Groß- Berlin
Für die neue Schule.
Gewerkschaftsbewegung
Auf der Suche nach den Schuldigen? Der Streit in der Metallindustrie bereitet der Freiheit" recht
auch die Frage aufgerollt, was mit der Wachtabteilung der Kommandantur, die seit dem März d. J. den Sicherheits- und UeberDie machungsdienst in Berlin ausgeübt hatte, geschehen soll. Wachtabteilung, die jetzt noch eine Stärte von 3500 Mann besitzt, war vor furzem der Reichswehr angegliedert worden, sie übt praftisch keinen Sicherheitsdienst im Straßenverkehr mehr aus, obipobl Auf der gestern fortgesetzten Tagung entschiebener die einzelnen Reviere noch bestehen, sondern hat zum großen Teil sonderbare Sorgen. Neuerdings will das Blatt entdeckt haben, daß Schulreformer unter den atademisch gebildeten Lehrern und den Wachtdienst bei öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen, Speichern der Vorwärts" wichtige Grklärungen der rechtsfozialistischen MitNehrerinnen wurden Einzelfragen erörtert. Die Vormittagssitung usw. übernommen. Mit der weiteren Berringerung der Reichs- glieder in der Fünfzehnerkommission und der Berliner Gewerkbrachte eine Aussprache über Staat und Gesellschaft im Unterricht wehr soll auch die 23. b. A. aufgelöst werden. Zurzeit schweben fchaftskommission an versteckter Stelle wiedergegeben hätte. Daraus W. d. Ein Referat von Dr. Ausländer forderte Reform des Berhandlungen zwischen der Intendantur und dem Reichswehr- fei zu ersehen, wie sehr der antifozialistische“„ Borwärts" dem Geschichtsunterrichts, der bisher eine Berzerrung zum Byzantinismus und Chauvinismus war und die Begriffe der Klasse ministerium und dem Ministerium des Innern über diese Frage. Stampf der Metallarbeiter gegen die Verschlechterung ihrer. Lebensund des Klassenfampfes ignorierte. An seine Stelle müsse ein Unter- Borsicht bei Zigaretteneinfäufen. Die Oberzolldirektion schreibt haltung alle nur möglichen Hindernisse in den Weg lege. Rechtsricht treten, der das Verständnis geschichtlichen Werdens fördert, uns: In letzter Zeit werden im Schleichhandel und auch öffentlich sozialistische Führer trügen mit dem Vorwärts" die Schuld für Geschichte erleben läßt und ihre treibenden Kräfte zu größere Mengen unversteuerter Zigaretten englischer, belgischer die Verschärfung und die Erschwerung des Wirtschaftskampfes. juchen anleitet. Die Einführung in die Methode der materia oder amerikanischer Herkunft angeboten. Da die Badungen dieser liftschen Geschichtsauffassung soll nicht vor vollendetem Bigaretten nicht mit den erforderlichen Steuerzeichen versehen sind, 14. Rebensjahr beginnen. berfallen sie unter allen Umständen der Einziehung durch die Steuerbehörde. Es muß daher vor dem Anfauf derartiger Zigaretten dringend gewarnt werden.
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Dr. Kawerau trug einen Auffah von Oberlehrer Dr. uessing über Soziologie und Grziehung zur so: zialen Verantwortung vor. Dem jungen Menschen sei das immer Revolutionäre der Geschichte zum Bewußtsein zu brin gen. Aus dem scheinbar ewig fchidfalhaften Gang der Geschichte jei ein Stufenbau fichtbar zu machen. Die Einsicht in die Tendenzen der Geschichte, die vom tierisch- triebmäßigen und feindlichen zum solidarisch vernünftigen an deln drängen, wedt in der Jugend das Verantwortungsgefühl für Sie Gestaltung der zukünftigen Gemeinschaft. Fräulein Dr. Rotten von der pädagogischen Abteilung der Piga für Völkerbund sprach über Friedenspädagogi f. Bazi fismus ist ihr ein geistiges Brinzip. Den Stampftrieb will fie durch Umbiegung ins Gittliche( aber nicht ins Patriotische") fublimieren. Die neue Schule müsse einen Nachwuchs heranziehen, der alle üblen Seiten des bisherigen Staates, den Krieg wie die Befihvorrechte, aus der Straft des freien Menschentums heraus überwindet.
