&r Schüler an deuifchnn�nzlen Demvnstraklonrii wZHreich in Schulzeit veranlassen oder dulden. Wenn die Regierung diesen Kamps«nergisck» aufnimmt, aber auch nur dann, kann sie auf jede Unterstühuna deS Volkes rechnen. Die Versammlung ricktet aber auch an die gesamte Arbeiter- schoft die erncule dr'-zende Aukforderung. den Bruder- Iriegf de r lediglich die meaktion stärkt, ernzu- stellen und sich aut dem Vrden der Sozialdemokrati- schen Parte: zum Kampf gegen d'e Reaktion und zur Sicherung der revolutionären Errungen» sch ästen einheitlich z, ammenzuschlirßen. Wir lassen nunnuhr Cetichlv über die einzelnen Versamm- kungen folgen.,> In den' ZeatralfkstsLlea sprach Gen. K u t t n e r. Er kennzeichnete unter immer wieder eiwsetzenidem stürmischen Beifall da? Treiben der Deutschnatio» nalen, die nach völliger Verzsgcheit am 9. November 1818, wo sie um das nackte Leben bettestcn, von Tag zu Tag dreister ge» worden sind. Den Untersuchungsausschuß haben sie vom ersten Tage an in der wüstesten Weise beschimpft und zu diskreditieren gesucht, weil er ihre Sünden vor der Welt aufdeckt und weil er chre ÄgitationSIüge zerstört, daß nicht sie, sondern die Revolution schuld an unserem Unglück trage. In systematischer Weise hat Helfferich, der aus Unbeteiligte wirkt wie ein Rayonchef von Wertheim mit schlechten Manieren, den Krach im Ausschuß provoziert. Sein Wahlspruch scheint zu lauten:»Frech- hcit ist Macht!" Wenn Helfferich gegen den Abg. Dr. Cohn aus- fällig wird, so interessiert unZ die Parteizugehörigkeit Dr. Cohn? Hicht, sondern er ist für uns einzig und allein ein Mitglied des höchsten Gerichtshofs des deutschen volles, dem auch ein Helfferich Achtung schuldet.(Stürm. Beifall.) Der Ausschuß hat Festigkeit ge- zeigt, am Montag geht der Kampf weiter. Möge der Ausschuß sich beimißt bleiben, daß er in dieser Sache nicht nur sich selbst, jonhern vor der ganzen Welt die Würde der deutsche » Demokratie vertritt.(Minutenlanger Beifall.) Die Vorgänge im Ausschuß sind nur zu verstehen im Zusammenhang mit den gleichzeitigen Vor- gangen auf der Straße. Der Person HindenburgS zollen wir alle volle Hochachtung(Bei'all), aber das Spiel, dos die All- deutschen mit ihm treiben, ist niederträchtig und frivol.(Sehr wahr!) Der Redner/ besprach die Demonstrationen im Tiergarten und die Versammlungssprengung in der Philharmonie. Wenn die Herr- fchaften so fortfahren, werden wir ihnen zeigen, daß es in Berlin außer ihnen auch noch eine Arbeiterschaft gibt. Bisher haben wir ihre Zusammenkünfte einfach gemieden, wir können aber auch ander» «nd bann ist eS auS mit Sffentlichen deutschno'ionalea Snnd- gedungen.(Stürmisch« Zustimmung.) Bon der Regierung erleben wir wohl stark« Erlasse, aber die Taten entsprechen den Worten nicht.(Leiderl) Kein Mehr- heitSsozialist hat eS dem Gen. N o« k e verübelt, daß«r zum Schutze der Demokratie im Januar und März stark und fest auf)ge- treten ist.(Sehr richtig!) Die Ausschreitungen kommen nicht auf sein Konto. Die Klagen rühren allein daher, daß er nur auf der sinken Seite hart ist, aber auf der rechten Snte weich. Wäre NoSk: nach beiden Seiten der energisckf« und tatkräftige Schützer der Demokratie, wir gingen mit ihm durch dick und dünn.(Starker' Beifall.) Wir fordern, daß Noskes Umgebung eine andere wird, vor allem aber muß der ärgste Repräsentant der Reaktion in der Reichswehr fallen, fort mit Oberst Reiuhardl
