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Wir und die Russen.

Ginem Beitreter der Frankfurter Zeitung  " machte der Reichsminister des Auswärtigen   Hermann Müller   u. a folgende Mitteilungen:

erften fiaften ist. Die Seutsche Deffentlichtelt Barf bergengt fein,| um der unter Umständen bedrohten Provinz zu helfen. Die dazu daß im Rahmen unserer militärischen Machtmittel alles geschieht, notwendigen Maßnahmen find in ausreichender Weise getroffen. Die litauische Gesandtschaft erklärt, daß Ostpreußen  weder eine litauische, noch weniger eine bolfchetvistische Gefahr

Baltische Charakterhelden.

Die allbeutsche Bresse   sammelt Geld zur Unterstützung der angeblich notleidenden Balti fumdeserteure. Der Sammelauf­ruf beginnt mit folgenden Säßen:

Erhöhung der Reichswehrlohnung.

eine Aufbesserung der Gebührnisse der verheirateten Löhnungs. Die Reichsregierung hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 in folgender Weise verfügt: empfänger der Reichswehr und des bisherigen stehenden Heeres A

Die verheirateten Löhnungsempfänger erhalten, wenn fie ge trennten Haushalt führen müffen, einen täglichen Löhnungszu­schuß von 2,65 M.( bisher 1,65 M.). Ferner ist das Kindergeld ( bisher 1 M. täglich) auf 50 M. monatlich erhöht.

Der kluge Kluck.

Wir sind bereit, jeden Tag sämtliche noch in Deutschland   be­findlichen zussischen Kriegsgefangenen herauszugeben. drobe. Wenn das bisher nicht geschehen ist, so entspringt das nicht aus lauter Böstvilligkeit, sondern lediglich aus äußeren hinder. niffen. Jn Rußland ist teine Regierung vorhanden, die von uns anerkannt ist. Geben wir die russischen Gefangenen ohne weiteres frei, so besteht die Gefahr, daß fie in die Armee Denifins als Kämpfer gegen Sowjetrußland eingereiht werden. Das würde Echo de Paris" hat eine angebliche Unterredung feines uns Beschwerden und auch vielleicht Repreffalien der Moskauer Riesengroß ist die Notlage der Baltikumfämpfer. Es be- Berliner   Vertreters Charles Bonefon mit General  Regierung zuziehen. Inzwischen ist eine neue Wendung für die febt die ungeheure Gefahr, daß die Leute durch die von Iud veröffentlicht. Die Aeußerungen Klucs sind deutschen   Kriegsgefangenen in Rußland   dadurch eingetveten, daß furafichtige Bolitif ber Regierung ins bolichewiftische Lager ge- typische Generals- Blechpolitik: Franfreich, England durch die Niederlage Stoltschats wiederum viele Taufende beut­trieben werden. Sie sind verbittert, und das mit Necht. und Deutschland   sollen ein Bündnis zur gemeinsamen fajer Soldaten und Offiziere in den Machtbereich der Sowjetregie­Monatelang haben die Baltikumsöldner geschrien, daß Bekämpfung des Bolfchewismus schließen. rung gelommen sind. Durch die Erklärung der Entente, daß aufie fich aufopferten, um Deutschland   vor dem Bol- Diefem großen Patrioten ist also der Erbfeind" ein mill­erst die Tscheche.Slowaten und die Polen abtranspor- che to is mus au retten. Und jetzt befürchten ihre eng- fommener Bundesgenosse, wenn es gegen eigene tiert sein müßten, besteht leider feine Hoffnung mehr, daß sten Freunde, daß diese Netter vor dem Bolscherismus", falls Bolfsgenossen geht. Aber es wäre irrig, au glauben, daß Herr wir unsere Landsleute in absehbarer Zeit auf dem Seewege sie nicht. Geld genug bekommen, selber ins bolichemistische von Kluck deswegen von der alldeutschen Presse gerügt zurüderhalten. Nur ber Landweg bleibt also, und wir haben ben Lager übergehen. Ein schönes Charakterzeugnis, das die wird. Etwas ganz anderes bereitet der Deutschen Zeitung" aufrichtigen und dringenden Wunsch, ihn sobald wie möglich frei Deutschnationalen da ihren Lieblingen ausstellen! Kummer, die da schreibt:

zu machen. Die deutsche   Regierung glaubt nicht, daß die Sowjet­vegierung dabei Schwierigkeiten bereiten wird, obwohl fie sich nicht verhehlt, daß deven Stimmung gegen Deutschland   ungünsti. ger geworden ist seit dem Auftreten ber gegenrevolutionären und reaktionären Russen in Deutschland  .