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Es muß schon eine recht sonderbare Geislesverfassung am Schiffbauerdamm vorherrschen, wenn so dreiste Behauptungen aufgestellt werden können. Beide von der" Freiheit“ erwähnten ErHärungen haben wir an der Spike des gewerkschaftlichen Teiles mit auffallender Schrift veröffentlicht, nicht wie das Blatt seinen Die Tagesordnung der nächsten Stadtverordnetenfihung in Berlin umfaßt u. a. einen Antrag wegen der Erhöhung der Umsatz- Refern borligt, an berstedter Stelle. Betrachtet das unabhän teuer auf Lebensmittel, einen zweiten wegen der Wahrung des gige Organ die gegenwärtige Metallarbeiterbewegung als eine bes Wohnungsrechtes der Berliner Bürger und einen dritten wegen sonders günstige Konjunktur für sich, oder hält es Umschau nach der sofortigen Eröffnung der städtischen Volksbadeanstalten mit einem geeigneten Prügelfnaben für die in der Bewegung gemachten Schwimmhallen Zum Bau von Bureaubaraden werden eine Fehler? Im ersteren Falle müssen wir es dem Geschmack der Frei. Million Mark verlangt. heit" überlassen, das Kampffeld abzusuchen, pährend wir ihr im aweiten Falle schon anheimgeben müssen, bei sich und ihresgleichen Umschau zu halten. Unsere Stellung zu diesem Kampf haben wir so far zum Ausdrud gebracht, daß wir nicht nötig zu haben glauben, uns gegen die lügenhaften Unterstellungen des unabhängigen Blattes zu verteidigen.
Mordverfuch und Selbstmord. Ein aufregender Vorgang spielte fich gestern abend auf dem Prager Platz in Wilmersdorf ab. Kura nach 8 Uhr gab dort plöglich ein gutgekleideter Mann brei Schüsse auf eine ebenfalls gutgefleidete Dame von etwa 30 Jahren ab, von denen zwei fehlgingen, der dritte aber die Dame so schwer traf, daß sie besinnungslos zusammenbrach. Dann tötete sich der Schüße durch einen Schuß in den Kopf. Nach Papieren, die man bei dem Toten fand, handelt es sich wahrscheinlich um einen Ingenieur An der Distusfion beteiligten fich zahlreiche Redner und Redne Walter Riemer aus der Uhlandstraße 129, während man bei ber rinnen. Sie erftredte fich hauptsächlich auf die materialistische Ge- Dame leine Anhaltspunkte für deren Persönlichkeit fand. Sie soll Tesichtsauffaffung, die meist Zustimmung, aber auch Widerspruch eine Bolin sein, die in der Nähe des Tatortes piederholt gesehen In der Nachmittagefibung wurden die Erörterungen des Gin- orden ist. Anscheinend handelt es sich um eine Eifersuchtstragödie.
fand.
Fluffes der Schule auf die Lebensauffassung eingeleitet durch Dr. Baege mit einem Referat, über philosophische Propä= deutit. Er forderte Wiedereinführung des früber in Deutsch land an den höheren Schulen. üblich gewesenen besonderen Unterrichts zur Anregung des Intereffes für philosophische Probleme, in erster Linie für die Grundtatfachen und Hauptlehren der allgemeinen Psychologie und der Logit als Dent- und Erkenntnispsychologie.
Ein mutmaßlicher Kindermord beschäftigte die Kriminalpolizei. Am Lustgarten wurde gestern aus der Spree die Leiche eines ungefäß 7 bis 8 Monate alten Kindes gelandet, das nur mit einem Wolthembchen_bekleidet war. Die kleine Leiche hatte schon Die Leiche eines neugeborenen längere Zeit im Waffer gelegen. findes murde von spielenden Kindern an der Kieler Brüde aus bem Nordhafen gezogen und der Polizei übergeben. Auch diese Reiche wurde zur Feststellung, ob das sind gelebt oder totgeboren wurde, dem Schauhause übergeben.