(Minutenlanger Beifall.) Genosse Scheidemann hat die Tat verlangt. Nun, eine Anzahl meiner Freund« und ich. wir haben die Entwicklung schon vor Monaten vorausgesehen und den »Republikanischen Führevbund" gegründet. In Kreisen, die an- fvngS Wer diese Gründung gelächelt haben, steht man jetzt die bitter« Notwendigkeit«in und unterstützt unS. Ich sa�e ?i£pr, damit eS auch draußen gehört wird: Wir im Republr» anischen Führerbund stehen auf der Wacht. Unsere Bertbiindungon reichen hin, um das reaktionäre Treiben in der Armee zu beobachten. Soviel haben wir doch erreicht, daß einige Truppenteile fest in der Hand republikanischer Führer sind, und datz andere von unS an dem Tage, wo ihre Offiziere putschen,»e- schulte Führer erhalten werden. Di« Reichswehr wird nicht am Tage de» Putsche » zerspringen wi« GlaS, wie NoSke in Dresden sagte, sondern wir werdcn ihre besten Teile an unö kette», Wer gesäubert von monarchistischen Elementen.(Große Bewe- gung.) Wir spielen nicht Organisation, wir werden am Tage der
s Entscheidung mkt der Waffe für Me Republik eintrete«. sStür- Mischer Beifall.)— Aber daS wichtigste bleibt eine Politik, welch« die Kraft der Arbcrterklass« als die stärkste im Staat erhält. DaS aber ist nur möglich durch Einigkeit.(Stürmischer Beifall.) DaZ Anwachsen der Reaktion haben die Arbeiter durch ihre Zwi-t rächt selbst verschuldet, aus jeder Streitigkeit der Ar- beiterklasse hat die Reaktion Vorteil gezogen. Lernen wir daraus, ehe es zu spät ist.(Langem haltender Beifall.) Im Deutsche » Hof sprach Genosse Franz Krüger . Wieder haben wir, führte er aus, Straßcndemonstrattrnen e ebi. ab.'v i ri»i i-rrn K:e.•..> sonst geschworen« Feind« der Straßen demonstra.. t i o n e n waren. Republik und VolkSherrschast stehen in Deutsch - land nicht auf so schwachen Füßen, daß fi« durch ein paar hundert oder tausend lernende Jüngclchen au» den Fugen gehoben werdcn könnten.(Lebhaftes Sehr richtig!) Aber eine Warnung muß es für uns sein, daß die durch die Revolution aus ihrer Machtstellung verdrängte Reaktion nicht tot ist, sondern lebt. Wenn wir gegen diese alldeutsch -nationalistischen Treibereien heut« hier Stel- lung nehmen wollen, so müssen wir an den Anfang und an da» Ende unserer Betrachtung die TrftnntniS setzen, was solche Ding« überhaupt möglich gemacht Ijiat. Das war di« Uneinigkeit der Arbeiterklasse!