Roechling verurteilt.d

Christen.

Das Brüffeler Blatt Le Soir wendet sich gegen ble Auffor. berung des Papstes, für die kranken deutschen   und die hungernden österreichischen Kinder Kollekten an veranstalten. Kein Katholik in Belgien   werde am kommenden Sonntag für die deutschen   und öfter. reichischen Kinder auch nur einen Gentime geben.

Wir möchten zunächst begveifeln, daß General   von Klud berhaupt Herrn Bonnefon empfangen hat, einen Mann, der die Frechheit hatte, das deutsche Volt als einen Sterbenden" zu be zeichnen, der sich im Stot wälat". Immerhin halten wir eine larftellung für notwenbig

Kleine politische Nachrichten.

Das franzöfifche Schwurgericht des friegsverheerten Gebiets von Amiens   hat ben beutschen Industriellen Robert Roechling  Dazu kann wesentlich beitragen die Erklärung Amaloffs, die aus Saarbrüden, weil er angeblich im befesten franzöfifchen Gebiet Herr von Klud war seinerzeit der Vorsitzende der Ber­diefer der Täglichen Rundschau von Neiße aus zugesandt hat. Fabriken niedergelegt hat und Material requirierte, sn 10 3 ah. liner Ortsgruppe der Deutschen Vaterlandspar­Ich stehe nicht an, se erklärte der Minister mit aller Bestimmtheit, en 3uthaus und 10 Millionen Francs Entschädigung tei". Kein Wunder, daß die alldeutsche Herde eine Gänsehaut diese sogenannte, mit unwahren Behauptungen operierende Dant- berurteilt. Sein Bruder Hermann Roechling  , beffen Berhaftung überläuft bei dem Gedanken, daß er mit einem leibhaftigen fagung als eine bodenlose Frechheit zu bezeichnen. Die deutsche stilstandskommission gewesen sei, ist in Abwesenheit an der gleichen die Amerikaner verhindert hätten, weil er Mitglied der Waffen- Franzosen gesprochen haben fönnte. Regierung hat nicht dazu beigetragen, und ihr ist nichts davon Strafe verurteilt worden. bekannt, daß der Armee waloffs mit größter Aufmerkſamleit und so liebenswürdiger Gastfreundschaft" begegnet worden sei oder daß sie mit allem Stomfort" untergebracht worden ist. Auf Befehl der Entente hat sie in einem deutschen   Gefangenen­lager interniert werden müssen, und die deutsche   Regierung hat das größte Intereffe, daß Awaloff mitsamt seinen Leuten so schnell wie möglich wieder aus Deutschland   verschwindet. Bedauerlich ist mur, daß sich schwer ein Weg finden wird, fie ohne neue Kompli­Tationen abzutransportieren. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. daß sich durch die Bermittlung des Roten Kreuzes eine Möglich feit finden laffen wird, um alle in Deutschland   zurüdgeblieben' n ruffifchen Striegsgefangenen in ihre Heimat zu befördern und da für die deutschen   Kriegsgefangenen aus Rußland zurüdzuerhal ten. Die Verhandlungen find allerdings insofern nicht ganz ein fach, als die Mostaner Regierung eine Verbindung zu dem Genfer Internationalen Roten Kreitz unterhält. Det Zandweg ist aber frei für den russisch- deutschen Gefangenenaus tausch, und ich nehme nicht an, daß die englischen und franzöfifchen Kontrolloffiziere im Baltikum ihnen erhebliche Schwierigkeiten be reiten könnten. Ebenso zubersichtlich hoffe ich auf eine tatkräftige Unterstübung der amerikanischen   Regierung bei unseren Anstrengungen, das Los dieser schmengeprüften Menschen zu er. teichtern und der allgemeinen Menschlichkeit zu dienen.