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Dr. Emmel sprach über den Gefühlsgehalt in der neuen Erziehung. Für die Zeit der Entwicklung der Geflechtsreife empfahl er ein Pausenjahr, in dem fein neuer Lern= Neuenhagen a. Offb. Protest gegen die Gemeindevorsteher ftoff aufgenommen wird. Gerade in dieser Zeit müssen die großen wohl. In einer öffentlichen Bersammlung am Mittwoch referierte fittlichen und fünstlerischen Werte an die Jugend herangebracht und Genosse Stösling über die Wahl des Gemeindevorstehers. Die von ihr erlebt werden. Auch der berufs- und erwerbstätigen Jugendsprache war eine sehr lebhafte. Die Genossen Ammon und ist ein solches erlebnishaftes Baufenjahr zu gewähren. enale gingen scharf mit den bürgerlichen Parteien ins Gericht, Dr. Kawerau behandelte die ethischen Aufgabenim pie niat einmal den Mut besäßen, ihren Gewaltstreich vor aller Unterricht. Besonderer Moralunterricht ist abzulehmen. In Oeffentlichfeit zu rechtfertigen. Folgende Resolution wurde ein allen Unterrichtsfächern liegt eine immanente ethische Kraft, die stimmig angenommen:„ Die Versammlung erhebt energischen unausgesprochen sich auswirken muß. Protest gegen die vorgenommene Wahl des Herrn Göße 3um Gemeindevorsteher. Sie verlangt, daß eine Neuwahl nach der jezigen Besehung der Gemeindebertretung vorgenommen wird."
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Die sehr lebhafte Debatte über die Referate flang aus in den Wunsch, daß vor den Schulen zuallererst das Kultu3: ministerium reformiert werden möge. Prof. Destreich schloß die Tagung mit der Mahnung, nicht müde zu werden in dem Kampf um die neue Schule.
Drohender Aerztestreit in den Rettungswachen. Wie das Nachrichtenamt des Magistrats mitteilt, droht dem öffentlichen Rettungswesen in Groß- Berlin durch das Verhalten der dort beschäftigten Aerzte Gefahr. Obschon der Bechandsausichuß des Groß- Berliner Verbandes für das Rettungswesen be= schlossen hat, den noch durch Vertrag zu niedrigeren Gäben vers pflichteten Aerzten eine wesentliche Honorarerhöhung zu bewilligen, drohen die Aerzte mit Streif, menn nicht ihre höheren Forderungen zugestanden werden. Im höchsten Maße muß cs befremden, daß eine Gruppe unter den Aerzten sich bemüht, auch die in den Rettungsmachen tätigen Heilgehilfen zu einem Sympathieſtrei zu beranlassen. Diese haben sich aber bis jetzt den Wünschen der Aerzte gegenüber ablehnend verhalten. Eine etwaige Stillegung des Rettungsstellenbetriebes würde eine außerordentliche Schädigung für die Allgemeinheit zur Folge haben.
Berhaftung einer Erpresserbande.
Deutscher Transportarbeiterverband, Settion 5. Transport- und Lager arbeiter usw. der Groß- Berliner Metallindustrie. Dienstag, den 7. Oftober: abends 6 Uhr, im Börsensaal der Musikerfäle", Kaiser- Wilhelm- Str. 31: Vertrauensmänner- Konferenz. Tagesordnung: Die Entwicklung des Rampfes in ber Metallindustrie." Ohne Legitimation fein Zutritt.
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Groß- Berliner Lebensmittel.
Soweit fönnen wir allerdings in unserer Berichterstattung nicht gehen wie die Freiheit", die die Auffassung des Bevollmäch tigten oft über den Streit als eine solche der Generalfommission fennzeichnet. Das ist Roßtäuschermanier.
Ein Appell an die öffentliche Meinung. Die in den Bureaus der Groß- Berliner Gemeinden beschäf tigten Hilfskräfte befinden sich in einer auf Gehaltsverbesserung und Abschluß eines Tarifvertrages gerichteten Bewegung. Ueber ihre Forderungen schieben zurzeit Berhandlungen mit den Gemeindebehörden.
Die Zeitung der Organisation der Magistratshilfskräfte hatte am gestrigen Sonntag die Vertreter der Presse zu einer Sonferenz tiven Blättern ein richtiges Bild der Betvegung zu geben. Inda eingeladen, um gegenüber tendenziöfen Darstellungen in konserva besondere weisen die Angestellten die Behauptung zurück, daß ihre Bewegung unter tommunistischem Einfluß stehe und daß man unet füllbare Forderungen gestellt habe, um es zum Streit zu treiben. Die aufgestellten Forderungen seien durch die Not der Zeit diktiert. Die Magistratshilfskräfte seien wirtschaftlich äußerst ungünstig gestellt. Eine durchgreifende Verbesserung ihrer Lage sei deshalb notwendig. Obgleich die Hilfskräfte die Arbeit von Beamten machen, feien sie doch erheblich schlechter gestellt wie diese. Die Beamten hätten im Juni eine Teuerungszulage bon 1200 m. erhalten, die Hilfekräfte aber seien leer ausgegangen. Ihre Not ſei groß, AbHilfe deshalb dringend geboten. Die Bewegung der Hilfskräfte fet eine rein gewerkschaftliche, fie habe nur wirtschaftliche Ziele. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft bestehe aus 9 Mitgliedern der .. D., 5 Mitgliedern der U.& P., 3 Demokraten und 1 Deutschnationalen. Bei dieser Zusammensetzung sei eine Beeinflussung nach einer bestimmten politischen Richtung ausgeschlossen. wenigsten fönne von einem fommunistischen Einfluß die Rede sein. Die Angestellten haben den festen Willen, die Bewegung zu einem friedlichen Abschluß zu bringen. Sie hoffen, daß ihnen das auch gelingen wird. Voraussetzung sei allerdings, daß auch die Arbeits geber, also die Gemeindebehörden, Entgegenkommen zeigen. Die Hilfskräfte erwarten, daß ihre Eristenz endlich auf eine sichere Grundlage gestellt werde.