(Sturmisch« Zustimmung.) In dem Augen- blick, wo die Arbeiterklasse einig und geschlossen da stände, wäre für da? deutsche Volk jede Gefahr aus dieser Ecke beseitigt. /Lebhafter Beifall.) Der Redner wies dann die Verlogenheit des Vorwurfe? nach, daß«»u all dem Unglück, unter dem Deutschland jetzt leidet, die Revolution schuld sei, und rechnete gründlich mit den deutsch . nationalen Hetzern und Volksbetrügern ab, immer wieder von Beifallskundgebungen der Versammlung unterbrochen. Ter Untersuchungsausschuß soll, rief er aus, ein« Schmach und Schande für das deutsche Volk sein? Schmach und Schande ist er für diejenigen, hie daS deutsche Volk belogen und betrogen haben! (Erregte Zustimmung.) Jetzt wollen fie die Wut auf andere ab- lenken, vor allem wieder aus die Juden, die sie als die eigentlichen Kriegsgewinnler hinstellen. Waren die Krupp, Thyssen und Kon- körten keine Kriegsgewinnler— und waren nicht die Agrarier die allerschlimmsten?(Zurufe: Sehr richtig! Heute noch! Weiße Juden!) Die durch die Revolution gestürzte Kaste haßt die Republik und ruft nach der Monarchie nur um ihr:? eigenen Borteils willen. weil jetzt ihre Vorrechte eine? nach dem andern abgebaut werden. Mit �skrupellosen Mitteln verfolgen die Deutschnationalen ihre reak- tionären Ziele. Warum ist gegen ihr« Verhetzung und Vergiftung der Jugend nicht längst mit aller Schärst: eingeschritten worden? (Lebhafte Zustimmung.) Wir Sozialdemokraten find g r u n d s ä tz- sätzlichgegeng«waltsame Austragung von Gegen- s ä tz e n. Wenn aber Gewalt angewendet wetden muß. dann baben die Herrschaften von recht? allen Anspruch darauf, nicht besser behandelt zu werden als andere.(Stürmischer Beifall.) Wenn wir unter dem Belagerungszustand leben sollen, dann gilt er auch gegen rechts.(Beifall und Lärm: NoSkel NoSke!) Die SicherheitS- wehr hat auch gegen Deutschnationale einzuschreiten. Muß man Schutzhaft anwenden, so verdient ein Reventlow sie am m e i st e n. Ich glaube, di« Behörden werden setzt neuen Kund- gedungen der Reaktion energischer entgegentreten. Wird nicht bald Ordnung, dann schaffen wir sie selber!(Stür- Mischer Baisall.) DaS muß der Arbeiterschaft jetzt klar werden, daß iede Uneinigkeit und Verhetzung In ihren Reihen nur U nter st ützungder Reaktion ist. Wenn für alle des Volke? Will« oberstes Gesetz ist. dann ist die Frage der Reaklion, der reaktiv- nären Beamten und Offiziere, ja der.NaSkegarde" gelöst.(Beifall.) Der Feind steht jetzt rechts, da wollen wir nicht fragen, wen die Schuld der Uneinigkeit trifft. Nicht rückwärts, sondern vorwärts müssen wir blicken. An IrgendwelchenFübrerndarfund wird die Einigung nicht scheitern. Nicht an vergangen« Streitigkeiten denken wir, sondern an di« Zukunft des Proletariats,' an die Aufrecht-rbaltung der Volksberrfchaft. an den Aufbau des Sozialismus. Wenn wrr e i n r g sind, werden wir d i« Reak» tion zermalmen.(Stürmischer, langanhaltender Beifall.) In de» Prachtsäse» Alt-Berlm sprach Gen. S« i! m a n n. Er schildert« die letzten Vorpänge im Unter- suchungSauSschuß und die deutschnotionalen Treibereien der letzten Tage. Wenn di« Deutschnationalen den Kampf wollen, dann sollen fie ihn haben. Wir sind sicher, daß sie sich an den festen Mauern der proletarischen Massen ihre dickee Schädel einrennen.(Lebhafte? Beifall.) Im Kampfs um die Reaktion gibt r» unter un« keine Gegensätze.(Stürmischer' Beifall.) Die Hauptgefahr, die voll jener Seit« droht, ist die Lüge und Demagogie, die den Leuten einredet, an allem Elend sei die Revolution schuld. DaS ist«S, wa» den Deulfchnaiionalen die Anhänger zuführt, mit denen sie bei den nächsten Wahlen zu siegen
