GroßGerlln Droben im öaltenianS. Alte! Soldatenlied I«tt«erlaub aus neu gewendet von Panlch eit Droben rm Baltenland. ei. da ist es lvunberfein. Da ist die Jägerei, da ist das Schietzen frei. Da mutz dabei gewesen sein— Schietzen, das ist meine Freud! Fallt auch das Reich Kufamm— toD es oder fall es net! Fallt es net, so bleibt es steh»— nach Riga muß ich gehn. NoZke kann mich hintenhinten sehn alle Wochen siebenmal. Droben im Baltenland sind der Mädel Stuben warm. Wir sind die.Herrn der Welt, Bermondt zahlt ffutes Geld. Wer will nach Hausehaus« gehn? Teutschland ist arm. Lauter hübsche junge Leut seinS wir. lauter hübsche junge Leutl Wenn die hubichen jungen Leut nicht wärn wer soll das viele Geld verzehrn? Lauter hübsche junge Leut seins wir, lauter hübsche junge Leutl
Um Sie Schnellbahn Hesunöbronnen-Neukölln. T'e Nachricht, daß si« A.<S. G.-Schnellbahn-Gesellschaft aus nnanziellen Gründen den Bahnbau einstelle» wall«, hat begreifliche Erregung hervorgerufen. Hinter den be, dem Bau be° schastigten Arbeitern und Angestellten, dre von Entlassung bedroht sind, stebt die nach Mehrung der Verkehrsmittel verlangende De» völkcrnng. Die Arbeiter und Angestellten hatten gestern sSonnlog) eine Versammlung einberufen, um gegen die bc» absichtigle Stillegung des Bahnbaues zu protestieren. sEin- ir-loben hatte man auch die Hausbesitzer, deren ganzes Interesse an nmen Vertehrsmitteln sich bekanntlich in Mietehinoufschraubungen gu äußern pflegt.) Der Referent, einer der technischen Angestellten, berichtete über die Bemühungen einer auZ Betriebsobleuten zusammengesetzten Kommission, die Weiterführung des Baue« zu sichern. Der Berliner Stadtbaurat Krause und Professor ffiiest cU Vertreter des Zweckverbandsdivektors haben der Kom» nusston möglichste Unterstützung zugesagt,«wer gegenüber dem Willen der Schnellbahn-Gesellschaft bedeutet diese Erklärung ebenso wenig wie die neuestenS auch vom Demodilmachungskommissar gc° ll ebene gleiche Zusage. In der Diskussion versicherten BaulcitungS- angestellte, daß duvch Aenberungen der Bauausführung viel Geld gespart werden könnte. Don anderer Seite wurde hingewiesen auf den Mangel an Zement und Eisen, der auch der Stadt oder dem Zwcckverband die Fortsetzung des Baues erschweren würde. Den Zemcntfabriken fehle eS an Kohle, weil die Transportmittel her» untergcwirtschaftet sind. Ein Redner äußert? die Ansicht, daß die am Bau der Schnellbahn beteiligten Unternehmer vorteil» haftere Abschlüsse für den Wiederaufbau in Nordfrankretch geinacht haben und deshalb den Bahnbau im Stich lassen. Ein Mitglied des Vollzugs rates sah in der Still» legung des Bahnbaues einen ÄngriffgegendieArdeitsr» k l a f s e, der ein Seitenstück zu dem Verhalten der Arbeitgeber im Metallarbeiterstveik sei.(Zustimmung.) Dieser Redner knüpfte an seine durchaus zutreffenden Ausführungen über die frühere Stellung der Gemeinden zu privatkapitalistischen Verkehrsunter» nehmungkn die durchaus unzutreffende Bemerkung, daß»die Herren von der Sozialdemokratischen Partei", die.sonst nicht Worte genug finden konnten", jetzt.in der Opposition stille geworden" seien.(Er bat anscheinend keine Ahnung davon, wie unermüdlich im Zweck- verband Grotz-Dcrlin, der für das Groß-Berliner Derbehrswesen zu- iiändig ist. gerade ein Führer der MehrheitSsozialistcn für die Kommunalisierung der Straßenbahnen gewirkt hat.) Schließlich wurde folgende Resolustion angenommen:.Die Vertreter von vielen taufenden Interessenten aus den verschiedensten streifen der Bevölkerung, Angestellte und Arbeiter der am Bau der Schöll bahn beteiligten■ Betriebe, erheben in letzter Stund« schärfsten Protest gegen die Einstellung der Arbeiten, die unter den heutigen Berhältnisson geradezu katastrophal werken und das Heer der Arbeitslosen wieder erheblich vergrößern würde. Um einer weiteren Vergeudung von«olksvermögen für unproduktive Arbeit(Arbeitslosenunterstützung) vorzubeugen, fordern die An» wesenden die Regierung auf. sofort regelnd einzugreifen. Kommt eint Einigung zwischen ihr und den Unternehmern nicht zustande. so fordert die Angestellten- und Arbeiterschaft die Regierung oder die Kommunen Berlins auf, die Arbeiten in eigener Regie unter Mitwirkung der Angestellten und Arbeiter zu über- nehmen, wie es anderen LrtS(Neukölln) bereits geschehen ist, und- den Bau unter Mehreinstellung von Arbeitern zu vollenden.
