstelle Pa' bielSli» Alle« 40, für den Nordteil und in der Drogerie von Biernotb, Ladenberg- straße 1, für den Südteil aus Abschnitt v der Nebenkarle A aus HauS- baltungen bi« zu 6 Personen 3 Päckchen Süßstoff(äbOPs,), aus je weitere 5 Perionen 1 Päckchen mehr. Ferner aus Abschnitt 80 der Lebensmittelkarte 350 Gr, Nährmittel. Abschnitt 83 250 Gr, MaiSmehl bezw, MaiSgrleß, Abschnitt X 16 der Einsuhrzulatzstirte 250 Gr. amerik, Weizenmehl Für Kranke Kondensmilch aus die September-Kanen, soweit Vorrat reicht, bei Biernoth und in der Berkauisstelle. FriedrichShagen  . Vom 8. l4, September: Dienstag auf Ab- schnitt 32 300 Gramm Marmelade, Mittwoch aus Äbschniit 33 375 Gramm Granpen und Grütze, Donneistag auf Abschnitt 34 150 Gramm Erbse« Pro Kopf. RowaweS. 300 Gramm Grairven(44 Pf) aus Abschnitt 70 der Lebensnttttelkarte, 250 Gramm Ma.Smelfl(1,45 M.) auf Ablchntt 83, 250 Gramm ausländ Weizenmehl(42 Pf.) aus Ab'chnill U 15 der Ein- suhrzu-atzlarte, 250 Gramm MaiSgrieß(1.45 M.) aus Abschnitt 23 der blauen Lebensmittelkarte, 250 Gramm Mus(2,50 M.) aus Abschnitt 30 der blanen Lebensmittelkarte, 250 Gramm Hiilseiisiüchte aus Abschnitt 3 b der Z ns atzkarte sür Gefangene(65 Pf,). Die Hiilfensrüch'.e find bei Riepe: erste, Ltndenslraße. zu entnebmen. Am Montag und Dienstag müssen rre Kartenabschnitte 79, 83. U 16, 29, 30 und 3 b bei dem Kleinbänbler ab- gegeben werden. Ausgabe der Ware von Freitag, den 12., brS Sonnlag. den 14, d. Mts.
SMersschofisbewWunv Arbeits-, emeiuschaft für die Reichs» und Staatsbetriebe. In einer Sitzung der Arbeiterräte und Vertrauensleute der in Reichs- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter, die Freitag Nachmittag im Eiscnbahndirektionsgebäude stattfand, ist eine Arbeitsgemeinschaft begründet worden. Vertreter der Avbeiter in folgenden Reichs« und Staatsbetrieben waren er- schienen: Reichspost, Eisenbahn  , Kultusministerium, Justizmini- sterium, Finanzministerium. Reichsgesundheitsamt, Materiaiprü- fungSamt,.Patentamt, ReichSversicherungSamt, Eichamt, Reichs- bank, Reichsdruckerei, Staatsmünze, Kammergericht, Landwiet- schaftriche Hochschul«, Nationalgalerie, Universität, Hauptkadetten- anstalt. Diese Arbeitsgemeinschaft hat den Zweck, die Tätigkeit der Arbciterröte oder Vertrauensleute der einzelnen Betriebs nach einheitlichen Grundsätzen zu regeln, die gegen- fettige Unterstützung zu ermöglichen und gemein» same Aktionen durchzuführen. Sie erstrebt volles Mitbe» ffimmungS- und Kontrollrecht zur Sozialisierung der Reichs, und Staatsbetriebe.. Die Besprechung beschäftigte sich mit der Aufstellung prödisorischer Richtlinien. Eine baldigst neu einzu- berufene Versammlung soll endgültige Richtlinien beraten und beschließen. In früheren Sitzungen haben Vertreter der Be- amten und Angestellten in Reichs- und Staatsbetrieben es ab» gelehnt mit den Vertretern der Arbeiter eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen, bielmehr ist die Bildung einer besonderen AvbeitS- gemeinschast der Angestellten und Beamten zu erwarten. Die Verbindung zwischen diesen beiden Arbeitsgemeinschaften soll durch«in zu schaffendes Kartell aufrechterhalten werden. Ter Niedergang der Prodnktion in den