hoffen, tnn dann den schwarz-fikauen Block mit dem Zentrum wieder aufrichten zu können. Dann würden fie wohl nicht ihren Wilhelm zurückholen, aber sie würden ein stramme? Regiment einfstbren, unter dem die Ausbeutung d«S Volkes ungestört beirieben werben kann. Deshalb ist auf unserer Seite die Hauptsache nicht nurdieEntschlossenheitzurTat.sonderndieun» ermüdlich« Agitation, die den Leuten klarmacht. daß nicht die Revolution, sondern nur der Krieg und die Nieberlage schuld sind an unserem Un- glück.— Dem unverschämten Treiben der Deutschnotionalen müssen die Gcgenmaßrcgeln der Regierung Schlag aus Schlag folgen. Wir brauchen weder die Putsche noch die Lügendemagogie der Deutschnationalen zu fürchten, wenn die Arbeite? geschlossen zusammenstehen und ein« vernünftige Politik treiben.(Stür- Mischer Beifall.) In der Porallelversommlung in der Schnlaula, Jfflandstrahc. referierte Genosse Ba r a n old S k i. Genossin P fülf, Mitglied de», UnterfuchungSauSfchusscS, ergänzte die Ausführungen des Refe- renken durch eine treffend« Schilderung der gegenwärtigen Situ» ation und schloß mit«in««ntschieden«» Kampfansage an die deutschnattonalen Reaktionäre. In den PharusWe» sprach Genosse Lüdemann. In eineinhalbstünMger sachlich fesselnder Rede geißelt« der Redner da? provozierende Austreten Helfferich» vor dem UnterfuchungSauSschuß und da? svstematischa Organisteren d« alldeutschen Schülerkreuzich g«. Er fordert unter starkem Beifall der Versammlung, strenge Bestrafung der schuldigen Schulrektoren. UnS Sozialdemokraten hat sene Seite früher zum Vorwurf gemacht, wir vergiften die Jugend. DaS Beispiel am Freitag zeigt aber, wer in Wirklichkeit di« KindeSseele vergfftet. Wo war bei der Hindenbnrgovation unsere Polizei? Wo unsere Sicherbeitswebr?(Zuruf: Hat ja bewaffnet mitdemonstriert.) Wie kommt Reinhard dazu, Hindenburg eine Ehrenkompagni.» zu stellen?(Lebbafte Zustimmung, Zuruf: Nieder mit Rein- hard.) Wir wollen der Regierung zeigen, daß wir hinter ihr stehen; aber durchgegriffen muß werden. und zwar schnell.(Starker Beifall.) HelfferübS Auftreten vor dem Untersi'chiingSauSschuß ist eine Dreistigkeit.(Zurufe: Frechheit.) Seins AuSfaaeverweigerung gegen den Abg. Cohn richtet stch gegen die beiden züdifchen Mitglieder des Ausschusses, hat al'o einen stark antisemitischen Einschlag. Cohn meint man. und die Republik will man treffen. Nachdem Lüdemann diese Judenbetze in daS rechte Licht gerückt, forderte er die Versammlung aui. alle? einzusetzen, um die junge Republik auszubauen. Der Kampf muß ein geistiger bleiben. Mittel? de? allgemeinen Wahlrechts können sogar imsere Kommunisten ihre Räterepublik durchdrücken. (Lebh. Sehr richtig!) Nach einem lebhaften Appell, den Bruder» st reit einzustellen und geschlossen gegen die Re« aktion zu marschieren, schließt Redner seinen Vortrag unter starkem Beifall, in den auch die anwesenden Unabhängigen einstimmen.