Ueber die Absichten des Reichswehrminister mit ben Baltikumleuten erfährt die Dena":

Der erste Gefichtspunkt ist, den Sofbaten trotz ihrer Unbot­mäßigkeit aus der Not zu helfen, ihnen Unterstübung zu gewähren und ihnen endlich, soweit dies möglich und angezeigt erscheint, den Webertritt in die Reichswehr zu ermöglichen. Dagegen lehnt er es tategorisch ab, Truppen, bie bis vor kurzem der Regierung den Gehorsam berweigert und der Gesamtheit des deutschen   Volkes neuen Drud der Entente gebracht haben, im gleichen Ver­banbe und unter den bisherigen Führern zu erhalten. Bon diesem Entschluß fann sich der Reichswehtfminister weder durch Brotefte, noch durch bedrohliche Kundgebungen abbringen lassen. Das hieße gegen seine beste Ueberzeugung, gegen die elementaren Grundsäße militärischer Organisation handeln. Die zweite und wichtigste, nicht minder rechtliche Richtlinie gibt dem Reichswehr­minifter die Ueberzeugung, daß der Schizz Ostpreußens   eine seiner

Staat, Volk und Künstler.

Polnische Erpressung.

Der Deutschen   Regierung ist über bie Werbungen für bie aller Armee anter beu beutschen Kriegsgefangenen aus den öftlichen Abstimmungsgebieten in englischen und franzöf­fchen Gefangenenlagern folgendes bekanntgeworden:

Bunächst wurde denjenigen, die fich antverben laffen würden, eine frühere Heimbeförderung in Aussicht gestellt. Als dies nichts fruchtete, reiften polnische Offiziere sowie eine Bivil person in den Lagern umber und gaben bekannt, die Deutschen  müßten nod) 25 Jahre triegsgefangen in Frankreich   bleiben; wer aber für Polen   ftimmen wolle, werde schon jetzt über Danzig  durch Polen   nach der Grenze befördert werden, um von dort in die Heimat entlassen au werden, sobald Oberschlesien   von der Entente besetzt sei. Dabei wurde von den Offizieren behauptet, die Kriegsgefangenen aus den öftlichen Abstimmungsgebieten würden deutscherseits sofort in Gefangenenlager verbracht; Oberschlesien   sei von der deutschen   Reichswehr vollkommen ber nichtet, die Häuser seien zerstört und verbrannt, Frauen und Kinder ermordet worden. Diejenigen Kriegsgefangenen, die sich baraufhin bereit erflärten, für Polen   zu stimmen, mußten einen entsprechenden Berpflichtungsfchein unterschreiben. Hierbei wurde jedoch, ohne daß fie es merfien, die unter diesem Schein geleistete Unterschrift durch ein darunter gelegtes Bausblatt auf einen weiteren Schein übertragen, worin fie fich gum Eintritt in die volnische Armee verpflichteten.

Das Auswärtige Amt hat die Schweizerische Gesandtschaft ge­beten, das Vorstehende durch die Schweizerischen   Vertretungen unter nachdrücklichster Erneuerung der bereits erhobenen Einsprüche und Forderungen und mit dem Ersuchen um Aeußerung zur Kenntnis der Britischen  , der Französischen   und Bolnischen Regierung bringen und deren Antwort tunlichst bald hierher mitteilen zu wollen.

alle einig, daß jede geiunde ftaatliche Sunstreform mit einer Re form des Handwetts im weitesten Sinne beginnen müsse, und daß man dabei die Mitwirtung der Künstler an leitender Stelle nicht entbehren könne.