Am
Ctralnu. Sonnabend auf Abschnitt 85 der Lebensmittelfarte 250 Gramm Maismehl, auf die Abschnitte 88 und 89 zujammen 2 Päckchen Suppen à 50 Bf. Die Abinitte sind bis Mittwoch abzugeben. Alt- Glienice. Auf Abschnitt S 38 ber Karte für Fettfelbstversorger In den Verlaufsstellen: Auf Abfämitt 88 der 120 Gramm Margarine. 2ebensmittelfarte 125 Gramm Haferfloden( 23 f.), 250 Gramm Morgentranf, 250 Gramm Maisfabrifate( 1.45 M.), auf Abschnitt 75 250 Gramm Einer der Redner führte mehrere Einzelfälle dafür an, daß in Sauboynen( 63 Bf.), auf Abschnitt 28 der blauen Lebensmitteltarte 1 Bäd manchen städtischen Bureaus eine Protettionswirtschaft herrsche. In chen Milchfüßspeise( 55 Pf.), auf Abschnitt 45 der Jugendlichentarte 250 der Kriegsbeschädigtenfürsorge, im Vormundschaftsamt, im JugendGramm Nubein( 35 Vf.) Auf den Oktoberabschnitt der Monatskarte füamt würden sehr vermögende Damen, die nicht auf Erwerbsarbeit alte Beute 2 Pfund Sago oder Reis und 1 Batet Zwiebac. Auf schnitt der 41. Woche für Kriegsbeschädigte 1 Pfund Grieß( Verkaufs- angemiejen feien, als sogenannte Sozialbeamtinnen beschäftigt. stelle II). Auf Rährmittelfarten für Strante Pfund Sindergerstenmehl. Aus den Reihen dieser Damen würde die Bewegung als kommuni Adlershof . In der Barade Rabideftraße auf Abschnitt 41 der Star- tisch beeinflußt denunziert. toffellarte 10 Bjund Kartoffeln, auf Abschnitt 72 der Gemeindelebenmittellarte 250 Gramm Marmelade( 65 Pf.). In den Lebensmittelausgabestellen Radiceftr. 10 und Stronprinzen-, Ede Selchowftraße, auf Abschnitt 73 der Gemeindelebensmittelfarte 250 Gramm Nudeln( 33 Bf.). wären bschnitt 74 100 Gramm infand. Gerstenmehl( 6 Bf.). Auf Milchkarte, Gruppe I, Magermilch für Kinder im 7. und 8. Lebensjahre, 125 Gramm Bubbingpulver( 1.10 M.). Milchtarie, Gruppe II. Magermilch, für Kinder im 9. und 10. Lebensjahre 125 Gramm Statas( 2,65 M.), Auslandsmeht nicht eingetroffen, voraussichtlich nächste Woche.
Arbeiterrat Tittel( S.P.D.) betonte ebenfalls den wirts schaftlichen Charakter der Bewegung. Wenn wir nicht gewesen sagte er- dann würde Berlin schon lange fein Gas und kein Wasser haben. Schon öfter ist man an uns herangetreten mit der Aufforderung zum Sympathiestreif. Aber wir haben immer dafür gesorgt, daß es nicht zum äußersten fam. Nun soll man aber. auch auf der anderen Seite darauf bedacht sein, die Angestellten nicht durch Ablehnung ihrer berechtigten Forderungen zu berbittern. und die Angestellten einig, dann steht alles still. Wir halten zu 21. Abt. Seute 7 Uhr: Sigung der Funktionäre und Betriebsver- sammen. Entweder wir steigen zusammen oder wir fallen zusammen. Aber wenn wir fallen, dann fällt noch vieles mit. trauensleute bei Weber, Ebertyftr. 45.