Zwanflsmittel gegen Zeugnisverweigerung. Es sind Zweifel darüber entstanden, ob der Unter- suchungSauSschuß berechtigt war. gegen helfferich wegen seiner Zeugnisverweigerung eine ZwangSstrafe auszu- sprechen. Auszugehen ist bei der Beurteilung vom Artikel»l der ReichSverfassung Hiernach finden aus die Beweisaufnahme die Vorschriften der Strafprozeßordnung sinngemäß An- Wendung. Dadurch sollte eine geordnete Beweisausnahme ge- sichert und die Erreichung der Zwecke des parlamentarischen Untersuchungsausschusses gewährleistet werden. Diese Zweck« liegen auf dem Gebiet der Wahrheitsfest st e l l u» A. Eine Feststellung der Wahrheit ist aber nicht möglich, wenn nicht nötigenfalls auchZwang an- gewendet werden Kinn. Wenn stch Zeugen der von der_llnier- suchung geforderten Auskunft entziehen könnten, so hätte es jeder Zeuge in der Hand, die durch die Verfassung als Zweck festgestellte Wahrheitsfeststellung zu vereiteln. ES ergibt sich daher bereits aus dem Zweck der Ver- fasiungsbestimmung, daß ein Zwang zur Aussage bestehen muß und daß die Mittel gegeben sein müssen, um diesen Zwang auch durchzufübren. Der Wortlaut der Verfassungsbestimmung läßt ebenfalls keinen Zweifel zu, daß Artikel 3t nur in diesem Sinne aufgefaßt werden kann. Wenn es darin heißt, daß auf die
Dle deutschen Nobelpreisträger. Während Deutschland polltisch und wirtschaftlich noch an« allen Wunden blutet, ist der deutschen Wissenschast die Sicgespalme der internationalen Gelehrtenwelt zugesprocheiu Drei Nobelpreise wurden, wie gemeldet, in Stockholm zur Verteilung gebracht, und all« drei sielen deutschen Forschern zu. Zweifellos«ine An- «kennung der deutschen Tüchtigkeit, die nicht nur erhebt und er- freut, sondern auch alle guten Kräfte de? ermatteten Landes aufs neue anspornen wird. Professor Max Planck , dem für seine Schöpfung der Ouan- tentheorie der Nobelpreis zuteil wurde, hat den gleichen Preis bereits einmal, im Jahre 1908, davongetragen. Der im 82. Lebens- jähre stehende Physiker zeichnet« sich bereits am Anfang seiner wissenschaftlichen Laufbahn durch die Veröffentlichung grundlegender neuer Anschauungen auf dem Gebiet der mechanischen Wärme- lehre auS. Bereits im Jahre 1887 übertrug man denn auch Planck den berühmten Lehrstuhl KirchhoffS an der Berliner Universität. Um die Jahrhundertwende begann«r mit seinen Arbeiten über di« Theorie der Strahlung, die ihn auf mühsamem Wege zu seinem größten Erfolg, zur Quantentheorie führen sollten, mit der ein völlig neuer Abschnitt in der Geschichte der Physik beginnt. Denn diese neue Theorie ist«ine Tat. vergleichbar denen der astrono- mischen und mathematischen Genien im Zeitaller der Renaissance. Sie brach rücksichtslos mit wissenschaftlichen Ueberzeugungen, die Jahrunderte lang al« unantastbar gegolten hatten, und lehrte: da? energetische Geschehen vollzieht sich nicht kontinuierlich, sondern sozusagen ruckweis«. Nicht ununterbrochen wirkt«ine Kraft, son- vern quantenweise. Besonder» bemerkenswert ist auch, daß eS Planck gelang, mit sehr großer Genauigkeit au» seiner StrahlungS- formel die absolute Größe der Atom« zu berechnen. Der Träger de» ChemiepreiseS von 1918, Prof. Fritz Hader. «hielt seine Auszeichnung für die künstlich« Herstellung deS Ammoniak» im Laboratorium. Bekanntlich dal nie so sehr Hunger der ganzen Welt nach Stickstoff und Stickstoffver- binhungen bestanden, wie gerade während der