Eine Umfrage des Arbeitsrates für Kunst Auch über die Mittel, burd bie man bie breiten Maffen des Die Vereinigung von modernen Künstlern und Kunstfreunden, olles für die Kunft gewinnen tönne, geben die Anfichten die unter dem Namen Arbeitsrat für Kunst   im November recht weit auseinander. Während einige Beffimisten in dieser Sin­1918 zusammentrat, hat sich die Aufgabe gestellt, die bildenden Ficht für die nächsten Jahre überhaupt nichts erhoffen, empfehlen Künste unter den Flügeln einer großen Baulunst zusammenzu andere ein Busammenwirten mit den großen Arbeiterorganisationen schließen und zugleich die verloren gegangene Einheit zwischen Kunst und Bolt wiederherzustellen. Um sich darüber zu unterrichten, wie aur Beranstaltung von Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Aus führung von fünstlerischen Arbeiten( Ausmalung von Arbeiterwoh weit die Gesinnungen feiner Mitglieder im Sinblid auf biele Ziele nungen, Einrichtung von Gewerkschaftsräumen) ufw. oder mit der übereinstimmen, ließ der Arbeitsrat im Frühjahr ein Rundschreiben Arbeiterpreffe, indem sie illustrierte unitbeilagen zu den Zeitungen ergehen, in dem er die Mitglieder um Stellungnahme au schaffen wollen. Eine dritte Gruppe will ohne Vermittlung direkt den ausschlaggebenden Fragen bat. Die Antworten follten an die Arbeiterschaft herantreten durch Aufrufe, Wanderausstellungen zugleich Mittel und Wege angeben, wie bie giele zu er in den Arbeiterbezirken mit anschließenden Erklärungen, Vor­reichen seien. An eine Beröffentlichung wurde ursprünglich lefungen guter Dichter usw. Bon mehreren Seiten wird fogar der nicht gedacht. Als sich aber aus den eingegangenen Antworten umfaffende Blan von Arbeiterfieblungen propagiert, die eine überraschende Einmütigkeit in bezug auf die wichtigsten städtischen Vororten anzulegen seien und in denen das wer! Probleme ergab, entschloß man sich, eine Auswahl davon als Buch tätige Bolt in inniger Gemeinfchaft mit den Künstlern die Grund­herauszugeben. Dieses Buch ist jetzt, durch 40 Lichtbrudreprodut lagen zu einer neuen ästhetischen Kultur schaffen tönne. Heber tionen von Kunstwerten ergänzt, anter bem Titel 3a eins fcheint man fich auch in dieser Frage einig zu sein, daß nämlich im Berlage der Charlottenburger Photographischen Gesellschaft

Stimmen des Arbeitsrates für Kunst in Berlin  

erschienen und zum Preise von 25 M. fäuflich.

Viele der behandelten Brobleme find nur für Fachmänner von Wichtigkeit, unfere Refer aber dürfte vor allem die Frage inter­essieren, wie sich die im Arbeitsrat vereinigten Künstler zum gegen wärtigen deutschen   Staat und zur Maße seiner Bevölkerung stellen. Die Einmütigkeit der Anschauungen tritt in diesen Bunften feineswegs so start hervor wie in den mehr berufstechnischen Dingen..

Daß die Elite der modernen Künstlerschaft dem Staat als

und befte zu erhoffen set.

in

on einer Einwirkung auf die proletarische Jugend das meiste die meisten Arbeiter leider unerschwinglich. Es bietet aber eine Begen seines boben Breifes ist das Buch des Arbeitsrats für folche Fülle von Anregungen und neuen Gefichtspuntten, daß wir fein Studium allen Parteifunktionären, die mit Kunstfragen zu tun baben, und seine Anschaffung allen öffentlichen Arbeiterbibliothelen bringend empfehlen.