Groß- Berliner Parteinachrichten. Denn wenn es einmal sum klappen fommt, dann find die Arbeiter
33. Abt. Heute, 7 Ubr, Sigung der Abtellungsleitung mit den Be
Ginen großangelegten Grpresserfeldzug hatte eine, bierföpfige Räuberbande Ende August gegen den Generaldirektor Gerstenberg von der Versicherungsgesellschaft Viktoria unternommen. Ihr Anführer war der 40 Jahre alte Kaufmann Erich Matthes aus der Bahnhofstr. 3 zu Lichterfelde . Matthes war früher bei der Verficherungsgesellschaft angestellt, wurde aber wegen verschiedener Verfehlungen entlassen. Er fand sodann Stellung bei der Krantentasse der Maschinenbauer, wo er ebenfalls 100 000. unterschlug. Durch seinen großen Aufwand, er hatte eine eigene Villa und be= jaß auch mehrere Sennpferde, war sein Geld bald wieder aufgebraucht. Um sich neue Bewegungsgelder zu verschaffen, beschloß er, den Generaldirektor Gerstenberg, den er von seiner Läbigfeit bei der Vittoria her noch fonnte, um eine große Summe zu erpreffen. Gr mietete fich hier in Berlin einen Krafttvagen und fuhr in diefem mit zwei Spießgesellen nach Karlsbad , wo der Generaldirektor zur Kur weilte. Dort lockten sie diefen in eine Wohnung am Schloßplay, wo zwei mit Dolchen und Revolvern mastierte Sub Oft. Jugendheim, rangelfir. 128, heute 7 Uhr: Wichtige mit bei welchen von den Vertoetern der Arbeiterschaft folgende VorMänner ihn überfielen und durch Drohungen veranlaßten, ihnen| gliederversammlung und Vortrag. einen Sched über 1½ Millionen Mart auf die Deutsche Bank in Berlin auszustellen. Als der Generaldirektor den Sched ausge-& unktionärßigung. schrieben hatte, blieb einer der Gauner bei ihm zurück und sperrte
ihn ein, während die beiden anderen mit dem Straftwagen wieder fofort nach Berlin zurüdfuhren. Es gelang dem Generaldirektor
irtsführern bei Tamme, Ramlerftr. 5.
23erbeausschuß für Poft d Telegraphie, Gruppe 3. Bertrauens männerversammlung. heute 8 Uhr Restaurant Reichenberger Str. 16.
Jugendveranstaltungen.
Meirtöln. Dienstag, 7 Uhr, Zotal Prüfer, Fulba-, Ede Weserstraße:
Restaurant.
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Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Bezirk II( Often). Bersammlung heute zuhr in der Hillschen Brauerei, Koppenstr. 68. Vortrag des Kame raben Bader über: Das Mannschaftsversorgungsgeset". Dittgliedstarte gilt als Ausweis.
Vorträge, Vereine und Versammlungen. Arbeiter Samariter- Bund, Kolonne Groß- Berlin. Vortrag und jedoch durch eine List, sich zu befreien und die Berliner Kriminal- ebungsstunde haben heute 7½ Uhr Bezirk, Süden, Abt. I, Melchior polizei rechtzeitig von dem Ueberfall in Kenntnis zu sehen. Diese straße 15. Freitag: Bezirt Süden, Abt. 5, Neukölln, Weichselstr. 8. im benachrichtigte sofort die Deutsche Bank und als dort am anderen Restaurant. Bezirk Westen, Abt. 3 und 6: Schöneberg , Vorbergstr. 11, Tage ein Mann lam, um die große Summe auf den Scheckt zu erGeben, wurde er festgenommen. Er wurde festgestellt als der 25 Jahre alte Kraftwagenführer Hemmann aus der Augsburger Straße 15. Er gab an, daß er die drei ihm unbekannten Männer nach Karlsbad gefahren und von einem dieser Männer auch den Auftrag erhalten, den Scheck einzulösen. Die Ermittelungen ergasen alsbald, daß Matthes der Haupttäter war. Gestern nachmittag wurde er nun von Leuten, die ihn fennen, auf dem Tribünenplatz der Rennbahn Grunewald gesehen und verhaftet. Als auf der Polizeimache Grunewald seine Persönlichkeit festgeftelt werden sollte, zog er plöglich einen Revolver aus der Tasche und schoß sich eine Kugel in den Kopf. Er brach sofort zusammen und mußte in schwerverlettem Zustande nach dem Krankenhause ge
bracht werden.