Krankenkassenkonferenz. Die Freie Vereinigung der Krankenkassen der Provinz Dran- denburg, der 170 Kassen mit 1 338 880 Mitglieder angehören, eröffnete am gestriges Sonntag im Berliner Gewerkschaftshause ihre Iahresionferenz. Simonowski erstattete den Geschäftsbericht. Er verwies darauf, daß die Leistungen der Krankenkassen im Hinblick auf die heutigen Verhältnisse sehr minimal seien. Die Kassenmit- glieder klagen lebbast über diesen Mißstand. Es sei nicht möglich, daß jemand von seinem Krankengeld, selbst wenn er den höchsten Satz bezieht, auch nur die auf Karten erhältlichen Lebensmittel kaufen könne. Unter diesen Umständen müsse man bei Krankkeit von einiger Dauer völlig verkommen. Es, fei unbedingt notwenoig. die Reichsversicherungsordnung dahin zu ändern, daß die Kranken - lassen die Möglichkeit haben, höhere Beitrage einzu- ziehen und entsprechend höhere Leistungen zu gewähren. Obgleich die Aerztehonorare erst kürzlich erhöht worden seien, stän- den schon wieder neue Forderungen in Aussicht, die so- gar ohne Rücksicht auf laufend« Verträge gestellt würden. B e n d t g, der den Bericht ergänzte, führte auS, die A e r z t e° Honorare seien in manchen Provinzorten wesen t- I i ch h ö h e r a l S i n B e r l i n. ES sei zu wünschen, daß Sei Ver- Handlungen über neue Vertragsabschlüsse immer ein Vorstands- Mitglied der Freien Vereinigung hinzugezogen werde. Die Preise der in den Apotheken abgegebenen HandverkaufSartikel seien zu hoch. Durch den Hauptverband der Krankenkassen se» ein Abkam- men mit leistungsfähige» Firmen abgeschlossen, welches den Krankenkassen die, Möglichkeit gibt, die betreffenden Artikel direkt an die Mitglieder zu wesentlich billtgere« Preisen als die Apotheker abzugeben. Von dieser Gelegenheit solle Gebrauch gemacht werden, wenn kein befriedigende? Abkommen mit den Apothekern zustande kommt.)
Jukius T«?r. hielt einen Vortrag über daS am i. OfkoStt d. I. in Kraft getretene Gesetz über die Wöchnerinnenfür- sorge. Die Bestimmung, daß Minderbemittelte, auch wenn weder sie noch ihre Eltern versicherungspflichtio sind. Anspruch aus Wöch» nerinnenhilfe haben, kann zur Folge haben, daß die unehelich ent- bindende Tochter reicher Eltern, wenn sie kein eigenes Einkommen hat— was ja in der Regel der Fall sein wird— als Minderbemittelte die Wöchnerinnenhilfe in Anspruch nimmt. Für Familien- angehörige der Versicherten gilt hinsichtlich der Wöchnerinnenfür- sorge keine Karenzzeit. Das kann manchen kleinen Gr- werbetreibcnden anreizen, kurz vor der Niederkunft seiner Frau eine versicherungspflichtige Beschäftigung für kurz« Zeit anzu- nehmen, lediglich deshalb, um seiner Frau die Wochenfürsorge der Krankenkasse zuzuwenden. DaS sei ein unhaltbarer Zustand. namentlich im Hinblick darauf, daß Frauen, die auf Grund ihre- Arbeitsverhältnisses versichert find, nichts bekommen, wenn bei der Entbindung ihre Karenzzeit noch nicht abgelaufen war. Eine offene. im'Gefetz nicht beantwortete Frage iei die. ob die Tochter als Familienangehörige ihren Anspruch auf Wochenhilfe an die Kasse, der ihr Vater oder an die Kasse, der ihre Mutter angehört, stellen soll. Der Redner steht aus dem Standpunkt, die für den HauShaltungSvorstand zuständige Kasse sei in solchen Fällen heran- zuziehen. Durch die Wochenhilfe würden die Krankenkassen im all- gemeinen Durchschnitt mit 5.14 M. pro Kopf der Mitglieder belastet. Um diese Mehrbelastung zu decken, müßten die Beiträge um 1 Prozent erhöht werden. Den Krankenkassen sei zu raten, in der Wöchnerinnenfnrsorge keine über das Gesetz hinausgehend« Mehrleistung zu gewähren. Daö Gesetz sei ohne Anhörung von Fachleuten in aller Eile z u st a n d e g« k» m m e n, es müsse daher recht ball» wieder geändert werden. Die Konferenz beschloß, eine regelmähtge Revision der der Vereinigung angeschlossenen Kassen vornehmen zu lassen und zur Deckung der ReMsions- und der allgemeinen Verwaltungs- kosten den Beitrag aus 7 Pf. pro Mitglied z u erhöhen. Al» Revisoren wurden Julius Kohn und Koblenzer, als Ersatzmänner K ö h n und G r u b e r bestimmt. Die Konferenz wird am Montag fortgesetzt.