Dr. John Shilowsti

Kunstpfleger teine besondere Hochachtung entgegenbringt, weiß feines Buches Bon Zwanzig bis Dreißig gut bekannt, find jett Theodor Fontanes Achtundvierziger- Erinnerungen, den Befern jeder, der mit diesen Kreisen Fühlung hat. Man hat in der in der Reihe der vom Verlag Klinkhardt- Leipzig herausgegebenen Wilhelminischen Aera allzu schlimme Erfahrungen gemacht und die Revolutionsbücher unter dem Titel Die Berliner   Mara­neue Hera fonnte den Künstlern bisher keine Gelegenheit bieten, tage" zum Preise von 1 M. als Beitrag zum Geburtstage des wesentlich bessere Erfahrungen zu machen. So lehnt denn ein Teil Dichters gesondert erschienen. Dr. Hermann Michel läßt diesen der Kunstratsmitglieder fede Mitwirkung des Staats in künstlerischen Auffäßen eine Reihe Beitungsartikel Fontanes aus dem März Dingen prinzipiell ab, ein anderer will den Staat nur als Geld- jahr und ein jene Erinnerungen kritisch berichtigendes Nachwort geber gelten laffen, während die Verantwortung für die Aus. folgen, das die Auffassung herausarbeitet und begründet, daß führung aller Reformarbeiten den Künstlern und beren Fontane in jenen Jugendtagen den radikalen Demokraten in Bertrauensmännern überlassen bleibt, ein dritter erhofft bas feiner politischen Gesinnung nahegestanden hat. Er war An­Heil von einer zufünftigen besseren Regierung und ein hänger bes Bieles einer beutschen Einheitsrepublit. Michel sagt zum Schluß: Das letzte Wort über die Berliner   Revolution hat vierter hält zwar eine Zusammenarbeit mit den gegenwärtigen Fontane brieflich, ein halbes Jahr vor seinem Tode, gesprochen: Stegierungsorganen für aussichtsvoll, wünscht aber innerhalb ihres Als ihm die Erinnerungen an den 18. März, die der fünfzigjährige Rahmens die Einrichtung von besonderen Instanzen( Sunft Gedenktag brachte, langweilig zu werden anfingen, schrieb er: ministerien, Kunstämtern usw.), in denen die schaffenden Künstler Eine Unsumme von Richtigkeiten türmt sich auf. Als historisches ein entscheidendes Bort mitzureden hätten. Nur darin find fich Ereignis war es eine große Sache, als Heldenleistung nur schwach.

Dienstbotenklatsch. Für die Stampfesweise der Freiheit" ift bezeichnend, daß sie als Material" gegen Noste bereits auf den verfällt. Sie erzählt eine wundervolle Geschichte über bas Dienst­albernsten und findischsten Dienstboten flatfo mädchen von Sklarz, das sich geweigert habe, Noste einen Liför einzugießen, weil er schon genug davon bekommen habe. Damit ist die Freiheit" auf das Niveau der niedrigsten all­deutschen bezpreffe berabgeſunten, die fich in gang ähnlicher Weise täglich bemüht, Familiengeschichten über den Reichspräsi denten oder irgendwelcher Reichsminister zu erfinden, die sich nach präsidentin im Kinderhort, der Reichspräsident in der Kaiserloge her als absolute Erfindung herausstellen.( Die Reichs usw.) Wenn es die Freiheit" fo weiter treibt, wird sie balb ein Ehrendiplom vom Alldeutschen Verband erhalten.

Helfferichs Stilübung. Der Untersuchungsausschuß hat seine Geschäftsordnung durch die Nationalversammlung   bestätigen lassen. Dadurch hat die Geschäftsordnung Gesebestraft erlangt. Die Geschäftsordnung bestimmt, daß jedes Mitglied des Ausschusses unbeschränktes Fragerecht hat. Damit ist auch die Antwortspflicht durch Gesegestraft festgelegt.

großen Reichsstellen für Lebensmittel ist die Reichsstelle für Ge­Abbau der Reichsstelle für Gemüse und Obft. is erfte der müse und Obst in schleunigem Abbau begriffen. 8um 1. Jomuar 1920 wird die Geschäftsabteilung der Reichsstelle in Liqui­bation treten. Die laufenden Gemüselieferungsverträge werden bierdurch nicht berührt, müssen vielmehr auch fernerhin von An­bauern und Erwerbern bollinhaltlich erfüllt werden. Die Rechte, welche die Geschäftsabteilung der Reichsstelle noch ausübt, werden teilweise nen geregelt werden. Die Berwaltungsabteilung der Reichsstelle wird bis auf weiteres noch fortbestehen.

Der französische   Sozialistentongreß ist auf den 25. Februar bers tagt. Er findet in Straßbung statt.

Bundesbrüderliches. Die franzöfifche Prämienanleihe wird an der Londoner Börse   nicht zugelassen.

Parteiführer erklärte der Ministerpräsident Genosse Tujar, fura Neuwahlen in Tschechien  . Bei bem Befuch ber deutschen  nach Neujahr würden Neuwahlen zur Nationalversammlung aus­geschrieben werden.