Kriegsjahr«. Not aber bricht Eisen, und da» am schwersten leidende Deutschland war «S, dem e» dank dem jetzt vor aller Welt ausgezeichneten Ge- lehrten, dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-JnstitutS für Physik »nd Elektrochemie in Dahlem , gelang, für den Bedarf der Land- Wirtschaft und der Industrie synthetische? Ammoniak zu«zeugen. Professor Haber, der erst vor Jahresfrist seinen fünfzigsten Ge- durtStag felert«, wurde im Jahr« 1911 nach Berlin berufen. Eng verknüpft ist Haber» Name auch mit der Geschichte deS Bergbaus durch sein« Erfindung der Schlagwetterpfcif«, die sowohl die chemischen wie die physikalisch«» Eigenschaften der Grubengase ausnutzt um den Bergmann vor möglichen Katastrophen zu warnen. Der' dritte Nobelpreisträger. Professor Johann Stark, ist Direktor de» Physikalischen Institut» in GreisSwalb. Sein be- sondere» Arbeitsfeld ist di« Erforschung de» Wesen« und der An-
ordnung der Elektronen, sowie der Theorie de» Radiums. Früh hat er se.nen Namen bereit» durch den Nächweis bekanntgemacht, daß die als Doppler-Effekt bekannte Erscheinung der Schall- und Lichtwellen, die z. B. für die Berechnung der Entfernung der Fix- sterne so groß« Bedeutung gewann, auch bei den in luftverdünnten Röhren fließenden und von besonders starken Lichterscheinungen begleiteten elektrischen Strömen auftritt. Weit bedeutender aber noch sind Starke Versuche, die Spektrallinien der chemischen Atome durch ein elektrisches Feld so zu beeinflussen, daß daraus ganz neue Aufschlüsse über die Struktur der Materie und ihr« Elemente gewonnen werden können._____ Die WiaterauSstellnng der Berliner Sezession . Der erste flüch- tig« Eindruck ist: Sieg des Expressionismus auf d« ganzen Linie. Bei näherem Zusehen wird dieser Eindruck allerdings sehr wesent- lich modifiziert und man gewinnt die Ueberzeugung. daß die große Mehrheit d« hi« vertretenem Künstl« nicht auS einem inneren Drange und Zwange heraus nach neuen AuSdruckSkormen sucht, sondern daß sie ein« neuen Richtung folgt, die für fi« nicht viel mehr al» eine Modesach« äst. Die äußere Geste de» ExpressioniS » muS ist da. aber nach seinem Geist sucht man vergebens. Nicht als ob«S an starken und eigenartigen Begabungen fehlt«: Willi Jäckel , Erich Maske. Franz Heckendorf . Wilhelm Kohlhoff . Jakob Steinhardt und namentlich Bruno KrauSkopf find Künstler, an deren Werken man nicht achtlos vorübergehen kann. Kräftige, gesunde und urwüchsige Tempera- mente, von denen sedeS seine persönliche Note hat und deren Träger mit zweifellos ehrlich« Begeisterung auf Wegen vorwärtsschreiten,! die freilich andere gebahnt haben und auf denen die eigentlichen Fuhr« schon sehr diel weitergekommen find Bei den meisten anderen aber, deren Kunst in expressionistischem Gewand erscheint, hat man den Eindruck einer Maskerade. Magnus Z e l l e r, am sich ein unverkennbares Talent, zeigt sich in seinem.Volksredner" al? ein kubistisch frisiert« und im übrigen ftark trivialisierl« Daumier . Erich KlossowSki bemüht fiS. Wn« naturallstischen Linienimpressionen durch eine seinem Wesen fremd« expressionistische Farbengebung interessant zu machen und auch Harry Dei er- ling und Ernst Fritsch — um nur einig« der Begabtesten zu nennen— fühlen stch in der«rpr.'ssionistischen Haut nicht hei- misch und posieren einen Sturm und Drang, de? ihren nüchternen Naturen offenbar nicht liegt. Da» DurchschnittSaiveau