Eisenbahn- Werkstätten. Heute vormittag fand im Gebäude der Eisenbahndirektton einr Besprechung der Arbeiterräte und Vertreter der Verwaltung mit den Pressevertretern statt. Die Besprechung sollte den Zweck haben, die falschen Behauptungen, die in letzter Zeit durch die Presse gingen, zu widerlegen und die Verhältnisse, wie sie im Augenblick auf der Eisenbahn herrschen, klarzulegen. Es wurde von den Arbeiterrätcn ausgesührt, daß schon viele Vorschläge, die jetzt von der Presse ge- macht worden sind, b e r e i t S erfüllt wurden. Es sei empfehlen?» wert, wenn die Presse,«he sie Zuschriften usw. veröffentlicht, sich vorher mit den Arbeiterräten in Verbindung setze. ES dürft« in bieser schweren Zeit keine unnötig« Unruhe in die Arbeiterschaft hineingetragen werden. Die Arbeiterschaft werde vielfach schuldlos beschimpft. Di« geringe Produktion liege an den eigenartigen Ver» Hältnissen, die im Eisenbahnbetrieb bestehen, ES seien oft n ich t genügend Werkzeuge vorhanden. Anregungen der Arbeiter zur Anschaffung neuer Werkzeuge usw. werden vielfach nicht befolgt. An Hand einiger Beispiels wurde ausgeführt, daß in zahlreichen Fällen Wettzeuge seit November v. I. bestellt sind und bi? heute nicht ge- liefert wurden. Auch die amtlichen Zahlen feien irreführend.» ES müsse berücksichtigt werden, daß das Wagenmaterial viel abge- nutzter zur Reparatur komme als früher. Außerdem mangele es am notwendige« Material. Auch sind die Maschinen und Wettzeuge derart abgenutzt, daß die früheren Leistungen nicht erreicht werden können. Die Werkstätten sind zum größten Teil auch für die heu- tigen Verhältnisse zu klein. Während man früher in einer Wett- statt z, B. 1000 Mann beschäftigt hat. sind setzt 3000 dort tätig. ES müßte energisch zurückgewiesen wenden,-daß di: Arbeiter allein schuld haben, wenn zugegeben werde, daß die Arbeitslust gesunken sei. Einem Prämien- oder Akkordsystem stehe man jedoch ab- lehnend gegenüber. Die Vertreter der Verwaltung erklärten, daß sie sich auch der Ansicht der Arbeiter anschließen müßien. Der Niedergang der Pro- duktion liege in den ganzen Verhältnissen begründet. Werkzeug« und Material könnten nicht von den Firmen gelieiert werden. Die Verwaltung wolle gern den Wünschen der Arbeiter Rechnung tragen und gemeinsam mtt ihnen an die Hebung der Produktion arbeiten, Ter Reichstarif in der Reisewarenbranche. In der Versammlung der Reisewarenbranche berichtete Gottschalk über die ReichStarifverhaudlungen. Die Arbeits- zeit wurde auf 48 Stunden pro Woche festgesetzt, doch müssen kürzere Arbeitszeiten bestehen bleiben. Ehe Entlassungen vor» genommen werden dürfen, muß die Arbeitszeit auf 5 Stunden eingeschränkt werden, lieber die Lohnsätze wurde erbittert ge- kämpft. ES sind für das Reich vier Lohnklassen vorgesehen. Für Berlin   wurde«ine Sonderklasse geschaffen, da sonst für die Kollegenschaft in Berlin   nichts heraus gekommen und ver Reichstarif daran gescheitert wäre. An Grundlohn wurde ILO Matt pro Stunde bewilligt. Auf diesen Lohn kommen Orts- und Teuerungszuschläge. Für Berlin   beträgt der Ortszuschlag 30 Prozent und der Teuetningszuschlag 28 Proz. Die I u n g g e- seilen erhalten im 1. bis 2. Jahre 1,01 M. und im 3. bis 4. Jahre