Enver Bascha ist zum König von Kurdistan   gewählt und ge­front worden.

Scharmüßel. Unsere Entel werden erst die wirkliche Schlacht zu schlagen haben." Dichter sind Seher.

Billkürliche Geschlechtsbestimmung. In der lebten wissenschaft­lichen Sigung der Frankfurter Sendenbergischen Gesellschaft sprach Privatdozent Dr. 2. Adler über Die willkürliche Geschlechtsbe Stimmung durch chemische Einflüffe" und die Ergebnisse, die in dieser Hinsicht seit fünf Jahren im pharmakologischen Institut der grundlegenden Arbeiten von Richard Hertwig   und feinen Schülern Universität Frankfurt   erzielt wurden. Man baute dabei auf den auf, woraus sich ergab, daß man bei Grasfröschen   durch die Eimvirkung einer Size bon 25 bis 28 Grab im Entwidlungs­stadium Männchen erzeugen Bann, da unter diesen Umständen ge­wisse Umbildungen erfolgen. Derfelbe Erfolg wird durch die Ueber­reife der Eier bor   ihrer Befruchtung erzielt.

Der Vortragende hat nun gefunden, daß die aus überreifen Giern erzeugten Grasfroschmännchen hochgradig Umbildungen der Schilddrüse aufwiesen, welche in weitgehendem Maße den Ver­änderungen entsprachen, wie sie bei der Bajedowschen Krankheit am Menschen beobachtet werden. Gubernatsch hat zuerst Saul­männliche Frösche erzielt. Bei einem Versuch entstand aus 400 quappen mit Schilddrüsensubstanz gefüttert und dadurch 100 Bros. Kaulquappen nicht ein einziges Weibchen. Unter dem Einfluß der Site tritt eine Rüdbildung der Schilddrüse und ein Freiwerden der wirksamen Schilddrüsenstoffe ein, die die Umbildung weiblicher Organe in männliche bewirten. Der bei diesem Brozez wirksame chemische Stoff ist das Jod- Eiweiß. Bemerkenswert ist übrigens, daß die fünstlich erzeugten Männchen auffallend schvache, fleine Beine haben.

ren Tieren berfucht, die Frage ist aber doch schwieriger, als Man hat auch Beeinflussungsversuche bei hohe Richard Herimig noch vor zehn Jahren geglaubt hat, nachdem er feine erfolgreichen Versuche an niederen Tieren gemacht hatte. Vor allem darf nicht außer adyt gelassen werden, daß die Behand­lung mit Schilddrüsensubstans nicht ungefährlich ist. Der weitere Ausbau der Entdedung und ihre Uebertragung auf höhere Tiere wird im Frankfurter   pharmatologischen Institut fortgesetzt.

Theater. In der Boltzbühne wird in Abänderung des Spiel­plans am 28. Dez., abends Uhr, Göz", und am 29. Dez. Paul Lange und Tora Parsberg gegeben. Im Kleinen Schauspielbaus wird morgen abend erfimals Sternheims bürgerliches Luftspiel Die Schauspiel Die Brandstifterin von Friedrich Geppert zur Erft­- Jm Rosetheater gelangt am 30. Dezember bas Hose" aufgeführt aufführung.

Rammertunstabende wird von Anfang Januar ab bie Zeitschrift Das Rabel  " veranstalten. Folgende Künstler wirfen mit: Ludwig Hartau  , Alerander Moiffi. Ernst Deutsch, Theodor 2003, Alfred Abel  , Harry Liedtke  , Karl Glewing, Walter Kirchhoff  , Conrad Bett, Felix Philippi  , Tilla Durieux  , Carola Zoelle, Frene Triefch, Eli Eicher u. a. Am ersten Avend( 3. Januar) im Deutschen   Lyzeumklub, abends 7 Uhr, liest Twardowsli aus den Werken von Rille, Werfel und Wildgans. Urania. Jm wissenschaftlichen Theater spricht Dr. B. Greiner am 30. November, abends 8 Uhr, über 2 hüringen( mit Lichtbildern).