Der Vortragsabend über Volkswirtschaft vo« Genosse« Erwin Barth fällt heute Montag au». Nächster Vortrag am Montag, den Ist. November. Der enilausene VSckerlehrlin»«l? Hnsorenleutnant. Hochstapeleien im großen Stil betrieb seit einem halben Jahr ein junger Mann, der sich Baron Edwin von Äosta. Leutnant im 12. Husaren-Rctsimcnt Torgau, nannte, bis er gestern als der 21 Jahre alte frühere Bäckerlehrling Willy Nalbach au» Stettin entlarvt wurde. Nalbach entlief seinem Meister aus der Lelfte unv ließ sich nacheinander bei mehreren Freikorps anwerben. So kam er in Morgan in die Schreibstube des Husaren-Regiments. Dort stahl er einen Paß auf den Namen eines Vizewachtmeisters Ernst Roth. Daraus machte er durch geschickte Fälschungen einen Leut- nant Baron C�win von Rosta. Diesen spielte er nun seitdem mit großem Erfolge selbst. In seiner schneidigen Uniform fand er über- all Eingang."Nach Berlin brachte er von Frankfurt einen eigenen Burschen mit. DaS war«in Mann, den er dort für ein Run'enkorpS angeworben hatte. Der.tzusarenleutnant" und.Baron" wohnt« in Berkin in ven ersten Holels, verkehrt« in den besten Kreisen, nebenher aber auch viel m SpielklubS und mit dem Schiebertura. In einer Familie gewann er die Zuneigung der Tochter. Man stellte dem Herrn.Baron" vertrauensvoll Fuhr- werk zur Verfügung, mit dem er als schneidiger Offizier standig umherkutschierte. Ein Tattersall stellte ihm vier Pferde zur Ver- füguna. Jetzt nachträglich kam heraus, daß der.Herr Baron" mit dem Gespann nicht bloß ausgefahren und mit den Pferden nicht nur auSgeritten war. sondern daß er sie überall für sein Eigentum ausgegeben und daraufbedcutendeDarlehenerhalten hatte. Den Schiebern hatte er vorgespiegelt, daß er in der Lage sei, ihnen HeereSgut in großer Menge zu verschaffen. Sie machten große Abschlüsse mit ihm und leisteten ihm ebenso große Anzahlungen, ohne jedoch irgendwelche Ware zu erhalten. Trotz aller dieser erfolgreichen Schwindeleien kam der Herr Leutnant durch sein flottes Leben doch einmal so in Verlegenheit, daß er die Sacken seineSBurschenheimlich verkaufte. Jetzt erkannt« der Bursche, mit wem er zu tun hatte und machte Anzeige. Die Kriminalpolizei ermittelte den Hochstapler gestern in einem vornehmen Hotel und nahm ihn fest. Abgesehen von seinen anderen Schwindeleien hat der unter- nehmende Bäckerlehrling überall auch groß« Hotelschulden hinterlassen, ebenso erhebliche Spielschulden. Man hat ihn jetzt auch im Verdacht des Falschspiele s. Eine Sinbrecherbanv« mit einem weibliche«»nsvhrer wurde gestern von der Kriminalpolizei unschädlich gemacht. Eine frühere Kontoristin Minna Mondschein aus Charlottenburg war nicht nur die Leiterin der Einbrechergesellschaft, die, wie tn früheren Fällen die Gelegenheit zum Einbruch auskundschaftete, sondern sie nahm auch aktiven Anteil an dem Einbruch. Sie verschaffte sich zunächst durch eine Kontoristin zwei Schlüssel zu einem Tuch- versandgeschäst in der Anhaltstraße und drang mit ihren Spieß. gesellen in«inen Kellerraum ein und stahl für 80000 Mark Stoffe, lud die Beute auf ein Fuhrwerk und fuhr unbehelligt davon. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei ergaben, daß die War« nach Charlottenburg gebracht und von dort in kleinen Posten verschoben worden war. Sie kam jedoch noch rechtzeitig dazu, be- schlagnahmte sowohl die dort noch lagernde wie auch die bereits abgefetzte Ware und nahm die ganze Gesellschaft fest. Der Raubmord auf der Landstraße Haaren-Paust« bei Span. dau beschäftigt auch die hiesige Kriminalpolizei. Die Untersuchung hat ergeben, daß der 44 Jahr« alte Hofbesitzer Hermann Eich l er au» Paaren von dem Mörder hinterrück« e r f ch o f s e n wor- den ist. Er raubte ihm die Uhr, die Geldbörse und das Taschen. messer, legt« sodann die Leiche vor den beladenen Kar- toffelwagen und ließ sie überfahren, um einen Unglück»- fall vorzutäuschen. Ein solcher wuide auch zunächst bei Auffindung der Leiche angenommen. Alle diejenigen, die um die in der fünften Morgenstunde am Freitag sich in der Umgebung auf» gehalten und etwas wahrgenommen haben, werden ersucht, sich im Zimmer 84 des hiesigen Polizeipräsidiums oder bei dem AmtSvor- steh« von Paaren oder Pausin umgehend zu melden. Sine dreiköpfize Räuberbande wurde gestern von der.Kriminal» Polizei unschädlich gemacht. Sie war in die Wohnung eines Schneiders St. in der Rüderkdorfer Straße«ingedrungen und hatte diesem unter dem vorgeben, daß sie Kriminalbeamte seien und eine Durchsuchung vornehmen müßten. 18000 Mark geraubt. Es gelang der Kriminalpolizei festzustellen, daß der Anstifter der Bande ein Schlächter Friedrich E r d m a n n aus Weißensec war. der mit zwei Spießgesellen, einem Schlosser Bruno Conrad und einem gewissen Neuendorf, der die Uniform ein«? StcherheitSfoldaten angelegt hatte, den Ueberfall ausgeführt hatte. Sie konnten schnell ergrisfen� und da? Geld bis auf 1000 M.. die die Bande schon ausgegeben hatte, wieder herbeigeschafft werden. Die Räuber wurden dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Es Hestedt der dringende ver. dacht, daß die Bande ähnliche Ueöerfälle auch an an de- ren Stellen ausgesübrt hat. Reldimgen über ihr früheres Austreten nimmt die Kriminalpolizei im Zimmer 107« des Ber. liner Polizeipräsidiums entgegen. Lichtenberg . Eine besvnbeve Beschwerdestelle in Leben»- mittelverforgunzSangeleaenheite» ist i« N«th«u», lNöllendorf» ftraße 8. Zimmer 15, eingerichtet worden, die»ochentäglich von 3—2 Uhr geöffnet ist. Beichwerden werden mündlich und fchrist- lich entgegengenommen und, sofern sie sich nicht sofort erledigen lassen, nach eingehender Prüfung deS Sachverhalt» entschieden. An de» Magistrai oder an die zuständige» Fachabteilunge» d« NahrungSmittelversorgung(Fleisch,, Kartoffel-, Kolonialwaren- stelle usw.) gerichtete Beschwerden werden zunächst diesen Abtei-
lungen«orgelegt und gehen der Besistwerdestekle. erst zu, wenn de» Antrage des Beschwerdeführers nicht entsprochen wird.