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Mieterbund Groß- Berlin, Ortsgruppe Tempelhof . Dienstag, 8 Uhr, im Restaurant Zum Kurfürft", Torfstraße, Ede Berliner Straße : Große öffentliche Protestversammlung. Vortrag über:„ Wohnungsnot und Mietzin steigerungen".
Sportnachrichten.
Danneberg und Quandt.
In Sachen des von uns erörterten Falles bei der Metallwarenfabril Danneberg u. Quandt fanden am Sonnabend, den 4. Ottober, zwischen der Betriebsleitung, dem Arbeiterausschuß, einent Mitglied des Vollzugsrats und einer neutralen Kommission, sowie den Bertretern des Metallarbeiterverbandes Verhandlungen statt, schläge gemacht wurden:
Das Mitbestimmungsrecht des Ausschusses gibt dem Ausschuß das Recht, aus Motiven irgendwelcher Art( 1) die Ginstellung eines Kollegen abzulehnen.
Durch die zögernde Art der Antwort bei der Auskunft auf die Fragen des Ausschusses an den Kollegen Bogt wurde das Mißtrauen des Ausschusses geweckt. Die Aussprache hat die Bedenken bis zu einem gewissen Grade zerstreut und gibt der Ausschuß seine Zustimmung zur Einstellung, wenn die Tätigkeit des Kollegen Vogt zu Ginwänden keine Veranlassung bietet.
Sollte fich nach geraumer Zeit das Bedenken des Ausschusses rechtfertigen, so steht dem Ausschuß das Recht zu, nachträglich die Entlassung zu fordern.
Die Kollegen find gewillt, bie Arbeit aufzunehmen und bie unterbrochenen Tarifverhandlungen sofort weiterzuführen. 3. A. der Verwaltung: Biske. Unterschriften.
Die Firma hat dagegen Bedingungen gestellt, wonach fie die fofortige Aufnahme der Arbeit fordert und sich ausbedingt, daß fortan bei Einstellungen von Arbeitern die politische Richtung nicht abhängig gemacht werden dürfe. Diese Bedingungen müsse der Mabrennen in Treptow . Großer Herbstpreis, Dauerrennen über 75 Arbeiterausschuß vor Aufnahme der weiteren Tarifverhandlungen Die Bertreter der Arbeiterschaft haben Kilometer: 1. Appelhans 1 St. 10 Min. 49 Get., 2. Wittig 290, 3. Rrup- schriftlich anerkennen. fat 8010, 4. Bauer 10 720 Meter zurück. 1. Stolz 1 Win. 24 Set., 2. Schwab, 3. Hoffmann, 4. Krahner. Armbinderennen, 3 Runden: darauf erklärt, daß sie bereit seien, die Bedingungen der Firma Bra anzunehmen. Im Falle Vogt habe sich der Arbeiterausschuß nicht mienfahren, 15 unben: 1. Abraham 6 Min. 40 Set; 2. Stubela, 3. Stolz, von dessen politischer Zugehörigkeit leiten lassen, sondern die Diffe 4. Schweb. Friz- Theile- Erinnerungsrennen, 25 stilometer: 1. Wittig renzen seien durch die" zögernde und ungenügende Ertlärung" 22 Win. 12 Set... 2. Appelhans 280, 3. Bauer 1410, 4. Strupat 1440 Meter des Vogt entstanden. Diese Erklärung hat die Firma nicht be. zurüd. Zweißigerfahren, 1800 Meter: 1. Hoffmann- Krahner 2 Min. 29 Get., 2. Hahn- Müller, 3. Schulz- Petrie, 4. Renbelbacher- Münzner. friedigt, sondern die bedingungslose Unterschrift ihrer Forde Entschädigungsfahren, 1000 meter: 1. Wegener 1 Min. 26 Set., 2. Ruger,
Die Zukunft der Kommendanturpolizei. Die Umgestaltung der Bertiner Polizei, deren zusammengejchrumpfte Bestände nicht auf gefüllt worden find, sondern die durch Errichtung der neuen Sicher heitspolizei auf eine ganz neue Grundlage geftellt worden ist, hat 13. Freiwald, 4. Grieshaber,
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rung berlangt. Uns scheint, daß mit der Haltung der Arbeiterver tveter der Streitfall feine Erledigung gefunden haben könnte, Wir