dieses Teils der Ausstellung ist ein«schreckend tiefe», und ich verstehe nicht, wi« eine Jury, die z. B. Eva Berne cker».Verkundigung' für annehmbar«achtete, den Mut fand, überbaupt noch etwa» zurück- zuweisen. Di« Des, icher. die stch hier etwa über Zi-l, Wesen und B-dcuiung deS modernen Expressionismus unterrichten � wollen. darben einen ebenso ungunstigen wie unrichtigen Begriff bekommen. Erheblich besser, wenn auch der Zahl nach geringer, sind die Impressionisten vertreten» C o r i n t h S jüngste Arbeiten doAi- mentieren allerdings einen bedauerliche» verfall fein« Kraft» und
dieser Eindruck ist um so stärk«, al» neben ihnen«in paar vor- zügliche Skizzen au? seiner alten guten Zeit gezeisst werden. Ab« Linde-Walther (Atelier-Ecke), Leo v. König, F i n e t t i, sowie di« Landschaften und Porträts von Eugen Spiro und Josef Oppenheimer geben die Gewischeit, daß die von den Jungen verachtet« Kunst, äußere Natureindrücke"xim Ausdruck innerlicher Gesüh!« und Stimmungen zu gestalten,»och keineswegs endgültig begraben ist. Unter den Außenseitern, di« kein« d« herrschenden Rich- lungen zuzurechnen find, fallen besond«» Doris Grigoriew und Claus Richte? auf. Ter erste« mit einer zarten und ausdrucksvollen Porträtgruppe, der letzt«« namentlich mit dem sehr kultivierten und farbig geschmackvollen Bildnis seiner Mutter. Außerdem wären Robert Richters stimmunasvvlle.Märkische Heide ", GulbransonS interessante» Knabenparträt und zwei zierlich dekorative landschaftliche Idyllen von Erik Richter zu nennen. Di« wenigen Plastiken sind durchweg achtbare, Mittelgut. Auf diesem Gebiet scheint der Krei, der Berliner Sezession von den Stürmen der Gegenwart noch nicht berührt zu fein. I. S. Minnesang im StaatStheatrr. Zu der ersten.Morgenfeier" batte da? StaatStheat« am Sonntag eingeladen. Mit Gelehrsam- keit und schönem Stil führte Professor H ü b n e r die sonntäglichen Gäste m die Kunst des minnesingenden und epenbildenden Mittel- alter» ein. Fräulein Jörn von der StaatSoper sang aus dem Liederbuch des Minnesangs, dessen freundliche Rhythmik Tappert einstmals gerettet und modernisiert hat. De» deutschen Helden- liede» älteste Tragödie, das HildebrandSlied. das Bater und Sohn zun Todeskampf zufammenhetzt. sprach Herr Pue.rschmann mit großem Stimmenaufgcbot. Zärtlich redete Lia Rosen. die geniale Zwergentragöd n, die Gottfried von Stratzburg erzählte lind Tristans Werbung um Isolden vortrug. Und wiederum griff ein DoppelqiSartett der StaatSoper ein, um da» Rührende, das Liebesreiche, da» hingebend zu Natur und Herzensstimmung Hai- tende dieser verklunvenen Lyrik neu zu beleben. E» war ein schöner Vormittag, der in angenehmer Ordnung verlief. Nicht das Platt- wurde al» da, Volkstümliche au , ge- geben, sondern das Schlichte und wirklich Kostbare. Derartige Be- mühung verdicnt Förderung und Lob. Sie verdien, ab« auch einen fleißigen Besuch. Am Sonniag blieben manche Platze noch leer. m' vu»tag»vors»cam,sen. Iva Ort«ff mid Zerbinand®*«fl«*1 bringen in ihrem L« g«n den a bend«m M�ft-ff�l nebm Naffi chcn Dichtungen Lesenden ttingerer«»w«n. �«nßwg�ss»« te Beethovensaal da»«onze-.t von SUsabech 64«««»»«" Wchatv �' �Theate/�Die Uranssllbrnng von.«agbal«»»' tat Deutschen Opernhause findet«nsang Dezemb«»� Di«(krSstntina de».«iahen«chauspielhause«" wird vor-uzficheup derett« ta dieser voch«{isüflnfeen. EiSfsmmgtvorsttlung ist Ut»ÜMßir