Sroft'verliner Lebensmittel» Bohnsdorf . Ab Freitag(B. 17) 1 Pfd. Maisfabrikaw,(O. 17) 1 Pst>. Suppenwürfel,(D. 18) H Pfd.«raupenmehl.(t. IS) Vi Pitz. Manne- lad«, s4S) 200 Gramm Sago . Anmeldungen bis Mittwoch. »lt-Sltenicke. Dom 8. MS S. November(90) 125 Gramm Graupe«. 258 Gramm Morgentrant:(97) 258 Gramm MatSfabrikat«:(SS) ZS8 Gramm Marmelade;(47) 258 Gramm Graupen»der Nudeln. Für «riegSbeschidigie l Pfd. Rudel». Für Kranke Grieß od«' Hastrslocke». Frisches Gemüse soweit d« Dorr« reicht. Für Kinder im ersten Lebens- jähr(A. I) eine Dose Malzextrakt. 188 Gram« Margarine(ll. Z.). Danko«. Ab Dienstag 258 Gramm ausl. Maismebl(92). Do« S. bis 9. November in den von der Firma iZpelowSky belieferte» Ge» fchäften aus A-Karten% Liter, aus B-Karten% Liter und auf Q-Sarte» Vi Liter Milch bis auf weiteres. Die Vt-Lit«r-Krankcnkartcn können vom 3. bis 9. November nicht beliefert weiden. Als Ersatz für die ausfallend« Milch ein Pfund Reis. Die Ware kann in den bekannten Geschäften gegen Abtrennung der Abschnitte von der Vt-LiterSrankenkarte in Empfang senommen werden.
VewerffchaflsbewMng „Unannehmbares" im Vetriebsräte-Sesetzentwurf. Unter diesem Titel veröffentlichte vor einigen Tagen daZ .Berliner Tageblatt" ernen Artikel deS demokratischen Abgeordneten Gothein, der den schärfsten Widerspruch der Arbeiter herausfordern muß. Der großkapitalistifche rechte Flügel der Demokraten kann sich eben absolut nicht damit abfinden, daß in unserer Zeit der .Herr-im-Hause"- Standpunkt einer Revision zugunsten der Ar- beiter unterzogen und letzteren Gelegenheit gegeben werden soll. ihre Interessen im AufsichiSvate der Aktiengesellschaften selbst zu vertreten. Gegenüber den fordernden Arbeitern erklären die Unter- nehmer bekanntlich stets, daß ihr Unternehmen nicht rentabel genug fei, um die Forderungen zu erfüllen; dieser Einwand wurde den Unternehmern sehr oft an Hand der Bücher widerlegt. Herr Gothein sogt:.Die deutsch « Industrie ist groß geworden nicht an den Gewinnen, die sie ausgewiesen, sondern an denen, die sie bersteckt hat." Mit V erlaub, ist bi« Industrie nur bei diesem Verfahren groß geworden, oder nicht auch das Vermögen der Kapi- taliften? Und die so schlau«ersteckten Gewinn«, sind sie nicht den Arbeitern entzogen worden? Die Bestimmung, den Betriebsräten Einblick in dir Bilanz und womöglich auch in die Bücher der privaten Unternehmer zu gestatten, nennt Gothein»ein« geradezu ungeheuerliche Forde- rung"..Mit vollem Recht" habe dieses Verlangen einen Sturm der Entrüstung in den Kreisen von Handel. Industrie, Handwerk und Landwirtschaft erregt. DaS glauben wir, denn niemand gibt gern alte Rechte auf. Wohl werden für absehbar« Zeit die privaten Unternehmer noch ein« wichtig« Rolle im Wirtschaftsleben spielen, aber auch sie müssen sich den Zettforderungen anpassen. Nicht LuS- nutzung der Arbeiter, sondern verständnisvolles Zusammengehen mit ihren Mitarbeitern ist es. wa» jetzt unbedingt verlangt werden viuß. Und unseren Vertretern in der Nationalversammlung ob- liegt eS, diesem„Unannehmbar" der Demokraten einen ebenso festen Willen entgegenzusetzen, um den§ 35 des Entwurfs zur Annahme zu bringen. Metallarbriterverband. Achtung, Funktionäre? Heute, Montag; den 3. November, vormittags 9 Uhr, im Patzcnhofer(früher Bock- brauerei), Fid'cinstr. 2'Z. Generalversammlung unserer Verwaltungsstelle. Tagesordnung: Fortsetzung der Erledigung der Tagesordnung der Generalversammlung vom Donntag, den 2. d. MtS. LegflimationSkart«' und Mitgliedsbuch oder Gtreikkarte sind am Saaleingang vorzuzeigen; ohne dies« kein Zutritt. Die Fünfzehioer-Kommission tritt eine Stunde früher, um 8 Uhr, im selben Lokal zusantmrn. Die Sitzung der Obleute der Streikenden findet nach- ntit.tag» 2 Uhr im großen Saale der Sophiensäle statt. Die Ortsverwaltung der Fünfzehner-Kommissisn. >» Dt« Bewirb so e«so«inl nn» per Firn« C. Flohe, Berlin und Wittenau , ist heut« Montag nachmittags bereits um 1'4 Uhr im Heine» Saale ber PharuSsäl«, Mülerstraße, nicht— wie irrtümlich gemeldet— um 2V4 Uhr «kwmulot»re».»..F..«. Konzern. Dienstag.'vonntttogS 18 Uhr, i» der Dchulaula Frischenstraß«, Betriebsversammlung. Nach der Dersamm- lung Auszahlung der Exiraunterstützung. Snorrbremse und«ngeschloffen« Betrieb«. Segen der Fortsetzung der Generalversammlun, findet am Montag die qngesetzt« BetriebSversamm- lung nicht statt. Poftaushelfer und Postnuckhelferinnrn im mittlere« Beamtendienst. Die im Oktober gekündigten bzw. bereits entlassenen Aus- Erkräfte werden ersucht, sich unverzüglich tm Ortsbureau dev ralverbanbes der Angestellten, Fachgruppe 1 b. Belle-Alliance- 'ße 7— 10, anzumelden. Die Organisation wird alle in der letzten Zeit ausgesprochenen Kündigungen und Entlassungen nach- prüfen und gegebenenfalls weiter« Schritte veranlassen. Diejenigen Kollegen und Kolleginnen, die die Fragebogen über die Familien- Verhältnisse den Vertrauensleuten der Betriebe bereits au»ge- händigt haben, find von dieser Anmeldung ausgeschlossen. « Der Zentrakverbond der Angestellten schreibt unS de?«eiteren: Als Jnteressenvertvetung der AuShelser im mittleren Be- amtendienst haben wir zu den beiden am 15. und 16. Oktober im .Vorwärts" enthaltenen Notizen über.unsoziale Maßnahmen der Oberpostdirektion Berlin " folgende Ergänzungen und Berichiigungen hinzuzufügen: ES entspricht durchaus nicht den Tatsachen, daß die umfang- reichen Kündigungen von Aushilfskräften lediglich als eine Folge der Hauptzeit des Erholungsurlaubes anzusehen sind. Durch diese Massenentlafsungen von Aushelfern sind in den allerwenigsten Fallen Arbeitskräfte l«troffen, di« erst im Laufe dieses Frühjahrs oder Sommers zum Ausgleich für Urlauber bestimmt waren. Es Landelt sich um jahrelang im Dienst der Oberpostdirtktiiin rteh-ndr Angestellte, die auch nicht für den von der Oberpostdirektion er- wähnten Zweck Angestellt werden sind. Die Berichtigung der Oberpostdirektion stellt nur eine Bestätigung der in dem ersten Artikel«rinähnteu unsozialen Maßnahmen dar. Sie muß selbst zugeben, daß in de« gleichen Augenblick, in dem Massenentlassungen erfolgen, zu dem Mehrbedarf und dem steten Hinzutritt von Neuanschlüssen weitere Arbeitskräfte eingc- stellt werden müssen. Hier liegt das unsoziale Moment. Wir müssen vo» den Litern der öffentlichen Anstalten des Reiche» verlangen, daß bei ihren dienstlichen Maßnahmen Rücksicht genommen wird auf die gegen- wältige unheilvoll« Lag« des Arbeitsmarktes.
Aentkvlverbanv»e««nzeftelten. Sektiv» Puh<ngr»s. Moittvz. nschmittagt BH Uhr. öffentliche»erfammlunz im Ichultheiß-Ausschank. Neu« Jakobstr. U'!S. Refereutin: Grete Weinberg. Bund ver tcchntfihen«lnzestelltcn uns Beamten, SrtZverwaltung Osten I. Mittwoch, den 8. November, abends 7 st Uhr, Derfammlung(n den AndreaSfeftfälcn, Andreosstr. ZI. Wahlen und Anträge zum Gautag. Arbeitsgemeinschaft freier Sngestekltenverbtnde. Eilenmöbel. Mo». tag, de» 3. November, abends»st Uhr, Sopht-nsäle, Sophienstr. 17/1», Versammlung mit wichtig« Tagesordnung. Dos Erscheine» aller Mitglieder>«S But«b, Werkmeisjerverbandes und Zentralverbandt» a»S der SisenmSbeldranche unbedingt erforderlich.